Sillustani

Ich verlasse Puno und den Titicacasee. Unschlüssig in welcher Richtung es weitergehen soll, ist die Entscheidung zunächst den ca. 34 KM entfernten Sillustani- Friedhof zu besuchen. Und ich binBaca lagi
Ich verlasse Puno und den Titicacasee. Unschlüssig in welcher Richtung es weitergehen soll, ist die Entscheidung zunächst den ca. 34 KM entfernten Sillustani- Friedhof zu besuchen. Und ich bin überrascht wie groß und umfangreich dieser Anlagenkomplex ist. Über hundert Steintürme – Chullpas genannt – die höchsten bis zu 15 m hoch. Ein Ort, voller Mystik und Spiritualität. Es stammt aus der Colla-Ära und wurde von den Incas übernommen. Hier auf diesem Hügel wurden die Überreste von Adligen, Herrschern und Priestern des alten Aymara-Königreichs begraben. Die Türme haben eine kleine Öffnung die alle nach Osten ausgerichtet sind um mit dem Sonnengott zu kommunizieren. Ja, die Anlage und Umgebung sind faszinierend und ich verbleibe länger hier als vermutet. So schaffe ich es bis Imata. Einem kleinen staubigen Ort in dem man anhält, sich ein Hostel sucht, duscht, etwas isst, kein wlan hat und sich im Bett mehrere Decken über den Kopf zieht um nicht zu erfrieren und am nächsten morgen früh weiter fährt. Und genau das mache ich auch. Die Menschen sind freundlich und Blue steht sicher.Baca lagi
Bevor es zurück nach Copacabana geht wollte ich mir noch einmal die Ruinen ansehen. Bei Sonnenaufgang und vor den Frühstück machte ich mich auf den Weg. Eine lohnende Wanderung. Zurück im Hostel verabschiedete ich mich von Freddi um dann erstmal am Hafen zu frühstücken. Das vorgesehene Boot wurde wegen zu wenig Passagiere abgesagt. Also chillig warten auf das nächste Boot. Zurück in Copacabana ging es nochmal in ein Fischrestaurant. Es ist meine letzte Nacht in Bolivien.
Am nächsten Morgen Verabschiedung von Mary und Flopy. Sie hatten mir noch einmal gezeigt wie freundlich die Menschen hier sind. Ich fuhr noch einmal zur Tankstelle. Und es war wie am ersten Tag. Benzin und Bolivien ist eine andere Welt. Ich konnte machen was ich wollte. Diesmal musste ich den Ausländerpreis bezahlen. Rs war eine schöne Zeit in Bolivien. Viele spannende und interessante Geschichten, Orte und Sehenswürdigkeiten. Sollte ich zurück kommen, dann gibt es noch etwas zu sehen und zu erleben. Nur die Menschen auf dem Altoplano hinterließen nicht nur bei mir, einen distanzierten Eindruck. Aber jetzt war ich gespannt auf Peru. Ich hatte viel Gutes gehört. Sowohl Land als auch Leute. Der Grenzübergang gestaltete sich einfach und unkompliziert. Ohne große Kontrolle konnte ich einreisen. Man erinnerte mich daran die Versicherung SOAT abzuschließen. Meine Mercosur Versicherung schloß Peru nicht mit ein. Am Grenzübergang waren seit den Unruhen am Jahresanfang keine Büros mehr. Und bei Kontrollen kann es teuer werden. Ich versuchte mein Glück im ersten Ort nach der Grenze. Hier gab es schon einmal ein Bankautomat. Die Banco del la Nacion, die keine Gebühren erhebt. Super. Schwieriger wurde es schon bei der SIM Karte. Kaufen ja, aktivieren geht nur mit Ausweis in Puno, meinem eigentlichen Tagesziel. Doch ich fand in einem kleinen Laden eine nette Verkäuferin die mir eine SIM-Karte mit ihren "Fingerabdruck" aktivierte. Fehlt nur noch die SOAT. Man schickte mich zu verschiedenen Stellen. Auch die Polizei konnte mir kein Büro nennen. Risiko, ich würde es in Puno versuchen. Auf dem Weg dorthin sah ich einige Polizisten und jedesmal ein ungutes Gefühl kontrolliert zu werden. In Puno dann endlich ein Büro. Es dauerte einige Minuten und es ließ sich gleich kontrollieren ob die Police online registriert ist. Alles in Ordnung. Ich fand ein Hostel in der Innenstadt, und Blue konnte innen parken. Millimeterarbeit um Blue zu bugsieren. Am Abend noch ein Bummel durch die Stadt, die einen einladenden Eindruck machte. Hier waren gerade die Aktivitäten für die Fiesta der heiligen Jungfrau. Mein erster Eindruck von Peru ist positiv und ganz "Tranquillo".Baca lagi
PengembaraHallo Dieter man kann an deinem Bericht merken du bist etwas traurig. Aber ein neues Ziel und neue Begegnung warten wieder auf dich. Weiter gute Fahrt und schaue dir die Welt an. Sie ist schön. Liebe Grüsse👍
Für die Incas war der Titicacasee sehr bedeutend. Es gibt mehrere Inseln und eine davon ist die Isla del Sol. Die Sonneninsel. Und so ist keine Schilfinsel mein Ziel sondern die Sonneninsel der Incas. Nach dem Frühstück treibt mich Mary zur Eile an, damit ich ja nicht das Boot verpasse. Um Blue und Gepäck brauch ich mir keine Sorgen machen, es ist sicher im Hostel untergebracht. Das Oberdeck des Bootes ist bereits belegt. Zusammen mit einigen anderen, verbringen wir die nächsten 2 Stunden im geschützen Unterdeck. Die Insel macht ihren Namen aller Ehre. Und eines wird einem sofort klar, es herrscht Ruhe und Frieden hier. Keine Autos, kein Verkehr. Wahrscheinlich sind die hier rumlaufenden Esel und Maultiere die einzigen Transportmittel. Meine Suche nach einer Unterkunft lässt mich bei Freddi fündig werden. Einfach und sauber. Außer einer funktionierenden Dusche gibt es nicht viel. Weder Wifi noch eine Steckdose im Zimmer. Wozu auch? Ich bin hier um die Insel zu erkunden. Seine kurzerhand ausgedruckte Empfehlung führt mich entlang der Küste Richtung Süden. Um später über die Berge nach Norden zurück zu wandern. Die Wanderlust bringt mich bis fast zum Südzipfel der Insel. Kurzerhand noch ein Besuch des "Templo del Sol". Der Weg dorthin und wieder zurück zur Wanderroute Richtung Norden kosten mehr Zeit als erwartet. Im Norden erreiche ich die Spitze der Insel somit gerade noch zum erhofften Sonnenuntergang. Aber keine Zeit mehr um die Ruinen zu besichtigen. Als ich das Hostel erreiche ist es schon dunkel. Zwischenzeitlich war Freddi schon unruhig geworden. Er und seine Frau waren sichtlich erleichtert als sie mich sahen. Und ich war müde. Zum Glück hatte noch ein Restaurant geöffnet. Mit vollem Bauch und den Plan sehr früh aufzustehen ging es in das Reich der Träume.Baca lagi
PengembaraWas für wunderschöne Fotos, mein Lieber !!! Ich wäre sehr gerne bei diesem Sonnenuntergang dabei gewesen ..... Dankeschön, das du uns daran teilhaben läßt. Liebe Umarmgrüsse aus Germany und ich bin gespannt was du alles als nächstes erlebst !
PengembaraVielen lieben Dank. Der nächste Sonnenuntergang kommt bestimmt. Sei ganz herzlich gegrüßt und umarmt.
Mein Aufenthalt in Bolivien geht langsam dem Ende entgegen. Aber vorher geht es nach Copacabana. Nicht Rio de Janeiro sondern an den Titicacasee. Klingt für mich auch eher nach Afrika als nach Bolivien oder Peru. Und wenn der Verdacht aufkommt dieser kleine Ort habe sich den Namen "geklaut", nein, tatsächlich ist er der Namenspate für das berühmte Copacabana in Brasilien.
Doch zunächst verlassen Blue und ich La Paz. Nach ca. 80 KM sind wir am Titicacasee. Ab jetzt ist der zweitgrößte See Südamerikas unser ständiger Begleiter. Das Wasser und der Himmel faszinieren durch ein bestechendes Blau. Der See liegt ca. 3.820 m über dem Meeresspiegel und ist damit der höchstgelegene, kommerziell schiffbare See der Welt. Touristen-Attraktion auf dem Titicacasee sind die schwimmenden Schilfinseln der Urus. Heute leben allerdings nur noch wenige von ihnen auf den Inseln. Die meisten haben sich inzwischen auf dem Festland angesiedelt und kommen nur tagsüber her, um Geld an den Touristen zu verdienen.
Es fahren große Motorboote mit Platz für 50 Personen über den See, um ein oder mehrere Uru-Schilfinseln anzusteuern. Aber auch Abwasser aus Haushalten, Industrie und Landwirtschaft haben dem See arg zugesetzt. Der Titicacasee gilt inzwischen als stark verschmutzt. Am Port von Tiquina endet zunächst unsere Fahrt. Jetzt heißt es übersetzen auf einem Holzfloß. Fußgänger, Radfahrer, Motorrad, Auto oder Bus. Bei der Fahrt windet sich das Floß und Blue schaukelt hin und her. Ich hoffe sie kippt nicht um. Nach ein paar Minuten sind wir an der anderen Seite. Zu dritt manövrieren wir Blue rückwärts vom Floß. Die Planken sind schmal und haben Reifenbreites Spaltmaß. Auch der Übergang an Land ist alles andere als Eben. Geschafft. Es geht weiter und immer den Titicacasee in Blick. In Copacabana angekommen buche ich im Hostel Florencia ein. Ein Glücksgriff. Mit Besitzerin Mary verstehe ich mich auf Anhieb blendend, ein Gefühl als ob man sich seit Jahren kennt. Es gibt viel zu lachen. Und ihre Enkeltochter Flopy hat sofort mein Herz erobert. Sie läßt es sich nicht nehmen mir ein Handtuch zu überreichen. Und bei jeder Gelegenheit begrüßt sie mich mit "Hola, Hans". Ein kurzer Weg bis zum Strand. Natürlich steht für mich Fisch auf dem Speiseplan. Forelle. Der Titicacasee war ein Fischreiches Gewässer, bis man die kanadische Forelle hier aussetzte. Nun dominiert er den See.Baca lagi
PengembaraMe imagino que Flopy es la hermosa damita que te envía mensajes de vos diciéndote que te quiere??? Hermosa, cautivas hasta a las mas pequeñas!!!
Ich hatte keine schlaflose Nacht aber ich war früh aufgestanden. Bevor der morgendliche Wahnsinn die Stadt komplett verstopft wollte ich nochmal die Strecke zurück zur Death Road fahren. Oscar wettete, dass ich meine GoPro finden würde. Wenn, dann würde sie am San Rafael Tunnel auf mich warten. Dort hatte ich sie zuletzt benutzt und auf dem Sitz von Blue abgelegt. Ein Pärchen hatte direkt hinter mir geparkt. Wahrscheinlich waren sie jetzt neuer Besitzer einer GoPro oder hatten nur Augen füreinander. Dem Prinzip Hoffnung folgend machte ich mich trotzdem auf den Weg. Beim erreichen und durchfahren des Tunnels steigt die Spannung. Im Tunnel wird gearbeitet. Hatte einer der Straßenarbeiter bereits die Kamera gefunden? Als ich den Ausgang des Tunnels erreiche kann ich es fast nicht glauben. Die Kamera liegt tatsächlich genau dort wo ich geparkt hatte. Kurzer Check, keine Beschädigungen alles funktioniert. Das Grinsen in meinem Gesicht reicht wahrscheinlich von einem Ohrläppchen zum anderen.
ich kann mein Glück kaum fassen. So lasse ich mir für den Rückweg nach La Paz Zeit. Meine Abreise hatte ich bereits auf den nächsten Tag verschoben. Es wurde endlich Zeit eine neue Handyhalterung zu kaufen. Hitzeprobleme waren wieder akut geworden. Tatsächlich fand ich was passendes. Oscar hatte mich eingeladen ihn und seine Freunde im Sportclub zu besuchen. OK, ich löste meine "Wettschulden" noch an diesem Abend ein. Es wurde ein feucht-fröhlicher Abend und die Abreise am nächsten Tag hatte sich um einen weiteren Tag verschoben. So verbrachten wir den nächsten Tag mit einem gemeinsamen Frühstück, treffen mit seinem Bruder und anschließend machte ich Blue reisefit.Baca lagi
PengembaraUnglaublich was du da alles erlebst. Und ich bewundere deine Kondition. Mach weiter so 👍🍀
Der Name ist spektakulär und berühmt berüchtigt. Grund genug einen Tagesausflug zu machen und herauszufinden ob er immer noch berechtigt ist.
Die "Al Camino de la Muerte" wurde von paraguayischen Gefangenen des Chaco-Krieges gebaut. Am „Balconsillo“, wo sich mit 700 Metern der längste Freifall entlang der Straße befindet, wurden die Unglücklichen nach der Fertigstellung der Straße mit Handschellen in den Abgrund geführt. Heute erinnert ein Gedenkstein an dieses grausame Schicksal. Sie war damals die einzige Verbindungsstraße von La Paz nach Coroico. Stellenweise kaum 3 m breit und von PKW und LKW in beiden Richtungen, befahren. Man schätzt ca. 200 bis 300 Tote pro Jahr. Der schlimmste Unfall war ein Bus mit ca. 100 Personen, der abstürzte. Heute gibt es die Umgehungsstraße Ruta Nacional 3. Es fahren kaum noch PKW. Hauptsächlich sind es vor allem Touristen und mutige Downhill-Mountainbiker, die dem Nervenkitzel nicht wiederstehen können und die Abenteuerlust hier befriedigen. Und natürlich Motorradfahrer. Vom höchsten Punkt in ca. 4650 m Höhe bis runter auf 1200 Höhenmeter, geht es auf ca 65 KM Länge, immer nur bergab. 36 KM davon sind Schotterpiste. Sämtliche Klimazonen werden hier am Rande des Amazonasdschungels durchfahren. Kaum Leitplanken. Leider musste Oscar für heute absagen. Er hatte kurzfristig Tickets der Rolling Stones bekommen. Also mache ich mich allein auf dem Weg. An diesem Tag herrscht perfektes Wetter, keine PKW's die Staub aufwirbeln und die Sicht behindern. Kein Nebel und es hatte nicht geregnet, somit war die Straße trocken und nicht schlammig nass. Nur am Wasserfall "San Juan" wird die Straße etwas schlammig. Ein Erdrutsch hatte eine zeitlang die Straße blockiert und die Aufräumarbeiten sind noch nicht abgeschlossen. Ich treffe auch deutsche Radfahrer auf dieser Strecke mit denen ich mich an Viewpoints unterhalte. An diesem Tag zeigt sich die "Straße des Todes" gezähmt. Aber sicherlich wird sie an anderen Tagen wieder weitaus gefährlicher ihre Opfer fordern.
Ich nehme die Umgehungsstraße zurück nach La Paz. Auch hier einige schöne Aussichtspunkte. Unter anderem an einem Tunnel. Blue tut sich schwer die steile Straße hinauf zu kommen. In La Paz angekommen suche ich erstmal eine Werkstatt mit Kompressor, Luftfilter reinigen. In dieser Höhe macht sich Staub auf den Filter schnell bemerkbar. Und bemerkbar macht sich auch das Fehlen meiner GoPro. Verdammt, sie ist weg. Todunglücklich habe ich noch eine Vermutung und kaum Hoffnung. Aber für heute ist es zu spät.Baca lagi
PengembaraHallo lieber Dieter. Gopro weg, ohhneiiiin. Das erinnert sehr an Michael auf dem 6spurigen Hwy nach San Francisco. Sind am Do hier angekommen. Liebe Grüße 😘
PengembaraHallo, ja ich erinnere mich wieder. Im Gegensatz zu Michael habe ich Glück gehabt. Ich wünsche euch viel Spaß. Liebe Grüße
Zu meiner eigenen Überraschung erwachte ich am nächsten morgen und war nicht in ein dreitägiges Koma mit muskelbedingter Bewegungsunfähigkeit verfallen. Welch ein Glück. Im Gegenteil, es war wohl noch das Adrenalin welches durch mein Blut floß und mich unternehmenslustig aufwachen ließ. Doch zunächst lernte ich den Wohnungsbesitzer Oscar persönlich kennen. Er war am Wochenende aus Florida zurückgekehrt und stellte sich vor. Er besorgte mir sogar einen großen Kanister Benzin weil er um die möglichen Tankprobleme für ausländische Fahrer weiß. Wir vereinbarten in zwei Tagen eine gemeinsame Motorradtour zu machen. Es war mittlerweile schon später Vormittag geworden und ich beließ es für diesen Tag bei einem kleinen Ausflug hinauf in die Stadt. Etwas Essen, Kaffee trinken und die steilen Strassen hinauf und ab zu fahren. Und einen Einkauf zu machen, denn auch hier gibt es "gut und günstig".
So geht es am nächsten Tag nach Tiawanacu oder auch Tiahuanaco genannt. In diesem Ort befindet sich die Ruinenstätte Tiwanaku. Was wörtlich übersetzt "Setz dich hin, kleines Lama", heißt.
Zunächst war ich skeptisch ob es sich hier um ein "OlleSteinGedöns" handelt um Touris noch ein paar Bolivianos aus der Tasche zu locken. Doch auch der olle Erich (von Däniken) hatte sich zweimal in seine Alpenlatschen geschwungen und war dort gewesen. Gibt der Geschichte einen gewissen Interessenschub.
Ausserdem gehört der Ort seit 2000 zum UNESCO Weltkulturerbe. Gibt der Sache auch noch eine gewisse Seriösität. Und was sind schon 72 KM Entfernung auf diesem Kontinent wenn man schon mal hier ist. Während bei mir immer noch Adrenalin durch die Adern fließt so scheint es mir als würde sich Blue über fließendes Benzin durch ihre Benzinleitungen freuen. OK Lady, schauen wir mal was uns da erwartet. Schließlich gab es auch ein Leben vor der Inkazeit.
Die Bauherren von Tiwanaku (etwa 1600 v. Chr. – 1200 n. Chr.) begeistern auch mich durch ihre Steinbearbeitungsmethoden. I- und T-förmige Öffnungen in den Steinblöcken für Klammern bzw. Krampen. Millimetergenaue Passungen. Steinoberflächen so glatt poliert wie Kinderpopo, da muss Lama und Dino aber lange dran gelutscht haben. Perfekte winklige Flächen. Kein Wunder, dass Erich Überlegungen anstellte ob Außerirdische mit Laserschwert mitgeholfen haben. Und Bob der Baumeister am Flughafen Berlin sollte hier mal Nachhilfeunterricht im Bereich innovative Architektur nehmen. Die terrassenförmigen Plattformhügel Akapana und Pumapunku, werden aufgrund ihrer Architektur, einzigartigen Konstruktionen und hydraulischen Eigenschaften als „besonders spektakulär“ und "Rätselhaft" bezeichnet. Spektakulär auch der halbunterirdische Tempel mit Stelen im Innenhof und Steinköpfen in den Mauern. Tiwanaku ist nicht nur ein Ort in 15 KM Entfernung vom Titicacasee, es ist eine eigene Kultur über Jahrhunderte. Dieses mächtige Reich verstand es ganz ohne Kriege sich zu erweitern. Und es waren die Incas, die 500 Jahre nach dem bis heute unerklärlichen Ende der Tiwanaku-Ära, den Ort und Teile dieser Religion übernahmen. Auch, daß der Titicacasee der Geburtsort der Erde ist.
Berühmt ist auch das Sonnentor, aus einem einzigen Steinblock gefertigt und sein Kalender. Tatsächlich wusste man schon damals um die astronomischen
Jahreszeiten, die Positionen des Mondes für jede Stunde
und auch die Bewegungen des Mondes - und zwar unter
Berücksichtigung der Erdrotation! - und konnte sie da ablesen. Leider wurde vieles zerstört, weil die spanischen Eroberer diese Steinblöcke für eigene Bauvorhaben nutzten. Unentdeckt blieb die im Jahre 1932 freigelegte Statue der Pachamama (Mutter Erde). 7, 30 m hoch und 20 Tonnen schwer. Welches in einem eigens errichteten Museum bewundert werden kann. Es sind erst einige Prozent der großen Rätselhaftigkeiten freigelegt. Und sicher stecken noch einige Überraschungen in diesem Ort und der Landschaft in 3850 m Höhe die einem nicht nur wegen der Höhe die Luft zum Atmen nimmt.Baca lagi
PengembaraWow, mein Lieber, es war wieder einmal ein herrliches Erlebnis deine Abenteuer zu lesen !!! LG aus Berlin
PengembaraRealmente como logras describir todo tu andar es fantástico. Sabes que me fascina tu blog. Un abrazo para siempre mi querido Hans.
TAG 1
Heute beginnt mein wahrscheinlich größtes Abenteuer hier in Südamerika. Auf jeden Fall meine größte Herausforderung die mich an meine physischen und mentalen Grenzen bringen wird.
Adri, die Tochter von Oscar dem Besitzer der Unterkunft, hat mir ein Taxi bestellt. Tatsächlich Pünktlich steht es vor der Tür. Ziel ist die Agentur am anderen Ende der Stadt. Hier treffe ich auf andere Teilnehmer der Bergsteigertour und auf Tobias aus Friedrichshafen. Die anderen haben eine 2-Tagestour gebucht. Tobias und ich die 3-Tagestour. Während alle anderen noch bei der Anprobe sind und ihren Rucksack packen, kann ich entspannt zusehen und mich mit Tobias unterhalten. Mein Rucksack ist ja bereits fertig.
Mit einem Kleinbus geht es Richtung Basecamp. Vorher nochmal die Gelegenheit einzukaufen. Schokoriegel, Müsliriegel, Koka, etc. Energiespender. Ca. 2 Stunden dauert die Fahrt ins 4800m hoch gelegene Basecamp.
Hier gibt es 6 Unterkünfte der verschiedenen Agenturen. Nach dem Essen geht es für die Teilnehmer der 2-Tagestour bereits weiter in das High Camp. Für Tobias und mich geht es zu einem Gletscher. Wir erhalten einen Grundkurs im Umgang mit Eispickel, Steigeisen und Verhalten am Seil. Auch Teilnehmer anderer Veranstalter sind hier. Zurück in der Unterkunft bereitet man uns das Abendbrot. Energiereiche Mahlzeiten. Wir sitzen zusammen mit anderen Bergkletterern. Auf dem Dachboden sind Matratzen ausgelegt für das Nachtlager. Ich mümmel mich in meinem Schlafsack während man draußen lautstark den Wind hört. Morgen früh geht es weiter.
TAG 2
Ich verspüre am Morgen keine Kopfschmerzen oder andere Symptome der Höhe. Dennoch macht sich der Sauerstoffmangel bemerkbar. Man bereitet uns das Frühstück und es verbleibt genug Zeit unsere Sachen zu packen um den Aufstieg in das High Camp vorzubereiten. Gegen Mittag beginnt die 3-Stündige Tour. Der Aufstieg mit Gepäck ist beschwerlich. Ich vermute mein Rucksack mit Schlafsack, Snacks und Getränke hat ein Gewicht von ca. 12 bis 15 Kg. OK, die habe ich am Beginn meiner Südamerikareise auch ohne Rucksack mit mir rumgeschleppt. Dafür gibt es bei uns ja auch keine Berge. Aber es macht sich extrem bemerkbar. Ziemlich geschafft erreichen wir das High Camp in 5200 m Höhe. Hier gibt es 5 Camps. Die Ausstattung der Camps ist spärlich. Dicht an dicht gibt es Matratzen als Unterlagen. Nochmal Verpflegung und etwas entspannen. Wie wir erfahren, haben nicht alle Teilnehmer der 2-Tagestour es zum Gipfel geschafft. Um ca. 18 Uhr legen wir uns in unsere Schlafsäcke und versuchen Schlaf zu finden. Noch 6 Stunden bis der letzte Teil des Aufstieges beginnt.
TAG 3
DER BERG RUFT, laut und deutlich. Es ist Mitternacht, keine Ahnung ob irgendeiner oder ich geschlafen habe. Gefühlt wäre die Antwort, Nein.
Nach und nach krabbeln alle aus ihren Schlafsäcken. Um 1 Uhr werden Tobias, unsere Guides und ich starten. Bis dahin legen wir unsere volle Ausrüstung an. Es gibt noch eine Stärkung und dann geht es los. Tobias bietet an unsere Verpflegung in nur einem Rucksack mitzunehmen. Mit Stirnlampe und den Blick nach unten gerichtet geht es im "Schlepptau" des Guides los.
An wichtigen Passagen ermahnt er zur "Konzentration". Tobias leidet zu Beginn an Kopfschmerzen und Übelkeit. Und es zeigt sich, dass der Eispickel nicht nur zur Deko mitgenommen wird. Ab 5700 m fällt es mir schwerer. Die Temperaturen liegen bei ca. -8 Grad und es ist stark windig. Zwischendurch kommen Zweifel es zu schaffen. Ab und an Brechreiz. Ich mag nichts mehr Essen und Trinken. Es ist fast schon Sonnenaufgang und die letzten Meter bis zum Gipfel. Alles ist wie in Trance. Alle paar Meter brauch ich eine Verschnaufpause. Die Sonne erscheint und wir sind fast da. Nach 6 Stunden Aufstieg die letzten Schritte auf den höchsten Punkt. 6088 m. GESCHAFFT. Ohne Sauerstoff- oder Beatmungsgerät. Es brauchte auch kein Sauerstoffshot am Gipfel. Es wird Tage brauchen bis ich es realisiert habe. In diesem Moment bin ich völlig platt und im A...h. Nach ca. 10 bis 15 Minuten beginnt auch schon der Abstieg. Bei irgendeinem Stopp höre ich von weitem meinen Namen rufen und Alkoholgeruch unter der Nase. Mir sind einfach die Augen zugefallen. Letztendlich erreichen wir nach 2,5 Std. das High Camp. Umziehen und Rucksack packen. Eine Suppe zur Stärkung und es geht zum Basecamp. Ich trage meinen Rucksack selber. Endlich nach 2 Stunden im Basecamp. Hier werden wir vom Kleinbus abgeholt. 2 Stunden bis zur Agentur und Abgabe der Ausrüstung. Ich nehm mir ein Taxi und lass mich zur Unterkunft fahren. Mein Bett ruft. Ich will nur noch Schlaf.Baca lagi
PengembaraDanke Andre für deinen Optimismus aber der Mount Everest muss in einem anderen Leben auf mich warten. 🤣🤣🤣
Wie in einigen großen Städten in Südamerika gibt es auch in La Paz ganze Straßenzüge nur mit Auto- und Ersatzteile. Doch bevor wir uns auf die Suche machen besuchen Marvin und ich eine Freundin von ihm. Sie ist ebenfalls Motorradfahrerin und war vor kurzem noch mit Freunden im "Dschungel". Wir sind zum Essen eingeladen und anschließend geht es in die Stadt um Ölfilter und Öl zu besorgen. Es gibt in der Nähe eine Werkstatt und für umgerechnet 4 € macht man den Ölwechsel. In der Zwischenzeit lässt sich die Stadt zu Fuß erkunden und es gibt reichlich Agenturen für mehrere Aktivitäten innerhalb und ausserhalb der Stadt und die Vorbereitungen für mein nächstes Abenteuer beginnen jetzt.
Innerhalb der Stadt gibt es auch hier ein Valle de la Luna. Wir besuchen dieses Mondtal am nächsten Tag. Es besteht aus kleinen und großen Felsen, Felsspalten, Erdhügeln und Formationen, die kleinen Kratern ähneln. Auf diesen Gebilden wachsen fast keine Pflanzen und wie der Name schon sagt, erinnert die Landschaft an eine Mondlandschaft.
La Paz ist eine pulsierende Stadt und Regierungssitz von Bolivien. Ein Hexenkessel. Im wahrsten Sinne des Wortes. Der Höhenunterschied innerhalb der Stadt beträgt sage und schreibe nahezu 1000 m. Weltrekord. Dementsprechend steil sind die Strassen. Und auch der Unterschied zwischen Arm und Reich ist äquivalent zum Höhenunterschied. Die Reichen wohnen unten im Kessel die ärmeren oberhalb drumherum in ca. 4000m Höhe.
Es scheint keine Struktur in dieser Stadt zu geben. Überall wo ein bißchen Platz ist wird gebaut. Und die Häuser scheinen an den Felswänden zu kleben. Umgeben ist die Stadt von Bergen und den sagenumwobenen Schneeberg Illimani. Weiß die schneebedeckten Gipfel, ockerfarben, rötlich, lila die Anhöhen. Man sieht Eukalyptusbäume. Ist La Paz tagsüber vielfarbig, so sehe ich die Stadt nachts aus unserer Wohnung heraus glänzend wie ein Nest von Glühwürmchen.
Diesmal reicht es nicht auf ein Kirchendach zu steigen um einen Überblick über die Stadt zu erhalten. Doch es gibt eine wirkliche Attraktion in dieser Stadt. Die Seilbahnen. Sie sind ein öffentliches Verkehrsmittel und wirklich sinnvoll und nebenbei sieht man die Stadt aus der Vogelperspektive. Es ist ein ganzes Verbindungsnetz. Aufgeteilt in verschiedenfarbige Streckenabschnitte die alle miteinander verbunden sind. Völlig entspannend. Silbern oder ziegelfarben die Dächer und Gebäude in allen erdenklichen Farben. Über 2 Stunden "fliegen" wir über die Stadt. Am nächsten Tag ist es Marvin der Ersatzteile für sein Motorrad braucht. Und während sein Motorrad in der Werkstatt ist besuchen wir The Witches' Market und die Basílica de San Francisco. Hier treffe ich mich mit einem Guide um meine Tour zu besprechen. Ich bin noch unschlüssig. Nochmal eine Nacht darüber schlafen. Heute vormittag verabschiede ich mich von Marvin. Er ist fast 2 Wochen in La Paz gewesen und reist weiter. Und ich habe mich entschieden. Ich will meinen ersten 6000er Berg erklimmen. Den Huayna Potosi. 6088m hoch. Mehr als doppelt so hoch wie die Zugspitze und höher als der Elbrus mit 5642m in Europa. Auf anraten nehme ich einen persönlichen Guide. Kostet natürlich mehr aber er wird sich nach meinem Tempo richten und für den Fall der Fälle mir Gepäck abnehmen. Ich fahre am Nachmittag zur Agentur und lerne dort auch Edwin meinen Guide kennen. Die letzten Vorbereitungen laufen. Anprobe der kompletten Garnitur. Helm, Sturmhaube, Handschuhe, Winddichte Jacke und Hose, Steigeisen, Stiefel, Gamaschen, Seilgeschirr, Eispickel, Trekkingstöcke, Rucksack und Thermoskanne. Alles perfekt gepackt von Edwin. Vorbereitungen abgeschlossen. Morgen geht es los.Baca lagi
PengembaraUnbeschreiblich die Menschen die Natur und du Dieter. Hut ab, machs gut, aber es wird ja immer spectaculairer. 👍🤭
Knapp 400 KM entfernt ist das heutige Etappenziel. Doch zunächst heißt es packen und frühstücken. Je näher wir uns dem Andengebiet nähern umso höher geht und es wird merklich kälter. Die Wolken hängen tief und grau an der Bergspitze. An einer Stelle mit Blick in das Tal mache ich eine Pause, und bekomme Gesellschaft von Reisenden aus Argentinien. Wir kommen ins Gespräch und man möchte Fotos von Blue und mit mir. Na gerne doch und meine positiven Gedanken und Erinnerungen an Argentinien sind wieder gegenwärtig. Ich erreiche La Paz am späten Nachmittag und es ist schon jetzt zu erkennen wie völlig anders diese Stadt ist. Aber zunächst geht es durch dichtes Verkehrsgewühl zu meiner Unterkunft. Der Besitzer fährt ebenfalls Motorrad und ist zur Zeit in Florida. Eine Wohnung im zweiten Stock mit mehreren Schlafzimmern und Garage. Am Abend treffe ich auf Marvin, einem Motorradfahrer aus Costa Rica. Er hatte früher eine Sprachschule und war oft in Europa. Seit ca. 9 Jahren fährt er durch das Land. Wir kommen schnell ins Gespräch und verstehen uns auf Anhieb. Ich plane ein paar Tage hier zu bleiben. U. a. ist für Blue ein Ölwechsel dringend notwendig.Baca lagi