- Tampilkan perjalanan
- Tambahkan ke daftar bucketHapus dari daftar bucket
- Bagikan
- Hari 38
- Rabu, 08 Juli 2020 18.00
- ⛅ 26 °C
- Ketinggian: 187 mi
JermanEndingen am Kaiserstuhl48°8’39” N 7°42’7” E
Endingen am Kaiserstuhl

Jonas schreibt:
Unser nächstes gemeinsames Ziel ist Endingen am Kaiserstuhl. Ein kleines Dörfchen mit einer richtig schönen Innenstadt. Während wir ein Eis schlecken, kommen wir uns vor wie im Urlaub. Auch diese Woche begleitet uns eine Besucherin. Muriel aus Salzburg, die Jonas schon einmal auf einer Trampreise nach Kroatien begleitet hat und gerade in Salzburg studiert, schliesst sich für eine Woche unserer Gruppe an. Die Sonne scheint und ein naher Badesee müssigt uns zu Faulheit, sodass es, als wir dann endlich aufbrechen, um uns einen Schlafplatz zu suchen, bereits schon dunkel ist. Unter freiem Sternenhimmel zwischen idyllischen Weinreben lässt es sich definitiv gut schlafen.Baca selengkapnya
- Tampilkan perjalanan
- Tambahkan ke daftar bucketHapus dari daftar bucket
- Bagikan
- Hari 39
- Kamis, 09 Juli 2020 14.00
- ⛅ 27 °C
- Ketinggian: 291 mi
JermanKatharinenberg48°7’27” N 7°42’14” E
Gestaltzeit im Wald

Jonas schreibt:
Der neue Tag beginnt gemütlich. Wir verbringen fast den halben Tag am Badesee und lassen uns von Wasser und Sonne verführen. Der Weg zu unserem ersten längeren Seminar führt uns vorbei an schönen Weinterassen zu einem Bestattungswald. Wir sind etwas knapp in der Zeit, sind aber dennoch die Ersten, die am Treffpunkt erscheinen. Nach und nach treffen die 13 Menschen ein, mit welchen wir die nächsten Tage verbringen werden. Wir lassen die Zeit und alle die Dinge, die uns gerade beschäftigen, hinter zurück und betreten den märchenhaften Wald, um schliesslich auf einer wilden Streuobstwiese zu landen. Nachdem wir uns gemütlich eingerichtet haben, geht es auch schon los mit unserer ersten Aufgabe: Die Errichtung eines Gruppenzeltes, angeleitet durch einen Outdoorexperten. Den Plan dazu bekommen wir in Form eines kleinen Modells und der Aussage, das es zum ersten Mal gebaut wird. Schnell zeigt sich, wer hier die Führung übernimmt oder bereits Kenntnisse für Lagerbau mitbringt.
Die nächsten Tage sind geprägt von viel Achtsamkeit, Reflektion, Musik, dem Geruch von Feuer und den Geschichten und Prägungen, welche die Teilnehmer/innen mitbringen. Es ist eine sehr intensive Zeit für uns alle und wir sind froh über die Ruhe und die unglaublichen Sonnenuntergänge, welche die Natur uns schenkt. Was hier wirklich geschieht, lässt sich nicht im Worte fassen, sondern nur erleben. Nach den vier Tagen sind wir alle drei nicht mehr ganz die selben und uns einig, dass wir sehr gerne wieder an einem Seminar dieser Art teilnehmen würden.Baca selengkapnya
- Tampilkan perjalanan
- Tambahkan ke daftar bucketHapus dari daftar bucket
- Bagikan
- Hari 43
- Senin, 13 Juli 2020 12.00
- ☁️ 20 °C
- Ketinggian: 366 mi
JermanKaiserstuhl48°6’45” N 7°39’42” E
Wandern auf dem Vulkan

Jonas schreibt:
Unser Weg führt uns direkt weiter vom Endinger Bestattungswald zur Katharinenkapelle. Nach den vielen Tagen der Ruhe spüren wir die Anstrengungen des Wanderns wieder stärker im Rücken und in den Beinen. Die Landschaft ist es aber definitiv wert. Atemberaubende Aussichten auf die Rheinebene und ein mediterranes Flair lassen die Toskana mitten in Deutschland aufblühen. Wir finden Mirabellen und gegen Abend einen Brunnen auf dem Badenberg, den Jonas kurzerhand zur Badewanne umfunktioniert. Wir besuchen die bekannte Eismanufakur in Königschaffhausen, durchwandern Lösswege bei Oberrottweil und Bickensohl und kommen schliesslich ins Liliental, ein Aboretum, also eine Art Baumsammlung aus aller Welt in Form eines grossen Parks. Hier gibt uns Eva, die kurzerhand für einen Nachmittag zu uns stösst, eine Führung in Kräuterkunde und wir können unser neu gelerntes Wissen am Abend direkt für einen leckeren Bärenklau-Spinateintopf anwenden. Die letzte Nacht in den Weinbergen fällt regnerisch aus und wir sind froh über unser riesiges Tarp.Baca selengkapnya
- Tampilkan perjalanan
- Tambahkan ke daftar bucketHapus dari daftar bucket
- Bagikan
- Hari 47
- Jumat, 17 Juli 2020 12.00
- ⛅ 19 °C
- Ketinggian: 91 mi
JermanRoitzsch51°33’55” N 12°15’26” E
Wanderuni Sommerfest

Jonas schreibt:
Nachdem unserer offizielles Losgehfest im April aufgrund der Corona Epidemie abgesagt worden war, holen wir dieses Treffen nun in etwas anderer Form nach. Hier in Roitzsch nahe Leipzig liegt nämlich unser Hauptquartier in Form einer grossen und alten Gartenkolonie. Wir sind etwas früher vor Ort und lassen uns zwei Tage Zeit um den Ort von Burgkemnitz aus wandernd zu erreichen und kommen dabei an Orte vorbei, denen man das alte Ostdeutschland findet aber auch an die Auswüchse moderner Neubauten. Die vielen Seen zeugen vom Tagbau, der hier betrieben wurde und dem nun in einer etwas verkrampfter Weise versucht wird ferienflair einzuhauchen. Wir finden aber auch wilde Wälder und schöne verwucherte Strassenränder. Des Nachts ist sogar das Grunzen von Wildschweinen zu hören. Die alte Gartenkolonie dagegen lässt und staunen, stellt sie doch für sich eine kleine grüne Oase dar. Hier leben Rentner neben junge Menschen aus der Ököbewegung und man fühlt sich direkt in das ganz eigene Leben eines kleinen Dorfes hineinversetzt. Klüfte aber auch Brücken zwischen den verschiedenen Generationen finden hier Ausdruck genauso wie strenge Ordnung und verwilderte Natur.
Am Sommerfest treffen auf all die Menschen, die wir letzten Oktober im Schloss Tempelhof getroffen haben und bemerken wie stark sich jede Gruppe selber geprägt hat. Aber auch das die Wanderuni über dieses gemeinsame halbe Jshr hinaus weiterlebt. Sowohl in Freundschaften wie auch ganz konkret in diesem kleinen Garten, der uns nun immer offen stehen wir. Wir sind beeindruckt und es wird uns plötzlich klar, dass wir nun auch ein Teil dieser Familie sind.
Zum diesem Fest sind für ein Mal sowohl Pauline wie auch Isolde angereist. Spontan beschliessen wir unsere Gruppe für die nächsten Wochen zu erweitern, aber dazu bald mehr.
Nach drei intensiven Tagen, in denen wir zwischen unserer kleinen Gruppe und den Menschen um uns herum pendelt verabschieden wir uns schliesslich wieder und unsere Wege trennen sich erneut für eine ganze Woche. Während Isolde, Pauline und Celine nachhause fahren bleibt Jonas noch ein paar Tage vor Ort um bei einem Lehmbauprojekt, dem Stohgon mitzuhelfen und den Wanderuni Garten zusammen mit den anderen Menschen, die ebenfalls zurückgeblieben sind zu beleben.Baca selengkapnya
- Tampilkan perjalanan
- Tambahkan ke daftar bucketHapus dari daftar bucket
- Bagikan
- Hari 53
- Kamis, 23 Juli 2020
- ⛅ 19 °C
- Ketinggian: 33 mi
JermanSchwärze52°49’54” N 13°48’36” E
Auf Heimaturlaub

Celine schreibt:
Bereits zum zweiten Mal bin ich nun von der Gruppe getrennt unterwegs, beide Male in Eberswalde, wo ich seit mittlerweile vier Jahren meinen Lebensmittelpunkt habe. Ich sehe es mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Einerseits kann ich Zeit mit den Menschen verbringen, die mir hier in Eberswalde wichtig sind. Und eine Dusche, Waschmaschine, Bett und Küche sind auch nicht zu verachten. ;)
Aber es ist jedes Mal auch ein Herausgerissen-werden aus dem "Wanderuni-Gefühl". Noch dazu habe ich ein wenig Angst, dass uns die Zeit wegläuft. Bis zum Abschlussfest sind es ja nur noch zwei Monate ...
Außerdem wird mir Eberswalde bei jedem Besuch ein wenig fremder. Das hat schon vor vielen Monaten angefangen, aber durch das Wandern zeigt es sich beim Zurückkommen immer deutlicher. Die Wanderuni ist für mich also auch ein Weg, mich von Altem zu lösen und etwas Neues beginnen zu lassen ...Baca selengkapnya
- Tampilkan perjalanan
- Tambahkan ke daftar bucketHapus dari daftar bucket
- Bagikan
- Hari 56
- Minggu, 26 Juli 2020 12.00
- 🌧 20 °C
- Ketinggian: 86 mi
JermanRoitzsch51°33’60” N 12°15’29” E
Lehmhausbau in der Gartenkolonie

Jonas schreibt:
Die Woche in der Gartenkolonie ging schnell vorbei und hat doch gereicht, um einen ersten Einblick davon zu erhaschen, wie das Leben hier so abläuft. Ich bin beeindruckt davon, dass alles sehr nachbarschaftlich organisiert ist. Man kennt und mag sich, es wird aber auch gestritten und gelästert. Ich fühle mich dabei stark an eine kleine Dorfgemeinschaft erinnert.
Niels und Valentin, die hier ein Grundstück gepachtet haben, sind nun seit über zwei Jahren mit ihrem Projekt Strohgon daran auf eigene Faust ein Stroh-Lehmhaus zu bauen und laden mich während meiner Zeit dazu ein mitzuwirken. Für mich, der sich bisweilen von handwerklichen Tätigkeiten, dezen fern gehalten hat, ist es eine Herausforderung und neue Erfahrung. Es wird Lehm gesiebt, mit Sand und Wasser vermengt und dann mit Kellen als Putz aufgetragen. Nach und nach nimmt das Haus Form an und es hat tatsächlich etwas befriedigendes am Ende des Tages etwas erschaffen zu haben, dass ich anfassen kann. Auch das Kompostklo Bedarf einiger Eingewöhnung insbesondere was das leeren und reinigen angeht. Zumeist zieht es mich aber stärker in die Projektküche und so kümmere ich in dieser Woche allem voran darum, dass täglich gutes Essen auf dem Tisch steht. Abends sammeln sich hier die jungen Menschen aus der Nachbarschaft und es entstehen oft spannende Diskussionen und einmal sogar ein gemeinsamer Filmabend.
Am Anfang der Woche sind noch einige Menschen aus anderen Wanderunigruppen hier und es hat etwas sehr verbindendes, sich über Erlebnisse auszutauschen und ein bisschen über die bisherige Reise zu reflektieren, die nun, wie mir bewusst wird zur Hälfte schon vorbei ist.
Nebenher finde ich hier auch etwas Zeit für mich um ein Bad im nahen See zu nehmeb und für einmal wieder zu lesen. Auf eine Anregung hin vertiefe ich mich in ein Buch von Charles Eisenstein, der in der Ökoszene schon grosse Bekanntheit geniesst und in ein ziemlich Gehaltvolle Übungsbuch zum Thema Gestalttherapie, die mich die letzten Wochen ohnehin stark begleitet hat.
Jetzt, ganz am Ende der Woche, ist der Gedanke, hier vielleicht auch einmal einen Garten zu pachten, gar nicht mehr soweit weg.Baca selengkapnya
- Tampilkan perjalanan
- Tambahkan ke daftar bucketHapus dari daftar bucket
- Bagikan
- Hari 62
- Sabtu, 01 Agustus 2020 07.00
- ⛅ 14 °C
- Ketinggian: 71 mi
JermanBraunsberg53°2’54” N 12°49’52” E
Mit Hannah Arendt an der Seenplatte

Jonas schreibt:
Fünf paradiesische Tage auf einem mediterran anmutenden Hof am Rande der mecklenburgischen Seenplatte durften wir zusammen mit Barbara Hahn, einer Germanistik-Professorin, verbringen. Umgeben von einer leicht hügeligen, weiten Landschaft, voller Kieferwälder und klarer Gletscherseen. Ein kleines Paradies und wohl eine der schönsten Gegenden Deutschlands, laden uns hier zum Lesen, Geniessen und Erholen ein. Für einmal ist neben Gartenarbeit auch viel faktisches Wissen über Geschichte und Politik in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg gefragt.
Unsere Gastgeberin lernen wir als sehr umgängliche Person kennen und schätzen, die es liebt, fast ständig Gäste auf ihrem grosszügigen Hof zu haben, Geschichten und Wissen zu teilen und die über eine erstaunliche Flexibilität verfügt, sich mit und über Themen und Menschen diverser Art und Alters zu unterhalten.
Hannah Arendt, an deren Lebenswerk in Form einer Gesamtausgabe Barbara Hahn gerade arbeitet, kenne ich, wie ich zähneknirschend festgestellen musste, bisweilen nur aus einem Fernsehbericht, aus dessen Inhalt mir nur das Bild einer älteren Frau mit einer Zigarette in der Hand und einer Persönlichkeit, die eine eher unkonventionelle Meinung vertrat, geblieben ist. Mit Barbara Hahn besprechen wir bei Sonnenschein, angenehmem Lüftchen und wolkenlosem Himmel ihr bekanntes Essay "Organisierte Schuld", welches in in intellektuellen Kreisen und vor allem auch bei der jüdischen Bevölkerung, zu der Arendt selber auch zählte, grosse Wellen geschlagen und für Entrüstung gesorgt hatte. Sie sah die Mechanismen und Ursachen für die schrecklichen Geschehnisse in Deutschland als ein weltumspannendes und nicht territoriales Problem, welches jederzeit und überall wieder auftreten kann und dessen langfristige Auflösung nur mit einem neuen, globalen Verantwortungsgefühl möglich sein wird, das ohne Abgrenzung jede/n betrifft. Ein Appell und eine Warnung, die sich gut in etwas abstrakter Weise auch auf diverse Themen globaler Kriesenbewältigung wie z. B. den Klimawandel anwenden lässt.
Arendt selbst liess sich zu Lebzeiten bewusst in keine Schublade stecken, sah sich weder als Deutsche, noch als Amerikanerin und blieb bis zum Schluss, allen Versuchen der plumpen Kategorisierung trotzend, einzig ihrer eigenen Philosophie, ihrer Weltansicht und ihren zahlreichen Freunden treu.
Diese doch eher schwere Kost verdauen wir bei vorzüglichem Essen, Sonnenuntergängen, die wahrlich einem Gemälde entsprungen sein könnten und der Beobachtung der vielen Rauch- und Mehlschwalben, die hier auf dem Hof mit viel Raudau und Vergnügen von Frühling bis Spätsommer nisten.
Wir baden in glasklaren Seen, die zu unserer Verwunderung noch zu grossen Teilen von grossen Mischwäldern umgeben sind, suchen und finden die ersten Riesenschirmpilze am Waldrand und kommen auch einige Male mit dem typischen DDR-Flair und deren Ruinen der Zeitgeschichte in Kontakt.
Neben mir sind auf dem Hof auch noch Eva, Louis und Caro aus der Wanderuni-Gruppe "Esel" sowie Lotte, die das Ganze für uns erst möglich gemacht und organisiert und deren ursprüngliche Wuni-Gruppe sich leider aufgelöst hat, zugast.
Einigen davon werden wir, so hoffe, ich nach dieser schönen Zeit auf dem Land auch auf unserer weiteren Reise wieder begegnen.Baca selengkapnya
- Tampilkan perjalanan
- Tambahkan ke daftar bucketHapus dari daftar bucket
- Bagikan
- Hari 64
- Senin, 03 Agustus 2020 09.32
- ⛅ 18 °C
- Ketinggian: 160 mi
JermanHuthpark50°8’30” N 8°42’51” E
Gewaltfrei in Frankfurt

Jonas schreibt:
Mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck verlassen Lotte und Jonas am Samstag die Seenplatte und fahren über Berlin, wo Celine wieder zu uns stösst, nach Frankfurt am Main. Fast zwölf Stunden sitzen wir im Zug, reden, spielen Dixit und stimmen uns dabei auf den kommenden Workshop ein. Es ist schon fast Dunkel als wir unseren Schlafplatz, einer echten mongolischen Jurte, die sonst als Waldkindergarten genutzt wird, erreichen. Diesen tollen Ort, haben wir der Tante von Celine zu verdanken und wir sind sehr froh ein Dach über dem Kopf zu haben, als des Nachts ein heftiges Unwetter über uns hereinbricht.
Am nächsten Morgen staunen wir noch einmal, welche kleine grüne Oase hier mitten in der Stadt existiert.
Wir machen uns auf in die Stadt um Pauline und Regina zu treffen, die für die kommende Woche noch einmal zu uns stossen werden. Das Zentrum von Frankfurt ist ein starker Kontrast zu der ruhigen Umgebung, die wir die letzten Wochen um uns hatten und wir spüren das Leben aber auch dir Hektik, die diese Stadt umgibt.
Was wäre wenn wir für einmal alle Bewertungen, Kategorisierungen und Vorurteile loslossen könnten, wenn wir mit anderen Menschen und mit uns selbst in Kontakt treten? Wenn wir statt Aussagen zu Interpretieren und uns über harsche (?) und unfreundlich (?) Worte zu ärgern, die Gefühle und Bedürfnisse , die dahinter stehen erkennen und sich die Situation, mag sie noch so ungemütlich sein, als Geschenk sehen, die uns andere Menschen machen. Um dies zu lernen machen wir uns auf nach Frankfurt am Main und statten Amy und Uli, die sich schon lange mit gewaltfreier Kommunikation beschäftigen einen zweitägigen Besuch ab.
Wie Lotte am ersten Tag treffend sagt "Es fühlt sich fast so an, als würde ich eine neue Sprache lernen". Wir erfahren, dass wir schon von Kindsbeinen an in einer Umwelt aufwachsen, die eine systematische Gewalt auf uns ausübt in dem sie belohnt oder bestraft, streng zwischen richtig oder falsch und gut oder böse unterscheidet und uns damit immer wieder voneinander trennt. Wir bemerken, dass jede Handlung dazu dient Bedürfnisse zu erfüllen und so manche davon ein tragischer Ausdruck von Mangel und Kontakt ist, dem wir dann mit noch mehr Abgrenzung und Wiederstand begegnen.
Die GFK versucht neuen Kontakt zu schaffen und hilft uns unsere Empathie für andere aber auch uns selbst wiederzufinden. Keine einfach Sache, sind wir doch von vielen alten Mustern oder Strategien geprägt.
Am Ende dieser zwei Tage kennen wir uns selbst und gegenseitig etwas besser und haben einen ersten Eindruck davon bekommen, wieviel friedlicher unsere Welt aussehen könnte, wenn wir die Sprache der Achtsamkeit sprechen würden.Baca selengkapnya
- Tampilkan perjalanan
- Tambahkan ke daftar bucketHapus dari daftar bucket
- Bagikan
- Hari 64
- Senin, 03 Agustus 2020 12.00
- ☀️ 20 °C
- Ketinggian: 197 mi
JermanKronberg im Taunus50°10’51” N 8°32’38” E
Eine Stadt, ein Abschied und ein Zuhause

Jonas schreibt:
Am Montag Nachmittag, nach dem GfK Workshop, gönnen wir uns ein großes Eis und besuchen die Wahrzeichen der Stadt: Die Kathedrale und den Römer, die große Einkaufsstrasse und die etwas skurrile aber auch sehr hübsche "neue" Altstadt.
Am Hauptbahnhof verlässt uns Lotte, die Zuhause noch einige Vorbereitungen zu erledigen hat. Wir freuen uns aber alle, das sie schon ganz bald wieder unsere Gruppe bereichern wird und fortan mit uns in der Gruppe unterwegs sein wird.
Dann machen wir uns auf nach Kronberg, wo wir auf einem Zwischenhalt, Celine Elternhaus besuchen und etwas mehr über ihre Vergangenheit lernen dürfen.Baca selengkapnya
- Tampilkan perjalanan
- Tambahkan ke daftar bucketHapus dari daftar bucket
- Bagikan
- Hari 65
- Selasa, 04 Agustus 2020 12.00
- ⛅ 20 °C
- Ketinggian: 241 mi
JermanKronberg im Taunus50°10’58” N 8°31’13” E
Kronberg im Taunus

Jonas schreibt:
Unsere nächste Station ist Kronberg im Taunus, eine Kleinstadt im Frankfurter-Umland, die sich sanft an den hiesigen Gebiergsfuss schmiegt. Sie ist dafür bekannt, dass hier einige alte deutsche Adelsgeschlechter ihr Zuhause haben. Wie ich ehrlicherweise zugeben muss, bin trotz GFK Workshop etwas vorurteilsbeladen, erwarte ich doch eher einen protzigen Ort mit riesigen, umzäunten Villen und viel zur Schau gestelltem Prunk. Ich sollte mich täuschen.
Kronberg erweist sich als überraschend hübsch und zeichnet sich durch seine liebevoll gestaltete historische Altstadt, die schön erhalten Fachwerkhäuser, einen riesigen wilden Park und eine malerische mittelalterliche Burg aus. Immer wieder erhasche ich einen Ausblick in Richtung Frankfurt, das sich von hier ziemlich gross, grau und in einem sehr groben und etwas dunstigen Kontrast abzeichnet. Ich kann die Menschen, die es hierher gezogen hat in diesem Moment plötzlich sehr gut verstehen.
Wir machen uns auf nach Oberhöchstadt, wo Celine aufgewachsen ist und folgen dafür einem wilden Weg, der uns mit einer Fülle an Früchten und Beeren beschenkt.
Angekommen, werden wir herzlich von Celines Eltern aufgenommen und staunen über die vielen kunstvollen Details aus vergangener und neuerer Zeit, die es hier in der Wohnung zu entdecken gibt. Wir stöbern auch in Celines alten Fotoalben und entdecken nun vieles davon in Bildern wieder, was wir bereits aus ihren Erzählungen kennen. Am Dienstag Nachmittag stösst schliesslich noch Elise, eine Studiefreundin von Regina, zu unserer kleinen Gruppe dazu. Wir nutzen die Gunst der Stunde und zaubern am Abend kurzerhand ein drei Gänge Menu auf dem Tisch, bestehend aus kalter Gemüse Gaspacho, gefüllten Wraps mit Hummus und Erbsen-Guacamole und zum krönenden Abschluss einem Früchte- Schokofondue.
Es ist schon Mittwoch Mittag als wir mit gut gepackten Rucksäcken in Richtung Taunus aufbrechen.Baca selengkapnya
- Tampilkan perjalanan
- Tambahkan ke daftar bucketHapus dari daftar bucket
- Bagikan
- Hari 66
- Rabu, 05 Agustus 2020 19.00
- ☀️ 25 °C
- Ketinggian: 353 mi
JermanHohemark50°13’13” N 8°32’11” E
Wandern am Taunushang

- Tampilkan perjalanan
- Tambahkan ke daftar bucketHapus dari daftar bucket
- Bagikan
- Hari 67
- Kamis, 06 Agustus 2020 21.38
- 🌙 23 °C
- Ketinggian: 282 mi
JermanWesterfeld50°19’1” N 8°31’42” E
Auf Römerspuren

- Tampilkan perjalanan
- Tambahkan ke daftar bucketHapus dari daftar bucket
- Bagikan
- Hari 68
- Jumat, 07 Agustus 2020 12.00
- ☀️ 30 °C
- Ketinggian: 40 mi
JermanKlettenbergpark50°54’23” N 6°55’33” E
Zu Besuch in Köln

Jonas schreibt:
Zum ersten Mal auf unserer Wanderuni-Reise gehe ich für einige Tage andere Wege, während meine Gruppe weiter unterwegs ist. Ich treffe in Köln meinen Onkel, meine Cousine und meinen Cousin aber auch meine Schwester und meine Mutter wieder.
Der Lärm und das schnelle Leben, wie wir es für kurze Zeit auch in Frankfurt hatten, ist hier ebenso präsent, wie die Hitze, die mit über 35 Grad über der Stadt liegt.
Auch bin ich es von der Wanderuni nicht mehr gewohnt auswärts zu Essen oder ein gekühltes Getränk mit auf den Weg zu nehmen. Entsprechend geniesse ich ausgiebig das leckere vegane Essen, das sich hier in Köln schon sehr gut etabliert hat.
Wir besuche die vielen schönen Ecken und Bauwerke der Stadt und begegnen dann und wann auch der kölschen Kultur. Am Samstag kühlen uns an einem der Baggerseen ab, die sich gerade jetzt grosser Beliebtheit erfreuen.
Da bald Wahlen stattfinden, hängen diverse unbekannte Köpfe, die mir nicht viel sagen an der Strassenbeleuchtung. Die Aufmachung der Plakate lässt sich auch ohne Parteilogo gut zuordnen und unschwer (manchmal gar etwas plump) der anzusprechenden Wählerschaft zuordnen. Entsprechend läuft es hier gar nicht so viel anders ab als zuhause in der Schweiz.
Ich freue mich, dass das Thema Lebensmittelverschwendung auch in Köln angegangen wird und viele Geschäfte mittlerweile mit der App "To good to go" zusammenarbeiten.
Am Montag früh nehe mich dann den Flixtrain im Richtung Berlin und freue mich schon jetzt auf mehr Ruhe und Grün.Baca selengkapnya
- Tampilkan perjalanan
- Tambahkan ke daftar bucketHapus dari daftar bucket
- Bagikan
- Hari 68
- Jumat, 07 Agustus 2020 19.00
- ☀️ 29 °C
- Ketinggian: 398 mi
JermanAnspach/Taunus50°16’34” N 8°31’51” E
Freilichtmuseum Hessenpark

- Tampilkan perjalanan
- Tambahkan ke daftar bucketHapus dari daftar bucket
- Bagikan
- Hari 69
- Sabtu, 08 Agustus 2020 12.32
- ☀️ 32 °C
- Ketinggian: 200 mi
JermanHeuchel-Bach50°13’40” N 8°36’47” E
Abschiednehmen

- Tampilkan perjalanan
- Tambahkan ke daftar bucketHapus dari daftar bucket
- Bagikan
- Hari 72
- Selasa, 11 Agustus 2020 18.00
- ☀️ 30 °C
- Ketinggian: 28 mi
JermanSchwärze-See52°48’40” N 13°43’27” E
In und um Eberswalde

Jonas schreibt...
Wir sind erneut auf Celines Spuren unterwegs und besuchen diesmal Eberswalde, Celines derzeitiger Wohn- und Studienort. Die kleine Stadt, in deren Kern noch viele Altbauten erhalten sind, die aber mehr und mehr dem Druck der Gentrifizierung ausgesetzt wird, liegt am Rande der mecklenburgischen Seenplatte etwa eine Zugfahrtstunde von Berlin entfernt. Sowohl Celine als auch ihr Freund Clemens, haben diesen Sommer hier ihren Bachelor abgeschlossen und werden diesen liebgewonnen Ort schon bald verlassen. Für uns alle ein Grund mehr die Chance zu nutzen um das schöne Umland ein bisschen besser kennen zu lernen.
Die Gegend ist zwar ziemlich flach, doch reich an Gewässern und Mischwäldern.
Nachdem wir uns als letzte Stärkung ein Eis in der stadtbekannten Diele gegönnt haben, machen wir uns auf in Richtung Schwärzesee, der sich hier vor Ort grosser Beliebtheit erfreut.
Wir finden für einmal alles vor, was wir in unseren Köpfen als der perfekte Klischee-Wanderuni-Rastplatz vorgestellt haben: Ein malerischer Sonnenuntergang, der durch die spiegelnde Wasseroberfläche noch viel intensiver wirkt und eine Abkühlung von der Hitze des Tages im klaren Waldsee.
Im Verlauf der Nacht verabschiedet sich Jonas's Isomatte, die seit einigen Wochen des Nachts beständig Luft verloren hat und gleicht nun viel eher einem überdimensionalen Schlauch.
Wir besuchen Spechthausen und füllen unsere Wasserflaschen bei einem Wildnispädagogen, der verzweifelt versucht mit Holz und Bogen ein Feuer zu entfachen, weil in zwei Tagen ein Fernsehteam anrückt um dies zu dokumentieren und gehen dann weiter übers Nonnenfliess, das laut Anschlagstafel zu den schönsten Orten Brandenburgs zählt. Die Landschaft und auch der Fluss ist vom Werk der Biebern geprägt und an vielen Stellen aufgestaut und von Entengrütze überwuchert. Der Wald wirkt wild aber auch irgendwie unheimlich. Insbesondere die Mücken finden hier gute Brutplätze in Form von morastigen Feldern und freuen sich sehr über unsere Bekanntschaft. Uns dagegen fällt es zunehmend sehr schwer diese einseitige Liebe zu erwidern...
Auf dem Rückweg nach Eberswalde begegnen wir in der Nacht zum zweiten Mal einem Wildschwein und sind heilfroh, auch diesmal nur Rascheln und Grunzlaute aber keine direkte Begegnung zu haben.
Um neue Impulse zu setzen, haben wir den Versuch gestartet unsere alte Gruppentagesstruktur aufzubrechen und dem Begriff "Uni" mehr Platz einzuräumen. Dafür haben wir beschlossen unsere tägliche Wanderroute zu verkürzen. Wir möchten uns mehr Zeit nehmen um uns über unsere Sicht und Gefühle zur Welt auszutauschen und haben dafür als erstes das Buch "Liebe, the roadbook of love" in unseren Rucksack gepackt. Ein Buch, das eine Sammlung verschiedenster kleiner Texte von Wissenschaftler/innen aus der ganzen Welt enthält und uns viel Stoff für Austausch bietet.
Auch Abends reflektieren wir im Schein eines Teelichts, was wir am vergangenen Tag feiern, bedauern und wofür wir dankbar sind. In unsere Schlafsäcke gemummelt, lesen wir uns aus der Nibelungen Saga vor.
Zurück in Eberswalde machen wir uns für den Workshop bereit und geniessen den Abend mit Popcorn und dem Film "Die göttliche Ordnung", der sich um die späte Einführung des Frauenstimmrechtes in der Schweiz dreht. Wir sprechen in den Tagen immer wieder über Rollenverhältnisse und inwiefern und an welchen Stellen die Überwindung der Geschlechter(-rollen) Sinn macht. Ob eine positive Diskriminierung ein erlaubtes und notwendiges Mittel ist um dem Ziel der Gleichberechtigung näher zu kommen. Und ob Männer auch Feministen sein können und wie wir den Begriff überhaupt definieren.
Wir planen unseren näche Reiseabschnitt und freuen uns schon sehr darauf ab Mittwoch einen Perspektivenwechsel einzugehen für einmal nicht zu Fuss sonder auf dem Wasser unterwegs zu sein. Zudem ist unsere Gruppe gewachsen: Seit Samstag und für die kommenden drei Wochen wird uns nun auch wieder Isolde begleiten.Baca selengkapnya
- Tampilkan perjalanan
- Tambahkan ke daftar bucketHapus dari daftar bucket
- Bagikan
- Hari 76
- Sabtu, 15 Agustus 2020 16.00
- ⛅ 30 °C
- Ketinggian: 48 mi
JermanNeuköllner Schiffahrtskanal52°27’39” N 13°26’7” E
Kreative Kartographie

Jonas schreibt...
Wir sind zurück in Berlin und fühlen uns nach den erholsamen Tagen in der Natur von der Hektik, vom Lärm und den vielen Menschen und den Geschäften etwas überfordert. Mit viel Glück (und Google Maps) schaffen wir es schliesslich den Bus im doch sehr unübersichtlichen Berlinerverkehrsnetz zu finden und rechtzeitig zu unserem nächsten Workshop bei Lorenz kommen. Er ist Mitglieds von Orangotango, einem politisch und gesellschaftskritischen Kollektiv, das versucht Proteste und Verantwortungsbewusstsein in neue kreative Bahnen zu lenken. Neben Künstler/innen und Musiker/innen sind in dieser Verbindung auch Menschen zu finden, die sich darauf verstehen den Blickwinkel auf Themen zu verändern und diese für einmal auf ganz anderen Wegen darzustellen.
Wir starten damit unsere bisherige Reise auf Papier zu bringen. Anfangs noch mit einer Karte von Deutschland im Kopf, wechseln wir rasch in eine abstraktere Form, die aufzeigt zu welchem Zeitpunkten wir als Gruppe unterwegs waren, welche Gäste und Workshops wir hatten und welche sonstigen Besonderheiten sich noch gezeigt haben. Wir stellen fest, dass das Sommerfest vor nun fast einem Monat ein gefühlter Wechsel in der Dynamik unserer Gruppe bewirkt hat und wir uns mehr Impute und Reize von Aussen holen. Wir haben uns damit gefühlt eine neue Ebene erschlossen und empfinden das alle als grosse Bereicherung.
In einem zweiten Teil machen wir uns daran unser bisheriges Leben zu kartographien. Welche Ereignisse und Menschen haben unser Leben geprägt und verändert. Was haben wir gefunden und was verloren? Welche Fragen und Glaubenssätze leiten uns und auf welche Ziele oder Ideale Steuern wir zu? Was gibt unserem Leben Sinn und was hat uns diesen in der Vergangenheit entzogen?
Es hat etwas sehr intimes unser Leben vor der Gruppe in dieser Art und Weise auszubreiten aber es schafft auch neue Verbindungen und Verständnis für uns selbst und alle anderen.
Zum Schluss schält sich die Frage heraus wie und ob wir unsere Reise zukünftig festhalten wollen. Ob für uns oder für andere. Wieviel davon, was wir erlebt haben geben wir der Öffentlichkeit Preis? Beschreiben wir unsere Erfahrung als Gruppenerlebis oder aus der Sicht des Einzelnen? Schreiben wir oder zeichnen wir?
Wir wissen es noch nicht genau und nehmen diese Frage mit, auf unseren weiteren Weg.
Wir haben an diesem Tag viel Input bekommen und sind dafür alle sehr dankbar und nun auch etwas klarer wohin unsere Reise geht und wo wir schon waren.
http://orangotango.infoBaca selengkapnya
- Tampilkan perjalanan
- Tambahkan ke daftar bucketHapus dari daftar bucket
- Bagikan
- Hari 81
- Kamis, 20 Agustus 2020
- ⛅ 26 °C
- Ketinggian: 49 mi
JermanFinow52°51’16” N 13°43’25” E
Von den Launen der Schleusenwächtwer/in

Jonas schreibt...
Wir tauschen unsere Wanderschuhe für einmal gegen ein Kajak und ein Kanu ein und folgen dem Finowkanal hinauf in Richtung Marienwerder. Langsam aber sicher scheint sich der Ruf und das Ansehen unserer kleinen Gruppe zu erhöhen, schliesst sich uns doch mit Clemens innert weniger Wochen bereits der zweite Adelsspross an.
Bei Sonnenschein und mit bester Laune paddeln wir den Wasserlauf hinauf, der alle paar Kilometer durch eine der zwölf historischen Schleusen begrenzt wird. So verschieden wie sich der Fluss sich uns zeigt, so verschieden sind auch die Schleusenwärter/innen. Während die einen uns freundlich gesinnt, noch gute Tipps und beste Wünsche auf den Weg geben, verderben wir anderen schon den (in zwei Stunden...) heiss ersehnten Feierabend durch unsere Ankunft. Den letzten Schleusenwärter an diesem Tagwiederum plagt das schlechte Gewissen, da er uns, weil wir erst nach Schleusenschliessung bei ihm eintreffen, nicht mehr bedienen darf.
Als sich der erste Tag dem Ende zuneigt, biegen Isolde, Lotte und ich nach rechts in einen kleinen mit Seerosen gespickten Kanal ab, treffen auf Graureier und knuddelige Blesshuhnküken, die scheinbar über Wasser (bzw. Seerosenblätter) gehen können und finden Spuren von Biebern. Bald schon erreichen wir einen idyllischen Waldsee und finden eine perfekte Stelle am Waldrand für unsere abendliches Lager.
Celine und Clemens dagegen liefern sich derweil ein Rennen gegen die Zeit, um uns noch vor Ladenschluss beim Spiess-Burger ein deftiges Abendmahl zu organisieren. Sie treffen auf ihrem Rückweg, den Duft von Knoblauchsauce und gerösteten Patties stets in der Nase, gleich drei Mal auf diese imposanten Nagetiere.
Im abendlichen Flammenschein sitzen wir noch lange draussen, essen mit grossem Appetit unser verdientes Mahl, welches auch kalt ganz vorzüglich schmecken, lauschen Celine, die uns aus Walter Moers "Schrecksenmeister" vorliest und beenden schliesslich den Tag mit ein paar schönen Klängen von Isolde Ukulele ab. Die Nacht ist kurz und das Aufstehen fällt uns am nächsten Morgen so schwer, das wir erst gegen 14 Uhr aufbrechen und aufgehalten durch einige Brombeersträucher, an diesem Tag nur eine einzige Schleuse schaffen.
Die Suche nach einem Schlafplatz gestaltet sich an diesem Abend überhaupt nicht einfach und wir beschliessen am nächsten Tag einfach wieder zum Mäckersee zurückzukehren, an dem wir den ersten Abend verbracht haben. An diesem Abend philosophieren wir hitzig über Rö(ö?)stzwiebeln und andere Feinheiten der deutschen Sprache.
Unser ehemaliger Schlafplatz wird bei unserer Rückkehr leider bereits von einigen Anglern belagert, die uns mit einem undurchdringlichen Wall aus Angelrouten und Booten, die Landung verwehren. Unsere alternativer Lagerort ist leider nicht mehr ganz so toll, wie der Erste. Der nächste Tag beginnt regnerisch und wir erleben hautnah, was es bedeutet unser Haus auf Sand zu bauen. Während es giesst wie aus Kübeln, versuchen wir mit Löffel und Tassen bewaffnet einen Burggraben um unser Tarp zu errichten, können aber nicht verhindern, das ein kleiner Teil unseres Gepäcks der Wasserfront zum Opfer fällt. Clemens versucht mit nichts als Unterhose auf der Haut, heldenhafte unser Zuhause zu beschützen und muss dabei ordentlich einstecken, ebenso Celine, die am Schluss vor Nässe trieft. Insgeheim hoffen wir, dass es den unfreundlichen Fischern nicht anders ergangen ist...
Die Stimmung nahe dem Tiefpunkt aber zum Glück haben wir für genau solche Fälle immer eine Packung Buchstabensuppe in Peto, die uns schliesslich den Tag und den Frieden unter dem Tarp rettet und uns mit der Frage zurücklässt ob in jeder Packung die selbe Anzahl der gleichen Buchstaben drin ist.
Als Ausgleich gestaltet sich der Rest des Tages und der darauffolgende Sonntag, an dem wir wieder nach Eberswalde zurückpaddeln, freundlich.
Müde aber gut gelaunt, machen wir auf unserem Rückweg noch einen Schlenker und besuchen zum dritten Mal die örtliche Eisdiele um den Abschluss unseres kleinen Abenteuers zu feiern.Baca selengkapnya
- Tampilkan perjalanan
- Tambahkan ke daftar bucketHapus dari daftar bucket
- Bagikan
- Hari 87
- Rabu, 26 Agustus 2020 12.00
- ☀️ 22 °C
- Ketinggian: 384 mi
JermanSchrammsteine50°54’45” N 14°12’26” E
Auf den Spuren der Zeit

Jonas schreibt...
Wir wollen uns noch einmal in die Wildnis begeben und besuchen den Nationalpark der sächsischen Schweiz. Hier erwartet uns eine komplett anderen Welt, die aus dichten Nadelwäldern und verschlungenen Felsgebilden besteht. Doch so Kolossal diese fantastischen Formationen auch wirken, so zerbrechlich sind sie auch, handelt sich doch um Sandstein, der von Regen und Witterung geprägt, über Jahrtausende verschlungene Formen und viele Höhlen und Spalten gebildet hat.
Anders als in den übrigen Nationalparks ist hier das Übernachten an ausgewählten Orten, sogenannten Boofen, gestattet, die als Felsvorsprünge oder kleine Höhlen auftreten.
Nie hatten wir auf unserer Reise so schöne und wilde Schlafplätze, bei denen wir in luftiger Höhe freien Blick auf Sonnenauf oder Untergänge und denn Vollmond hatten. Des Nachts begegnen und besteigen uns putzige Siebenschläfer, die hier waghalsig herumklettern und (leider) auch dann und wann Abstürzen (zur Beruhigung: alle haben überlebt) .
Unsere täglich zurückgelegte Strecke erreicht einen neuen Tiefstand legen wir doch gefühlt alle fünf Minuten eine halbstündige Rast ein um den Ausblick zu geniessen.
Wir haben viel Glück, was das Wetter betrifft, regnet es doch täglich erst dann, wenn wir jeweils eine feste Felswand über unseren Köpfen haben. Auch das nahen des Herbst wird spürbar, denn die Nächte sind mehr und mehr so kühl, dass wir uns endlich wieder über unsere dicken Schlafsäcke freuen können.
Für einmal kommt auch endlich unser hightech Wasserfilter zum Einsatz: Mit mässigem Erfolg, da das "aufbereitete" Wasser in unseren Flaschen eine hübsche grün gelbe Farbe aufweist, die aber unsere täglich konsumiere Menge an Trinkwasser deutlich schmäht.
Unsere tägliche Dosis Literatur hat sich aus dem humoristischen ins klassische verschoben und ist nun auch etwas gehaltvoller geworden. Wir lesen "Narziss und Goldmund" von Hermann Hesse und können indes dessen Vagabundendasein aus eigener Erfahrung nachvollziehen. Anfangs lockt die Aussicht auf die Verfilmung, die derzeit in den Kinos angelaufen ist, die Lotte aber alsbald, deilluisioniert vom Trailer, schnell wieder verwirft und sich wünscht, ihn nie gesehen zu haben.
Wir erheitern und verstörend (?)mit unserer Buchwahl auch unsere Boofen-Mitbenützer, die an einer sehr delikaten Buch-Stelle, deren Inhalt das intime Verhältniss zweier sehr junger Schwestern mit dem Protagonisten beschreibt, hereinplatzen und sich eigentlich nur zur Ruhe legen wollen. Wobei sei erwähnen sei, das es im Nachgang wohl fast keine Stelle im Buch gibt, die nicht auch ähnlich passend und verstörend gewesen wäre.
Langsam neigt sich auch unsere Zeit zusammen mit Isolde zuende und damit auch ihren philosophischen Fragen des täglichen Lebens, die uns derzeit sehr beschäftigen. Wir sind äusserst beunruhigt, dass sich dem Anschein nach, noch fast kein Mensch, dem wir begegnen, Gedanken darüber gemacht hat, wie er seinen Zenauren nennen würde, hätte er denn einen zum Haustier...
Auch machen wir uns viele Gedanken zum Thema Werbung, wie uns diese in unserem Alltag omnipräsent begleitet und beeinflusst ob wir es nun wollen oder nicht. Könnten die ganzen Flächen nicht für sinnvollere Inhalte verwendet werden und wäre Werbung für keine Werbung ein Widerspruch oder legitim?
Nach fünf Tagen wünschen uns alle sehnlichst eine Dusche und bekommen diese ganz unerwartet in der kommenden Nacht. Es regnet so stark, dass in unserer Boofe etwas wie eine natürliche Dusche entsteht, die jedem Luxus-Natur-Hotel das Wasser gereicht hätte. Am nächsten Morgen besucht uns Line, eine gute Freundin und frühere Mitbewohnerin von Celine, die im Elbsandsteingebirge ihren Geburtstag feiert und bringt uns ein wahres Festessen und ein paar neue Vorräte mit.
Gegen Ende unserer Reise werden von einem Wanderführer als "echte Höhlenmenschen" bezeichnet und landen mit etwas Glück wohl noch im einen oder andern Ferienfotoalbum einiger Tourist*innen, die wenig mit dessen Humor anfangen konnten...
Wir wagen ausserdem das Experiment, uns gegenseitig ungefiltert zu beschreiben, in unseren Potenzialen und Stärken aber auch in unseren Schwächen und Schatten. Es ist spannend für einmal unser Selbstbild mit dem Bild zu vergleichen das in der Aussenwelt von uns entsteht und es wird uns klar, das wir die allermeisten Punkte, die gesagt werden, eigentlich schon wissen, aber nicht immer akzeptieren wollen.
Unser Bild von einander vertieft sich mehr und mehr durch unsere Erzählungen und Analysen über unsere vergangenen und gegenwärtigen Beziehungen und deren teils tragischen, teils skurielen Höhen (eher wenige) und Tiefen (eher viele). Dabei kommt letztlich soviel an Material zusammen, dass die Idee für ein Buch mit dem Titel "Ratgeber für eine zwanghaft harmonische Beziehung" aufkeimt und wohl auch eine reelle Chance hätte, irgendwann auf die Liste der Bestseller aufgenommen zu werden.Baca selengkapnya
- Tampilkan perjalanan
- Tambahkan ke daftar bucketHapus dari daftar bucket
- Bagikan
- Hari 94
- Rabu, 02 September 2020
- ⛅ 17 °C
- Ketinggian: 123 mi
JermanDresden51°3’1” N 13°44’14” E
Zwischenhalte in Dresden

Jonas schreibt...
Wir verbringen zwei Tage in Dresden, welches uns mit seinen schönen Altbauten sofort einnimmt. Das Leben, scheint trotz der Grösse und dem lebendigen Treiben, doch nicht in Stress zu verfallen. Allerdings steht uns eine Herausforderung bevor: Wir müssen mitten in der Stadt einen Schlafplatz unter freiem Himmel finden. Wir stehen Isoldes Empfehlung uns einfach an die Elbe zu legen erst etwas unsicher gegenüber, finden aber letztlich ein schönes Plätzchen in einem kleinen Park, wo wir ungestört unsere Nacht verbringen.
Die zweite Nacht, die wir eigentlich bei Alex, die ursprünglich in Lotte Wanderunigruppe war verbringen wollten, verbringen wir bei Saphina einer Kunststudentin, die versucht mit ihrer Kunst politische Themen aufzugreifen. So veranstaltet sie z.B. im Oktober ein kleines Festival zum Thema Wald und Abholzung. Alex selber verpassen wir leider.
Wir lernen einiges über das Leben in Dresden vor mehr als dreissig Jahren und besuchen dafür das Museum " Die Welt der DDR", dass sich etwas ironisch anmutend in ein hiesiges Shopingcenter gequetscht hat. Hier wirkt zwar alles etwas chaotisch und schlecht aufbereitet aber dafür dürfen viele Museumsgegenstände benutzt, angefasst und fotographiert werden.
Ein buntes Sammelsurium an Gegenständen, Zeitdokumenten und Ansichten, die aus dieser speziellen Zeit stammen.
Die ambivalenten Gegensätze von der Idee eines solidarischen miteinanders und der Realität eines Überwachungsstaates liegen hier so dicht beieinander, dass sie beinahe spürbar sind. Schliesslich werden wir, noch tief in Gedanken, 45 Minuten vor dem angegeben Schliessungszeit vom Museumswärter hinausgeworfen.
Bevor unsere Reise uns weiter nach Görlitz führt, verabschiedet sich Isolde von uns. Wir werden sie vermissen, hat sie uns doch viele schöne, lustige und irritierende Momente beschert.Baca selengkapnya
- Tampilkan perjalanan
- Tambahkan ke daftar bucketHapus dari daftar bucket
- Bagikan
- Hari 96
- Jumat, 04 September 2020 18.00
- ☁️ 21 °C
- Ketinggian: 172 mi
JermanKahlemeile51°17’43” N 15°1’10” E
Musik zwischen den Baumhäusern

Jonas schreibt...
Für einmal fröhnen wir dem Kommerz und fahren nach Görlitz zum Folklorum. Ganz normal geht hier aber definitiv nicht zu und her, befinden wir uns in einer ganz anderen Welt unter der Erde und auf hohen Baumwipfeln. Hier treiben sich lustige Gestalten mit spitzen Hüten umher, die in Reimen sprechen und sich wie Kinder benehmen: Die Turiseder.
Wir finden Kaninchen auf Hausdächern, Sandäcker voller Schätze auf welchen man sich austoben könnte, schwimmende Brücken und kreischend, gröhlende Interpretinnen, aus dem weiten Sibirien, die scheinbar etwas praktiziert das von einigen Zuschauer/innen als Musik akzeptiert wird.
Alles ist bunt, skuriell und oftmals krumm. Wir verirren uns anfangs immer wieder im Parl bis wir begriffen und akzeptiert haben das an diesem Ort jeder Weg überallhin führen kann und das "mal schnell abbiegen" oft keine gute Idee ist, es sei denn man bringt Zeit und Neugier mit.
Aufgrund der Corona Pandemie ist dieses Jahr alles etwas anders. Konzerte werden mit Mundschutz besucht und wer auf seiner Maske nicht dasselbe Symbol trägt darf sich nur mit Abstand begrüssen. Das betrifft leider auch die Kannibalenkessel, die in anderen Jahren nach einem langen Festivaltag eine warme Entspannung bei guten Gesprächen und spannenden Begegnungen bieten.
Wir machen unsere ersten Erfahrungen mit dem Thema Trampen und werden auf dem Hinweg von einem Mundharmonikaspieler namens Josa mitgenommen, dem wir, immer noch in seiner charakteristischen Latzhose, am nächsten Tag lauschen. Die Rückfahrt verbringen wir in einem Kleinbus, dessen Fahrer plötzlich sehr nervös wird als eine Kontrolle vor uns auftaucht. Dies weil nur einer von uns an einem ordentlichen Platz (mit Gurt) sitzt. Wir werden kurzerhand herausgeschmissen aber nach Verzug der Gefahr wieder herzlich aufgenommen.
Auch in Görlitz verbringen wir einen Tag und stellen fest, dass es sich dabei wohl um eine der schönsten deutschen Städte handelt. Sie wurde weitgehend von Kriegen verschont. Noch etwas mitgenommen vom Verfall, der im Osten an vielen Orten einsetzt, wurden hier bereits viele Gebäude aus der Jugendstilzeit restauriert und bringen seine Betrachter/innen aufgrund ihrer Schönheit zum staunen. Ingo, unser Gastgeber und ein Freund von Jonas, lebt in seinem liebevoll hergerichteten kleinen Häuschen an Hanglage mit bestem Blick auf die nahe Stadt.
Für ihn und vieler seiner Freunde ist das Folklorum bereits langjährige Tradition und ein beliebter Treffpunkt.
https://www.turisede.com/folklorum.htmlBaca selengkapnya
- Tampilkan perjalanan
- Tambahkan ke daftar bucketHapus dari daftar bucket
- Bagikan
- Hari 99
- Senin, 07 September 2020 23.00
- 🌙 11 °C
- Ketinggian: 217 mi
JermanESA50°58’46” N 10°18’53” E
Zurück zum Anfang

Unsere Reise führt uns zurück an jenen Ort, an dem unsere Reise vor nun mehr als drei Monaten gemeinsam begonnen hat. Eisenach scheint zumindest für unsere Gruppe das Zentrum der Welt zu bilden, sind wir doch schon mehr als ein halbes Dutzend Mal an dieser Stadt vorbeigefahren oder hatten hier einen Umstieg. Heute Morgen jedoch, hätten wir nicht im Traum daran gedacht, dass wir Abends wieder hier stranden würden.
Der Tag beginnt sonnig und wir geniessen noch einmal die schöne Altstadt von Görlitz auf dem Weg zum Bahnhof. Wir sind etwas früher als gedacht und nehmen deshalb eine zeitigere Verbindung. Wir kommen nicht weit...
Ein Schaffner erklärt uns freundlich, das auf dieser Strecke unsere Tickets nicht gültig wären, deshalb geht es zurück nach Görlitz, wo wir zum Glück noch die ursprüngliche Verbindung erreichen.
Dann aber erhält Lotte eine Mail, die keinen Aufschub duldet und ihr (hoffentlich) noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Deshalb fahren wir kurzerhand von Leipzig nach Halle um ihre Immatrikulation doch zu erwirken, die letzten Papiere nachzureichen und ein Glanzstück der modernen Bürokratie zu erwirken...
Durch die Verzögerung verpassen wir schliesslich die letzte Verbindung nach Bad Salzungen und stranden gegen Mitternacht in Eisenach. Hier stellt sich die grosse Frage nach einem geeigneten Schlafplatz. Wir versuchen unser Glück schliesslich im Wald vor der Wartburg, stossen beim mühsamen Aufstieg aber nur auf steile Hänge. Es ist kalt und wir frieren sobald wir nicht mehr in Bewegung sind. Mehr und mehr wird uns klar, dass sich nun der Sommer verabschiedet und der Herbst Einzug erhält. Kurz vor der Wartburg, hinter einer Baustellenabsperrung, findet sich (sehr spät) eine flache Stelle für unser Tarp. Wir stellen, trotz Müdigkeit unseren Wecker auf 7 Uhr. Doch noch bevor wir abbauen können stehen die ersten Bauarbeiter da. Die anfanglichen Bedenken Ärger zu bekonnen verfliegen bald und wir ignorieren uns gegenseitig in friedlicher Coexistenz.
Wir erleben den Sonnenaufgang auf der Burg und lassen uns, von der morgendlichen Stimmung und den nebligen Wäldern inspiriert, viel Zeit für unser Frühstück. In der Burg machen wir einen längeren Zwischenhalt und beenden, irgendwie passend, unsrer derzeitige Lektüre "Narziss und Goldmund".
Wir folgen dem Lutherweg und machen noch einmal Rast auf der Sängerwiese. Die Sonne scheint und wir geniessen die ersten goldenen Herbsttage in vollen Zügen. Nach einem Besuch in der Elfengrotte, der allem Anschein nach künstlich mit Farbe zu mehr Zauber verholfen wurde, finden wir eine wunderschöne Lichtung nahe des Rennsteigs und schlagen unser Nachtlager auf.
Die Morgensonne weckt uns und nach einem ausgiebigen Frühstück folgen wir dem Rennsteig und schlagen schliesslich den Weg in Richtung Marksuhl ein. Die Pfade sind hier deutlich wilder und zugewachsener. Bereits spriessen auch die ersten Früchte des Herbstes: Pilze! Wir finden einige Parasole und Rotfussröhrlinge, die wir abends als leckere Pilzpfanne geniessen. Für einmal haben wir sogar wieder ein Dach über dem Kopf, denn wie wir schon auf dem Rennsteig festgestellt hatten, gibt es hier viele Schutzhütten. Unsere ist, wie wir am stechenden Lackgeruch und an der Arbeitertruppe, die uns am Morgen besucht, bemerken, noch im Bau. Vor dem Zubettgehen bewunderen wir eine Borkenkäferlockstofffalle (was es nicht alles so gibt) und richten uns schliesslich mit unserer Plane vor der Hütte unter klarem Sternenhimmel ein, bis wir des Nachts doch noch vom Regen in die Hütte getrieben werden.
Der nächste Tag beginnt wiederum sonnig. Vor Marksuhl rasten wir an einer malerischen, weitläufigen Wiese, von dem es den nahen Gebirgszug der Rhön zu bewundern gibt. Wir beschliessen an dieser Stelle auch unser Nachtlager aufzuschlagen, ganz gleich, dass wir an diesem Tag praktisch nicht vorwärts gekommen sind und gestalten uns den Nachmittag gemütlich. Abends plaudern wir noch länger mit einen Schäfer, der hier die Wiesen bewirtschaftet. Wir spüren alle, das langsam aber sicher der Abschied näherrückt und sind darüber etwas traurig.
Am nächsten Tag verabschiede ich Lotte und Celiné, die zumindest für eine Woche, eigene Wege gehen. Ich selber fahre abermals zum Rainbow nahe Bad Salzungen, das dieses Jahr nun schon zum zweiten Mal stattfindet.Baca selengkapnya
- Tampilkan perjalanan
- Tambahkan ke daftar bucketHapus dari daftar bucket
- Bagikan
- Hari 107
- Selasa, 15 September 2020 15.00
- ⛅ 29 °C
- Ketinggian: 138 mi
JermanZwingenberg49°43’27” N 8°36’60” E
Unterwegs mit Siegfried und Hagen

Jonas schreibt...
Nach einem kurzen aber intensiven Besuch auf dem Healing Rainbow Gathering nahe Bad Salzungen, mit wunderbaren Abenden voller Musik, netten Gesprächen und viel Aufstellungsarbeit, treffe ich am Dienstag Nachmittag auf Caro, die ursprünglich mit der Gruppe "Esel" unterwegs gewesen ist.
Wir kennen uns bereits vom Hof der Germanistik Professorin an den mecklenburgischen Seenplatten und hatten damals beschlossen, dass sie vor Ende der Wanderunizeit auch einmal unsere Gruppe besuchen darf. Aus der Gruppe bin schliesslich nur noch ich geblieben. Trotzdem ist es voll schön und fühlt sich für mich sehr stimmig an, dieses Versprechen nun auf diese Art und Weise einzulösen.
Wir planen für vier Tage auf dem Niebelungensteig unterwegs zu sein und dem bekannten deutschen Epos auf seinen Spuren durch den Odenwald zu folgen. Die Landschaft im Odenwald geprägt von kleinen urigen Dörfern mit viel Fachwerk, offenen hügeligen Wiesen und schönem Mischwald. Gefühlt alle paar hundert Meter kommen und gehen hier Wanderweg ab, die unseren Weg kreuzen und zeigen uns auf, dass sich hier eine der schönsten und beliebtesten Wanderlandschaften Deutschlands befindet. Die Gegend hat für Caro aber noch eine ganz eigen Bedeutung, hat sie doch ganz in der Nähe für eine gewisse Zeit gelebt. Sie will nun nachholen, was damals nur im kleinen Rahmen möglich war: Den Ort für einmal ausgiebig zu Fuss entdecken.
Der erste Tag beginnt mit einer richtig happigen Steigung, die wir dem zu verdanken haben, dass wir zu Beginn eine Abzweigung falsch nehmen.
Es scheint der Weg zu sein, der uns ein alter Mann als "Eselweg" erklärt hatte. Den hier ansässigen Truppen wurden damals mit Eseln ihr Essen gebracht und zwar ganz ohne Begleitung auf den Eselwegen.
Ziemlich verschwitzt erreichen wir schliesslich, den Melibokus und geniessen eine kleine Zwischenmalzeit. Wir beschliessen schon bald auf den Alemannensteig auszuweichen, der etwas weniger Höhenmeter macht.
Schliesslich finden wir frisches Quellwasser und ein schönes flaches Schlafplätzchen für unser Tarp auf einer Hügelkuppe mit toller Aussicht auf die kleinen grünen Täler.
Auf unserem Weg schenkt uns die Natur täglich Äpfel, Birnen und Brombeeren. Wir reden viel über unsere Erfahrungen bei der Wanderuni und wo wir beide gerade im Leben stehen und wie es nach dieser Zeit weitergehen soll.
Fragen, die mich derzeit auch des Öfteren beschäftigen. Wir besichtigen das Felsenmeer und finden Erfrischung an einem kleinen Dorfbrunnen. Die Nacht verbringen wir unter freiem Himmel und mit einem kalten, starken Wind, der uns irgendwie fortan durch den ganzen Odenwald folgt.
Die letzten zwei Tage gestalten sich ähnlich wie die vorigen. Wir geniessen noch einmal die weite, den Herbst einläutende Landschaft, die sich in immer neuer und doch schon bekannter Form vor uns eröffnet, die Äpfel und Birnen und die kleinen malerischen Dörfer. Am Freitag Morgen erreichen wir als krönender Abschluss die frühere Residenz des Grossherzogs und bewundern einen grossen Park und die vielen Gebäude, die hier früher in seinem Namen bewirtschaftet wurden.
Nach einem leckeren Eis und einem ausgiebigen Mittagessen im Bensheimer Stadtpark bricht Caro schliesslich auf um eine gute Freundin und ehemalige Vermieterin hier im Odenwald zu besuchen und sich auf ihren Kurzurlaub mit ihrem Bruder im Pfälzer-Wald vorzubereiten. Der Abschied wird nicht lange währen, treffen wir uns in spätestens einer Woche beim Ankommensfest in Hatzgerode wieder.Baca selengkapnya
- Tampilkan perjalanan
- Tambahkan ke daftar bucketHapus dari daftar bucket
- Bagikan
- Hari 111
- Sabtu, 19 September 2020 21.45
- 🌙 12 °C
- Ketinggian: 235 mi
JermanSonnen-Berg51°53’20” N 10°9’30” E
Harzig in den Harz

Jonas schreibt...
Ich gönne mir für einmal sogar den Eintritt in ein richtiges Seeschwimmbad um etwas zu entspannen, meine Kleider zu waschen und mich wieder einmal der unglaubliche Annehmlichkeit einer warmen Dusche hinzugeben. All diese Dinge sind, so wie ich denke auch ganz förderlich für mein nächstes Vorhaben. Ich bin nun für gut und gerne drei Tage auf mich alleine gestellt und beschliesse die Gunst der Stunde nutzen und mich im Trampen zu versuchen. Meine letzte Erfahrung liegt allerdings schon etwas weiter zurück, zumal ich damals mit weiblicher Begleitung zusammen unterwegs war.
Ich scheine viel verlernt zu haben, stehe ich doch am frühen Samstag Morgen geschlagene drei Stunden in der prallen Sonne ohne, dass auch nur jemand abbremst oder von mir Notiz zu nehmen scheint. Etwas frustriert überprüfe ich meine anderen Möglichkeiten und entdecke, dass an diesem Nachmittag eine Fahrt von Lorsch nach Seesen angeboten wird. Ich hadere ein bisschen mit meinem Stolz, meinen Plan aufzugeben und buche die Fahrt dann trotzdem auf Blablacar. Es ist meine allererste.
Um 15:40 fährt ein weisser, sportlicher Tesla vor und Ulrich, leger gekleidet und barfuss begrüsst mich. Ohne Frage ist er einer der bemerkenswertesten Menschen, die ich während meiner Reise kennen lernen durfte. Eine Mischung aus Wildnisspädagoge und erfolgreichen Bankercoach, der schon viel zu Fuss in der Welt unterwegs war und nun die feine Welt der Teppichetagen mit der wilden Natur zu verbinden versucht. So vergehen vier spannende Stunden aus denen ich sowohl Wissen über das Outdoor-Leben wie auch viele Möglichkeiten für Steueroptimierung zur Hand gereicht bekomme für die wohl manch anderer teuer bezahlt hätte. Eine Erfahrung und Wissen von dem ich mir am Morgen nie im Leben ausgemalt hätte, das ich sie an diesem Tag erhalten würde.
Um 21:45 Uhr in Seesen angekommen dämmert mir, dass am Sonntag alle Lebensmittelgeschäfte geschlossen haben und ich decke mich notgedrungen bei Penny mit etwas Brot, Gemüse und einer Dose Linseneintopf ein. Die Nacht auf der Plane ist gefühlt sehr kalt aber bietet, wie ich feststellen darf zumindest einen Vorteil: Gefrorener Hundekot klebt nicht am Schuh, wenn man morgens aus versehen darauf tritt...
Der nächste Tag startet ähnlich. Ich stehe wiederum an einer Strassenkreuzung und erhoffe mir eine baldige Mitfahrgelegenheit.
Nach etwa einer Stunde hält tatsächlich ein Wagen an und zwei Männer, einer kann nur englisch, der zweite spricht keine mir verständliche Sprache, halten an.
Die Fahrt ist ungemütlich, von Zigerettenrauch geprägt und gipfelt damit, dass wir, während der Beifahrer das Auto-Lenkrad festhält, der eigentliche Fahrer in der einen Hand sein Handy ans Ohr drückt und mit der anderen Hand eine Whiskeyflasche herumschwenkt, lautstark telefonierend eine Polizeistreife kreuzen. Nach einer etwas aggressiven und zermürbenden Diskussion werden mir 10 Euro Spritgeld abgeknöpft (anfangs wollten sie 40 Euro) und ich nur wenige Kilometer weiter in Goslar strande,
Hier versuche ich an zwei Strassen mein Glück für längere Zeit, verirrte mich in einem Friedhof, den ich eigentlich nur passieren wollte und werde auf der dritten Strasse schliesslich nach 10 Minuten von einer super netten Familie mitgenommen. Sie fahren mich sogar eine Ausfahrt weiter, direkt zu jenem Ort hin, zu dem ich wollte: QuedlinburgBaca selengkapnya
- Tampilkan perjalanan
- Tambahkan ke daftar bucketHapus dari daftar bucket
- Bagikan
- Hari 113
- Senin, 21 September 2020 12.00
- ☀️ 18 °C
- Ketinggian: 141 mi
JermanQuarm-Bach51°46’55” N 11°7’56” E
Letzte Schritte

Jonas schreibt...
Nur noch 20km trennen von der ehemaligen Heilanstalt von Hatzgerode, in der unsere Reise enden wird. Nachdem wir nun gut 10 Tage unsere eigenen Wege gegangen sind, treffen wir uns für die letzte Etappe in der kleinen Stadt Quedlinburg.
Céline trifft schon am Sonntag Abend bei mir ein und wir verbringen eine ruhige Nacht ganz ohne Tarp im Brühl, einem weitläufigen Stadtpark.
Am nächsten Morgen schliesst sich auch Lotte wieder an, die vor fast einem halben Jahr ihre Wanderunireise zusammen mit Alex hier vor Ort begonnen hatte. Wir schlendern durch die schöne Altstadt in Richtung Burg und machen einen Zwischenstopp bei der örtlichen Eismanufaktur und dem Käsekuchenkönig. Anschliessend geniessen wir bei bestem Wetter und Aussicht auf der Burgterasse unser Mittagessen.
Céline berichtet uns währenddessen fleissig von ihrer Wandercoaching Ausbildung, die letzte Woche stattgefunden hatte und wir debattieren fleissig über Gender und genormte und kondensierte Ausdrucksweise der Dankbarkeit, die sie im Kurs gelernt hat. Zumindest der Ausdruck "Spitze", der von zum Dreieck geformten Händen über den Kopf begleitet wird, wird in unsere Wanderunigeschichte eingehen und wohl nicht mehr so schnell vergessen werden.
Wir geben uns auch einem Persönlichkeitstest hin, stellen aber bald fest, dass diese zumeist von sehr unspezifischen, nichtssagenden Fragen geprägt sind. Mit vereintem Fachwissen zur Psychologie des Menschen erstellen wir daraufhin selber einen solchen Test, der aus unserer Sicht, sehr viel aussagekräftigeren und nützlichere Informationen bietet und den interessierten Fachspezialisten zugleich noch unterhält.
Am frühen Nachmittag gehen wir los, wobei es für unsere Vorstellungen doch sehr flach ist im Harz und finden auf unserem Weg diverse Anzeichen von Exibitionismus (oder Kunst ?) in Form von dekorativer Spitzenunterwäsche, die an Bäumen und Sträuchern hängt. Als Lotte dann einen Wäscheständer in der Böschung entdeckt ist viel Überredungskunst notwendig, sie sanft darauf hinzuweisen, dass ein solches Utensil, welches ihr Zuhause offensichtlich noch fehlt, auf Wanderschaft eher unpraktisch ist.
Schliesslich wird es langsam Dunkel und wir finden ein friedvolles Plätzchen zur Übernachtung direkt hinter einem verlassenen Plattenbau. Als Zugabe sammelt Jonas noch einen ordentlichen Hundekot mit seinem Wanderschuh auf...
Wir erreichen den Osterteich, einen kleinen Badeteich kurz nach Gerode. Hier warten wir auf Clemens, Céline Freund, der als kurzfristige Überraschung zu uns stösst. Wir Baden und Sonnen uns ausgiebig und übernachten schliesslich nahe des Ufers.
Am nächsten Morgen tauchen wir in den Wald ein und erhalten alsbald die Nachricht, dass auch Isolde noch einmal ganz kurzfristig zu uns stossen wird. Wir geniessen die letzten Kilometer und nehmen es entsprechend sehr gemütlich. Zum Schluss rasten wir nur ein letztes Mal nur gut und gerne vier Kilometer vor unserem Ziel unter einer ausladenden Buche an einem wirklich lauschigen Plätzchen. Derweil erreichen Célines und Lottes abendliche Turnübungen einen neuen skurrilen Höhepunkt und wir (der Rest) sind insgeheim froh keine Beobachter/innen zu haben.
Die letzte Etappe fordert uns noch einmal richtig. Es geht ordentlich bergan und ab und wir erfreuen uns am frühen Nachmittag der Aussicht und auch der alten Heilanstalt, dem Ziel unserer Reise. Ein letztes Mal halten wir auch unsere Schokoladenzeremonie mit dem ganz besonderen "Knackmoment" ab, über das Celemens und Isolde köstlich amüsieren. Wir folgend einem kleinen Waldpfad und stehen urplötzlich mitten vor der riesige Heilstädte von Hatzgerode.Baca selengkapnya