Norway
Rana

Discover travel destinations of travelers writing a travel journal on FindPenguins.
Top 10 Travel Destinations Rana
Show all
Travelers at this place
    • Day 6

      Is there blue sky between all the clouds

      July 22, 2022 in Norway ⋅ ☁️ 10 °C

      Or are we hallucinating already? Had lunch break at Corras cabin. The guestbook told us that it’s been days the last hiker passed here. But we met two persons later coming the other way. They barely said hello. Strange people!Read more

    • Day 8

      Die Reise geht weiter Richtung "Süden"

      May 26, 2023 in Norway ⋅ ❄️ 2 °C

      Schnell ist das Auto fertig gepackt und wir verwerfen die Idee, unter der Brücke noch zu angeln. Wir haben etwas Sorge vor dem Fjell, ist es offen, liegt Schnee, sind die Straßen vielleicht gefroren.
      Also starten wir direkt und die Straße ist zum Teil schon etwas glatt und der Schnee kommt nur ganz sacht. Auf dem Fjell liegt wieder mehr Schnee und wir sind froh, als wir wieder unten sind. In Mo i Rana kaufen wir für die nächsten Tage ein.
      Jetzt stehen wir kurz vor der Fähre, die uns morgen von Nesna nach Levang bringt.
      Gerade graubelt es mal wieder. Wann kommt der Frühling hier an?
      Read more

    • Day 4

      Die Diva Teil 2

      June 20, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 14 °C

      Heute morgen bei bestem Sonnenschein losgefahren. Steht ja nicht viel auf dem Plan an Kilometern eigentlich. Kurz nach dem Start eine Tankstelle gefunden, erstmal vollaufen lassen den Boliden, Problem mit dem Tankrohr entdeckt. Dafur hält der reparierte Ölschlauch und die improvisierten Schrauben arbeiten auch wie sie sollen. Trotzdem im nächsten Baumarkt bei einem deutschsprechenden Fachverkäufer noch schnell Ersatzschrauben und das klebrigste Klebeband, das da war gekauft, ein Dorf weiter dann sogar zwei Ersatzschläuche für den Fall der Fälle rausgeholt. Hält ja aber alles, Diesel tropft auch nicht, Problem scheint zum Glück am Rohr und nicht am Tank zu sein. Also hoch die E6, großzügiger mit Pausen gewesen, dann kam der Regen wieder. 🙄 Hat da jemand zu Hause die Daumen nicht weiter gedrückt? 🧐
      Zwischen den Serpentinen zum Teil mächtigen Starkregen gehabt, Stufe 2 vom Scheibenwischer reicht nicht, wir brauchen eigentlich Stufe 5. Oh man, das Zelt war doch gerade trocken geworden... 😭
      Dann ein 9 Kilometer (!) langer Tunnel, der unserem Teamchef anstrengungsmäßig den Rest gab. Zum Vergleich, wer den Elbtunnel schon lang findet, der hat nur gute 3 Kilometer... 🫣
      Hinterm Tunnel beim örtlichen Discounter ran, Wasser und Seltervorräte aufgestockt und dann Fahrerwechsel. Tankzerstörer Ibo am Steuer, der Teamchef und seine Chefin auf der Suche nach einem Lagerplatz für die Nacht. Da war's so halb 6, Bodø und die Fähre, die wir flugs online für knapp 1000 Kronen für den Folgetag, 16 Uhr, online gebucht haben, sind nur noch gute 3 Stunden entfernt.
      Aber dieser Regen, der verfolgt uns. Also doch weiterfahren? Mal richtig schön kochen wäre ja auch mal nett. So richtig gemütlich essen, am Tisch unter der Markise im Sitzen und mal nicht im Stehen... Also Platz suchen.
      Währenddessen dann plötzlich ein ohrenbetäubendes Piepen durchflutet den Fahrzeuginnenraum, es blinken (gefühlt) sämtliche verfügbaren Lampen im Tacho. Das Piepen hört erst auf, als der Motor aus geht. Fragende Blicke an den Teamchef, der muss ernüchtert feststellen, dass das zickende Bauteil ausgerechnet eine Pumpe der ABS-Einheit ist. Kurz fliegen Gedanken vom Rennende durch die qualmenden Köpfe des Teams. Ein Norweger hält an, versucht bestmöglich mit Rat zur Seite zu stehen, bis auf den nächstgelegenen Mitsubishi-Händler hat er aber keine passenden Tips parat. Es ist natürlich mittlerweile, fast exakt wie gestern, 18:30 Uhr, nix hat mehr auf. Ersatzteil kommt nicht in Frage, zu speziell, zu teuer, zu viel Aufwand zum Wechseln, erst recht auf der Straße. Außerdem geht die (bereits bezahlte) Fähre in knapp 22 Stunden, noch ne Nacht dazwischen, und nu?
      Mit einigen präzise platzierten Schlägen auf das zickende Bauteil, wird die offenbar bestehende Blockade zunächst gelöst, das Piepen hört auf, Bremskraft wieder da, weiter geht's.
      Du kleine Diva fährst uns auf die Lofoten und an den Nordkapp, jetzt erst Recht!
      Platzsuche endet auf einem Campingplatz direkt am der E6, erstmal runter kommen. Bei der Besitzerin wird die Tränendrüse gemolken, sie will für die Nacht 50 Euro plus Warmwasserflatrate für 8 Euro. Dieselpfützen-Ibo jammert so lange bis die Nacht letztlich noch 29 Euro kostet, inklusive Warmwasser. 😎
      Das Tankrohr wird dick verspachtelt, damit beim nächsten Volllaufen nix mehr daneben geht, das Zelt wird aufgebaut, 3 Steaks auf den Grill, Kartoffelsalat dazu, warme Dusche, zähneputzen, pullern und ab ins Bett.
      Morgen ist ein neuer Tag. 🙂🇸🇯
      Read more

    • Day 32

      Mo i Rana

      June 27, 2023 in Norway ⋅ ☀️ 18 °C

      Ah, zurück in Norwegen! Diesmal bin ich bestens vorbereitet und weiß genau, was mich erwartet. Ich muss zugeben, dass die Stellplatzsituation hier etwas komplizierter ist als in Schweden, aber hey, dafür wird mir die abwechslungsreiche Landschaft geboten. Hier kann man sich einfach nicht satt sehen!

      Gerade stehe ich mitten in einer charmanten Kleinstadt, aber zum Glück sind um mich herum so viele Bäume, dass ich von der urbanen Hektik kaum etwas mitbekomme. Es ist wie ein kleines Naturparadies inmitten des Trubels.

      Einen festen Plan habe ich noch nicht, wohin genau meine Reise mich als nächstes führen wird, aber ich habe definitiv vor, weiter gen Norden zu ziehen und vielleicht irgendwann die Grenze nach Finnland zu überqueren. Wer weiß, welche aufregenden Abenteuer dort auf mich warten?

      Aber wisst ihr was? Es gibt da etwas, was ich ganz ehrlich vermisse – meinen geliebten günstigen Lidl. Ja, ich gebe es zu, ich habe eine Schwäche für die unschlagbaren Angebote und die vertrauten Regalreihen eines Lidl-Supermarkts. 😔 Aber hey, vielleicht finde ich unterwegs einen anderen fantastischen Supermarkt, der mein Herz genauso höher schlagen lässt.
      Read more

    • Day 302

      Tiefstgelegener Gletscher Europas

      July 12, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 13 °C

      Heute geht es auf Norwegens zweitgrößten Gletscher, den Svartisen.

      Es handelt sich um den Gletscher auf dem europäischen Kontinent, welcher am tiefsten liegt. Der Svartisen ist dennoch umgeben von mehreren Bergen mit einer Höhe von über 1.500 Metern.
      Die Klimaveränderungen der letzten Jahre haben dazu geführt, dass sich der Gletscher immer weiter zurückzieht.

      Um eine der Gletscherzungen aus nächster Nähe zu betrachten, überqueren wir mit einem kleinen Boot morgens den See Svartisvatnet.
      Selbstverständlich ist Pepe auch dabei. Allerdings hat ihm die Überfahrt gar nicht gefallen, wie leicht auf den Bildern zu erkennen ist.

      Die Wanderung war mittelschwer. In erster Linie bedingt durch den Regen war es teilweise sehr rutschig.
      Aber wir haben es geschafft und sind heile wieder angekommen. Pepe hat den 3km Hin- und Rückweg sehr gut gemeistert und keinerlei Ermüdung gezeigt.

      Mit dem Wetter hatten wir noch Glück. Gerade im Bimobil angekommen regnete es ab 15:00Uhr unaufhörlich durch. Am Abend, um 22:00Uhr, entscheiden wir uns den Platz in der ersten Reihe am See aufzugeben und das Camp zu verlassen.

      Sicher ist sicher 😀
      Read more

    • Day 6

      Nördlicher Polarkreis

      July 21, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 13 °C

      Der 21. ist immer ein besonderer Tag für uns und so starteten wir mit frischgebackenen Bananen-Pancakes…😋.

      Danach genossen wir die Fahrt durch diese einmalige Landschaft.
      Ups😳! was gibt es denn da vorne zu sehen? Ach so, wir sind ja schon auf dem 66. Breitengrad und somit auf dem nördlichen Polarkreis. Ab jetzt gibt es keinen Sonnenuntergang mehr und wir müssen unseren Kopf beim Schlafen anstatt auf, unter das Kopfkissen legen…😎.Read more

    • Day 9

      vom Svartisen zum Krokstrand Camping

      July 25, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 16 °C

      Nach einem Frühstück bei Sonnenschein vor dem Bulli ging es weiter zum Svartisen, dem zweitgrößten Gletscher Norwegens.
      Nach einer 10-minütigen Bootsfahrt stand eine ca. 1-stündige Wanderung über die Felsen an, die mit einer spektakulären Aussicht belohnt wurde.
      Nach der Rückwanderung, die unsere bisherige durchschnittliche Jahresschrittmenge drastisch in die Höhe schraubte und der kleinen Bootstour fuhren wir weiter zum schön gelegenen Krokstrand Campingplatz.
      Zur Belohnung gab es zum Abendessen Bier, Bratkartoffeln und Heringshappen.
      Morgen überqueren wir übrigens in ca. 20 km Entfernung den Polarkreis. Bin schon gespannt, ob es dann schneit, obwohl das Wetter heute mit 20 Grad tatsächlich nach Sommer aussah.
      Read more

    • Day 70

      Gresvatnet - Umbukta

      August 8, 2023 in Norway ⋅ 🌬 21 °C

      In Sachen Schlaf gibt es nicht viel neues. In der Nacht war es teilweise so windig, dass das ganze Zelt gewackelt hat. Immerhin ist das Fußende meines Schlafsacks fast trocken geworden. Um 06.30 Uhr mache ich mir Kaffee. Beim Wasser heiß machen fällt der Gaskocher samt Wassertopf um und um ein Haar verkokel ich mir mein Zelt. Glück gehabt! Die Gaskartusche steht auf dem Gestrüpp einfach immer sehr wackelig. Bis heute ist es immer gut gegangen. Ich gehe raus, um einen Stein als Unterlage zu holen. Der Wind bläst immer noch kräftig, aber es ist richtig mild. So Temperaturen habe ich schon lange nicht mehr gehabt. Das hebt gleich meine Stimmung. Auch der Wetterbericht sagt für heute regenfrei und teilweise sonnig voraus. Dass ich heute Umbukta erreiche und somit wieder ein Etappenziel mit zwei Übernachtungen im Bett, motiviert mich zusätzlich. Um zehn nach neun ist alles verstaut und ich mache mich auf den Weg.

      Vom Staudamm geht es zwei Kilometer einen Schotterweg entlang, dann biegt die Nordlandsruta rechts ab. Seit ich aus dem Børgefjell raus bin, folge ich diesem sehr gut ausgeschilderten Wanderweg. Es geht über viele Felsen und einige sumpfige Abschnitte bergauf. Bei einem Sumpfpool verschätzte ich mich und sinke mit beiden Schuhen komplett im Schlamm, dass es von oben in den Schuh läuft. Da kann ich auch Goretex keine Vorwürfe machen. Das hätte ich jetzt nicht gebraucht. Der linke Schuh schmatze eh noch von gestern. Nun steht das Wasser in beiden Schuhen. Dafür habe ich kein Wasser von oben und ich freue mich über den sommerlichen Wind.

      Weiter oben erreiche ich ein weitläufiges Hochtal. Rechts fallen von steilen, dunklen Wänden Wasserfälle in die Tiefe. Dieses Massiv werde ich heute umrunden. In dem Hochtal komme ich gut voran. Der Pfad ist fest und es geht nur wenig rauf und runter. Ich habe mich schon ein paar mal gefragt, ob ich Norge på langs ein zweites Mal machen würde und es arbeitet die Idee in mir, das ganze einmal von Nord nach Süd zu machen. Mit den Erfahrungen von dieser Tour könnte ich mir das gut vorstellen. Bei meiner Variante hat mich gereizt, dass ich von dem eher dicht besiedelten Süden in immer entlegenere Gegenden im Norden vorstoße. Allerdings habe ich das Problem, dass ich mit wachsendem Hunger immer seltener einkaufen kann. Wie cool wäre es, mit zunehmendem Hunger in eine immer größere Dichte an Supermärkten zu kommen, wo man Schokolade und noch mehr Schokolade kaufen könnte? Abgesehen davon reizt mich der Gedanke tatsächlich. Dann erinnere ich mich aber, dass ich auf meiner aktuellen Route immer noch über 1.000 km zu gehen habe. Vielleicht mache ich erstmal das, bevor ich den nächsten Trip plane. Außerdem habe ich gerade rund 20 Grad und ein Bett in Aussicht. Da vergisst man Tage wie gestern gerne mal.

      Ich erreiche das Ende des Hochtales und schaue über einen riesigen See. Hier mache ich, nach 10 Kilometern, eine Pause. Der Wind hat noch einmal deutlich zugelegt. Klar, hier bin ich nicht mehr im Lee des dicken Bergmassivs. Obwohl es immer noch mild ist, wird es schnell frisch im Wind und ich gehe weiter. Ab jetzt folgt viel bergauf, bergab und meine Beine werden schwerer. Insgesamt habe ich heute nicht ganz 24 Kilometer auf dem Programm, weil ich gestern schon gut vorgearbeitet habe. Der Wind wird immer kräftiger und wirft mich teilweise fast um. Ich muss mich trotz Rucksack richtig dagegen lehnen. Bis Kilometer 15 „dope“ ich mich mit etwas Musik. Dann mache ich wieder eine kurze Pause, esse meinen allerletzten Müsliriegel und genieße den Ausblick auf den See. Die Wolken am Himmel fliegen nur so vorbei. Ein wunderschönes Schattenspiel über der Weite der Landschaft.

      Dann gehe ich weiter und folge meinem Weg über einen Grad. Hier werde ich tatsächlich beinahe umgeweht und kann mich gerade noch abfangen. Ab hier kostet es jetzt richtig Kraft, gegen den Wind zu arbeiten. Trotz aller Motivation, dass mein Ziel nicht mehr so weit entfernt ist, werde ich zunehmend müder. Als ich endlich wieder im windstillen Lee hinter dem nächsten Grat bin, ist es richtig schwül. Ich kämpfe mich auf und ab durch den Birkenwald. Auf diesem Abschnitt ist es wirklich schwer, einen Rhythmus zu finden. Ein Mix aus Sumpf, glitschigen Steinen, Schlamm und viel auf und ab macht mir das Leben noch einmal schwerer. Irgendwann erreiche ich endlich den See, auf dessen anderen Seite Umbukta liegt. Dann habe ich die Straße erreicht und gehe die letzten Meter zum Umbukta Fjellstue, meiner Unterkunft.

      Viel ist nicht los. Ich öffne Tür und innen sieht es sicher nicht anders aus als 50 Jahre zuvor. Eine weitere Tür ist mit „Kafe“ beschildert. Ich gehe rein, aber auch hier ist zunächst niemand. Dann kommt ein kleiner älterer Mann auf mich zu und eine etwas weniger kleine und alte Frau. Er spricht kein Englisch, sie ausreichend, dass wir uns verständigen können. Sie fragt mich, ob ich auch ein Paket geschickt hätte und bittet mich, mit in den Keller zu kommen, wo ungefähr 10 Pakete liegen. Ich bin schon mal nicht letzter. Mit meinem Paket gehe ich ins Nachbarhaus, wo mein Zimmer ist. Dann gehe ich zurück, um meinen Rucksack zu holen. In dem kleinen Café gibt es das typische Gebäck, was man auch in jedem Supermarkt findet. Eine Cola, zwei Pekanussteilchen und ein belegtes Baguette nehme ich mit auf mein Zimmer. Mir ist gerade scheißegal, was das kostet. Aber vermutlich weniger als es mich jetzt Disziplin kostet, nicht sofort darüber her zu fallen. Erst Dusche ich und dann schlage ich zu. Es ist der Himmel auf Erden! Als ich aufgegessen habe, gehe ich zurück ins Haupthaus. Das Café schließt um 18.00 Uhr. Vorher möchte ich noch einen Burger essen. Viel andere Möglichkeiten gibt es auch gar nicht. Aber das ist eh das, wo ich jetzt am meisten Lust drauf habe! Ich genehmige mir sogar ein teures Bier. Wer so weit gelaufen sei, hätte sich das doch verdient, meint die Frau. Noch während ich esse, wird es draußen dunkel. Es regnet und stürmt! Gut, dass ich nicht mehr unterwegs sei, lacht die Frau. Nach dem Essen gehe ich wieder ins Nebenhaus. Als ich die Tür nach draußen öffne, kommt mir Jonas entgegen. Ziemlich nass und zerzaust. Ich begrüße ihn kurz, gehe aber gleich weiter, um selbst nicht nass zu werden. Dann lege ich mich auf‘s Bett und bin zufrieden.
      Read more

    • Day 72

      Umbukta - Nordumfjellet

      August 10, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 14 °C

      Auch die zweite Nacht in Umbukta war nicht so ergiebig. Nach dem Aufstehen sortiere ich schon mal alles, was in den Rucksack muss. Zum Frühstück gehe ich allerdings noch in meiner Vorzeigegarnitur. Mein Schweißshirt und meine vermatschte Hose ziehe ich erst an, wenn es losgeht. Beim Frühstück gibt es kein Buffet, heute wurde direkt ein Tisch eingedeckt. Jonas und seine Eltern, Markus und ich sitzen um halb neun gemeinsam am Frühstückstisch. Marie und Joakim haben heute auf das Frühstück verzichtet. Wir gratulieren Markus zum Geburtstag. Gott sei Dank singt keiner. Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht, aber bei Geburtstagsständchen gibt es keine Gewinner. Wir tauschen uns noch etwas über die kommenden Tage aus. Markus hat heute einen Ruhetag, Jonas wird erst später losgehen, da seine Eltern noch bis Mittag zu Besuch sind. Gegen halb zehn gehe ich auf mein Zimmer, um mich fertig zu machen und zu packen. Ich verabschiede mich noch von den Jungs, auch wenn es mich nicht wundern würde, wenn wir uns bald wieder sehen.

      Um kurz nach zehn mache ich mich auf den Weg. Der Rucksack ist wieder eindeutig schwerer, aber es fühlt sich erstmal nicht so schlimm an. Diesmal habe ich auch kein Kilo Schokolade dabei. Was würde ich jetzt dafür geben. Der Weg führt gleich von der Straße weg durch eine Art Dauercampingplatz. Überall stehen weiße Wohnwägen. Aber auf dem ganzen Platz sehe ich nicht einen Menschen. Dann geht von dem Gelände der Pfad ab, direkt bergauf. Die Sonne scheint und es ist eigentlich ideales Wetter zum Wandern. Auch der Wetterbericht sagt für heute sonnig und leicht bewölkt voraus. Ich folge dem Pfad bis ich oben im Fjell bin. Nach einer Stunde wird es immer dunkler und erste Tropfen fallen. Weiter vor mir regnet es eindeutig. Da lag der Wetterbericht ordentlich daneben. Ich ziehe die Regensachen an und gehe weiter, vorbei an einigen Rentieren. Obwohl es mittlere kräftig regnet, bin ich ziemlich zufrieden, seltsamerweise gepaart mit etwas innerer Unruhe. Ich kann mir die seltsame Mischung nicht so richtig erklären. Es geht allmählich immer weiter bergauf. Der Regen lässt nach einiger Zeit deutlich nach, dafür ist es zunehmend windig.

      Am Ende des Tals kann ich oben auf den Felsen schon die Sauvasshytta sehen. Als ich die Hütte gegen 13.00 Uhr erreiche, entschließe ich mich, hier eine Pause zu machen. Ich schließe die Hütte auf. Drinnen ist es noch warm. Als ich mich in das Buch eintrage, sehe ich, dass jemand hier übernachtet hat. Vermutlich hatte der auch eingeheizt. Die Hütte ist schön und alles wirkt neu oder zumindest sehr gut gepflegt. Auf dem Gasherd mache ich mir Wasser heiß für ein Trekkinggericht, gieße es auf und mache es mir in einem Sessel bequem. Draußen hätte ich mit meinem Kocher bei dem Wind keinen Spaß gehabt. Drei Wanderer kommen herein. Der älteste von ihnen erzählt mir, dass er mit seinem Stiefsohn und seinem Enkel hier unterwegs ist. Die beiden seien zum ersten Mal hier und er wolle ihnen unbedingt die Hütte zeigen. Er ist mit verantwortlich hier und kontrolliert immer wieder, ob alles in Ordnung ist. Die drei sind wirklich nett und wir unterhalten uns eine Weile. Um zwei Uhr mache ich mich aber wieder auf den Weg. Draußen scheint plötzlich wieder die Sonne!

      Es geht noch einige Meter bergauf, dann über ein Schneefeld wieder bergab. Die Landschaft ist wieder einzigartig schön. Besonders jetzt im Sonnenschein leuchtet das Grün besonders stark. Wieder treffe ich auf eine Gruppe Rentiere. Das Panorama ist wirklich atemberaubend schön hier und dazu laufen noch die Rentiere hier rum. Ein Traum! Nach 17 Kilometern mache ich eine kurze Pause, um ein paar Nüsse und Müsliriegel zu essen. Eigentlich habe ich heute nur 23,5 Kilometer auf dem Programm. Ich überlege aber, heute etwas weiter zu gehen, obwohl ich deutlich später dran bin als sonst. Aber ich fühle mich gut und bin motiviert. Die nächsten Kilometer geht es durch einige Sumpfpassagen und meine heute morgen noch staubtrockenen Schuhe saugen sich allmählich wieder voll. Im linken Schuh merke ich auch, dass wieder Wasser eindringt. Zum Glück nicht so viel, dass es wieder schmatzt.

      Dann endlich geht es wieder bergauf und somit aus dem Sumpf heraus. Hier oben dürfte das Ende meiner Tagesetappe liegen und obwohl ich vorhin noch so motiviert war, merke ich jetzt doch, dass ich heute nicht zwingend mehr machen muss als nötig. Nicht ganz ein Kilometer nach meinem Tagesziel komme ich an einen See, wo ich eine halbwegs ebene Stelle finde. In der Ferne sehe ich ein großes Regengebiet hereinziehen. Schwer zu sagen, ob das in meine Richtung zieht oder doch vorbei. Vorsichtshalber beeile ich mich mit dem Zeltaufbau und verstaue alles darin. Der Wind bläst ordentlich, vermutlich als Vorbote des Regengebietes. Als letztes blase ich noch meine Luftmatratze mit dem Pumpsack auf. Als ich sie ins Zelt legen möchte, reißt eine Böe sie mir aus der Hand und sie fliegt in rasantem Tempo schnell 15 Meter davon. Wie ein Irrer renne ich hinterher und bekomme sie gerade noch zu greifen als die nächste Böe kommt. Das war knapp! Als auch die Luftmatratze sicher im Zelt verstaut ist, gehe ich die paar Meter zum kleinen See zum Waschen und Wasser holen. Bei dem Wind kostet das wieder richtig Überwindung. Aber kurze Zeit später liege ich im Schlafsack und taue allmählich auf.
      Read more

    • Day 73

      Nordumfjellet - Virvasshytta

      August 11, 2023 in Norway ⋅ ☁️ 12 °C

      Der mangelnde Schlaf wird langsam zum Problem. Jeden Morgen fühle ich mich ein wenig mehr gerädert. Immerhin ist es 07.30 Uhr als ich die Schlafmaske abnehme. Ich mache Wasser heiß für das Frühstück. Ich bin heute überhaupt nicht motiviert. Am liebsten würde ich einfach im Zelt liegen bleiben. Als ich mich endlich aufraffe, mein Zeug zu sortieren, fängt es leicht an zu regnen. Der Wetterbericht sagte für heute eigentlich trocken voraus. Ich muss mich regelrecht zwingen, mit dem Packen anzufangen. Gestern Abend schon war ich so unmotiviert, den Footprint zu schreiben. Dabei war gestern ein Tag mit schönen Momenten und tollen Aussichten. Aber irgendwie ist wenig passiert. Es fühlt sich an, als hätte ich mein Pulver verschossen. Ich habe gar nicht wirklich was mitzuteilen. An die schöne Natur habe ich mich gewöhnt und emotional gibt es wenig Höhen und Tiefen. Ich glaube, mittlerweile bin ich wirklich in einer Art Alltag angekommen. Und dieser ist auf Basis des wenigen Schlafs durchaus anstrengend.

      Mental bin ich irgendwie schon am Ziel. Es sind nicht mehr so viele Etappen und ich habe so viele Probleme gemanagt, weglose Passagen gemeistert, dass gefühlt eigentlich nicht mehr viel kommen kann. Auf der anderen Seite sind es noch rund 1.000 Kilometer zu gehen. Vom Ziel bin ich also noch weit entfernt. Wenn ich überlege, wie emotional meine Reise bis hier war, beginnt hier vielleicht ein neuer Abschnitt. Ein Abschnitt mit weniger Highlights, weniger Neuem. Tatsächlich Alltag. Diesen Abschnitt zu meistern, wird vielleicht eine neue Herausforderung, insbesondere bei häufigem Regen und Temperaturen um die 10 Grad.

      Als ich das Zelt verlasse, stelle ich wieder mal fest, dass der Regen im Zelt nach deutlich mehr klingt als es eigentlich ist. Die komplette Regenmontur anzuziehen scheint aber beim Blick zu den dunklen Wolken die richtige Entscheidung gewesen zu sein. Erst um kurz vor zehn bin ich abmarschbereit. Der leichte Regen lässt bald nach. Nach zwei Kilometern bergab erreiche ich die Kvitsteindalstunet-Hütte, auf die ich gestern aber keine Lust hatte. Ich gehe weiter und arbeite mich Stück für Stück aus dem Tal heraus ins nächste Fjell. Schnell wird es mir zu warm und ich ziehe wenigstens die Regenhose wieder aus. Es bleibt windig und ein paar Tropfen fallen. Es ist schlichtweg ungemütlich und das leichte bergauf fällt mir heute schwer.

      Nach 9,5 Kilometern komme ich an eine kleine Nothütte. Darin sind ein paar Bänke, ein Tisch und ein Ofen. Obwohl es für eine Mittagspause eigentlich noch zu wenig Kilometer sind, entschließe ich mich, die Chance zu nutzen. Später wird es schwierig, bei Wind und Regen zu kochen. Es gibt sogar ein Heft mit Stift, das als Hüttenbuch dient. Ich schaue mir die Einträge an und finde die Einträge einzelner deutscher NPL-er, die seit Beginn meiner Reise vor mir unterwegs sind. Obwohl diese teilweise zwei Wochen vor mir gestartet sind, bin ich nun nur noch zwei oder drei Tage „hinterher“. Spielt eigentlich keine Rolle, freut mich aber trotzdem. Ich esse mein Trekkinggericht in Ruhe und mache mich dann wieder auf den Weg.

      Die Pause hat gut getan. Ich bin zwar immer noch müde, aber nun fällt mir das Vorankommen ein klein wenig leichter. Zumindest zu Beginn. Schon kurz nach dem Start heute morgen ist der linke Schuh innen wieder nass geworden. Je weiter ich gehe, desto mehr schmatzt es im Schuh. Ich kann daran jetzt eh nichts ändern, dennoch ärgert es mich. Nicht einer der La Sportiva Schuhe hat für eine akzeptable Dauer gehalten. Und die Mischung aus Dauermüdigkeit und Wasser im Schuh sägt kräftig an meinen Nerven. Nach 15 Kilometern kommt mir jemand entgegen. Er ist Deutscher, lebt seit vielen Jahren aber schon in Alta. Er möchte bis Deutschland laufen, allerdings auf einige Jahre verteilt. Der kurze Austausch ist eine willkommene Abwechslung, dann geht es weiter. Mittlerweile liegt die höchste Stelle des Hochtals, das ich durchschritten bin, hinter mir und es geht wieder leicht bergab. Einige Rentiere sehen mich und laufen davon.

      Die weiteren Kilometer ziehen sich. Die Landschaft ist schön, mir gleichzeitig aber auch egal. Ich glaube, das Alltägliche ist nicht so das Problem. Es ist die Müdigkeit gepaart mit Nässe und Kälte. Erst als ich einige Kilometer über eher sanfte, grüne Hügel wandere, ich mich umdrehe und auf den Gebirgszug sehe, den ich durchquert habe, bin ich echt beeindruckt. Der Anblick ist einfach einzigartig. Aus Osten ziehen einige Schauer genau über die Gegend, wo ich vorhin noch her gewandert bin. Ich mache einige Fotos und gehe weiter. Auch in Laufrichtung ziehen Schauer vorbei. Ich gehe weiter und kann irgendwann die Virvasshytta unten am See sehen. Mein Tagesziel liegt zwei Kilometer dahinter, aber die Hütte könnte heute eine Option sein. Ich habe aber nicht so Lust auf andere Menschen und hoffe, dass ich allein dort bin.

      Als ich ankomme, ist die Hütte schon auf. Ein norwegisches älteres Pärchen ist schon da. Auch der Ofen ist schon an. Sie sagen, dass wohl noch weitere kommen, die reserviert hätten. Meine durchnässten Schuhe stelle ich an den Ofen. Ich überlege, ob ich wirklich hier bleiben möchte. Mir fällt auf, dass heute Freitag ist, also Wochenende. Da kommen sicher noch mehr. Obwohl das Wetter draußen nicht einladend ist, entscheide ich mich, weitergehen, wenn meine Sachen etwas getrocknet sind. Dann kommen noch zwei ältere Frauen. Immerhin nehmen sie nicht das Zweierzimmer. Wenn man hier reserviert, bucht man gleich ein konkretes Bett. Die beiden Frauen sind die, die reserviert haben. Damit stehen die Chancen gut, dass das Zweierzimmer frei bleibt. Ich entscheide mich um und beziehe das Zweierzimmer. Ich sitze etwas auf der Couch beim Ofen und unterhalte mich mit den anderen. Zwischendurch reden sie untereinander auf norwegisch. Das Reden und die Wärme des Ofens machen mich richtig müde. Ich mache mir gleich zwei Trekkinggerichte. Als ich fast fertig bin, schenkt mir eine der beiden Frauen eine ganze Tüte mit schokoüberzogenem Puffreis oder so was ähnlichem. Die andere Frau hätte ihr von unserer Unterhaltung erzählt, und dass ich von meinem Schokoladenhunger erzählt hätte. Boah, is datt Seelennahrung!! Dann gehe ich um 20.00 Uhr ins Bett.
      Read more

    You might also know this place by the following names:

    Rana

    Join us:

    FindPenguins for iOSFindPenguins for Android