• Spacy on Tour

Sizilien-Trekking

Alleine zu Fuss auf dem Va' Sentiero von der Ost- zur Westküste Siziliens ... und zum Abschluss die Liparischen Inseln zusammen mit Heidi! もっと詳しく
  • Alcamo - Masseria Dammusi

    2023年5月25日, イタリア ⋅ ☁️ 20 °C

    Am Dienstagmittag beim Thermalbecken Segesta bin ich das erste Mal auf einen anderen Weitwanderer gestossen. Pietro aus Rom ist mit dem Zelt unterwegs, verrät mir jedoch, dass er am Mittwoch auf dem Agriturismo Mariscó nächtigen wird. Ich habe mir dann dort auch ein Zimmer mit Halbpension organisiert. Mit einem kleinen Umweg liegt die Unterkunft ungefähr in der Mitte der langen Etappe nach Masseria Dammusi. Passt doch!

    Mittwoch, 24. Mai

    Streckendetails (gemäss Garmin)
    Länge: 16 km / Höhe: +580m, - 465m
    Marschzeit: 4 h 15 Min.

    Die Sonne scheint und es ist herrlich warm heute. Der Weg verläuft über relativ viele Asphalt-Kilometer, sofern man überhaupt von Asphaltstrasse sprechen kann (siehe Foto). Pietro, der offenbar früher bei der Unterkunft angekommen ist, warnt mich per WhatsApp und Google Maps vor aggressiven und bissigen Schäferhunden. Eine Stunde später passiere ich die Stelle. Links und rechts des Fahrweges sind in grossen Pferchen die Schafe untergebracht. Traktorenlärm ist in der Luft. Bereits eine Hälfte der Passage hinter mich gebracht, springen plötzlich von links und rechts mit lautem Gebelle ein Dutzend grosser Hunde auf die Strasse und auf mich zu. Ehe ich reagieren kann, hat mich schon ein Sch...köter in den linken Oberschenkel gebissen. Ein Mann kommt hinter dem Traktor hervor und scheucht die Hunde weg. Er sei der Nachbar, meint er, der Besitzer sei nicht da. Ihn würden sie kennen und nicht attackieren. Die Hunde seien jedoch ein Problem. Ja, das habe ich auch gemerkt! Zum Glück ist der Biss nicht tief (siehe Foto) ... und so gehe ich wieder meiner Wege.

    Zeitig treffe ich beim Agriturismo Mariscó ein ... und treffe dort wie erwartet auf Pietro. Eine Dusche und ein Powernap später sitzen wir auf der Terrasse und schwatzen bis zum Abendessen. Auch Pietro ist 61-jährig und wandert auf dem Sentiero Italia (ähnlich wie der Va'Sentiero). In Rom betreibt er ein kleines B&B, arbeitet als Trekkingguide oder Handwerker. Ein netter Typ, dem vorallem die Begegnungen auf seinen Touren wichtig sind! Wie wahr...
    Den Abend verbringen wir in einer herzlichen Tischgemeinschaft mit den Besitzern des Agroturismo, Carlo und Cinetta. Das reichhaltige Nachtessen ist köstlich und mit vielen Produkten vom Hof angereichert. Die Oliven sind eine Wucht! Neben Trauben und Mandeln werden vor allem Oliven auf dem Hof angebaut.
    Es wird ein angeregter Abend. Ich versuche zu verstehen und mich auch einzubringen in die lautstarke Diskussion. Carlo und Pietro sprechen etwas Englisch. Carlo fragt nach meinem Beruf und erzählt, dass sie hier auf dem Hof bis Corona mit schwierigen Jugendlichen zusammengearbeitet hätten. Die seien täglich von einem nahegelegenen Dorf zur Arbeit gekommen. Da werden bei mir natürlich Erinnerungen ans Jugenddorf wach!

    Donnerstag, 25. Mai

    Streckendetails (gemäss Garmin)
    Länge: 15,5 km / Höhe: +515m, -407m
    Marschzeit: 4 h 15 Min.

    Bevor Pietro früh aufbricht noch schnell ein Selfie als Erinnerung! Meine Etappe ist um einiges kürzer, also gehe ich den sonnigen Tag gemütlich an.

    Wieder führt der Weg durch Landwirtschaftszonen und heute über weniger Asphalt, die Berge immer im Blick. Nach einer guten Stunde dann eine ähnliche Situation wie gestern: eingepferchte Schafe und keine Möglichkeit sie zu umgehen. Ich wappne mich mit Pietros Worten im Ohr: Zeig den Hunden wer der Chef ist!. Eins ist sicher: Ein zweites Mal lasse ich mich nicht beissen! Und tatsächlich, wieder kommt ein Rudel Hunde laut bellend auf mich zugerannt! Mit lauter aggressiver Stimme und Haltung rufe ich immer wieder auf portugiesisch "cai fora" (hau ab) und stosse mit meinen Wanderstöcken sehr bewusst Richtung Hunde. Mit Erfolg! Das Gebell hört nicht auf, jedoch stoppen die Hunde und ziehen teilweise ihre Köpfe ein. Uff, gut gegangen! Irgendwie scheint meine Strategie gewirkt zu haben! Kurz vor dem Ziel dann noch eine weitere Schafherde, diesmal auf offenem Feld. Immerhin "nur" ein aggressiver Hund! Gleiche Strategie mit Erfolg! Bis gestern hatte ich keinerlei Probleme mit den vielen Hunden hier auf Sizilien. Mal schauen wie es weitergeht.

    Immer wieder fallen mir hier auf Sizilien die vielen Windmühlen auf. So auch beim Blick zurück auf den Agriturismo Mariscó. Irgendwie versteh ich es einfach nicht, wieso wir in der Schweiz nicht viel konsequenter auf alternative Energien setzen?

    Angenehm früh treffe ich bei meiner heutigen Unterkunft Agriturismo Masseria la Chiusa ein - einem geschichtsträchtigen Bauernhof aus dem 14 Jh., auf dem früher hundert Familien ihren Lebenssunterhalt verdienten. Heute kommen scheinbar jeden Sonntag um die 200 Gäste zum Mittagessen, vor allem aus dem 30 km entfernten Palermo! Der Agriturismo liegt etwas abseits meiner Route, war jedoch die einzige Option!

    Am Abend lasse ich mich hier so richtig verwöhnen. Es gibt "nur" ein Menu, dafür vier Gänge. Zum Glück verbrauche ich täglich beim Wandern einige Kalorien!

    Morgen geht es wieder in die Berge ... und ins Gebiet vor langer Zeit eingewanderter Albaner*innen!
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  • Masseria Dammusi - Piana degli Albanesi

    2023年5月26日, イタリア ⋅ ☀️ 22 °C

    Streckendetails (gemäss Garmin)
    Länge: 14,2 km / Höhe: +847m, -670m
    Marschzeit: 4h 45 Min.

    Die heutige Wanderung war wirklich cool und zum Geniessen! Nicht zu lang, sonnig und nicht zu heiss, durch eine abwechslungsreiche Berglandschaft!

    Zweimal bin ich jedoch so richtig aufgeschreckt! Das eine Mal schlängelte sich eine grosse schwarze Schlange vom Weg (diese Viecher liebe ich gar nicht!) und das andere Mal sprangen bei einem verlassenen Bauernhof zwei grosse Hunde hinter einer Mauer hervor, direkt auf mich zu. Zum Glück war der Besitzer nicht weit und konnte sie zurückhalten.

    Unterwegs wurde ich unerwartet mit einem tollen Ausblick auf Palermo beschenkt. Stimmt ja! Aktuell bin ich im Hinterland von Palermo in den Bergen unterwegs.

    Den Mittagsrast mit "Pfüsi" machte ich auf einem Sattel bei einem Bunker, mit Blick hinunter zum Ziel Piana degli Albanesi und auf die zurückliegenden Berge. Kurz unterhalb des Sattels erkundete ich dann noch eine Höhle und machte mich danach an den Abstieg zu diesem speziellen Ort.

    Piana degli Albanesi schaut auf eine lange Vergangenheit zurück. Nach der Flucht vor den osmanischen Invasoren im 15. Jh. liessen sich hier die albanischen Flüchtlinge nieder. Heute noch ist der Ort das Zentrum der Albaner in Italien. Die Einheimischen sind offenbar oft dreisprachig: Italienisch, Sizilianisch und Albanisch (Arbëreshë). So sind hier auch viele Hinweisschilder in zwei Sprachen angeschrieben (Italienisch und Albanisch) und die albanische Kultur wird gepflegt. Dies ist auch beim Besuch der Kathedrale ersichtlich. Von aussen eher unspektakulär ist das Innere mit der orthodoxen Ausstattung überwältigend.
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  • Piana degli Albanesi - Masseria Rossella

    2023年5月28日, イタリア ⋅ ☀️ 21 °C

    Samstag, 27. Mai

    Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt!😉

    Trifft heute voll zu!
    Ich sitze bei meinem obligaten Espresso Lungo in der Bar und komme mit meinem Nachbarn ins Gespräch. Gigi kann einigermassen Englisch und ist Professor für orthodoxe-byzantinische Kirchenmusik an der Uni in Palermo. Er lädt mich ein, an der byzantinischen Pfingstvesper von heute Abend teilzunehmen. Tja, was mach ich nun? Eigentlich bin ich bereits mit Sack und Pack bereit für die nächste Etappe. Meine Neugier siegt und wir verabreden uns für die Zeremonie und danach auf eine Pizza. Cool, ich freue mich darauf. Bevor Gigi aufbricht, bringt er mir noch ein typisches albanisches Gebäck. Sieht aus wie Apfeljalousien mit Vanillepudding.
    Schmeckt!
    Schnell nun per Telefon die Unterkunft für heute Nacht organisiert und die Beiden der nächsten 2 Tage verschoben. Klappt alles bestens. Offenbar muss es so sein, dass ich heute nicht weiterziehe!

    Mein grosses Gepäck deponiere ich wieder im B&B und wandere mit leichtem Rucksack zum nahe gelegenen Stausee (ca. 45 Min). Herrlich entspannend hier - chillen und lesen!

    Die Vesper findet um 18.30 Uhr in der wunderschönen, nicht zu grossen Kathedrale in Piana degli Albanesi statt. Neben 6 Geistlichen nehmen ungefähr 30-40 Personen an der Zeremonie teil, vorwiegend Frauen. Gigi macht Filmaufnahmen, die er für seinen Unterricht an der Uni zu brauchen gedenkt. Ich beobachte, höre zu, lasse mich auf die in albanischer Sprache gesungenen Gesänge ein. Ich bin fasziniert vom Wechselspiel der Stimmen. Eine Stunde lang lasse ich mich in eine fremde Welt entführen!

    Nach der Vesper fahre ich zum Nachtessen etwas ausserhalb der Stadt mit. Es wird ein angeregter Abend mit Gigi, seinem venezolanischen Freund Fabrizio, dem Gemeindepriester Papa Ianni und Guiseppa. Das Essen und der Wein schmecken. Die lebhaften Gespräche werden am Tisch auf Italienisch, Englisch und Albanisch geführt! Ich versuche klarzukommen!😉
    Guiseppa hat einen Gedichtband geschrieben - auf albanisch und italienisch - und schenkt uns Auswärtigen je ein Exemplar.
    Am Schluss erscheint eine junge Frau, um Papa Ianni abzuholen. Es ist seine Tochter. Gigi klärt mich auf. Papa Ianni ist katholischer Priester, der jedoch nach byzantinischem Ritus und Recht praktiziert. Daher darf er heiraten. Es ist schon spät und so fahre ich mit den Beiden in die Stadt zurück.

    Pfingstsonntag, 28. Mai

    Streckendetails
    Länge: 13 km / Höhe: +480m, -336m
    Marschzeit: 3 h 30 Min

    Heute also nun definitiv von Piana degli Albanesi nach Masseria Rossella. Irgendwie komme ich nach dem geselligen Abend gestern, nicht so gut in die Gänge! Ich bin froh, ist die Etappe kurz und nicht so anspruchsvoll! Dafür werde ich mit wunderschönen Ausblicken auf das Hochplateau von Piana degli Albanesi beschenkt!

    Ich übernachte heute auf der Masseria Rossella, einem grossen Agrotourismusbetrieb. Heute Pfingstsonntag feiern drei Gesellschaften aus Palermo hier, u.a. Erstkommunion, mit lautstarker Kinderanimation! Alle sehr schick gekleidet! Ich fühle mich zwar etwas "underdressed", aber sauwohl in Badehose und T-Shirt!🤣

    Am Abend werde ich an den Tisch von Axel und Irene eingeladen. Sie wohnen in Essen im Ruhrgebiet. Da gibt es doch Gemeinsamkeiten!? Na klar, Fussball !😉 Obwohl Axel als Fan von Schalke 04 über den Abstieg seines Teams traurig ist, kann er es nicht fassen, dass der BVB die Deutsche Meisterschaft verspielt hat. Tja, ich auch nicht!
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  • Masseria Rossella - Ficuzza

    2023年5月29日, イタリア ⋅ 🌩️ 21 °C

    Streckendetails ( gemäss Garmin)
    Länge: 17,2 km / Höhe: + 500m, -560m
    Marschzeit: 4 h 30 Min.

    Ich breche heute morgen in der Masseria Rosella auf mit der Gewissheit, dass dies meine letzte Wanderetappe auf meiner Reise durch Sizilien sein wird! Die letzten Tage durfte ich bei wunderbarem Frühlingswetter immer weiterziehen. Für die nächsten 2-3 Tage ist wiederum teils starker Regen angesagt ... und am Donnerstag treffe ich mich ja mit Heidi in Catania.
    In Ficuzza gibt es einen Bus nach Palermo und ich gönne mir - nach den vielen Kilometern - von Dienstag bis Donnerstag eine Wellnesspause in Cefalù, an der Nord-Küste Siziliens.

    Doch zur heutigen Wanderung, die durch das weitläufige Waldreservat Bosco della Ficuzza zum gleichnamigen Ort führt.
    Noch vor dem Wald treffe ich auf Pierro, der auf seinem kleinen Landstück 2 Pferde, Hühner, Katzen und einen Hund hält ... und Oliven, Früchte und Gemüse anbaut. Zuerst misstrauisch, kommt er näher und wir kommen doch noch ins Gespräch, auf Italienisch!🤣 Er fragt mich, was ich als "pensionato" in der Schweiz verdienen würde? Ich weiss aus Erfahrung, dass dies ein heikles Thema ist und es schwierig ist, die Einkommen und Lebenskosten verschiedener Länder zu vergleichen! Er müsse mit einer monatlichen Rente von 1000 Euro auskommen, staunt dann, dass der Kaffee in der Schweiz 5x teurer ist als in Sizilien. Er meint, ich solle doch nach Sizilien ziehen! Mein Einwand, dass meine Familie in der Schweiz lebt, versteht er und bestätigt, dass in Sizilien die Familie auch das Wichtigste sei!

    Die Wanderung durch den Bosco della Ficuzza geniesse ich im Schatten dieser alten Bäume. Am frühen Nachmittag treffe ich dann im kleinen Ort Ficuzza ein, der in diesem Waldreservat eingebettet liegt. Neben dem Wald ist vor allem der eindrucksvolle Königspalast des ehemaligen Bourbonenkönigs Ferdinand l. aus dem späten 18. Jh. die Hauptattraktion. Schloss und Wald dienten dem König und seiner Entourage vor allem zur Jagd.
    Ich bekomme eine Privatführung auf Englisch mit Antonio, der als kleiner Junge mit seinen Eltern nach Florida ausgewandert ist und vor über 30 Jahren als 28jähriger sich in den Ferien in ein Mädchen hier verliebt hat ... und nie mehr in die USA zurückgekehrt ist. Tja, wo die Liebe hinfällt!
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  • Cefalú - Die Seele baumeln lassen!

    2023年6月1日, イタリア ⋅ ☁️ 20 °C

    Von Ficuzza bin ich am Dienstagmorgen früh mit dem Bus nach Palermo und dann weiter mit dem Zug nach Cefalú gefahren. Hier an der Nordküste Siziliens habe ich mich bis Donnerstag in einem guten Hotel einquartiert und lasse mich mit Wellness verwöhnen! Baden im Meer und Spaziergänge durch das historische Zentrum des Badeortes runden das süsse Nichtstun ab! Die arabisch-normannische Kathedrale aus dem 12 Jh. bestimmt eindrucksvoll das Ortsbild. Ach ja, ein Besuch beim Barber musste auch sein. Heidi soll mich ja wiedererkennen!🤣

    Heute Donnerstagvormittag fahre ich mit dem Zug gemütlich der Küste entlang nach Catania. Um 19.00 Uhr wird Heidi auf dem Flughafen ankommen und wir haben uns in der Stadt verabredet. Ist doch cool, ein "date" mit seiner Frau zu haben!😉

    Fazit meiner Wanderung

    Total war ich 5 1/2 Wochen auf Sizilien alleine unterwegs. Davon waren ziemlich genau die Hälfte Wandertage (19). Insgesamt bin ich gut 340 km gewandert, plus noch ein paar Stadtkilometer dazu!😉 Also einmal quer durch die Schweiz! Mit Zeit und Musse, mit dem Va'Sentiero als Orientierungspunkt und einigen spontanen Anpassungen und Wanderpausen, vor allem wetterbedingt! Die längste Etappe war 35 km lang, die Kürzeste 10 km. Übernachtet habe ich in den unterschiedlichsten Unterkünften: B&B's, Hostel, Hotel, Agriturismo/Bauernhöfe, Berghütten, Kapuzinerkloster!

    Meistens war ich alleine unterwegs, habe keine anderen Wanderer angetroffen. Meine Reise hat mich durch ein faszinierendes Sizilien geführt: mit abwechslungsreichen Landschaften, über Berge und der Meeresküste entlang, mit der Magie des Ätnas, mit leuchtender Frühlingsflora, mit Sightseeing in Catania, Palermo, Trápani und Cefalú, mit seiner bewegten Geschichte und Vergangenheit, die sich in unzähligen Monumenten und Spuren wiederspiegelt, mit Musse für genussvolle Momente und Köstlichkeiten, mit herzlichen Menschen und anregenden Begegnungen.

    Herausforderungen?
    Zu Beginn meiner Wanderung war dies sicherlich das unbeständige Wetter und das Entwickeln eines "Gspüri" für die Wettervorhersagen! Auch das kurzfristige Organisieren einer Unterkunft war 2-3 Mal schwierig und damit verbunden die geplante Fortsetzung auf der Route des Va'Sentiero. Improvisieren war angesagt! Meist war es jedoch problemlos. Gegen Ende meiner Tour verspürte ich vermehrt den Wunsch mit Heidi den Weg zu teilen. Und ja, dann waren da noch die Schäferhunde!

    Selbstreflexion
    Alleine Unterwegs und in Bewegung zu sein hat mir sehr gut gefallen ... und auch gut getan! Diese Reise ist ein grosses Privileg und Geschenk für mich. Ich habe viel gesehen, erlebt und gelernt ... und meine Fitness gestärkt. Mit Zeit und Musse zu reisen und auf Oportunitäten einzugehen ist sehr bereichernd.
    Vorallem hatte ich immer wieder die Möglichkeit, mich mit mir und meinem Leben zu beschäftigen. Wandern und Schweigen hat auf mich eine meditative Wirkung. Gedanken kommen und gehen, einige bleiben haften, andere sind eher flüchtig. Gut so! Ein Gefühl, das mich immer wieder begleitet hat und ich mit Freude nach Hause mitnehmen werde ... ist eine tiefe Zufriedenheit und Dankbarkeit! Das Leben meint es gut mit mir. A vita è bella!🫠
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  • Lìpari und Vulcano-Crater

    2023年6月4日, イタリア ⋅ ☀️ 21 °C

    Samstag, 3. Juni

    Unser "date" in Catania hat letzten Donnerstag wunderbar geklappt. Heidi kam von Zürich angeflogen und ich per Zug von Cefalú angereist. Treffpunkt B&B! Danach kurzer Altstadt-Rundgang durch Catania by night und Zeit für Pizza und Quatschen.😃

    Am Freitag per Bus von Catania nach Milazzo (2h) und weiter mit dem Tragflügelboot auf die Insel Lìpari (1h).
    Dort werden wir bereits vom Fahrer des Hotels Bougainville erwartet. Für die nächsten 4 Nächte sind wir in dieser lässigen Unterkunft einquartiert.

    Heute Samstag dann mit dem Schnellboot zur Nachbarsinsel Vulcano gehüpft. Dort wollen wir zum Kraterrand des gleichnamigen Vulkans hochlaufen. Doch "Ohalätz"! Beim Einstieg steht eine Ampel auf Rot und das Hinweisschild besagt, dass der Aufstieg wieder ab 16.00 - 19.30 Uhr erlaubt sei. Das Vormittags-Zeitfenster haben wir verpasst und nun müssen wir 4 Stunden warten! Gut schweizerisch halten wir uns daran. Auch, weil ich mich erinnere, dass am Ätna Missachtungen von Restriktionen hart bestraft wurden! Wir kehren unseren Plan um und geniessen zuerst den Strand und das angenehm warme Meer. "Läck", ist der schwarze Strand heiss! Wir verbrennen uns fast unsere Fusssohlen!🤣 Auf Wikipedia steht, dass in der römischen Mythologie die Insel als Schmiede Vulcanus galt, dem römischen Gott des Feuers. Wie wahr!

    Kurz nach 16.00 Uhr steht die Ampel immer noch auf Rot! Doch die kann uns nun gestohlen bleiben!🤣 Beim Aufstieg können wir uns nicht satt sehen an den sich uns bietenden Ausblicken auf die Inselwelt der Liparischen Inseln. Heidi meinte zwar, das sieht ja aus wie am Vierwaldstättersee! Okaaaay!🤣
    Nach knapp 1 1/2 Std. stehen wir zuoberst am Kraterrand. Eindrücklich - der Krater und der Ausblick aufs Meer und die Inseln. Schwefelgeruch hängt in der Luft. Der letzte Ausbruch datiert aus dem Jahr 1890 - schon lange her zum Glück!

    Den Abend verbringen wir auf der Insel Vulcano und lassen uns dann wieder auf Lìpari zurückfahren.
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  • Lìpari

    2023年6月5日, イタリア ⋅ ☁️ 21 °C

    Sonntag, 4. Juni

    Sonnenschein und 28° C. warm! Ideale Voraussetzungen für einen Tag am Pool im Hotel Bougainville in Lìpari.
    Heute vor 40 Jahren im Eigenthal haben wir geheiratet - draussen, bei Sonnenschein und 30° C.! Es war auch Poolwetter!🤣 Rubinhochzeit nennt man das Jubiläum!

    Der Spaziergang am späteren Nachmittag führt uns zum Burghügel und der Basilika San Bartolomeo aus dem 16. Jh. und einem Kreuzgang aus der normannischen Epoche (11 Jh.). Und natürlich stossen wir am Abend auf uns an!

    Montag, 5. Juni

    In der Nacht hat es geregnet und am Morgen ist es bedeckt. Ideales Wanderwetter. Wir starten um 9.00 Uhr zu einer Rundwanderung an die Südspitze der Insel. Wir durchqueren Lìpari und wandern auf einem angenehmen Höhenweg an das südliche Ende der Insel. Die Aussicht auf die unmittelbare Nachbarinsel Vulcano und den rauchenden Vulkan beeindruckt. Erst noch haben wir die Aussicht von der anderen Seite bestaunt. Immer wieder betören uns die Düfte der farbigen Pflanzenwelt. In der Mitte unserer 5-stündigen Wanderung beginnt es zu regnen, sanft und stetig! So passen wir uns den Wetterverhältnissen an, kürzen ab und passieren beim Abstieg nach Lìpari ein schmales Bachbett durch eine tiefgrüne Flora. Wie im Dschungel! Nach 4 Stunden sind wir wieder im Hotel und kühlen uns im Pool ab. Herrlich!
    Lesen, Telefonate mit unseren Müttern, die beide im Spital sind und die Planung des Besuchs bei Thabea in den letzten Ferientagen, verkürzen die Zeit bis zum Abendessen.

    Morgen gehts dann weiter auf die entfernteste und einsamste Insel - nach Alicudi.
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  • Alicudi - Die Seele baumeln lassen

    2023年6月6日, イタリア ⋅ ☁️ 21 °C

    Vor dem Einchecken auf das Tragflügelboot in Lìpari werden wir darauf aufmerksam gemacht, dass das Boot allenfalls nicht in Alicudi anlegen kann, wetterbedingt! Als Alternative käme dann ein 2. Versuch am späteren Nachmittag in Frage. Okaaay!🤔

    Die 1 1/2-stündige Fahrt via Salinas und Filicudi verlief ruhig und wir konnten kurz vor Mittag in Alicudi problemlos an Land gehen. Cool!
    Schon an der Pier mit Blick auf die wenigen Häuser, Boote und Maultiere wähnen wir uns in einer anderen Welt! Unsere Unterkunft Casa Mulino befindet sich unmittelbar oberhalb des kleinen Hafens. Der sympathische Eigentümer Italo Palermo zeigt uns das einfache und zweckmässige Zimmer und erzählt uns bei einem Espresso Lungo seine Familiengeschichte und das Wichtigste über Alicudi. Seine Familie sei seit dem 16. Jh. auf der Insel. Zeitweise hätten 900 Menschen auf der Insel von der Landwirtschaft gelebt. Nach dem 2. Weltkrieg dann der Exodus. Viele seien nach Australien ausgewandert. Heute leben noch 70 Personen das ganze Jahr hier. Die Schule sei heuer das erste Mal geschlossen worden, zuwenig Kinder. Das Abendessen lassen wir durch Italo bei einer privaten Familie reservieren.

    Es ist ruhig und beschaulich hier. Entspannend! Nach der Siesta machen wir uns auf eine zweistündige Erkundungstour. Alte Steinwege und gut unterhaltene Bergpfade entlang nach Bazzina, steil hinauf nach Sgurbio und wieder zurück zum kleinen Hafen. Unterwegs kreuzen wir Maultiere, die für den Gütertransport in diesem Gelände eingesetzt werden. Und immer wieder staunen wir, über die massiven Mauern und Wege aus Vulkangestein ... und die duftende mediterrane Pflanzenwelt.

    Das Nachtessen nehmen wir bei Silvio zuhause ein, ein paar Treppenstufen den Hang hinauf! Ein gutes Dutzend Gäste hat sich eingefunden auf der gedeckten Terrasse und lässt sich mit einem 3-gängigen Thunfischmenu verwöhnen. Heidi parliert mit zwei italienischen Arbeitern und ich geniesse die Kommunikation auf Deutsch mit meinen Nachbarinnen. Da die Frau von Silvio heute abwesend ist, "schmeissen" zwei Herren den Laden!😉 Hat toll geschmeckt.
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  • Alicudi - Die Insel der Treppen

    2023年6月7日, イタリア ⋅ ☀️ 22 °C

    Gestärkt mit einer typisch italienischen "Colazione" - Kaffee und gefüllte Gipfeli - machen wir uns um 9.30 Uhr auf den Weg. Wir wollen heute ausgiebig die kleine Insel erkunden und den Filo dell'Arpa besteigen, mit 675 m der höchste Punkt des inaktiven Vulkans. Auf steilen, jahrhundertealten Treppenwege gehts aufwärts, vorbei an der Chiesa San Bartolo und kleinen Streusiedlungen. Beeindruckend, was in früheren Jahren durch Menschenhand alles erschaffen wurde! Und immer wieder faszinierend der Blick auf das tiefblaue Meer und die Inselwelt der Eolischen Inseln.
    Nach 1 1/2 Stunden stetigem Anstieg öffnet sich rechterhand des Gipfels eine Hochebene mit Farnfeldern und vielfältiger Blumenpracht. Weiter vorn gibts kein Weiterkommen mehr. Steil fällt die Westküste Alicudis ab. Einzig wilde Ziegen gehen trittsicher ihrer Wege. Nach einer Pause queren wir den Bergrücken bevor wir uns an den Aufstieg zum Gipfel machen. Der Weg führt durch unwegsames, steiles Gelände, um dann beim Krater abzuflachen. Immer wieder sind wir um das GPS froh! Auf dem Filo dell'Arpa, der Teil des Kraterrandes ist, dann die Rundsicht, wow!
    Der Abstieg geht in die Knie! Vorbei an terrassierten Steilhängen, wo früher Landwirtschaft betrieben wurde, und dem malerischen Tonna, angeblich sollen hier vor allem Deutsche und Schweizer Ferienhäuser besitzen, erreichen wir durstig um halb Fünf den Hafen. Das kühle Panaché schmeckt vorzüglich!

    Streckendetails
    Länge: 9.5 km / Höhe: + 760m , - 760m
    Marschzeit: 5 h

    Beim Znacht im einzigen Restaurant sitzen wir neben Simone aus Sardinien und Roberto aus Turin, zwei sympathische Italiener! Letzterer war bereits vor 42 Jahren hier auf Alicudi, damals noch ohne Strom und Wasser. Trinkwasser wurde mit einem Militärschiff gebracht und in Zisternen aufbewahrt. Fährschiffe konnten nicht am Ufer anlegen. Passagiere und Güter wurden mit kleinen Booten an Land transportiert. Auch heute noch, hat sich Alicudi seine Authentizität bewahrt. Wie lange noch?
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  • Alicudi - Entschleunigung pur!

    2023年6月9日, イタリア ⋅ ☁️ 23 °C

    Donnerstag, 8. Juni

    Körper, Geist und Seele entspannen!
    Ausschlafen, Lesen, Italienisch lernen, von unserem Ausguck das gemächliche Leben im kleinen Hafen beobachten, später Baden im Meer und Sünnele auf den Steinen am Strand.

    Und dann ist sie doch noch plötzlich da - die Action! Um die Mittagszeit fährt eine Autofähre den kleinen Hafen an. Das Anlegen braucht ein feines Händchen, respektive mehrere Versuche! Diverse Güter und ein Kleintransporter werden rausgefahren. Im Gegenzug fährt ein Lastwagen und ein Lieferwagen auf die Fähre. Das war's! Danach wieder Ruhe und Geruhsamkeit. Ein paar Fischer, die gegen Abend ausfahren. Alicudi entschleunigt wohltuend!🫠

    Für das Abendessen werden wir von Donna Lea erwartet. Sie lebt gut hundert Stufen über dem Hafen! Die Aussicht und Atmosphäre sind umwerfend und das Nachtessen köstlich. Wiederum auf der Basis von Thunfisch!

    Freitag, 9. Juni

    Wiederum ideales Strandwetter heute!
    Heidi schnürt noch die Wanderschuhe und steigt die Treppen zum Friedhof hoch, während ich mir einen Platz zum Sünnele und Baden suche. Immer wieder imponierend die Formationen aus Vulkanstein, resp. erkaltetem Lava!

    Dann heisst es Abschied nehmen von Alicuri. Die Insel mit ihrer einzigartigen Atmosphäre hat uns gefallen und berührt. Um halb Vier fahren wir mit dem Tragflügelboot Richtung Stromboli los. Mit Umsteigen in Lìpari dauert die Fahrt 4 Stunden. Für morgen haben wir eine Abendtour auf den noch aktiven Vulkan Stromboli gebucht. Aus Sicherheitsgründen ist es aktuell nur möglich bis auf eine Höhe von 400 m mit einem Guide hochzuwandern. Wir freuen uns darauf!

    Im B&B La Rosamarina werden wir zu vorgerückter Stunde von Ivana und Franco sehr herzlich empfangen. Der Garten ist eine Oase. Franco war während 3 Jahren am Institut Montana in Zug als Italienischlehrer tätig, spricht jedoch kein Deutsch. Sie erzählen vom verheerenden Waldbrand im Mai vor einem Jahr, der durch eine Filmequipe fahrlässig ausgelöst wurde, der den Vegetationsgürtel oberhalb des Dorfes Stromboli völlig vernichtete. Ein tolles Fischgericht rundet den Tag genussvoll ab.
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  • Stromboli - Bootstour mit Feuerwerk

    2023年6月10日, イタリア ⋅ ⛅ 22 °C

    Der Stromboli gilt als einer der aktivsten Vulkane der Welt, aufgrund seiner anhaltenden Eruptionsaktivität. Tatsächlich kommt es alle 10–20 Minuten zu mittelgrossen Explosionen, wobei glühende Lava-, Lapilli- und Aschefetzen bis zu einer Höhe von einigen hundert Metern ausgestossen werden. Manchmal kann die explosive Aktivität zu Lavaströmen führen, die entlang der Sciara del Fuoco fließen.

    Am Morgen geniessen wir einen Kaffee mit unseren Gastgebenden und den anderen Gästen aus Italien und Polen. Danach unternehmen wir einen Erkundungsspaziergang durch Stromboli mit Aperitif und Arancini (frittierte Reisbällchen mit verschiedenen Inhalten). Entspannter Nachmittag in unserer Oase mit Lesen, Italienisch Lernen und Physioübungen! Für den Abend haben wir eine Bootstour gebucht, rund um die Insel mit Halt in Ginestra und bei der Sciara del Fuoco, wo man die Eruptionen nachts sehr gut sehen soll vom Boot aus!

    Wir sind eine kleine Gruppe von 5 Personen, die gegen Abend mit dem Boot rausfährt, an der Sciara del Fuoco vorbei nach Ginestra, auf der Gegenseite der Insel. 30 Einwohner leben das ganze Jahr hier in diesem kleinen Nest. Der Aperitiv mit regionalen Produkten schmeckt und die Sicht von der kleinen Terrasse auf den Sonnenuntergang fasziniert. Um halb Neun geht es wieder zurück mit dem Boot zur Sciara dell Fuoco. Bei der Anfahrt erhaschen wir einen Blick auf eine Eruption. Danach warten ... und tatsächlich! Wow, zwei weitere Eruptionen begeistern uns. Wie ein Zuckerstock, nur in echt!

    Zum Schluss des Abends gucke ich noch eine Halbzeit des Finals der Champions League. Dass Manchester City und nicht Inter Mailand gewonnen hat, wird hier im Süden Italiens eher mit Genugtuung zur Kenntnis genommen!
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  • Stromboli - Trekkingtour ohne Spektakel

    2023年6月11日, イタリア ⋅ ☀️ 23 °C

    Unseren letzten Tag auf Stromboli gehen wir gemächlich an. Mit den herzlichen Besitzern des B&B's Ivana und Franco trinken wir ausgiebig Kaffee und bekommen später selbsteingelegte Oliven zum Kosten. Mmhhhh!

    Chillen am Spiaggia Lunga bis es Zeit ist, sich für die abendliche Trekkingtour zum Vulkan Stromboli bereit zu machen.

    Um 17.30 Uhr geht's beim Büro von Magmatrek mit unserem Guide Adriano los. Auf guten Wegen führt der Weg zwei Stunden bergan und der Flanke des Strombolis entlang zur Sciara del Fuoco ("Feuerrutsche") auf 400 m. Ohne Guide ist der Aufstieg auf eine Höhe von 290 m gestattet. Unterwegs legt Adriano immer wieder Pausen ein und erzählt Wissenswertes über Stromboli und das Inselleben.

    Auf der Insel gibt es kein Trinkwasser. Das wird mit einem grossen Tankschiff regelmässig auf die Insel gebracht. Der Winter sei kalt und windig hier. Um 2 Uhr Mittags verschwindet die Sonne hinter dem Stromboli. Dafür ist es auf der anderen Seite der Insel in Ginostra mit seinen 30 Einwohnern sehr sonnig und angenehm im Winter.

    Seit dem letzten massiven Ausbruch 2019 ist es verboten in die Kraterregion des Strombolis aufzusteigen (924 m). Zu gefährlich, schade! Auch Adriano erwähnt das verheerende Feuer vom Mai 2022, welche durch eine Filmequipe der RAI fahrlässig ausgelöst wurde und sämtliche Vegetation grossflächig vernichtete. Tage- und Nächtelang hätten die Einwohner gegen die Feuersbrunst gekämpft, um das Dorf zu retten. Drei Monate später sei, durch einen starken Sturm und Regenfall verursacht, das Dorf mit Schlammlawinen und Wassermassen überschwemmt worden. Zuerst die starke Erruption des Vulkans und die nachfolgenden Restriktionen, dann die zwei Jahre Corona, letztes Jahr das Feuer und die Überschwemmung! Adriano meint mit einem Lächeln, da fehle nur noch der Einschlag eines Meteoriten auf der Insel!

    Anschaulichen zeichnet der Vulkanologe Adriano die Entstehung des Vulkans in den Aschesand und erklärt der Gruppe, wie die strombolianischen Erruptionen entstehen. Spannend!

    Weniger spannend war dann das Warten auf 400 m auf das Feuerwerk des Stromboli! Wir hörten zwar das Grollen des Vulkans, jedoch war wegen Wolken in der Kraterregion nichts zu sehen. Kein Spektakel! Tja, die Natur macht was sie will!

    Nach einer Stunde Abstieg im Dunkeln und mit Stirnlampen ausgerüstet, "seilten" wir uns beim Observatorium von der Gruppe ab und gönnten uns ein leichtes Znacht im Kerzenlicht. Nach einem halbstündigen Spaziergang waren wir dann gegen Mitternacht wieder in unserer Unterkunft zurück.
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  • Neapel - Street Art und Maradona

    2023年6月12日, イタリア ⋅ ☁️ 26 °C

    Ab heute geht's nordwärts, "heimzue"!🫠 Mit dem Schiff nach Neapel und am Dienstag nach Rom. Dort besuchen wir bis Donnerstag Thabea, bevor wir nach Engelberg fahren werden.

    Kurz nach 9 Uhr legt das schnelle Tragflügelboot in Stromboli ab, Richtung Neapel. Viereinhalb Stunden dauert die Fahrt. Wir kompensieren die kurze letzte Nacht mit etwas Schlaf!🤣 Der Wechsel von den beschaulichen Liparischen Inseln in die lebhafte und chaotische Metropole Neapel (3 Mio. Einwohner) - ist ein Kulturschock!

    Für den späteren Nachmittag habe ich in Neapel eine Free Walkingtour im Spanischen Viertel mit Street Art und Maradona organisiert. Um 16.00 Uhr treffen wir uns beim Spanischen Viertel. Davide, unser sympathischer Guide, führt uns während 2 Stunden durch dieses Quartier. Mit einem guten Mass an Informationen bringt er uns die Geschichte und den Alltag der Menschen Neapels näher.

    In den schmalen Gassen des Spanischen Viertels treffen wir auf viele religiöse Symbole und Bilder. Neapel sei die Stadt der 500 Kirchen! Wohin man auch sieht sind die Gassen und Häuser mit hellblau-weisser Deko geschmückt, sind Porträts der Fussballer des SSC Napoli aufgehängt. Nach 33 Jahren ist Napoli wieder italienischer Meister geworden, zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte. Vorletztes Weekend wurde gefeiert und die Stadt sei eine einzige Festhütte gewesen, meint Davide. Vor 33 Jahren war kein Geringerer als der argentinische Fussballstar Diego Maradona der Erfolgsgarant für den Meistertitel. Seither wird er hier in Neapel wie ein Gott verehrt. Das bekannte Wandbild des begnadeten Fussballers, der später dann eher mit seinem exzessiven Leben für Aufmerksamkeit sorgte, löst bei mir alte Erinnerungen aus, nicht nur an die "Hand Gottes"! 😉
    Adriano weist bei zwei Büsten von Padre Pio (einem in Italien verehrten Heiligen) und Maradona darauf hin, dass Fussball und Religion in Neapel ebenbürtig wichtig seien! Wahrscheinlich ja in ganz Italien!

    Davide führt aus, dass die ersten beiden Meistertitel (86/87 und 89/90) einer Befreiung gleichkamen und für das Selbstwertgefühl der Menschen hier existenziell wichtig war. Endlich hat man es den arroganten Clubs aus Norditalien gezeigt! Offenbar läuteten diese Erfolge eine Veränderung des Selbstbewusstseins der Napolitaner*innen ein und die Wahrnehmung und Achtung zwischen Nord und Süd habe sich langsam verändert. Beim jetzigen dritten Titel überwiege vor allem das Gefühl der Freude und des Stolzes.

    Vor der gewaltsamen Vereinigung 1861 mit dem jungen Staat Italien war Neapel die Hauptstadt des Königreichs beider Sizilien, welches die Insel Sizilien und das gesamte südliche Festland umfasste. Gemäss Davide soll der damalige Reichtum (v.a. Gold) des grössten Königreichs auf dem Stiefel die spätere Industrialisierung des Norden Italiens finanziert haben!

    Auf dem Rundgang begegnen wir immer wieder Street Art, Wandmalereien und Graffities. Vor Jahren haben 2 lokale Künstler angefangen mit Kindern und Jugendlichen simple Wandmalereien zu gestalten mit dem Ziel, "weg von der Strasse". Unzählige Malereien schmücken die Gassen und eine Stiftung führt diese Form der Jugendarbeit heute weiter.

    Davide weist uns immer wieder auch auf die problematischen Aspekte der Grossstadt hin wie Mafia, Korruption, Kriminalität, Abfall, Mentaliät etc. Gleichzeitig betont er immer wieder, wie sich in den vergangenen 30 Jahren das Leben gerade auch in den erwähnten Aspekten zum Positiven verändert habe. Seine unaufgeregten und fundierten Ausführungen untermalen dies! Er sei stolz Italiener und Neapolitaner zu sein, wolle jedoch ein realistisches Bild seiner Stadt vermitteln. Sympathisch!

    Und dann sitzen wir beim Apèro im historischen Zentrum und erhalten einen Telefonanruf von Jonas und Larissa. Unser 5. Grosskind ist vor einer Stunde zur Welt gekommen. Benvenuto, lieber Charlie!😘
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  • Santa Cittarama ... und wieder Zuhause!

    2023年6月15日, イタリア ⋅ ☁️ 24 °C

    Dienstag, 13. Juni
    Die letzten beiden Tage vor unserer Heimkehr nach Engelberg besuchen wir Thabea, die vorübergehend als Gast und Helferin bei einer buddhistischen Gemeinschaft in der Nähe von Rom mitlebt.

    Dienstagvormittag fahren wir mit dem Zug von Neapel nach Rom und von dort mit einem Mietauto eine Stunde lang nach Santa Cittarama. Schön, unsere jüngste Tochter in die Arme zu schliessen und einen Moment an ihrem aktuellen Leben an diesem atmosphärischen Ort teilzuhaben.

    Am Abend dürfen wir an der "Puja" im Tempel teilnehmen. Ein Dutzend buddhistischer Mönche und eine grössere Gruppe Laien, vor allem thailändische Frauen, singen und meditieren eine Stunde lang. Heidi und ich lauschen fasziniert den Gesängen und geniessen den stillen meditativen Moment für uns.

    Mittwoch, 14. Juni
    Wir übernachten im nahe gelegenen B&B da Odila, das einsam auf einem Hügel thront. Der Blick beim Frühstück ist atemberaubend. Ein Paradies!

    Zum Mittagessen sind wir in Santa Cittarama eingeladen. Nach einem besinnlichen Moment im Tempel und dem Besuch eines hochangesehenen 89-jährigen Meisters und Lehrers werden wir mit thailändischem Essen verwöhnt. Gendergerecht helfen Thabea und Heidi danach beim Abwasch während ich mein Mittagsschläfchen halte!🤣

    Beim nachmittäglichen Spaziergang durch die benachbarten Wälder werden wir verregnet und ein gewaltiger Blitz erschreckt uns. Wow, der ist irgendwo in der Nähe eingeschlagen! Am Abend nehmen wir nochmals an der "Puja" teil, bevor es heisst von Thabea Abschied zu nehmen. Wir haben es genossen und geschätzt, die kurze Zeit zusammen.

    Donnerstag, 15. Juni
    Ein letztes Frühstück mit Ausblick. Dann fahren wir rechtzeitig Richtung Rom los, damit wir keinen zeitlichen Stress bekommen. Man weiss ja nie mit dem Verkehr! Nach dem Suchen des Rückgabeortes für unseren Mietwagen und einer nervenaufreibenden Odyssee - Andreas hat sein Handy im Mietwagen liegen gelassen, zurückgerannt und mit einigem Glück wiedererhalten - sitzen wir 5 Minuten vor Zugsabfahrt im Hochgeschwindigkeitszug Frecciarossa Richtung Mailand. Uff, geschafft und geschafft!🙈

    Mit dem heutigen Tag geht meine fast 8-wöchige Reise zu Ende. Es war ein besonderes Geschenk für mich, das alleine Unterwegssein auf Sizilien und die Zeit zusammen mit Heidi auf den Liparischen Inseln. Wir freuen uns beide aufs heimkommen und das Wiedersehen mit unseren Lieben! Und - nach der Reise ist ja immer wieder vor der Reise!😉
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    旅行の終了
    2023年6月15日