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- May 10, 2023, 8:10 PM
- ☁️ 13 °C
- Altitude: 9 m
- SwedenVästerbottenSkellefteå KommunBoviksbadetRannerskäret64°46’40” N 21°7’13” E
Wildnis, Trekking und viele Kilometer
May 10, 2023 in Sweden ⋅ ☁️ 13 °C
Ein paar Schritte im Skuleskogan Nationalpark müssen schon sein. Also fahren wir zum Südeingang des Nationalparkes. Da sollte der meiste Schnee bereits weggeschmolzen sein. Immerhin haben wir bereits um 10.00 Uhr 16°C. Skuleskogen ist eines der letzten zusammenhängenden Waldgebiete der Küstenlandschaft. Hier kann man tagelang wandern, an den üppig bewachsenen Bachläufen der Nadelwälder verweilen oder die von Insekten zerfressenen Kiefernstämme untersuchen. Der Wald vermittelt uns einen urwaldartigen Eindruck. Eine besondere Rarität ist die Engelshaarflechte (Usnea longissima). Allzu gerne würde ich von dieser sehr dekorativen Flechte mitnehmen. Im Nationalpark gelten strenge Vorschriften. So ist es unter anderem verboten Pflanzen zu pflücken, auszugraben oder zu beschädigen. Die Hälfte der Nationalparkfläche besteht aus lichtem Felsenkiefernwald. Einige Bäume sind mehr als 500 Jahre alt. Im Winter ist die Vegetation Eis-und Schneestürmen ausgesetzt.
Der Wanderweg ist zwischendurch sehr uneben und steil. Wir wandern über Felsen, Steinbrocken, Ästen und Wurzeln. Trotz guten Wanderschuhen und Wanderstöcken bereitet mir der Weg Mühe. Deshalb wollen wir die Wanderung abbrechen. Ein Forstarbeiter mittleren Alters entdeckt uns und sucht das Gespräch. Er habe noch nie so viel "Arbeit" nach dem Winter im Frühling vorgefunden, wie in diesem. Der Winter dauerte zwar sehr lange. Aber er war zu mild. So gab es kein Eis auf dem Meer, die Winde deshalb zu mild und der Schnee zu schwer. Vor einer Woche war der Wald noch nicht begehbar, da überall grosse Mengen Schnee und Eis herumlagen.
Nun holt der Frühling seine zweiwöchige Verspätung mit warmen Temperaturen und viel Sonne auf. Überall spriessen Leberblümchen aus der Walderde. Zitronenfalter geniessen die wärmenden Sonnenstrahlen und fliegen lebensfreudig von Blüte zu Blüte.
Der Forstarbeiter empfiehlt uns einen besseren Weg, um doch noch an das Ufer zu gelangen.
Das Hämmern eines Spechtes begleitet uns eine ganze Weile bis ich ihn hoch oben an einem Baumstamm entdecke. Ob er wohl nach Insekten sucht, oder eine kleine Höhle in den Baum hacken will, um zu nisten? Vielleicht ist es ein Männchen, das bei den Weibchen durch "Trommeln" Eindruck erwecken will. Peter macht sich Gedanken, ob der Specht keine Kopfschmerzen bekommt. Anscheinend braucht der Specht keine Kopfschmerztabletten und bekommt auch keine Gehirnerschütterung: Eine spezielle Federung zwischen Schnabel und Schädel schützt ihn und so kann er munter Tag für Tag drauf los hämmern.
Nach dieser schönen Wanderung geht es aber nun weiter. Immer der E04 (Europastrasse) entlang. Die Strasse führt durch viel Wald... und an Seen vorbei. Vor Elchen wird gewarnt.
Wir fahren an Ortsschildern wie Örnsköldsvik, Norrmjöle, Umeå und Skellefteå...vorbei. Skellefteå gehört bereits zu Schwedisch Lappland. Unweit der Stadt haben wir unser Nachtlager errichtet. Das Wohnmobil so hingestellt, damit wir aus der "warmen Stube" über die wunderschöne Ostsee blicken können. Die Nadelbäume um uns herum werden sanft vom Wind gewogen, während allmählich die Sonne sich vom heutigen Tag bei uns verabschiedet.Read more