Montíboli

„Verschiebe nicht auf Morgen - was Du heute kannst besorgen!“ Diesem entsprechend beschlossen Hans-Ruedi und ich, heute den markanten Felsen bei Calpe, den Peñón de Ifach, zu erklimmen. Der gute, mit flachen Steinen gepflästerte Weg führt erst am Informationszentrum des Naturparks vorbei und dann in vielen Windungen entlang der Nordseite bis zu einem Tunnel, durch den man zur Nordostseite des Felsens gelangt. Der felsige Boden des Tunnels ist durch die vielen Begehungen äussert rutschig; man kann sich aber gut an seitlichen Ketten festhalten. Nach dem Tunnel ändert die Qualität des Weges merklich. Wir müssen auf jeden Schritt achten, denn aus dem guten Weg wurde ein schmaler Felsenpfad, der sich zudem als äussert rutschig erweist und deshalb grösste Vorsicht verlangt, zumal meeresseitig schroff abfallende Hänge festzustellen sind. So gelangen wir langsam zu einer Abzweigung: Rechts geht es noch rund 500 m weiter bergwärts zum Gipfel und geradeaus zu einem Mirador. Hans-Ruedi wählt den Weg zum Aussichtspunkt und ich nehme die letzten 500 m Richtung Gipfel unter die Füsse. Doch bald verschlechtert sich die Situation: ich kraxle teilweise auf allen Vieren den Berg hinauf, sichere mich so gut als möglich immer an drei Punkten, und luge den Weg hinauf, stelle aber fest, dass dieser je länger je schwieriger und vor allem auf den glatten Felsen rutschiger wird. Ich beschliesse, umzukehren, um keinen unnötigen Gefahren zu begegnen. Zwar fehlen mir nur mehr ein Viertel des Weges zum Gipfel, meine Sicherheit geht mir aber vor. Nach rund einer halben Stunden mühsamstem Abwärtsgehen erreiche ich wieder die Abzweigung, wo auch Hans-Ruedi bald wieder eintrifft. Wir sind beide nicht mehr 20 und ich verfüge zudem nur über Turnschuhe, so dass der Entscheid zur Rückkehr der einzig Richtige war. Mit guten Wanderschuhen wäre die vollständige Besteigung evtl möglich gewesen. Aber ich fordere mit 73 Jahren das Schicksal nicht heraus! Man sollte sein persönliches Glück nicht allzu sehr herausfordern und einige Vorsichtsmaßnahmen in Betracht ziehen, wenn man auf den bekannten Felsen in Calpe steigen möchte. Von der Abzweigung aus gelange ich dann doch noch zum Mirador und anschliessend treten wir zur Rückkehr nach Calpe an. Es war trotzdem ein schönes Erlebnis.

Unsere beiden Frauen, Christine und Ursula, besuchten während dieser Zeit den Trödlermarkt in El Cisne. Gemäss ihren Aussagen hat sich das Marktgeschehen im Vergleich zu früheren Jahren stark verbessert. Und Christine findet das eine oder andere Schnäppchen zum Mitnehmen.
Wir treffen uns gegen 14:00 h etwas oberhalb von Altea im bekannten Restaurante Melitón Jardin und geniessen gute Küche und sehr guten Rotwein, von dem ich gleich 12 Flaschen zum Mitnehmen bestelle.

Abends sind wir bei Christel und Franz eingeladen, die ganz zuoberst des Blocks wohnen. Lebhafte Gespräche bei gutem Wein und Häppchen beenden diesen erlebnisreichen Tag.Read more