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  • Day 3

    Von Kentucky nach Ohio

    April 17, 2018 in the United States ⋅ ☁️ 2 °C

    Manchmal kann einem beim Reisen das Wetter halt doch einen grossen Strich durch die Rechnung machen. So war ich am Montag früh bereits um 08:00 am Flughafen in Washington, um vor dem Mittag noch nach Cincinnati (Ohio) zu fliegen und die zweite Hälfte des Montags noch für eine kleine Erkundungstour durch die ländliche Gegend im mittleren Westen Amerikas zu unternehmen, bevor dann am Dienstag und Mittwoch meine beruflichen Termine anstanden.

    Nachdem in Washington am Wochenende noch 28 Grad herrschten (es wird oft unterschätzt, dass Washington und auch Cincinnati recht südlich liegen, genau genommen auf dem gleichen Breitengrad wie Palma de Mallorca), schneite es in Ohio und der Flug verzögerte sich Stunde um Stunde. Schliesslich watete ich volle zehn Stunden am überfüllten Gate, um dann endlich um 18:30 Uhr Richtung Cincinnati abzufliegen, dort einen Mietwagen in Empfang zu nehmen und durch die dunkle Nacht, mit immer noch leichtem Schneefall in den etwa eine Stunde nördlich liegenden Zielort Mason zu fahren, vom Bundesstaaten Kentucky rüber nach Ohio. Nichts mehr mit Auskundschaften...

    So schnell wie der Winter gekommen war, war er auch wieder verschwunden und der Frühling, der die Kirschenblüten schon in ihrer vollen Pracht erschienen liess, war wieder zurück. Mein Gastgeber lud mich dann nach Arbeitsschluss auf eine kurze «Fahrt ins Blaue» ein, in der Abendsonne übers Land («nur schnell ins nächste Dorf»), wo ich mich auf dem Weg an den herrlichen Häusern des mittleren Westens, mit den grossen Rasenflächen ums Haus, den teilweise langen Alleeeinfahrt und typischen, gegen die Strasse ausgerichteten Veranden, wie man sie aus den amerikanischen Roadmovies kennt, immer wieder von der Strasse ablenken liess. Scheinbar liebten auch die amerikanischen Präsidenten diese Gegend, denn im «nächsten Dorf», das dann etwa 30 Minuten entfernt war, stoppten wir zum Nachtessen in einem Gasthaus, welches sich dafür rühmte, dass bereits 11 amerikanische Präsidenten hier diniert und logiert hatten, der letzte war Präsident Bush. Und damit wären wir wieder beim weissen Haus: Ohio und Kentucky verhalfen beide Präsident Trump zum Sprung nach Washington. Und Trump geniesst auch heute noch eine grosse Popularität: «Wir haben fast keine Arbeitslosigkeit, meine Aktien von meinen Ersparnissen sind letztes Jahr um 25% gestiegen und ich habe auch mehr Lohn bekommen – das haben wir Donald Trump zu verdanken», meinte einer der Mitarbeiter bei meinem Fabrikrundgang als ich ihn auf Mr. President ansprach. Ich verzichtete dann auf eine Diskussion… Ja, die Leute denken hier etwas anders, merkte ich auch beim Mittagessen, als sie mit einem unüberhörbaren Stolz erzählten, dass die Leute in Ohio in Amerika prozentual am meisten Waffen besässen («man muss sich ja verteidigen können») und hängten dann die Frage an, ob ich Lust hätte, mit ihnen nach dem Mittagessen noch ein bisschen im Wald schiessen zu gehen… Ich war dann froh, hatten wir noch nicht alle geschäftlichen Themen erledigt. Vielleicht bei meinem nächsten Besuch? Denn es lohnt sich, Ohio nicht einfach nur zu überfliegen...
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  • Day 1

    Die unverkennbare Hauptstadt der USA

    April 15, 2018 in the United States ⋅ ☁️ 10 °C

    Dass Washington und nicht New York, das ja ein Vielfaches grösser und wirtschaftlich massiv bedeutender ist, die Hauptstadt der Vereinigten
    Staaten ist, lernt man relativ früh als Kind. Und das können wir Schweizer ja auch gut nachvollziehen, denn auch bei uns ist ja nicht Zürich die Hauptstadt, sondern das beschaulichere Bern. Und beim Bummel durch das Zentrum der Stadt ist dies auch nicht zu übersehen: Ein monumentales Regierungsgebäude reiht sich an das nächste, entlang der grossen Strassen im Zentrum: US Department of the Interior, US Department of the Treasury, usw. steht immer in grossen Lettern über den Eingängen der typischen Sandstein- oder Marmogebäuden mit der unübersehbaren, grossen amerikanischen Flagge oben drauf. Und mitten drinnen, zwischen diesen Gebäuden, das Weisse Haus, einerseits mit Parkanlagen umgeben, die es ermöglichen relativ nahe ans Gebäude zu kommen, andererseits aufgrund der mehrfachen Absperrungen doch fast eine kleine Festung für den sogenannten «mächtigsten Mann» der Welt. Während dieser übrigens in meiner Facebook-Blase unter den Kommentierenden nicht viel positive Worte erntet, staune ich über seine Beliebtheit: Im Laden fallen mir junge Menschen auf, die stolz mit «We make America great again»-T-Shirts herumlaufen und auch auf den zu kaufenden Waren platziere man neu unbedingt einen Kleber oder Anhänger mit der Aufschrift «Made in Amerika», wenn man sie erfolgreich vertreiben wolle, erklärt mir ein Kollege, den ich an einer Ausstellung in Washington treffe und auf diesen Sticker anspreche.

    Washington präsentierte sich bei meiner Ankunft in seinem schönsten Kleid, mit 28 Grad und herrlichem Sonnenschein. Die für Washington berühmten «Cherry Blossoms» (japanische Kirschenblüten) hatten in diesen Tagen die klassische pinke Farbe angenommen und waren ein besonders beliebtes Fotosujet, oftmals in Kombination mit einer der vielen Sehenswürdigkeiten, am beliebtesten natürlich dem Kapitol, dem Sitz des Kongresses (Legislative), dem Washington Monument, dem von weitem zu erkennenden fast 170 Meter hohen Marmorturm zu Ehren des ersten Präsidenten Amerikas, Georg Washington oder einem der vielen Kriegsmemorials aus den Weltkriegen oder aus der etwas näheren Zeit, dem Vietnamkrieg. Eine riesige Parkanlage erstreckt sich vom Kapitol bis zum Lincoln Museum und lädt zum Flanieren ein.

    Aber nicht nur bei schönem Wetter bietet die Stadt viele Möglichkeiten, auch bei schlechtem Wetter, das ziemlich schnell zu Abkühlungen führen kann, gibt es Alternativen. Die Stadt strotzt nicht nur von Regierungsgebäuden, sondern auch von Museen. Die Smithsonian Institution alleine betreibt am sogenannten National Mall über 11 davon, zu allen möglichen Themen, über amerikanisch Kunst, Geschichte bis hin zu Raumfahrt. Und das schöne dabei: alle sind gratis, was jedoch an regnerischen Tagen bei den attraktiveren Museen lange Schlangen vor dem Eingang zur Folge hat. Aber die hatte es auch schon vor dem Zoll bei der Einreise in die USA (diesmal mit einer Wartezeit von über anderthalb Stunden!), schon fast mit historischem Charakter…
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  • Die amerikanischen «Fly-Over-Staaten»

    April 14, 2018 in the United States ⋅ ☀️ 26 °C

    Meist sind es die grossen, berühmten Städte der Ost- oder der Westküste-Staaten, die die USA-Reisenden touristisch oder beruflich anziehen: New-York, Boston, Miami, San Francisco, Los Angeles… So auch bisher bei mir. Ich war noch nie in einem Staat im Landesinnern, sondern habe diese ihrer mir in der Reisevorbereitung zu Ohren gekommenen Bezeichnung „Fly-Over-Staaten“ entsprechend bei meinen Abstechern nach Kalifornien regelmässig überflogen. Offenbar aber, kennen auch selbst viele Amerikaner die Länder mit den grossen grünen oder braunen Flächen an Stelle der urbanen Zentren nur aus der Luft, und haben dann dafür diesen häufig etwas abwertend eingesetzten Begriff kreiert.

    Die Firma, die ich im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit in der kommenden Woche besuchen gehe, hat ihren Sitz in Mason, etwa 25 Kilometer ausserhalb von Cincinnati, im Bundestaates Ohio, eben einem dieser „Fly-Over-Staaten“. Obwohl der Grossraum von Cincinnati über 2 Millionen Einwohner zählt und Cincinnati gemäss Reiseführer eine der grössten Handels- und Fabrikstädte der USA ist, wird dieser halt doch meist überflogen. Und so musste ich feststellen, dass es auch praktisch keine direkten Flüge von Europa aus nach Cincinnati gibt. So hiess es auch für mich: Für den Transfer irgendwo auf dem amerikanischen Kontinent einen optimalen Zwischenhalt einschalten. Beim Hinflug entschied ich mich für Washington, beim Rückflug wird es dann New York sein. Da ich bisher noch nie in Washington war, nutzte ich die Gelegenheit, doch mich nicht einfach nur in den Transferbereich zu begeben, sondern den Flughafen zu verlassen und diese Stadt doch in einem Wochenendtrip etwas kennen zu lernen.
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  • Day 4

    Nachlese

    October 22, 2017 in Serbia ⋅ ⛅ 17 °C

    Mein Kollege Gregor Waser von Travelnews, der mich in Belgrad begleitete, hat den Trip auch noch in einem kurzen Film zusammengefasst: 🎥 ab

    https://www.travelnews.ch/travelnews-tv/6955-be…
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  • Day 3

    Die einstige Hauptstadt Jugoslawiens

    October 21, 2017 in Serbia ⋅ 🌙 13 °C

    Obwohl Belgrad auf eine fast zweitausendjährige Geschichte zurückblicken kann, befassten wir uns auf der geführten Stadttour vor allem mit den letzten knapp hundert Jahren. Die Römer hatten jedoch bereits an diesem strategischen Punkt zwischen den Flüssen Save und Donau zwischenzeitlich zehntausend Soldaten stationiert. Eine grosse steinerne Festung hoch über dem Ort, wo die beiden Flüsse zusammenkommen, verdeutlicht diese strategische Bedeutung noch heute.

    Die Entstehung des kommunistischen Staates Jugoslawiens aus den sieben Republiken Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Mazedonien, Kosovo sowie Serbien unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg sowie dessen blutiger Zerfall gegen Ende des letzten Jahrtausends bilden eine einzigartige Epoche in Europa, die sogar in mehreren Museen der ehemaligen Hauptstadt aufgearbeitet worden ist. Dass diese Aufarbeitung jedoch noch nicht überall gleich gut erfolgt ist, merkten wir als sich unser mitgereister Kollege aus Bosnien bei der Erklärung durch unsere Stadtführerin Nina plötzlich in eine intensivere Diskussion verstrickte, insbesondere ob Kosovo nun Teil von Serbien sei oder eben nicht.

    Der Staat Jugoslawien ist ganz stark mit einer Person verbunden, der alleine ein ganzes Museum gewidmet ist, dem Jahrzehntelang regierenden Staatschef Josip Broz Tito. Er führte das Land vom zweiten Weltkrieg bis zu seinem Tode 1980, auf den dann kurz darauf der Zerfall des Staates folgte. Aus dem ehemaligen Königreich Jugoslawien entstand unter ihm ein kommunistischer Staat, der sich jedoch im Gegensatz zu den anderen osteuropäischen Ländern erfolgreich von Stalin und der Sowjetunion distanzierte und in der Welt nach dem 2. Weltkrieg eine eigene Rolle spielte. Tito war eine Person die sich gerne auf der Weltbühne bewegte, das Museum war voller Geschenke, die der Vielreiser von seinen unzähligen Besuchen in fast allen Ländern der Welt mit nach Hause brachte. Seine Beerdigung war dann auch ein Aufmarsch von Staatsvertretern aus aller Welt, wie es die Geschichte wohl noch nie gesehen hat. Ganz im Stile der grossen Machthaber, lies er sich in einem imposanten Marmorsarkophag begraben, der in der Mitte seines Museums liegt.

    Das dunkelste Kapitel der jugoslawischen Geschichte war auch optisch immer noch gut erkennbar, als wir mit dem Bus an einem komplett zerschossenen mehrstöckigen Haus mitten im Stadtzentrum vorbeifuhren und uns daran erinnerte, dass hier vor 19 Jahren ein schlimmer Bürgerkrieg tobte. Der Wohnblock sei gleichzeitig ein Mahnmal, weil es damals von der NATO mit Uranmunition, also quasi Nuklearwaffen beschossen worden sei. Die Gegend sei heute noch radioaktiv verstrahlt und es habe in der Region zu einem massiven Anstieg an Krebserkrankungen geführt, führte Nina weiter aus.

    Belgrad hat die meisten zerstörten Gebäude wieder aufgebaut und in der aufstrebenden Stadt mit zwischenzeitlich 1.7 Mio. Einwohnern wird intensiv weiter gebaut. Mitten in der Stadt wird sogar eine riesen grosser neuer Dom erstellt, der für 10'000 Leute Platz bieten soll und zeigt, dass die im Kommunismus verbotene Religion wieder gelebt werden darf und heute primär im serbisch-orthodoxen Glauben praktiziert wird. Dass auf dieser teilweise bereits abgeschlossene Baustelle ein grosses Transparent des Geldgebers dieses Bauwerks, dem russischen Gazprom-Konzern hängt, spricht für sich. Das serbische und russische Volk sind eng miteinander verbunden und haben immer wieder die Nähe gesucht. Diese Verbundenheit zeigte sich auch in der kyrillischen Schrift, die in der Verfassung als offizielle Schrift verankert ist und bei vielen Gebäudebeschriftungen zu sehen ist. Dass aber auch die lateinische Schrift gleichwertig daneben eingesetzt wird, zeigt, dass Serbien oder damals Jugoslawien immer den eigenen Weg gegangen ist, zwischen der westlichen und östlichen Welt…

    Und auch ich gehe meinen Weg weiter, westwärts nach Hause. Das war’s von meiner Berichterstattung aus dieser interessanten Stadt. Danke für dein Interesse. Bis zum nächsten Trip!
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  • Day 2

    Zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen

    October 20, 2017 in Serbia ⋅ ☀️ 20 °C

    Bevor ich morgen dann Belgrad auskundschaften kann, stand heute aber erst noch ein Arbeitstag auf dem Programm. Das Treffen war als offener Austausch von Startups aus dem Portfolio eines Schweizer Business Angels und Investoren aufgesetzt. Die Lokation, wo mich das Taxi an diesem herrlichen Herbsttag hinbrachte, überwältigte mich sogleich. Kein steriles Hochhaus-Sitzungszimmer, sondern ein trendiges Clublokal am Fluss Save, der wenige hundert Meter danach in die Donau mündet. Das kubische Gebäude aus rostigem Eisen erinnerte mich dann sogleich an meine Heimat Murten, mit dem Monolithen von der Landesausstellung von 2002 und den leider nur noch vereinzelt vorhandenen Blechstücken.

    Vom Innern war die gegenüberliegende Flussseite mit der Altstadt und der imposanten Festung, wo die beiden Flüsse dann zusammenfliessen, zu erkennen. Keine einfache Aufgabe, bei so einem Ausblick immer konzentriert den Referenten zu folgen, zumal dann auch noch riesige Transportschiffe und Segeljachten direkt vorbeizogen. Dafür waren dann die vielen Pausen für den persönlichen Austausch auf der Terrasse schon etwas besser geeignet…

    Im Stile der TV-Sendung „Höhle der Löwen“ präsentierten die Jungunternehmer in 5-Minuten-Pitches ihre Businessideen, die sie mit viel und unverkennbarer Passion verfolgten. Teilweise war es schon ihr zweites oder drittes Unternehmen, das sie aufbauten. Aber ich schreibe ja einen Reiseblog und nicht ein Managementbuch, weshalb ich es hiermit belasse mit den Ausführungen zur Startupkonferenz.

    Eine Pausendiskussion mit einem lokalen Investor führte mich dann aber wieder zum Thema des Vorabends (siehe Blog von gestern), was ich hier noch erwähnen möchte. In Serbien hat es aus kommunistischer Zeit sehr viele ausgezeichnete (Informatik-)Ingenieure, das wurde gefördert, während Wirtschaftswissenschafter eher eine knappe „Spezie“ sind. Einer der anwesenden Startups aus der Schweiz hatte entsprechend seine ganze Entwicklung nach Belgrad verlegt. Das Lohnniveau, das etwa um Faktor 10 kleiner ist und das Potential der Fachkräfte waren die Motivatoren dafür. Und da wäre nun die Öffnung mit der Personenfreizügigkeit wieder ein Risiko, dass diese Leute – wie es die Erfahrung vom Nachbarland Kroatien gezeigt hat – im grösseren Stil abwandern und dieser Standortvorteil verschwindet.

    Der gemütliche Marsch zurück zum Hotel am Abend eröffnete mir dann einen ersten Blick in die wunderschöne Altstadt und weckte die Vorfreude, Belgrad dann schon noch einen ganzen Sightseeing-Tag zu widmen.
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  • Day 1

    Ein paar Bildungslücken

    October 19, 2017 in Serbia ⋅ ☀️ 21 °C

    Vor ein paar Wochen bin ich für eine Konferenz von verschiedenen Startup-Unternehmen nach Belgrad eingeladen worden. Da ich selber gerade eine Idee aushecke und noch nie in einem Land des früheren Jugoslawien war, bot dies nun die ideale Gelegenheit, der Hauptstadt Serbiens einen (kurzen) Besuch abzustatten und einen weiteren Flecken auf meiner Europakarte der besuchten Länder zu markieren.

    Vom Hörsaal an der Hochschule St. Gallen, wo ich den Tag hindurch noch über Herausforderungen von Startups unterrichtete, ging es gleich Richtung Flughafen Zürich. In meinem Kopf war Serbien ein „typisches europäisches Land“, wie unsere Nachbarländer auch, und so schenkte ich der Vorbereitung nicht besonders viel Aufmerksamkeit, realisierte dann aber auf dem Flughafen gleich, dass ich da schon noch ein paar Bildungslücken habe und nicht mehr ganz à-jour bin.

    Schnell noch ein bisschen Bargeld holen. Euros sind es scheinbar nicht, sondern RSD war auf der Tafel des Wechselschalters zu lesen. Und so fragte ich meine Unkenntnis verbergend nach „Devisen für Serbien“ und bekam darauf ein paar tausend „Serbische Dinare“ ausgehändigt. Nach dem Einchecken ging‘s dann zum Gate D. „Wieso muss ich eigentlich durch den Zoll und erhalte gar einen weiteren Stempel in meinen Pass“, fragte ich die Beamtin erstaunt, die mich daraufhin fast ein bisschen auslachte. „Darüber haben Sie doch abgestimmt“. Ach so, die Schengenraum-Erweiterung. Und als ich nach der Landung meine Mails nicht abrufen kann, weil ich auf meinem Mobile nur ein Datenpaket für den EU-Raum aktiviert habe, realisiere ich, dass ich auch hier von einer falschen Annahme ausgegangen bin, Serbien gehört auch nicht zur EU!

    Höchste Zeit mich auch politisch wieder auf den neusten Stand zu bringen: Serbien möchte offensichtlich schon lange gerne der EU und dem Schengenraum beitreten, aber die Kriegsverbrechen in den 90er-Jahren und die vorerst fehlende Kooperation mit dem Tribunal in Den Haag führte zum Veto einiger EU Staaten. Zwischenzeitlich, nach der Auslieferung der schlimmsten Kriegsverbrecher, sind die Verhandlungen mit der EU in Gang bekommen und Serbien hofft gemäss Wikipedia, 2020 in die EU aufgenommen zu werden. Ob das alle so sehen? Mein Taxifahrer, der mich vom Flughafen ins Hotel fuhr, sicher nicht. „Brüssel isch Mafia“, wiederholte er mindestens fünf Mal auf der fünfzehnminütigen Fahrt ins Stadtzentrum, in fast perfektem Schweizerdeutsch, gelernt in seinen zwei Jahren als Saisonier auf der Klewenalp, in dem Hotel, wo ich kürzlich übernachtete. Die Welt ist klein!
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  • Day 18

    Tour zum Mont Blanc abgesagt!

    July 11, 2017 in Switzerland ⋅ ⛅ 7 °C

    Das wunderschöne Sommerwetter der letzten Wochen hat auch seine Schattenseiten. Aufgrund der grossen Hitze und Trockenheit ist die Situation im Gebirge für Hochtouren einiges gefährlicher geworden. Für den Aufstieg zum Mont Blanc über die Normalroute wurde vom Präfekt von Haut Savoyen sogar eine Warnung veröffentlicht, da es zu vermehrten Steinschlägen gekommen sei und sich die Situation noch weiter akzentuieren könnte in den nächsten Tagen. Vor der Besteigung wird abgeraten oder zu erhöhter Vorsicht aufgerufen, wobei man gerade beim Risiko des Steinschlages wenig in den "eigenen Händen" hat. Und als ob es noch einer makabren Bestätigung bedarft hätte, erreichte uns gleichentags die Meldung des tödlichen Unfalls eines erfahrenen Schweizer Bergeisteigers am Mont Blanc. Sicherheit geht hier nun vor!

    Stattdessen steht nun vom 20.-23.7. in den italienischen Alpen ein Klettertraining in Eis und Fels auf dem Programm... Schadet nie!

    Siehe auch den spannenden Bericht unter: http://ow.ly/5vuI30dKKWP

    Das Bild stammt von der letzten Tour zur Zumsteinspitze (4563 müM), mit Blick Richtung Mont Blanc und zeigt das Matterhorn mal von der "Rückseite".
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  • Day 1

    Expedition Mont Blanc

    June 24, 2017 in France ⋅ ⛅ 6 °C

    Mein nächstes Abenteuer steht bevor: Vom 17. bis zum 21.7.2017 eine Hochtour mit Ziel Mont Blanc. Nach den 7 südlichsten Viertausender der Alpen im Jahre 2015 stand der Mont Blanc schon lange auf meiner Wunschliste und dieses Jahr soll es nun soweit sein.

    Der faszinierende Berg ist klettertechnisch nicht allzu schwierig zu erklimmen. Die Herausforderungen werden eher bei der Höhe und der Ausdauer liegen. Die eigentliche Tour zum Gipfel am 20.7. (Ausweichdatum bei schlechtem Wetter 21.7.) wird sich gemäss Planung auf etwa 12 Stunden belaufen. Und so ist momentan vor allem Konditionstraining angesagt 😅

    Wikipedia: Der Mont Blanc [mõˈblɑ̃] (auch Montblanc, italienisch Monte Bianco [ˌmonteˈbi̯aŋko], übersetzt ‚weißer Berg‘) zwischen Frankreich und Italien ist mit 4810 m Höhe der höchste Berg der Alpen und der EU. Ob dieser oder der Elbrus (5642 m) im russischen Kaukasus der höchste Berg Europas ist, hängt von der Definition der innereurasischen Grenze ab.
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  • Day 19

    Wieder zuhause

    June 6, 2017 in Switzerland ⋅ 🌧 13 °C

    Meine Reise endet mit diesem letzten Blogeintrag. Dankbar und glücklich über das Erlebte auf dieser so faszinierenden und gut verlaufenen Reise bin ich 18 Tage nach meinem Abflug heute wieder in Zürich eingetroffen, und es braucht nun gar keine weiteren Worte mehr, ausser einem Dankeschön an euch alle für das Interesse an meinen Blog und die vielen positiven Reaktionen dazu, sowie einem ganz grossen «Thank you» an meine vier Freunde Amanda, Kersty, John und Chris aus Australien, mit denen ich dieses tolle Erlebnis teilen durfte: We had a great time together and I will miss you...Read more

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