Alpenüberquerung E5

augustus 2019 - november 2024
Geplant ungeplant. Ohne Hüttenreservierung und mit voller Campingmontur soll es von Oberstdorf nach Meran/Bozen gehen. Meer informatie
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  • Bozen - Ötzis Ruhestätte

    15 augustus 2019, Italië ⋅ ⛅ 24 °C

    Heute ist Finaltag. Die letzte Etappe und das Ziel liegt zum Greifen nah vor uns. Heute geht's wieder ins Tal, ab in die Zivilisation. Der Vollmond hat die Nacht taghell erleuchtet und sogar bei uns im Zelt ist es nicht so richtig dunkel geworden.
    Wir haben Jenesien nun gestern schon erkundet und werden dann heute direkt mit dem Bus nach Bozen fahren. Laut Fahrplan sollte alle 30 min ein Bus fahren. Es scheint aber Feiertag zu sein und es fahren nur die dick markierten Busse einmal pro Stunde. Dann warten wir etwas länger an der Haltestelle und Fabi findet in der Zeit heraus, dass heute Nationalfeiertag in Italien ist. Na prima. Und genau dann fahren wir nach Bozen, um die Stadt zu sehen.

    Zuerst ärgern wir uns etwas, da wir gedacht haben, dass die ganze Stadt abgeriegelt ist, aber weit gefehlt. Es ist zwar wenig los, aber genau so viel, wie es uns angenehm ist.

    In Bozen steigen wir erst einmal nur kurz um und fahren gleich weiter zum Campingplatz außerhalb der Stadt. Da angekommen fühlen wir uns gleich pudelwohl. Hier achtet man ganz besonders auf einen guten Umgang mit der Umwelt und dem Konsum. Überall hängen interessante Infotafeln über regionale, nachhaltige und gute Produkte und Ideen, die hier umgesetzt werden.

    Alles prima und wir sind froh, dass wir uns den letzten Tag jetzt noch ein bisschen Luxus mit warmer Dusche und Pool gönnen.
    Nach dem Check-in und dem Zeltaufbau, machen wir uns gleich wieder auf den Weg in die Stadt. Bozen will erkundet werden und Ötzi wollen wir auch einen Besuch abstatten. In der Altstadt kann man herrlich schlendern. Es ist etwas los, nicht zu viel. Ein paar Cafés und Shops haben offen und die alten Fassaden laden zum Bestaunen ein. Insgesamt fällt uns auf, dass Bozen noch etwas weniger zurechtgeschmückt ist, als Meran. Meran war uns schon eine Nummer zu viel.

    Wir spazieren die Altstadt hoch und runter. Schauen noch ins Archäologische Museum und fühlen uns weder vom Preis noch vom Museum an sich angezogen. Wir haben eigentlich gerade gar keine Lust auf Museum und schauen nur kurz in den Shop. Auch da finden wir ein paar Infos über unseren Urmenschen aus dem Eis.

    Nach etwa 3 Stunden fahren wir wieder zurück zum Camping und entspannen noch am Pool. Das Wetter lädt gerade eher dazu ein am Wasser zu liegen, als einen Stadtbummel zu machen. Richtige Entscheidung. Am Abend gönnen wir uns noch eine Pizza mit Tiramisu als Dessert und dann geht's bei Blitz und Donner wieder ab ins Zelt. Morgen geht's wieder Heim. Mit gemischten Gefühlen freuen wir uns auf zu Hause.
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  • Salten, Sagen und Sammler

    14 augustus 2019, Italië ⋅ ⛅ 20 °C

    Die Nacht unter den Fichten hat uns gut getan. Wir sind ausgeschlafen und erholt. Die Kühe haben uns mit ihren Glocken in den Schlaf geklingelt und am Morgen haben uns die ersten Pilzsammler aus dem Wachwerdmodus geholt. Die ersten waren schon recht bald unterwegs und haben die meiste Beute gemacht. Die die nach Ihnen kamen sind nur noch an unserem Zelt vorbei gelaufen.

    Heute beginnt das letzte Stück unseres Weges. Wir laufen noch an ein paar Almen vorbei und an der die uns am meisten lockt gönnen wir uns wieder Kuchen und Buttermilch. Ein Buchweizenkuchen mit Preiselbeeren (eine Spezialität hier), ein Käsekuchen und eine Buttermilch mit Erdbeer gibt es als zweites Frühstück.

    Heute geht es gefühlt fast nur durch Kuhweiden. Nett ist noch den Salten. Auf dem Weg gibt es ca 14 Sagen die an verschiedenen Tafeln aufgeschrieben sind. Wie so oft in Märchen geht es viel um Gold, Reichtum, Böse Hexen und Feen...Überall hängen dazu Hexenpuppen, bemalte Laken etc in den Bäumen oder es stehen Puppen am Wegesrand. Das macht die Strecke kurzweilig und ist eine ganz witzige Abwechslung.

    Wir wollen heute gerne die Nacht kurz vor Jenesien übernachten. Und beim Schild "Jenesien 10min" fragt Olli kurzerhand den Bauern der gerade seine Wiese mäht ob wir hier zelten dürften. Kein Problem. Und schon wird das Lager zum letzten Mal in der Natur aufgebaut.

    Danach schauen wir nochmal durch das Örtchen Jenesien. Kleine Tante Emma Läden in denen es gefühlt alles gibt, eine schöne Kirche und kaum Menschen auf den Straßen. Es ist das sonnenreichste Dorf hier in der Gegend. Und das stimmt. Die Sonne knallt ganz schön. Wir gönnen uns erstmal einen Kaffee und dann erkundigen wir uns noch bzgl Bus und Seilbahn nach Bozen. Wir entscheiden morgen mit dem Bus zu fahren.

    Zurück an unsrem Zeltplatz geht schon langsam die Sonne unter. Olli ist in Telefonierlaune und klappert einmal die Family ab während Fabi liest und kocht. Danach wird geschlafen.
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  • Steinerne Mandln/Zelten unter Bäumen

    13 augustus 2019, Italië ⋅ ⛅ 15 °C

    Die Silhouette der Berge hat sich massiv geändert alles ist etwas abgerundeter und auch viel grüner. Man kann so wunderbar ins ewige Land schauen und man hört nichts außer das rauschen des Windes und ab und an ein Klingeln der Kuhglocken. Mittlerweile haben wir nun auch die Kleidung wieder auf kurz umgestellt. Die Sonne wärmt uns und wir schreiten fröhlich voran. Während wir so laufen überlegen wir, was es so für Wanderlieder gibt. Bedauerlicherweise fallen uns aber keine weiter ein.

    Auf dem Weg zu den "Steinernen Mandln" treffen wir auf 2 fleißige Arbeiter die sich mit Bagger und Schaufel am Wanderweg zu schaffen machen. Sie sprechen uns an wo wir herkommen und wo wir hin wollen. Sie sind 2 sehr nette Menschen, mit denen wir uns kurzerhand über deutsche und italienische Politik, Nachhaltigkeit und Arbeitssysteme unterhalten. Zum Abschied bieten sie uns noch einen Heidelbeerschnaps an, den Fabi gern annimmt. Danach geht's dann weiter und wir lassen die 2 jungen Männer ihre Arbeit im Kampf gegen die Erosion weiter machen.

    Die steinernen Mandln sind laut unseren Wanderführer ein alter Kultplatz. Hier wurden Steinhaufen aufgestapelt, die sich über die ganze Ebene erstrecken. Dieser Platz erinnert einen irgendwie an Orte die man aus Peru kennen könnte. Wir machen noch einmal eine Rast und genießen diesen magischen Ort.

    Der Abstieg von hier oben ist für Fabi nicht ganz ohne. Die Knie schmerzen wechselhaft und bremsen sie ziemlich stark aus.
    Wir haben aber auch keine Eile. Wir gehen heute so weit wir möchten und werden unser Zelt da aufschlagen, wo wir es fallen lassen. Heute ist das in einem Fichtenwald umgeben von ein paar Pilzen, die später noch eine Rolle spielen.
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  • Vorsicht eklig! Strapazen des Wanderns!

    13 augustus 2019, Italië ⋅ ⛅ 15 °C

    Am Anfang waren es die üblichen Strapazen wie Schulterschmerzen durch das Gepäck. Die Hüfte war etwas aufgerieben und blau vom Gurt oder der Muskelkater in den Beinen bereitete einem Sorgen. Doch als das dann alles nach drei Tagen auskuriert war kamen dann nach einem Energietag die nächsten spürbaren Nachwirkungen des schweren Gepäcks und der vielen steilen langen Abstiege...hab ich erwähnt das bergauf viel schöner ist und sei es noch so konditionell anstrengend..?..

    wie bereits erwähnt sind Fabis Knie in Mitleidenschaft gezogen worden. Links ist es nach Selbstdiagnose die Patellasehne und rechts irgend eine andere Sehne oder Band von der Kniescheibe rechts ins Schienbein. Alles sticht und brennt und lässt beim Abstieg kaum einen Fuß vor den anderen setzen. Zum Glück wechseln sich die Knie täglich ab sodass zumindest auf eines halbwegs verlass ist. Neue Gangarten werden ausprobiert zum kompensieren..Diese erinnern naja an viele bekannte Beinbehinderungen...aber es hilft zumindest kurzzeitig. Des weiteren kann Fabi leichte Formen von Taubheitsgefühl an der Schultervorderseite spüren. Bestimmt auch durch die Träger die durch das Gewicht den Nerv abklemmen. Ja sonst zählt erbärmlicher Fußgestank höchstens zu Strapazen die Olli ertragen muss 😂

    Aber auch Olli hat zu leiden. Er trägt natürlich das meiste Gewicht. Der Rucksack muss nun nahe den 25kg sein die er Tagtäglich tapfer über die Berge schleppt. Hüfte und Schultern haben sich nach ein paar Tagen daran gewöhnt jedoch auch bei Olli haben die Abstiege ihr Andenken hinterlassen. Der Druck auf die großen Fußzehen war wohl zu stark und Ollis Anfälligkeit immer mal wieder mit den Füßen an irgendwelchen Steinen hängen zu bleiben oder zu stoßen hat Blasen unter den Nägeln entstehen lassen die seit drei Tagen nässen und sich immer wieder füllen. Das Nagelbett ist rotblau und entzündet durch den Druck. Die Blasen führen dazu dass sich die Nägel anheben und ja...wohl bald abfallen werden...genauso wie nun die Sohle von Ollis Schuh...genug Schauergeschichten erstmal von uns...anderen erging es schlimmer mit Bänderriss, Platzwunde bis auf die Sehne, blutende Blasen oder Durchfall
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  • Endlich Kaiserschmarrn

    13 augustus 2019, Italië ⋅ ⛅ 19 °C

    Juhuu. Heute lassen wir uns nochmal das Essen auf einer Alm schmecken. Fabi sehnt sich schon die ganzen Tage nach Kaiserschmarrn und hofft dass es ihn heute noch auf der Speisekarte gibt. Und siehe da. Es gibt Kaiserschmarrn. Noch dazu günstiger als auf so mancher Hütte. Also nicht lang überlegt und schon bestellt. Mit Preiselbeeren und Apfelmus. Olli ist Käsknödel und Salat. Auch hervorragend. Wir lassen es uns schmecken und genießen noch eine kühle Buttermilch dazu. Gestärkt kann es weitergehen.Meer informatie

  • Wind und Eiseskälte zur Meraner Hütte

    13 augustus 2019, Italië ⋅ ⛅ 13 °C

    Die Nacht im Zelt war etwas regnerisch und zunehmend machen wir uns Gedanken über die Dichtigkeit unseres Begleiters. Immer schneller wird es innen nass und wir sind dann damit beschäftigt den Regen irgendwie so abzuleiten, dass er uns nicht ins Zelt läuft.

    Unser erstes Etappenziel ist heute die Meraner Hütte. Nach dem wir unsere Utensilien alle zusammen gepackt haben, machen wir uns gleich auf den Weg.

    Der Weg zur Hütte zieht sich etwas. Es ist kalt und der Wind fegt über den Berg. Obwohl die Sonne scheint wird es uns nicht so richtig warm. Der Weg schlängelt sich noch etwas durch den Wald. Danach geht es über einige Lichtungen auf denen Schafe, Haflinger und Kühe grasen. Sie betreiben hier oben Landschaftspflege und ermöglichen eine solch hohe Artenvielfalt an Kräutern, Schmetterlingen und Insekten.

    Die Haflinger mit ihren Fohlen haben es uns sehr angetan und wir bleiben einen Moment lang bei der Herde stehen. Es ist schon unglaublich beruhigend diese Tiere in einem natürlichen Umfeld beobachten zu können.

    An der Hütte angekommen, gibt es erstmal den heiß ersehnten Kaffee. Ein bisschen Pause nach dem kalten Auftakt tut gut. Der Kaffee macht wach und ermutigt uns dann auch wieder vor die Tür zu gehen um da noch unser Frühstück fortzusetzen. Wir schmieren uns noch Brote mit Aufstrich und Käse, danach geht's weiter.
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  • Schluchtenweg ü. St. Leonhard mach Meran

    12 augustus 2019, Italië ⋅ ⛅ 25 °C

    Wir haben wieder super geschlafen und auf Empfehlung gehen wir heute den Schluchtenweg nach St. Leonhard. Der soll viel schöner als der Teil vom E5 sein. Also los. 2 Stunden wird Fabi schon schaffen. Der Weg ist wirklich sehr schön und die Passer hat an vielen Stücken fast türkises Wasser. Doch auch leider hier geht es nur bergab und es ist zum verzweifeln...Im Schneckentempo erreichen wir nach 4 Std statt 2 Std St. Leonhard.

    Wir lassen uns zu einem Eis hinreißen und nach hin und her überlegen was wir nun machen sollen, noch dazu löst sich das Futter von Ollis Schuh auf, beschließen wir die nächsten beiden Etappen zu überspringen und landen mit dem Bus in Meran.

    Die öffentlichen Verkehrsmitteln sind hier richtig günstig, warum ist da Deutschland noch nicht so weit? Fabi nutzt die Busfahrt für ein Nickerchen während Olli die Gegend bewundert.

    Als wir aussteigen haut es uns regelrecht aus den Latschen denn es ist super heiß. Und wieder sitzen wir an einem Trinkbrunnen und sind erstmal überfordert mit allem. Wohin mit den Rucksäcken, wo schlafen, was einkaufen und Hitzeee... Olli erkundet erstmal die Geschäfte und fragt nach Abstellmöglichkeiten für den Rucksack. Und nach einiger Zeit wird er fündig. Es ist um drei und bis um sieben können wir sie stehen lassen.

    Auch jetzt ist etwas unklar was wir machen sollen. Wir schlendern etwas durch die Gassen die voller Menschen sind die heiß auf Shoppen sind. Letztlich landen wir an der Passer und versuchen per Telefon die Zeltplätze abzufragen doch vergeblich, alles ausgebucht. Gestresst von Menschen, Stadt, Hitze und mangelndem Schlafplatz sind wir uns einig dass wir raus müssen. Wieder in die Berge.

    Fabi findet raus dass in einer Stunde ein Bus nach Falzeben/Meran 2000 fährt. Das ist die Skistation oberhalb Merans. Von dort kommt man in 2h mit leichtem Anstieg zur Meraner Hütte. Von dort wollen wir die nächsten Tage gemütlich die letzte Etappe bis Bozen laufen.

    Gesagt getan. Für drei Tage Essen eingekauft. Wir sind mittlerweile schon firm was wir alles brauchen und was leicht ist und schnell geht. Leider nicht immer das Gesündeste und Nachhaltigste. Aber anders ist es nicht möglich.

    Der Bus bringt uns sicher ans Ziel. Vorbei an Almen und dem Haflinger Gestüt. Angekommen packen wir das Essen um und laufen los. Erstmal raus aus diesem seltsamen Skigebiet. Nach ca einer Stunde erreichen wir die Zöggalm. Leider sieht es aus als wäre niemand da und das Wetter macht auch nicht mehr lange mit. Also gut, heute ohne Fragen, hinters Haus und etwas versteckt hinter dem Zaun bauen wir schnell das Zelt auf, da es bereits das Regnen anfängt. Puh geschafft. Fabi kocht noch Risotto mit Kidneybohnen und Tomatensoße.

    Der Regen prasselt schon stark auf das Zelt und wieder bemerken wir dass unser Zelt nicht mehr dicht ist. An den Nähten löst sich die Beschichtung und hier und da tropft es leicht ins Zelt. Noch dazu kommt leichtes Donnern und ein Blitz lässt uns wieder in Alarmbereitschaft sein. Doch es wird innerhalb der nächsten Stunde besser und wir können nach diesem anstrengendem Tag endlich beruhigt schlafen.
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  • Moos Zelten mitten im Dorf

    11 augustus 2019, Italië ⋅ ⛅ 22 °C

    Die Fahrt über das Timmelsjoch ist sehr wolkig und man sieht kaum was obwohl es eine der schönsten Alpenstraßen sein soll. Aber gut, da haben wir den Aufstieg auch nicht wirklich verpasst. Olli steigt ein paar Haltestellen früher aus und steigt noch den 3h Weg durchs Passeiertal hinab. Fabi gönnt sich heute eine Auszeit und fährt mit dem Bus bis ins Dorf Moos.

    Fabis Aufenthalt:
    Nach der Busfahrt bleib ich erstmal an Ort und Stelle sitzen. An der Haltestelle im Dorf gibt es einen Trinkbrunnen und ein Fest mit Blasmusik. Erstmal Vespern. Dann geht es den kürzesten Weg zum nächsten Restaurant. Ich würde gerne den Rucksack und Zelt stehen lassen und das Akkupack laden. Die Wirtin ist zuvorkommend und fragt aber ob ich nicht auch etwas trinken möchte. Oh ja ein Milchkaffee wäre fein. Und der ist superlecker. Vorallem draußen in der Sonne. So vergeht die Zeit mit Lesen und ich beschließe Olli mal entgegen zu laufen.

    Ollis Wanderung:

    Der Beginn der Wanderung vom Gasthof Schönau ist wirklich richtig schön. Alles so ursprünglich und ruhig. Dieser Teil der Strecke bis Rabenstein ist auch wirklich sehenswert. Danach ist der Wanderweg wieder nur eine Forststraße die vorbei führt an einem kanalisierten Fluss bis kurz vor Moos.

    Kurz vor Moos kommt Fabi entgegen und wir schauen uns noch gemeinsam das Bunkermuseum und die Kletterrouten an. Hier kann man durchaus wieder einmal herkommen. Das lohnt sich ganz sicher.

    Heute ist Sonntag und auf dem Dorfplatz gibt es heute ein Feuerwehrfest mit Rumptata Musik. Wir lassen uns erst einmal treiben, essen ein Stück Kuchen und trinken einen Kaffee. Wir sind ein bisschen beunruhigt, wo wir hier zelten sollen und erkundigen uns. Fabi fragt bei einer Wirtin nach und Olli versucht herauszufinden, wem das Wiesengrundstück im Dorfzentrum gehört. Dieses wäre super geeignet, um dort zu zelten. Olli verfolgt die Spur und spricht einen jungen Mann auf dem Dorffest an. Er kennt den Mann und versucht ihn zu erreichen. Wir sollen so lange noch etwas trinken. Gesagt, getan. Kurze Zeit später kommt der junge Mann wieder und überbringt uns die gute Nachricht, dass wir da zelten dürfen. Wir geben dem netten jungen Mann noch ein Bier aus und Fabi trinkt aus Solidarität auch ein Radler mit. Dabei bleibt es jedoch nicht und Kilian bestellt noch eine weitere Runde. Im Gespräch stellt sich raus dass er hier die Metzgerei Hofer besitzt und ein entfernter Nachfahre des Freiheitskämpfers
    Andreas Hofer ist. Alles sehr spannend hier.

    Wir freuen uns beide riesig dass sich hier alles so wunderbar fügt, ohne dass es unnötig kompliziert gemacht wird. So kann man einfach mit dem Flow gehen und alles läuft. Wir fragen später noch nach einem Badeplatz an der Passer (der Fluss) und scheinbar hat er die versteckte Frage dahinter auch verstanden.
    Er bietet uns freundlicherweise gleich noch eine Dusche an und wir sind völlig aus dem Häuschen. Wunderbar. Es ist doch wieder einmal alles gut gelaufen. Trampen, duschen und zelten, ohne weitere Komplikationen. So kann es doch immer sein.

    Wir gehen erst einmal unter die Dusche. Kilian überlässt uns sein Haus, in dem er angeblich das letzte mal vor einem halben Jahr war..etwas komisch aber na gut. Er geht weiter feiern und wir genießen das warme Nass. Nach der Erfrischung bauen wir Zelt auf und beschließen Pizza essen zu gehen. Restaurant Maria, wo Fabi heute schon Kaffee getrunken hat ist wirklich eine Empfehlung wert. Die Pizza ist hervorragend und die weiteren Gäste auch. Nämlich mal wieder alles Bekannte E5 Wanderer. Sogar 3 aus Konstanz und zwei aus Leipzig. Nach dem Plausch verziehen wir uns an unseren Schlafplatz. Sogar mit super sauberer öffentlicher Toilette.
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  • Timmelsjoch Mautstelle

    11 augustus 2019, Oostenrijk ⋅ ⛅ 15 °C

    Die Nacht am rauschenden Fluss war wirklich sehr erholsam. Früh morgens geht es los. Fabi klebt sich das Tape auf die Knie und Olli macht sich dran, das Zelt abzubauen. Die Klebetechnik hat sich Fabi natürlich aus einem Onlinetutorial abgeschaut.
    Mal schauen wie es hilft. Olli ist heute etwas grummelig, weil er sich nicht so recht ausgeschlafen fühlt. Nun ja auch das vergeht wieder. Als dann alle sieben Sachen gepackt sind laufen wir zur Bushaltestelle, um den Bus in Richtung Obergurgl zu bekommen, von da aus dann weiter zum Timmelsjoch. Wir probieren es per Anhalter und haben Glück. Zunächst nimmt uns eine holländische Familie mit nach Obergurgl und dann geht es weiter mit einem Pförtner der Mautstelle in Richtung Timmelsjoch. Die Passstraße ist eine Privatstraße deren Nutzung man bezahlen muss. Der Pförtner meinte, dass die Zahl der gezählten Fahrzeuge tendenziell zunimmt, obwohl die Menschen klagen dass sie kein Geld haben, aber in der Mobilität lassen sie sich nicht einschränken, so sein Kommentar.

    Er lässt uns an der Mautstelle raus und wir haben 20 min Zeit ein bisschen die Aussicht zu genießen. Hier oben gibt es sonst nicht viel. Ein Motorradmuseum und dementsprechend auch viele Biker. Dann fahren wir mit dem Regionalbus weiter in Richtung Moos.
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  • Ein grauer Tag voller toller Begegnungen

    10 augustus 2019, Oostenrijk ⋅ ⛅ 19 °C

    Heute steht uns wieder einmal ein langer Abstieg bevor. Die Braunschweiger Hütte und die wunderbare Lagune mit dem Blick auf die mächtigen Gletscher lassen wir hinter uns. Vom Hüttenwirt haben wir übrigens erfahren, dass auch diese Gletscher schmelzen. Sie stellen 75% der Trinkwasserversorgung und sind damit ein ernst zu nehmendes Problem.

    Nach der Hütte geht es kurz noch einmal über den Kamm und knapp bei 3000m geht es dann wieder bergab ins Tal. Wir können bei unseren Abstieg diesmal sogar Gämse beim rangen beobachten und auch Steinböcke queren noch einmal unseren Weg. Ansonsten verläuft der Abstieg leider recht unspektakulär. Rings um Sölden ist man absolut auf Tourismus getrimmt und alles ist hier zurecht gemacht damit sich die Besucher sowohl im Sommer als auch im Winter wohlfühlen.
    Leider hinterlässt dies schreckliche Spuren. Gondeln und Lifte wohin man blickt. Riesig breite Straßen die da in die Berge gefräst wurden, Brücken und Stege damit man die Gletscher von allen Seiten betrachten kann. Einerseits sicher besonders spektakulär, aber ob das den Gletschern dienlich ist, kann man in Frage stellen. Insgesamt ist das Umfeld rund um die Braunschweiger Hütte ziemlich hässlich und sehr modelliert. Egal wo man hinschaut, ist irgendetwas von Menschenhand geformtes.

    Dementsprechend ärgern wir uns auch etwas über die Strapazen des Abstieges. Es lohnt sich einfach nicht. Fabis Knie setzen immer mehr zu und schmerzen mittlerweile so stark, dass sie kaum noch laufen kann. Wir treffen unterwegs einen jungen Mann, dessen Knie bereits mit rosa Tape abgeklebt sind. Fabi fragt kurzer Hand ob sie etwas abbekommen kann und wird sogleich professionell getapet. Danach geht weiter mit Abstieg. Doch leider wird und wird es nicht mehr besser. Auf gerader Strecke geht es noch, beim auf- und absteigen ist es jedoch ein Graus.

    Fabi ist tapfer und wir probieren es mit Rückwärtslaufen, doch auch das ist keine Dauerlösung. Ungefähr noch eine Stunde bis Zwieselstein und nichts geht mehr. Kein Abstieg mehr. Die Knie sind fertig. Wir laufen gerade durch die älteste Siedlung Tirols, als Olli auf die Idee kommt, die Männer nach Hilfe zu bitten, die da gerade gemütlich vor ihrer Holzhütte saßen. Auch wenn Fabi das nicht möchte setzt sich Olli durch und voilà: sie hatten sowieso gerade vor, nach Sölden zu fahren. Also gut. Auf geht's ins Touristenmekka. Die drei Männer sind Opa, Sohn und Enkel und unterhalten uns wunderbar auf der Fahrt nach Sölden. Irrsinnigerweise fahren wir den gesamten Weg wieder bergauf den wir gerade runter gelaufen sind. Vorbei an der Gaislachalm, an der es so leckeren Pflaumenkuchen gegeben hat.

    Wir unterhalten uns über die Liebe und das Leben. Der Enkel hat einer peruanische Mutter und einen österreichischen Vater, spricht demzufolge auch 2 Sprachen und wir wollen natürlich mehr darüber erfahren, wie das alles so gekommen ist. Die Autofahrt ist sehr kurzweilig und der Opa nimmt sogar das Risiko auf sich uns zu 5, auf 3 Sitzplätzen verteilt mitzunehmen. Fabi auf meinem Schoß, der Enkel beim Papa auf dem Schoß ujd der Opa fährt. Wunderbar. Die drei sind sogar so lieb und lassen uns direkt vor der Apotheke raus. Gleich im Umkreis befindet sich auch ein Lebensmittelladen und auch die Bushaltestelle nach Zwieselstein. Alles an einem Ort. Es war doch wieder einmal Glück dass es so gekommen ist. In Zwieselstein hätten wir nämlich garnichts bekommen und wir hätten sowieso nach Sölden gemusst. Es sollte also so sein.

    Sölden ist ungefähr so wie man Ischgl im Winter kennt nur im Sommer und eher mit Rädern, Motorrädern und Autos die man hier ausfährt, statt Skier und Snowboards.

    Wir fühlen uns hier etwas fremd und werden auch so angeschaut. Erst recht als Olli gerade das Glas Gurkenwasser auf Ex getrunken hat, erntet er dafür ziemlich angeekelte Blicke. Apropos heute haben wir uns mal richtig was gegönnt. Beim Einkaufen haben wir uns heute von unseren Gelüsten leiten lassen. Es gab Gewürzgurken, Schokolade und Doppelkekse, neben unserem normalen Einkauf (Brot, Erbsenmischung, Tomatensauce, Reis). Wir stellen übrigens fest dass es schier unmöglich ist, unseren plastikfrei Konsum fortzusetzen. Unterwegs kann man das nicht umsetzen, außer man geht zu jeder Mahlzeit essen.

    Nach Einkauf, Apotheke und Arzt fahren wir dann mit dem Regionalbus nach Zwieselstein. Direkt an der Haltestelle gibt es eine Alpenvereinshütte, in der wir uns nach einem Zeltplatz erkundigen und prompt wird uns weitergeholfen. Wir folgen der Empfehlung und schlendern aus dem Dorf heraus am Sportplatz vorbei und wen treffen wir da. Eine alte Bekannte. Wir hätten nie gedacht, dass man an diesem entlegenen Ort auch noch ein bekanntes Gesicht trifft. Leider wissen wir ihren Namen nicht mehr, aber sie war die Tochter, von derer Mama wir den Apfelstrudel bekommen haben.

    Ein kurzes Pläuschchen und eine Umarmung dann bauen wir auch schon unser Zelt auf. Entlegenen hinter einem Sportplatz neben dem Fluss. Heute Abend wird noch Reispfanne gekocht und die geschundenen Gliedmaßen werden auch noch gepflegt.

    Danach geht's ins Bett. In der Nacht gibt's etwas Regen und jede Menge Nacktschnecken am Zelt.
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