Sabbatical

October 2022 - July 2023
I don't know where I'm going, but I'm on my way. 🌎🌍🌏
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  • Day 146

    Pearl Harbor

    March 21 in the United States

    Bei bewölktem Himmel und schlechten Tauch-Konditionen am Vormittag, nutzt man die Zeit am Besten für historische Expeditionen. Pearl Harbor ist definitiv DIE wichtigste Gedenkstätte der Neuzeit für Hawaii und vermutliche auch für die Vereinigten Staaten. Der Besuch des Memorials ist somit ein Muss, wenn man auf der Insel ist.

    Kurze historische Einordnung:
    Während in Europa bereits seit dem 1. September 1939 Krieg herrscht, verhält sich die USA noch relativ neutral und unterstützt Nazi-Deutschlands Gegner (u.a. Großbritannien) mit Lebensmitteln, Erdöl, Waffen und Geld. Währenddessen wütet Japan aggressiv in Asien, was die USA mit einem Exportstopp u.a. von Erdöl sanktioniert. Auch die englischen Kolonien liefern keine Rohstoffe mehr, was die Expansionspläne der Japaner gefährdet. Der Angriff auf Pearl Harbor soll die USA schwächen und den ungehinderten Zugriff auf Rohstoffe in Südost-Asien ermöglichen. Hawaii liegt militärisch strategisch und logisitisch optimal zur Ausübung der US amerikanischen Machtpolitik. Pearl Harbor auf der Insel Oahu ist der Militärhafen, an dem die Pazifikflotte der USA stationiert ist.

    Zwei Wochen lang schleichen sich 6 japanische Flugzeugträger mit 400 Kampfflugzeugen an Hawaii heran. Die Amerikaner erwarten einen Angriff auf die Philippinen. Doch am 7. Dezember 1941 starten die Japaner den völlig überraschenden Angriff auf die US-amerikanische Pazifikflotte in Pearl Harbor. 18 Kriegsschiffe werden versenkt, Hunderte Flugzeuge zerstört oder beschädigt. Mehr als 2.403 Amerikaner sterben und 1.143 werden verletzt.

    Einen Tag später erklären USA und Japan sich gegenseitig den Krieg. Am 11. Dezember erklären das Deutsche Reich und Italien den USA den Krieg, was am folgenden Tag mit der amerikanischen Kriegserklärung beantwortet wurde. Der 2. Weltkrieg nimmt seinen Lauf, der Rest ist traurige Geschichte...

    Die Gedenkstätte ist Mal wieder typisch amerikanisch übertrieben groß. Wer bezahlt das eigentlich alles? Fünf historische Stätten gedenken den Geschehnissen vom 7. Dezember 1941. Das Visitor Center mit seinen Museen ist kostenlos und bietet bereits die meisten Informationen. Alle anderen Touren kosten ein paar Dollar. Man kann das Kriegsschiff USS Missouri besichtigen. Die untergegangene USS Arizona liegt noch als Wrack unter Wasser und kann durch eine schwimmende Gedenkstätte per Boot besucht werden.

    Bei der Bedeutung des Memorials für die Amerikaner bin ich mir ungewiss. Der Angriff wird im Museum minutiös aufgearbeitet. Auch die Beziehung zwischen Japan und USA wird kurz thematisiert. An die Opfer und Überlebenden wird in jeglicher Form gedacht. Was richtig und wichtig ist. Dass das Ereignis der Beginn für den 2. Weltkrieg der USA war und damit der Lauf der Geschichte verändert wurde, wurde hier m.E. nicht thematisiert. Auch meine Gastfamilie verbindet Pearl Harbor nicht mit dem 2. Weltkrieg.

    Im Vergleich zu den Toten während des 2. Weltkrieges in Europa gab es in Pearl Harbor "nur geringe Verluste" zu verzeichnen. In Chemnitz sind 2.105 Menschen allein während den Luftangriffen am 5. März 1945 ums Leben gekommen (inklusive der Angriffe Wochen davor und danach über 4.000 Todesopfer). Nahezu die komplette Innenstadt wurde zerstört. Nach Gedenkorten muss man hierfür in Chemnitz suchen.

    Vermutlich ist Amerika einfach so. Sie würdigen ihre Nationalhelden. Während Deutschland Kriegsdenkmäler regelmäßig von Moos und Graffitis befreit.
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    Traveler

    Ich denke das liegt bisschen daran das man in den USA ein anderes Verhältnis zu Waffen und damit auch dem Militär hat. Wenn da 45% aller Amerikaner einer Schusswaffe zu Hause haben wird dann deren Einsatz zur Verteidigung des Vaterlandes entsprechend gewürdigt. Weil Waffen besitzen und deren Einsatz ist halt was gutes. Oder anders herum, wenn die die damit das Land verteidigen Helden sind dann kann deren Besitz auch nicht schlecht sein. Militärparaden, Kampfflugzeuge fliegen bei großen Events über Stadien... hat man bei uns auch nicht. Aber mich würde es nicht wundern wenn die NRA das alles gut fördert. Waffen sollen halt Normalität sein. - meine Meinung

     
  • Day 143

    Aloha Hawaii

    March 18 in the United States ⋅ ☁️ 28 °C

    Aloha! Da bin ich. An Tag 139 von 278, genau in der Mitte meiner Reise lande ich nach 6 Stunden Flug in Honolulu, auf der Insel Oahu in Hawaii. Ein Traum wird wahr. Wenn man sich die Preise für Hotel, Mietwagen und Essen anschaut, ist es purer Luxus, hier überhaupt anwesend zu sein. Wäre da nicht vor 4 Monaten meine Reise auf die Malediven gewesen, bei der ich Gratel kennenlernen durfte, wäre ich heute nicht hier. Sie hat mich eingeladen, bei ihr zu wohnen, zeigt mir Land und Leute und begleitet mich auf alle Abenteuer. Zur Begrüßung gab es ein Lei - die bekannte Halskette mit frischen Blumen und ein Willkommenspaket, mit allen Souvenirs von Hawaii die ich ohnehin brauche. Womit habe ich das bitte verdient? 🥹

    Der Aloha State Hawaii ist eine Inselkette im Pazifischen Ozean und besteht aus 137 Inseln, wovon jedoch nur 8 wirklich bewohnt sind. Geografisch gehören die Inseln zu Polynesien bzw. Ozeanien und waren anfangs auch von Polynesiern bewohnt. 1778 erreichte James Cook die Inseln, wurde hier jedoch auch 1 Jahr später getötet. Somit blieben die Inseln lange unabhängig. 1900 wurde Hawaii von der USA annektiert und 1959 zum 50. Bundesstaat der USA erklärt. Honolulu hat ca. 350.000 Einwohner. Auf allen Inseln leben in Summe 1,5 Millionen Menschen.

    Was ich bisher von Oahu gesehen habe ist unglaublich schön. Schon wenn man am Flughafen ankommt, riecht es nach Blumen und frischer Luft. Die Berge/Vulkane sind grün und der Strand strahlt in weiß und blau. Eine Mischung aus Jurassic Park und Paradies. Die Menschen hier sind super entspannt und fröhlich. Barack Obama ist in Honolulu geboren. Seine gute Stimmung hat er mit Sicherheit von hier.

    Zurzeit ist Springbreak, also Frühlingsferien für die Schüler. Wettertechnisch bedeutet das nachts 23 Grad und tagsüber angenehme 28 Grad. Wir waren am Strand, im Museum, auf dem Markt im Aloha Stadium und feierten St. Patricks Day. Unser erster Tauchgang am North Shore war direkt perfekt. Gratel und ihre Freundinnen sind Freediver (Apnoetaucher) und tauchen ohne Geräte locker 15 Meter tief und das 2 Minuten lang. Quasi echte Meerjungfrauen! Mir reichen 2 Meter. Wir hörten viele Wale unter Wasser und am Ende kam uns noch eine Schildkröte entgegen.

    Gratel ist auf den Philippinen geboren, lebt seit über 25 Jahren in den USA und ist ganz besonders mit dem Meer verbunden. Gemeinsam mit ihrem Mann Chris, dem 17-jährigen Sohn Aidan, dem 9-jährigen John-Paul (kurz JP) und dem Hund Beetlejuice lebt Familie Rogers in Honolulu, der Hauptstadt des Bundesstaates Hawaii. Sie wohnen in einem Militär Housing. Chris arbeitet als Arzt im Air Service und Gratel ist Veteranin. Ganz genau verstehe ich das System nicht, aber man kann scheinbar gut davon leben und Gäste aus Deutschland empfangen. 😉 Aufgrund des Angriffs der Japaner auf Pearl Harbor 1941 ist auf Oahu das Hauptquartier des United States Pacific Command (USPACOM). Dazu gehören die Marine, Marine Corps und die Luftwaffe. Wie viel Stützpunkte hier tatsächlich sind und wie viele Menschen dafür arbeiten, habe ich noch nicht rausgefunden. Ich will auch nicht zu neugierig sein.
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    Die Gastfreundlichkeit und die Warmherzigkeit kann ich nur bestätigen, man fühlt sich gleich zur Familie zugehörig. Hab noch eine wunderschöne Zeit, wir freuen uns schon sehr auf dich!

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    Bevor Gerüchte entstehen: Die Reisekatze meint mich als Gast, nicht als Gastgeberin. Ich empfange natürlich keinen Besuch. 😜

     
  • Day 135

    Los Angeles

    March 10 in the United States ⋅ 🌧 11 °C

    Überraschend kalt ist es in meiner Lieblingsstadt. Ich war schon 2 Mal in L. A. und immer wieder bin ich begeistert von dieser verrückten Stadt. Doch dieses Mal war es echt kalt, neblig und teils verregnet. Wir verbringen hier 5 Nächte in Beverly Hills bei Jonathan und seiner Hündin Toto.

    Los Angeles mit seinen 3,9 Millionen Einwohnern ist DIE Unterhaltungsmetropole Amerikas, Stadt gefeierter Filmstars und Erholungsort mit berühmten Stränden wie in Venice oder Santa Monica – für mich definitiv ein Pflichtstopp auf einer Rundreise. Die Stadt hat kaum Hochhäuser und ist daher sehr weitläufig. Die Palmen, das Meer und die grünen Berge machen die Stadt für mich einfach total sympathisch.

    Wir wussten nicht, dass die Oscars an diesem Wochenende stattfinden. Doch ich versuchte alles, um von einem reichen Prominenten eingeladen zu werden. Ich schnappte mir den Hund und lief durch Beverly Hills und über den Rodeo Drive ala Pretty Woman. Leider ohne Erfolg. Trotzdem schauten wir uns am Tag der Tage den Ort des Geschehens an. Die Oscars finden am Walk of Fame im Dolby Theatre statt. Viele Straßen waren gesperrt. Überall Männer im schwarzen Anzug, Knopf im Ohr und Sonnenbrille. Am Himmel kreisten pausenlos Hubschrauber... Und dann das: ein brauner Teppich am Dolby Theatre. Kein roter! Immerhin hat der deutsche Film "Im Westen nix neues" 4 Oscars angestaubt. Ansonsten bekommt man an diesem Wochenende nix von der Veranstaltung mit. Keine Werbung. Nicht mal der Walk of Fame wurde geputzt.

    Neben dem Walk of Fame und dem Chinese theatre, an dem die Fußabdrücke im Beton sind, waren wir auch am bekannten Hollywood Schild und hatten eine Tour durch das Warner Brothers Studio. Wir waren am alten Set von Friends und Big Bang Theory, am aktuellen Set von Bob Hearts Abishola. Und in der künstlichen Stadt, die für alles verwendet wird: Gilmore Girls, Shameless, Two and a half men... Auch Filme wie Batman, Harry Potter und Matrix wurden hier gedreht. Wahnsinn wir kreativ die Menschen hier werden, denn die Requisiten und Filmhallen sind teilweise sehr sehr alt.

    Bei Regen waren wir im Ronaldo Reagan Museum und liefen durch eine Airforce One. Reagan war der 40. Präsident der USA von 1981 - 1989, der u.a. dafür bekannt war, dass er Gorbatschow überredete die Berliner Mauer niederzureißen. Ziemlich erschreckend, wie man zu Lebzeiten eines Präsidenten mit 8 Jahren Amtszeit ein so großes detailreiches Museum erbauen kann.

    Am letzten Tag mit ein bisschen Sonne fuhren wir mit dem Rad von Venice Beach nach Santa Monica. Hier erlebt man wirklich alles. In Venice Beach gibt es den berühmten Muscle Beach, an dem Arnold Schwarzenegger schon trainierte. In Santa Monica ist ein kleiner Vergnügspark am Pier, mit Riesenrad und Achterbahn.

    Morgens geht's nun endlich wieder ins warme. Weiter Richtung Westen. Da warten ein paar Inseln und 28° Celsius auf mich.
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  • Day 134

    Joshua Tree

    March 9 in the United States ⋅ ☀️ 18 °C

    Auf dem Weg nach Los Angeles in den vierten Bundesstaat Kalifornien liegt der Joshua Tree National Park, an dem wir kurz anhalten. Er ist benannt nach den recht seltenen Josua-Palmlilien, die überall im Parkgebiet stehen. Zusätzlich türmen sich hier in der kargen Wüste zahlreiche beige-braune Felsen auf, die einen interessanten Kontrast. Und es gibt einen Kaktus Garten. Überraschend schön dieser Underdog an Nationalparks.Read more

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    Da waren wir damals auch positiv überrascht.

     
  • Day 132

    Route 66

    March 7 in the United States ⋅ 🌙 1 °C

    Einmal über die Route 66 zu fahren, das ist für viele (männliche!?) Touristen ein Traum. Warum? Das ist tatsächlich eine gute Frage, die ich nicht beantworten kann. Offiziell existiert der „U.S. Highway 66“ schon seit etwa Mitte der 80er-Jahr nicht mehr und von dem einstigen Flair ist nur noch ganz wenig übrig geblieben. Die Route 66 ist heute vorrangig eine Straße wie jede andere und nicht einmal eine besonders gute.

    Wenn man eine Rundreise durch den Südwesten der USA plant, wird man fast unweigerlich ein paar Meilen auf der einstigen Route 66 verbringen – zum Beispiel wie wir auf dem Weg vom Grand Canyon über Joshua Tree nach Los Angeles. So passieren auch wir die Orte Flagstaff, Seligman, Kingman und Oatman, die hier und da noch etwas altes Flair versprühen. Vor allem sieht man viel Kitsch, wie alte Diner oder Tankstellen.
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  • Day 131

    Grand Canyon South

    March 6 in the United States ⋅ 🌬 6 °C

    Der Grand Canyon. Eine RIESIGE Schlucht im Bundesstaat Arizona. Und dass ich riesig in großen Buchstaben geschrieben habe, unterstreicht die Größe des Canyons. "Grand" eben. Der Name ist Programm. Wir waren am South Rim und haben wetterbedingtb leider nur wenige Aussichtspunkte anvisiert. Auch Wandern war nicht möglich.

    Der erste Blick auf oder in den Grand Canyon ist schon sehr beeindruckend. Bilder und Videos können diesen persönlichen Eindruck nicht wirklich einfangen. Für einen Sonnenaufgang oder -untergang hatten wir leider keine Zeit. Der soll aber dort sehr schön sein.

    Und sonst... Ich will nicht um den heißen Brei reden: Ich war nicht so riesig begeistert, wie der Ruf des Canyons es herauf beschwört. Ich mag die Sächsische Schweiz mehr. ;-)

    Hier die Fakten, die man auch bei Google lesen könnte:

    Der Grand Canyon ist eine steile, etwa 450 Kilometer lange Schlucht, die während Jahrmillionen vom Colorado River ins Gestein des Colorado-Plateaus gegraben wurde. Er zählt zu den großen Naturwundern auf der Erde. Er ist zwischen sechs und 30 Kilometern breit und bis zu 1800 Meter tief. Der Südrand (South Rim) ist dabei der Teil, welcher von den meisten Touristen besucht wird, weil er leicht erreichbar und entsprechend gut erschlossen ist. Am South Rim beeindrucken besonders der Desert View Point, der Grand View Point und der Mather Point mit ihren grandiosen Aussichten auf den Grand Canyon.

    ABER: Auf dem Weg zum Grand Canyon kamen wir zufällig an einem versteinerten Dinosaurier "Feld" vorbei: https://maps.app.goo.gl/H385yuZGoX9sDb9N6

    Ein sehr unscheinbarer Parkplatz am Highway, mit versteinerten Schlamm. So stelle ich es mir auf dem Mond vor. Eine alte Navajo Frau zeigte uns unzählige Fußabdrücke von Dinosauriern. (Haben Dinos eigentlich Füße?) Es soll sich dabei wohl um Spuren des Prerodactyl, Dilophosaurus und Velociraptor handeln. Es gab auch versteinerte Fäkalien, Dino-Eier und Fossilien von Dino-Haut. Das war schon ziemlich cool. 65 Millionen Jahre alte Dino-Eier anfassen, das erlebt man nicht so oft.
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  • Day 130

    Monument Valley

    March 5 in the United States ⋅ 🌬 12 °C

    Und Zack... Schon wieder sind wir in Utah. Wir übernachten in Kayenta - eine Stadt im nirgendwo - und sind auf der Spur Hollywoods natürlichster Bühnenwand für unzählige Wild West Filme. Ziel ist das Monument Valley. Es ist bekannt für seine Tafelberge und Felsnadeln und diente bereits vielfach als Szenerie für Filme und Bilder. Mit rotem Wüstensand, unendlichen Weiten, tiefen Schluchten und herausragenden Kuppen. Monument Valley ist das Ergebnis einer kreativen Natur, die durch Wind und Wetter mal wieder ein Meisterwerk erschaffen hat.

    Wir verbrachten einen Nachmittag bei Sandsturm in diesem Gebiet und standen am nächsten Tag halb 6 für einen sturmarmen Sonnenaufgang und blauen Himmel auf. Beides hatte seinen optischen Reiz.

    Den Anblick kennt nahezu jeder aus TV oder Kino. Hier kann man sich fühlen wie John Wayne im Film "Ringo". Doch fahren wir nicht mit der Postkutsche durchs Apachenland, sondern mit dem SUV über den Highway 163. Identisch bleibt die eindrucksvolle Kulisse. Heute wie auch vor 80 Jahren atemberaubend schön. Aber auch in Forrest Gump und Easy Rider bekam das Monument Valley eine Nebenrolle.

    In der Online-Beschreibung für Monument Valley von Utah.com steht: „Monument Valley ist kein Nationalpark. Es ist nicht einmal ein nationales Denkmal. Aber es ist so amerikanisch wie es nur geht.“

    Der letzte Satz ist unterschiedlich definierbar und ein wenig lustig. Welches Amerika ist hier gemeint? Das ursprüngliche der Navajo-Urbevölkerung, bevor die europäischen Siedler kamen oder das was 90 % der Welt aus Hollywood kennt?

    Typisch amerikanisch ist meines Erachtens die Art des Reisens die wir hier erleben. Denn um Fotos zu knipsen, müssen wir nicht mal aus dem Auto aussteigen. Das gehört zum Reisen in den USA dazu und mir ist es bei allen 3 USA-Reisen so ergangen. Irgendwann hält man nur noch für ein hübsches Foto an. Denn das richtige Reiseerlebnis entsteht beim Fahren. Man fährt nonstop durch atemberaubende Landschaften und müsste eigentlich die Videokamera laufen lassen, um diese Eindrücke festzuhalten.

    Das Monument Valley ist für die indianische Navajo-Nation ein heiliger Ort und befindet sich im nördlichen Teil des großen Reservats in der Four Corners Area. Die Navajo Nation Reservation ist mit 67.339 km² das größte Indianerreservat in den Vereinigten Staaten und erreicht die Größenordnung des Bundeslandes Bayern. Sie wurde den Diné-Indianern im Jahr 1868 durch General William T. Sherman vertraglich zugesichert.

    Die Navajos bestehen aus mehreren Stämmen. Sie leben autark und zurückgezogen. Da ihnen wenige Möglichkeiten bleiben, Arbeit außerhalb ihres Reservates zu finden, leben Sie vor allem von der Schmuckherstellung und dem Tourismus. Sie haben ihre eigene komplexe Sprache, eigene Gesetze und eine eigene kleine Infrastruktur mit Krankenhäusern, Polizei, Schulen… Eigentlich ziemlich cool, sich so von den arroganten weißen Männern zu distanzieren. Ansonsten sehen sie aus wie du und ich. Sie fahren Autos und haben Smartphones.

    Als die Spanier bzw. Engländer und Franzosen nach Nordamerika kamen lief es ähnlich wie mit den Maya in Mexiko. Die Urbevölkerung war auf einem ganz anderen Niveau als die Europäer. Anderer Stand der Technik, unterschiedliche Interessen, Weltbild, Kultur, Religion… Ein Zusammenleben war quasi unmöglich. Und dann kamen analog zu den Maya die vielen Krankheiten, gegen die die Indigenen Nordamerikas nicht gewappnet waren.

    Die Indianer waren und sind ganz besonders mit der Natur verbunden. Tiere sind heiliger als Menschen – besonders der Weißkopfadler. Der Adler ist ein Zaubervogel. Seine Federn muss man sich verdienen. Pro Skalp eine Feder. Ein Beweis für Tapferkeit, Was der Stern auf der Schulter der Feuerwehr ist, ist der Federschmuck des Winnetou.

    In einem Podcast hörte ich eine Diskussion mit Verweis auf ein bekanntes Lied: „This land is your land. This land is my land. From the californias to the new york islands…. This land was made for you and me“. Tja, wem gehört dieses Land nun eigentlich? Die die zuerst da waren oder die, die hier „erst“ seit mehreren Generationen leben? Darüber kann man sich sicher abendfüllend bei einem Bier unterhalten. Doch nicht hier im Land der Navajos. Denn hier herrscht Alkoholverbot. 😉

    Zum Abschluss meiner Gedankenwelt über die Urbevölkerung Amerikas hier eine Indianer-Weisheit, die ich mir für die Zukunft merken möchte: „Wirklich weise ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann.“
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    Traveler

    😆 wie heute im Rathaus...

     
  • Day 130

    Lower Antelope Canyon

    March 5 in the United States

    Der Antelope Canyon ist ein Slot Canyon im Südwesten der USA. Er liegt mitten in einem Gebiet, das den Navajo Indianern gehört, direkt vor den Toren der Stadt Page in Arizona. Unterteilt ist der Canyon in zwei Bereiche: dem „Upper Antelope Canyon“ und dem „Lower Antelope Canyon“. Die Entstehung dieser einzigartigen Slot-Canyons ist dem Antelope Creek zu verdanken, einem knapp 30 Kilometer langen Fluss, der nur bei starken Regenfällen entsteht. Unter diesen Umständen verwandelt er sich in eine Sturzflut, die sich über die Zeit förmlich durch den Sandstein frisst.

    Nachdem ich vom Antelope Canyon in 2012 derart begeistert war, musste ich ihn noch mal sehen. Allerdings habe ich mich diesmal sehr schwer getan, eine Entscheidung zu treffen. Beim letzten Mal war ich im Upper Canyon, bei dem zur Mittagszeit Sonnenstrahlen (Beams) in den Canyon fallen und spektakuläre Bilder zaubern. Für die Beams gibt's im März keine Garantie. Also entscheiden wir uns für die Tour im Lower Canyon.

    Beide Canyons können nicht auf eigene Faust erkundet werden, sondern ausschließlich auf einer von den Navajo geführten Tour. Die Kosten liegen zwischen 60 und 100 Dollar. Dafür wird man innerhalb 1 Stunde durch den Canyon geführt und hat mehr oder weniger Zeit Fotos zu knipsen. Es gibt verschiedene Anbieter und verschiedene Zeiten, an denen die Sonne mehr oder weniger in den Canyon scheint. Die Qual der Wahl! Ein echtes Luxusproblem.

    Allgemein geht's bei dem Antelope Canyon "nur" darum schöne Fotos zu machen. Es ist auch schön, durch die Felsmassive zu klettern und die natürlich geschwungenen Felswände zu bestaunen und in manchen Wänden kann man auch Figuren erahnen... Aber das richtige Kunstwerk entsteht erst auf dem Foto. Je nach Belichtung leuchten die Felsen in orange, rot, gold, pink, lila, blau oder weiß. Ich konnte mich bei der Auswahl kaum entscheiden.

    Für mich bleibt es ein Naturwunder, das in Erinnerung bleibt.
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    Traveler

    Der totale Wahnsinn

     
  • Day 129

    Horseshoe Bend & Glen Canyon

    March 4 in the United States ⋅ ☁️ 9 °C

    Nach Nevada und Utah kommen wir im dritten Bundesstaat Arizona an. Wir übernachten in Page, denn ein Besuch im Antelope Canyon steht am nächsten Tag bevor. Doch es gibt hier noch mehr zu sehen. Der Glen Canyon Dam und Nationalpark, der Lake Powell, diverse Wanderwege z. B. zu den hängenden Gärten und der Horseshoe Bend.

    Letzteren habe ich tatsächlich noch nicht gesehen. Der Horseshoe Bend ist eine hufeisenförmige Schleife des Colorado Rivers. Die Aussichtsplattform liegt ca. 1 km von einem Parkplatz entfernt. Im Sommer ist dieser Weg in praller Hitze sicher eine Tortur. Also wieder ein Vorteil für den Winter. Das Plateau verfügt über keine Sicherheitsabsperrungen. Die Felswände fallen ca. 300 Meter steil in den Canyon ab. Mit meiner Höhenangst war mir schon ab und zu schlecht. Vor allem, wenn man sieht wie andere Touris herum hüpfen.
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  • Day 128

    Bryce Canyon

    March 3 in the United States ⋅ ☀️ 1 °C

    Bereits 2012 war der Bryce Canyon eins meiner Highlights. Die knalligen Farben und die bizarren Kleckerburg ähnlichen Felsnadeln (Hoodoos) sind einfach beeindruckend und unglaublich schön. Die unzähligen weiß, orange, rot und golden schimmernden 60 Meter hohen Felspyramiden nun auch noch Schnee bedeckt zu sehen war erneut ein Highlight. Das alles bei blauem Himmel und Sonne... Ein Traum. Da sind die Null Grad egal. Hier hat es sicher auch dem Stegosaurus gefallen. Auf jeden Fall gab es hier Dinosaurier!

    Technisch gesehen ist der Bryce Canyon aufgrund seiner Entstehung gar kein Canyon, sondern ein natürliches Amphitheater. Ein Canyon (eine Schlucht) entsteht durch fließendes Wasser – wie zum Beispiel der Grand Canyon, der über Jahrmillionen vom Colorado River geformt wurde. Der Bryce Canyon hingegen wurde nicht von einem Fluss geformt, sondern durch Verschiebung der Erdplatten. Der Sandstein formte sich schließlich durch das Wetter wie Wind, Regen und Eis.

    Hinter dem Visitor Center könnte man die knapp 30 km lange Straße entlangfahren und an insgesamt 14 Aussichtspunkten anhalten. Die 4 wichtigsten und aufgrund des Schnees einzig möglichen Aussichtspunkte im Park heißen Sunrise Point, Sunset Point, Inspiration Point und Bryce Point. Sie befinden sich alle nahe der Einfahrt im Parkzentrum und überblicken das Amphitheater im Tal. Der Rest der Strecke ist im Winter ohnehin gesperrt. Zwischen den Aussichtspunkten kann man auch wandern. Der Rim Trail folgt dem Rand der Klippe über dem Bryce Amphitheatre und erstreckt sich über etwa 5,5 Meilen.

    Den Navajo Trail konnte ich zumindest teilweise laufen. Auch mit Turnschuhen ;-)
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    Traveler

    🥰

    Für mich ein toller Nationalpark! Wie schön, dass du auch hier so glücklich bist [M. Steger]