Ghana
Eastern Region

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    • Day 3

      Akwaaba! - Willkommen!

      February 14, 2023 in Ghana ⋅ 🌩️ 25 °C

      Akwaaba! So heißt „Willkommen!“ auf Twi, der gerade in Südghana am weitesten verbreiteten Sprache.

      Ich bin gegen 07:30 aufgewacht und traf im Essensraum direkt auf die vier anderen Famulantinnen, die gerade hier vor Ort sind: Isa und Amelie aus Deutschland und Alicia und Maria aus Spanien. Außerdem war Uwe (gesprochen Uwi) in der Küche am Rührei machen. Uwe arbeitet für Torben und Portia und ist der Mann für alles.

      Die vier erzählten mir ein wenig von den Kliniken, aber da ich in einer anderen eingeteilt war, konnten sie mir keine Details zu den Stationen und der Arbeit geben. Jedenfalls schien auch die Famulatur in Ghana ein sehr lockeres, entspanntes Konstrukt zu sein.

      Als nächstes lernte ich Mila kennen, die vierjährige Tochter von Torben und Portia, super süß! Torben begrüßte mich sehr herzlich und gab mir eine ghanaische SIM-Karte und meine ersten Cedis. Er würde mich später noch in Obomeng herumführen und mir den Markt in Mpraeso zeigen.

      Vorher wollte ich jedoch mein Zimmer und besonders mein Moskitonetz besser herrichten, als ich es am Abend zuvor schlaftrunken versucht hatte. Ich hatte ein Zimmer für mich allein bekommen, mit drei einzelnen Betten, einem Regal und einer Glühbirne. Sehr spartanisch, wie das ganze Haus, aber sauber und ruhig. Mit vier Nägeln stand das Moskitonetz ratz-fatz optimal, im Bett liegend wirkt es jetzt beinahe wie der Baldachin eines Himmelbetts.

      Dann ging es mit Torben los ins Dorf. Obomeng liegt auf einem Hügelrücken und besteht aus vielen einzelnen Häusern mit einer Menge Grün und Sandpisten dazwischen, umrahmt von weiteren bewaldeten Hängen. Hier vor Ort gibt es zwar ein paar kleine Lädchen und Stände für das nötigste, aber letztlich muss man für Einkäufe mindestens nach Mpraeso fahren, ungefähr fünf Minuten mit einem der unzähligen Taxis.

      Die Taxis sind hier das Hauptverkehrsmittel. Wenn man irgendwo hin möchte, beginnt man einfach in die entsprechende Richtung entlang der Straße zu laufen. Von hinten kommende Taxis hupen und wenn man darauf reagiert, werden sie so langsam, dass man dem Fahrer sein Ziel zurufen kann. Wenn das Ziel zu dem der anderen Mitfahrenden passt oder auf der Strecke liegt, steigt man einfach dazu, drei Kilometer kosten circa 5 Cedi (40ct), die Preise sind spottbillig. Für überregionale Fahrten nimmt man entweder ein Trotro (die Sammelbusse) oder mietet einfach als Gruppe ein ganzes Taxi.

      Der Markt in Mpraeso ist verwinkelt und besteht letztlich nur aus einem Dutzend verschiedener Shoparten, die sich immer wieder abwechseln. Torben wusste ziemlich genau was er wo kaufen wollte, entsprechend war nicht so viel Zeit zum Bummeln, aber das hole ich sicher noch nach.

      Am beeindruckendsten war das Schlachthaus bzw. die Metzgerei, auch wenn dieser Begriff hier nichts mit dem zu tun hat, was wir uns in Deutschland darunter vorstellen. Das Fleisch liegt einfach ungekühlt auf Fliesentischen und wird zerkleinert, es riecht sehr streng und wenn man nur lange genug sucht, findet man wirklich ALLES, was ein Tierkörper zu bieten hat. Tatsächlich kommt auch das Fleisch für unsere Mahlzeiten von dort, aber ich vertraue einfach darauf, dass Portia und Uwe wissen, wie sie es richtig zubereiten müssen. Da die anderen Volunteers auch nicht mit einer Lebensmittelvergiftung in der Ecke liege, wird es schon gehen. Und lecker ist das Essen auf jeden Fall!

      Leider ist es schwierig vom alltäglichen Leben hier Fotos zu machen, weil die Ghanaer dem oft skeptisch gegenüberstehen. Wenn man vorher fragt, haben sie dann meistens aber doch nichts dagegen, nur Schnappschüsse sind unangebracht. Deshalb werde ich wohl aktiv Nachmittags losziehen und mit genug Zeit versuchen müssen, einige Aspekte einzufangen, statt einfach immer alles abzulichten.

      Nachdem Torben alles gekauft hatte, was Portia ihm aufgetragen hatte, ging es wieder zurück zu unserem Haus. Mittlerweile waren es schwüle 36 °C und ich war ziemlich müde, also hing ich nur auf den Sofas herum, bis die Mädels von der Famulatur kamen und es Mittagessen gab.

      Den Nachmittag über lernte ich die anderen Volunteers langsam kennen, die Namen saßen immer sicherer und ich hatte das Gefühl, endlich richtig angekommen zu sein.

      Vor dem Abendessen, es war inzwischen dunkel und etwas kühler, überredeten Isa und Amelie mich noch zu einem Workout auf dem Hof. Die Bewegung tat gut, aber der Schweiß floss wirklich in Strömen an mir herunter, sodass ich direkt im Anschluss das erste Mal „duschen“ gehen musste. Die Dusche ist hier eine Badewanne ohne Wasseranschluss (es gibt im gesamten Haus kein fließendes Wasser) und ein Eimer mit einer großen Kelle. Etwas gewöhnungsbedürftig, aber sauber wurde ich trotzdem.

      Zum Abschluss des Abends spielten wir noch etwas Karten und gingen dann recht früh ins Bett, die Hitze hatte zumindest bei mir wirklich ihren Tribut gefordert!
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    • Day 4

      Erster Tag im Krankenhaus

      February 15, 2023 in Ghana ⋅ ⛅ 34 °C

      Das ghanaische Gesundheitssystem. Ich habe wirklich wenig erwartet und habe auch wirklich wenig bekommen, also eigentlich alles gut. Mein Krankenhaus liegt in Atibie, zwei Dörfer von Obomeng entfernt, bzw. 10 Minuten/5 Cedi mit dem Taxi.

      Heute sollte ich Torbens Kontaktperson treffen, Dr. Jonas Ahiabor, nach eigener Aussage familiy doctor und Leitung der Ambulanz. Letztlich ist er Hausarzt, eine richtige Versorgung über Praxen, wie wir sie in Deutschland kennen, gibt es nämlich in Ghana nicht.

      Torben, Uwe und Mila begleiteten mich in das Krankenhaus und für ghanaische Verhältnisse waren wir sogar ziemlich pünktlich, nur eine halbe Stunde zu spät. Nichtsdestotrotz war Jonas nirgends zu finden und wir erfuhren, dass er noch beim Frühstück und in 15 Minuten hier sei. Eine Stunde später tauchte er dann auf, ein sehr freundlicher, gut verständliches Englisch sprechender Ghanaer. Die Formalitäten wie die Lehrgebühr und die Immatrikulationsbescheinigung wollte er irgendwann später klären (Spoiler: Hab wir nicht geklärt, war ihm egal) und nahm mich direkt mit auf die „Notaufnahme“.

      Zunächst muss gesagt werden, dass es in Ghana nicht am Fachpersonal mangelt. Von Krankenschwester bis zum Arzt bildeten Ghana seine Bevölkerung selbst aus, es gilt Schulpflicht, es gibt mehrere Universitäten und letztlich arbeiten sogar viele Ghanaer in den umliegenden Ländern. Der Pflegeschlüssel in Ghana ist offensichtlich deutlich besser als in Deutschland.
      Entsprechend viel war um den Patienten mit hämorrhagischem (für die Nicht-Mediziner: einblutend, also kontinuierlich schlimmer werdend) Schlaganfall los, als wir den Raum betraten. Er hatte keine Spontanatmung mehr, das Krankenhaus allerdings auch keine künstliche Beatmung, ergo musste die Beutelbeatmung reichen. Normalerweise würde jetzt ein CT (Bildgebung) gemacht werden, um anschließend eventuell zu operieren, aber das nächste CT wäre im Universitätsklinikum in Kumasi gewesen. Für die Fahrt über die schlechten Straßen in quasi nicht ausgestatteten Transportfahrzeugen war der Patient viel zu instabil. Fazit der Geschichte: Der Patient wurde manuell zu Tode beatmet und ich erlebte den ersten emotionalen Zusammenbruch einer afrikanischen Ehefrau.

      Als nächstes ging es auf die allgemeine Station, die Jonas betreute. Er erklärte mir alles und ich konnte wirklich etwas lernen. Die fehlenden technischen Möglichkeiten zwingen die Mediziner hier noch mehr dazu, wirklich gründlich zu untersuchen und die Zusammenhänge immer vor Augen zu haben, um dann auch ohne Bildgebung oder Laborwerte zu einer Diagnose zu kommen. Nur helfen können sie am Ende häufig nicht, auch weil die ghanaische Krankenversicherung nur das absolute (ghanaische) Minimum abdeckt und Patienten sich die Therapien meistens einfach nicht leisten können.

      Ab dem späten Vormittag hatte Jonas dann Sprechstunde in seinem zum Glück klimatisierten Arztzimmer in der Ambulanz und zusammen mit Gloria, einer sehr netten Krankenschwester, fingen wir an die Menge an Menschen abzuarbeiten, die draußen in der Hitze wartete. Auch hier durfte ich viel untersuchen, Jonas und Gloria hatten viel Humor und die Fälle waren vielfältig, sodass die Zeit wie im Flug verging.
      Ein besonderes Highlight und tolles Beispiel für die Qualität der Versorgung, war ein Sonografie-Befund einer 68-jährigen Frau, der eine absolute normale und gesunde Gebärmutter bescheinigt wurde - dabei hatte sie diese vor einigen Jahren entfernen lassen.

      Um 14:00 Uhr war dann schon Feierabend, nicht nur für mich, sondern auch für Jonas (wir hatten gegen 09:00 angefangen zu arbeiten) und wir verabschiedeten uns bis zum nächsten Montag, da ich Donnerstag bis Sonntag mit den anderen Volunteers nach Accra in ein Surfresort fahren wollte. War ihm natürlich völlig egal, zumal nächste Woche noch zwei Freiwillige in das Krankenhaus kommen würden und wir dann unsere Einteilung einfach zusammen machen könnten.

      Ich zog mich im Krankenhaus um, der weiße Kasack, den ich mir von der Uni „geliehen“ hatte, war doch sehr auffällig, und stand vor einer kleinen Challenge: Es galt mit dem Taxi zu fahren und dabei zum richtigen Ort zu kommen und den richtigen Betrag zu zahlen. Ersteres gelang, letzteres nicht, wie ich dann in unserer Unterkunft erfuhr als Torben mich auslachte, weil ich mehr als das doppelte des üblichen Preises bezahlt hatte (einen Euro statt 40ct, selbst wenn du abgezogen wirst, zahlst du in Ghana nix). Aber jetzt kannte ich den Preis, also würde mir das nicht nochmal passieren.

      Die Mädels waren aus ihren Kliniken auch schon zurück und bald gab es Mittagessen, einen scharfen Fischeintopf mit gekochter Yam-Wurzel. Den Nachmittag verbrachten die anderen mit einer Waschaktion, aber da ich noch fast nix dreckiges hatte, ließ ich mir von Uwe die Pflanzen im kleinen Garten neben dem Haus zeigen.

      Gerne würde ich den Garten als tropischen Kleinod unter Palmen beschreiben, aber es handelt sich lediglich um eine sandige Fläche auf der alle paar Tage der Plastikmüll der Bewohner des anderen Hauses verbrannt wird. Trotzdem gibt es einiges Interessantes zu sehen: Einen großen Avokadobaum, dessen Ernte ich wohl knapp verpassen werde, einen Orangenbaum mit den für Ghana typischen grünen, maximal leicht gelblichen Orangen, einer Papaya und zwei Ölpalmen in deren Schatten ein Kakaobaum wächst. In dem Gestrüpp und Müll liefen einiger Hühner samt Küken umher und auf jedem warmen Stein saß eine dicke, bunte Echse.

      Uwe zeigte mir, wie man eine Kakaofrucht öffnet und dass man die Kerne auch so frisch essen kann – das weiße Fruchtfleisch um den Kern ist auch süßlich-lecker, das Innere dagegen ziemlich bitter. Die Früchte der Ölpalmen konnte ich so nicht probieren, aber gegart sind sie hier ein typisches Gemüse.

      Abends ging es dann in eine Bar in Obomeng, da Lisa nach unserem Wochenende in Accra bleiben und den Flug zurück nach Deutschland antreten würde. Für mich kein Problem, denn am Samstag würde eine neue Lisa anreisen, also keine neuen Namen.

      Die Bar war direkt an der Hauptstraße, eine Containerkonstruktion wie fast alle Läden in Ghana. Es lief ordentlich Musik, das ghanaische Bier war schön günstig (0,625l für ca. 50ct) und kühl und wir ließen den Tag tanzend ausklingen.
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    • Day 2

      Endlich angekommen

      February 13, 2023 in Ghana ⋅ 🌩️ 25 °C

      Man könnte meinen, mit meiner Ankunft in Accra wäre der größte Teil der Reise geschafft gewesen. Weit gefehlt! Zunächst musste ich vor dem Flughafen versuchen, in dem Gedränge aus Taxifahrern, die mich alle mitnehmen wollten, das You4Ghana-Schild auszumachen. Ich sollte von zwei anderen Freiwilligen, die das Wochenende in der Nähe von Accra mit Surfen verbracht hatten, eingesammelt werden, um dann mit ihnen und Portia, der Ehefrau von Torben, dem Chef der Organisation, nach Obomeng zu fahren.
      Henning und Bent standen winkend am Rand der Menge und ich wurde von ihnen herzlich empfangen. Die beiden erklärten mir, dass es völlig unklar sei, wann wir losfahren und erst recht, wann wir ankommen würden. In Ghana müsse man sich halt treiben lassen.

      Nach einer halben Stunde kam William, unser Taxifahrer, und wir fuhren zu einer Tankstelle in der Nähe, wo wir uns mit Portia treffen sollten. Diese lies sich aber ordentlich Zeit und nach einer weiteren Stunde, unser Fahrer war mittlerweile wer-weiß-wohin verschwunden, konnte ich meinem Hunger nicht mehr standhalten. Ich weiß, es ist einfach traurig, aber es gab keine andere Möglichkeit: Mein erstes Essen in Ghana waren Pommes bei Burger King.

      Dann tauchte Portia irgendwann auf, aber weil der Fahrer ja gerade nicht da war, kauften wir uns erst mal zwei Flaschen ghanaisches Bier und setzten uns auf den Kofferraum des Taxis. Die kalten Flaschen waren in der schwülen Hitze eine Wohltat und da ich auch kein Wasser mehr hatte, war die Flüssigkeit auch wichtig. Dann tauchte Wilson, der Fahrer, endlich auf, aber Portia hatte sich jetzt mit einem Bekannten verabredet, der ihr noch etwas vorbeibringen wollte. Also mussten wir weiterhin warten und konnten letztlich erst 20:00 Uhr in das Verkehrschaos starten.

      Die Fahrt war ein Abenteuer für sich. Theoretisch entspricht die ghanaische Straßenverkehrsordnung ziemlich genau der deutschen, praktisch wird allerding ALLES mit der Hupe geregelt und ansonsten ist alles erlaubt, was irgendwie passt. Ein Glück ist das Verkehrschaos in Accra so gewaltig, dass die Geschwindigkeiten selten über das Schritttempo gestiegen sind. Dies machten sich auch die unzähligen Verkäufer zu Nutzen, die zwischen den Autos alles anboten, was ein Mensch irgendwie auf dem Kopf balancieren kann. Egal ob Wasser, Snacks, Handtücher, Klopapier, Waschmittel, Brot, für jedes Produkt gab es den richtigen Verkäufer.
      Accra als Stadt scheint kein richtiges Zentrum zu haben, es herrscht absoluter Wildwuchs. Ein Zitat aus meinem Reiseführer kam mir auf der Fahrt in den Kopf: „Der Besucher Accras wird sich nie sicher sein, ob er sich jetzt schon in einem Slum befindet, oder ob es sich um ein ganz normales Viertel handelt.“ Lediglich die wenigen Apartment Blöcke, die zwischendurch hochragten, waren eindeutig der neueren ghanaischen Wohlstandsschicht zuzuordnen. Entlang der Hauptstraße, mal einige Meter besser ausgebaut als deutsche Autobahnen, dann wieder lediglich eine Sandpiste, reihten sich die halb fertigen Bauruinen aneinander und vor diesen Bauten herrschte reges Treiben an Garküchen und Verkaufsständen.

      Auf der Straße selbst fuhr alles, was einen Motor und genug Räder hatte, um noch irgendwie als Fahrzeug durchzugehen. Besonders die Trotros, eine Art Sammeltaxi in VW-Bus-Größe, vielen mit ihrem oft desaströsen Zustand auf. Da unser Taxi leider keine Klimaanlage hatte (ansonsten war es im Vergleich in hervorragendem Zustand, sogar mein Anschnallgurt funktionierte), mussten wir die Fenster offenlassen und bekamen die volle Ladung an Abgasen und Staub ab, die die Straße zu bieten hatte.

      Ab und zu fuhr unser Taxifahrer einfach rechts an die Häuser heran und stieg aus, um irgendwen zu grüßen. Mir ist es ein absolutes Rätsel, wie er es zustande gebracht hat, jemanden in diesem Chaos zu entdecken. Einen der Stopps nutzten wir, um etwas zu Essen und zu Trinken zu besorgen, wir waren schon eine gute Stunde unterwegs. Da ich noch keine Cedis (die ghanaische Währung) hatte, gab mir Portia an einem der Stände eine Portion gebratene Nudeln mit Ei und Fisch aus, scheinbar ein typisches Gericht am Wegesrand. Henning kaufte sich zwei Fleischspieße, die noch warm in gemahlenem Pfeffer gewälzt wurden und entsprechend scharf waren. Ehrlich gesagt hätte ich von mir aus NIEMALS dort etwas zu essen gekauft, aber Portia versicherte mir, dass ich mir keine Sorgen machen müsse und so ließ ich es mir schmecken. Es war super lecker!
      Die Fahrt ging weiter und allmählich überkam mich die Müdigkeit. Die Fahrt außerhalb Accras habe ich zu meiner Schande kaum mitbekommen, aber irgendwann hielt das Taxi vor einem Tor und wir waren angekommen. In der Dunkelheit konnte ich von der Umgebung kaum etwas ausmachen, es war mittlerweile kurz vor Zwölf.

      Im Innenhof erwarteten uns die drei Hunde, aber wir hielten uns nicht lange auf und betraten das flache Wohnhaus. Portia zeigte mir nur noch schnell mein Zimmer und die Toiletten, alles weitere verschoben wir auf den nächsten Tag.

      Todmüde spannte ich noch mehr schlecht als recht mein Moskitonetz auf und legte mich ohne Decke auf meine Matratze. Die Luft war schneidend schwül und warm, nichtsdestotrotz schlief ich schnell ein – ich war endlich am Ziel meiner Reise angelangt!
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    • Day 10

      Krankenhausalltag mit Durchfall

      February 21, 2023 in Ghana ⋅ ☀️ 31 °C

      Jetzt hatte ich ihn zwei Tage lang, meinen ghanaische Alltag:
      Ab 04:00 Uhr kräht der Hahn jede halbe Stunde, um 07:00 Uhr gehorchen ich ihm und stehe auf. Die Mädels, die in Nkowkow im Krankenhaus eingeteilt sind, sitzen dann meist schon im Kasack am Frühstuckstisch, da sie früher los müssen als Tanja, Luna und ich.

      Ein Frühstück, wie wir es kennen, gibt es im ghanaischen Speiseplan nicht, es werden eigentlich die gleichen Gerichte gekocht, wie auch zu Mittag oder zu Abend, und Brot gibt es nur eine Sorte: großes, weiches Kastenweißbrot.
      In unserer Unterkunft ist das anders, hier gibt es Tee und Kaffee und immer abwechselnd Pfannkuchen, Rührei oder Porridge, dazu ein paar Marmeladen, die andere Freiwillige aus Deutschland mitgebracht haben.

      Gegen 08:15 Uhr nehmen wir drei dann ein Taxi nach Atipie und nach etwa zehn Minuten sind wir dann am Krankenhaus. Je nach dem, wie wir uns selbst eingeteilt haben, gehen wir dann in die unterschiedlichen Bereiche und versuchen irgendetwas zu lernen.

      Meinen ersten Eindruck muss ich leider korrigieren, ich habe die Hoffnung hier viel zu lernen mittlerweile aufgegeben. Außer Dr. Ahiabor habe ich noch keinen Arzt getroffen, der überhaupt Interesse gezeigt hat mich in die Visite oder Gedankengänge einzubinden. Konkret zu tun gibt es sowieso nichts, keine große Zahl an Blutentnahme oder Flexülen, die gelegt werden müssten, keine vernünftigen Patientenakten, die man studieren könnte.

      Spannend sind lediglich die Eindrücke, die man hier im Krankenhaus bekommt. Wie die OP-Säle ausgestattet sind, wie unorganisiert die Leichen"halle" ist, wie der Begriff "Sterilität" ordentlich gedehnt wird.

      Der Vorteil daran, nicht nur gefühlt, sondern tatsächlich völlig überflüssig zu sein, ist, dass allen egal ist, ob man überhaupt da ist. Eigentlich könnten wir jederzeit einfach Feierabend machen oder gleich ganze Tage frei nehmen.

      Davon musste ich auch gleich Gebrauch machen, dann leider sind meine Verdauungsprobleme schlimmer geworden. Ich hatte die letzten beiden Nächte wegen vieler Toilettengänge nicht durchschlafen können und spätestens, als ich heute beim Kaiserschnitt als Assistenz den Uterus in der Hand hielt und schon vor Bauchkrämpfen Schweißausbrüche bekam, beschloss ich, früher zu gehen und mir Morgen mal einen Tag Pause zu gönnen.

      Das beste Zeichen dafür, wie zäh Gestern und Heute waren, ist wohl, dass ich einfach gar keine Fotos gemacht habe - deshalb seht ihr einfach einige der letzten Woche!
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    • Day 11

      Ein Tisch für die Schule

      February 22, 2023 in Ghana ⋅ ⛅ 31 °C

      Dank Loperamid konnte ich die Nacht beinahe durchschlafen, trotzdem war es schön, am Morgen einfach liegen bleiben zu können.

      Theoretisch wollte ich mich den Tag über schonen und hoffentlich auskurieren, aber am Abend hatte Uwe mir erzählt, dass er in der Schule in Obomeng einen großen Tisch für die „Mensa“ bauen würde und ich konnte einfach nicht widerstehen, etwas Praktisches zu tun und ihm zu helfen. Das ganze Gebäude war ein Projekt von You4Ghana, es sollte den Schülern eine Sitzmöglichkeit zum Essen und den Verkäuferinnen einen Platz zum Kochen bieten.

      Eigentlich handelt es sich nicht um ein geschlossenes Gebäude, sondern um einen großen Unterstand mit hüfthohen Mauern auf einem richtigen Fundament. Die Bänke und Tische für die Schüler hatte Uwe bereits vor einiger Zeit fertiggestellt, aber dann war das Holz ausgegangen, weshalb die Türen und der Verkaufstresen noch fehlten. Letzterer sollte unser Tagesprojekt werden.

      Gegen 10:00 Uhr zogen wir mit Hammer, Nägeln und einer alten Handsäge los, elektrischen Werkzeug gab es nicht. Das Holz war am Vortag geliefert worden, wir mussten es allerdings erst noch quer über das Schulgelände tragen. Schon jetzt merkte ich, dass es extrem anstrengend werden würde, bei 35 Grad zu arbeiten, der Schweiß floss ordentlich.

      Uwe hatte 12 Jahre als Tischler in Ghana gearbeitet und hatte einen genauen Plan im Kopf. Er sägte die Bretter zu und ich nagelte sie zunächst zu den Fußstützen zusammen. Diese wurden durch lange Latten verbunden und über diese an der Wand befestigt. Wirklich stabil sollte das Ganze dann durch die breiten Bretter für die Arbeitsfläche werden.

      Über den Tag versenkte ich bestimmt ein-, zweihundert Nägel und unter Uwes Anleitung am Ende sogar wie ein Tischler mit zwei bis drei Schlägen! Wir kamen schnell voran und so stand schon die Grundkonstruktion, als Torben uns zum Mittag mit Gulasch und Bier versorgte, eine willkommene Abkühlung.

      Gegen 16:00 Uhr waren wir dann fast fertig, aber scheinbar war weniger Holz geliefert worden, als Uwe bestellt hatte, deshalb mussten wir unser Werk unvollendet zurücklassen. Trotzdem war ich einfach glücklich und zufrieden, wirklich etwas geschafft zu haben und etwas in Ghana zurückzulassen – und sei es nur ein unfertiger Tisch!
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    • Day 13

      Wanderung zum Prayers Mountain

      February 24, 2023 in Ghana ⋅ 🌧 35 °C

      Es geht bergauf, im doppelten Sinne! Zum einen hatte ich Gestern Abend angefangen, Antibiotika gegen meine Magen-Darm-Probleme zu nehmen und siehe da, es ging mir schon heute Morgen deutlich besser. Zum anderen ist Dr. Ahiabor freitags grundsätzlich nicht im Krankenhaus und hat uns deswegen frei gegeben und Tanja, Luna und ich wollten den freien Tag für eine kleine Wanderung zum Praiers Mountain nutzen!

      Wohl wissend, dass Wandern bei den lokalen Tagestemperaturen eine Qual werden würde, gingen wir bereits kurz vor 08:00 Uhr los, um möglichst lange die "kühle" (25 °C) Morgenluft genießen zu können. Nach etwa sechs Kilometern durch Obomeng und entlang der Straße nach Nkawkaw kamen wir an der Stelle an, an der der Pfad den Berg hinauf begann.

      Der Weg führte uns durch lichten tropischen Bergwald, die meisten Bäume trugen nur wenige Blätter, da sie einen Großteil während der Trockenzeit verloren hatten. Es wurde zunehmend wärmer und vor allem schwüler, mein Hemd klebte mir am Körper. Nach einer Stunde erreichten wir dann das Ziel des Pfades, eine steinige Freifläche am Fuße einer gewaltigen Steilwand. Tatsächlich dachte ich, dass wir wirklich bis zur Spitze des Berges wandern würden, aber dorthin gab es überhaupt keinen Weg und ehrlich gesagt, war ich da auch nicht böse drum, mittlerweile brannte die Sonne trotz der diesigen Luft auf uns herab.

      Unter der leicht vorgeneigten Steilwand war eine erhöhte Terasse aus Steinen errichtet und seitlich mit einer Stahltür verschlossen worden. Ich wollte gerade Fotos machen, da kam ein Ghanaer über die Terasse auf uns zu. Sein Name war Godson (Ghanaer bekommen bei Geburt einen traditionellen Namen und suchen sich oft später einen zusätzlichen englischen selbst aus) und nach eigener Aussage war er Priester. Er lud uns ein, uns die Stätte zu zeigen und führte uns über die Terasse an der Wand entlang.

      Beim Prayer Mountain handelt es sich um eine Art Freiluftkirche, Christen können dort heraufwandern und beten. Zu großen Festen wie etwa Ostern finden dort Gottesdienste statt und die Besucher übernachten dann teilweise unter freiem Himmel auf der Fläche.

      Zusammen mit Godson waren noch fünf andere Ghanaer dort, angeblich allesamt Priester. Ehrlich gesagt habe ich da große Zweifel dran, aber da es in Ghana kein Theologiestudium wie in Deutschland gibt, sondern stattdessen Prediger, die ihre Berufung aus mehr oder minder großen Visionen und Wundern zogen, war es letztlich einfach Auslegungssache.

      Generell gibt es in Ghana an jeder Ecke eine eigene Kirche und große Werbetafeln der unterschiedlichen Prediger und Gemeinden sind absolute Normalität. Religion spielt hier im Alltag noch eine große Rolle und religiöse Führer haben einen ordentlich Einfluss auf die Meinungsbildung in der Gesellschaft.

      Nach einer Selfie-Session ging es dann wieder zurück zur Straße. Für den Rückweg gönnten wir uns dieses Mal ein Taxi, mittlerweile war die Temperatur einfach unerträglich geworden und wir kamen pünktlich zu einem späten Mittagessen wieder in Obomeng an.

      Den Rest des Tages faulenzte ich in der Unterkunft, bis es am Abend wieder etwas kühler wurde und wir zu fünft noch ein Workout auf dem Hof machten. Dann hieß es noch Sachen zu packen, denn am nächsten Morgen wollten wir alle zusammen nach Kumasi, der zweitgrößten Stadt Ghanas und Hauptstadt der Ashanti-Region fahren, um dort das Wochenende zu verbringen.
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    • Day 27

      Ausflug ins Kakao Institut

      March 10, 2023 in Ghana ⋅ 🌧 33 °C

      🎵Yo, ich bin fresh Dumbledore, back from the underground, back for more! 🎶

      Der letzte Footprint ist lange her, deshalb: Ich lebe noch, mir geht's gut, ich bin nicht an Durchfall gestorben, ich war einfach nur faul.
      Ich werde versuchen, die fehlenden Tage noch nachzuholen, aber ich möchte nicht weiter ins Hintertreffen geraten und lege deshalb einfach mit dem heutigen Tag los. Außerdem ist Anachronie ein beliebtes Stilmittel, also werdet ihr damit schon zurecht kommen.

      Heute sind Tanja, Laura, Svenja, Jonas und ich zu einem langen Wochenende in die Volta-Delta Region aufgebrochen. Die anderen werden am Montag zurück nach Obomeng fahren und ich werde noch eine Nacht in Accra verbringen, bevor ich dann früher als ursprünglich geplant nach Deutschland zurückkehre.

      Unsere heutige Etappe führte uns zunächst nach Tafo, einer kleinen unscheinbaren Stadt in der Eastern Region nördlich von Accra. Hier gibt es fast nix und der einzige Grund, hier ein Trotro zu verlassen, ist das "Cocoa Research Institute of Ghana" - unser erstes Ziel!

      Torben hatte für uns telefonisch einen Termin mit Führung organisiert und auf dem weitläufigen Campus und Forschungsgelände angekommen fanden wir auch recht schnell den Public Affairs Officer Geoffrey, der uns bereits erwartete. Geoffrey war der Meinung, dass ich der Guide der Gruppe sei und bat mich in sein Büro, um das Geld für die Führung zu bezahlen. Wie Alles in Ghana dauerte es unnötig lange, bis die Quittung ausgefüllt und alle Fragen geklärt waren, letztlich standen wir in seinen Unterlagen als "Besuchergruppe der Universität für Medizin Deutschland". Hauptsache es klingt offiziell!

      Die Führung begann mit einer kurzen Präsentation Geoffreys über die Geschichte der Kakaopflanze in Ghana. Dann zeigte er uns die unterschiedlichen Labore für Schädlingsbekämpfung, Bodenqualitäten, Molekularbiologie und Pilzerkrankungen und die Testbereiche zur Kakaofermentierung und - trocknung. Es war wirklich interessant, besonders der Leiter des molekularbiologischen Labors nahm sich viel Zeit und erklärte uns ausführlich seine Arbeit, nachdem er gemerkt hatte, dass wir die Grundlagen der Gensequenzierung aus unserem Studium gut kannten.

      Dann kam der Teil der Führung, auf den wir uns am meisten freuten: Das Aromalabor! Dort werden die Bohnen aller Züchtungen und Farmen regelmäßig getestet und den Bauern ihre Fehler zurückgemeldet. Dazu werden die von der Bauern fermentierten und getrockneten Bohnen standardisiert geröstet und dann zu 100%iger Schokolade verarbeitet und diese dann professionell verkostet.

      Je nach dem, welche Fehler in der Verarbeitung gemacht wurden, entwickeln sich charakteristische Fehlaromen. Egal, ob zu lange fermentierten wurde, oder zu kurz getrocknet, oder ob der Farmer minderwertige Bohnen beigemengt hat, alles wird hier durch die geübten Zungen der Forscher entdeckt.

      Davon durften wir uns selbst überzeugen und eine ganze Reihe von Proben testen. Zugegebener Maßen war selbst die korrekt verarbeitete Schokolade ohne jeglichen Milch- oder Zuckerzusatz nicht gerade lecker, aber trotzdem konnten wir deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen, auf verschiedene Arten falsch verarbeiteten Bohnen schmecken!

      Um den bitteren Nachgeschmack zu überdecken, gab es im Anschluss eine weitere Verkostung, dieses Mal von richtiger Schokolade. Pur, oder mit Zitrone oder Kaffee oder Chilli, die Auswahl war groß und wir langten ordentlich zu, immerhin hatten wir noch kein Mittagessen gehabt!

      Eigentlich wollten wir jetzt gerne ordentlich Souvenirs kaufen, aber der Shop des Instituts hatte beinahe nichts auf Lager und so mussten wir zwar mit unserem Geld, aber ohne Schokolade mit Geoffrey zurück zu seinem Büro, um die Tour dort zu beenden.

      Mit einem weiteren Trotro ging es dann nach Koforidua, hier hatten wir unser Hostel gebucht. Erst bei Ankunft stellte sich heraus, dass der Name "Gnat" nicht für ein cooles, hippes Tourihostel steht, sondern für "Ghana National Association of Teachers" - wir waren in der ghanaische Variante eines Kongresszentrums gelandet. Für 5€ die Nacht im Doppelzimmern war uns das aber egal, genauso wie die Tatsache, dass unsere Zimmer aktuell keinen Strom hatten und das ganze Gebäude dabei war auseinanderzufallen.

      Den Abend verbrachten wir in der Stadt in einem richtigen Restaurant, dem Linda d'Or, mit typischen ghanaische Gerichten. Die Portionen waren riesig und erklärten, warum die Chefin sich über unsere große Bestellung lustig gemacht hatte. Im Anschluss gingen wir noch in eine Bar und ließen den Abend Karten spielend ausklingen.
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    • Day 28

      Koforidua und Fahrt nach Atimpoku

      March 11, 2023 in Ghana ⋅ ☁️ 3 °C

      Nach einer erholsamen Nacht in richtigen Betten, wollten wir Koforidua erkunden. Auf dem Plan standen der Beads-Market und eine Wanderung zu Wasserfällen in der Umgebung. Aber Pläne sind in Ghana bekanntlich schwer einzuhalten, besonders wenn eine der Mitreisenden über Nacht einen Magen-Darm-Infekt entwickelt.

      Svenja ging es wirklich nicht gut, trotzdem kämpfte sie sich mit uns die anderthalb Kilometer die Straße herunter zum großen Glas- und Keramikperlenmarkt, dem Beads-Market. Richtig groß ist der Markt nur Donnerstags und wir waren früh dran, deshalb sah das Gelände eher trostlos als quirlig und bunt aus. Einige Lädchen hatten allerdings geöffnet und wir arbeiteten uns durch die Unmengen an Kettchen und Armbändern, immer auf der Jagd nach schönen Souvenirs. Wie auf den meisten Märkten in Ghana war das Angebot an den unterschiedlichen Ständen sehr gleich und beim Gros der Perlen zweifelte ich doch stark daran, dass sie nicht irgendwo industriell in Massen hergestellt wurden. Egal, Hauptsache hübsch sind sie!

      Es versprach ein sehr heißer Tag zu werden und ziemlich schnell verzogen wir uns wieder vom Markt, um etwas zu frühstücken. Das Hostel und der Markt lagen in einem ruhigen Randviertel Koforiduas, aber Jonas hatte einen Imbiss mit guten Bewertungen herausgesucht, der nur wenige Minuten entfernt sein sollte, Flora´s Eatery.

      „Slow food“ ist für mich eigentlich ein sehr positiver Begriff. Die ghanaischen Dimensionen dieser Langsamkeit bringen mich und meinen Magen allerdings regelmäßig an die Grenze der Belastbarkeit.
      Wir waren die einzigen Gäste in Flora´s Eatery und uns bediente ein sehr netter Ghanaer, der völlig überrascht und etwas überfordert damit schien, dass überhaupt jemand Essen bestellen wollte. Spätestens als er eine halbe Stunde nach unserer Bestellung losging, um die Eier für unsere Omeletts zu kaufen, wussten wir, dass wir unseren Tag hier verbringen würden.

      Wir machten das Beste draus und spielten Karten, wir hatten es ja gemütlich mit Ventilator in einer Art Gartenlaube. Außerdem ging es Svenja zunehmend schlechter und die Sonne brannte auf uns herab, weshalb wir unsere Wanderung sowieso gestrichen hatten. Als das Omelett dann fertig war, wurden wir gefragt, ob wir nicht gleich noch Mittagessen bestellen wollten und wie wir nix Besseres zu tun hatten, warteten wir weitere anderthalb Stunden auf unsere Spaghetti mit Tomatensoße.

      Zurück im Hostel gab es eine Lagebesprechung. Svenja brauchte dringend Ruhe, um sich auszukurieren, deshalb beschlossen wir, dass sie mit Jonas als Begleitung zurück nach Obomeng fahren sollte. Tanja, Laura und ich würden wie geplant weiter nach Atimpoku fahren, um den Volta-Fluss und den Staudamm zu erkunden. Jonas und Svenja nahmen sich einfach ein Taxi, wir anderen drei waren natürlich geizig und abenteuerlustig und fuhren mit dem Trotro.

      Abgesehen von der reinen Strecke und Fahrtzeit war diese Trotro-Fahrt die mit Abstand schlimmste meines ganzen Aufenthalts. Der Wagen war eine absolute Schrottkarre, der Fahrer hatte scheinbar einen ganz, ganz dringenden Termin an unserem Zielort, wir weit ab von vernünftigen Straßen und kurz vor Schluss entlud sich die Schwüle des Tages in einem hefigen Wolkenbruch, der die Sandpisten für eine knappe Stunde in Flüsse verwandelte. Zu dem Zeitpunkt steckten wir in einem Dorf in einem Verkehrskollaps fest und es ging weder vor noch zurück, während das Wasser durch das undichte Dach tropfte.

      Jeder Schrecken hat ein Ende und mit Einbruch der Dunkelheit kamen wir an unserem Hotel an, dem „Sweet Green“. Wir wurden sehr herzlich von Abigail begrüßt und fühlten uns sofort wohl in unserem schönen, frisch renovierten Zimmer. Der Flur war nach außen hin offen und dort sitzend genossen wir unser Abendessen in der jetzt frischen und kühlen Luft. Was für ein Trip!
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    • Day 4

      Surgery day

      January 15 in Ghana ⋅ 🌙 27 °C

      11h im OP✨ - Attention Fotos vom OP 😉

    You might also know this place by the following names:

    Eastern Region, 동부 주

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