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- Sep 20, 2024, 5:00 PM
- ☁️ 20 °C
- Altitude: 455 m
- SpainCastille and LeónPosada de ValdeónCaín43°12’46” N 4°54’17” W
Picos 2
September 20 in Spain ⋅ ☁️ 20 °C
Ein fauler, kühler und regnerischer Tag auf dem Camping in Santa Marina de Valdeón, dann geht es weiter über wilde kleine Sträßchen nach Cain. Von hier wurde vor über 100 Jahren in der Schlucht des Rio Cares ein Kanal in den Berg getrieben, um zehn Kilometer weiter ein Kraftwerk zu betreiben. Der Wartungsweg dieses Kanals ist eine Attraktion in der Gegend und so laufen auch wir durch diese gigantische Schlucht. Schwindelerregende Tiefblicke, keine Geländer, Tunnels, über uns wieder unzählige Geier und heute auch Adler - so wandern wir erst flußabwärts und dann wieder zurück.
Auf dem Weg nach Posada de Valdeón gibt es noch ein schnelles Bad im Fluss, dann steuern wir einen Womo-Platz an, bei dem wir abends und morgens kräftiges Hirschgebrünftel von der anderen Talseite hören.
Auf einem aussichtsreichen Picknickplatz auf einem Pass machen wir Frühstückspause, ohne Sonne würden wir aber nicht draußen sitzen.
In Oseja de Sajambre gibt es ein weiteres Nationalpark-Infozentrum und eine engagierte Mitarbeiterin informiert uns über unsere nächste geplante Tour und darüber, dass der Name Picos de Europa von den Seefahrern kommt, die diese Gipfel als erstes Land ausmachen konnten.
In Covadonga müssen wir feststellen, dass es heute keine vernünftigen Busverbindungen mehr zu den Lagos de Covadonga gibt, so fahren wir wieder ein Stück zurück und richten uns auf dem kostenlosen Wo-Mo-Stellplatz in Cangas de Onis ein. Ein schönes Städtchen.
Ein Bus nach dem anderen fährt die steile Straße zu den Lagos de Covadonga hoch, oben verteilt es sich zum Glück und wir drehen eine nette Runde, die landschaftlich schon wieder ganz anders ist als bisher.
In Cangas gehen wir noch bummeln und ich erstehe mir warme Haus- bzw. Busschuhe, da es abends und morgens oft schon kalt ist.
Wir fahren weiter nach Arenas, jetzt haben wir die Picos fast umrundet. Auf einem Zeltplatz ist dann Waschtag angesagt und da ein trockener und fast schon heißer Wind pfeift, trocknet unser Zeug ruck zuck. Auf einer Trailrunde komme ich gut ins schwitzen, es dauert länger als geplant, macht aber richtig Laune.
Einen Regentag nutzen wir zum Planen und zum Fördern der lokalen Cafés.
Der Cares, gestern noch ein ruhiger, klarer Fluß, der mich erfrischte, ist heute einen Meter höher, reißend, lärmend und braun. So schnell geht's.
Wir drehen noch eine aussichtsreiche Runde mit Blick auf den Picu de Urriellu und alle Mastiffs, die ihre Herden bewachen, sind absolut cool, wenn wir vorbeilaufen. Wie schön. Und zur Belohnung besuchen wir nochmals unser Stammcafé.
In Poncebos erwandern wir uns die Schlucht nach Bulnes hoch. Wir sind hier zwischen 200 und 600 Meter hoch, aber alles wirkt schon deutlich alpiner. Nach Bulnes geht keine Straße, dafür eine Bahn, sodass das gesamte Dorf aus Restaurants und Bars besteht. Aber alles ist trotzdem recht beschaulich und ansprechend. Wir probieren lokale Spezialitäten, eine Fabada (große weiße Bohnen mit Blutwurst und Schweinebauch) und Chorizo in Sidra. Sehr lecker! Dazu Calimoja, also Rotwein mit Cola. Diese Mischung ist hier aufgrund weniger guten Rotweins entstanden... Wir fahren noch weiter nach Sotres und versuchen uns an einer Piste zum Collado de Pandébano, von wo aus wir morgen loswandern wollen. Aber nach wenigen Metern wird klar, dass das unserem Auto und unseren Nerven nicht gut täte, hier weiter zu fahren. So landen wir in Sotres auf einem dorfnahen Parkplatz und sind eines von vielen Wo-Mos. An mehreren Autos trocknen Neoprenanzüge - die Nähe zum Meer bringt an wellenarmen Tagen auch die Surfer in die Berge.
Ein Allradtaxi bringt uns zum Collado und wir haben einen Traumtag erwischt. Die Wolken verziehen sich Stück für Stück und es ist eine klare Luft. Wir steigen auf zum Refugio Urriellu und unterwegs erblicken wir ihn dann, den Picu de Urriellu, den Fitz Roy der Picos ;-)
Jana, wir sind zusammen die Huemul-Runde gewandert, hat hier oben den Sommer über gearbeitet, aber leider haben wir sie knapp verpasst, schade. Wir genießen eine lange Pause im Gras, bevor es wieder abwärts geht und wir gegen später auf unsere schöne Tour im Ort anstoßen. Zu feiern gibt es auch noch einen dritten Jahrestag - seither bin ich wieder titanfrei 😃.
Den letzten schönen Tag vor ein paar Regentagen nutzen wir nochmal hier in den Bergen, fahren mit dem Bus nach Tielve und wandern von dort zurück. Und schon wieder und immer noch begeistert uns die Landschaft hier. Heute sind wir mehr im Weidegebiet unterwegs, die klare Luft und die beginnende Herbstfärbung sind einfach toll. Die leckeren Postres in der Bar machen uns den Abschied auch nicht leichter, wir fahren aber noch talwärts. Eine Parkbucht mit Bachzugang ermöglicht die nötige Hygiene und wir finden einen ruhigen Übernachtungsparkplatz. Ein lauer Abend und dankbar und zufrieden sitzen wir draußen und schauen, wie immer mehr Sterne am Himmel sichtbar werden.
Hier in der Gegend gibt es einen besonderen Blauschimmelkäse und wir machen noch eine kleine Führung durch eine Käsehöhle. Interessant, wie vielfältig die Käseherstellung doch ist und wie lecker die Ergebnisse sind.
Nach mehr als zwei Wochen sagen wir den Picos nun adios. So lange wollten wir gar nicht bleiben, so passiert das eben beim Reisen mit Zeit.Read more
Traveler Bärbelix😀 einfach stark diese Frau 👍
Traveler so auf Augenhöhe ist so ein Mastiff schon ne andere Nummer ;)
Traveler wie idyllisch!
Traveler Was für eine Arbeit, diesen Weg anzulegen!