CCAA - Köln

abril 2019 - julio 2025
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CCAA - Colonia Claudia Ara Agrippinensium - Köln - Kölle
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  • Der innere Straßenring um Köln

    1 de octubre de 2017, Alemania ⋅ ☀️ 15 °C

    Oder wie allgemein genannt "der Ring". Dies bedeutet einen Spaziergang von etwa 7,5 km. Und genau diesem Ring möchte ich heute einmal folgen. Um 1170 als etwa 10 Meter breiter Graben, zum Schutz der Stadt gezogen, wurde hier etwa 100 Jahre später die Stadtmauer angelegt. Um 1880 dann wurde die Stadtmauer fast komplett abgetragen und es entstanden prächtige Boulevards und Alleen. Dies war die Geburtsstunde der Kölner Ringe.

    Ist eigentlich jemand hier, der es schafft, die Straßennamen alle in der richtigen Reihenfolge aufzuzählen? Gar nicht so einfach, sage ich euch, mir ist es nicht gelungen. Die Namen folgen einem klaren Muster, dem der deutschen Geschichte.

    Mein Spaziergang beginnt am Ubierring, dem südlichsten Abschnitt. 822 Meter lang verläuft er vom Rheinufer bis zum Chlodwigplatz entlang der Kölner Südstadt. Der Chlodwigplatz wurde übrigens nach dem Merowinger Chlodwig I. benannt. Nun kommt der Karolingerring, nach dem fränkischen Herrschergeschlecht der Karolinger benannt wurde. Das vergleichsweise kurze Stück des Karolingerrings ist durch einen relativ schmalen Querschnitt geprägt. An der Brunostraße verbreitert sich der Ring hin zum Sachsenring, benannt nach den Sachsenkaisern. Hier kommen wir auch an der Ulrepforte und einem etwa 90 Meter langen Stück der Stadtmauer vorbei. Nun wird der Ring zum Salierring. Der bekannteste Salier war Heinrich IV. Nach wenigen Minuten Gehzeit erreichen wir den Barbarossaplatz, nach dem Staufenkaiser Friedrich I. benannt. Als Platz möchte ich dieses Chaos eigentlich gar nicht bezeichnen. Ich finde ihn einfach nur furchtbar.

    Verlassen wir nun den Barbarossaplatz und folgen dem Ring weiter, der jetzt zum Hohenstaufenring wird.
    Dieser verläuft über den kleinen Zülpicher Platz bis zur Schaafenstraße, an deren Ende sich bis zum Jahr 1882 das Schaafentor befand. Der Hohenstaufenring wurde nach einer bedeutenden deutschen Herrscherfamilie benannt, den Hohenstaufen, einem schwäbischen Adelsgeschlecht. Nach einer Weile wird er automatisch zum Habsburgerring, einem kurzen Teilstück. Auch hier handelt es sich um ein altes Fürstengeschlecht. Wenige Meter später erreichen wir den Rudolfplatz, benannt nach dem Herrscher und ab 1273 sogar König, Rudolf von Habsburg, dem bedeutendsten Habsburger. Er ist der Namenspatron dieses Platzes, der von der Hahnentorburg, eine der mittelalterlichen Torburgen Kölns, geprägt wird. Durch dieses Tor betraten die in Aachen gekrönten Kaiser über die Aachener Straße die Stadt. Folgen wir weiter dem Ring, jetzt Hohenzollernring. Er steht für 103 Jahre Herrschaft der Hohenzollern in unserer Stadt. Könige und Kaiser gingen aus diesem Adelsgeschlecht hervor.

    Der Friesenplatz ist der nächste Platz am Ring. Den Namen kann man leider nicht mit Garantie erklären. Vermutlich war in diesem Abschnitt das Quartier der friesischen Händler. Das nun folgende Teilstück, der Kaiser-Wilhelm-Ring, am 4. Mai 1882 nach Wilhelm I. benannt, dem ersten Deutschen Kaiser nach der Bismarckschen Reichseinigung, ist mit Bäumen und Brunnenanlagen ausgestattet. Ein herrliches Teilstück, das mir eine kleine Vorstellung davon gibt, wie prachtvoll der Ring einmal war.

    Als nächstes kommen wir zum Hansaring. Hier sticht natürlich sofort das Hansahochhaus ins Auge. Das Hansahochhaus war eines der ersten Hochhäuser Deutschlands und steht unter Denkmalschutz. Als erstes Hochhaus Kölns war es mit einer Höhe von 65 Metern zum Zeitpunkt der Fertigstellung für kurze Zeit das höchste Haus Europas. Hier im Hansahochhaus, genauer im "Saturn" beginnt meine persönliche Beziehung zu den Ringen, die wohl für immer in meinem Herzen bleibt. Wie oft war es meine Anlaufstelle als Jugendlicher. In der damaligen "Uniform", dem Parker, gekleidet, wurde der Saturn regelmäßig geentert, um Musik zu hören oder/und sich die neuesten Plattencover anzusehen. Als ewig "klammer" Jugendlicher mein kleines Paradies. Nie werde ich diese wunderbare Atmosphäre hier zwischen unzähligen Schallplatten und Kopfhörern vergessen. Traumhaft.

    Der Hansaring steht allerdings nicht für das Hansahochhaus, obwohl man das auf den ersten Blick meinen könnte, sondern für die Hanse, denn Köln war lange Zeit Hansestadt und sogar Gründungsmitglied der Hanse. Die Farben rot – weiß im Stadtwappen weisen übrigens auch darauf hin. Auf diesem Teilstück kommen wir auch am Hansaplatz vorbei, einer Grünanlage an der südöstlichen Seite des Hansaringes, die durch einen 113 Meter langen Rest der mittelalterlichen Stadtmauer mit der Gereonsmühle begrenzt wird.

    Nun nähern wir uns dem Ebertplatz, in letzter Zeit ja Mittelpunkt aller möglichen Diskussionen. Der Ebertplatz wurde früher öfter mal umgetauft, so hieß er mal Deutscher Platz, Platz der Republik oder auch Adolf-Hitler-Platz. Heute heisst er wieder Ebertplatz, benannt nach dem ersten Reichspräsidenten der Weimarer Republik.

    Das letzte Teilstück dieser Ringstraße ist der Theodor–Heuss–Ring. Der 1963 nach dem ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss benannte Ringteil (früher Deutscher Ring) endet am Rhein gegenüber der Bastei. Auch dieser Teil ist mit einem extra breiten mittigen Grünzug versehen. Dieser Grünzug entstand auf dem Areal des 1810 bis 1813 gebauten Sicherheitshafens, der vom Eigelstein bis zum Rhein reichte. Hier endet mein Spaziergang für heute.

    Sicher, es war nicht gerade ein Spaziergang, der Ruhe und Erholung verspricht, aber trotzdem sehr spannend und aufschlussreich. Im täglichen Alltagstrott macht man sich über Namen und Geschichte keine Gedanken, und ich konnte heute auch nur ganz kurze Erklärungen abgeben. Aber vielleicht hat dieser Spaziergang ein wenig neugierig gemacht, doch ein wenig tiefer in die Geschichte einzutauchen. Ich werde sicherlich den einen oder anderen Namen nachlesen. Und ihr?

    Ronald
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  • "Ruhender Verkehr"

    9 de octubre de 2017, Alemania ⋅ ⛅ 12 °C

    Ich stehe am Hohenzollern-Ring, einem Teilstück des inneren Ringes. Der Verkehr rollt unablässig hier auf Höhe der Flandrischen Straße, unweit des Rudolfplatzes. Und beim überqueren der Straße sehe ich diesen Betonklotz auf dem Mittelstreifen. Schön finde ich ihn nicht, aber immer wieder fällt mein Blick auf dieses Teil. Und ich frage mich jedesmal, warum das Ding da steht. Mir ist bekannt, dass es sich um die Plastik „Ruhender Verkehr“ handelt, aber das ist es dann auch schon.

    Ruhender Verkehr, damit meine ich nicht "Stau", obwohl es ja wunderbar passen würde und fast schon poetisch klingt. Gemeint ist dieser Betonklotz, grob als Auto zu erkennen. Kunst.

    Die Geschichte dahinter ist allerdings deutlich spannender, als dieses seltsame Vehikel erahnen lässt und viele werden die Geschichte dieses Kunstwerks nicht kennen und sich schon mal gefragt haben: „Was ist das, und vor allem, warum?“
    Ich habe mal versucht, mich schlau zu machen und möchte euch jetzt die Story zu diesem Kunstwerk erzählen, jedenfalls so weit ich es in Erfahrung bringen konnte.

    Satte 15 Tonnen wiegt die Plastik, die seit 1989 auf dem Mittelstreifen des Hohenzollernrings steht. Wo sie – entgegen der ursprünglichen Intention – keinen Parkplatz mehr belegt. Soweit mir bekannt ist, soll Wolf Vostell einen Alptraum gehabt haben. In diesem stand er wohl mit seinem Auto im Stau und wurde binnen Sekunden plötzlich einfach einbetoniert. Um diesem Alptraum zuvorzukommen, hat er dies dann lieber selbst erledigt. Das habe ich während meiner Recherche gelesen, ob es stimmt, kann ich hier leider nicht bestätigen, wenn ich mir aber die ganze Aktion betrachte, erscheint es mir plausibel (grins).

    Der Künstler Wolf Vostell ließ seinen Opel Kapitän L, Baujahr 64 mit dem Kennzeichen K-HM 175 in Beton gießen. Angeblich lief sogar das Autoradio währenddessen. Warum auch immer. Sogar einige Zeitungen des Tages wurden als Dokumente mit eingemauert. Irgendwie eine „Jecke Aktion“.

    Aber der Reihe nach. Zuerst wurde die Erstellung dieser Plastik von Vostell in Interviews angekündigt, trommeln gehört zum Handwerk. Dann ging es los. In der Zeit zwischen dem 2. und 13. Oktober 1969 wurde zuerst eine Bodenplatte gegossen. Auf diese Bodenplatte wurde dann das besagte Fahrzeug gestellt, mit Holz beschalt und mit Stahl bewehrt. Danach erfolgte der zweite Betonguss unter Berücksichtigung des oben genannten „Rituals“. Zuletzt wurde die Schalung wieder entfernt und als Sahnehäubchen eine Parkuhr neben dem „Betonwagen“ aufgestellt.

    Dä. Aber das Ding stand damals nicht auf dem Ring, sondern „wanderte“ wohl ein wenig umher. So stand die Karre angeblich unter anderem vor dem Musée d’art moderne de la Ville de Paris (1974–1975) und vor der Berliner Neuen Nationalgalerie. Bis zu ihrem Umzug auf den Hohenzollernring parkte sie dann vor der ehemaligen Kölner Kunsthalle am Josef-Haubrich-Hof.

    Am 17. März 1993 brachte der „Bananensprayer“ Thomas Baumgärtel auf der Plastik auf dunkelblauen Untergrund hunderte seiner Sprühbananen auf, wodurch seiner Auffassung nach ein „Doppelkunstwerk“ entstand. Nach Protesten Vostells wurden die Bananen nach einiger Zeit wieder entfernt, dies aber nur am Rande.

    Einen Hinweis auf den Künstler, oder den Versuch einer Erklärung sucht man in der direkten Umgebung allerdings vergeblich. Auch parkt das Auto da meiner Meinung nach im absoluten Halteverbot. Aber wie sollen die Ordnungshüter einen Strafzettel verteilen, so ganz ohne Informationen. Nicht mal ein Nummernschild ist dran an der Karre. Und auch kein Scheibenwischer, also wo anbringen das Knöllchen. Schwere Zeiten für Ordnungshüter.

    Es soll früher heftige Diskussionen um das Kunstwerk gegeben haben. Aha, denke ich mir, also ein echter „Streitwagen“ in unserer alten Römerstadt. Die habe ich mir irgendwie ganz anders vorgestellt. Dieser und noch ein paar andere flache Witze gehen mir durch den Kopf.

    So stehe ich hier, betrachte das ganze und am Ende frage ich mich: „Ist das jetzt Kunst oder kann das weg?“

    Was meint ihr?

    Bleibt entspannt und betrachtet die Welt ruhig mal etwas "schräg". Ich spaziere derweil weiter durch unsere Stadt, immer Ideen für neue Kölschgänger-Beiträge suchend. Fast schon eine Sucht. Die Sucht der Träumer.
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  • Weißhaus

    20 de octubre de 2017, Alemania ⋅ 🌧 14 °C

    "Unser" Weißhaus. Ich muss es mal in Gänsefüßchen setzen. Es ist in Privatbesitz und daher nicht mein oder Dein. Es gehört den Erben des letzten Besitzers, Heinrich Wolf. Heinrich Wolf war ein Unternehmer, dem unter anderem auch die Steinzeugfabrik Rhenania Wolf gehörte. Er verstarb 2010. Und auch wenn ich das Eigentum nicht infrage stellen darf, ich finde, es gehört uns allen.
    Seit dem Jahr 957 sitzen in der Abtei St. Pantaleon fleißige Benediktiner-Mönche, die einen Flecken Erde vor den Toren des mittelalterlichen Kölns besitzen. Dieses Fleckchen, genannt "alba domus" gleich "weißes Haus", überlassen sie im Jahr 1378 den Eheleuten Vondel, damit diese es in Erbpacht bewirtschaften. Dies ist die erste urkundliche Erwähnung des Hofes im heutigen Stadtteil Sülz.
    Diese Gegend ist scheinbar nicht nur für die Landwirtschaft geeignet. Wir wissen, dass im Jahr 1468 ein Landhaus, dass den Namen "Zu dem Wyssenhuys" trägt, dort ebenfalls steht. Es wird zur Sommerresidenz der Äbte von St. Pantaleon. Zu mehr ist es wahrlich nicht zu gebrauchen, liegt es doch vor den Stadtmauern und wird - wie die umliegenden Höfe - bei unterschiedlichen Streitigkeiten vom jeweilig anrückenden Kriegsvolk gern mal zerstört. Aber irgendwas muss diese Lage haben. Es wird stets wieder ausgebaut.
    1613 nähert es sich nach einem Brand von 1584 seinem heutigen Aussehen. Der heute noch erhaltene Turm stammt aus dieser Zeit. Tja, und 1658 tritt der für Köln so wichtige, gewaltige Duffesbach, der heute recht unromantisch kanalisiert unter der Luxemburger Straße liegt, dermaßen über die Ufer, dass unser Weißhaus gar überschwemmt wird! Was ist die logische Folge? Richtig. Der Duffesbach speist fortan einen kleinen See. Das Weißhaus wird zum Wasserschlösschen umgebaut.
    Und es kommt noch besser! Im Jahr 1849 gehört das Schlösschen dem Kaufmann Adam Jansen und der, verliebt in das Anwesen, verschönert es mit einer neugotischen Kapelle. Kein geringerer als der spätere Dombaumeister Vincenz Statz errichtet es an der rückwärtigen Seite. Erzbischof Kardinal Geissel weiht die Kapelle 1857. Papst Pius IX höchstpersönlich erlässt ein Brevet, dass es Herrn Jansen fortan gestattet, in der Kapelle täglich eine Messe zu lesen - außer an Weihnachten, Ostern und Mariä Himmelfahrt. Das muss man mal festhalten.
    Zuletzt wird diese Messe in den 80'er Jahren noch einmal jährlich gehalten. Die Spur der Messe verliert sich für mich. Weiß jemand mehr?
    Verschlossen ist es seit Jahren. Als Bürger dieses Anwesen betreten und zu beschauen, dass uns durch die Jahrhunderte begleitet hat, nicht möglich. Hohe Mauern, Zäune, Stacheldraht und die Drohung mit einem bissigen Hund, wehren jeden ab. Dabei sieht es doch so spannend aus, was ich von außen erspähe.
    Die Erben des Herrn Wolf wollen verkaufen. Sie fordern 8,5 Millionen Euro für die 20.000 Quadratmeter Wasserschloss und Garten. Gut, der Unterhalt wird auch ein Kostenfaktor sein...
    Der Verkehrswert wird eher auf 5 Millionen Euro geschätzt und ich hoffe sehr, dass die Stadt Köln die paar Milliönchen irgendwo noch findet. Wie toll wäre es, wenn ich mein Handy nicht mit dem Selfie-Stick über drei Meter hohe Mauern bugsieren müsste, um einfach mal zu gucken, wie die Kapelle wohl aktuell so aussieht. Oder einfach mal durch den schönen Garten gehen dürfen, um Euch ein paar vernünftige Bilder zu zeigen. Dieses Grundstück ist keine Villa, die sich ein Privatmann in der Gründerzeit gebaut hat. Es ist ein gutes Stück Kölner Geschichte und sollte uns allen gehören. Es muss doch möglich sein, herrje!

    Michael
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  • Lokalpatrioten...

    20 de octubre de 2017, Alemania ⋅ 🌧 14 °C

    ...ja, da zähle ich mich auch zu. Aber nicht, wie man vermuten könnte, dort, wo ich wohne. Klar - hier bin ich aufgewachsen, hier lebe ich, hier sind Menschen, die ich liebe.
    Aber diesen Lokalpatriotismus verspüre ich, wenn ich in Köln bin oder zuhause daran denke. Die Verbundenheit der Menschen zu ihrer Stadt, die nicht einfach nur eine Stadt ist, sondern vielmehr ein Gefühl, ist einzigartig.
    ...

    Manche mögen sagen, Köln ist keine Schönheit. Aber gerade diese Unperfektheit, dieses irgendwie nie wirklich fertig werden...die Gelassenheit, das nun mal gerade nicht zu ändern könnende, einfach hinzunehmen und zu akzeptieren...das ist die kölsche Seele.

    Und das ist es, was diese Stadt - abgesehen vom Dom (wie könnte ich ihn unerwähnt lassen, das für mich schönste und beeindruckendste Bauwerk der Menschheit), den Brücken, dem Ufer des Rheins, den vielen schönen Plätzen - so unvergleichlich macht.



    Wenn ihr mal nach Köln kommt und vielleicht sogar einige Tage dort verbringt, werdet ihr wissen, was ich meine. Und wenn es mir als Besucher schon so geht, kann man sich in etwa vorstellen, was der Kölner fühlt, wenn er an seine Stadt denkt. Deshalb kehren auch so viele, die es aus verschiedensten Gründen woanders hin verschlagen hat, immer wieder gern zurück. Denn wie heisst es? Man bekommt vielleicht einen Kölner aus Köln...aber niemals Köln aus einem Kölner.



    Freut euch auf einen Besuch in dieser einzigartigen Stadt. Ich tu es jetzt schon.



    Bis bald und ganz liebe Grüße
    Eure Ramona
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  • Heinzelmännchen sein...

    22 de octubre de 2017, Alemania ⋅ ⛅ 10 °C

    Früher, ja früher war alles besser hier in Köln. Wir hatten die Heinzelmännchen, eine bunte Schar verrückter kleiner Kerle. Wie kleine Gartenzwerge sahen sie aus. Kleinwüchsig, im allgemeinen mit einem kleinen Bäuchlein, großem, langem Bart und natürlich mit der obligatorischen Zipfelmütze. Unsichtbar konnten sie sein, wenn sie wollten, das war ihr größter Vorteil.
    Die Heinzels, wie ich sie nenne, sind angeblich damals abgehauen, ihr alle kennt die Geschichte. Aber so ganz stimmt das nicht.

    Ab und zu kommen sie uns besuchen und helfen uns ein wenig. Beim FC schauen sie schon mal vorbei und sorgen mit ihren kleinen Tricks für die richtigen Ergebnisse. Letztes Jahr haben wir doch oft genug im Stadion gesessen und uns verwundert die Augen gerieben. Zu schön haben wir gespielt, oft ist der Ball auf wundersame Weise im gegnerischen Tor gelandet. Warum wohl? Vielleicht würde dieses Jahr mal ein Flashmob am Brunnen helfen. Oder der Rosenmontagszug vorletztes Jahr. In D-dorf ging nichts, wir dagegen haben gefeiert. Warum wohl?

    Richtig, weil wir unsere kleinen fleißigen Helfer haben, die immer noch ein großes Herz für uns und unsere Stadt haben und uns helfen. Denn sie lieben unsere Stadt und auch euch. Nur schauen die meisten Leute nicht mehr genau genug hin oder glauben nicht mehr an sie, das ist schade und macht sie sehr traurig. Aber wir alle können das ändern.

    Endteckt sie wieder, glaubt an sie und zeigt es ihnen. Mitten in der Stadt steht der Heinzelmännchen-Brunnen. Besucht ihn, dort seid ihr ihnen ganz nah. Bedankt euch, sprecht mit ihnen dort am Brunnen, sie hören euch, und wenn sie merken, dass ihr an sie glaubt, dann, ja dann sind sie gerne wieder bei euch.

    Besonders Kinder mögen sie, und vielleicht verkleidet sich ja der eine oder andere kleine Racker zu Karneval als Heinzelmännchen.
    Das sehen die Heinzelmännchen besonders gerne, dann begleiten sie euch, sind an eurer Seite und helfen euch bestimmt beim Einsammeln der Kamelle. Oder sorgen dafür, dass die eine oder andere besondere Leckerei "zufällig" vor eure Füße fällt.

    Also liebe Eltern, erzählt euren Kindern die Geschichte der Heinzelmännchen, am besten direkt vor dem Brunnen. Die Heinzels warten schon auf euch.

    Kölle Alaaf....euer Ronald
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  • Mein Glaspalast - Unser HBF

    10 de noviembre de 2017, Alemania ⋅ ⛅ 10 °C

    Tausendmal habe ich dich mittlerweile besucht. Schon früher als Jugendlicher hast du mich magisch angezogen. Oben am Bahnsteig sitzen und diese unglaubliche Stimmung aufnehmen. Die Menschen, hektisch, immer in Eile, die verschiedenen Sprachen, das hat mich fasziniert. Manchmal, wenn an beiden Gleisen Züge standen kamst du mir gar nicht mehr so groß vor. Dann ging der Blick nach oben, hin zu deinem nicht enden wollenden Dach.
    Dann all diese verschiedenen Züge, aufregend war es. Damals warst du noch nicht so modern, eher schmutzig und ein wenig verrucht. Der Ausgang Breslauer Platz war für mich irgendwie auch eine kleine Mutprobe. Jedenfalls habe ich es so in Erinnerung.

    Unten gab es einen Stand der Milchshakes verkaufte, das war immer ein Genuss wenn ich es mir leisten konnte. Ja, unfassbar heute, aber so ein Milchshake war für mich etwas besonderes und ein absolutes Highlight. Schöne Zeiten. Wehmut kommt auf.

    Für viele Menschen bist du einfach ein Umsteigepunkt, für mich warst und bist du mit dem Dom und der Hohenzollernbrücke das Tor in die Welt. Ausgangspunkt für unzählige Erlebnisse die sich tief in mein Herz gegraben haben und ein wichtiges Stück Heimat für mich sind.

    Was mir damals schon imponiert hat war dein Dach. Riesig kam es mir vor und auch heute bewundere ich diese Konstruktion jedesmal. Schon von außen sieht es toll aus, aber von den Bahnsteigen aus ist dieses Dach einfach unglaublich schön und imposant.

    Im September 1957 wurde das neue Empfangsgebäude eröffnet. Die Glasfassade zum Bahnhofsvorplatz und die schalenförmige Dachkonstruktion machen schon schwer was her. Auch im inneren hast du dich schwer verändert, schön bist du geworden. Wer dich noch von früher kennt wird mir sicher Recht geben. Aber ich vermisse meine Erdbeershakes. Wie konntest du nur zulassen dass die Bude weg kam?

    Aber egal ob die Halle heute eine kleine Einkaufsstadt beherbergt oder der Vorplatz heute aufgeräumt daher kommt. Ich mag dich. Übrigens vermisse ich auch die wunderbaren Reibekuchen die es hier früher gab, wollte ich nur mal erwähnen, noch heute habe ich den Geruch in der Nase wenn ich den Vorplatz betrete.

    Aber mein Eyecatcher ist und bleibt das Dach.

    Wunderschön kommt es daher. Was für eine Riesenfläche. Und sauber ist es mittlerweile. Ein Reinigungsroboter sorgt jetzt dafür. Lange hat es gedauert bis man eine Lösung zur Reinigung des Daches gefunden hat. Jetzt mit dem „Hycleaner“ scheint es zu funktionieren.
    80 kg soll die Maschine wiegen, Akkubetrieben soll der Roboter sein und bis zu 6 Liter Wasser verbraucht er pro Minute. Damit die Wasserzufuhr gesichert ist, sind auf dem Dach satte 600 Meter Schlauch verteilt.

    Und so betrete ich auch heute sehr gerne diesen Glaspalast, denn durch meine Erinnerungen ist er das für mich und wird es immer bleiben. Das Dach dürfte heute etwas anders sein, aber immer noch wunderschön.
    Und wenn ich dann mal wieder oben auf dem Bahnsteig sitze, all diese oben genannten Sachen in mich aufnehme, manchmal abschweife und anfange zu träumen, dann sehe ich den jugendlichen Ronald hier sitzen.
    Mit einem Erdbeershake und der Gewissheit dass es für immer mein Mittelpunkt der Erde sein wird. Dieser Bahnhof mit seinem wunderschönen Dach. Ich mag dich.

    Die Menschen müssten dich mal mit meinen Augen sehen. Sie würden mich verstehen.

    Ronald
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  • Der Kölner Dom - wie es begann...

    20 de noviembre de 2017, Alemania ⋅ 🌧 4 °C

    ...wir schreiben das Jahr 1164. Genauer gesagt, den 23. Juli 1164.

    Rainald von Dassel, Erzbischof von Köln und Erzkanzler von Italien bringt als Kriegsbeute die Gebeine der Heiligen drei Könige von Mailand nach Köln und erhebt Köln damit zu einem der bedeutendsten Wallfahrtsorte des Mittelalters.
    ...

    Im damaligen karolingischen Dom, dem Hildebold-Dom oder auch Alten Dom genannt, werden die Reliquien im Dreikönigenschrein aufbewahrt und die Menschen pilgern, als es bekannt wird, in großen Mengen zum Dom. Es kommt, wie es kommen muss. Der Alte Dom kann die Heerscharen von Menschen nicht mehr aufnehmen. Ein neuer und über die Maßen großer Dom muss her. Es ist die Zeit der Gotik. Und die Geburtsstunde der Hohen Domkirche Sankt Petrus, oder - wie wir ihn heute alle kennen - des Kölner Doms.

    Am 15. August 1248 ist es soweit. Erzbischof von Köln, Konrad von Hochstaden, legt den Grundstein für ein Bauwerk, dass die Menschheit bis zum heutigen Tage in seinen Bann zieht...



    ...mich ebenso, seit ich zum ersten Mal diese Kathedrale betreten habe. Mir verschlägt es noch heute die Sprache, beim Bewusstwerden seiner Anfänge, die so weit zurückliegen. Ehrfurcht macht sich breit. Nicht nur bei mir immer wieder, man sieht es auch in den Gesichtern der zahlreichen Besucher. Und da steh ich nun, demütig und bewegt, inmitten dieses Kolosses, von dessen Geschichte seiner weiteren Entstehung ich an anderer Stelle weiter erzählen werde.

    Eure Ramona
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  • Der Kölner Dom II - Meister Gerhard

    28 de noviembre de 2017, Alemania ⋅ ⛅ 6 °C

    Der Kölner Dom II - Meister Gerhard und der Pakt mit dem Teufel

    Gerhard von Rile - oder besser bekannt als Meister Gerhard, ist der erste Dombaumeister in der Geschichte des Kölner Doms.
    Er, vom Erzbischof von Köln, Konrad von Hochstaden, als Baumeister nach Köln geholt, ist es nun, der die Vision eines himmlischen Jerusalem auf Erden in Form einer Kirche - nein, als Kathedrale in nie gekanntem Ausmaß in Größe und Erhabenheit umsetzen will.
    Ihm, der als Steinmetz in seinen Lehr- und Wanderjahren verschiedene Baustellen in Frankreich besuchte, wird der Auftrag für den Bau des Doms erteilt.
    Eine gute Wahl, wie sich herausstellen soll, denn er hat in Frankreich die gotische Bauweise studiert und setzt nun durch, die neue Kathedrale in eben diesem Stil zu errichten.Vorbild für den Kölner Dom wird unter anderem die Kathedrale von Amiens in Nordfrankreich sein, bei dessen Bau er Steinmetz war.
    Meister Gerhard ist für seine Arbeitswut bekannt und so stehen die sieben Kapellen im Ostchor und die Fundamente des Querhauses binnen weniger Jahre.
    Sein Selbstvertrauen, dass nur er allein den Dom vollenden könne, ist unerschütterlich. Unter den Kölnern wird gemunkelt, dass er, da sie sich die Schnelle seines Vorankommens nicht anders erklären können, einen Pakt mit dem Teufel in Form eines Wettstreits geschlossen hat, welcher der Leibhaftige durch eine List gewinnt.
    Als Meister Gerhard von dessen Sieg erfährt, stürzt er in einer stürmischen Nacht, am 25. April 1271, bei einem Kontrollgang unter mysteriösen Umständen vom Baugerüst seines Doms in den Tod...

    Wenn ich heute im Dom stehe, dessen Vollendung Meister Gerhard nicht erleben durfte, ist doch dessen Geist und Wirken in diesen Gemäuern deutlich für mich spürbar. Doch die Geschichte seiner Entstehung ist auch hier noch nicht zu Ende.
    Die Faszination, die dieses, wenn auch im 16. Jahrhundert eigentlich schon aufgegebene Bauwerk ausstrahlt, soll Anfang des 19. Jahrhunderts Menschen erreichen, die dafür sorgen werden, dass die Magie des Kölner Doms, der in seiner jetzigen Form so erst seit gut 130 Jahren besteht, noch heute lebt. Doch davon ein anderes mal mehr.

    Eure Ramona
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  • Der Kölner Dom III - Und die Zeit steht

    29 de noviembre de 2017, Alemania ⋅ ⛅ 4 °C

    Nach dem Tod Meister Gerhards führen noch Generationen von Dombaumeistern die Arbeiten am Bau des Doms im Sinne dessen fort..bis im Jahre 1560 das nötige Geld ausgeht. Briefe zum Erlass der Sünden lassen sich nicht mehr verkaufen, denn die Angst der Kölner vor der Strafe Gottes ist in diesen Zeiten nicht mehr wirklich vorhanden. Auch der gotische Baustil ist längst aus der Mode gekommen und eher peinlich, als dass man stolz auf "seinen Dom" wäre. Die Arbeiten kommen zum erliegen und der Kran auf dem Südturm wird zum Wahrzeichen Kölns. Der längst nicht fertige Dom fällt für rund 300 Jahre in einen tiefen Schlaf...

    ...wir befinden uns im Jahre 1808, als der Kölner Kunsthändler Sulpiz Boisserée von der Vollendung des Doms träumt. Gemeinsam mit seinem Freund, dem Architekten Dr. Georg Moller, der unter anderem für den Fürsten von Metternich tätig ist, hält er sich immer wieder an der Dom-Ruine auf, um zu überlegen, wie Meister Gerhard seinen Dom wohl vollendet hätte.
    Erst im September 1814 kommt den Freunden ein unglaublicher Zufall zu Hilfe. Der Zimmergeselle Johannes Fuhrer entdeckt auf dem Dachboden eines Darmstädter Gasthauses ein altes Pergament, aufgespannt, um Bohnen zu trocknen. Darauf zu sehen ein Bauplan. Über seinen Chef gelangt dieses Pergament letztlich in die Hände Mollers. Und auch Georg Moller ist es, der glaubt, auch die zweite Hälfte des Bauplans in Paris entdeckt zu haben und teilt dies Sulpiz Boisserée mit, welcher aufgrund seiner guten Kontakte tatsächlich bei einem Pariser Kunsthändler fündig wird...

    Von meiner Ehrfurcht, wenn ich heute im Kölner Dom stehe, habe ich bereits berichtet. Ebenso empfinde ich aber große Dankbarkeit diesen Menschen gegenüber, die ihren Traum - die Vision Meister Gerhards wieder zum Leben zu erwecken - nie aufgegeben haben. Faszinierenderweise befinden sich beide Teile des Original-Bauplans heute hinter Glas und durch einen Vorhang vor Licht geschützt, im Kölner Dom.

    Von den letzten Schritten zur Vollendung dieses Meisterwerkes, wie wir ihn heute kennen und lieben...nächstes Mal mehr.

    Eure Ramona
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  • Der Fischweiberbrunnen am Fischmarkt

    30 de noviembre de 2017, Alemania ⋅ 🌧 3 °C

    Da steht er, mitten in der Altstadt und kaum jemand beachtet ihn. Gerade am Wochenende schlendern zig Menschen an ihm vorbei. So ging es auch mir lange Zeit. Aber irgendwann stellte ich mir die Frage, was diese Figuren bedeuten sollten. Also Google gefragt und erfahren, dass es der Fischweiberbrunnen ist. Fischweiber? Hier in der Altstadt? Was soll das denn!

    Aber neugierig, wie ich nun mal bin, wollte ich mehr erfahren und jetzt endlich kann ich auch über diesen Brunnen ein wenig "klugscheißern", was ich jetzt auch direkt mal mache. Also, 1986 wurde dieser aus Basaltlava gefertigte Brunnen von Rainer Walk gefertigt. Der Grund war das 100-jährige Jubiläum der Kreishandwerkschaft hier an der Frankenwerft. Übrigens steht der Brunnen auf dem Fischmarkt, wie sinnig.

    Und ja, auch der Name ist natürlich kein Zufall. Früher, also ganz früher, ne, noch früher, war Köln eine Fischereistadt, hier wurden Heringe umgeladen und bekamen das Kölner Qualitätssiegel. Wer in diesem Land könnte sich besser mit Heringen auskennen als wir Kölsche....war Spaß.

    Aber es war tatsächlich so. Die Fischer hatten sogar eine eigene Zunft. Die Farben rot und weiß im Wappen zeugen übrigens von dieser alten Tradition. Es sind die Farben der Hanse, denn Köln war Gründungsmitglied der deutschen Hanse. Auch war hier am Fischmarkt, wo heute das Stapelhaus steht, ein Fischkaufhaus,denn durch das Stapelrecht war Köln ein großer Umschlagplatz für Fluss und Seefisch, wie den eben erwähnten Hering, auf den Köln einige Zeit das Monopol für den Heringshandel besaß, es hat also alles seine Ordnung mit dem Namen Fischmarkt.

    Und jetzt schauen wir uns mal den Brunnen genauer an. Die Form nennt sich Vierpaßform und wurde nicht zufällig gewählt, sondern erinnert an die Konchen von Groß St. Martin. Mitten aus dem Becken ragt die Brunnensäule und genau auf Wasserhöhe wird sie von einem Kranz aus Fischen umschlossen. Wer genau hinschaut, kann sogar eine Wassernixe entdecken. Weiter oben sehen wir vier Ausläufe,aus denen das Wasser in das Becken läuft. Hübsch. Oben auf der Säule sitzen vier Marktfrauen, oder besser gesagt Fischweiber, (sagte man wohl früher so), die ihre Waren anpreisen. Und endlich einmal werden die dargestellten Protagonisten nicht als Helden dargestellt, sondern so, wie sie wohl waren. In diesem Fall hart arbeitende und abgekämpfte Frauen, die hier versuchten den Fisch an "den Mann" zu bringen. Also, eigentlich doch irgendwie Helden. Helden des Alltags halt. Hübscher Brunnen, doch, gefällt mir.

    Eine kleine, aber spannende Geschichte, die ich hinter diesem eher unscheinbaren Brunnen im ersten Moment so nicht erwartet hätte. Spannend unsere Stadt auf diese Weise neu kennenzulernen, oder? Also, haltet die Augen offen und bleibt neugierig.

    Ronald
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