Der Albschäferweg

November 2022 - April 2023
Begleitet mich auf meiner diesjährigen „Wintertour“ im Nordosten der schwäbischen Alb: Der 158 km lange Albschäferweg führt durch den Landkreis Heidenheim und wurde dem Berufsstand der Schäfer gewidmet. Read more
  • 13footprints
  • 1countries
  • -days
  • 179photos
  • 12videos
  • 145kilometers
  • 145kilometers
  • Mit knurrendem Magen…

    April 8, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 7 °C

    …wache ich Punkt 06:00 Uhr auf und mache mich Frühstücksfertig. Eine halbe Stunde später sitze ich beim Selbigen und fülle die Energiereserven auf: das Nahrungsangebot gestern war ja leider sehr überschaubar.

    Um acht verlasse ich dann das Gasthaus in Nattheim und suche mir eine Route zurück zum Albschäferweg. Nach zwei Kilometern habe ich diesen dann auch gefunden.
    Die nächsten Kilometern verläuft der Weg sehr „pfadig“ im Wald und man passiert mehrere ‚Bohnerzgruben‘, deren Geschichte bis in die Römerzeit zurückreicht.
    Dann fallen meine Blicke auf eine keltische Vierecksschanze aus der Zeit um Christi Geburt. Historisch ist hier ganz schön was geboten.

    Der Trail verlässt den Wald erstmal und quert ein Tal. Auf der anderen Talseite folgt man dann zunächst den Waldrand und verschwindet wenig später im Wald. Nach der Durchquerung eröffnet sich ein schöner Blick auf die ‚Auernheimer Kirche’ sich und ab diesem Zeitpunkt wandere ich mehrere Kilometer am Waldrand entlang. Den Gewinn an Aussicht muss ich mit einer sehr kühlen Brise bezahlen. Es war zwar Regen angesagt, aber der lässt auf sich warten. Wolken verdecken allerdings den ganzen Tag die Sonne.
    Kurz vor dem ‚NSG Zwing’ durchschneidet ein robuster Elektrozaun die Landschaft: hier entsteht eine Wisentweide und wenig später sehe ich auch schon die ersten Tiere.

    Mit 18 km auf den Tach erreiche ich gegen 12:30 Uhr schließlich ‚Neresheim‘. Bevor ich den kurzen Anstieg zum Kloster angehe, stärke ich mich in einer Bäckerei mit Kaffee und Bienenstich.
    Read more

  • Hartes Härtsfeld

    April 8, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 7 °C

    Der zweite Teil des Tages zieht sich dann ein wenig. Zunächst besichtige ich kurz die Klosterkirche in Neresheim: sehr beeindruckend und sehr alt. Schon im 11. Jahrhundert wird es in den Büchern erwähnt. Danach ist die Ausschilderung etwas zweideutig und ich verlaufe mich zweimal kurz. Doch irgendwie finde ich immer wieder auf den richtigen Weg und durchquere den Klosterwald auf sehr schönen Singletrails.

    Nun betrete ich das Härtsfeld - eine Hochfläche im Osten der Schwäbischen Alb. Es ist eine eher karge, gering besiedelte Jurahochfläche, über die an den meisten Tagen ein kalter Nordostwind pfeift. Für die sehr gut erhaltene Stauferburg Katzenstein (ebenfalls 11. Jahrhundert) würden 5,- € Eintritt fällig. Allerdings habe ich für eine Besichtigung keine Zeit und lasse die Burg links liegen.

    Der Weg führt nun bergab, wo ich den ‚Härtsfeldsee‘, ein Hochwasser­rückhalte­becken im Egautal, schon von weitem erkennen kann. Es beginnt zu regnen und der Wind peitscht mir am See die Wassertropfen ins Gesicht. Ich bin froh, dass sich der Weg nun gen Süden wendet und ich so Rückenwind habe.
    Ich folge dem Flusslauf der Egau, in dem, den Spuren am Ufer zufolge, wohl mehrere Biber ihr Unwesen treiben. Nach dem Ort ‚Dischingen‘ zieht sich der Weg dann wie Kaugummi.

    Glücklicherweise bin ich nun nicht mehr weit vom Etappenziel ‚Ballmertshofen‘ entfernt. In meiner Unterkunft gibt es zum Abendessen Zwiebelrostbraten und ein alkoholfreies Weizen. Die lange Etappe steckt mir ganz schön in den Beinen und ich verziehe mich schnell in mein Zimmer.

    Distanz: 32,6 km
    Rauf: 571 Hm
    Runter: 618 Hm
    Read more

  • Der Kreis schließt sich

    April 9, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 11 °C

    Als ich am Ostersonntag meine Augen öffne, spitzelt die Sonne schon in mein Hotelzimmer. Es scheint ein schöner Tag zu werden. Motiviert stehe ich auf und mache zunächst meine Sonnengruss-Routine, um die müden Muskeln ein wenig auf Temperatur zu bringen. Danach gönne ich mir das ausgiebige Frühstück, das im fairen Zimmerpreis von 50,- € enthalten ist. Hier im Landgasthof Hirsch steigen wohl öfter Wandersleute ab, zumal auch der Alb-Südrandweg HW2 hier entlangführt.
    Danach starte ich in den Wandertag.

    Nach verlassen des Etappenorts ‚Ballmertshofen’ wandert man alsbald an bzw. durch herrliche Buchenwälder. Hier ist aber noch alles im Winterschlaf und ziemlich braun. Der Boden ist mit dem Laub des Vorjahres bedeckt und die Knospen der neuen Blätter sind noch geschlossen.
    Ich verlasse den Wald bei ‚Zöschingen‘ wieder. Da der Ort in Bayern liegt, habe ich wohl unbemerkt die Landesgrenze überschritten. An der Kapelle ‚Maria Steinbronn‘ befindet sich ein schöner Rastplatz mit Kneippstation und herrlichen Blick auf die Pfarrkirche. Für eine Rast ist es allerdings noch zu früh.

    Ich wandere weiter und treffe zwei Albschäferweg-Thruhiker, die ich auch im Hotel schon kurz gesehen habe. Die beiden machen aber eine gemütlichere Variante mit Gepäcktransport. Wir tauschen uns über den Trail und die jeweiligen Erfahrungen aus und ich ziehe weiter meines Weges. Kurz darauf passiere ich eine Windfarm und durchwandere das idyllische ‚Dornhäule’, bevor es nach ‚Oggenhausen’ ein wenig langweilig wird. Erst kurz vor dem Ende der Etappe folgen mit dem ‚Hölltal’ und dem Blick vom ,Schießberg‘ die letzten landschaftlichen Highlights des Trails folgen.

    Ich steige ab in die Stadt, suche mir ein schönes Café und feiere bei Kuchen, Cappuccino und alkoholfreiem Weizen den gelungenen etappenweisen Thruhike. Den Trailhead des Rundwanderweges besuche ich aufgrund meines chaotischen Zeitmanagements nicht nochmal. Die Bahn bringt mich schließlich wenig später wieder in die Heimat, wo ich mit meiner Familie noch ein bisschen das Osterfest feiere.

    Distanz: 22,1 km
    Rauf: 321 Hm
    Runter: 314 Hm
    Read more