Rheinburgenweg

May 2022 - April 2024
196 Kilometer durch das Spiegeluniversum! Read more
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    Spieglein Spieglein an der Wand...

    May 26, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 18 °C

    …welcher ist der schönste Steig im Rheinischen Land? Nun ja, der eine heißt RheinSTEIG, der andere RheinburgenWEG. Frage schon beantwortet! Tschö, das wars, Euch noch einen schönen Tag! Hehe, so einfach mache ich mir die Sache natürlich nicht. Heute, am Feiertag der früher einmal Christi Himmelfahrt hieß, starte ich auf dem Rheinburgenweg um endlich auch mal das sog. Spiegeluniversum zu erkunden. Wer hat dem eigentlich diesen Namen verpasst? 🤔

    Vom Bahnhof Rolandseck führt mich der 1,5 Km lange Zugweg zunächst an Rhein und B9 vorbei. Zu meiner linken taucht ein schäbiger Flachbau aus den 70ern auf. Der beherbergt aktuell einen Matratzendiscounter sowie einen Burgerladen. Bis zur Jahrtausendwende bedeutete diese unscheinbare Bude, Heimat für die Langhaarfraktion aus Bonn und Umgebung. Rockpalast hieß der Discoschuppen und insbesondere an Samstagen wurde hier das harte Metallbrett kredenzt. Keine Ahnung wieviel unzählige Nächte wir da verbracht haben. Mein Favorit war der Freitag, da es zwischen Maiden, Metallica und Motörhead, auch Platz für Alternative/Indie oder 60er/70er Psychedelic- und Progrock gab. Zu Nirvana, Led Zepp, Doors, Floyd, Bowie, Sisters of Mercy, Pixies usw. ließ es sich doch gleich gechillter Bangen! 😆 Unter dem Eindruck dieses Flashbacks geht es mit einem breiten Grinsen im Gesicht hoch zum Rolandsbogen. Dort ein erstes Video und die Suche nach dem Trailhead. Leider Ergebnislos! Nur ein erster Wegweiser mit Kilometerangabe weist mir die Richtung. Also los geht’s!

    Die ersten paar hundert Asphaltmeter oberhalb des Rodderberghof sind geschafft, da biegt der Weg links hinein in den Wald und kommt erst nach 4 Km kurz vor Bandorf wieder heraus. Ein sehr abwechslungsreicher Abschnitt, zwar meist auf breitem Geläuf, aber naturnah und kurvenreich. Sattes Grün und Sonnenschein tragen ihren Teil zum Wohlbefinden bei. Plötzlich erreichen mich laute Rufe. Eine Frau mit Leine begegnet mir. Der dazugehörige Vierbeiner hat sich offensichtlich seinen eigenen Weg gesucht. Sie macht einen sichtlich bekümmerten Eindruck. Wir reden kurz und ich wünsche ihr alles Gute für die Suche nach Ihrer geliebten Fellnase. Noch viele hundert Meter weiter erreichen mich ihre Rufe: Paula Paula! Hoffentlich gab’s ein Happy End! Nun kommt eine Stelle an der ich rechts abbiegen muss und halte auf einmal den E8 in meinen Händen. Challenge an die Wandermaus: Finde das Schild und mache ein Zwillingsfoto. Kleine Hilfestellung: Der Pfeil weist in die Richtung aus der Du kommen wirst. Das Schild klemmt natürlich wieder zwischen den Ästen. An der Dietrichshütte verabschiedet sich der E8 kurz. So geht das im weiteren Verlauf ein paarmal. Immer wenn sich die beiden Wege trennen, grätscht der E8 kurze Zeit später von rechts oder links wieder hinein in den Rheinburgenweg.

    Zwischen Bandorf und Oberwinter bahnt sich der Weg weiter. Am Waldrand hinter Unkelbach ertönen aus einer bassigen Boombox ambiente Elektrotöne, wie ich sie an eine chillige Strandbude von Zandvoort oder Ibiza verorten würde. Eine Horde soeben herangewachsener Jungs und Mädels feiert was? Vatertag? Seltsame Bräuche, hier in der Osteifel! Der Weg wird jetzt bis Remagen nochmal richtig schön. Immer wieder komme ich an kleinen, mit einem grünen Teppich versehenen Teichen vorbei. Plötzlich tauchen vor mir 2 Kirchturmspitzen auf. Vom Aussichtspunkt Sankt Franziskus grüßt die gleichnamige Statue die Stadt Remagen oder die Apollinariskirche? Jedenfalls ein sehr schöner Spot. Auf den zweiten Blick springt mir die Erpeler Ley, die ich links vorbei an der Kirche erspähe, ins Auge und erinnert mich an meine Mission…Spieglein Spieglein an der Wand?…nun was soll ich antworten? Auf der Erpeler Ley habe ich schon oft gestanden. Natürlich ein Hammerausblick. Von der Seite auf der ich jetzt gerade stehe, nicht ganz so spektakulär, dafür ist das Ausmaß der berühmten Aussichtsplattform auf der anderen Rheinseite in voller Breite zu erkennen. Nach kurzer Beratschlagung einigen sich mein routinierteres „Rheinsteig Ich“ und mein noch junges „Rheinburgenweg Ich“ auf unentschieden. Der Weg führt mich hinunter und an der sehr schönen Kirche vorbei. An der Kapelle „Sankt Maria Magdalena in der Lee“ endet offiziell die 1. Etappe.
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  • Day 1

    Wo geht es Bitte über die Ahr?

    May 26, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 12 °C

    Unmittelbar vor der dem Zugang sorgt eine „Stadtplanerische Meisterleistung“ für die Erleuchtung der ehemaligen Hospitalskapelle sowie dem drumherum drapierten Unrat. Den Müll erwarte ich eigentlich erst später an einem Platz, wo er auch zu vermuten wäre. Doch zunächst geht es noch ein Stück durch die Ortsrandlage von Remagen. Den Stadtkern von Remagen bekomme ich - mal wieder - nicht zu sehen. Bin ich tatsächlich noch nie gewesen. Dat jiddet doch jaanet!

    Nun zieht sich der Weg an den letzten Häusern vorbei und hoch an den Waldrand. Dort muss ich gar nicht lange nach dem Objekt meiner Begierde Ausschau halten. Das 1970 aufgegebene Hotel Waldburg liegt unmittelbar am Wegesrand. Lediglich ein Schild mit dem Hinweis „Einsturzgefahr nicht Betreten!“ hängt irgendwo im Dickicht, hält jedoch Spaziergänger und Wanderer nicht davon ab, dort mal einen neugierigen Blick reinzuwerfen. So mache ich mich auf die Suche nach dem wohl bekanntesten Fundstück in diesem Lost Place. Das Ausmaß der Ruine ist der helle Wahnsinn. Unglaublich wie und was sich die Natur im Laufe eines halben Jahrhunderts alles zurückerobert hat. Erst im letzten Raum werde ich fündig. Ob Paulchen Kuhn zur Blütezeit dieser einst stolzen Lokalität hier zu Gast war und wenn ja, auch das erhielt wonach er begehrte, ist nicht überliefert. Ich fand’s auf jeden Fall spannend, das aus zahlreichen Videos bekannte Klavier gesucht und gefunden zu haben.

    Nachdem alles erkundet ist, führt mich ein schöner Singletrail weiter über den Victoriaberg, vorbei am Lützelbachhof und einem alten Judenfriedhof, bis ich nach 3 Km Bad Bodendorf erreiche. Ein kurzes Stück durch das Dorf, über die B266 und an einer Kriegsgräberstätte vorbei stoße ich auf die Ahr. Hier geht es weiter über den Ahr Radweg, bis ich vor einem Bauzaun stehe. Der Weg ist auf 100 Meter Länge der Flut zum Opfer gefallen und ich stelle die Frage, die ich mir schon vor Beginn der Tour gestellt habe. Gibt es die Brücke, über die der Rheinburgenweg geführt wird, überhaupt noch? Auf der anderen Seite vom Zaun ist erkennbar, dass sich mit Abstand zur Ahr ein Trampelpfad gebildet hat. Eine kurze Klettereinlage und schwupps folge ich dem Weg, bis ich vor den Brückenpfeilern der ehemaligen Flussüberquerung stehe. Frage beantwortet! Wenn man dem friedlich wie flach dahinfließendem Gewässer so zuschaut, ist das Geschehene immer noch nicht fassbar. Nun gibt es nur eine Möglichkeit. Über einen Feldweg zurück in Richtung Bundesstraße. Kurz darauf erreiche ich auch tatsächlich eine ausgeschilderte Umleitung des E8, die auch für den Rheinburgenweg Gültigkeit hat. Diese hätte ich schon ab der Kriegsgäberstätte nehmen sollen. Sie führt auf der Kölner Straße über die Ahr und in das Zentrum von Sinzig, wo ich wieder auf dem Trail lande.

    Der Barbarossastadt habe ich gemeinsam mit BonnGiorno vor gut einem Jahr die Aufwartung gemacht. Hier begann unsere Tour auf dem Ahr-Urft-Weg. Die bunten Barbarossa’s die im vergangenen Jahr noch das Stadtbild bereicherten sind offensichtlich abgebaut worden. Ich möchte nicht glauben das auch sie Opfer der Flut wurden, dafür ist der Fluss zu weit entfernt und Schäden an der umliegenden Bebauung nicht erkennbar. Vorbei an der Pfarrkirche St. Peter und durch den hübschen Lunapark wird man an den Ortsrand geleitet. Meine Füße, die seit Bad Bodendorf nur noch hartes Geläuf zu spüren bekamen melden, dass sie das was ich da tue, nicht mehr lange dulden. Aber es geht noch ein gutes Stück so weiter, bis ich auf einer Hochfläche den Wald verlasse und mit bekannten Aussichten empfangen werde. Die Blicke über die Mönchsheide reichen bis zur Burg Olbrück und erstmals erlebe ich hier oben auch Segelflugverkehr. Im 2 Minuten Takt setzten die geräuschlosen Flugobjekte zum Landeanflug an. Es ereilt einem das Gefühl, Teil eines Stilllebens zu sein.

    Der Blick wandert sehnsüchtig hinüber zum Gutshof Mönchsheide und erweckt Gelüste nach einem kühlen alkoholfreien Weizen. Der RBW hat jedoch anderes im Sinn und führt mich nach links zurück in den Wald. Noch ca. 3 Km bis Bad Breisig, die anfangs auf unspektakulär harten Pisten ihre Fortsetzung finden, ehe das Finale auf wunderbaren Pfaden eingeleitet wird. Kurz vor dem Abstieg ist die legendäre Aussichtsschaukel mit Panoramablick auf Schloss Arenfels erreicht. Ein letzter Vergleich…ach lassen wir das für Heute. Einfach schaukeln und genießen! 😁

    In Bad Breisig besuche ich noch kurz das Brunnenfest, von dem mir ein junges Paar zuvor berichtete. An einer Bude bestelle ich Grönemeyer’s Liegblingsspeise mit einer anständigen Portion Pommes, welche ich mit einem letzten Blick auf den Rhein genießerisch verzehre. Ein letzter Vergleich zum Abschluss des Tages wird nun doch noch fällig. Die Aufzeichnung mit dem neuen Garmin Chronografen vs. Komoot. An the Winner ist Garmin mit 32,48 zu 32,00 Trailkilometern. Dazu gesellen sich noch 912 hm.

    Nachtrag: Vor lauter Relaxschaukeln das Bild von selbiger Bank vergessen! 😁
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  • Day 4

    Ab Brohl(er) ging’s mir wohler

    May 29, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 13 °C

    Von der Römertherme Bad Breisig geht es auf die 2. Etappe. Begleitet vom Quellenweg, einer 25 km Runde, auf der ich vor einigen Jahren zusammen mit BonnGiorno die Region kennen gelernt habe, führt der Weg an Tennisplätzen vorbei in den Wald. Auf schönen Pfaden gewinne ich schnell an Höhe und es dauert nicht lange bis zur ersten Aussicht. Dann geht es unmittelbar wieder hinab und ich streife nochmal den Ortsrand von Bad Breisig, ehe ich auf die gepflasterte Fahrstraße, hoch Richtung Burg Rheineck geführt werde. Kurz vor der Burg biegt der Weg nach rechts ab. Einen Abstecher zum mittelalterlichen Gemäuer erspare ich mir. Die Anlage ist in Privatbesitz und daher nicht zu besichtigen.

    Über den schönen Singletrail ist bald das erste Highlight erreicht. Auf der Reutersley war ich in den letzten Jahren recht häufig. Kleine Tipp: Wenn man über den Rheinburgenweg dorthin kommt unbedingt eine Etage höher gehen. Der noch spektakulärere Aussichtspunkt befindet sich 50 Meter oberhalb des Weges und bietet atemberaubende Blicke, Rheinabwärts bis ins Siebengebirge und auf die Burg Rheineck, Rheinaufwärts bis nach Andernach ins Neuwieder Becken.

    Der Abschnitt zwischen Bad Breisig und Brohl wartet auf dem RBW erstmals mit den Qualitäten auf, die wir vom großen Bruder Rheinsteig als „Achterbahn“ kennen. Von der Reuterley geht es nun hinab nach Brohl, nur um anschließend wieder auf- und abzusteigen und erneut – Große Überraschung 😂 - in Brohl zu landen. Dort wird man vom schmucken Schloss Burgbrohl (Augustaburg) in Empfang genommen.

    Doch vorher ereilt mich erstmal ein blitzartiger Schreck. Hektisches Gewusel durch alle Hosen- und Jackentaschen. So ein Mist, kein Mundschutz an Bord. Die Tour war darauf ausgelegt, mit der Bahn wieder zurück nach Bad Breisig zu fahren, wo ich das Auto stehen habe. Da ich nicht ganz sicher bin, ob die Maskenpflicht, die ich Tage zuvor im Zug wahrgenommen habe, auch wirklich noch Plicht oder Freiwilligkeit ist, ein kurzer Blick in die Bahn App. Scheint so zu sein. Noch ein kurzer Anruf bei einem bahnfahrenden Arbeitskollegen…ist so!

    Was also tun, nach bereits 5 zurückgelegten Kilometern? Zurück, ohne Maske Bahn fahren, irgendwo klingeln? Ich versuche es mit einem weiteren Anruf. In Brohl wohnt ein alter Bekannter, den ich schon tags zuvor anrufen wollte, um ein Treffen am Trail zu vereinbaren. Da mir das ziemlich kurzfristig erschien und ich ihn auch auf Reisen wähnte, hatte ich davon abgesehen. Nun also versuche ich es doch und habe Glück!

    10 Minuten später treffe ich Rainer am Springbrunnen vor dem Brohler Rathaus. Er ist erst gestern wieder nach Hause gekommen. Rainer ist mit einer Peruanerin verheiratet und hat vor 15 Jahren schon einmal den Trailangel für mich und meine mitreisenden Freunde gegeben. Seinerzeit nicht im Rahmen einer Wanderung, sondern auf einer Südamerikareise. Mit seiner Gattin besitzt er in ihrem kleinen Heimatdorf, in der Nähe vom Titicacasee, ein kleines Häuschen. Weit abseits jeglicher Touristenströme. Zufällig waren die beiden zum Zeitpunkt unserer Reise damals vor Ort und haben uns für 2 Nächte beherbergt. Wir quatschen fast eine Stunde miteinander, dann muss ich auch langsam mal weiter. Rainer überreicht mir den Mundschutz. Ein vermeintlich kleines Stück Trailmagic das mich an diesem Tag nicht viel weniger glücklich macht, als es die unvergessene Zeit in Peru getan hat.

    Aus Brohl hinaus führt der Weg nun über einen Pfad, die sog. Eselstreppe wieder steil bergauf. Bis zum ersten Aussichtspunkt werde ich noch von meinem Trailangel begleitet. Hier verabschieden wir uns. Ich kraxele weiter aufwärts und lege, bevor der Weg in den Wald führt, an der vorerst letzten Aussicht eine Pause ein. Einmal über den Fluss der Rheinbrohler Ley zuwinken, einen kleinen Snack einwerfen und noch das kleine Filmchen aufnehmen.

    Nun geht es weiter Richtung Hohe Buche. Der in Folge eines Vulkanausbruchs entstandene Berg diente schon den Römern als Steinbruch. U.a. wurde hier abgebauter Basalt für den Bau der Römerbrücke Trier verwendet. Da ich schon öfter auf dem Katharinaweg hier durchgekommen bin, schenke ich mir das Studium der ausführlich beschilderten Geschichte zu diesem tollen Ort. Kurz vor dem Karlhof verlasse ich den Wald, verabschiede anschließend den Katharinaweg und betrete Neuland.

    Über Asphalt und unspektakuläre Forstwege geht es hinab nach Namedy. Da der Wald keinerlei Blicke auf die andere Rheinseite gewährt überlege ich, was da jetzt zu sehen wäre. Müsste ungefähr auf Höhe von Burg Hammerstein sein und tatsächlich kann ich einige Momente später durch die Bäume ein paar Blicke auf die Ruine erhaschen. Im Tal angekommen spiegelt der Rheinburgenweg sich dann quasi selber. Kaum am Ortsrand von Namedy angekommen, geht es über die gefühlt gleichen Wege wieder hoch. Am Siebengebirgsblick lege ich eine zweite Pause ein. Es beginnt zu tröpfeln, also rein in die Regenjacke. Ich setze mich gerade wieder in Bewegung…Sonne. Und raus aus der Regenjacke!

    Wenig später ist es soweit. Ich erreiche den Waldrand an einem Aussichtpunkt. Vor mir liegen die ewigen Weiten des Neuwieder Beckens. Da muss ich jetzt durch. Berühmt berüchtigt, aber heute zumindest bei annehmbaren Temperaturen, bewege ich mich zunächst noch sehr beschwingt ob der schönen Weitsichten Richtung Tal. Die Glücksmomente halten nicht lange an und der Weg wird zu dem, wie ihn schon viele Wanderer vor mir beschrieben haben.

    Der grobe Schotter nimmt zu und malträtiert die Füße. Da ich um 16:30 die Bahn in Miesenheim bekommen möchte, lege ich einen Zahn zu, natürlich auch um die Sache hier schnell hinter mich zu bringen. Mein Schrittmaß dringt in Dimensionen ein, in denen meine Beine nie zuvor gewesen sind. Der Soundtrack im Kopf kommt passenderweise aus Düsseldorf! Kraftwerk…und wir fahrn fahrn fahrn auf der Autobahn! Monotonie in Reinkultur! 😨 Hier wünsche ich mich tatsächlich auf die gegenüberliegende Rheinsteigetappe Richtung Rengsdorf.

    50 Minuten später liegen die vergangenen 5,5 km hinter mir. Miesenheim habe ich keine Minute zu früh erreicht, springe gerade noch über den Bahnübergang bevor die Schranken schliessen auf den Bahnsteig und sitze 3 Minuten später in der pünktlichen Bahn.
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  • Day 15

    Der Rheinburgenweg als 9 EURO Erlebnis

    June 9, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 11 °C

    Nur für interessierte Enthusiasten der Deutschen Bundesbahn! 😅

    Eigentlich fahre ich ja gerne mit dem Zug. Wenn, ja wenn es nur einfacher wäre eine Tagestour mit einer zeitlich hinnehmbaren Bahnlogistik zu bewerkstelligen. Für die Fortsetzung meiner Reise auf dem Rheinburgenweg habe ich es dennoch probiert. Das 9 Euro Ticket will ja schließlich genutzt werden. Für An- und Rückreise mit dem Auto einmal quer durch den Westerwald in die Region Koblenz, ein wenig ÖPNV Logistik und die Sache wäre mit ca. 2,5 Stunden getan. Mit der Bahn bin ich hin und zurück mal locker 5,5 Stunden unterwegs.
    Windeck-Siegburg-Bonn-Andernach-Miesenheim. Zielführend geht sicherlich anders! Das Ganze dann für 8,5 Stunden Wandererlebnis. Zur Ehrenrettung der DB sei gesagt, dass die Tour auf 2 Tage ausgelegt war. Der Plan, mir vom Trail noch eine Unterkunft zu buchen scheiterte daran, dass Kreditkarte und Co. daheim geblieben waren. Shit Happens! Wird vielleicht doch langsam mal Zeit, der Zeltfraktion beizutreten!

    Die Fahrt selber verlief zunächst reibungslos. Mit der Siegtalbahn bis Siegburg, erster Umstieg in die Stadtbahnlinie 66 nach Bonn. Am Hauptbahnhof warten auf die Mittelrheinbahn, die dann auch mit moderaten 5 Minuten Verspätung eintrudelt. Kurz hinter Bonn beeinträchtigen Gleisarbeiten die Weiterfahrt erheblich. Der Zeitpuffer zum Umstieg in Andernach schmilzt dahin.

    Als es dann endlich weitergeht rückt kurz vor Remagen Vater Rhein ins Blickfeld und ich lasse mich dazu hinreißen das Urheberrecht von StartTheTrail zu verletzen. Der herrliche Ausblick über die langgezogene Rheinkurve hinauf zu Erpeler Ley ließ mir keine andere Wahl. 😁😊

    Der Moment der Entspannung ist von kurzer Dauer. Bei Einfahrt in den Bahnhof Remagen die Ansage des Zugführers, dass die zweite Hälfte der Wagons abgetrennt wird und Reisende die weiter in Richtung Koblenz oder Mainz wollen, bitte in die vorderen Wagen wechseln mögen. Ja Kruzifix, woher soll ich denn wissen ob das mich betrifft. Ein Blick in die Gesichter der Mitreisenden sagt mir, das ich offensichtlich nicht der einzige Rookie auf dieser Strecke bin. Am Bahnsteig dann hektisches Gewusel. Ein auskunftsfreudiger Bahnangestellter klärt auf: Ja, Ihr müsst alle weiter nach vorne. Also raus und Sitzplatz gegen Stehplatz getauscht.

    Die Weiterfahrt verzögert sich natürlich auch noch ein wenig. Bei Einfahrt in den Bahnhof Brohl (oder war es Namedy?) eine weitere Ansage des Zugführers: „Bitte nicht die vorderste Türe zum Ausstieg nutzen, der Bahnsteig ist zu kurz!“ Mittlerweile muss ich lachen! 😂🤣

    Endlich in Andernach, flitze ich noch schnell zum Bäcker den ich bei Einfahrt in den Bahnhof erspäht habe. Die mitgeführten Vorräte waren etwas spärlich. Dann rüber auf den anderen Bahnsteig und diesen gefühlte 200 Meter entlanggehetzt, bis ich die wartende Regionalbahn Richtung Mayen keine Minute zu spät besteige. 5 Minuten später ist Miesenheim erreicht…

    ….8,5 Stunden später: Tatort Winningen an der Mosel! Natürlich habe ich den stündlich verkehrenden Zug um eine Viertelstunde verpasst. Nun gammle ich also 45 Minuten vor dem Bahnhof rum. Im Ort kam ich an keiner geöffneten Lokalität vorbei, auch sonst war dort ziemlich Tote Hose!

    Der Bahnhof Winningen gleicht einem Hochsicherheitstrakt! Die Bahnsteige können nur durch das Bahnhofsgebäude betreten werden. Die Tür dorthin ist verschlossen und ein Schild klärt auf, das diese erst kurz vor Einfahrt des Zuges geöffnet wird. Dieser Provinzbahnhof ist tatsächlich rund um die Uhr besetzt. Unglaublich!

    Es ist 19:23 man hört den pünktlichen Zug einfahren, es ist 19:23 und 2 Sekunden. Ein völlig gechillter Bahnbeamter öffnet die Pforte! Die gute Nachricht: Alle Reisewilligen haben es in die Bahn geschafft! 👍

    Beim Umstieg in Koblenz klappt alles reibungslos. Die Regionalbahn Richtung Köln ist pünktlich. In Linz fällt erneut das Unwort des Tages…Gleisarbeiten! Aaargh! Aus den angekündigten Minuten, werden deren Zehn. Umgeleiteter ICE von vorne, Güterzug von hinten, ungehaltene Fahrgäste um mich herum. Wir sehen unseren Anschluss in Troisdorf schwinden. Aber auf die Bahn ist letztendlich Verlass. Auch der Regionalexpress nach Siegen hat 3 Minuten Verspätung und sammelt noch weitere ein. Um 22:30 steige ich in Schladern aus und bin froh, dass ich hier mein Auto stehen habe.

    Im geistigen Ohr höre ich den WDR 2 Radio Comedian Lurch Peter Hansen: „Thank You for Deutsche Bahn!“ Keine Chance, morgen setzte ich wieder auf die Karte Auto + Bahn. Und zukünftig berichte ich nur noch von Wanderungen. Versprochen!!!
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  • Day 15

    Regenschlacht im Neuwieder Becken

    June 9, 2022 in Germany ⋅ ☀️ 22 °C

    Kaum zu glauben, wenn man die Wettervorhersagen Landauf Landab verfolgt. Zur Aufklärung: Bin einfach sehr spät dran mit diesem FP. Aber vergangenen Donnerstag war das so.

    Vom Bahnhof Miesenheim geht es erst mal eine ganze Weile durch den Ort. Beim Durchlaufen eines Parks steht an einer Hecke neben einem Spielplatz ein Zelt. Mutig gewählter Ort für eine Übernachtung! Die jungen Wandersleute sind wohl Langschläfer, es ist 10:45 Uhr. Wir grüßen uns kurz und für mich geht es langsam an den Ortsrand.

    Hier folgt eine interessante Wegführung. Diagonal mitten über einen Bolzplatz. Dann erreiche ich wieder die bekannten, breit geschotterten Pisten über unendliche Felder. In meinem Kopf lässt Kraftwerk wieder die Autobahn erklingen. Mit der 22:30 Minuten andauernden Eintönigkeit über eine komplette LP Seite lässt sich dieser Wegabschnitt auch in Sachen Länge bestens beschreiben.

    Es hat sich mittlerweile ziemlich verfinstert und keine 5 Minuten später öffnet Petrus die Schleusen. Die Regenjacke hatte ich Weiser Voraussicht schon seit dem Start an, jetzt noch schnell den Schirm raus. Es schüttet wie aus Eimern und ich laufe mitten durch die Felder. Der Wind peitscht von der Seite den Regen bis auf Kniehöhe an die Hose. Weit und breit kein Schutz in Sicht. Doch halt Stop…da oben auf der Kuppe ein Fünkchen Hoffnung! Ein netter Landwirt hat wohl ein ❤️ für Wanderer. Als ich oben ankomme wird mein Flehen erhört. Das Örtchen ist nicht verschlossen und so trete ich ein. Toi Toi Toi!!! 😂 Ein hoher Hygienestandard lässt es mich dort eine gute Viertelstunde aushalten. Dann hat sich das Gröbste vorerst erledigt und ich mache mich weiter auf den ereignislosen Weg Richtung Bassenheim.

    Am Ortsrand wechselt der RBW die Straßenseite, nur um auf der anderen Seite wieder kehrt zu machen. Da es sich mittlerweile schon wieder verfinstert hat und mir gerade ein Bus aus dem Dorf entgegengekommen ist, gehe ich auf Nummer sicher. Bevor eine Bushaltestelle auftaucht, entdecke ich an einer Schule eine Straßenunterführung. Dort lasse ich mich nieder, sitze eine weitere halbe Stunde aus und widme die Zeit der Nahrungszufuhr. Zum Regen gesellt sich ein Gewitter der heftigeren Art. Es ist Mittagszeit und Kinder, teils in Begleitung ihrer Ehrziehungsberechtigten, ziehen an einem auf dem Boden sitzend und mit dem Rücken an der Wand lehnenden DüsselSieg vorbei. Fehlt noch Hut + Gitarre und das Bild in ihren Köpfen wäre wohl vollkommen.

    Hinter Bassenheim geht es dann endlich mal in den Wald. An einer Stelle wo ich nach links abbiegen muss, zeigt mir ein Schild 1,4 km geradeaus zum Karmelenberg. Von der A48 schon oft gesehen aber noch nie dort gewesen, überlege ich nicht lange und nehme den Umweg gerne in Kauf.

    Die letzten Meter hinauf verlaufen über einen Kreuzweg, bis die Marienkapelle auf dem Gipfel erreicht ist. Es gibt zwar keine großartigen Ausblicke, dennoch ein wirklich schöner Ort für den sich dieser Abstecher auf jeden Fall lohnt. Als ich oben ankomme parkt eine Frau ihren VW Bulli mit Kfz „K“ neben der Kapelle und hinter einem gleichartigen Fahrzeug mit Kfz „D“. Beide in den Farben ihrer Stadt. Geht doch!...wenn die Reihenfolge stimmt! 😆 In der Kapelle wird z.Zt. aufwendig renoviert. Nach einem kurzen Gespräch mit den Damen, darf ich mir das gerne mal anschauen.

    Danach geht es auf schönen Singletrails um den Berg und an Infotafeln vorbei, wie ich sie schon im Steinbruch Hohe Buche bei Brohl gesehen habe. Auf dem Rückweg zum RBW eröffnen sich sehr schöne Aussichten ins Neuwieder Becken bis hinüber in die Höhen des Westerwaldes. Als ich den Rheinburgenweg wieder erreicht habe stehe ich hinter einer Infotafel den letzten Regenguss des Tages aus. Die nächsten Kilometer verlaufen wieder recht ereignisarm auf breiten Wald- und Feldwegen vorbei an und durch Wolken, bis der Moselsteig ins Spiel kommt. Zuvor sammele ich aufgrund zweimaliger Unaufmerksamkeit einige Bonusmeilen! 😅

    An der Mosel nimmt der Weg dann richtig Fahrt auf. Nach über 20 km, geht es auf einmal steil hoch. Wie in der Spirale eines Korkenziehers ziehe ich mich unendliche Serpentinen hinauf bis die atemberaubenden Aussichten erreicht sind. Die folgen dann bis zur Moseltalbrücke Schlag auf Schlag. Die Unterquerung der Brücke und über den A61 Parkplatz Moselblick ist ja schon Kult. Hinter der Brücke ist dann noch schönes Auslaufen durch die Weinberge bis nach Winningen angesagt.

    Am Bahnhof bleibt dann genügend Zeit für ein Resümee: Spieglein, Spieglein…Rheinsteig oder Rheinburgenweg? Heute ganz klar…der Moselsteig!!! 😆
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  • Day 16

    Mosel runter Mosel rauf!

    June 10, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 14 °C

    Nach einer entspannten Autofahrt nach Koblenz und 2 Stationen Zugfahrt bis Winningen, stehe ich kurze Zeit später an dem Punkt wo ich den Weg tags zuvor verlassen habe. Nach wenigen Metern des Einlaufens knallen die ersten Höhenmeter rein. Steil hoch geht’s durch die Weinberge. Als Belohnung noch mal Hammerausblicke. Sofort werden die Hosenbeine abgezipt und von Langarm auf Kurzarm Modus gewechselt. Nach einer ersten Getränkezufuhr geht es weiter.

    Der RBW folgt von Winningen bis Koblenz Güls nicht sklavisch dem Moselsteig. Ich bin kurz vor Güls jedoch mal wieder unaufmerksam und renne natürlich den Zeichen des Moselsteigs hinterher. Die Mogelpackung dürfte aber eher von kleinerem Ausmaß gewesen sein. Im Ort haben sich beide Wege wieder, aber für den Moselsteig ist hier auch Schluss. Das Schaulaufen zum Deutschen Eck folgt ab jetzt nur noch mittels Zuweg Zeichen. Direkt am Moselufer erreiche ich die Gülser Eisenbahnbrücke. Hier geht es nun auf die andere Seite, wo sich Rheinburgenweg und Moselsteig (-zuweg) auch endgültig Adieu sagen.

    Für mich geht es wieder in die entgegengesetzte Richtung, Moselaufwärts, Berg aufwärts! Am Rande des größten Koblenzer Stadtteil Karthause durchläuft man die nördlichen Ausläufer des Hunsrücks. Dieser Teil der Strecke führt in einem großen Bogen durch den Koblenzer Stadtwald. Das merkt man dem Weg auch irgendwie an.

    Auf der gegenüberliegenden Moselseite steigen im 5 Minuten Takt Kleinflugzeuge vom Flugplatz Winningen in die Höhe, drehen über mir eine große Kurve um Momente später weiter Richtung Hunsrück oder Moselaufwärts zu entschwinden. Bereits am Vortag ist mir der rege Flugverkehr aufgefallen, den ich bei meinen bisherigen Besuchen in dieser Gegend nie so intensive wahrgenommen habe. Meine Recherche ergibt, dass sich der Flugplatz bis 1965 ungefähr dort befand, wo ich gerade unterwegs bin. Er musste weichen, um dringend benötigten Wohnraum für die Stadt Koblenz zu schaffen. 1971 nahm das neue Gelände oberhalb von Winningen den Flugbetrieb auf.

    Der Weg führt weiter, recht Ereignisarm über den Layer Kopf, ohne großartige Aussichten. Andere Wanderer Fehlanzeige, nur einige Jogger und Mountainbiker scheinen hier ihr Revier zu haben. Nach Überquerung der Hunsrückhöhenstraße wird es langsam besser. Über den höchsten Punkt, dem bekannten Kühkopf samt Turm führt der Weg jedoch nicht. Über teils nette Pfade erreiche ich den Rittersturz und stehe zum ersten Mal seit ca. 30 Km wieder hoch über dem Rhein. Der Panoramablick auf Teile der Stadt, die Rheinbrücken und insbesondere die Festung Ehrenbreitstein erinnern erstmals wieder daran, das ich auf dem linksrheinischen Pendant des Rheinsteig unterwegs bin.

    Der Rittersturz war ein beliebtes Ausflugslokal hoch über den Dächern von Koblenz. Während seiner Blütezeit konnte man den Ort auch gemütlich mit einer Seilbahn erreichen. Zudem wurde hier 1948 eine richtungsweisende Tagung der 11 Ministerpräsidenten zur Errichtung eines neuen föderalistischen Deutschen Staates abgehalten. Zitat Wikipedia: „Damit war die Rittersturz-Konferenz einer der ersten Schritte auf dem Weg zum Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland und zu deren Gründung.“ 1974 war das Schicksal des Lokals besiegelt. Es fiel der Hangrutschgefährdeten Steillage zum Opfer und musste abgerissen werden. 1978 wurde an dieser Stelle die dreigliedrige Stele zur Erinnerung an einen historischen Ort errichtet. An dieser Stelle endet auch die offiziell 6. Etappe des Rheinburgenweg.
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  • Day 16

    Welcher Wanderweg bin ich?...

    June 10, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 16 °C

    …und wenn ja, wieviele? Sorry Richard David Precht, kenne lediglich den Titel ihres Bestsellers, aber den musste ich mir mal - ein wenig modifiziert - ausleihen. Was war passiert?

    Nach einer kurzen Snackpause am Rittersturz, mache ich mich gleich weiter auf die 7.Etappe. Da steht einer von diesen Km Schildern. Doch nicht nur der RBW ist hier angeschlagen. Ich sehe einen 2. Wegweiser und denke eine dieser Traumschleifen. Falsch gedacht! Da steht Welterbesteig auf der Tafel! Was ist das, noch nie von gehört!? Mal kurz Herrn Google befragt. Jede Menge Artikel, gerade einmal 5 Tage alt. Dieser Weg wurde am Pfingstsonntag offiziell eröffnet. Beim Blick auf die Kilometerangaben stutze ich. Rhens 13,3 km, Schloss Stolzenfels 6,4 km, Dommelsberg 1,8 km. Alles identische mit den Angaben des Rheinburgenweg. Eine Recherche bei Waymarkettrails bleibt erfolglos. Der Weg ist hier wohl noch nicht eingepflegt.

    Es gibt eine offizielle Seite, die ist allerdings wenig informativ bzw. noch im Aufbau. Zumindest erfährt man, dass dieser Steig in großen Abschnitten dem Rheinburgenweg folgt. Wer denkt sich sowas aus? Antwort: Ein ehemaliger Bürgermeister von Boppard. An manchen Stellen wird vom RBW mal abgewichen, um einige der prominenten Highlights besser einzubinden. Aber das war’s dann wohl auch mit den Neuerungen. Dafür einen ganz neuen Weg Beschildern? Was für eine Verschwendung von Steuergeldern denke ich mir. Kann man das nicht einfacher mit RBW Alternativrouten erreichen?

    Der Steig ist wohl auch in Hinblick auf die Bundesgartenschau 2029, die ja im kompletten oberen Mittelrheintal stattfindet, angelegt worden. Daher könnte man es ja noch verstehen, wenn dieser Weg das komplette Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal einbezieht. Und da gehört nun mal die rechte Rheinseite ebenso zu. Quasi ein Best Of Two Worlds! Der Rheinsteig und der Rheinburgenweg in der Relation Koblenz–Rüdesheim–Bingen-Koblenz! Dann bekäme die ganze Sache auch einen Schuh. Ich konnte jedoch nicht in Erfahrung bringen, ob solche Gedankenspiele überhaupt bestehen. Aktuell führt der Welterbesteig jedenfalls nur von Bingen bis Koblenz.

    Nu genug gemekert, schließlich wurde ja auch noch gewandert. Zunächst geht es auf naturnahen Wegen und durch schönen Buchenwald zum Dommelberg und anschließend zum Hasenberg. Einige Meter weiter tritt man aus dem Wald und erhält einen Panoramablick auf Schloss Stolzenfels. Aber nicht nur das. Von der anderen Rheinseite winken Burg Lahneck und aus noch weiterer Entfernung die Marksburg rüber. Auch die Lahnmündung ist zu sehen. Ich rufe mir bildlich in Erinnerung wie das im vergangenen Jahr war, auf dem Rheinsteig? Ok. Die Ruppertsklamm fiel seinerzeit wegen Flutschäden aus. Und der weitere Weg über die Höhen von Lahnstein sind nicht wirklich in bleibender Erinnerung geblieben. Dort wurde es kurz vor Braubach richtig klasse.

    Doch auch meine Euphorie der letzten Kilometer erhält nun einen Dämpfer. Zunächst geht es wieder Kilometer um Kilometer über langweilige breite Wege. Ca. 4 km vor Rhens stoße ich auf den Traumpfad Wolfsdelle, der nun den RBW bis zu meinem Tagesziel begleitet. Über tolle Trails und mit Aussichten auf die nun zum Greifen nahe Marksburg, laufe ich dem heutigen Zielort entgegen. Ich könnte hier jetzt noch was zu der 10minütigen Bahnfahrt nach Koblenz schreiben, aber dafür verweise ich auf den ausführlichen „9 Euro FP“ vom Vortag. Und täglich grüßt das Murmeltier! 😂

    Abschließend sei, um mögliche Irritationen vorzubeugen noch erwähnt, dass dieser Wanderbericht in keinem Zusammenhang mit noch evtl. tagaktuell folgenden Footprints der Wandermaus steht. Bin halt mal wieder ein bissel spät dran. 😅 Für eine komplett gemeinsam erwanderte Etappe hat es ja zeitlich leider nicht gepasst. Aber zumindest der gestrige Tag hat doch wenigstens etwas entschädigt…und Moselsteig geht ja bekanntlich immer! 😊 Also liebe Wandermaus: Ich lehne mich nun erstmal zurück und schaue mir aus der virtuellen Entfernung an, nicht wo, aber wann Du mich überholst! Wünsche Dir viel Spaß dabei!...und den anderen 🐧🐧 natürlich auch! 🙋‍♂️
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