• 日21

    Ankunft in Rockville

    2019年7月20日, アメリカ ⋅ ⛅ 29 °C

    Den Tag heute haben wir fast komplett am Flughafen verbracht. Da wir für den Flug in die USA extra Zeit eingeplant hatten - was auch clever war, weil die Fingerabdrücke meiner Mom nicht gelesen werden konnten und wir zu einem US-Grenzkontrollmenschen mussten - waren wir um halb elf am Flughafen für den Flug nach Washington, der um 14:00 Uhr gehen sollte. Leider war das Flugzeug aber nicht rechtzeitig am Flughafen und am Ende verschob sich der Abflug auf 15:40 Uhr.
    Um kurz vor fünf waren wir dann in den Staaten und wurden hier erst einmal von der Hitze erschlagen: Die Ostküste der USA ist gerade von einer Hitzewelle betroffen mit Temperaturen bis über 40°.
    Rebeca und ihr Papa, Carlos, holten uns am Flughafen ab und wir fuhren nach Rockville, leider fast eine Stunde wegen des Verkehrs. Dort angekommen wurden wir herzlich empfangen. Becas Schwestern und ihre Partner waren beide da und Becas Mom, Nadia, hatte wunderbar für alle gekocht. Meine Mom kannte Rebecas Schwestern, Natalia und Raissa, bisher noch nicht. Aber wie erwartet verstanden sich alle auf Anhieb und es war ein schöner Abend und guter Auftakt für unsere Woche hier.
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  • 日20

    Bolton

    2019年7月19日, カナダ ⋅ ⛅ 26 °C

    Unser letzter Tag in Kanada stand wieder im Zeichen der Familie. Heute fuhren wir nach Bolton. Dort wohnt Gunther, ein Onkel meiner Mutter väterlicherseits, mit seiner Frau Sue und seiner Schwiegermutter Ness. Ich hatte keinen der drei bisher getroffen und auch nicht Sues Bruder Ross, der auch zu Besuch kam.
    Wir kamen um die Mittagszeit dort an und blieben bis kurz vor halb neun. Nachmittags kamen noch Ian und sein Vater dazu und die komplette Zeit haben wir uns unglaublich gut unterhalten. Nach ganz kurzer Zeit hatte sich schon eine tolle Chemie eingestellt und wir hatten eine Menge Spaß. Das lag zu einhundert Prozent daran, wie einzigartig und herzlich die Menschen, die da waren, sind.
    Ich möchte jetzt nicht die ganze Familiengeschichte im Internet ausrollen. Nur die Person, die mich am meisten beeindruckt hat, hervorheben: Ness. Sues 96-jährige Mutter ist einfach ein Juwel. Sie strahlt eine unglaubliche Lebensfreude aus, nimmt einen auf die Schippe, ist für jeden Tag dankbar und versucht immer, das Beste daraus zu machen. Sollte ich so alt werden, würde ich mir diese Mentalität gerne behalten haben! Ich freue mich sehr darauf sie - wie auch alle anderen - beim nächsten Besuch in Kanada wieder zu treffen.

    Damit ist unsere Reise nach Kanada vorbei und weiter geht es in Rockville, direkt neben Washington D.C.
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  • 日19

    Midland, Tage 2 und 3

    2019年7月18日, カナダ ⋅ ⛅ 27 °C

    Die Tage hier in Midland haben wir sehr entspannt gestaltet. Gestern vormittag sind wir zunächst zum Huronia Museum gegangen, ein tolles Museum über die indianische Geschichte der Region. Danach haben wir uns aufgrund der sengenden Sonne mal wieder von Laden zu Laden gerettet und mussten uns aber leider daran erinnern, dass wir ja nur ein bestimmtes Gewicht ins Flugzeug bringen können.
    Das Ortszentrum von Midland direkt am Wasser ist wirklich hübsch und wir konnten uns hier sehr gut erholen. Das liegt vielleicht unter anderem daran, dass Midland keine Touristenstadt ist. Hier leben normale Leute in einer Kleinstadt und gingen ihrem Alltag nach, während wir umher bummelten. Kanadisch typisch war hier auch niemand gestresst.
    Ganz besonders gut haben mir hier die teils riesigen Wandgemälde gefallen. An vielen Hauswändern sind in tollen Farben Teile der Geschichte der Stadt dargestellt. Eine Übersicht über diese Murals findet man hier: https://www.midland.ca/Pages/Midland-Mural-Tour… Am eindrucksvollsten ist sicherlich "Huron Native and Jesuit Priest at Sainte-Marie" unten am Hafen (siehe die Webseite oder Bilder).
    Den Nachmittag haben wir uns am Hafen vertrieben. Für meine Mutter gab's ein leckeres Eis u.a. mit einer Kugel "Death by Chocolate", was natürlich wieder abtrainiert werden wollte.

    Zum Abschluss unserer Kanada-Reise treffen wir wieder Familie. Heute haben wir meine Großcousine Michèle - Ians jüngere Tochter - aus dem Sommercamp abgeholt, wo sie während der Ferien arbeitet, und sind mit ihr zum Wasaga Beach gefahren. Wasaga Beach ist ein zumindest jetzt ziemlich voller Badeort an der Georgian Bay. Dort haben wir zwei Stunden am Strand gelegen und die Sonne genossen.

    Viel mehr ist nicht passiert :)

    Achja, wenn jemand noch nach einem guten Radiosender sucht: Wir können "104.1 - The Dock" empfehlen. Die spielen hauptsächlich Rock aus den 70ern, 80er und 90er und haben einen sehr sehr guten Mix. Wir haben den Sender ganz am Anfang zufällig gefunden und seitdem nicht weggeschaltet!

    Bild 1: Aussicht vom Hafen auf das größte historische Wandgemälde in Nordamerika
    Bild 2: Midland von der gegenüberliegenden Seite des Hafens
    Bild 3: Eins der vielen Murals in der Stadt
    Bild 4: Die schöne Stadtbibliothek
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  • 日17

    Ankunft in Midland

    2019年7月16日, カナダ ⋅ ⛅ 24 °C

    Vom Algonquin Park fuhren wir heute nach Midland. Wir haben unsere Stipvisite in Ottawa abgesagt, denn das wären rund 800km Fahrt für nur einen vollen Tag in der Hauptstadt gewesen und das ist es uns nicht wert. Also sind wir schon ein bisschen früher in Midland. Der ursprüngliche Plan war, dass wir uns mit meiner Großcousine treffen, die hier im Sommercamp ist. Jetzt haben wir hier zwei Tage mehr und können ein bisschen mehr über die First Nations und ihre Geschichte hier lernen und vielleicht ein bisschen bummeln.
    Für heute stand aber erst einmal Wäsche auf dem Programm und deswegen ging es für uns beide zum ersten Mal zu einem Waschsalon. Nachdem das erledigt war, sind wir Richtung Hafen gegangen - wir sind ja jetzt wieder direkt an der Georgian Bay, also am Lake Huron - um etwas zu essen. Da traf es sich gut, dass eine Sache auf der Kanada Bucket List meiner Mom noch fehlte: Poutine essen. Poutine (gesprochen: "putien") ist kanadisches Fastfood und man bekommt es hier an jeder Ecke. Woraus besteht es? Nunja... aus einer eher ungewöhnlichen Kombination: Pommes und Käsestücke, die mit Bratensoße übergossen sind. Die sehr nette Bedienung warnte meine Mutter noch, dass die Portion wirklich ordentlich sei. Wir entgegneten, dass wir ja seit dem frühen Frühstück nichts gegessen hätten und sie das schon schaffen würden und bestellten unser Essen (für mich gab es eine klasse Bowl mit Grünkohl, Kichererbsen etc ;-) ).
    Der Teller Käsepommes, der dann gebracht wurde, war wirklich groß und als er verputzt war, war das Urteil eher gemischt: Gut, aber muss nicht noch einmal sein.
    Um die Verdauung auf Trab zu bringen, sind wir dann noch zum Hafen runter gegangen und wir sind überrascht von Midland: Das ist ein niedliches kleines Hafenstädtchen und wir freuen uns, hier morgen die vielen kleinen Läden zu durchstöbern und vielleicht noch das ein oder andere Mitbringsel zu finden.
    Am Ende unseres Spaziergangs fanden wir uns auf einer kleinen Bank direkt am See wieder. Eigentlich wollten wir uns nur kurz ausruhen und die Aussicht auf den See genießen... um am Ende rund zwei Stunden dort sitzen zu bleiben. Denn kurze Zeit, nachdem wir uns niedergelassen hatten, kam ein Angler und fing an zu fischen. Ein paar Minuten später gesellten sich zwei weitere dazu und nach und nach wurden es immer mehr. Dann kamen noch ein paar Leute, die nicht angeln, sondern einfach nur für die Gesellschaft da waren. Irgendwann fiel mir auf, dass keiner der Fische ein Gefäß dabei hatte, um den Fang des Tages nach Hause zu transportieren. Und tatsächlich: Wenn ein kleiner Fisch an den Haken ging, wurde der einfach nach hinten geworfen, wo die Möwen ihn sich holten. Einmal zog jemand ein rund 30 Zentimeter langes Exemplar aus dem Wasser, um es dann wieder dorthin zurück zu werfen. Dieses Prozedere gibt uns immer noch Rätsel auf, aber es sah so aus, als wenn alle Spaß hätten (außer den Fischen...).
    Wir wurden dann natürlich auch wieder mit einer netten Hundebegegnung belohnt. Allgemein scheint jeder in Kanada einen großen Hund zu haben :)

    Zurück am Motel fiel uns auf, dass das Gestiefel runter zum Hafen und zurück auch wieder fast sieben Kilometer waren. Es sieht also so aus, als würden wir unsere im Park gewonnene Fitness aufrecht erhalten!

    Bild 1: Die interessante Szenerie am See
    Bild 2: Tequila und wir
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  • 日17

    Wolf Den Nature Retreat

    2019年7月16日, カナダ ⋅ ⛅ 21 °C

    Heute haben wir uns von der Wolf Den verabschiedet und beide beschlossen, dass, sollten wir noch einmal in den Algonquin Park fahren, wir wieder her kommen werden. Die Atmosphäre hier war - außer am Wochenende, weil da die Leute auf Wochenendtrips kamen und es echt voll war - einfach super. Man kam immer wieder mit netten Leuten ins Gespräch: Am Freitag haben wir uns lange mit einer Familie aus der Schweiz unterhalten, gestern Abend und heute morgen mit einer Familie aus Landau und und und. Man tauschte Reisegeschichten und -tipps aus und hatte viel Spaß. Das war auch so ein bisschen der Plan, als wir uns diese Unterkunft ausgesucht haben: Wenn man in die Wildnis geht, möchte man ja nicht in einem Himmelbett schlafen und morgens ein luxuriöses Frühstück aufgetischt bekommen. Wir wollten Leute kennenlernen, selbst kochen und uns auf die Natur um uns herum einlassen und genau das haben wir hier bekommen. Nicht zuletzt wegen der tollen Leute, die hier arbeiten und mit guten Tipps weitergeholfen haben. Wenn man dann nachmittags oder abends platt war vom Wandern oder kochen, konnte man sich auf die obere Etage zurückziehen, in den gemütlichen Sesseln und Couches lesen oder sich vorstellen, wie gemütlich dieses massive Holzhaus wohl beim Kaminfeuer im Winter sein muss.

    Wer also auch mal in die Nähe kommt, sollte auf jeden Fall darüber nachdenken, in der Wolf Den seine Ausgangsbasis zu haben :)

    PS: Ich habe alle Bilder zum Algonquin Park hochgeladen!

    Bilder 1-4: Eindrücke von der Wolf Den, leider haben wir verschlafen, auch drinnen Fotos zu machen...
    Bild 5: Hero (Service Dog einer Besucherin) und ich
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  • 日16

    Mizzy Lake Trail

    2019年7月15日, カナダ ⋅ ⛅ 15 °C

    4:00 Uhr morgens, eine Stunde und 42 Minuten vor Sonnenaufgang. Was auch immer uns dazu geritten hat: Wir stehen im Urlaub zu dieser unmöglichen Zeit so langsam auf. Weil wir früh los wollen, verzichten wir sogar auf den Kaffee, schieben uns jeweils ein Brot rein, packen Proviant, Kamera und Mückenspray ein und machen uns auf den Weg in den Park. Um 4:42 Uhr sitzen wir im Auto. Die Sonne ist zwar noch deutlich unter dem Horizont, aber obwohl der Mond gerade untergegangen ist, ist es nicht mehr ganz dunkel. Außer ein paar Grunzern auf die üblichen Fragen, ob wir auch an alles gedacht haben, bekommen wir auf der Fahrt nicht viel raus.
    Um viertel nach fünf erreichen wir den Parkplatz und sind traurigerweise nicht das einzige Auto: Neben uns steht ein Fahrzeug der Parkwache, die bis heute damit beschäftig war, zwei 16-jährige Mädchen, die am Donnerstag auf einem Campingtrip verloren gegangen sind, zu suchen. Vorab: Die beiden sind wohl auf! Sie wurden heute kurz vor Mittag gefunden. Das wissen wir zu dem Zeitpunkt jedoch noch nicht. Dem Ort, an dem sie zum letzten Mal gesehen worden waren, sollen wir uns auf dem Trail bis 5km nähern, weswegen wir auch sehr häufig die Suchflugzeuge und -hubschrauber gehört haben. Das gibt uns ein ziemlich mulmiges Gefühl. Aber hey: Ende gut, alles gut!
    Wir machen uns also auf den Weg und stehen sofort im dichten Wald und es ist stockduster. Zum Glück hab ich meine Taschenlampe dabei und plötzlich sind wir froh darüber, dass die blauen Wegmarkierungen an den Bäumen reflektieren.
    Mit dem Wunsch, heute einen Elch von - relativ - nah oder einen Bären von fern zu sehen, geht es weiter, auch wenn wir uns natürlich bewusst sind, dass beides sehr unwahrscheinlich ist.
    Wir kommen nach einer halben Stunde am ersten See auf der Wanderung an und bemerken, dass wir etwas nicht auf dem Schirm hatten, was das frühe Aufstehen noch mit sich bringt: Auf dem Wasser liegt noch dicht der Nebel der Nacht, der jetzt ganz langsam von der gerade aufgegangenen Sonne vertrieben wird. Ein zauberhaftes Bild, das wir jedoch nicht lange genießen können: Geschätzt 20 Meter von uns entfernt, verdeckt von Dickicht und Bäumen, hören wir schwere, stampfende Tritte. Ich leuchte mit der Taschenlampe in die Richtung, kann jedoch nichts entdecken. Wir sind uns nicht ganz sicher, wie groß das Tier, was sich dort bewegt, wohl sein mag und verhalten uns kurz ruhig. Da wieder: Schritte, die sich uns gefühlt nähern. Egal, was es sein mag - Hirsch, Elch, Schwarzbär - *so* nah und vor allem unvorbereitet wollten wir der Wildnis nicht begegnen, auch wenn wir genau für diese Tiere ja so früh aufgestanden waren. Also denken wir schnell zurück an die Tipps, die hier überall aushängen oder -liegen und machen ein bisschen Lärm. Wir fragen laut, wie es dem Bären oder dem Elch geht und plappern allerlei Sachen. Nach ein paar Minuten sind wir uns sicher, das Tier vertrieben zu haben, was im Nachhinein ein bisschen schade ist, denn es sollte unsere einzige Möglichkeit bleiben, einen so großen Waldbewohner zu sehen.
    Was wir allerdings sehr häufig entdecken, sind die Spuren, die die Tiere hinterlassen: Während dieser ganzen Episode stehen wir auf einem immensen Biberbau, der den See aufgestaut hat und auf dem matschigen Weg sehen wir immer wieder unverkennbar die Hufabdrücke von Elchen (immerhin etwas!).
    Wir gehen also weiter, kommen am zweiten großen See entlang und können von der nebligen und trotzdem farbenfrohen Szenerie gar nicht genug bekommen. Der Höhepunkt der Ruhe, die dieser Morgen ausstrahlt, ist wohl eine kleine Entenfamilie, die im Halbdunkel unter einem Nadelbaum ihr morgendliches Bad nimmt und sich von uns auch ü ja noch recht früh und daher kalt. Ich trage deswegen drei Lagen am Oberkörper, von denen die oberste ein Kapuzenpulli ist, dessen Kapuze auch nötig ist, um die Plagegeister davon abzuberhaupt nicht stören lässt.
    Nach eineinhalb Stunden gelangen wir zu einem alten Gleisbett, was uns geradewegs zu dem See bringt, an dem man wohl die größten Chancen hat, einen Elch in der Ferne zu sehen. In dieser Hoffnung bleiben wir dort über eine halbe Stunde und trotzen den Mücken, die hier so schlimm sind, wie noch bei keinem anderen Trail. Es isthalten, einen bei lebendigem Leib zu verspeisen. Ich habe kein Moskitoshampoo gefunden, sonst hätte ich das wohl benutzt. Meine Handrücken habe ich mit DEET behandelt. Die Seitenflächen jedoch nicht und diese finden die Moskitos auch mit erstaunlicher Präzision.
    Wir haken es ab, noch Elche zu sehen und gehen weiter. Eine Belohnung für die Mückentortur gibt es aber noch: In einem kleinen See sehen wir ein paar Minuten vier Ottern beim Spielen - oder Kämpfen? - zu.
    Zwei Stunden und damit leider die schöne Hälfte des Trails sind vergangen. Der Rest des Weges ist der Versuch, möglichst ungeschoren davon zu kommen. In einem Blog hatte ich gelesen, dass jemand geschrieben hatte: "The only way to stay sane is to keep hiking" und jetzt verstehe ich den Autor dieses Satzes auch. Sobald man stehen bleibt, setzen sich gleich mehrere Viecher auf alle möglichen Körperteile. Als ich mir einmal fest auf die Wange klatsche, habe ich danach die Hand blutig. Wessen Blut ich da aus der Mücke gequetscht habe, werde ich wohl nicht erfahren. Im besten Fall meins.
    Die restlichen fünf Kilometer des 10,5km langen Trecks verbringen wir fast rennend. Die anderen Trails hatten immer wieder eine kleine Belohnung nach einer Strapaze: Eine tolle Aussicht über die Landschaft oder einen ungewöhnlichen Flecken Natur. Der Mizzy Lake Trail hatte nur Insekten für uns und leider sahen die späteren Seen auch lange nicht so toll aus wie ihre Vorgänger im Nebel.
    Sechs Stunden veranschlagen die Parkführer für diese Wanderung. Nach etwas mehr als vier kommen wir auf dem Parkplatz an, klitschnass geschwitzt und komplett ausgelaugt. Um kurz vor zehn sind wir wieder in der Unterkunft, den ganzen Tag noch vor uns, aber wir wollen eigentlich nur noch duschen und schlafen.

    Ich bin trotzdem froh, dass wir den Mizzy Lake gemacht haben. Die Eindrücke der ersten zwei Stunden waren wunderschön. Das Opfer, durch die Mückenschwärme waten zu müssen, habe ich gerne gebracht. Nichtsdestotrotz würde ich bei meinem nächsten Trip hierher die Mückensaison in meine Planung einfließen lassen.

    Bild 1: Hier stehen wir ganz am Anfang auf dem Biberdamm. Links im Wald waren die Geräusche.
    Bild 2: Nebel.
    Bild 3: Mehr Nebel mit Sonne
    Bild 4: Spiegelungen im Nebel
    Bild 5: Die Sonne ist aufgegangen über dem West Rose Lake
    Bild 6: Zwei der vier spielenden Otter
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  • 日15

    Hardwood Lookout

    2019年7月14日, カナダ ⋅ ⛅ 20 °C

    Um halb sechs haben wir uns heute morgen auf den Weg in den Park gemacht. Wir hatten gehofft, dass wir so früh vielleicht ein paar größere Tiere zu Gesicht bekommen, aber leider hat das nicht geklappt. Teils vermutlich auch, weil wir dafür einen eher ungeeigneten Trail genommen haben und erst kurz nach Sonnenaufgang ankamen.
    Der Weg führte nur 800m weit zu einem Aussichtspunkt, der uns entgegen unserer Annahme nur einen See und nicht den Wald beobachten ließ. Trotzdem verhielten wir uns eine Weile lang ruhig, um eventuell doch etwas zu Ungewöhnliches sehen zu können. Außer einem Vogel mit uns beiden vollkommen unbekanntem Gesang hörten wir jedoch nichts und fuhren so um sieben weiter.
    Danach machten wir noch zwei kleinere Spaziergänge. Einer um einen See herum und der andere den oberen Teil des Flusses entlang, der später an unserer Unterkunft vorbei fließt. Den Rest des Tages vertrieben wir uns mit Schwimmen, Lesen und Sonnenbaden am Fluss.
    Gleich geht's früh ins Bett, denn die Übung wird morgen wiederholt, dann aber vernünftig! Weit vor Sonnenaufgang geht's zum Mizzy Lake Trail, der von den Wanderwegen entlang des Highway 60-Korridors der beste sein soll, was das Beobachten von Tieren angeht.

    Bild 1: Oxtongue River etwas weiter oben bei den Whiskey Rapids
    Bild 2 und 3: Vermutlich ein Gelbbauch-Saftlecker und ein Jungtier derselben Spezies, aber da sind wir uns nicht ganz sicher.
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  • 日14

    Centennial Ridges

    2019年7月13日, カナダ ⋅ ☀️ 19 °C

    Puh, bin ich platt. Nach dem ruhigen Tag gestern war heute wieder volles Programm angesagt: Der Centennial Ridges Trail wollte begangen werden und war mit 10,4 Kilometern Länge und einer Menge Höhenmetern unsere bisher anspruchsvollste Wanderung.
    Nach einer ruhigen Nacht machten wir uns also relativ früh auf in den Park. Der Anfang des Trails war rund 50km entfernt, also mussten wir erst einmal ein bisschen fahren. Zum ersten Mal waren wir nicht die ersten auf dem Parkplatz, wo wir unbedeckte Stellen noch schnell mit DEET einsprühten und loswanderten. Die Mückensituation war mal wieder ein bisschen nervig. Erstaunlicherweise ist keiner von uns beiden wirklich häufig gestochen worden, aber es summte und brummte während großen Teilen des Trecks ganz gut um uns herum und manchmal flog einem auch ein Insekt ins Auge, was sehr unangenehm war.
    Ungefähr eine halbe Stunde, nachdem wir losgelaufen waren, wurden wir mit der ersten Aussicht belohnt: Von Klippen aus gab es einen guten Blick auf die Wälder unten drunter. Das Geläuf war wieder hauptsächlich felsig - einmal lag ein rund vier Meter hoher, rundgeschliffener Stein direkt neben dem Weg - manchmal aber auch komplett bedeckt mit Nadeln von den Bäumen, was das Gehen sehr angenehm machte und für einen tollen Duft sorgte.
    Kurz danach ging es an einem kleinen See vorbei. Das Besondere daran war, dass er vermutlich - von Bibern? - aufgestaut wurde, denn an einer Stelle waren unsere Köpfe auf einer Höhe mit der Wasseroberfläche und neben uns war ein großer Damm aus Holz und Erde.
    Dann ging es weiter bergauf. Als wir an der nächsten Klippe ankamen, wurde es windig, wodurch auch die Moskitos augenblicklich verschwanden. Wir machten eine kleine Pause zur Stärkung.
    Es folgte viel Auf und Ab auf anstrengendem Untergrund: Fels und Wurzeln wechselten sich ab. Zum Glück war alles trocken, sodass wir nicht ausrutschen konnten. Allgemein war das Wetter eigentlich perfekt zum Wandern: Ungefähr 25°, teilweise bewölkt und ein bisschen Wind. Immer, wenn wir anhielten, waren wir also kurze Zeit später trocken gepustet.
    Der nächste coole Moment kam, als wir vom Weg runter zu einem See gingen: Dort sahen wir ein paar Minuten einem Otter beim Schwimmen zu und dann bemerkte meine Mom, dass sie ein Bild von Tom Thomson mit dem See und dem Fels dahinter als Motiv zu Hause hat! Erst nach ein paar Sätzen bemerkten wir, dass wir flüsterten. Die Ruhe und Unberührtheit der Umgebung hatte uns wohl unterbewusst so beeinflusst, dass wir nichts stören wollten.
    Dann waren schon nahezu vier Stunden um und so langsam merkten wir die Anstrengung. Einen Anstieg gab es aber noch zu bewältigen. Nach acht der zehn Kilometer kamen wir am zweithöchsten Punkt des Trails an und wollten nicht mehr weg: Es öffnete sich eine unglaubliche Sicht auf den Whitefish Lake, der fast direkt unter uns lag. Die Klippen waren zwar auch steil, jedoch nicht so schroff wie auf Manitoulin Island, sodass wir dort ganz gut sitzen konnten. Eine/r von uns beiden wäre da oben sogar fast eingeschlafen.
    Nach einer halben Stunde machen wir uns an den Rest des Weges und kamen um halb vier wieder am Auto an. Die Dusche danach war wohlverdient und morgen gibt's mit zwei kurzen Hikes auch wieder einen nicht ganz so anstrengenden Tag.

    Bild 1: Ausblick auf den Whitefish Lake
    Bild 2: Der angesprochene Biberbau
    Bild 3: Aussicht gegen Anfang des Trails
    Bild 4: Otter :)
    Bild 5: Schmetterling oben auf der Klippe
    Bild 6: Ganz schön hoch hier!
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  • 日13

    Kanufahren auf dem Oxtongue River

    2019年7月12日, カナダ ⋅ 🌙 15 °C

    Nach dem Gewaltmarsch durch Regen und Moskitos gestern wollten wir heute einen eher ruhigen Tag machen. Deswegen haben wir uns heute Morgen die Zeit genommen, schon mal ein bisschen Bilder zu sortieren (44GB hatten sich bisher angesammelt, da musste dringend aufgeräumt werden) und sind mittags Kanu fahren gegangen.
    Unsere Unterkunft liegt fußläufig vom Oxtongue River entfernt, der aus dem Algonquin Park kommt und in den Oxtongue Lake mündet. Geht man an einer der Blockhütten auf der anderen Seite des Highways vorbei, gelangt man zu einem kleinen Anleger, wo ein paar Kanus, Kajaks und Ausrüstung bereitstehen, die man sich einfach nehmen kann. Bezahlt wird später. Theoretisch könnte jedermann dorthin gehen und etwas mitnehmen, aber hey, wir sind in Kanada. Hier vertraut man darauf, dass das nicht passiert und in den über zehn Jahren, die es diese Unterkunft schon gibt, ist es wohl gut gegangen.
    Mit nahezu keiner Kanuerfahrung ging's aufs Wasser. Glücklicherweise hat der Fluss fast keine Strömung, sodass wir uns langsam eingewöhnen konnten, während wir den Fluss hinab auf den See zu paddelten.
    Da der Oxtongue River dort nicht durch den Park führt, kann das Land an seinen Ufern erworben und bebaut werden. Das passiert auch, aber spärlich genug, dass es nicht stört und den schönen Eindruck kaputt machen würde.
    Nach einer halben Stunde öffnete sich der Fluss und wir waren auf dem See. Wir fuhren ein bisschen darauf herum und legten für eine halbe Stunde auf einer kleinen Insel an, suchten Muscheln und gaben unserer Haut eine Pause von der konstanten Sonneneinstrahlung.
    Danach machten wir die Runde um die Insel fertig und begaben uns auf den Weg zurück.

    Am Anleger wieder angekommen entschlossen wir uns, die Badesachen zu holen und noch auf dem Steg zu lesen und eine Runde zu schwimmen. Der Rest des Tages war dann recht ereignislos und entspannend. Wie Urlaub halt manchmal sein soll :)

    Heute ist Freitag und zum Wochenende wird die Unterkunft wohl immer etwas voller. Hoffentlich wird diese Nacht trotzdem ruhiger als die letzte - eine Gruppe von Leuten meinte sich nicht an die Nachtruhe nach elf halten zu müssen und machte dann auch direkt um 6:30 Uhr wieder Krach - denn morgen wollen wir früh aufbrechen und eine rund sechsstündige Wanderung machen.

    Bild 1-5: Bilder vom Kanufahren auf dem Oxtongue River und Oxtongue Lake
    Bild 6: Beim Schwimmen kamen uns noch ein paar Enten besuchen.
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  • 日12

    Algonquin, erster und zweiter Tag

    2019年7月11日, カナダ ⋅ ⛅ 16 °C

    Gestern haben wir uns von Manitoulin Island verabschiedet. Hätten wir vorher gewusst, wie schön die Insel ist, wären wir wohl noch etwas länger geblieben.
    Am Ten Mile Point bekamen wir noch einmal eine wunderbare Aussicht und nahmen dann die Brücke bei Little Current - die einzige Verbindung zur Insel, wenn die Fähre zwischen Oktober und Mai nicht fährt - im Norden der Insel zurück aufs Festland. Durch abwechslungsreiche, felsige Landschaften ging's an Espanola und Sudbury vorbei etwas mehr als 400km Richtung Algonquin Provincial Park.
    Auf dem Weg deckten wir uns noch mit Essen ein, denn in unserer Unterkunft gilt das Prinzip der Selbstversorgung.
    Am frühen Nachmittag kamen wir hier in der Wolf Den an. Das ist weder ein Hotel noch eine Jugendherberge, eher eine Art WG. Es gibt ein Haupthaus mit drei Stockwerken und mehrere kleinere Hütten. Wir haben ein recht kleines Zimmer im Untergeschoss des Haupthauses, wo noch mehr Schlafräume sind. Im Erdgeschoss sind Küche, Essbereich und Bäder und oben drauf gibt es eine Lounge, wo ich jetzt auch gerade sitze und schreibe. Man begegnet anderen Reisenden und findet schnell Anschluss. Ich würde schätzen, dass hier gerade irgendwas zwischen 15 und 20 Leute eingecheckt sind.
    Ein Mitarbeiter hier gab uns gestern Abend dann noch einen Tipp, mit welchem Trail man vielleicht anfangen könnte. Dazu muss man sagen, dass man den Algonquin Park auf verschiedene Weisen erkunden kann. Die volle Dröhnung bekommt man, wenn man mit Rucksack, Zelt und Kanu tief in den Park vordringt und mehrere Tage am Stück in der Wildnis schläft. Das war für den Trip hier aber nicht so möglich, weswegen wir uns für eine etwas zweckmäßigere Variante entschieden haben: Durch den Park, der halb so groß ist wie Schleswig-Holstein, führt im südlicheren Teil ein Highway von West nach Ost und außer kurzen Abzweigungen davon gibt es keine Straßen. Entlang dieses Highways gibt es jedoch zahlreiche Wanderstrecken verschiedener Schwierigkeitsstufen und Themen, die wir nun nach und nach erkunden wollen.
    Wir gingen also heute nach der Empfehlung den "Track and Tower" Trail, nicht wissend, dass weder Track (hier: Schienenstrecke) noch Tower noch existieren. Die Nacht hier war etwas stürmisch, um fünf hatte es ein heftiges Gewitter gegeben und auch für heute war die Vorhersage nicht besonders erbaulich. Das Risiko, etwas nass zu werden, gingen wir jedoch ein und kamen nach 25km Fahrt durch den Park am Parkplatz am Anfang des Trails an und waren mal wieder die einzigen. Schnell noch mit Mückenspray eingesprüht und los ging's. Nach etwas 50m wurden wir jedoch jäh von Donnergrollen gestoppt und wir wollten nicht tief im Wald sein, wenn es mit einem richtigen Gewitter los ging. Also setzten wir uns erst einmal ins Auto. Nach zehn Minuten war das Wetter wieder annehmbar, der Regen hatte aufgehört und wir wagten einen zweiten Versuch. Dieses Mal dauerte es rund zehn Minuten, bis der Regen einsetzte. Ich checkte kurz das Regenradar und wir entschlossen, dass wir das, was angezeigt wurde, aushalten würden.
    Wir setzten also unseren Weg fort und waren froh über jeden Milliliter Mückenspray, den wir aufgetragen hatten. Das Wetter war natürlich optimal für Moskitos und die Luft war voll davon. Das Spray tat aber seinen Dienst und ich wurde nur durchs Hemd erwischt. Ob man stehen bleibt um mal den Wald auf sich wirken zu lassen oder ein Foto zu machen, musste man jedoch gut abwägen.
    Der Wald hier ist ungeachtet der Stechviecher absolut wunderbar. Der Park existiert seit Ende des 19. Jahrhunderts und hier hat es nie so etwas wie Hauberg gegeben. Wenn man in den Wald hinein schaut, sieht man also nur einen Schnappschuss eines sich ständig ändernden Lebensraums: Es gibt viel mehr verschiedene Pflanzenarten als in den Wäldern, die ich kenne und überall liegen umgestürzte Bäume oder verwitterte Überreste davon, die selbst wieder Platz und Futter für andere Tiere und Pflanzen werden. Dazu kommt noch, dass die Landschaft sehr felsig ist, was für noch mehr Abwechslung sorgt.
    Nach etwas mehr als eineinhalb Stunden erklommen wir eine Treppe mit etwas mehr als 130 Stufen hoch zum Aussichtspunkt, der auf halber Strecke der Wanderung liegt. Der Blick über die Wald- und Seenlandschaft war wieder mal atemberaubend. Die Wolkendecke riss hin und wieder auf und so wurden immer andere Teile des Waldes von der Sonne bestrahlt, was für ein tolles Farbenspiel sorgte. Wir blieben fast eineinhalb Stunden sitzen, machten Fotos, redeten mit den wenigen anderen Wanderern und schauten einem Streifenhörnchen auf Futtersuche zu. Zum Glück gab es da oben nur recht wenige Moskitos, denn sonst hätten wir wohl nicht so lange bleiben können.
    Auf dem Weg zurück kamen wir noch an ein paar schönen Seen und der ehemaligen Bahnstrecke vorbei und waren nach insgesamt fünf Stunden wieder am Auto.

    Nach der wohlverdienten Dusche lade ich jetzt gleich diesen Post hoch, leider jedoch ohne Bilder: In der Unterkunft gibt es kein WLAN und mein mobiles Internet funktioniert nur, wenn das Handy im obersten Stockwerk an einem Fenster lehnt (und auf dem Klo, aber das ist zum Bilderhochladen eher unzweckmäßig) und dann auch nur sehr langsam. Wenn wir am Dienstag wieder in der Zivilisation sind, werde ich die Einträge vom Park editieren und nach und nach die Bilder hochladen.

    Bild 1: Aussicht von oben auf den Cache Lake
    Bild 2: Diese Treppe führte hoch zum Aussichtspunkt. Links vorher im Nebel und rechts, nachdem es aufgeklart hatte
    Bild 3: Gut, dass du da nicht durch kommst...
    Bild 4: Ein authentisches Bild. Wenn ich schreibe, dass wir klitschnass geschwitzt waren, meine ich das auch :D
    Bild 5: Guten Hunger :)
    Bild 6: Ein kleiner See auf dem Rückweg zum Auto
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