Balkan 2025

April 2025
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Reise durch den Balkan.
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  • Day 22

    Mit der alten Waldbahn nach Lillafüred

    Yesterday in Hungary ⋅ ☀️ 17 °C

    Die Waldbahn von Lillafüred (ungarisch: Lillafüredi Állami Erdei Vasút) ist eine Schmalspurbahn, die seit über 100 Jahren durch das nordungarische Bükk-Gebirge fährt. Ursprünglich wurde sie 1923 für den Holztransport errichtet, transportierte aber schon bald auch Fahrgäste. Heute wird sie fast ausschließlich von Touristen genutzt.

    In offenen Waggons ruckelt man rund 14 Kilometer weit von der Stadt Miskolc bis ins abgelegene Garadna. Die Strecke führt durch das malerische Szinva-Tal, vorbei an dichten Wäldern, Felsformationen, kleinen Brücken und durch dunkle Tunnel. Die Züge werden heute von Diesellokomotiven des Typs Mk48 gezogen, die teilweise aus den 1960er Jahren stammen. Insgesamt dauert die Fahrt etwa 50 Minuten. Nach rund 30 Minuten erreicht man Lillafüred – für viele der schönste Halt entlang der Strecke.

    Lillafüred zählt zu den bekanntesten Ausflugszielen im Bükk-Gebirge – unter anderem wegen seines künstlich angelegten Wasserfalls (dem höchsten in Ungarn), zwei Tropfsteinhöhlen und dem markanten Palasthotel am Seeufer. Der Ort wurde Ende des 19. Jahrhunderts als Kurort gegründet und nach Lilla Vay benannt, der Schwester eines Förderers. Die ungarische Endung „-füred“ bedeutet „Bad“ oder „Kurort“, sodass der Name sinngemäß „Lillas Kurort“ heißt.

    Das auffällige Palasthotel wurde Ende der 1920er-Jahre als Prestigeprojekt der ungarischen Regierung errichtet, um den Tourismus in der Region zu fördern. Es diente zunächst der Oberschicht als Ferienort, später als Lazarett und Erholungsheim, und ist heute – nach umfangreicher Renovierung – das Wahrzeichen von Lillafüred.

    Bei unserem Besuch in der Vorsaison war es sehr ruhig. Viele Cafés und Angebote hatten noch geschlossen. Wir nutzten die Gelegenheit für eine kleine Wanderung auf den gegenüberliegenden Hügel. Von dort hat man einen schönen Blick auf Lillafüred und das Palasthotel.

    Die Bahn startet am Bahnhof Dorottya utca in Miskolc, der mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar ist. Fahrkarten können am Abfahrtsort oder im Zug erworben werden; im Zug ist jedoch nur Barzahlung in ungarischer Währung möglich. Da die Fahrpläne saisonal variieren, empfiehlt es sich, den aktuellen Fahrplan vorab online zu prüfen.

    Neben Lillafüred gibt es entlang der Strecke weitere sehenswerte Haltestellen, etwa das Museum für Hüttenwesen in Újmassa oder das Forellenrestaurant in Garadna.
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  • Day 20

    Suchá Belá – Eine Abenteuer-Wanderung

    April 21 in Slovakia ⋅ ⛅ 14 °C

    Die Wanderung durch die Schlucht Suchá Belá zählt zu den beliebtesten Routen im Nationalpark Slovenský raj („Slowakisches Paradies“). Die Tour ist ein echtes Abenteuer, denn sie verläuft nicht nur am Wasser entlang, sondern mitten hindurch. Über rutschigen Stock und Stein, entlang von Felswänden und über hohe Leitern wandert man dem Wasser entgegen, das sich in kleinen Kaskaden und rauschenden Wasserfällen durch die Schlucht bewegt. Schwierig ist die Strecke nicht, aber man sollte trittsicher sein und konzentriert bleiben. Ganz ohne einen Schritt ins Wasser kommt man kaum durch, deshalb sind feste Wanderschuhe auf dem rutschigen Untergrund sehr zu empfehlen.

    Die Strecke ist etwa 3,7 Kilometer lang und überwindet rund 420 Höhenmeter. Sie ist ausschließlich stromaufwärts begehbar und beginnt am Parkplatz Podlesok. Für den gesamten Rundgang sollte man 4-5 Stunden einplanen, je nach Tempo und Andrang. Da die Route besonders in der Hauptsaison sehr beliebt ist, wird empfohlen, früh zu starten – an den steilen Leitern kann es sonst zu Wartezeiten kommen. Wir waren im April gegen neun Uhr morgens unterwegs: Obwohl es Vorsaison war, war die Schlucht bereits gut besucht – nicht überlaufen, aber auch nicht leer. Am Einstieg wird eine Gebühr von 4 Euro erhoben, das Tagesticket für den Parkplatz kostet 5 Euro.

    Für uns war es die bisher abenteuerlichste Schluchtenwanderung. Die Strecke fordert Aufmerksamkeit und wechselt ständig zwischen Gehen, Klettern und Balancieren. Man wusste nie so genau, was als Nächstes kommt. Die Schlucht lebt allerdings mehr vom Erlebnis als von besonderen Ausblicken. Oben wartet kein Gipfelmoment, kein weiter Blick, sondern einfach der Übergang in den Wald. Der Rückweg führt über einen breiten Forstweg zurück ins Tal. Der Aufstieg allein war für uns Erlebnis genug – und bleibt als genau das in Erinnerung.
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  • Day 19

    Domica - Die perfekte Tropfsteinhöhle

    April 20 in Slovakia ⋅ ☁️ 19 °C

    Im Grenzgebiet zwischen der Slowakei und Ungarn, eingebettet in die bewaldeten Hügel des Nationalparks Slovenský kras, liegt eine der faszinierendsten Tropfsteinhöhlen Mitteleuropas: die Domica-Höhle (slowakisch: Jaskyňa Domica). Sie ist Teil des grenzüberschreitenden Baradla-Domica-Höhlensystems, das sich über etwa 25 Kilometer erstreckt, als eines der größten Tropfsteinhöhlensysteme Europas gilt und seit 1995 zum UNESCO-Weltnaturerbe zählt. Mit über fünf Kilometern erforschter Länge ist die Domica-Höhle der bedeutendste Abschnitt auf slowakischer Seite – und ein beeindruckendes Naturwunder für sich.

    Ein besonderes Highlight der längeren Führung wäre eigentlich die Bootstour auf dem unterirdischen Fluss Styx gewesen. Leider war der Wasserstand bei unserem Besuch zu niedrig, sodass diese Fahrt nicht angeboten werden konnte.

    Trotzdem war die Führung sehr lohnenswert. Wir wanderten durch unterirdische Hallen und Gänge. Dabei kamen wir an stufig aufgebauten Stalagmiten, zwiebelförmigen Stalaktiten und kunstvoll geschwungenen Sinterbecken vorbei. Besonders eindrucksvoll war der Majkov dóm, der größte Saal der Höhle, benannt nach dem slowakischen Entdecker Ján Majko, der die Höhle 1926 erforschte.

    Nicht nur die Natur hat hier eindrucksvolle Spuren hinterlassen – auch der Mensch war schon früh in der Höhle aktiv. Archäologische Funde zeigen, dass bereits vor über 5.000 Jahren Menschen der Bükk-Kultur die Höhle nutzten – vermutlich als Unterschlupf oder für rituelle Zwecke.

    Besonders lebendig wurde es, als wir auf eine ganze Reihe von Fledermäusen stießen, die sich in den dunkleren Nischen der Höhle sammelten. In der Domica-Höhle leben bis zu 16 verschiedene Fledermausarten – darunter eine der größten bekannten Kolonien der seltenen Mittelmeer-Hufeisennase.

    Obwohl wir schon viele Tropfsteinhöhlen besucht haben, hat uns die Domica-Höhle besonders beeindruckt – durch die unglaubliche Vielfalt der Tropfsteinformen, die Mischung aus engen Gängen und großen Hallen sowie die durchgängig stimmungsvolle Beleuchtung. Dadurch entsteht eine ganz besondere Atmosphäre, die wir so noch in keiner anderen Höhle erlebt haben.
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  • Day 19

    Das Funkeln des Aragonits

    April 20 in Slovakia ⋅ ☁️ 18 °C

    Abseits der bekannten Reiserouten im Süden der Slowakei liegt ein Ort von besonderer geologischer Bedeutung: die Aragonithöhle von Ochtina (slowakisch: Ochtinská aragonitová jaskyňa). Sie ist eine von nur drei öffentlich zugänglichen Aragonithöhlen weltweit – und die einzige ihrer Art in Europa.

    Über Jahrtausende hinweg entstanden hier besondere Aragonitformationen – eine seltene Kristallform von Calciumcarbonat. Möglich wurde dies durch außergewöhnliche geologische Bedingungen: Die Höhle liegt in einer linsenförmigen Marmorstruktur, die von wasserundurchlässigem Phyllit umgeben ist. Solche Gesteinsverhältnisse sind in Mitteleuropa äußerst selten – sie ermöglichen die spezielle chemische Zusammensetzung und das Mikroklima, das für die Bildung von Aragonit notwendig ist.

    Wissenschaftler unterscheiden in der Höhle drei Generationen von Aragonitkristallen: Die ältesten sind etwa 138.000 Jahre alt, weitere entstanden vor rund 14.000 Jahren. Einige winzige Kristallansätze wachsen auch heute noch. Die Vielfalt der Formen ist beeindruckend: Einige Kristalle ragen wie gefrorene Nadeln in den Raum, andere bilden traubenartige oder korallenähnliche Gebilde. Besonders faszinierend sind dabei sogenannte Heliktiten – schrauben- oder spiralförmige Kristalle, die oft scheinbar gegen die Schwerkraft wachsen. Besonders eindrucksvoll ist die Milchstraßenhalle, in der die Aragonite dicht an der Decke sitzen und im Licht wie ein glitzerndes Sternenfeld wirken. Als eine von mehreren geologisch herausragenden Höhlen trägt sie zum UNESCO-Weltnaturerbe „Höhlen des Aggteleker und Slowakischen Karsts“ bei.

    Entdeckt wurde die Höhle 1954 bei Bohrarbeiten für einen geologischen Erkundungsstollen zur Eisenerzsuche. Als die ersten Kammern freigelegt wurden, stieß man auf eine völlig unerwartete Kristallwelt. Die besondere Form des Aragonits machte die Höhle schnell zu einem bedeutenden Forschungsobjekt, blieb aber lange für die Öffentlichkeit unzugänglich. Erst 1972 wurde ein Teil für Besucher erschlossen. Insgesamt misst das System rund 300 Meter, wovon etwa 230 Meter heute begehbar sind.

    Der Zugang erfolgt über einen künstlich angelegten Stollen. Nach einem kurzen Weg vom Parkplatz steigt man über 104 Stufen in den Fels hinab. Die Temperatur im Inneren liegt konstant bei etwa 7 °C, bei hoher Luftfeuchtigkeit. Die Führung durch die Höhle dauert etwa 30 Minuten und konzentriert sich auf die geologischen Besonderheiten. Leider kostet es 10€ extra, wenn man Fotos machen möchte.

    Fazit: Die Aragonithöhle von Ochtina ist auf jeden Fall eine Höhle der besonderen Art und definitiv einen Besuch wert.
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  • Day 18

    Zipser Burg: Vom Machtort zum Steinbruch

    April 19 in Slovakia ⋅ ☀️ 15 °C

    Die Zipser Burg (Spišský hrad) zählt mit einer Fläche von über 41.000 Quadratmetern zu den größten Burgruinen Europas. Sie liegt weithin sichtbar auf einem Hügel im Nordosten der Slowakei und überragt die umliegende Landschaft um rund 200 Meter – ein Anblick, der schon von weitem beeindruckt. Die ältesten Teile der Anlage stammen aus dem 12. Jahrhundert, ihre Geschichte reicht also fast 900 Jahre zurück. Seit 1993 gehört die Burg zum UNESCO-Weltkulturerbe. Als Wahrzeichen der Ostslowakei ziert sie nicht nur Postkarten, Briefmarken und Münzen, sondern steht sinnbildlich für das kulturelle Erbe des Landes – ähnlich wie Schloss Neuschwanstein für Bayern.

    Über Jahrhunderte hinweg war die Zipser Burg das politische und militärische Machtzentrum der Region. Hier residierten die Zipser Gespane – hochrangige Vertreter des ungarischen Königs, die mit Verwaltung, Steuererhebung und Rechtsprechung betraut waren. In einem Gebiet, das von Handelswegen durchzogen und kulturell vielfältig geprägt war, kam dieser Funktion besondere Bedeutung zu. Die Lage der Burg war strategisch ideal: geschützt, übersichtlich, symbolträchtig. In einer Zeit, in der Macht sichtbar sein musste, war die Zipser Burg ein unübersehbares Zeichen von Autorität.

    Doch mit der Zeit veränderten sich die politischen und militärischen Rahmenbedingungen. Neue Handelszentren wie Levoča gewannen an Bedeutung, und das städtische Leben wurde attraktiver als das abgeschiedene Dasein hinter dicken Mauern. Auch militärisch hatte die Höhenlage ihren Vorteil verloren – mit dem Aufkommen der Kanonen waren selbst massive Festungen nicht mehr sicher. Als dann im späten 18. Jahrhundert ein Feuer große Teile der Burg zerstörte, entschied man sich gegen den Wiederaufbau. Die Anlage war inzwischen zu groß, zu teuer und galt als überholt. Es fehlte an Verantwortung und Interesse, und so begannen die Menschen aus den umliegenden Dörfern, die Mauerreste Stück für Stück abzutragen und als Baumaterial zu verwenden. So entstand nach und nach jene eindrucksvolle Ruine, die heute wie ein Freilichtmuseum an längst vergangene Zeiten erinnert.

    Heute ist die Burg wieder zugänglich. Wer möchte, kann große Teile der Anlage auf eigene Faust erkunden. Besonders auffällig ist die riesige Unterburg, deren Ausmaß man am besten aus der Luft oder bei einem Spaziergang auf der Mauer überblickt. In der Oberburg gibt es einige rekonstruierte Räume und kleinere Ausstellungen, die Einblicke in die Geschichte geben. Vieles ist offen zugänglich, manche Bereiche sind nur durch Schilder erklärt.

    Dank verlängerten Öffnungszeiten über Ostern konnten wir die Burg am späten Nachmittag besichtigen. Einen Audio-Guide, der auf manchen Websites angekündigt wird, konnten wir vor Ort leider nicht finden – schade, denn er hätte den Rundgang sicherlich noch bereichert. Danach sind wir noch auf den gegenüberliegenden Hügel gewandert. Von dort hatten wir einen weiten Blick über die gesamte Anlage, während die Sonne langsam hinter den Bergen verschwand. Ein ruhiger, sehr stimmiger Abschluss für diesen besonderen Ort.
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  • Day 16

    Arwaburg – Geschichte auf drei Ebenen

    April 17 in Slovakia ⋅ ☀️ 22 °C

    Majestätisch thront sie auf einem Felsen über dem Fluss Orava – die Arwaburg (Oravský hrad), vielleicht die beeindruckendste Festung der Slowakei. Hoch oben im Norden des Landes erhebt sie sich auf einem schmalen, steilen Kalksteinfelsen, der rund 112 Meter in die Höhe ragt. Ihre Bauweise ist außergewöhnlich: Über drei Ebenen hinweg zieht sie sich den Berg hinauf, und man erkennt an vielen Details, wie sie im Laufe der Jahrhunderte erweitert und verändert wurde. 

    Von Weitem wirkt sie wie eine Filmkulisse – und genau das war sie auch schon mehrfach. 1922 diente die Arwaburg als Schauplatz für den Stummfilm Nosferatu, die erste Verfilmung der Dracula-Geschichte. Der Film gilt als Meilenstein des Horrorgenres und prägte das Bild des Vampirs in der Popkultur bis heute. Auch spätere Produktionen – darunter Dragonheart 2 (2000) und die Netflix-Miniserie Dracula – nutzten die markante Silhouette der Burg als Kulisse.

    Die Ursprünge der Burg reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück. Ihr Erscheinungsbild veränderte sich über die Zeit – je nach Zweck, Zeitgeist und Besitzer. Nach einem verheerenden Brand im Jahr 1800 wurde sie sorgfältig restauriert. Heute ist sie ein Museum mit Ausstellungen zur Geschichte, Archäologie, Naturkunde und Volkskultur – verteilt auf verschiedene Ebenen.

    Neben den historischen Fakten gehört auch eine düstere Legende zur Arwaburg – die der sogenannten „weißen Frau“. Der Überlieferung nach war sie die Ehefrau eines grausamen Burgherrn, dem sie sich eines Tages in den Weg stellte, um eine Magd zu schützen. Im Zorn hieb er ihr die Hand ab, und schwer verletzt soll sie ihm noch auf dem Sterbebett vergeben haben. Seitdem, so erzählt man sich, erscheint ihr Geist in einem weißen Kleid mit blutender Hand – besonders zu Allerseelen oder am Palmsonntag. Besucher berichten, sie nachts durch die Flure wandeln gesehen zu haben – eine stille, geisterhafte Gestalt, die durch die Burg streift und vielen lange im Gedächtnis bleibt.

    Wir hatten das Glück, die Arwaburg über Ostern zu besuchen – eigentlich ist sie im April noch geschlossen, doch zu den Feiertagen öffnet sie traditionell für einige Tage ihre Tore. Der Eintritt beträgt 9 Euro, das Parken direkt unterhalb der Burg kostet 5 Euro. Der Rundgang dauert etwa anderthalb Stunden, führt über rund 660 Treppenstufen und verläuft teils durch enge, verwinkelte Gänge. Ein kostenloser Audioguide fürs Handy ist in mehreren Sprachen verfügbar, auch auf Deutsch.

    Nach der Besichtigung kehrten wir im Restaurant Thurzov mlyn direkt neben der Burg ein. Von der Terrasse aus hat man die Burg weiterhin im Blick – ein schöner Ort, um den Besuch gemütlich abzurunden. Die Arwaburg ist definitiv etwas Besonderes, und ein Abstecher lohnt sich aus unserer Sicht in jedem Fall.
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  • Day 12

    Eiskunst in Hrebienok

    April 13 in Slovakia ⋅ ☁️ 11 °C

    In Hrebienok verwandelt sich der Winter in ein echtes Märchen aus Eis – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Jedes Jahr locken die kunstvollen Eisfiguren Besucher aus der ganzen Welt an. Herzstück der Ausstellung ist der Tatra-Eisdom, der seit 2013 jeden Winter neu erschaffen wird. Für die Saison 2024/2025 stand er ganz im Zeichen von Papst Johannes Paul II. Aus 225 Tonnen Eis entstanden meisterhafte Nachbildungen der Wawel-Kathedrale und der St.-Adalbert-Kirche in Krakau – detailverliebt, majestätisch und bei jedem Lichtwechsel auf neue Weise faszinierend. Der Eintritt ist kostenlos, was besonders Familien und Spaziergänger begeistert, die einfach mal kurz staunen wollen.

    Ein weiteres Highlight ist der internationale Eisskulpturenwettbewerb „Tatry Ice Master“, der Hrebienok im Januar für zwei Tage in eine Bühne der Eiskunst verwandelt. Künstlerinnen und Künstler aus zehn Ländern zaubern innerhalb kürzester Zeit aus 50 Tonnen Eis rund 35 Skulpturen – teils filigran, teils monumental, aber immer kreativ und fotogen. Ob Tiere, Fabelwesen oder ganze Szenen aus Mythen und Märchen – die Vielfalt ist beeindruckend. Die Werke bleiben bis zum Ende der Wintersaison erhalten und können in einer kleinen Galerie sowie im Freien bestaunt werden.

    Begleitet wird das Spektakel von Live-Musik, Mitmachaktionen und der spektakulären „Fire & Ice Show“, bei der Flammen und Eis auf eindrucksvolle Weise zusammentreffen. Die Kulisse der verschneiten Tatra macht das Erlebnis perfekt. Wer nach all dem Staunen eine Pause braucht, findet in der Nähe gemütliche Einkehrmöglichkeiten – oder saust einfach mit der Rodel den Berg hinab.

    Wir selbst waren zwar nicht mitten im Winter da, haben das Ganze aber gerade noch miterlebt – und waren wirklich froh, dass uns diese beeindruckende Eiswelt nicht entgangen ist.
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  • Day 12

    Hrebienok – Erster Blick auf die Tatra

    April 13 in Slovakia ⋅ ⛅ 12 °C

    Den ersten Tag in der Slowakei nutzten wir gleich für einen Ausflug ins Gebirge – und zwar in die Hohe Tatra, die im Norden des Landes liegt und den höchsten Teil des Karpatenbogens bildet. Unser Ziel war Hrebienok, ein kleiner Erholungs- und Wintersportort, der im Winter zum Rodeln und Langlaufen einlädt und in der warmen Jahreszeit als Ausgangspunkt für viele Touren genutzt wird.

    Die Anfahrt führte uns über die Tatranská magistrála, eine rund 40 Kilometer lange Panoramastraße, die sich entlang des Gebirgskamms zieht und die wichtigsten Orte der Region miteinander verbindet. Immer wieder eröffnen sich Ausblicke auf schneebedeckte Gipfel und dichte Nadelwälder. Die Straße gilt als eine Art Lebensader der Region – landschaftlich reizvoll und zugleich funktional.

    Die Hohe Tatra selbst ist zwar klein – sie misst nur etwa 25 Kilometer in der Länge – wirkt aber durch ihre schroffen Felsformationen, tief eingeschnittenen Täler und markanten Gipfel erstaunlich dramatisch. Nicht umsonst wird sie oft als das „kleinste Hochgebirge der Welt“ bezeichnet. Das Gebiet steht unter strengem Naturschutz, ist UNESCO-Biosphärenreservat und eines der wichtigsten Rückzugsgebiete für Braunbären in Europa. Auch Luchse, Wölfe, Gämsen und eine Vielzahl seltener Vogelarten sind hier zu Hause.

    Geparkt haben wir in Starý Smokovec. Von dort kann man entweder in etwa 45 Minuten zu Fuß hinaufsteigen – oder die Standseilbahn nehmen, so wie wir es gemacht haben. Oben angekommen war es trotz Sonnenschein eisig und windig – wir blieben trotzdem eine Weile, genossen die Aussicht und wärmten uns bei einem Kaffee.

    Neben den Wanderwegen bietet Hrebienok auch ein kleines Kulturprogramm. Aktuell gibt es dort eine Eisskulpturen-Ausstellung sowie das Kvantarium – eine Lichtinstallation mit interaktiven Elementen, die wir diesmal leider verpasst haben.
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  • Day 11

    Štramberk – Höhle, Hügel, Honigohren

    April 12 in Czech Republic ⋅ ⛅ 15 °C

    Auf dem Weg in die Slowakei haben wir einen kurzen Zwischenstopp in Štramberk eingelegt – einem kleinen, malerischen Ort mit mittelalterlichem Flair. Mit seinen engen Gassen, bunten Häusern und dem markanten Turm der Burgruine wirkt das Städtchen fast wie aus einem Märchenbuch gefallen und lädt direkt dazu ein, ein bisschen zu verweilen.

    Wir sind hinauf zum Hügel Kotouč gewandert, wo sich die Höhle Jeskyně Šipka befindet. Sie zählt zu den bedeutendsten archäologischen Fundorten Tschechiens. Im Jahr 1880 wurde dort der rund 40.000 Jahre alte Unterkiefer eines Neandertaler-Kindes entdeckt – der erste direkte Beleg für Urmenschen in Mitteleuropa. Auch Werkzeuge und Knochen von Mammuts, Rentieren und Höhlenbären wurden gefunden. Die Höhle selbst ist zwar klein, aber ihre Geschichte und der Ausblick ins Tal machen sie besonders.

    Der Kotouč ist aber nicht nur urgeschichtlich bedeutsam, sondern auch mit einer düsteren Legende verbunden: Im 13. Jahrhundert sollen die Einwohner von Štramberk ein Lager angreifender Tataren überflutet haben, indem sie einen Staudamm oberhalb des Hügels öffneten. In ihrem zurückgelassenen Lager fanden die Bewohner Säcke voller abgeschnittener Ohren christlicher Gefangener – eine schaurige Erinnerung, die später zur Grundlage einer Tradition wurde. Um an den Sieg und die überstandene Bedrohung zu erinnern, begannen die Menschen, ohrenförmiges Gebäck zu backen: die Štramberské uši. Heute sind diese gewürzten Honighörnchen eine geschützte Spezialität – und in einem kleinen Café im Ort konnten wir natürlich nicht widerstehen. Wir probierten Varianten mit Himbeeren und Sahne – und fanden sie sehr lecker.
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  • Day 11

    Die längste Hängebrücke der Welt?

    April 12 in Czech Republic ⋅ ☁️ 7 °C

    Dolní Morava liegt im Nordosten Tschechiens, im Glatzer Schneegebirge nahe der polnischen Grenze. Der Ort ist eigentlich als Wintersportgebiet bekannt, lockt aber ganzjährig mit spektakulären Attraktionen.

    Herausragend ist die Sky Bridge 721 – benannt nach ihrer Länge von 721 Metern. Sie ist* die längste hängende Fußgängerbrücke der Welt, schwebt bis zu 95 Meter über dem Tal und verbindet zwei Bergrücken auf eindrucksvolle Weise. Leider war der Rückweg über den „Pfad der Zeit“ bei unserem Besuch gesperrt – ein Erlebnisrundweg mit historischen Themen und Augmented-Reality-Elementen, der das Brückenerlebnis eigentlich abrunden soll.

    Direkt daneben befindet sich der Sky Walk – eine spiralförmige Aussichtsplattform mit weitem Rundblick. Besonders in Erinnerung bleibt uns die lange Röhrenrutsche (Aufpreis ca. 3 Euro): überraschend schnell und definitiv ein kleines Adrenalinabenteuer. Den perfekten Abschluss bildete die Abfahrt mit dem Alpine Coaster, einer der längsten Sommerrodelbahnen Europas.

    Trotz Kombi-Tickets muss man für den Besuch der beiden Hauptattraktionen – also Sky Bridge und Sky Walk inklusive Seilbahnfahrt – mit mindestens 50 Euro pro Person rechnen. Insgesamt ist das Areal stark touristisch geprägt – mit vielen Besuchern, Gastronomie und inszenierten Erlebnisbereichen. Für spontane Ausflüge oder Familienbesuche ist das preislich und atmosphärisch sicher ein Aspekt, den man vorher bedenken sollte.

    *Seit 2024 wurde die Sky Bridge 721 in ihrer Rekordlänge von einer Brücke in Ungarn („Brücke der nationalen Einheit“) übertroffen – mit lediglich zwei Metern Unterschied.

    360° Video des Coasters: https://www.youtube.com/watch?v=a0PK4a0tmTY
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