Nach den turbulenten Tagen in Bagan, verbrachten wir eine gute Woche am Strand.
Wir stiegen in Bagan in die altbekannte Propellermaschine, die zunächst nach Heho flog. Dort konnten wir praktischerweise sitzen bleiben und ein paar andere Fluggäste stiegen aus und andere ein. Weiter ging der Flug und wir erreichten Thandwe, wo wir fast auf der Landebahn unser Gepäck in die Hand gedrückt bekamen, denn auch hier stiegen wieder ein paar andere Fluggäste ins Flugzeug und es ging weiter nach Yangon. Ein bisschen erinnerte das Ganze an eine Busreise im Flixbus.
Von Thandwe fuhren wir nach Ngapali, wo wir einige ruhigere Tage verbrachten. Nichtsdestotrotz begaben wir uns aber direkt wieder auf die Mofas und versuchten Thandwe, das nächstgrößere Städtchen zu erkunden. Wahre Biker steigen natürlich auch nach Rückschlägen wieder aufs Gefährt :D in Thandwe suchten wir circa 2 Stunden jeden Laden nach Sonnencreme OHNE whitening-Effekt ab und wurden erst im letzten Shop für schlappe 12 Euro fündig. Hier in Asien ist es super chic, blasse Haut zu haben, deswegen ist fast in jeder Creme ein Mittel, um die Haut aufzuhellen. Aber blass sind wir ja auch schon von alleine...
Ngapali besteht ungefähr aus zwei Straßen und einigen Strandabschnitten. Schnell machten wir ein neues "Stammlokal" am Strand ausfindig, von wo man den wunderschönen Sonnenuntergang perfekt sehen konnte. Dort lernten wir auch ein paar Mädels aus Deutschland, Österreich und der Schweiz kennen, die wir auch an den nächsten Abenden wiedertrafen.
Mit der Schweizerin machten wir sogar noch einen Bootsausflug inklusive Schnorcheln und Angeln , bei dem wir selbst Fisch angelten, den die Besitzer unseres kleinen Lokals dann auch für uns zubereiteten.
Einer der Angestellten in unserem Hotel berichtete uns, dass es direkt um die Ecke eine Schule gäbe, die von britischen Spenden finanziert wird und in der die Schüler umsonst Englisch lernen können - eine sehr wichtige Vorraussetzung, um irgendwie einen "gutbezahlten" Job in der Zukunft zu erhalten. Prompt hatte er die Idee, wir könnten die Schule ja Mal besichtigen und rief seine ehemalige Lehrerin an, um uns anzukündigen. Wir besuchten am nächsten Abend die Schule und trafen auf eine sehr freundliche Lehrerin, die uns direkt für den nächsten Tag engagierte, um eine Englischstunde zu halten. Ich bereite ein paar Kommunikationsspiele vor und am nächsten Abend unterrichtete ich die kleinen Schüler. Es war sehr schön zu sehen, mit welcher Freude und Motivation diese Kinder lernen und wie dankbar sie für Bildung und Abwechslung waren. Viele wollten auch auf dem Schulhof einfach mit uns sprechen, um etwas Englisch zu benutzen und Menschen aus einem anderen Land zu sehen, deren Aussehen sie höchstens aus dem Fernsehen kennen. Ganz generell scheinen wir hier wirklich eine Attraktion zu sein und sammeln ständig neue Facebook- Kontakte. So haben wir Hotelangestellte und Tourguides mittlerweile als neue "Freunde" in den sozialen Medien.
In den nächsten Tagen machte Christina noch einen Ausflug, um Elefanten zu waschen und wir verbrachten eine weitere Mofatour und viel Zeit damit, einen Geldautomaten zu finden, um Bargeld abzuheben, denn Kartenzahlung ist hier nur sehr selten möglich. Diese kleine Tour führte uns schließlich bis zurück zum Flughafen, da alle anderen Geldautomaten defekt waren. Der Flughafen war leider schon geschlossen, aber die Sicherheitsdame schloss den Flughafen nochmal für uns auf und wir fuhren mit unseren Rollern lässig vor. Aber auch hier war kein funktionierender Geldautomat in Sicht.
Am darauffolgenden Morgen war unser Aufenthalt in Ngapali auch schon vorbei und wir fuhren zum Flughafen, um Lisa und Nils zu treffen :-) die beiden verbrachten zwei Wochen in Myanmar und wir reisten einige Tage zusammen auf die Arakan Nature Lodge, 3 Stunden südlich von Thandwe. Nach der schaukeligen Busfahrt über fast inexistente Straßen, auf der natürlichen viel erzählt wurde, kamen wir in einer paradiesischen Landschaft an. Die Öko- Lodge wird von einem Schweizer geführt und befindet sich im Nirgendwo, abseits jeglicher Touristenstätten. Man wohnt in Häusern aus Holz und Bambus, hat einen menschenleeren weißen Sandstrand direkt vor der Türe und wunderschöne Blicke auf den Sonnenuntergang. Das Essen war köstlich und das Frühstück ein wahres Highlight: es gab Käse, der nach Käse schmeckte und selbstgebackenes Vollkornbrot- fast schon vergessene Speisen für uns.
Während Lisa und Nils ihre Surftalente bewiesen und weiter ausbauten, wagte ich mich nicht ganz so krass mit einem Delfin-Bodyboard ins Wasser und Christina relaxte am Strand oder schwang sich ebenfalls auf ein Bodyboard, allerdings eine Stufe gefährlicher: das Board zeigte natürlich einen weißen Hai. Um auch hier für einen kleinen Nervenkitzel zu sorgen, unternahmen Lisa und ich eine Kayaktour zu einem abgelegenen Strand. Auf dem Rückweg gerieten wir leider in relativ hohe Wellen, die in kurzer Entfernung auf Felsen schlugen. Wir kamen kaum gegen das Wasser an und ich hörte Lisa hinter mir nur panisch "Paddel, Sabrina, paaaaaddeeeel!!!!" rufen. Wieder in ruhigerem Gewässer, kam Nils uns entgegen geschwommen und hängte sich hinten an unser Boot. "Kein Problem" dachten wir uns "wir lassen uns einfach mit den Wellen an den Strand spülen." Das Ergebnis des Ganzen war ein umgekipptes Kayak und wir einschließlich aller Klamotten im Wasser. Naja, zum Glück gibt es davon dieses Mal kein Video.
Dank der Kamera von Nils (und natürlich seinem Fotografen-Wissen) erhielten wir tolle Aufnahmen von einem so ruhigen und schönen Ort, den man in Europa so wahrscheinlich gar nicht mehr kennt.
Aber auch jedes Paradies hat seine Schattenseiten und wir traten mit vielen Mückenstichen die 9-stündige Busfahrt nach Yangon an. Die Fahrt war sehr anstrengend und abenteuerlich und das ein oder andere Mal befürchteten wir, mit dem Bus einen der schmalen Bergwege hinunterzurutschen oder in einem der vielen Schlaglöcher steckenzubleiben.
In Yangon angekommen, holte uns glücklicherweise Soi, der Taxifahrer unseres Vertrauens, am Busbahnhof ab und wir fuhren in ein Restaurant, in dem wir mit Nils' Cousine und einer Freundin noch etwas aßen. Wir verabschiedeten uns von Lisa und Nils und kamen sehr müde im Hotel an.
Wie fielen direkt ins Bett und freuten uns aufs Ausschlafen, doch die Nacht wurde gegen fünf Uhr jäh beendete als Christina aufwachte, weil sie bemerkt hatte, dass ein Feuer ausgebrochen war. Wir packten panisch unsere Rucksäcke und begaben uns mit den anderen Hotelgästen auf die Straße. Das angrenzende Haus der Hotelangestellten hatte wegen eines überladenen Handys gebrannt und die Angestellten konnten das Feuer nicht unter Kontrolle bringen. So erlebten wir einen Feuerwehreinsatz und konnten nicht mehr in unser Zimmer zurück. Wir konnten unser Gepäck allerdings unterbringen und traffen so unverhofft Lisa und Nils zu einem ausgiebigen Frühstück wieder bevor es mit Soi zum Flughafen und in der Propellermaschine nach Mandalay ging.
Hier nun das Kontrastprogramm: wir arbeiten in einem buddhistischen Kloster, was Waisenkinder betreut, aber davon im nächsten Beitrag mehr...Read more
Traveler This is surreal. What do they use them for?
Traveler And how was this beautiful thing made, do you know?
Traveler Hallo Irmgard, es ist sagenhaft, was du alles entdeckst. Kann deine Reise auch ein bisschen miterleben dank deinen Fotos. Besonders angetan hat es mir der fast menschenleere Strand mit dem feinen Sand. Es muss wonderbar sein, darauf zu gehen. Und immer wieder mal ein Schwumm im Meer. Wünschen dir weiterhin spannende Ferien! LG Françoise und Markus