Uad Sidi Ifni

Viele Schafe, in der prallen Sonne bewegungslos am Boden liegend, alle Viere eng zusammen gebunden, ein paar Hühner, ein Pferd, Dromedare. Im Souk ebenso (über-)lebende Hühner, Kaninchen, zwei Tauben.

Im Fleischmarkt beobachten wir mit Faszination und Erschrecken wie die Hühner, die dort in viel zu engen Käfigen leben und gefüttert werden, an die Käufer gebracht werden. Das ausgesuchte, wild flatternde und gackernde Huhn wird aus dem Käfig gezerrt und vor aller Augen geköpft, dann kurz in heißem Wasser abgebrüht, anschließend wird es in eine Rupf-Maschine gesteckt, aus der es dann federlos, blitzblank heraus-quillt und zu guter letzt ausgenommen und in die gewünschte Größe zerhackt wird. Auf Bestellung werden sie auch in Plastiksäcken im 10er Pack angeliefert.

Am meisten leid tun mir unter all den geschundenen Tieren die kleinen Esel. Welche Lasten die ziehen und tragen müssen und dafür auch noch mit dem Stock auf sie eingedroschen wird. Mal sind es zig Säcke gefüllt mit was auch immer, eine ganze Familie auf dem Karren samt Gepäck, Dann müssen sie angepflockt stunden- oder gar tagelang ohne Wasser oder Futter in der sengenden Sonne stehen und warten bis sie wieder schuften müssen. Schon ein paar Mal hab ich einen von ihnen aufgedunsen, tot im Straßengraben liegen gesehen.

Was wir hier gut beobachten können und zugegeben auch selber praktizieren, ist der inflationäre Umgang mit Brot.
Die runden Laibe und auch die Baguette werden überall auf der Straße und im Markt für 1-2 Dirham (10-20 Cent) feilgeboten, daher kauft man auch viel mehr, als man eigentlich benötigt und schmeißt den Rest weg.
Vor den Häusern stehen oft Eimer, Körbe voll alten, verschimmelten Brotresten, auch aufm Markt wird es angeboten – ich denke als Viehfutter.
Wahrscheinlich wird das Mehl und das Backen vom Staat, König subventioniert, denn so günstig kann man das doch nicht herstellen, oder?Weiterlesen