Singapur (& Malaysia)

May - June 2023
A 21-day adventure by Netti und Micha Read more
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  • Day 13

    Singapur - Mittag mit Prisca

    June 6, 2023 in Singapore ⋅ 🌩️ 31 °C

    Ein entspannter Tag steht uns bevor: ein bisschen Sport, ein bisschen Pool, ein bisschen Spiel und Spaß mit Marilyn – und zwischendrin eine Verabredung mit Prisca.

    Da Priscas Arbeitsstelle – die christliche Fairfield methodistische Grundschule – ganz in unserer Nähe liegt, hatte sie uns bereits am vergangenen Freitag zu einem gemeinsamen Mittagessen in einen populären „Food-Market“ eingeladen. Nach dem bequemen Abholen vor unserer Haustür dauert es auch gar nicht lange, bis wir die umfangreiche - aber leider fischlastige - Speisekarte vor der Nase haben.

    Wie so oft haben wir kaum Kapazität die Karte zu studieren, da wir so ins Gespräch vertieft sind. Letztendlich lassen wir es einfach darauf ankommen und erwähnen nur, was wir nicht wollen und Prisca kümmert sich um den Rest 😊 Beim ausgewählten „Restaurant“ handelt es sich nur um eine Notlösung, da der eigentliche Markt aufgrund von einer großflächigen Putzaktion überraschenderweise gesperrt ist. Dementsprechend ist der Laden voll mit hungrigen Mittagsgästen, die sich um die riesigen runden Tische (hier ist gut Platz für acht Leute) scharen.

    Lange müssen wir erfreulicherweise nicht aufs Essen warten. Prisca hat uns eine Auswahl chinesischer Gerichte bestellt – es gibt gekochten Tofu, Knoblauch-Spinat und Hähnchen ummantelt mit fischig-schmeckender Panade begleitet von einem erfrischenden Getränk mit Zitronengrasgeschmack. Wir werden satt - sonderlich lecker war es allerdings nicht.

    Zum Nachtisch verschlägt es uns in die bereits bekannte „Star Vista Mall“ wo Prisca uns einen traditionellen Kaffee empfiehlt. Irgendwie eine ziemlich süße Mixtur! Wir freuen uns trotzdem: Insbesondere darüber, dass wir in netter Gesellschaft die Möglichkeit haben, eine landestypische Mittagspause hautnah mitzuerleben 😉

    Nach der ausgedehnten Mittagspause trennen sich unsere Wege direkt wieder: Während Prisca im klimatisierten Wagen zurück zur Schule düst, geht’s für uns trockenen Fußes zurück zu unserer mauzenden Mitbewohnerin.
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  • Day 14

    Singapur - Geburtstag

    June 7, 2023 in Singapore ⋅ 🌩️ 27 °C

    Der heutige Morgen startet zuckersüß - es gibt Muffins. Schließlich ist es nicht irgendein Morgen, sondern der Tag, an dem ich vor unzähligen Jahren das Licht der (wer hätte es damals gedacht - so großen, weiten) Welt erblickte :)

    Niedlich dekoriert warten die Muffins neben einem bunt verpacktem Quader, einer dazu farblich passenden Karte und zwei liebevoll arrangierten Luftballons! Ich sitze eine Weile vor dem gekonnt aufeinander abgestimmten Arrangement und freue mich über die herzliche Überraschung! Es dauert nicht lange, bis der erste Gast vorbeischaut und mauzend fragt, was hier eigentlich los ist. Damit sich der kleine Tiger nicht langweilt, gibt es kurzerhand einen der bunten Deko-Ballons zum Spielen. Schön, dass Marilyn vorsichtig mit dem Luftballon Kontakt knüpft und uns der laute Knall erspart bleibt - vorerst zumindest :)

    Neben den Muffins werden Pancakes serviert – ein sündhaft leckerer Morgen! Nach dem kalorienreichen Essen geht erstmal nix – immerhin schaffen wir es vor einem tropischen Regenschauer für eine Weile aufs Dach zum Infinity-Pool. Der Nachmittag wird mit einer nicht minder süßen Geburtstagssünde eingeläutet, bevor wir uns auf den Weg zur "Marina Bay" für das Abendprogramm machen.

    Wir fahren mit der MRT direkt zum „Raffles Place“ - der Ort, an dem wir vor zwei Tagen unsere erste Erkundung der berühmten Bucht beendeten. Dieses Mal geht es auf die andere Seite des „Singapore Rivers“. Hier erwartet uns das “Asian Civilisations Museum“ mit seinem interessanten Garten und den beeindruckenden riesigen Glaskugeln - perfekt für ein erstes Foto :) Von hier aus haben wir eine Megaaussicht auf das „Fullerton Hotel“, das seit dem Jahr 2001 als 5-Sterne-Hotel betrieben wird. Ursprünglich stand hier das „Fort Fullerton“, das die Stadt seit seinem Bau im Jahr 1829 vor Eindringlingen schützen sollte.

    Die unheilvollen, dunklen Wolken haben mittlerweile blauem Himmel Platz gemacht und lassen auf einen traumhaften Sonnenuntergang hoffen. Wir schlendern ganz entspannt entlang des „Singapore Rivers“ und genießen die Ausblicke auf die beeindruckenden Gebäude, die entspannt vorbeiziehenden Touri-Hafenboote und die Farbspiele der einsetzenden Abenddämmerung.
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  • Day 14

    Singapur - Marina Bay@Night

    June 7, 2023 in Singapore ⋅ 🌩️ 30 °C

    Wir setzen unseren Weg entlang des Queen Elizabeth Walk (oh man die Europäer sind echt überall) fort und staunen nicht schlecht, als sich der Blick auf das weitläufige Hafenbecken nach Unterquerung der „Esplanade Bridge“ öffnet. Wir laufen die Wasserpromenade entlang, immer mit Sicht auf das Luxushotel „Marina Bay Sands“, dessen beeindruckende Pfeiler von der untergehenden Sonne zum Strahlen gebracht werden. Aber auch unsere Seite des Hafens kann sich sehen lassen - wir passieren u.a. die Esplanade - Theatres on the Bay, ein Veranstaltungszentrum und Theater, deren Dächer optisch einem Gürteltier (Betrachtung Geburtstagskind) oder alternativ einer Durian (=Stinkfrucht) ähneln. Das beeindruckende Kulturzentrum liegt direkt an der Formel 1 Strecke, dem „Marina Bay Street Circuit“, auf dem seit 2008 der Große Preis von Singapur ausgetragen wird. Wir verweilen eine gute halbe Stunde auf der Rennstrecke mit dem Blick auf das „Marina Bay Sands"-Hotel und die angrenzenden „Gardens by the Bay“ mit ihren in allen Farben leuchtenden künstlichen Bäumen.

    Jetzt in der Dunkelheit funkeln die einzelnen Gebäude rundum die "Marina Bay" um die Wette – der riesige „Singapore Flyer“ ist da keine Ausnahme. Mit seinen beeindruckenden 165 Metern ist es das dritthöchste Riesenrad der Welt und überragt seinen berühmten Bruder in London um immerhin 30 Meter. Unser weiterer Weg führt uns über die Helix-Brücke geradewegs zu auf das „ArtScience Museum“ an deren Fassaden jeden Abend eine spektakuläre Musik- und Lichtshow abgespielt wird. Die futuristische Architektur des Gebäudes erinnert an eine weit geöffnete Lotusblume.

    Wir sind total beeindruckt von der insgesamt sehr gelassenen Atmosphäre der Stadt. Natürlich herrscht hier buntes Treiben, aber entspannt, ohne Stress! Die Menschen sitzen gemütlich unter Palmen zusammen und lauschen der Musik verschiedener Straßenkünstler. Kurz vor Ende unserer Runde um die "Marina Bay" kommen wir an zwei auf dem Wasser „schwebenden“ Glaskugeln vorbei, in denen Luxusmode bzw. ein paar Meter weiter Luxuselektronik verkauft werden! Die Rede ist von Louis Vuitton und Apple! Die Lage im Hafenbecken und die Architektur der Filialen der Luxusmarken sind einzigartig und unterstreichen den Anspruch auf Exklusivität und Wohlstand der asiatischen Megametropole.

    Wie schön, dass ich die Gelegenheit habe, meinen Geburtstag in dieser besonderen Umgebung zu feiern. Die abendliche Atmosphäre der pulsierenden Stadt in Kombination mit ihrer modernen Architektur und den atemberaubenden Lichteffekten bleiben uns sicher noch lange in Erinnerung.

    Bevor wir uns auf den Rückweg ins Apartment machen, gönnen wir uns allerdings noch ein Abendbrot am „Singapore River“. In einem indischen Restaurant ist zu unserer Freude noch ein Tisch frei - mit einem mäßigen indischen Curry vor spektakulärer Kulisse geht der superschöne Tag zu Ende.
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  • Day 15

    Singapur - Botanischer Garten II

    June 8, 2023 in Singapore ⋅ 🌩️ 29 °C

    Heute wagen wir einen erneuten Versuch und hoffen auf einen möglichst trockenen zweiten Besuch im Botanischen Garten. Wir starten am gleichen Eingang (Südeingang), durch den wir die gigantische Grünfläche vor wenigen Tagen fluchtartig verlassen hatten. In wenigen Minuten gelangen wir direkt an den bezaubernden Schwanensee.

    Wir schlendern weiter durch das dichte Grün und entdecken einige recht große Echsen: Warane. Sie können es in Länge und Gewicht sicherlich nicht mit ihren gefährlichen Namensvettern auf Komodo aufnehmen – die Bewegungen und der listige Blick ähneln sich allerdings sehr. Unser heutiges Augenmerk liegt jedoch auf dem „Health Garden“, der Kräuterkunde im großen Stil verspricht. Leider sind wir von den vielen vermeintlichen Erklärungstafeln eher irritiert und auch der Aufbau der Anlage ist ziemlich unübersichtlich. Also genießen wir einfach die Natur und das saftige Grün inmitten der Metropole.

    Nach dem laaangen gestrigen Tag sind wir nicht böse heute recht zügig wieder zurück im Apartment zu sein. Das Ganze wird noch vom frischen Geruch getoppt, der uns aus dem Apartment entgegenströmt. Während unserer Abwesenheit ist die lokale Putzfee zum wöchentlichen Reinemachen vorbeigeschneit. Wir sind happy über saubere Bäder und den glänzenden Fußboden, während sich Lady Marilyn über ein tiefenreines Katzenklo freuen kann. So lässt es sich in Singapur gut aushalten 😊
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  • Day 16

    Singapore - Bukit Timah Naturreservat

    June 9, 2023 in Singapore ⋅ 🌩️ 32 °C

    Heute geht es hoch hinaus: Es steht das Erklimmen der höchsten Erhebung des Landes auf dem Programm - schweißtreibend-anstrengende fast 165 Meter liegen vor uns. Der kleine Hügel ("Bukit Timah Hill") liegt im gleichnamigen Naturreservat, welches wir zusammen mit unserer Singapurer Familie beim gemeinsamen Ausflug bereits gestreift haben.

    Recht schnell sind wir von der MRT-Station inmitten der vielfältigen Flora und Fauna. Langsam schnaufen wir uns den Berg hinauf, das liegt allerdings weniger an der Steigung als v.a. an der immensen Luftfeuchtigkeit! Schließlich - und zu unserer Überraschung - ist der Weg größtenteils asphaltierte Straße. Auch wenn der Gipfel nicht grade einen spektakulären Panoramablick auf die Stadt bietet, ist es doch ein Highlight auf dem höchsten Punkt Singapurs gestanden zu haben. Im Vergleich zum „Bluff Knoll“ in Westaustralien fällt dieses Erlebnis allerdings sowohl in puncto Anstrengung als auch Aussicht weit zurück 😊

    Da wir noch genügend Energie haben, wollen wir weitere Wege im Naturreservat erkunden. Doch bevor wir richtig im Unterholz verschwinden, begegnen wir noch einer gut und gerne drei Meter langen Schlange, die im dichten Gestrüpp ihres Weges zieht. Was für eine tolle Sichtung – mit Affen haben wir gerechnet; mit Schlangen hingegen nicht.

    Eingehüllt in dichtes Grün wandeln wir durch die Stille der Natur. Das „Bukit Timah Nature Reserve“ geht gradewegs in den „Rifle Range Nature Park“ über und so finden wir uns am Ende unserer kleinen Wanderung an der bekannten Erfrischungsstation wieder. Wie angenehm - wir nutzen die Gelegenheit natürlich, um uns wieder zu hydrieren 😊 Durch die gestärkten Lebensgeister sind wir nun hoch motiviert auch noch den restlichen Weg bis zu unserem Apartment zu Fuß zurückzulegen. Schließlich liegen „nur“ noch 5 km auf dem "Grünen Korridor" bis zu unserem Viertel „One North“ vor uns.

    Allerdings zieht sich die Strecke gegen Ende nochmal ordentlich. Auch unsere kurzen Tierbeobachtungsstopps machen es nicht viel besser. Schließlich erreichen wir - sprichwörtlich mit heraushängender Zunge - unser Apartment.

    Wir freuen uns auf eine dringend notwendige Erfrischungspause und auch der glühende Schrittzähler muss sich abkühlen 😊 Die Tropen sind wahrlich eine Herausforderung … !
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  • Day 17

    Singapur - Little India

    June 10, 2023 in Singapore ⋅ 🌩️ 32 °C

    Nach ausgiebiger Zeit am Pool -mit wechselnden Grautönen am Horizont- machen wir uns am Nachmittag auf in ein Viertel, das die kulturelle Vielfalt des Stadtstaates repräsentiert - „Little India“.

    Wir fahren mit der hochmodernen (fahrerlosen) MRT zum „Farrer Park“ und werden nach nur ein paar Minuten Fußweg in einen Farbrausch versetzt. Denn „Little India“ beherbergt einige der prächtigsten und damit farblich „quietschigsten“ hinduistischen Tempel in Singapur.

    Wir starten unsere Tempelerkundung mit dem „Sri Vadapathira Kaliamman“ Tempel, dessen Ursprung auf eine einzelne Frau zurückgeht. Im Jahr 1830 legte die Gläubige ein Bild von Amman (weibliche Göttlichkeit) unter einen Banyanbaum (Fucus-Art) in der Nähe des heutigen Tempels. Knapp 100 Jahre später (anno 1935) wurde der Komplex in einen vollwertigen Tempel verwandelt, in dem im Laufe der Jahre wichtige Zeremonien abgehalten wurden, die bis heute die kulturelle und spirituelle Bedeutung des Tempels unterstreichen.

    Es ist das erste Mal überhaupt, dass wir uns einen Hindu-Tempel von innen anschauen. Die fremdartigen Figuren und Fabelwesen in den schillerndsten Farbtönen lassen uns zwischen Staunen und Stirnrunzeln hin- und herwechseln. Die „heiligen“ Gemäuer erinnern doch stark an die ebenfalls kitschig-überladenen Buddha-Tempel. Einen Hauptaltar können wir auf dem Gelände nicht entdecken - leider sind aktuell auch keine Gläubigen zu sehen, die ein wenig Aufschluss hätten geben können. Also ziehen wir weiter.

    Gleich nebenan erblicken wir die „weibliche Göttlichkeit“ ein weiteres Mal. Auf riesigen Postern, und damit fast in Originalgröße, wird in kecker Unterwäsche für den „Indian Dance Club“ geworben. Möglicherweise authentisch indisch, aber ganz bestimmt nicht „göttlich“ - der verriegelte Eingangsbereich wirkt doch eher heruntergekommen. Es folgen weitere schäbige Häuserfronten bis wir auf einen äußerst skurrilen Laden stoßen. Nur ein paar Blöcke vom Nachtclub entfernt, liegt ein schickes Reha-Zentrum für HAUSTIERE. Sehr irritierend - also zurück zur Tempelvielfalt 😉

    Wirklich phänomenal ist der „Sri Srinivasa Perumal“-Tempel. Der - dem Gott Vishnu gewidmete - Komplex wurde im Jahr 1855 erbaut und wirkt wie eine exotische Insel im umzingelnden Wolkenkratzergewirr. Das monumentale Eingangstor mit seinen fünf Ebenen wurde 111 Jahre nach dem Tempelbau mit Spendengeldern eines der ältesten indischen Migranten Singapurs errichtet.

    Sobald man das beeindruckende, reich verzierte Eingangstor hinter sich lässt, betritt man eine andere Welt. Das Gewusel der Millionenstadt weicht gelassener Ruhe. Im Inneren sind tatsächlich auch einige, wenige Gläubige anzutreffen, die in den weitläufigen, offenen Räumen für eine anstehende Zeremonie üben. Sehr schade, dass wir keine Gelegenheit haben dabei zu sein, um einen besseren Eindruck vom Hinduismus zu bekommen.

    Weiter geht’s durch „Little India“. Wir streifen vorbei am geschlossenen „Sri Veeramakaliamman“ Tempel und entlang einer schier endlosen Aneinanderreihung von Schmuckgeschäften – vor den Läden grüßen üppig mit allerlei Geschmeide „behängte“ Bollywood-Schönheiten von den Aufstellern. Der Großteil der Läden ist ziemlich gut besucht und einige Schmuckstücke wechseln vor unseren Augen den Besitzer. Wer das nötige Kleingeld für den Gold- und Silberschmuck nicht besitzt, kann auf billige Ramschware in der gleichen Straße zurückgreifen – herrlich 😊
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  • Day 17

    Singapur - Kampong Glam & Marina Bay

    June 10, 2023 in Singapore ⋅ 🌩️ 31 °C

    Ein paar Querstraßen und damit nur wenige Gehminuten weiter entdecken wir ein bronzenes Kruzifix in einer Größe, dass sogar Ungläubige ehrfürchtig werden lässt. Ein untrügliches Zeichen, dass wir „Little India“ offiziell verlassen haben. Die Kirche lassen wir links liegen, passieren den (einzigen) „Hygge-Laden“ in Singapur und erreichen schließlich die altehrwürdige „Sultan-Moschee“. Der Prachtbau mit seiner riesigen goldenen Kuppel wurde im Jahr 1824 für den ersten Sultan Singapurs erbaut. Eine nähere Erkundung des Geländes bleibt uns leider verwehrt – der Zugang scheint nur für Gläubige gestattet zu sein.

    Wir begnügen uns also mit einem Foto und bummeln entlang der vielen Restaurants, die überteuerte Gerichte mit Blick auf die goldig-glänzende Moschee servieren.

    In der „Arab Street“ genehmigen wir uns nach dem ausdauernden und schweißtreibenden Wandel durch die Religionen - eeeendlich - eine kulinarische Pause. In direkter Nachbarschaft eines „Fika-Café“ und einer spanischen Bar genießen wir einen türkischen Auflauf. Es ist ziemlich offensichtlich, dass wir hier im Schmelztegel der Nationen und Kulturen angekommen sind. Hinzu kommen selbstverständlich dutzende Wolkenkratzer der Moderne!

    Unweit unseres Mittagsspots treffen wir auf das 5-Sterne-Luxushotel „Raffles“. Anno 1887 von vier armenischen Brüdern als Bungalow im Kolonialstil mit nur 10 Zimmern erbaut, wurde seither nicht nur das Haupthaus ausgebaut, sondern es kamen auch neue Flügel, eine Veranda, ein Ballsaal, eine Bar, ein Billardzimmer, ein Museum, ein Theater und weitere Gebäude samt tropischem Innenhofgarten hinzu. Wow! Zusammen mit dem Hotel „Marina Bay Sands“ gehört es zu den luxuriösesten Übernachtungs-Optionen in Singapur.

    Für viele Touristen gehört zumindest ein Besuch der hoteleigenen Bar und die Verkostung des berühmten „Singapore Sling“ (Longdrink mit Gin und Kirschlikör) zum Pflichtprogramm eines Singapur-Aufenthaltes – so genießt man immerhin für ein paar Stunden einen Hauch kolonialen Luxus.

    Wir sind von den Menschenmassen auf dem Gelände des Hotels eher abgeschreckt und mittlerweile von den Erkundungen auch ziemlich erledigt. Aber eine Aufgabe wartet noch auf uns: Mit der MRT geht’s zur Haltestelle „Marina Bay“ – von hier wollen wir uns auf die Suche nach dem Eingang zum „SkyPark Observation Deck“ begeben. Das darunter liegende Hotel "Marina Bay Sands" besteht aus drei riesigen Pfeilern, die aus einem mehrstöckigen, riesigen Luxus-Shoppingcenter emporwachsen. Bei den unzähligen Eingängen und Gebäudeteilen halten wir ein Auskundschaften für eine durchaus sinnvolle Idee. Auf dem Weg zum Hotel werden wir allerdings noch kurz von einer Übungs-Flugshow der „Airforce“ abgelenkt. Die Geräusche wirken recht bedrohlich – und treffen uns total unvorbereitet! Die Einheimischen zücken hingegen unbeeindruckt das Handy und starten die Videoaufnahme.

    Im Einkaufszentrum der Superlative brauchen wir geschlagene 30 Minuten, bis wir den eher unauffälligen Seiteneingang des „SkyParks" entdecken. Hier werden unsere drängendsten Fragen vom netten Personal am Eingang beantwortet. Sehr zufrieden machen wir uns auf den Weg zur MRT im Untergrund des riesigen Shoppingparadieses. Wow – hier gibt es sogar eine Gracht zum Gondolieren und Kräfte tanken für die nächste Shopping-Session 😊

    Wir verzichten heute auf einen Schaufensterbummel und fahren lieber direkt zurück in unser beschauliches Viertel „One North“. Was ein Tag – gute Nacht, Singapur.
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  • Day 18

    Singapur - Kirchenbesuch & Gottesdienst

    June 11, 2023 in Singapore ⋅ 🌩️ 32 °C

    Heute ist Sonntag - und was macht man da als anständiger Europäer? Richtig, in die Kirche gehen 😊 Passenderweise wurden wir von unserer lieben Gastfamilie heute zum Gottesdienst der „Singapore Victory Church“ eingeladen.

    Wir sind zwar keine Kirchgänger, aber zwei große Unterschiede fallen uns direkt auf. Statt in aller „Herrgottsfrühe“ (wie in Europa) finden sich die Gläubigen erst um 10 Uhr ein - aber nicht etwa in einer ehrfürchtigen Kirche, sondern in einem farbenfrohen quaderförmigen Gebäude. Sieht man mal vom McDonalds im Erdgeschoss ab, hätte ich hier eher ein Kunstmuseum vermutet.

    Die Räumlichkeiten sind ebenfalls überraschend: mit der Rolltreppe geht’s hinauf zum „Victory Family Center“. Hier werden in einem modernen bunten Spielzimmer grade die lieben Kleinen beschäftigt. Der Hauptraum des Gebäudes erinnert uns eher an einen Kino- oder Konzertsaal - überall Technik, sogar die gigantische Hintergrundleinwand ist angeschaltet.

    An der Tür werden wir ganz euphorisch von der Frau des Pastors (in Kleid und Jeansjacke) begrüßt, die uns direkt ein Geschenk (To-Go-Thermobecher der Kirche) in die Hand drückt. Jetzt fehlt nur noch der rote Teppich und der VIP-Status ist bestätigt 😊

    Wow, das Ganze müssen wir jetzt erstmal auf uns wirken lassen. Wir nehmen Platz und lauschen der ruhigen Hintergrundmusik, die von einer Band eingespielt wird! Bevor der Gottesdienst startet, kommt sogar noch der Pastor auf einen „Smalltalk“ vorbei. Das alles passt so gar nicht in unsere bisherigen „Kirchenerlebnisse“. Als dann noch die Band rockig loslegt, die Texte an der Leinwand und auf einigen Tablets zu sehen sind, sind wir völlig fertig! Nochmal wow!

    In einer kurzen Pause wird das SommerKINOprogramm (Inhalt: Blockbuster aus Kirchenperspektive erklärt bzw. „zerlegt“) auf der Leinwand vorgestellt und auch um Spenden wird gebeten - aber nicht mit Klingelbeutel oder Körbchen, sondern mit „Online Giving“, also Zahlung per Handy!

    Vielleicht ist es unfair, aber diese von der jungen Truppe auf der Bühne verkörperte Kirche macht in vielerlei Hinsicht einen gigantischen Unterschied zu unserer in Deutschland und Europa gelebten christlichen Religion. Man könnte sagen: "Wie die Kirche, so die Wirtschaft" – Singapur ist einfach sehr gut digital aufgestellt, frisch und voller Ideen, jung, lebendig, fortschrittlich. Also ganz im Gegenteil zu „unserem“ nur träge beweglichen, verstaubten Beamtenstaat, der in manchen Bereichen dermaßen hinterherhinkt, dass man auch von abgehängt sprechen kann.

    Wir folgen der musikalischen „Darbietung“ mit Freude und sind begeistert von der Energie, die von der Bühne ausgeht. Die wird sogar noch weiter befeuert, als die erste Rednerin loslegt! Sowohl der Pastor als auch seine Kollegin sind beide Mitte 30 und verströmen eine unfassbare, jugendliche Dynamik und einen scheinbar unerschöpflichen Optimismus.

    Der junge Pastor bringt uns den „holy spirit“ lebhaft näher: mit Erzählungen aus seinem Leben, mit Zitaten aus der Bibel und spannenden Alltagsbegegnungen. Und das zu keiner Zeit verstaubt, sondern authentisch, quirlig, mit Humor. Den Abschluss der Predigt markiert die gemeinsame Einnahme des Abendmahls – Corona-konform liegen Brot und Wein in kleinen Einwegverpackungen auf unseren Stühlen bereit.

    Gegen Ende des Gottesdienstes wird es uns dann doch etwas zu „bunt“. Im abschließenden gemeinsamen Gebet versammeln sich viele Gläubige direkt vor der Bühne, um einander zu (unter)stützen. Ihre Hände legen sie sich gegenseitig auf die Schultern, murmeln tranceartig Gebete und liegen sich wenig später in den Armen. Es wirkt schon sektenähnlich – wir sind jedenfalls froh als dieser Teil vorbei ist und wieder Normalität eintritt.

    Nach dem Gottesdienst wartet noch eine Stärkung auf alle Gläubigen. Es gibt Kaffee oder Tee mit süßen Häppchen. Neben dem Pastor und seiner jungen Frau tauschen wir uns auch noch mit einem weiteren Paar aus, dass mit seinen drei Kindern für einige Jahre in Köln missionierte. Die Beiden haben ihre Zeit in Deutschland genossen - ihr Urteil zum Stand der Digitalisierung ist allerdings vernichtend. Tja - leider wahr.

    Zur Krönung des interessanten Vormittags werden wir zum Essen in eine naheliegende Universität eingeladen. Auch hier - wir sind schließlich in Singapur - handelt es sich nicht um eine schnöde Kantine, sondern ein exquisites Lokal. Wir werden nobel empfangen und können von einer hochwertigen Speisekarte auswählen. Da wir insgesamt zu sechst sind, bestellen und probieren wir alle bunt durcheinander: Es kommen chinesische, indische und weitere ausgewählte asiatische Gerichte auf den Tisch. Randnotiz: Ich bin erneut begeistert, nicht etwa, dass wir mit dem Handy bestellen können, sondern darüber, dass wir über mehrere Handys die gleiche Bestellung bearbeiten können!

    Nach dem leckeren Mittagessen und einem erneuten lebhaften Austausch werden wir von unserer Gastfamilie sogar noch bis zur Haustür gebracht.

    Im Beisein unserer vierbeinigen Mitbewohnerin lassen wir die Eindrücke des religiösen Wochenendes nachwirken. Wir sind insbesondere vom Gottesdienst und der Offenheit sowie Gastfreundschaft der asiatischen Christen total ge“flash“t. Wie schön, dass wir nach den Mormonen in Utah einen weiteren Einblick in das globale Christentum erhaschen konnten!
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  • Day 19

    Singapur - Gardens by the Bay

    June 12, 2023 in Singapore ⋅ 🌩️ 30 °C

    Die letzten Tage in Singapur sind angebrochen. Als würdigen Abschied von der Stadt haben wir heute zwei absolute Touri-Highlights im Zentrum auf dem Programm.

    Den Anfang machen die futuristischen „Gardens by the Bay“. Die berühmten Gärten grenzen direkt an das Luxushotel „Marina Bay Sands“ an, welches die moderne Grünanlage von der bereits erkundeten „Marina Bay“ abgegrenzt. Dank der eigens für die Gärten errichteten MRT-Station landen wir direkt am richtigen Ort und müssen heute keine langen Fußwege durch die Tropen auf uns nehmen 😊

    Nachdem wir die weitläufige Baustelle hinter uns gelassen haben, werden wir direkt in eine fast märchenhafte Welt versetzt. Wieder einmal ist es unglaublich, wie überragend der Stadt die Symbiose aus moderner Architektur und aufregender Natur gelingt.

    Das Highlight der Gärten sind zweifelsohne die gigantischen „Supertrees“ (vertikal bewachsene Stahl- und Betongerüste), die Mammutbäumen nachempfunden sind und je nach Perspektive den Himmel zu berühren scheinen. Sie sehen nicht nur einzigartig aus, sondern sind auch multifunktional: Sie dienen als Belüftungsanlagen für die Gewächshäuser auf dem Gelände, speichern Regenwasser und erzeugen sogar Strom. Zwischen einigen dieser Stahlgiganten wurde eine Brücke errichtet, die nette Blicke auf die Gärten und das angrenzende Luxushotel verspricht. Den Rundgang über diesen in 22 Metern Höhe liegenden „OCBC Skyway“ schenken wir uns allerdings, da in nur wenigen Stunden das weitaus höhere „SkyPark Observation Deck“ des „Marina Bay Sands“-Hotel auf uns wartet. Außerdem gibt es in den „Gardens by the Bay“ noch eine Menge mehr zu entdecken.

    Direkt an der Wasserfront befinden sich der „Flower Dome“ (ein riesiges Gewächshaus mit Blumen und Pflanzen aus aller Welt) und der „Cloud Forest“, ein Indoor-Regenwald mit einem majestätischen Wasserfall in der Mitte. Die kühle Luft und der versprühte Nebel sollen einem das Gefühl vermitteln inmitten eines echten Nebelwaldes zu wandeln. Im Gegensatz zu der weitläufigen Parkanlage bezahlt man für den Besuch der beiden Tropenhäuser sowie des „Skyway“ Eintritt. Da wir mehrfach im Botanischen Garten waren und das „SkyPark Observation Deck“ des Luxushotels reizvoller scheint, bewundern wir diese Attraktionen nur von außen bzw. unten.

    Die zentral gelegenen „Supertrees“ werden gesäumt von der „World of Plants“ und den „Heritage Gardens“, die wiederum weitläufig von diversen Seen, wie z.B. dem „Kingfisher Lake“ und dem „Dragonfly Lake“ eingekreist sind. Die „Heritage Gardens“ beinhalten eine interessante Darstellung verschiedener Pflanzen aus der chinesischen, indischen und malaysischen Natur.

    Ein paar Schritte weiter am „Meadow“ entdecken wir die gigantische weiße Skulptur eines schlafenden Babys, welches über dem Boden zu schweben scheint. Das Riesenbaby (Dimensionen: 383 x 353 x 926 cm) wurde im Jahr 2008 vom international renommierten britischen Künstler Marc Quinn erschaffen und ist seinem kleinen Sohn nachempfunden.

    Das imposante Kunstwerk ist mit dem Namen „Planet“ und der folgenden Erklärung des Künstlers versehen:
    „Für mich ist der Planet ein Paradoxon - enorm schwer, aber die Bronze wirkt gewichtslos; überwältigend groß, aber auch ein Bild der Verletzlichkeit. Es ist sowohl eine Reflexion von uns selbst als auch der Erde, auf der wir leben“.

    Nach diesem kurzen Kunst-Intermezzo schlendern wir langsam entlang des „Dragonfly Lakes“ über einen netten Fotopunkt mit Blick auf die „Gardens by the Bay“ zum Eingang des „SkyPark Observation Deck“ im „Marina Bay Sands“-Hotel.

    Für den Besuch der Aussichtsplattform zum Sonnenuntergang ist es unerlässlich, rechtzeitig im Voraus ein festes Zeitfenster für den Einlass zu buchen. Damit wir den Ausblick auch noch im Hellen genießen können, haben wir unser Ticket zwei Stunden vor Sonnenuntergang gebucht. Jetzt können wir nur hoffen, dass der Ausblick seinen Preis von ca. 60 SGD (= 40 EUR) wert ist und uns oben auf der 56. Etage nicht langweilig wird 😊
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  • Day 19

    Singapur - Marina Bay Sands

    June 12, 2023 in Singapore ⋅ 🌩️ 29 °C

    Zum Glück haben wir den Weg zum „SkyPark Observation Deck“ schon vor ein paar Tagen ausgekundschaftet und auch die Eintrittskarten bereits online gebucht. Andernfalls wäre uns das Highlight wohl verschlossen geblieben.

    Wir schaffen es pünktlich im vorgegebenen 15-Minuten-Zeitfenster zum Einlass und können nun ohne zeitliche Begrenzung sogar bis zum Ende (20 Uhr) bleiben - genügend Zeit also, um unsere bisherigen Routen durch die Stadt gut nachvollziehen zu können 😊

    Mit dem Fahrstuhl werden wir direkt in die 56. Etage katapultiert - außer einem merklichen Knacken in den Ohren ist kaum eine (Fahrstuhl-) Bewegung zu merken. Die Plattform ist - natürlich - gigantisch. Es ist eine enorm große Fläche, ähnlich einem größeren Theater, mit einem zentralen, eine Ebene höher gelegenen Restaurant und kleineren Ständen (u.a. Popcorn) drumherum. Genial, also einmal Popcorn bitte und Film bzw. Aussicht ab…

    Von hier oben haben wir wirklich eine tolle Aussicht über die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Ein 360-Grad-Blick ist aufgrund des berühmten und wohl luxuriösesten Infinity-(Hotel)-Pools der Welt, der auf der anderen (von hier aus nicht zugänglichen) Hälfte der Plattform liegt, nicht möglich. Dafür sehen wir die vielen Sardinen im immerhin fast 150 Meter langen Pool, die sich den doppelten „Luxus“ gönnen und zumindest für eine Nacht im „Marina Bay Sands“-Hotel verweilen. Eine Übernachtung im Classic Deluxe Room mit Blick über die „Gardens by the Bay“ kostet zum Zeitpunkt unseres Besuchs an normalen Tagen zwischen umgerechnet 400 EUR bis 600 EUR.

    Wir genießen die Aussicht – und das Popcorn. So langsam bahnt sich die Sonne ihren Weg durch die dicke Wolkendecke und beginnt hinter den Wolkenkratzern zu verschwinden. Die komplette „Marina Bay“ wird in ein wundervolles Licht getaucht. Kaum ist die Sonne verschwunden, erstrahlen die künstlichen Lichter der Stadt nicht minder farbenfroh über der Marina. Neben der bereits bekannten Lichtshow am „ArtScience-Museum“ zieht eine weitere Wasser- und Soundshow zwischen den schwimmenden Glaskugeln die Besucher in ihren Bann. Schön, diesen Anblick aus der Vogelperspektive erleben zu können.

    Auch auf der anderen Seite der Plattform - über den „Gardens by the Bay“ – zeigt sich uns ein märchenhaftes Gefunkel. Kurze Zeit später startet inmitten der „Supertrees“ die 15-minütige Lichtshow „Garden Rhapsody“, die die Besucher täglich zweimal am Abend zum Staunen bringt.

    Ab Ende der ersten Lichtshow haben wir knapp 45 Minuten Zeit um zurück auf den Boden der Tatsachen zu gelangen, um die zweite Vorführung hautnah zu erleben. Leider müssen wir nun stehen, aber so haben wir wirklich den direkten Vergleich – aus der fernen Vogel- und aus der nahen Froschperspektive.

    Die gigantischen „Supertrees“ funkeln und leuchten in allen Farben und wirken in der Dunkelheit noch viel beeindruckender als im Hellen. Hier inmitten des künstlichen Waldes schließt sich der Kreis für heute - zurück geht’s zur MRT-Station und von dort auf direktem Weg zu unserem Lieblingsapartment. Was für ein toller Nachmittag und Abend!!
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