• Minchen unterwegs
  • Alex auf Abenteuer
elok. – marrask. 2019

Unser Traum von Asien

Nach so vielen Jahren ist es endlich soweit, wir machen einen Traum zur Wirklichkeit. Unsere provisorische Reiseroute startet in Kuala Lumpur von wo es nach Borneo geht, dann nach Sri Lanka zum Kiten, Japan, optional Laos und Thailand. Juppi Lue lisää
  • Matkan aloitus
    12. elokuuta 2019

    ein Traum wird Wirklichkeit

    9. elokuuta 2019, Sveitsi ⋅ ⛅ 20 °C

    Wo soll ich bloss anfangen, die Reise hat noch nicht richtig Angefangen und trotzdem gibt es doch schon einiges zu erzählen, aber von vorne. Alex und ich haben lange immer wieder mit dem Gedanken gespielt, länger auf eine Reise zu gehen, aber wir haben immer wieder eine Ausrede gefunden, warum wir es nicht tun sollten.

    Jedoch letztes Jahr bei einem schönen Sommer Spaziergang kam der Wunsch für eine längere Reise wieder zur Sprache und wir fragten uns auch, was uns eigentlich noch aufhält. Wir sind jung, erfolgreich (soll nicht eingebildet klingen, aber wenn man erreicht hat, was man erreichen wollte, kann man das sicherlich so nennen) und ungebunden und wie man so schön sagt, wenn nicht jetzt wann dann.

    Und ja, das war dann der Moment an welchem wir uns entschlossen, es dieses Mal durch zu ziehen. Aber bis dahin musste noch so viel organisiert und erledigt werden: Alex hat einen neuen Job angefangen bei dem er unbezahlt nehmen kann und ich habe erfolglos unbezahlt angefragt. Wir haben einen ganzen Tag im „transa“ in Zürich verbracht, wo wir für hunderte von Franken eine völlig übertriebene Ausrüstung gekauft haben, mit welcher wir sogar eine Forschungs-Expedition im Amazonas und der Wüste überstehen würden. Wir haben gegoogelt und recherchiert bis wir nicht mehr wussten wo uns der Kopf steht und tausende von Reisevideos auf youtube geschaut um möglichst viele Ideen für unsere Route zu sammeln. Mein Schatz hat seine Meisterprüfung nach sechs intensiven Lernjahren als Bester bestanden und ich habe mein Advance Diplom in Englisch gemacht. Wir haben Reisepläne gemacht, Pack- und To-Do Listen erstellt, Flüge gebucht, Verträge gekündet, Versicherungen informiert, Probe gepackt, ich meinen super Job gekündet, die Rucksäcke 1 Stunde schwer befüllt Spazieren getragen und die Familie nochmals besucht.

    Jetzt ein wenig mehr als ein Jahr nach unserem Entschluss ist es nun soweit. Wir sind bereit!!! Also fast, wir müssen noch Wäsche waschen, Packen und die Wohnung Putzen, aber das sind ja nur Details. Und ja, ich weiss dass die Wohnung sauber sein muss wenn wir nicht da sind, ist absolute Schweizer- Logik. Aber ansonsten sind wir wirklich bereit.

    Ich hatte heute noch einen wunder schönen letzten Arbeitstag und habe mich von Herzen über die vielen tollen Überraschungen gefreut, ich war nicht nur sprachlos (was wirklich sehr selten der Fall ist) sondern war auch zu Tränen gerührt.

    Nun habe ich heute ein Buch geschlossen und freue mich von Herzen nun mit meinem Schatz auf unsere lang ersehnte Reise zu gehen und ein völlig neues Kapitel anzufangen. Wir würden uns beide freuen, wenn ihr uns auf unserer Reise durch Asien begleiten möchtet.

    Der Count Down läuft: 3 Tage
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  • Schmetterlinge im Bauch

    12. elokuuta 2019, Sveitsi ⋅ ⛅ 16 °C

    Heute Morgen bin ich bereits um kurz nach 5 Uhr aufgewacht, da es draussen so laut gedonnert hat, dass ich fast aus dem Bett gefallen bin. Vor lauter Aufregung war an Schlaf sowieso nicht mehr zu denken und auch Alex ist kurz danach wach geworden. Ein Bisschen wollte ich dann doch noch liegen bleiben um meinen geliebten Teddybären, Mr. Schorsch Kako allgemein als Schorschli bekannt, zum Abschied nochmals zu kuscheln.

    Zum Glück haben wir bereits am Sonntag gepackt, es hat nur ca. 6h gebraucht da wir noch extra Poser Fotos machen wollten, denn heute wäre es definitiv zu stressig gewesen. Die Rucksäcke sind dann doch etwas schwerer geworden als am Anfang vermutet mit ca. 15kg/Person. Da es den ganzen Tag so geregnet hat, haben wir unsere Nachbarin gefragt ob sie uns an Bahnhof bringen kann damit wir nicht schon pflutsch nass ins Flugzeug steigen müssen. Wir standen noch keine 5 Minuten am Bahnhof, da waren wir uns schon einig, dass wir wahrscheinlich innert kürzester Zeit ein Paket mit Sachen nach Hause schicken werden, da wir sonst zu schwer tragen müssen. Da wir ja noch blutige Anfänger sind, im mit dem Rucksack reisen, müssen wir halt noch viel lernen :-)

    Den ganzen Tag war ich so, ja was war ich genau? Ich habe mir lange überlegt wie sich das Gefühl welches ich den ganzen Tag hatte wohl am besten beschreiben lässt. Aufgeregt wie ein kleines Kind vor Weihnachten, nervös wie vor einer wichtigen Prüfung, hibbelig wie nach einer Achterbahnfahrt? Es ist sicher von allem ein Bisschen, aber für mich die passendste Beschreibung für das Gefühl welches ich den ganzen Tag hatte ist: wie nach einem gelungenen Ersten Date, alles ist so aufregend und neu, Alles kann und Nichts muss und die Schmetterlinge tanzen im Bauch wegen dem ersten Kuss vor der Haustüre. Ja ich bin frisch verliebt, frisch verliebt in unser grosses Abenteuer, die Freiheit zu haben nicht an Morgen denken zu müssen (und keine Küche auf zu räumen!!!) und einfach Zeit für uns zu haben.

    Jetzt sitzen wir im Flieger Richtung Muskat im Oman, von da aus werden wir nach einem kurzen Aufenthalt nach Kuala Lumpur weiterfliegen. Alex schläft neben mir, mit seiner geliebten Wollkappe tief ins Gesicht gezogen, dass ich nicht schlafen kann ist keine Überraschung, stattdessen träume ich bereits von den vielen Naschereien welche ich in Kuala Lumpur probieren möchte.

    Grosses Abenteuer, wir kommen!!!
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  • Kein Kuss in Kuala Lumpur

    14. elokuuta 2019, Malesia ⋅ ☁️ 31 °C

    Juppi wir haben es gestern ohne Zwischenfall, ausser dass unser Zimmerschlüssel nicht wie versprochen in der Abholbox war, in unser Air BnB geschafft. Überraschender Weise war die Fahrt vom Flughafen in die City mit dem Airport Taxi, um einen Viertel günstiger als wenn wir den ÖV genommen hätten. Somit haben wir für die 1stündige Fahrt knapp 24.- bezahlt und waren so, sogar fast doppelt so schnell am Ziel.

    Unser Zimmer ist riesig, liegt im 9 Stock und hat eine Hammer Aussicht und das Beste, es kostet in der Nacht nur 22.-!!! Vom Schlafbereich ins Badezimmer hat es jedoch eine richtig gemeingefährliche Stufe, ich fühle mich fast wie James in „the Dinner for one“ da ich jedes Mal wieder darüber stolpere.

    Gleich neben an gibt es einen klein Toast Frühstücks-Laden in welchem wir uns für den ersten Tag gestärkt haben. Auf dem Weg dahin ist Alex bei der Überführung bereits die Treppe hoch gestolpert und knapp 1h später auf dem Weg zur Zugstation gleich nochmals über die exakt gleiche Stufe.

    Im Zug Richtung China Town sahen wir ihn zum ersten Mal, den Verbotskleber: kein unvernünftiges Benehmen in der Öffentlichkeit. Küssen, Umarmungen sogar Händchenhalten fällt darunter. Das war er, der Beweis wie unvernünftig Alex und ich doch sind, aber dieses Mal müssen wir wohl die Finger von uns lassen. Sorry Schatz, kein Kuss in Kuala Lumpur.

    China Town war weniger aufregend als gedacht, es war extrem heiss und schwül und fast alle verkauften dieselben Fälschungen und Mr. Beans Teddybären. Nach längerer Wanderschaft haben wir irgendwann im nächst besten „Restaurant“ Halt gemacht und uns gebratenen Reis und Nudeln bestellt. Meine Nudeln waren so scharf, dass mir der Schweiss sogar am Schienbein entlang herunterlief, aber an das muss ich mich wohl gewöhnen.

    Eigentlich wollten wir in den Park um uns ein wenig zu entspannen. Jedoch hat es kurz nach dem wir im Comic Museum waren so stark angefangen zu regen und gewittern, dass wir uns einen Unterschlupf suchen mussten. Ja wie soll ich sagen?!? 2 Stunden später und wir sind immer noch da und warten darauf dass es aufhört. Das gemeine daran ist, es hört immer wieder fast auf um dann wieder wie aus Eimern zu regen. Es ist fast so als ob uns Petrus sagen möchte: Entspannt euch, ich spüle eure Sorgen und euren Stress weg.
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  • Nudelsoup mit Aussicht

    17. elokuuta 2019, Malesia ⋅ ☁️ 31 °C

    Die letzten Tage verflogen wie im Flug und ich fühle mich, als ob wir schon ewig Unterwegs wären und nicht erst seit ein paar Tagen. Wir hatten für Kuala Lumpur 4 Nächte geplant um genügend Zeit zu haben uns an die Zeitumstellung, die so farbig und laut Kultur und das leckere aber scharfe Essen zu gewöhnen, halt einfach um anzukommen.

    Die berühmten Batu Caves wollten wir uns aber auf keinen Fall entgehen lassen und so fuhren wir 15 Kilometer ausserhalb nach Kuala Lumpur mit der eisgekühlten Metro, Alex nennt die Metro auch immer gerne Sibirien. In den ersten Caves, welch kurz vor den Batu Caves liegt, wurde die Geschichte von Rama und Sinta mit äusserst farbenfrohen und teilweise auch sehr lustigen Figuren dargestellt zB. Ein riesig großer dicker schnurrbärtiger Mann auf welchem viele kleine Menschen sind und ihn zu Recht machen.

    Bevor wir die bunten, teilweise frisch gestrichenen, Treppen zu den Batu Caves erklimmen konnten, musste ich mir ein Tuch mieten um meine Kniekehlen zu bedecken, dies obwohl ich extra ein langes kniebedeckendes Kleid getragen habe *nerv*. Bis wir oben waren, waren wir durchgeschwitzt und auch etwas ausser Atem, was bei der Hitze aber auch kein Wunder war. In den Höhlen selber war es ebenfalls sehr schwül warm, aber auch sehr beeindruckend. Beim Abstieg haben wir einmal mehr den Kopf geschüttelt über die teilweise sehr naiven Touris, welche sich extrem nahe neben die Affen stellen für ein Selfie oder sie teilweise sogar füttern. Diese kleinen frechen Dinger können ganz schön gierig und teilweise auch aggressiv werden. Eine kurze Foto Session später spürte ich entsetzt wie jemand, oder besser gesagt etwas an meinen Rucksack zerrte. Ein riesen Satz und einen Schrei entfernt merkte ich, dass ein habgieriges Äffchen mein Händedesinfektions-Mittel, welches am Rucksack baumelte, klauen wollte!!! Zum Glück hat der Trick mit der imaginären Steinschleuder geholfen und das Äffchen ist wieder von dannen gezogen.

    Gerade als wir uns fürs Mittagessen hingesetzt hatten öffneten sich auch die Himmelsschleusen wieder, und alle Leute rannten um sich ins Trockenen zu flüchten. Zum Glück waren wir schlauer als am Vortag und hatten unsere Lidl-Regenponchos dabei und konnten so nach dem leckeren Essen den Heimweg antrete. Da ich schon die ganze Zeit Lust auf Bananen hatte, haben wir noch einen kleinen Zwischenstopp eingelegt und an einem kleinen Stand welche gekauft. Natürlich mussten wir verhandeln, da wir ansonsten total über den Tisch gezogen worden wären. Da wir unseren Rucksack ebenfalls in seiner Regenhülle hatten, trug ich meine frischen Bananen glücklich an einer rosa Schnur mit mir mit. Gerade als ich dachte ob dies wirklich so schlau ist, rief Alex: „Schatz“! Leider schon zu spät. Ich war bereits umzingelten von einer Affenhorde welche alle nur ein Ziel vor Augen hatten, meine Bananen. Ich war noch am abwägen ob ich rennen, oder nochmals den Steinschleudertrick probieren sollte, da rief mir Alex schon zu, dass ich meine geliebten Bananen
    wegwerfen soll. So stand ich da im Regen, ganz entsetzt und traurig und sah zu wie meine goldgelben Bananen heruntergeschlungen wurden, während ich von ein paar Bauarbeitern ausgelacht wurde und Alex sich vor Lachen nicht mehr halten konnte.

    Den Abende verbrachten wir im Bukit Bitang Viertel, dort gibt es nebst zahllosen verschieden Restaurants, Street Food Ständen und Souvenirs auch sehr viele Touris und Schaulustige. Ein Kunterbuntes Treiben welches wir nicht verpassen wollten und uns einen lustigen Abend bereitete mit frischen Mangostans und Rambutans als Proviant.

    Gestern ging es dann zuerst per „grab“ (ähnlich wie uber) in das Shopping Center „the curve“ da es dort eine Augenklinik gibt. Grab fahren will gelernt sein, wenn man nämlich den „pick up Point“ nicht ganz genau setzt, dann ist die Chance nur sehr klein, dass man sich jemals mit dem Fahrer trifft. So haben wir es erst beim zweiten Mal geschafft. Angekommen haben wir versucht einen Termin beim Spezialisten zu bekommen, da Alex schon seit längerem mit roten und juckenden Augen zu kämpfen hat. Dies gelang uns für 15:00 Uhr, leider war aber erst 11:00 Uhr. So vertrieben wir uns die Zeit im Shopping Center mit einem Japanischen Mittagessen in Gesellschaft eines netten indischen Paars welches uns empfahl nach Goa zu reisen, speziell wenn wir Interesse an „Mushrooms“ oder andern Drogen hätten. Ausserdem liessen wir uns von Massagesesseln durchkneten und stöberten durch unzählige Krims-Krams Läden. Zum guten Glück stellte sich heraus, dass Alex zwar sehr trockene Augen und auch eine leichte allergische Reaktion hat, jedoch ansonsten nichts Schwerwiegendes.

    Vom Center aus nahmen wir wieder die Metro ins City Center um uns die Petronas Towers von nahem anzusehen. Die ganzen Hochhäuser sind echt irre, nicht nur mega hoch, sondern auch ineinander gedreht oder mit Brücken verbunden. Das Highlight war aber viel mehr unser Drink auf der Helipad Bar. Vom 34. Stock eines Hochhauses geht es nochmals ca. vier Stockwerke zu Fuss im halbdunkeln hoch, bevor man hinaus ins Freie kommt. Man befindet sich dann auf einem ehemaligen Helikopterlandeplatz und hat eine fantastische Aussicht über die ganze Stadt! Was für ein genialer Ort um auf einen schönen Tag anzustossen.

    Um den Abend aber noch perfekt zu machen habe ich noch einen Ausflug zum Roof Top Pool unseres Air BnB gemacht. Von diesem hat man so eine unglaublich schöne Aussicht, und der Mond hat ganz Orange am Himmel geleuchtet. Ich habe mich köstlich über die Chinesinnen amüsiert, welche ihre Freunde hin und her gescheucht haben um ein perfektes Foto von ihnen im Pool zu machen. Für mich aber das Beste war die Instant Noudlsoup welche in Gesellschaft von Alex mit Blick über die Stadt geniessen konnte.

    Nun geht es aber auch schon weiter, wir sind am Flughafen von Kuala Lumpur und kurz vor Abflug nach Tawau in Borneo, von wo es nach Pulau Mabul geht zum Tauchen auf Sipandan Island. Im Flughafen haben wir uns nochmals von einem Sessel massieren lassen, ich sage euch die Dinger machen wirklich süchtig und Massieren besser als manche Masseuse. Wir können sagen dass uns Kuala Lumpur wirklich gut gefallen hat, die Menschen waren sehr freundlich und jederzeit hilfsbereit, die Öffentlichen Verkehrsmittel waren gut strukturiert und wir haben uns fast immer auf Anhieb zurecht gefunden. Die Stadt ist wie ein Schmelztiegel verschiedenster Kulturen und Religionen in welcher man überall und immer leckeres Essen und ein freundliches Gesicht findet.
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  • Schlaflos in Borneo

    19. elokuuta 2019, Malesia ⋅ 🌙 27 °C

    Mir ist heiss soooo heiss!!! Dabei wäre ich so müde dass das Einschlafen aber kein Problem seien sollte. Ist es aber bei vier Personen in einem Schlafzimmer, ca 30 Grad und 80% Luftfeuchtigkeit und vier unnützen aber lauten Ventilatoren. Somit liege ich nun die zweite Nacht in Folge im Bett und schwitze vor mich hin statt zu schlafen. Alex findet es zwar heiss, er meint aber auch er sei sich durchs Militär halt einfach mehr gewohnt und daher sei es gar nicht so schlimm.

    Aber zurück zum Wesentlichen, wie bereits erzählt sind wir nach Borneo geflogen. Wenn man Borneo von Oben sieht, blickt man soweit das Auge reicht nur auf saftiges Grün. Es ist jedoch erschreckend wieviel davon Palmöl Plantagen sind welche sich über unbeschreibliche Flächen erstrecken. Nur noch ein Bruchteil der Fläche ist von einem der ältesten Regenwälder der Welt bedeckt welcher vielen Tieren als Heimat dient. Beim Anblick der tausenden Ölpalmen welche in Reih und Glied gepflanzt wurden kamen mir fast die Tränen.

    Am Flughafen haben wir einen Spanier kennen gelernt der sich als Nacho vorgestellt hat. Er fragte uns ob wir auch nach Semporna müssen und da dies der Fall war konnten wir uns die Fahrkosten von unserem Fahrer teilen. Zufälligerweise wollten wir nicht nur an denselben Ort, nein auch ins selbe Hostel und haben sogar das selbe folge Packet von Scuba Junkie auf der Insel Mabul gebucht. Als ich beim gemeinsamen Abendessen die Menükarte studierte musste ich natürlich eine Spruch über die angebotenen Nachos machen, er nahm es mir aber nicht übel, da er dies Witze jeden Tag hören muss ;-)

    Unsere allererste Hostel Übernachtung war nicht so prickelnd wie wir uns (speziell ich) das vorgestellt hatten. Das erste zugewiesene Zimmer konnten wir nicht beziehen, da Alex gleich die Türfalle in der Hand hatte und diese nicht mehr repariert werden konnte und im zweiten Zimmer gab es weder ein Fenster noch sonst eine andere Frischluftzufuhr. Somit haben wir unserer Zimmertür einen Spalt offen gelassen und da ich dann allzeit auf Alarmbereitschaft war habe ich schon in dieser Nacht fast gar nicht geschlafen.

    Nach dem Frühstück, das es nicht gab sind wir ca. 15 Minuten vollbepackt zum Headoffice von Scuba Junkie gegangen. Ich habe schon nach den ersten Metern einen Turnschuh, welchen ich am Rucksack festgebunden hatte, auf der Strasse verloren und bis wir am Treffpunkt waren, waren wir auch kaputt und Bach nass. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich mich langsam aber sicher an die Hitze und das Schwitzen gewöhnen sollte.

    Endlich ging es per Boot nach Pulau Mabul ins Scuba Junkie Resort. Dort erhielten wir als erstes einen kurzen Refresh Kurs was wir echt top fanden und uns mehr Sicherheit zum Tauchen gab. Der Dive Master, Mr. Amazing, hat das ganze echt mega gut und Professionell gemacht und machte nebenbei trotzdem die ganze Zeit zweideutige Sprüche, flirtet mit den Ladys und hat sonst nur Seich im Kopf, fast wie Alex als Teenager. Ausserdem lässt er die ganze Zeit 90er Jahre Musik laufen und singt lauthals und schief mit.

    Die Tauchgänge rund um Mabul herum sind die besten Tauchgänge welche wir bisher machen durften. Das Wasser ist immer so um die 29Grad und es gibt fast gar keine Strömung, es ist fast als ob man in einem Aquarium Tauchen würde. Es gibt tausende von Fischen in allen Formen und Farben und wir haben so viele Schildkröten gesehen wie noch nie zuvor. Am ersten Tag waren es mindestens 20 und heute auch mehr als 10, teilweise waren sie von Kopf bis Schwanzspitze so gross wie wenn ich meine Arme ganz ausstrecke, riesig! (Bilder folgen)

    Noch eine Anekdote am Rande: wir wollten den Sonnenuntergang, der auf der anderen Seite der Insel zu sehen ist, schauen gehen. Der Weg dahin führte uns durch ein kleines Wellblechdorf in welchem die Hühner frei herumliefen, Katzen auf Verkaustresen lagen und super viele lachende Kinder durch die Strassen rannten. Überall wurde uns freundlich zugelächelt oder gewunken. Das Lachen verging uns jedoch als wir den Steg des Todes beschreiten mussten um zu der Regga Bar zu gelangen. Die hat so geknarrt und geschwankt als ob sie jeden Moment zusammenbrechen würde. Keine Zehn Pferde kriegen mich nochmals in dieselbe Bar, auch wenn der Sonnenuntergang sehr schön war.

    Morgen müssen wir um 5:00 Uhr aufstehen, da wir 4 Tauchgänge in Sipandan machen können. Da das Tauchen dort streng limitiert ist und weil es zu den schönsten Tauchplätzen der Welt gehört, können wir uns darüber wirklich glücklich schätzen. Damit Morgen nicht nur Alex der jetzt schon schläft fit ist, sondern auch ich, versuche ich es nochmals mit dem Schlafen. Gute Nacht
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  • Tauchen zum Zweiten

    20. elokuuta 2019, Malesia ⋅ 🌙 27 °C
  • Stürmisches Sipandan

    20. elokuuta 2019, Malesia ⋅ 🌙 27 °C

    Um auf Sipandan zu tauchen, war eigentlich der Hauptgrund weshalb wir unbedingt nach Borneo wollten. Speziell der Barcuda Point ist bekannt der Number 1 Divespot der Welt zu sein, aber natürlich gibt es viele verschieden Spots auf der kleinen Insel. Bis vor ein paar Jahren gab es auf Sipandan noch vier grosse Resorts, aber da die Insel und die Riffe rund herum zu kompletten Schutzgebieten erklärt wurden, mussten diese dicht machen. Das kommt der Natur zu Gute und so findet man auf Sipandan eine schier unberührte Unterwasserwelt.

    Seit Tagen haben wir also unserem Besuch auf Sipandan entgegen gefiebert und es war uns sogar (fast) egal, dass wir bereits um 5:00 Uhr aufstehen mussten. Leider waren uns die Wettergötter nicht so gnädig gestimmt und der Himmel zeigte sich stark bewölkt und es ging ein kräftiger Wind, aber richtige Abenteurer lassen sich von so einer Kleinigkeit ja nicht beirren und ausserdem herrscht im Scuba Junkie eine non Refund Politik.

    Unsere Guides für den Tag waren Simon, ein ehemaliger Polizist aus London, und Djon, eine kleine Malaysierin mit einemverschmitzten Grinsen die als Sharky bekannt ist. Die Fahrt mit dem Boot nach Sipandan benötigt im normalen Fall ca. 25-30 Minuten, leider aber nicht bei uns. Mehr als eine Stunde habe ich mich an einer Stange festgeklammert und gebetet, dass ich nicht über Bord gehe. Wir mussten uns durch die Wellen kämpfen, immer wieder eine Welle hoch und dann mit einem Knall wieder nach unten. Immer wieder schwappten grosse Wellen ins Boot und durchnässten uns, wärend der Himmel immer schwärzer und der Wind immer stärker wurde. Um mich in solchen Situationen von meiner Angst abzulenken, singe ich jeweils leise vor mich hin, das klingt dann sehr lustig wenn das Boot wieder einen Satz gemacht hat und ich einen lauten und schiefen Ton von mir gab. Auf jeden Fall haben sich die anderen Mitfahrenden bei mir bedankt, so sei die Fahrt für sie unterhaltsamer gewesen. Mir solls recht sein, ich war nur froh musst ich nicht kötzlen, im Gegensatz zu anderen.

    Als wir Sipandan dann endlich betraten, begann es auch noch wie verrückt an zu regnen, aber dafür sahen wir im Sand auch gleich die ersten Spuren von Green Turtles welche gerade Eier gelegt hatten, mega cool!!! Da sich bei diesen eher schwierigen Tauchverhältnisen nicht so viele Leute ins Wasser trauten, ging es für uns nach einem kurzen Briefing fast völlig ungestört los.

    Das schlechte gleich zu Beginn, damit ich nachher zudem schönen Punkten kann. Die Sicht war leider sehr getrübt wegen des Wetters teilweise sahen wir nur knapp 2Meter weit, aber im Schnitt waren es ca.15 Meter. Dies mag gar nicht schlecht klingen, aber Sipandan ist bekannt für eine Sicht von bis zu 40Meter bei guten Verhältnissen. Es ist ein wenig schwierig zu erklären, aber man kann sich das in etwa so vorstellen, dass wir doch sehr viele Fische sehen konnten, aber die Farben und Tiefe fehlten und so wirkte es nie so spektakulär, wie es hätte seien können. Nun aber genug gejammert, denn die Unterwasserwelt war wirklich einmalig schön und echt beeindruckend. Fische egal wohin man schaut, in allen nur erdenklichen Formen und Farben. Teilweise waren sie winzig klein, wie ein Fünf Räppler und manche zB. die Thunfische waren mehr als 1.5 Meter gross. Es ist kaum vorstellbar, aber wir haben ca. Jede zweite Minuten Schildkröten gesehen welche am Schlafen, Essen, Chillen usw. waren, einfach unglaublich. Ein besonderer Nervenkitzel waren jedoch die Haie welche uns immer wieder begegneten. Hauptsächlich haben wir White Tip Sharks and Grey Reef Sharks getroffen, einmal waren es sogar 17 auf einmal, echt „huerre“ cool! Was uns auch super gefiel war, dass man sich einfach mit der leichten Strömung dem Riff entlang treiben lassen konnte und so ganz entspannt die Zeit geniessen konnten. Jeder Tauchgang war für sich einmalig und wunderschön und ich habe mich ein wenig wie Arielle die Meerjungfrau gefühlt, mit Alex als meinem Sebastian :-) Und da wir die berühmten Hammer Head Sharks und Baracuda Schwärme nicht gesehen haben, steht für uns ganz klar fest, wir kommen wieder!

    Natürlich sind vier Tauchgänge an einem Tag super anstrengend und als wir uns für den vierten bereit machen sollten war ich schon so ausgelaugt, dass ich es nicht einmal mehr alleine in den Wetsuit geschafft habe und Alex mir helfen musste. Auch das Druckausgleichen wurde immer schwieriger, bis es am Schluss kurz vor Ende gar nicht mehr funktionierte. Die Rückreise war dann zum guten Glück auch nicht mehr ganz so schlimm, da sich die Wolken langsam verzogen.

    Am Abend haben wir uns dann noch zusammengerauft und uns ein 4 Stern Hotel in Sandakan gebucht, denn nach den vielen Tauchgängen brauchen wir wirklich dringend eine Pause und wir haben auch ein wenig die Nase voll von Mehrbettzimmern)! Unser Freund Nacho, wird sich mit uns den Transfer teilen, denn auch er ist zu kaputt um den Bus zu nehmen/ noch eine Nacht in Semporna zu verbringen. Einen Vorteil hatte es aber so kaputt und fix fertig zu sein, denn in dieser Nacht werde ich sicherlich ein paar Stunden schlafen.
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  • Von Wäsche, Relaxen und Ratten

    23. elokuuta 2019, Malesia ⋅ ☁️ 30 °C

    Wie schön das Leben sein kann. So sitzen wir gerade am Inviniti Pool und lassen uns die Sonne auf den Bauch scheinen.

    Vorgestern hatten wir unseren letzten Tag in Mabul mit Scuba Junkie und genossen unsere letzten 3 Tauchgänge mit viel besseren Verhältnissen als noch auf Sipandan. Der Abschied war sehr herzlich und wir können Scuba Junkie wirklich von Herzen weiterempfehlen. Alles war sehr strukturiert und gut durchorganisiert und die Tauchgänge waren total stressfrei, so dass man sich einfach wohlgefühlt hat. Im Nachhinein können wir auch sagen, dass die Mehrbettzimmer schon einen Vorteil hatten, denn wir kamen mit noch viel mehr Leuten ins Gespräch und hatten echt tolle Begegnungen.

    Unsere Reise nach Sandakan war aber dann doch nochmals langwierig und anstrengend. Zuerst mussten wir wieder mit dem Jetty von Mabul eine Stunde nach Semporna fahren. Von dort wurden wir um 18:00 Uhr vom gleichen Fahrer abgeholt, der uns schon vom Flughafen nach Semporna brachte. Wieder hatte er Frau und Kind mit dabei, welche beide die ganze Fahrt über auf dem Beifahrersitz schliefen. Auch wir versuchten während der 6 stündigen Fahrt ein wenig zu schlafen, was aber bei der sehr holprigen Fahrt und der heissen und stickigen Luft im Wagen nur teilweise klappte. Immer wenn das Fenster geöffnet wurde, in der Hoffnung ein wenig kühle Luft herein zu lassen, kam nur der Duft nach Rauch herein welcher von den vielen Abfallverbrennungen und Brandrodungen stammte. Kurz vor Sandakan öffneten sich einmal mehr die Himmelsschleusen und es Regnete in Strömen so dass die Strasse innert kürzester Zeit 5cm unter Wasser war. Nachdem wir Nacho in seinem Hostel abgesetzt hatten ging es für uns zum Einchecken ins Four points by Sheraton. Endlich eine Dusche aus der auch wirklich Wasser und nicht nur ein Rinnsal kommt und ein grosses weiches Bett. Ohne Worte, wir haben geschlafen wie Babys.

    Gestern wollten wir dann unsere ganzen stinkigen Sachen Waschen lasse, da diese von der ganzen Feuchtigkeit echt, echt übel rochen. Der erste Waschsalon hatte dann auch wegen Urlaub geschlossen und so haben wir noch fast eine Stunde nach einem weiteren gesucht. Am Ende gaben wir uns geschlagen und haben uns entschieden in der Waschbar direkt ums Eck vor unserem Hotel selber zu Waschen. Hätten wir gewusst dass diese Maschinen jeweils nur 20 Minuten fürs Waschen und Tumblern brauchen, wären wir definitiv schon Anfang an dorthin gegangen. Dafür haben wir uns dort nochmals mit Nacho getroffen und uns gleich fürs Abendessen verabredet. Den Rest des Tages verbrachten wir mit Relaxen, Schlafen und dem Buchen unseres Ausflugs in den Dschungel. Es tat soooo gut einfach ein wenig zu Entspannen.

    Das Abendessen direkt am Hafen war dann auch recht entspannt und lustig. Nacho hat es einmal mehr geschafft etwas zu bestellen das richtig scharf war, obwohl er das nicht wollte. Als mich plötzlich etwas haariges an den Beinen berührte, mit dem Wissen dass es am Hafen viele Ratten gibt, habe ich hörbar die Luft eingezogen und die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Nacho hat sich nicht nur extrem wegen mir erschreckt, so dass er fast den Tisch umgeworfen hat, sondern auch weil ihm dieselbe Katze um die Beine strich. Phha von wegen es hat Ratten hier. Unsere Kulisse wurde von vielen Blitzen verschönert und in der Ferne hörten wir die Donner grollen. Das Gewitter kam aber schneller als gedacht und da wir unter freien Himmel sassen haben wir schnell bezahlt und sind vor dem Regen geflüchtet.

    Auf dem Weg zum McDonald, für einen McFlury, rannte mir dann wirklich eine Ratte vor die Füsse. Ich habe mich zu Tode erschreckt und dementsprechend laut gekreischt. Was zum Kuckuck!!!!!
    Wir blieben dann noch im Mc bis es aufhörte aus Kübeln zu giessen und gingen in unsere Hotelbar auf einen Drink, eine Runde Dart und Billard.

    Heute waren wir auch schon mega fleissig, wir haben nicht nur ausgiebig gefrühstückt, Alex hat vier Gipfeli, ein Spiegelei, Kuchen, Würstli und zwei Cappuccinos verputzt als hätte er zwei Wochen nichts gegessen, sondern wir haben auch unseren Flug nach Sri Lanka gebucht. Ansonsten haben wir uns sehr angestrengt so wenig wie möglich zu tun und einfach die Zeit zu geniessen, denn auch Relaxen will gelernt sein.
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  • Hinterhof-Dschungel und River Safari

    25. elokuuta 2019, Malesia ⋅ ⛅ 22 °C

    Wer an Borneo denkt, denkt oftmals als erstes an einen saftig grünen Dschungel und natürlich auch an die vielen Tiere welche in ihm Leben. Borneo zählt zu den Orten auf der Erde wo es am meisten verschiedene Spezies gibt, viele davon sind sogar nur in Borneo beheimatet. Da es bei Kinabatanga am meisten Tiere zu beobachten gibt, haben wir uns entschieden eine Kinabatanga River Cruise Safari zu machen, anstatt nach Kutching zu fliegen.

    Der Ausgangspunkt dafür war ein kleines Jungel Resort direkt am Kinabatanga River, in welchem wir ein kleines Chalet für uns ganz alleine hatten. Von der Lobby führte ein Holzsteg, auf dem man immer wieder den Makaken begegneten, durch den Wald bis zu unserem charmanten kleinen Holz Häuschen, einziger Minus Punkt war dass wir einmal mehr getrennte Betten hatten. Wir haben zwei Nächte dort verbracht und jeweils am frühen Morgen und am späten Nachmittag eine Bootsfahrt gemacht.

    Die Touren fanden in jeweils in grösseren Speed Booten statt und jede Person musste eine Schwimmweste anziehen. Ich persönlich glaube zwar, dass wenn man in einen Fluss fällt der sehr viel Krokodile beheimatet, es das kleinste Problem sein wird wenn man nicht schwimmen kann. Ps. Wir haben sogar zwei Baby Krokodile gesehen, die Ausgewachsenen hingegen sind wegen ihrer Tarnung nur sehr schwer zu entdecken. Auf Jeden Fall, schauten jeweils alle ganz gespannt ans Ufer und suchten die Landschaft nach Waldbewohnern ab. Diese liessen zum Glück meist nicht lange auf sich warten, denn speziell die Proboscis Monkeys (Nasen Affen) und verschiedene Gattungen der Makaken fühlen sich in den Bäumen entlang des Flussufers äusserst wohl. Natürlich haben wir auch das Grün um uns herum sprichwörtlich aufgesogen und die Landschaft in vollen Zügen genossen, aber die Beobachtung dieser außergewöhnlichen Tiere hat uns extrem viel Freude bereitet. Die Proboscis Monkeys, welche es nur in Borneo gibt, werden recht gross und haben eine leicht orange Färbung des Fells. Die Weibchen haben eine sehr spitzige Nase, eigentlich exakt so wie Alex seine, die Männchen hingegen haben eine richtige Kartoffelnase die je älter sie werden immer grösser und länger wird. Das sah teilweise so lustig aus, speziell da die ausgewachsenen Männchen eine Figur haben wie ein schlaksiger Mann mit Bierbauch und hohlem Kreuz. Vor allem am bei den Abend Ausfahrten waren teilweise so viele von Ihnen auf den Bäumen, dass diese wie überladen geschmückte Weihnachtsbäume aussahen. Die Spring und Flugkünste welche sie uns vorführten liessen uns mehr als einmal mit offenen Mündern staunen und wir konnten nicht genug davon kriegen sie zu beobachten.

    Aber auch die Long Tail- und Big Tail Makaken haben sich nicht nur von ihrer akrobatischsten Seite gezeigt sondern auch von ihrer niedlichen wenn sie sich gegenseitig gelaust oder die kleinen Babys umher getragen und gesäugt haben. Nicht nur die Affen haben es uns angetan, sondern auch die Hornbill Vögel, das sind die, welche ein grosses Horn auf dem Schnabel haben und als die romantischsten Vögel von Borneo gelten. Wenn sich ein Oriental Pied Hornbill Weibchen einmal für ein Männchen entschieden hat, bleiben sie bis ans Ende aller Tage zusammen. Unser Guide, Didi eine super aufgestellte und enthusiastische junge Frau, ist vor Freude fast durchgedreht als wir Rhinoceros Hornbill gesehen haben. Sie ist ganz aufgeregt auf dem Boot hin und her gelaufen und hat uns erzählt:“you are so lucky, very very lucky, very very very lucky!!!“ Ihre Freude war ansteckend und so haben auch wir uns mega gefreut einen sehr seltenen der „Borneo Big Fives“ gesehen zu haben.

    Ein weiteres Highlight waren definitiv die Nachtwalks. Diese fanden im „Hinterhof-Dschungel“ des Resorts statt. Warum Hinterhof-Dschungel, ganz einfach, der Teil des Dschungels in welchem wir waren wird auch als Sekundärer Dschungel bezeichnet und ist noch sehr jung, teilweise sogar nur 50 Jahre alt, da nach der exzessiven Abholzung wieder neu aufgeforstet werden musste. Natürlich auch weil es gerade hinter den Schlafzimmer beginnt, aber wir können mit Überzeugung behaupten das dies dem Nervenkitzel keinerlei geschadet hat. Im Stockfinstern, nur mit einer Taschenlampe bewaffnet, durch den Dschungel zu streifen hat schon was ganz eigenes. Es lauert nur so von Spinnen und Käfern, Fledermäuse schwirren einem nur wenige Zentimeter entfernt um den Kopf herum und ganz zu schweigen von all den unheimlichen Geräuschen. Mit dem konnten wir ja eigentlich ganz gut umgehen, aber die Mücken haben uns schier in den Wahnsinn getrieben. Es hat nur gesummt und sobald ein Licht auf einem gerichtet wurde konnte man zusehen wie sich mindestens 10 Mücken auf den Fleck gestürzt haben. Zum Glück haben wir so viel Mückenspray benutzt und unsere Kleider imprägniert, so haben wir in den „Nachtwalks“ keinen Stich abgekriegt und das ist für mich echt ein mega Erfolg (ansonsten leider schon). Was aber wirklich spektakulär war, war die Sichtung eines „Slow Loris“ in der einen Nacht und eines „Western Tarsiers“ in der andern. Loris ist ein ziemlich kleines ultra süsses Kerlchen, dass in unserem Fall aussergewöhnlich grosse und spitze Ohren hatte, und für uns eins zu eins wie ein Gremlin aus sah und wie sein Name verrät bewegt er sich auch äusserst langsam. Der Tarisier ist im Vergleich noch viel kleiner, ca. 1.5 Hand gross, hat die totalen Glubschaugen und solange man das Licht auf ihn richtet bleibt er an Ort und Stelle, sobald man es aber kurz weg bewegt springt er ins Dunkle nichts. Auch hier wurde uns wieder versichert wie „lucky“ wir uns schätzen können, denn die Sichtung der zwei kleinen Nachtaktiven Tierchen sei doch sehr selten. Was für Glückspilze wir doch sind!

    Bei unserm Glück haben wir sehr darauf gehofft auch noch die kleinsten Elefanten der Welt, oder vielleicht sogar einen Orang-Utan zu sichten, da dem leider nicht so war hatten wir schon einen Grund, weshalb wir irgendwann nach Borneo zurückkehren wollen.
    Übrigens ist der Primäre Dschungel zB. Der in Danum Vally, welcher mit mehr als 40 Millionen Jahren der älteste Urwald der Welt ist. Da uns das mit dem Hinterhof-Dschungel aber erst vor Ort so richtig bewusst wurde und wir zwischenzeitlich unseren Sri Lanka Flug gebucht haben, müssen wir für den zweiten Grund um zurück nach Borneo zu kehren nicht lange suchen.

    Im Resort selber haben wir nicht nur Nacho wieder getroffen, der von dem Essen schwer begeistert war, was wir nicht nachvollziehen konnten, sondern sind auf sehr viele Backpackers gestossen. Wir haben sehr viele tolle Gespräche geführt, aber ich habe auch gemerkt, dass ich oftmals nicht so auf einer Wellenlänge mit ihnen war. zB. Wenn mir jemand erzählt, dass die Unterkunft grässlich war und es schmutzig war wie verrückt, aber er/sie trotzdem für eine längere Zeit dort bleibt nur weil es halt ultra günstig ist, dann verstehe ich das dann halt doch nicht so ganz. Wir sind jetzt erst seit knapp zwei Wochen unterwegs und versuchen noch unseren Rhythmus des organisierten und strukturierten planlosen Reisen zu finden und wer uns kennt weiss warum dies für uns gar nicht so einfach ist. Es gefällt uns aber soweit sehr gut Reisende zu sein und wir freuen uns schon jetzt auf alles was noch kommt.
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  • Lonely in Sri Lanka

    30. elokuuta 2019, Sri Lanka ⋅ ⛅ 27 °C

    In Sri Lanka ticken die Uhren ein wenig anders als bei uns und deshalb haben wir gar nicht gemerkt, dass wir nun schon 4 Tage in Sri Lanka sind.

    Am Montag sind wir von Sandakan nach Kuala Lumpur geflogen wo wir 5 Stunden Zeit hatten unser Gepäck abzuholen durch die Passkontrolle durchzugehen, unser Gepäck wieder abzugeben und wieder durch die Passkontrolle rauszugehen. Wir haben uns richtig viel Zeit gelassen durch die Shops zu schlendern Alex seinen Alkohol Vorrat aufzustocken und noch etwas zu Essen. Das Boarding hat sich dann schwieriger gestaltete als erwartet, denn im ganzen Flughafen war nichts mehr auf den Anzeigetafeln angeschrieben. Uns wurde dann erzählt, dass nun seit fast einer Woche der ganze Flughafen von Kuala Lumpur lahm liegt weil das Internet nicht mehr funktioniere und man nicht wisse warum. Viele Stadtbewohner opfern ihre Freizeit um auf Freiwilligenbasis am Flughafen auszuhelfen, da dies schon fast als Nationale Katastrophe gilt. Zum Glück standen wir jedoch zur richtigen Zeit am richtigen Gate, nicht wie viele andere die ihren Flug verpasst haben, und konnten mit nur wenig Verspätung Colombo anfliegen.

    Eigentlich hatten wir unseren Transfer vom Flughafen ins knapp 3h entfernte Kalpitiya bereits organisiert, da wir wussten dass unser Flug erst kurz vor Mitternacht ankommen wird, unser Fahrer hatte jedoch einen Autounfall und wir mussten umdisponieren (es geht ihm zum Glück gut). Da ich bereits todmüde war und die Fahrt nach Kalpitiya mit einem Taxi nicht mehr auf mich nehmen wollte, habe ich versucht auf Booking eine Übernachtungsmöglichkeit zu buchen. Ich habe dann auch das erste angezeigte Airport Hostel gebucht welches nur 600 Meter vom Flughafen entfernt seien sollte. Einen kurzen Blick auf unsere Kartenapp belehrte uns jedoch eines Bessern, denn der Fussweg führte nur über komische Umwege zum Ziel und wir hätten laut App 1.2h benötigt. Ich wollte die Unterkunft dann anrufen, da die ganz gross ihren kostenlosen Airportshuttle bewerben, doch leider nahm niemand das Telefon ab da die Nummer als nicht vergeben vermerkt war. Gut flexibel können wir ja schon fast, also los und ins Taxi. Nur stellte sich heraus, dass unser Taxifahrer trotz herumtelefonieren das Hostel nicht finden konnte und dort wo es laut Navi sein sollte war nur ein Abschleppplatz. Himmel Ar***!!! Er hat dann mit seinem Chef telefoniert sein Angebot war eine andere Unterkunft in der Nähe die er kenne, für 30$. So fertig wie wir waren, hätten wir wahrscheinlich jedes Angebot angenommen, aber zum Glück war das Zimmer gross und sehr sauber und so konnten wir doch endlich ein wenig schlafen. Denn am nächsten Morgen haben wir uns mit dem Taxifahrer für 7:30 Uhr verabredet um nach Kalpitiya zu Fahren.

    Seit den schrecklichen Anschlägen im April leidet die Tourismus Branche in Sri Lanka extremst unter Besucher Rückgang und so ist es nun auch, dass wir fast alleine im Kite Camp sind. Bis vor kurzem waren wir noch zu sechst, mittlerweile sind wir noch zu viert und selbst die Lagune in welcher es letztes Jahr noch von Kites gewimmelt hat ist der Himmel oftmals fast leer. Dies ist sehr schade, denn viele Arbeitsplätze sind vom Tourismus abhängig und Sri Lanka ist so ein schönes Land und wir haben uns noch keinen Moment unsicher gefühlt. Alleine kommt leider die ausgelassen Stimmung nichtwirklich hoch und wir fühlen uns, wieder einmal „lonely in Sri Lanka“.

    Abgesehen davon gefällt es uns natürlich sehr gut, wir können endlich wieder zuckersüsse Bananen Essen und auch vom Brotmobil, welches sich immer mit dem „für Elise“ Song ankündigt, gönnen wir uns täglich einen Berliner. Am Pool blödeln wir mit den andern Gästen herum und schiessen uns gegenseitig mit den Saugnapf Pfeil und Bogen Sets ab. Vorgestern hatte ich aber einen äusserst „beschissenen“ Tag, denn als ich unter dem Baum beim Restaurant stand hat mir ein Rabe so richtig grüngelblich und schleimig auf den Kopf geschissen. Gesicht, Käppi und selbst das T-Shirt waren voll!!! Aber man sagt ja, dass es Glück bringen soll.

    Das Kiten gestaltet sich sehr schwierig, da der Wind extremst Böig und ungleichmässig ist. Alex lässt sich im Gegensatz zu mir davon gar nicht abschrecken und verbessert jeden Tag sein Können und sieht für mich schon fast wie ein Profi aus. Wie bereits angedeutet habe ich so meine Schwierigkeiten, natürlich auch weil ich selber sehr ungeduldig und ehrgeizig bin und mir selber im Weg stehe zB. Als ich endlich meine ersten Meter gefahren bin, freue ich mich nicht so richtig, sondern Frage mich warum nur so weit und nicht weiter. Das andere Problem ist natürlich auch, dass man sich als Anfänger öfters Mal so richtig auf die Fresse legt (entschuldigt meine Deutsch). Aber von ca. 3 Meter Gesicht voraus aufs Wasser knallen tut ganz schön weh. Und was macht man, wenn man irgendwann so oft gestürzt ist und mit dem Wind nicht mehr klar kommt? Genau richtig geraten, ich hatte eine kleine Panikattacke im Wasser und so viel Angst bekommen dass ich wieder so schnell fahren werde oder Stürze. So habe ich wie eine kleine Sussi einfach hingeschmissen und geweint. Ich war so frustriert über mich selber, denn ich wusste ich kann den Wasserstart und ich kann fahren, aber ich wusste auch, dass wenn ich Fahre ganz sicher wieder stürzten werde und ich hatte eine richtige Angst-Blockade. Ich habe aber auch immer das Gefühl, dass ich mit den Fingern Schnippen kann und ich lerne von alleine, was beim Kiten halt definitiv nicht der Fall ist.

    Nach einem Tag Pause habe ich mich heute doch nochmals mit einem anderen Instructor gewagt und meine Angst überwunden und ja ich bin wieder gefahren und ja ich bin natürlich auch wieder so richtig heftig aufs Gesicht und die Brust gefallen so dass ich noch jetzt Mühe habe zu Atmen aber ich bin so froh habe ich es doch gemacht. Morgen gehen wir dann zu Besuch in ein anderes Resort mit einer kleineren Lagune direkt vor der Tür um dort bei konstanterem Wind ein paar Stunden Unterricht zu nehmen. Übrigens ein weiter Grund weshalb ich Angst hatte war auch, dass sich 2 der andern Gäste des De Silvas bei einem solchen Sturz das Trommelfell eingerissen und Rippen geprellt haben. Aus diesem Grund trage ich immer ganz vorbildlich eine Sicherheitsweste und einen Helm ;-)

    Ein weiteres Highlight des heutigen Tages war definitiv dass ich gelernt habe Tuk Tuk zu fahren was mir mega viel Spass gemacht hat. Leider braucht es fürs Tuk Tuk fahren eine spezielle Lizenz, ansonsten hätten wir uns sofort ein Tuk Tuk gemietet. Morgen holt uns der gleiche Fahrer wieder ab, mal schauen ob er mich trotzdem wieder hinters Steuer lässt.
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  • Immer besser

    4. syyskuuta 2019, Sri Lanka ⋅ ☁️ 29 °C

    Es gibt gute Nachrichten, erstens wir haben uns noch nicht verletzt wie fast alle andern hier und zweitens wir machen richtig grosse Fortschritte im Kiten. Oke, ich gebe es zu, Alex macht richtig gute und ich mache einfach Fortschritte. Alex kann nicht nur Wenden und Kurven fahren, sondern hat auch schon angefangen die ersten Jumps zu machen. Ich hingegen bin schon super stolz, dass ich jetzt mehrere Meter fahren kann und dass ich bestimme wann ich stoppe und nicht mehr der Kite.

    Diese grossen Fortschritte verdanken wir nicht nur dem viel konstanteren Wind in der Kappaladi Lagune und dass es dort zurzeit auch fast keine anderen Kiter hat, sondern auch meinem Instructor Mawfeer. Er war einst Sri Lankas Nummer 1 im Kiten und hat mir mit viel Witz und Geduld geholfen mein Vertrauen in den Sport zu finden und langsam habe ich sogar richtig Spass daran übers Wasser zu gleiten. Am besten gefallen hat mir ganz klar, als ich mich wie ein Äffchen an Mawfeer geklammert habe und wir huckepack über die Lagune gebraust sind und einen Transition Jump und auch eine Backroll gemacht hatten. Das Kiten hinterlässt jedoch ganz klar seine Spuren und so sieht Alex oft nicht nur aus wie vom Bären umarmt, sondern fühlt sich auch so und vom Muskelkater in den Oberschenkeln und im Nacken fangen wir jetzt gar nicht erst an. Das Schöne an dem Kite Spot dort ist auch das lustige beisammen sitzen nach dem Kiten, wo wir jeweils noch ein Kartenspiel machen oder uns über die verschieden Sehenswürdigkeiten in Sri Lanka austauschen. Die Anreise mit dem Tuk Tuk zu der Kappaladi Lagune ist auch jedes Mal aufs Neue ein lustiges Abenteuer. Der Fahrer Shifan liebt es uns von seinem Land und Leuten zu erzählen und wenn er nicht spricht trällert er immer ein Singhalesisches Liedchen vor sich her.

    Schlafen tuen wir aber immer noch im De Silva Wind Resort, speziell da wir ein Upgrade in ein eigenes Surf Cabana bekommen haben gibt es für uns keinerlei Grund die Unterkunft zu wechseln. Außerdem sind in Zwischenzeit auch noch weitere Gäste eingetroffen, so dass wir uns nicht mehr so alleine fühlen. Frank hat sich zwar am ersten Tag beim Kiten einen Bandscheibenvorfall zugezogen aber Robert und Alexa haben auch noch eingecheckt so dass wir nun 7 Gäste im Resort sind. Dazwischen waren auch der Besitzer des Resorts und seine Familie zu Besuch. In der Zeit haben sich natürlich alle von ihrer Schoggiseite gezeigt und am Abend habe ich zusammen mit den Mädchen und Frauen ein lustiges Spiel gespielt. Es wurde Musik abgespielt und es wurde ein grosses Wasserglas von einer Hand zur anderen gereicht und bei der Person wo die Musik stoppte, die musste das ganze Glas leer trinken. Was für ein Gelächter und Gegacker und als ich vorgeschlagen habe das Ganze mit Glace zu spielen war ich die Heldin des Abends. Alex hat in der Zwischenzeit mit Upul (dem Besitzer) und Frank das gleiche einfach mit dem Cocos Rum (Arak) gespielt.
    Gestern haben wir uns auch beide von Sheriff im Resort Spa massieren lassen. Er hatte vom Vorabend noch eine ziemlich strenge Alkohol Fahne, aber die Massage war so gut, dass ich währenddessen für eine Stunde eingeschlafen bin. Als Alex schauen kam wo ich so lange bleibe, lag ich auf dem Schragen und schlief und der Masseur sass einfach auf dem Stuhl daneben und hat gewartet bis ich wieder wach wurde.

    Gestern ging es dann in unserer Siebner Gruppe mit zwei Tuk Tuks in das kleine Städtchen Kalpitiya zum gemeinsamen Abendessen, in dem Restaurant wo wir bereits letztes Jahr waren, und haben hervorragend traditionell gegessen. Später am Abend haben wir dann zusammen noch ein wenig Musik gehört und es wurde das ein oder andere Bier, Arak und Wein getrunken. Deshalb genießen wir den Vormittag ganz entspannt am Pool mit Planschen und Volleyball, bevor wir am Nachmittag wieder aufs Wasser gehen.
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  • Strandmodels und Regenwald Villa

    8. syyskuuta 2019, Sri Lanka ⋅ ⛅ 26 °C

    Noch vor ein paar Tagen habe ich behauptet, dass es immer besser wird und genauso ist es auch weiter gegangen. Ich habe das Kiten so fleissig weiter geübt, dass ich jetzt ziemlich selbstsicher übers Wasser rasen kann und am letzten Kite-Tag hatte ich nicht einmal mehr einen Instructor sondern durfte die Ausrüstung mieten und eigenständig weiter üben. Wie bereits im Vornherein vermutet hatte, hat Alex sich in den letzten 10 Tagen zu einem richtigen Kite Profi entwickelt und zB. Die Backroll beherrscht er 1A. Der einzig kleine Wehrmutstropfen war, dass Alex sich wegen einem zu kleinen Harness beim Ausholen für einen Sprung die Rippen gequetscht hat und sich nun wie ein sehr alter Mann fühlt.

    Die Tage am Wasser machen natürlich immer mega viel Spass, vor allem seit wir eine große Gruppe geworden sind. Gegenseitig feuern wir uns am Strand an, wenn die nächsten Schritte beim Kiten geschafft wurden. Wir sahen auch ultra lustig aus, Alex und ich blau und Robert ganz grün im Gesicht wegen der Zink Sonnencreme. Lisa, Frank und Alexa (unsere nicht Kiter) haben uns als Beachboys assistiert und auch viele tolle Videoaufnahmen gemacht. Der Strandhund, welchen Alexa Sissi getauft hat, lag den ganzen Tag bei unserer Beach Hütte und hat auf unsere Sachen aufgepasst. Ganz klar, dass sie da auch bei unserer Fotosession, als Model nicht fehlen durfte. Als es mit dem Boot wider zur andern Lagunen Seite ging, wollte sie auch unbedingt mitkommen und hat ganz traurig gewinselt und hat versucht uns nach zu schwimmen. Unsere Herzen sind gebrochen, aber wir wussten auch, dass das Revier auf der anderen Seite bereits von 5 anderen Hunden beherrscht wird.

    Da Robert und Alexa die fast gleiche Route für Sri Lanka geplant hatten wie wir (und fast alle andern Reisenden) beschlossen wir zusammen weiter nach Dambulla zu reisen. So suchten wir zusammen auf airbnb eine coole Unterkunft für 7 Leute, da dort noch 3 weitere Freunde von ihnen dazu stossen sollten. Wir haben dann auch eine coole Regenwald Villa gefunden mit Platz für 8 mit Pool und sogar einem hübschen kleinen Teich. Ganz spontan haben wir den Australier Leo der im Kite Kuda war gefragt ob er auch mitkommen möchte. Da wir vorher in einer langwierigen Prozedur mit x-malignem hin und her telefonieren einen guten Preis für den Transport ausgehandelt hatten, ist ihm die Entscheidung super leicht gefallen mit uns zu kommen.

    So standen wir gestern Morgen an der Bar und haben auf unser Taxi gewartet. Zum Glück hatte das aber Verspätung, denn Robert hatte noch echt mit seinem Magen zu kämpfen und rannte immer wieder zum Klo. Zwischenzeitlich hatten wir einen kleinen Stromausfall, dieser setzte dann leider auch die Spülung ausser Gefecht, was zu einer sehr peinlichen Situation für ihn gesorgt hat.
    Ganz spontan wollten Robert und ich auch noch unvorbereitet den Test für die Kite Lizenz machen und da wir ein wenig Hilfe beim Test von Pathum und Alex bekamen haben wir auch bestanden. Das Tschüss Sagen vom „de Silva“ Team war aller herzlichst und wir hatten das Gefühl Freunde zu verabschieden und wir mussten versprechen irgendwann zurück zu kommen.

    Leo, der übrigens frappierende Ähnlichkeit mit Bradley Cooper hat, haben wir an der Hauptstrasse aufgegabelt und haben uns dann Richtung Dambulla gemacht. Der Van war schon etwas älter und die Klimaanlage bestand aus geöffneten Fenstern und auf dem Rücksitz mussten wir mit gespreizten Beinen sitzen da wir ansonsten nicht hinein gepasst hätten. Wir haben herumgealbert und einen zweideutigen Spruch nach dem anderen gebracht, bis wir leckeres Take Away Kotu Rothi geholt haben. Danach haben wir alle zu der trancemässigen Srilankischen Musik vor uns hin gedöst.

    Endlich in unserer Villa angekommen haben wir leider feststellen müssen, dass nicht alles Gold ist was glänzt. Der mega schön beworbene Pool war eine grüne Sauce und es war nicht erkennbar ob am Grund Krokodile oder vielleicht sogar eine Leiche lag. Der Teich auf welchen sich vor allem Robert so gefreut hat, war eine ausgetrocknete Grube, die Klimaanlage hat auch nicht funktioniert und ein Bett zu wenig gab es auch. Als kleine Entschädigung habe ich dafür kostenloses Frühstück für uns alle ausgehandelt und das Bett wurde kurz darauf aufgestellt.

    Am Abend haben wir spontanen Ausflug zu den Dambulla Höhlen Tempeln gemacht und da Alex und ich letztes Jahr bereits da waren konnten wir ein wenig Reiseleiter spielen. Als Belohnung für unseren erfolgreichen Tag, und zur Schonung von Roberts Magen, gingen wir zum Pizzahut Abendessen. Alexa hatte danach zwar einen verstimmten Magen vom „baked rice“ aber es hat sich echt gelohnt da die den Rand mit Mozzarella oder Würstchen gefüllt haben. Leider hatten wir bei der Rückkehr noch eine Auseinandersetzung mit den Tuk Tuk Fahrern, da die auf einmal viel mehr Geld wollten als vorher vereinbart wurde. Die ganze Situation war dann auch nicht mehr wirklich lustig, zumal der Fahrer uns unsere Sachen nicht mehr zurückgeben wollte bis wir den verlangten Betrag bezahlen. Nach hin und her haben Alexa und Alex fast den verlangten Preis bezahlt, um die zwei Fahrer loszuwerden.

    Nachdem wir unser Reise Moskito Netzt aufgebaut haben, was für ein Krampf den Kleiderschrank noch zu verschieben damit wir eine Befestigungsmöglichkeit hatten, gings endlich unter die Dusche. Im Badezimmer hatten sich zwei mega süsse kleine Frösche einquartiert und mir beim Duschen zugeschaut.
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  • Happy Birthday

    10. syyskuuta 2019, Sri Lanka ⋅ ☀️ 33 °C

    In einer grösseren Gruppe zu Reisen hat definitiv seine lustigen Seiten zum Beispiel ist es fast unmöglich pünktlich aus dem Haus zu kommen. Maya und ich waren schon mega früh fröhlich und munter, wohingegen die andern bis 5 Minuten vor Abholung mit dem Jeep noch geschlafen haben. Bei Benny hat kein Versuch ihn aufzuwecken wirklich funktioniert, nicht mein Abspielen von „guten Morgen Sonnenschein“ noch die Kissen welche Maya ihm angeworfen hat, selbst das Anschreien von Alexa hat nicht wirklich geholfen.

    Zu siebt haben wir uns in einen Offroad Jeep gequetscht und glaubt mir auf der kleinen Rückbank zu viert wurde es ganz schön eng und heiss. Nach mehr als 30 Minuten Durchrütteln und einer eingeschlafenen „Füdlibacke“ sagte Dzeni dass es doch gar nicht sooo eng ist und da haben wir gesehen dass sie noch fast 10cm Platz am Rand übrig gelassen hat. Ja dann war es auf einmal gar nicht mehr so eng für uns alle.
    Da wir erst mega spät losgefahren waren, war es bereits kurz vor der extremen Mittagshitze bis wir endlich den Piturangala besteigen konnten. Dieser Berg wird auch der kleine Bruder des Sigiriya Löwenfelsen genannt, auf dem wir letztes Jahr waren, da man von dort die beste Sicht auf ihn hat. Am Anfang ist der Aufstieg sehr angenehm durch den Wald über ungleichmässige Steinstufen immer weiter nach oben. Immer wieder begegneten wir Locals die bereits wieder auf dem Abstieg waren, Jung und Alt, Barfuss oder mit Flip Flops, es schien als ob ein Ausflug auf die Aussichtsplattform ein sehr beliebter Sonntagsausflug ist. Je weiter es nach oben ging, desto heisser wurde es und es wurde auch immer steiler und enger. Kurz vor dem Ziel gab es dann einen Bergstau da es über rutschige Steine und durch extrem enge Spalten ging und das Reisverschluss System in Sri Lanka so gar nicht funktioniert. Als wir dann durch die letzte Felsspalte durchrutschten wurden wir mit einem mega Ausblick auf den Sigiriya welcher mitten in satt grüne Wälder thronte belohnt. Ein Wind wehte uns um die Ohren und so war die Mittagssonne gut zu ertragen und wir konnten uns viel Zeit für die perfekten Fotos nehmen. Wenn man mit Instagramern unterwegs ist gehören die perfekt in Szene gesetzten Bilder einfach zum Urlaub dazu und so kommen wir auf die verrücktesten Ideen um den perfekten Shoot hinzu bekommen. Auf dem Abstieg hatte ich dann einen Marilyn Monroe Auftritt, denn als ich mich gerade in einer Felsspalte mit beiden Händen festhalten musste, hat ein Windstoss das Kleid hochgeblasen und meinen Popo so richtig ins Rampenlicht gerückt.

    Da es sehr Zeitintensiv ist für 6 Leute die perfekten Fotos zu machen, Benni klinkt sich da immer aus, sind wir erst später als vom Jeep Fahrer angenommen wieder unten angekommen. Dies führte dann auch gleich schon wieder zu einer Preis-Diskussion, aber da wir vom Vortag schon etwas gelernt hatten konnten wir diese Situation viel besser handeln. Der Fahrer hatte uns bereits vor dem Aufstieg eine Tour in ein „Local Village angeboten“ mit Seeüberquerung, Dorfbesichtigung Kochen mit den Einheimischen, Gewürze selber herstellen und sogar wilden Krokodilen. Alex und ich kannten solch ähnliche Touren ja bereits, aber für die anderen klang das nach einem coolen Erlebnis und speziell seit Alexa von den Krokodilen gehört hatte, war klar wir werden diese Tour machen. Irgendwie war uns schon bewusst gewesen, dass dies eine Touri-Falle gewesen sein konnte und so waren wir dann auch nicht so überrascht bei dem was uns geboten wurde. Wir wurden mit einem klapprigen Bötchen 5 Minuten über einen Seerosenteich gerudert, selbstverständlich wurden uns Blumengepflückt und Hüte aus Seerosenblättern gebastelt. Krokodile sahen wir keine, dafür waren ganze Familien im Teich am Baden, welche Ironie. Weiter ging der Rundgang über ein ausgetrocknetes, halb abgebranntes Feld zu einer einzigen Hütte wo uns die traditionelle Kochvorführung dargeboten wurde. Diese und das Essen aus den Seerosenblättern war dann auch der Beste Teil der Village Tour. Danach ging es auch per Tuk Tuk mit riesigen Lautsprechern zurück zu unserem Jeep wo wir erneut über den Preis diskutieren mussten. Dort haben wir übrigens auch Benni wieder getroffen der von Anfang an gesagt hat er hätte keine Lust und so alleine in ein Restaurant zum Essen ging.

    Zum Abendessen gingen wir dann nach Dambulla und haben im von TripAdvisor vorgeschlagenen Restaurant „Znacht“ gegessen. Nebst Rotti und Rice haben wir auch Samosas und Nudeln und Hoppers bestellt und quer über Tisch miteinander geteilt. Benni ist definitiv ein Unikat in der Gruppe und so haut er immer wieder Sprüche raus und macht Ansagen die wir nicht immer ganz so verstehen. Wegen eines solchen Spruch wurde dann auch unsere „Happy Birthday Song Tradition“ geboren. Er hatte nämlich wieder etwas gesagt, irgendwas wegen Geldscheinen und er hätte alle, da haben wir einfach ein lautes Happy Birthday angestimmt und von da an bekam jeder der eine super Leistung vollbracht hatte ein lautstarkes Ständchen. Zurück in unserem Air BnB haben wir uns um die Übernachtung in Ella gekümmert und da es im Internet nicht funktioniert hattte, bekam ich als Dank für die telefonische Buchung auch gleich mein erstes Happy Birthday.
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  • Erste Klasse per Excelance

    11. syyskuuta 2019, Sri Lanka ⋅ ☁️ 30 °C

    Um nach Ella zu kommen wollten wir den Zug von Kandy wegnehmen. Dafür wurden wir am Morgen von einem Van abgeholt der uns zusätzlich eine Kräuter Tour verkaufen wollte. Darauf fiel dieses Mal jedoch niemand herein und als er uns auch noch einen 1000er mehr abknöpfen wollte als vereinbart hat uns das nicht im Geringsten beeindruckt. Das Ticket kaufen hat sich dann schon als schwieriger erwiesen als erhofft, denn alle 1.Klasse Tickets waren bereits ausverkauft und die 2. Klasse Tickets waren auch schon fast alle weg. So kam es dann, dass wir trotz unserer Ellbogen-wir Stürmen einfach rein Taktik nur 3 Sitzplätze ergattern konnten.
    So verbrachten wir die ersten paar Stunden (die Zugfahrt dauerte ca. 7h) im Mittelgang am Boden und mussten immer wieder Platz machen für die ganzen Samosas, Crevetten und Frucht Verkäufer. Jedes Mal wenn jemand ausgestiegen ist haben wir uns sofort auf die Plätze gestürzt bis wir am Schluss alle einen hatten und uns darauf konzentrieren konnten die „perfekten“ Fotos zu machen. Der Reihe nach haben wir uns einzeln und als Pärchen aus dem fahrenden Zug gehangen und die verrücktesten Posen ausprobiert. Robert und Alex haben dann bereits beim ersten Versuch die wohl süssesten Bilder gemacht aber auch wir haben, meiner Meinung nach, mega coole Pärchen Fotos gemacht.

    Nach der ewig langen Zugfahrt wurden wir dann in Ella abgeholt und ins Ella Deck Resort gebracht. Dieses Mal hatten wir viel mehr Glück, denn der Pool war mega, so dass wir nicht widerstehen konnten in unseren Kleidern rein zu springen und uns zu erfrischen. Auch die Zimmer waren völlig in Ordnung und feiner gebratener Reis und Nudeln wurden uns auch noch gekocht. Alex und ich teilten uns das Zimmer mit Alexa und Robert. Es ging zu und her wie im Schullager, die Musik war laut und eine Kissenschlacht durfte auch nicht fehlen.
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  • The perfect Shoot

    12. syyskuuta 2019, Sri Lanka ⋅ ☁️ 31 °C

    Am Dienstag haben wir ganz gemütlich in den Tag gestartet und zuerst noch ein wenig am Pool gegammelt bevor wir in die Stadt gingen. Im Coffeeshop gab es dann für alle, die das gerne haben, einen anständigen Kaffee und für mich und Alex erst Mal etwas zum „Zmittag“. Echt ich kann das wirklich nicht verstehen wie Leute ganze Mahlzeiten auslassen können. Wir haben noch gewartet bis es aufgehört hatte zu Regnen und machten uns dann auf den Weg zur Nine Arche Bridge, die kennt man von fast jedem Sri Lanka Reiseprospekt, für das nächste Fotoshooting. Der Weg dahin führte mit dem Tuk Tuk über eine sehr kurvige und enge Strasse dem Abhang entlang und dann zu Fuss durch den Dschungel bis wir die Brücke umringt von einer Teeplantage sahen. Die Brücke ist ein Magnet für viele Touristen und Bagpackers und da Ella auch eine ziemliche Hippie Stadt ist trafen wir auf mehrere „sehr“ gut gelaunte Menschen welche auch unbedingt ihre Kokosnüsse mit uns teilen wollten.

    Mit viel Liebe zum Detail haben wir uns in Szene gesetzt und selbst die Drohne wurde gezückt um tolle Aufnahmen zu machen. Auf dieser hohen Brücke zu sitzen hat mich wirklich nervös gemacht aber als ich die Aufnahmen gesehen habe war ich hin und weg. Vor dem Regen der uns (nicht wirklich) überrascht hat sind wir zu dem Kokosnuss Stand geflüchtet und haben, ja ganz logisch, eine Kokosnuss geschlürft. Ich kann gar nicht mehr genau sagen wie ich auf solch eine Idee gekommen bin, aber Maya hat sofort zu gestimmt im Regen ein Unterwäsche Shooting zu machen. Wir hatten gerade den Spass unseres Lebens als Alex gerufen hat wir sollen rennen, denn eine Horde junger Sri Lankis ist von der anderen Seite der Brücke auf uns zu gerannt um uns ebenfalls zu fotografieren.

    Der Regen hat nicht mehr wirklich aufgehört und irgendwann sind wird dann halt im Nassen wieder Richtung Ella zurückgegangen. Obwohl es bereits kurz vor Sonnenuntergang war konnten wir uns einen Abstecher auf den „Little Adamspeak“, eine Aussichtsplattform auf einem Berg, nicht verkneifen. Barfuss, da sich der Matsch so schön zwischen unseren Zehen angefühlt hat, sind wir den Berg hoch, immer mit dem Wissen dass es bald Dunkel wird. Oben angekommen waren wir dann fast ganz alleine und in der Ferne konnten wir die nächste Regenwolke bereits auf uns zukommen sehen. Um den Abstieg nicht im vollkommenen Dunkel machen zu müssen haben wir uns nur einen kurzen Augenblick Zeit zum Geniessen genommen und sind dann im Stechschritt wieder nach unten. Zu Beginn hatten wir noch eine wunderschöne rosa Abendstimmung, fast wie ein Instagram Filter, aber wir kamen nicht weit bevor uns der Regen eingeholt hatte. So haben wir uns bis zu einem kleinen Unterstand, im mittlerweile stockdunklen, gemacht und haben da gewartet bis der Regen aufhört. Das Dach hat vorher aufgegeben und gerade als das Wasser durch jede Spalte tropfte kam ein Tuk Tuk an und hat den ersten Teil unserer Gruppe gerettet und ein zweites Tuk Tuk für den Rest von uns hochgeschickt.

    In Ella haben wir uns dann, alle pflutsch nass, mit Frank (den wir in Kalpitiya kennen gelernt hatten) zum Znacht im Chills getroffen. Als Begrüssung bekam er gleich ein Happy Birthday und wir haben uns sehr gefreut ihn wieder getroffen zu haben, auch weil er uns viele Tipps für den Aufstieg zum Ella Rock am folge Tag geben konnte.
    Nach all den Tagen Reis und Curry haben die Burgers und Pommes wie Himmel auf Erden geschmeckt und der Schoggikuchen war wie nicht von dieser Welt.

    Da wir alle durchnässt waren und anfingen zu frieren sind wir im Chills nicht alt geworden und gingen zurück zum Hotel. Bier und Arak hatten wir ja bereits im Hotelkühlschrank eingelagert und so stand unserem gemütlichen Ausklingen des Abends am Pool mit Musik und ein paar Tanzeinlagen nichts mehr im Weg.
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  • Durch den Monsun

    12. syyskuuta 2019, Sri Lanka ⋅ ☁️ 25 °C

    Was der Mittwoch so alles mit sich brachte ist kaum vorstellbar. Angefangen hat alles damit, dass ich um 6:00 Uhr von einem lauten Gepolter aufgewacht bin. Meine erster Gedanke war, Mist das sind bestimmt Affen und der zweite Gedanke war, Sch****e hoffentlich klauen uns die nicht gerade unsere Wäsche vom Balkon Geländer. So machten Alex und ich einen Satz aus dem Bett und unser Verdacht wurde teilweise bestätigt, denn draussen auf dem Blechdach vor unserem Balkon haben einige Silver Hair Monkeys ihr Unwesen getrieben. Die Wäsche haben sie uns zum Glück nicht geklaut, im Gegenteil, sie haben Alex ein grosses braunes Häufchen auf seinen frisch gewaschen Unterhosen als Geschenk da gelassen.

    Die Wettervorhersage war einmal mehr nicht sehr rosig was allen noch einen Grund mehr gab, den Ella Rock nicht zu besteigen und statt dessen im Hotel zu bleiben und zu chillen. Dzeni und ich hatten darauf aber so gar keine Lust und entschieden uns, dass wir uns alleine auf den Weg machen würden. Alex, der zuerst unentschlossen war wegen seiner gequetschten Rippe, hat sich dann doch entschieden uns zu begleiten. Der Tuk Tuk Fahrer hat uns zu Beginn auch gleich gefragt ob wir einen Regenschirm dabei hätten, da heute der erste grosse Regen des Monsuns kommen würde. Um seine Aussage zu unterstreichen, hat es kaum sind wir angekommen, angefangen zu schütten. Wir haben uns noch Rotti und Bananen am Bahnhofstand als Proviant gekauft und sind bis zum nächsten Unterstand gegangen um den ersten Wolkenbruch auszuharren.

    Ein junger Mann, der sich als Roshan vorstellte, gesellte sich bereits nach kurzer Zeit zu uns und meinte nur, dass der Regen noch bis mindestens am Abend nicht aufhören würde und wir aufpassen sollten, uns wegen der vielen Wege nicht zu verlaufen. Er hat sich dann als Teilzeit Guide zu erkennen gegeben und angeboten uns den Berg hoch zu führen. Dankend haben wir abgelehnt, da wir es doch zuerst selber probieren wollten, ihm aber gesagt, dass wir nach ihm rufen würden wenn wir nicht mehr weiter wüssten. Lange hat es nicht gedauert, bis wir in einem Feld mit „x“ verschieden Wegen standen und unsere Navigationsapp nicht mehr wirklich funktionierte. Als wir dann noch ein Pärchen trafen, die sagten sie seien nun umgekehrt, da sie den Weg nach über einer Stunde nicht gefunden hatten haben wir nach Roshan gerufen. Dieser schlaue Fuchs wusste doch im Vornherein schon, dass wir ihn rufen würden und ist deshalb bereits vorgegangen, so dass wir ihn immer wieder sehen konnten.

    So führte uns Roshan dann im strömenden Regen, in Flip Flops, den Berg hinauf. Es wurde immer steiler und der Weg hatte sich bald zu einem Wasserfall gewandelt. Obwohl wir bald bis zur Unterhosen völlig durchnässt waren und es rund um uns herum geblitzt und gedonnert hat gaben wir nicht auf. Immer weiter mit dem Ohrwurm „durch den Monsun“ von Tokio Hotel im Kopf und nässer als wir es beim Tauchen jemals waren. Schon als Kind lernt man von seinen Eltern, bei Gewittern Bäume zu meiden und niemals in den Bergen Wandern zu gehen. Zu unserer Verteidigung, daran haben wir öfters gedacht, aber wir waren schon so kurz vor dem Ziel als wir genau unter dem Gewitter waren, die Bäume fast umgewindet wurden und es auch noch zu Hageln anfing. Wenigstens haben Dzeni und ich uns zum Schutz hingekauert, Alex der weiter vorgegangen war kam aber auch gleich zurück um zu schauen wo wir blieben und uns zu sagen, dass wir ganz kurz vor einer Schutzhütte waren.

    Leider wares so neblig und bewölkt, dass wir gar nichts von dem schönen Ausblick sehen konnten. Wir haben uns kurz mit den Rotti und Bananen gestärkt und uns entschieden, dass es nicht viel Sinn ergibt noch länger oben zu bleiben. Auch Roshan war stark am Zittern und auch uns war sehr kalt, nachdem das Adrenalin vom Aufstieg sich langsam verflüchtigt hatte. Zwischenzeitlich haben wir ein Video von unserer Unterkunft erhalten, in dem zu sehen war wie ganze Wasserfälle durchs Dach in unser Zimmer, genau da wo vorher mein Rucksack lag, stürzten! Zum Glück war Robert gerade dort und hat all unsere Sachen in Sicherheit gebracht.

    Beim Abstieg wurden wir von einem mega süssen Hund den ganzen Weg hinunter begleitet. Kurz bevor wir unten ankamen hat sich der Nebel ein wenig verzogen und wir sahen wie schön die Kulisse um uns herum hätte seien können. Leider war auch ein Grossteil des Waldes am Ella Rock einem Waldbrand, Ende August 2019, zu Opfer gefallen und wird nun Jahre brauchen um sich komplett zu erholen. Aber uns hat es im Allgemein mega gut gefallen in der Natur zu sein und den Ella Rock auf eine ganz andere Art und Weise kennen zu lernen als die meisten.

    Zurück im Hotel haben wir erstmal das Ausmass des Sturms gesehen, denn nicht nur hat es bei uns ins Zimmer geregnet, sondern es hat auch den Gartentisch inklusive Sonnenschirm in den Pool gewindet. Ich habe dann alle nassen Sachen ausgewaschen und nachgefragt ob ich den Hotel-Tumbler benutzten darf. Auch Dzeni wollte ihre Sachen mit trocken hat aber vergessen diese vorher auszuwaschen, so haben danach alle Sachen nach Dzenis Wander-Schweiss gestunken. Nach langem hin und her konnten wir uns dann auf unsere nächste Unterkunft einigen und haben ein Hotel so wie den Transport nach Arugam Bay organisiert, bevor wir nochmals für Pizza und Burger ins Chills gingen.
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  • Hey Leute chillt mal

    16. syyskuuta 2019, Sri Lanka ⋅ ☁️ 25 °C

    Einer der Gründe warum Alex und ich auf diese Reise gingen war, dass wir alles ein wenig lockerer und offener nehmen wollten. Das Schicksal muss uns gehört haben und uns deshalb mit der Münchner Gruppe zusammen geführt haben, denn wir haben selten Menschen getroffen die alles so relaxt nehmen und sich sicher sind, dass es immer irgendwie klappen wird. Da Alex und ich aber extrem gerne Kontrolle über die Situation haben und wir grosse Fans von Struktur und einer einwandfreien Organisation sind, waren die letzten Tage eine Herausforderung aber natürlich auch eine grosse Chance unsere Vorsätze in die Tat umzusetzen.

    Am 12.9. haben wir uns auf den Weg nach Arugam Bay, einer kleinen Surfer-Stadt, gemacht um dort die nächsten Tage am Strand zu relaxen. Bereits die Anreise war eine Belastungsprobe für die Nerven par excellence. Unser Van war pünktlich vor Ort, aber natürlich waren längst noch nicht alle bereit zur Abfahrt. Robert ist hier ein Phänomen für sich, denn egal wenn er parat sein müsste, er ist nie pünktlich. Alle warten bereits beim Van und er muss noch in Seelenruhe seinen Rucksack packen und bis er dann endlich kommt, müssen die nächsten schon wieder Pipi machen. Endlich auf der Strasse, konnten wir keine 10 Minuten fahren, denn am Fruchtstand wollten wir uns alle mit frischen Mangos eindecken und danach ging es nicht ganz 30 Minuten bis Maya wieder zum Klo musste. Was für eine Überraschung, denn nach knapp einer Stunde hatte ich bereits Hunger und wollte für den Lunch anhalten. Ja und so ging es für fast 5.5h weiter. Um die „Klassenfahrt“ aber zu perfektionieren haben wir diverse Rock-Balladen der 90 Jahre gehört und lauthals und schief mitgesungen.

    In Arugam Bay hatten wir endlich wieder ein Zimmer für uns allein von dessen Balkon aus wir einen fantastischen Blick auf das Meer hatten. Das Hotel war mit 65$/Nacht nicht ganz günstig für Sri Lanka Verhältnisse aber wir wollten uns wieder einmal ein wenig Luxus gönnen. Viele Kleinigkeiten haben dann aber nicht funktioniert und das Hotel war bis auf uns leer und dies bot eine gute Grundlage für eine neue Preisverhandlung. Nach dem der Manager für 40$/Nacht einwilligte, haben wir uns entschieden 4 Nächte dort zu verbringen und uns von den vielen Abenteuern in Ella und Dambulla zu erholen.

    Der Chiller-Modus wurde dann auch hardcore mässig durchgezogen zB. Bis jeweils endlich alle bereit waren am Abend essen zu gehen war es niemals vor 20:00 Uhr und dann kamen wir jeweils immer nur von Shop zu Shop. Wenn immer jemand vorwärts machen wollte kam Alexa wieder mit ihrem Lieblingsspruch: Hey Leute chillt mal! Speziell wenn es um die Planung der nächsten Unterkunft und Aktivitäten ging, welche ich gerne unter Dach und Fach gebracht hätte, hat mich der Spruch fast in den Wahnsinn getrieben. Aber ja, wie gesagt wir wollten ja ein wenig lockerer werden und so habe ich erst einen Tag vor Abreise alles für den nächsten Stopp in Uduwalawe gebucht. Alex und ich haben uns ein paar Mal gefragt, wie die Münchner Gruppe dies alles ohne mich überhaupt hätte organisieren wollen. Wahrscheinlich, sogar ziemlich sicher, hätte es auch so funktioniert, es würde uns einfach wundernehmen wie. Als Dankeschön habe ich bei einem Abendessen im „Mama’s“ ein Happy Birthday bekommen und ein Drama Lama T-Shirt. Was für eine mega Überraschung! Ich habe mich wirklich sehr gefreut.

    Das Shirt kam übrigens aus dem T-Shirt Shop, welchem ich einen eigenen Absatz widmen möchte. Jeden Tag waren wir mindestens einmal im Shop und haben Tank Tops, Crop Tops und T-Shirts gekauft und bestellt. Die hatten dort so lustige und niedliche Motive welche man sich aussuchen konnte und auf die Shirts drucken lassen konnte und dies alles für knapp CHF 5.50 pro Shirt. Wenn immer jemand mit einem Shirt ins Hotel zurückkam, wollten die andern das Motiv auch haben und sind noch Mals zurück zum Shop. Sogar unsere eigens in Google ausgesuchten Kitebilder haben sie uns angefertigt. So habe ich nicht nur ein Drama Lama, ein Seehund, eine Tattoo Elefant sondern auch ein Kite-Katze Shirt gekauft. Alle zusammen haben wir mehr als 20 Shirts bestellt und der Shop Manager meinte nur, dass seit wir da sind er viel weniger Zeit hätte um am Handy zu gamen.
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  • Affenmama Maya

    17. syyskuuta 2019, Sri Lanka ⋅ 🌙 24 °C

    Als wir am Montag dem 16.9. weiter nach Uduwalawe reisen wollten, hatten wir am Morgen die gleichen Anlaufschwierigkeiten wie die Male zu vor. Ich hatte mich für super clever gehalten und Robert angegeben, dass der Fahrer um 8:30 Uhr kommen würde und habe den Fahrer aber erst auf 9:00 Uhr bestellt. Geholfen hat es leider doch nicht, denn Robert kam irgendwann um 9:10 Uhr vom Shop zurück, da er noch Wasser brauchte und vorher auch noch an den Geldautomaten musste. o sind wir leider erst kurz vor halb Zehn losgefahren. Als wir am Strassenrand die ersten wilden Elefanten sahen, waren auf einmal alle wieder wach und die Vorfreude für den Nationalpark Besuch stieg noch mehr.

    Da wir nur eine Nacht in Uduwalawe bleiben würden, hatten wir eine sehr günstige Unterkunft gebucht, 18$ für 2 Doppel und ein 3er Zimmer. Die Zimmer waren sogar einigermassen sauber und die Moskitonetze einigermassen ganz. Dafür machten die Deckenventilatoren den Eindruck als ob sie demnächst herunterfliegen würden und im Zimmer von Alexa und Robert roch es nach Tod. Tjaaa, you get what you pay for, wie man so schön sagt. Davon haben wir uns natürlich nicht abhalten lassen und uns noch einen schönen Tag ausserhalb gemacht.

    Zuerst hat uns unser Gastgeber zum Elephant Transit Home gebracht, von wo aus wir die Elefantenfütterung beobachten konnten. Dies war echt mega niedlich, denn die kleinen Weisen Elefanten welche dort aufgezogen werden, bevor sie zurück in die Wildnis gebracht werden, wackeln sooooo lustig mit den Ohren, wenn sie voller Freude zum Futterstand rennen. Am Abend sind wir ins Dorf gelaufen und haben unterwegs extrem viele grosse Fledermäuse gesehen welche sich auf Beute Jagd gemacht haben und in einem kleinen einheimischen Geschäft haben sich die anderen Mädels noch mit Gewürzen eingedeckt. Nach einem entspannten Pizza Essen in einem „sibirsich“ kalten Restaurant liefen wir wieder zurück Richtung Budget Hotel. Alex hatte mein kleines grünes Hundelicht an seiner Bauchtasche befestigt, so dass man ihn im Stockdunkeln auch sehen konnte und so sind wir alle in einer Reihe wie die Enten im Regen zurück gewatschelt. Benny, der nicht mit kam zum Pizza essen, fanden wir in seinem Bett mit einer Flasche Arrack welche er in dieser Zeit leer getrunken hatte am Fussball-Clips schauen.

    Da niemand so richtig gut geschlafen hatte in diesen Zimmern, Dzeni hat mehr mit dem Moskitonetz gekuschelt als es als Schutz vor den Viecher zu benutzen, war es für niemanden einfach am nächsten Morgen um 5:30 Uhr bereit zu stehen. Trotzdem, alle haben es geschafft, hier ein besonderes Lob an Robert, und wir konnten pünktlich unsere Safari beginnen. Leider hat der Jeep von Maya, Dzeni, Alex und mir es nicht einmal bis zum Park Eingang geschafft, bevor die Gangschaltung kaputt ging und wir auf ein neues Auto warten mussten. Zum Glück hat uns dies im Zeitplan nicht gross zurück geworfen, da der neue Fahrer wie eine Verbrecher auf der Flucht gefahren ist und wir so am Parkeingang den Rest der Münchner Gang wieder eingeholt hatten. Eine Fahrt durch den Uduwalawe National Park ist einfach unglaublich schön und wir waren wie verzaubert von der atemberaubenden Schönheit der Sri Lankischen Wildnis. In dieser Gegend von Sri Lanka ähnelt die Natur sehr der von Afrika und schon nach zwei Minuten im Park hat man das Gefühl, Meilen weit weg von jeglicher Zivilisation zu sein. Die Pfauen haben wir als erstes gesehen und da sie auf fast jedem Baum waren, haben mir die andern dann auch geglaubt, dass diese fliegen können. Dann haben wir Elefanten entdeckt, wie sie ganz gemütlich Grasbüschel gefressen haben. Nebst Wasserbüffeln, Schakalen, Tukanen, Papageien, Leguanen, Rehen und einem Wildschwein haben wir auch Krokodile gesehen, welche sich Alexa so sehr gewünscht hatte. Ach, fast hätte ich vergessen zu erwähnen, dass Maya und Dzeni fast die ganze Zeit geschlafen haben und nur wenn der Jeep für ein Tier stoppte haben sie jeweils kurz den Kopf gehoben und sind dann wieder eingenickt.

    Nach dem wir bei den Krokodilen noch ein paar Fotos gemacht hatten, ging es über eine weite offene Fläche weiter. Auf dieser haben sich sehr viele Äffchen getummelt und eines davon ist samt Baby zu den andern in den Jeep geklettert. Da Dzeni den Affen auch unbedingt besser sehen wollte, baten wir den Fahrer etwas näher heran zu fahren, damit auch wir den verrückten Affen fotografieren konnten. Der Affe nahm dies dann gleich als Einladung und kletterte gleich zu uns ins Auto und inspizierte sofort unseren Rucksack in der Hoffnung auf Kekse, welche wir zum Glück bereits gegessen hatten. Dann passierte das unglaubliche, der Affe machte einen Satz auf Mayas Schoss und klammerte sich an sie und kuschelte sich so richtig an ihren Busen. Nach dem ersten Schock Moment, wurden einige Selfies gemacht und Maya konnte sich sogar langsam entspannen. Der Affe mit seinem niedlichen Baby dachte selbst als wir weiterfuhren nicht daran Maya los zu lassen und kuschelte sich weiterhin an sie. Alex und ich konnten uns vor Lachen kaum halten, ausgerechnet die, welche die ganze Safari verschläft wird zur Affenmama auserwählt. Beim Rastplatz konnte ein Ranger mit etwas Papaya Mayas Baby aus dem Wagen locken und wir konnten danach beobachten wie der Affe Benny wegen seinen Keksen in der Hand nachstellte und er dies so gar nicht lustig fand.

    Nach der Safari ging es zurück zum Hotel wo uns ein traditionelles Sri Lankisches Frühstück serviert wurde, man muss sich vorstellen, dieses war in den 18$ für 7 Personen bereits inklusive! Danach ging es nach mit dem Van nach Hikkaduwa wo Dzeni uns eine coole Villa am
    Strand gebucht hatte.
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  • Die Keks Fraktion macht Party

    21. syyskuuta 2019, Sri Lanka ⋅ ☁️ 27 °C

    Da wir wussten dass unsere letzten Tage als Gruppe bald gezählt waren, wollten wir uns für den Abschluss noch etwas Luxus gönnen. Dzeni hatte den Part übernommen und uns in der Nähe von Hikkaduwa eine Strandvilla für die letzten drei Nächte gemietet. Auf dem Weg dahin haben einmal mehr alle geschlafen, Maya hat sich sogar quer über Alexa und Dzeni gelegt. Natürlich haben wir auch wieder Unmengen an Keksen gegessen. In den letzten 14 Tagen haben wir fast täglich mehrere Packungen gekauft und auch gegessen, man könnte auch sagen, dass ganze Mahlzeiten nur aus „Guetsli“ bestanden. Es gibt aber auch wahnsinnig viele, zB. Schoggi, Zitronen Creme, Kartoffel-Cracker usw. die alle extrem fein sind. In der Villa angekommen haben wir erstmal vor Freude rum gekreischt und uns dann jeweils ein Zimmer ausgesucht. Wir hatten ein Zimmer im ersten Stock mit Balkon und direktem Blick aufs Meer vom Bett aus und dieses Mal gab es selbst für Benny ein einzelnes Zimmer.

    Es war toll wieder eine Küche zu haben und so haben wir jeden Tag gekocht. Zuerst noch ein Nudelgericht um dem Heimweh entgegen zu wirken und danach hat Dzeni, Maya und Alexa mit hervorragendem Curry geglänzt. Der Schweizer Käse welchen wir gekauft hatten, konnte unsere Erwartungen leider sogar nicht erfüllen, dafür waren Bennys Guacamole und Alexas Humus ein Träumchen. Aber für mich das Beste waren Mayas Omeletten mit völlig überteuerter Nutella und Bananen, ich habe mich wie im Himmel gefühlt.

    Das Meer direkt vor der Tür zu haben ist einfach unglaublich. Da die Strömung sehr stark und die Wellen auch nicht ohne waren, mussten wir jedoch sehr vorsichtig sein. So haben wir eher am Rand geplanscht, als wirklich geschwommen zu sein. Bei Alexas erfundenem Spiel „Stabil“ haben wir versucht in den Wellen das Gleichgewicht zu halten und haben bei jeder Welle die uns versuchte umzuhauen lauthals STABIL geschrien. Maya und ich haben dann noch in der Brandung gelegen und geschaut wer sich weiter von den Wellen den Strand hoch schwemmen lassen kann. Ich glaube ich muss niemandem erzählen, wo wir überall Sand hatten und dass wir wie Wiener Schnitzel ausgesehen haben.

    Ich habe lange überlegt, ob ich von diesem Erlebnis auch schreiben soll, und mich dann dafür entschieden, da ich alle Eindrücke fest halten und teilen möchte und nicht nur die schönen. Ich stand gerade oben auf dem Balkon und habe die Seele baumeln lassen, als ich zwei Männer mit einem Hund an einem Strick am Strand gesehen habe. Am Anfang wirkte es so als ob sie den Hund nur mit Wasser bespritzen wollten, aber kurz darauf versuchten sie bereits ihn ins Wasser zu ziehen und seinen Kopf Unterwasser zu drücken. Bis dahin war ich noch wie im Schock erstarrt, aber als sie dann den Hund am Strick anfingen in der Luft zu schwingen und ihn so ins Meer schleuderten erwachte ich aus meiner Starre. Ich schrie so laut ich konnte, betitelte sie als Mörder und Idioten. Von meinem Geschrei war auch der Rest der Gruppe alarmiert und so rannten wir alle zusammen zu den Männern und haben sie vertrieben. Der Hund ist in der Zwischenzeit aus dem Wasser gekommen und es schien ihm soweit gut zu gehen. Wir haben alle sehr lange gebraucht um diese Tat so voller Bosheit und Ignoranz gegenüber von Tieren zu verdauen und um ehrlich zu seien bin ich immer noch sehr traurig über diese Geschichte.

    Szenen Wechsel: Warum der Titel Keks Fraktion macht Party? Dies ist sehr simpel zu erklären, denn unsere Gruppe hat nicht nur innert 2 Wochen ca. 35 Packungen Kekse gegessen, nein sie weiss einfach auch wie man Feste feiert. Wir haben jeden Abend Karten gespielt, meist Rome oder Shithead und dazu Musik gehört, dazwischen packte uns jeweils die Tanzlust und wir haben unsere Hüften schwingen und unsere Füdlis wackeln lassen und irgendwie landeten wir jeden Abend samt Kleidern, oder nur noch in Unterwäsche im Pool. Ich bin mir sicher, dass die ca. 6 Liter Arrack, 14 Liter Cola und 2 Liter Bier dabei nur eine Nebenrolle gespielt hatten.

    Eigentlich wollten wir am Freitag dem 20.9.2019 all zusammen nach Colombo fahren. Dort wollten Alex und ich, in der Zeit wo die anderen noch Souvenirs kaufen wollten, unseren Japan Railway Pass organisieren und von da aus dann weiter zu unserer letzten Destination Negombo. Das Schicksal hatte andere Pläne für uns, denn unser Fahrer ist einfach nicht aufgekreuzt und war auch telefonisch nicht mehr erreichbar. Echt Mühsam so was! Es war dann leider so kurzfristig nicht mehr möglich ein Auto für 7 Personen zu organisieren und so haben Alex und ich uns verabschiedet, da wir in Negombo auch ein anderes Hotel als die anderen gebucht hatten, und uns alleine auf den Weg gemacht. Es ist wahnsinnig wie einem Menschen in nur so kurzer Zeit so extrem ans Herz wachsen können. In diesen 2 Wochen, wo wir oft auf kleinstem Raum waren, hatten wir so viel Spass und oft das Gefühl als ob wir uns schon ewig kennen. Ein ganz herzliches Dankeschön für die schöne Zeit mit euch liebe Alexa, Maya, Dzeni, lieber Benny und Robert es war fantastisch mit euch. Ps. Wir vermissen euch jetzt schon ;-)

    Den Railway Pass konnten wir ohne jegliche Probleme lösen, jedoch das Einchecken ins Hotel in Negombo war schon schwieriger. Vor lauter hin und her hatte ich nämlich das Zimmer für die falsche Nacht gebucht, von Samstag auf Sonntag, statt von Freitag auf Samstag. Ei Ei Ei, was für ein Durcheinander, bis wir das wieder gerade gestellt hatten. Dafür war der letzte Tag mit Sonne Meer und Strand der perfekte Abschluss bevor wir uns in der Nacht auf Sonntag in den Flieger Richtung Osaka gesetzt hatten.
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  • Konichiwa Harry Potter

    25. syyskuuta 2019, Japani ⋅ ⛅ 21 °C

    Konichiwa! Am Sonntag sind wir in Japan, genauer gesagt Osaka, angekommen und das sogar ohne Zwischenfälle. Extra zu erwähnen ist die Cathay Pacific Airline, denn wir hatten nicht nur extrem leckeres Essen und aussergewöhnlich viel Beinfreiheit, sondern auch Sitze die sich extrem weit nach hinten kippen lassen, so dass wir fast liegen konnten. Als erstes wollten wir natürlich eine neue SIM Karte fürs Handy kaufen, was darin endete, dass wir mit Sack und Pack von einem Anbieter zum nächsten getingelt sind, bis wir endlich das für uns beste Angebot genommen haben. Obwohl wir es bereits am Anfang angekündigt hatten, hatten wir unser Gewicht noch immer nicht reduziert und das hat sich in dem Moment noch viel mehr gerächt. Sobald ich jeweils das Gepäck geschultert habe, ist mein Kopf nur noch mit der Gewichtsverteilung und dem Balance halten beschäftigt und ich kann mich auf gar nichts anderes mehr konzentrieren zB. den Weg finden wird dann für mich zum Ding der Unmöglichkeit.

    Den Japan Railway Pass Voucher hatten wir ja bereits in Colombo gekauft, so mussten wir diesen nur noch am Flughafen-Bahnhof umtauschen lassen. Was hiess, erstmal Schlange stehen und warten und danach versuchen den richtigen Zug in die Stadt zu erwischen. Da wirklich nur einzelne Worte auf Englisch angeschrieben sind und der Rest alles in Japanisch war das gar nicht so einfach, ausserdem wird in Japan nur sehr wenig Englisch gesprochen was es noch viel schwieriger macht sich zu verständigen. Da wir bereits vor unserer Abreise diverse Japan Apps herunter geladen hatten (zB. Metro und Übersetzungsapp) konnten wir uns mit zusätzlicher Hilfe von Händen und Füssen durchfragen und haben so tatsächlich unser Airbnb beim ersten Anlauf gefunden. Was für ein Erfolg!

    Unser erster Eindruck von der Stadt war so ganz anders als wir das erwartet hatten, denn es war extrem ruhig. Wie das geht können wir uns noch immer nicht ganz erklären, speziell da Osaka die dritt grösste Stadt Japans ist, aber wenn man zB. der Hauptstrasse entlang ging war es um vieles leiser als bei uns zu Hause in Sargans zB. vor dem Migros und wir hatten unsere Unterkunft doch sehr zentral gelegen gewählt. Möglicherweise hat es damit zu tun, dass das Velo eines der beliebtesten Verkehrsmittel ist und dass keines der Autos hupt oder mit dem Gaspedal spielt, aber selbst in der U-Bahn ist es Mäuschen still. Gerade nach dem lauten Sri Lanka haben wir die Stille umso mehr genossen und wir konnten sogar ungestört mit offenem Fenster schlafen.
    Über die Toiletten in Japan hatten wir im Vorhinein bereits viel gelesen und ich kann voller Freude bestätigen, dass alle Gerüchte darüber war sind. Es ist so schön, dass egal wo man aufs WC geht, selbst in Metro Stationen, sie sind überall so sauber dass man sich selbst als Frau überall hinsetzten kann. Sobald man sich hinsetzt kommt ein Wasserplätschern oder Vogelgezwitscher aus den Lautsprechern für mehr Privatsphäre und es gibt extra Kinder-Warte-Sitze in welche man Kleinkinder setzen kann, so dass auch Mamas in Ruhe aufs Töpfchen können. Die einzige Schwierigkeit besteht jeweils daraus, herauszufinden, welches der japanischen Schriftzeichen Spülung bedeutet.

    In Osaka waren wir die ganze Zeit nur mit der Metro unterwegs, auch Metro-App sei Dank, und wir waren sehr stolz wenn wir es trotz mehrmaligem umsteigen jedes Mal beim ersten Versuch ans Ziel geschafft hatten. So auch zum Osaka Castle, die Sehenswürdigkeit schlechthin der Stadt. Für uns jedoch am wichtigsten war und ist das Essen und wir wurden bis jetzt nicht enttäuscht, denn egal was wir bis jetzt gegessen haben, es war der Hammer. Udon Nudeln, Tempura Chicken, selbst die Ramen im Bahnhof Restaurant waren wie von einem Gourmet Restaurant.

    Die Reise durch Japan haben wir nicht nur in Osaka gestartet weil es der am günstigsten anzufliegende Flughafen ist, sondern auch weil von da aus die Universal Studios am nächsten sind. Für mich war es schon lange ein Traum diese zu besuchen, da es dort jeweils auch ein „Wizarding World of Harry Potter“ gibt und so hatten wir uns für den Dienstag Tickets gekauft. Schon vor dem Eingang sahen wir sehr viele die sich als ihren Liebling TV Charakter verkleidet hatten und es waren selbstverständlich auch sehr viele Hogwarts Studenten anwesend. Als die Tore geöffnet wurden und wir uns Richtung Harry Potter World machten fing mein Herz immer schneller an zu schlagen. Als ich die ersten Häuser der Winkelgasse sah fühlte ich mich bereits wie in einem Traum den ich seit meiner Kindheit träume, aber als ich dann Hogwarts sah konnte ich mich kaum mehr einkriegen und ich musste sogar ein Glücks Tränchen wegwischen. Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich die Geschichten von Harry bereits gelesen, gesehen oder gehört hatte und nun da zu sein war einfach unglaublich.

    Die Wizarding World war ja nur ein Teil des Parkes und so hatten wir den Rest des Tages für die Minion World, Spider Man, den Jurassic Park und diverse Horror Aktivitäten zur Verfügung. Da Alex noch immer Probleme mit seiner Rippe hat, hat er die Achterbahnen noch ausgelassen und nur ich habe einen Flug mit den Dinosauriern gemacht. Leider gab es ein kleines Kommunikation Problem: Zuerst hiess es Alex muss ca. 10 Min auf mich warten, da habe ich alles inklusive Handy ihm gegeben, dann hiess es aber 18 Minuten. Da dachte ich auch noch, total ok. Eigentlich meinte die Parkdame aber nicht 18(Eighteen) sondern 80 (Eighty), da war es aber schon zu spät und ich stand schon mitten in der Schlange. Alex hatte sich in der Zwischenzeit natürlich mega Sorgen gemacht, da ich statt 10 Minuten über eine Stunde weg war, aber die Bahn war eine der Besten auf welcher ich je war und so hatte es sich wenigstens für mich gelohnt.

    Es war mega, all die Kostüme zu sehen und mit wieviel Liebe zum Detail diese umgesetzt wurden. Auch war es toll zu sehen mit wieviel Elan und Motivation die Mitarbeiter des Parkes bei der Arbeit waren. Wir hatten keinen einzigen Mitarbeiter/in gesehen, der/die nicht gelächelt hatte, freundlich und fleissig war. ZB. bei den Horror Aktivitäten, wo man in einem Team gegen Zombies kämpfen musste, haben sie einem mit so viel Freude integriert und dies obwohl sie kein Englisch konnten. Super lustig war auch, dass bei den Horror Durchgängen die Japanerinnen so viel Angst hatten, dass sie sich jeweils an mich geklammert hatten oder während des ganzen Durchgangs meine Hand nicht mehr losgelassen hatten. Allgemein war es sehr spannend zu sehen, wie schnell alle bei allem mitgemacht haben. zB. bei der Parade wurde Musik gespielt und ein Tanz vorgezeigt, dann haben alle, wirklich alle, jubeln mitgemacht und es war eine mega Stimmung.
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  • Mit dem Velo durch Kyoto

    28. syyskuuta 2019, Japani ⋅ ☀️ 28 °C

    Am Mittwoch haben wir uns, wieder sehr schwer bepackt, auf den Weg nach Kyoto gemacht. Wir haben uns sowas von geschworen in Kyoto endlich ein Paket nach Hause zu senden mit all den Sachen die wir nicht mehr brauchen. Die Zugfahrt von Osaka nach Kyoto hat nur knapp eine halbe Stunde gedauert, was uns nicht einmal genügend Zeit für ein Mittagsschläfchen gegeben hat. Da die Gastgeberin von unserer Unterkunft uns eine „Tubeli sicheri“ Anleitung für den Bus zum Appartement gegeben hatte, haben wir uns wie Profis im japanischen ÖV gefühlt.

    Unser Appartement, welches wir zunächst für 4 Nächte und später für 6 Nächte gebucht hatten, hatte keinen Schlüssel. Zuerst muss man im Eingangsbereich einen Code eingeben, dann geht es mit dem Lift hoch und die Zimmertür möchte nochmals einen Code. Wenn man diesen eingetippt hat, erscheinen jeweils, wie in einem Game, ein paar zufällige Zahlen und diese muss man dann in der richtigen Reihenfolge wieder eingeben. Also ganz klar, wer in Kyoto zu viel Alkohol trinkt wird nie wieder in sein Zimmer kommen. Unser Zuhause auf Zeit hat 17m2, inklusive Küche, WC, Badezimmer und Balkon (1m2 mit einem Geländer bis zum Hals und die Hälfte des Platz ist für die Klimaanlage) dass es so klein und eng ist hat definitiv auch seine Vorteile, denn so können wir vom Bett aus alles erreichen, egal ob Waschbecken, Kühlschrank oder Lichtschalter.

    Kyoto ist eine sehr traditionelle Stadt und es gibt an fast jeder Ecke einen schönen Tempel, Schrein oder eine Gartenanlage zu entdecken. Wir haben uns entschlossen Velos zu mieten und uns einige der Sehenswürdigkeiten so anschauen zu gehen. Für mich mit meinen Storchenbeinen war es jedoch gar nicht so einfach ein Velo zu finden bei welchem ich die Knie nicht beim Kinn hatte, aber bei einem Shop der mit extra grossen Fahrrädern geworben hatten wurden wir doch noch fündig.

    Am Donnerstag haben wir uns um kurz nach 6:00Uhr aus dem Haus gemacht, da wir den berühmten Fushimi Irani Shrine vor den grossen Massen besuchen wollten. Das bis dorthin fahren hat viel Spass gemacht, obwohl der Linksverkehr so seine Tücken hatte, und die „sportliche“ Betätigung tat uns richtig gut. Es hatte sich gelohnt so früh aufzustehen, denn zu Beginn waren wir noch fast alleine beim Shrine was wir für ein paar schöne Fotos genutzt haben. Der Fushimi Irani Shrine ist sehr bekannt und besteht aus tausenden orange-roten Holzschreinen auf welchen in Schriftzeichen die Familiennamen der „Sponsoren“ eingeschnitzt wurden. Der Weg durch die Schreine führt durch den Wald einen langen Weg den Berg hinauf. Wir hatten das Glück einen Kranich beobachten zu können und zwei Katzen haben uns auch ganz freundlich gegrüsst. Am Weg entlang gibt es viele Altare, dort gibt es Geländer an welchen in Form von beschrifteten Zetteln oder Holzplättchen Wünsche angebracht werden, ganz selbstverständlich, dass auch wir einen Wunsch hinterlassen haben.
    Beim Abstieg kamen uns immer mehr Leute entgegnet, einige in Geisha Kostümen für noch beeindruckendere Fotos, und unten beim Hauptschrein war richtig viel los und wir fühlten uns in unserer Entscheidung früh los zufahren nochmals bestätigt.

    Die nächste Station war der Tofukuji, ein Zen Tempel aus dem 12. Jahrhundert, der wegen Grossbränden mehr als einmal wieder aufgebaut werden musste. Die Anlage ist vor allem für seine Aussicht von der Terrasse, welche gerade wegen Renovation geschlossen war, über die Wälder von Kyotos bekannt, aber auch für seinen Steingarten und die lange Holzbrücke. Zu der Anlage gehören auch diverse alte, sehr grosse und beeindruckende Holzgebäude, bei welchen wir fast nicht mehr aus dem Staunen herauskamen. Nach einem kurzen Mittagsimbiss in einem kleinen Lokal am Strassenrand fuhren wir noch zu der buddhistischen Tempelanlage Toji, auf welcher unter anderem die grösste Pagode (Art von Turm) von Japan steht. Selbstverständlich war auch dies beindruckend, da wir in China bereits viele solche gesehen hatten, haben uns die Gebetshallen mit den uralten Buddhas (teils von 600JnC.) viel mehr imponiert.

    Nach dem Tempel war ich dann auch langsam müde vom vielen Wandern, Velo fahren und Tempel schauen und Zeit fürs Abendessen war es auch schon bald. Meine innere Uhr ist da ziemlich genau. In der Nähe von unserer Unterkunft gibt es ein beliebtes Ramen Restaurant und wie in Japan üblich muss man für fast alles das gut ist Schlange stehen, so also auch für unser „Znacht“. Die Ramen, eine Art Nudelsuppe, war sehr fein, aber an die Schlürf-Geräusche von den Tischnachbarn werden wir uns wahrscheinlich nie gewöhnen.
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  • Essen am Laufmeter

    30. syyskuuta 2019, Japani ⋅ ⛅ 26 °C

    In Kyoto gibt es den berühmten Nishiki Markt, dies ist eine Strasse in welcher sich ein Stand mit Leckereien an den nächsten reiht. Genau dort haben wir uns den ganzen Freitag herumgetrieben und uns die Bäuche so voll geschlagen, dass wir fast nicht mehr in unser mini Appartement gepasst haben. Zu kaufen gab es kleine mini Oktopusse am Spiess, eingelegte Gurken, heisse Marronis, Kobe Beef, Fische, Austern und ganz schlimm, grillierte Spatzen. Andere Länder, andere Sitten wie man so schön sagt, aber Leid tat es uns trotzdem. Es gab einfach alles aus Macha (junger Grüntee, eine Spezialität aus Kyoto), Glace, Pralinen, Waffeln, Tiramisu selbst Schoggi. Vieles haben wir probiert und besonders lecker fanden wir die gerösteten Sesambällchen welche mit einer roten Bohnenpaste gefüllt waren. Am aller besten haben uns jedoch die Riesen Krabenbeine geschmeckt, welche frisch mit dem Bunsenbrenner grilliert und mit ein wenig Chillipulver verfeinert wurden, etwas vom besten dass wir je gegessen haben.

    Eine Seitenstrasse weiter gibt es viele Geschäfte und Boutiquen durch welche ich natürlich unbedingt durchstöbern wollte. Es gibt in Kyoto sehr viele „edel“ Second Hand Shops, welche alle mit sehr viel Stil betrieben werden. Dort gibt es Raritäten aus den 40er und 50er Jahre wie perfekt erhaltene Kleidchen mit passenden Handschuhen und Hüten, original Schlaghosen und Seidenhemden aus den 60er und 70er Jahren usw. Ich konnte mich kaum satt sehen an all den hübschen Kleidern, speziell ein hell gelbes Kleid im Stil der 50er hatte es mir angetan, aber da unsere Rucksäcke eh schon zu schwer waren habe ich mich mit Müh und Not zurückgehalten. Die Shops machen aber auch ohne Einzukaufen viel Spass, da es in jedem Geschäft etwas gibt, das wir noch nie gesehen hatten zB. Windeln für Hunde oder kleine Sumo Ringer die mit den Köpfen wackeln. Da Alex ein grosser Fan der ganzen Manga und Anime Kultur ist, kamen wir auch an keinem Anime Shop vorbei ohne hinein zu gehen. Die ganzen Charaktere welche man als Figuren zum Sammeln und Aufstellen kaufen kann, sind überraschenderweise sehr kostspielig und daher meist hinter Glasvitrinen. Ein Besuch in einem Anime Shop hat uns besonders zum Schmunzeln gebracht, denn auf einmal standen wir nichts ahnend neben einer Reihe „real Love Dolls“ (Gummipuppen die wie echte Frauen gemacht sind) und ein Schild wies uns darauf hin, dass Fotografieren erwünscht sei. Was für eine verrückte Welt, wenn man bedenkt, dass wir in einem Shop mit vielen Comicfiguren und Plüschtieren standen.

    Den Samstag haben wir sehr ruhig angehen lassen, unter anderem auch weil mein armer Schatz, wie viel Pech kann man nur haben, eine üble Erkältung eingefangen hatte. So haben wir gemütlich ausgeschlafen und danach entschieden unseren Aufenthalt bis am Dienstag zu verlängern. Später waren wir noch kurz im Waschsalon bevor wir zu unserem Termin beim Coiffeur gingen. Natürlich waren wir weiterhin immer mit unseren Velos unterwegs. Der Coiffeur hatte seinen Salon in einem alten, traditionellen Holzhaus in welchem man sich sofort in eine andere Zeit versetzt fühlte. Alle Möbel waren wie von Früher, es spielte Klassische Musik und da er immer nur einen Kunden auf einmal hat und er während des Schneidens nicht redete, war es der wohl entspannendste Friseur Besuch aller Zeiten. Zumindest für mich, denn Alex hatte die ganze Zeit mit seinen Taschentüchern und dem Niesen zu kämpfen. Um den Abend dann perfekt entspannt abzuschliessen war ich noch Einkaufen und habe ein kleines Buffet auf unsern Tisch, Mangels solchen haben wir das Bett genommen, gezaubert und wir haben dazu noch ein Paar Episoden auf Netflix geschaut. Fast wie zu Hause.
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  • Geishas und der Bambuswald

    1. lokakuuta 2019, Japani ⋅ ⛅ 29 °C

    Was man sich in Kyoto auf keinen Fall entgehen lassen sollte, ist ein Spaziergang durch die Altstadt und genau dies haben wir am Sonntag gemacht.

    Die wunderschönen alten Holz Häuschen reihen sich der Kopfsteinpflaster Strasse entlang, kleine Tempel und Altare finden dazwischen Platz und überall sieht man Frauen in Kimonos die Strasse entlang gehen. Wir waren ganz fasziniert mit wie viel stolz die Frauen aber auch Männer die traditionellen Gewänder trugen. Wären da nicht die vielen Touristen gewesen, hätte man meinen können, in einem Japanischen Film von längst vergangener Zeit zu sein. Vor lauter Schnick Schnack der überall verkauft wird, fiel es teilweise schwer sich nur auf die Schönheit der Altstadt zu konzentrieren.

    Früher war es noch ein Geheimtipp, mittlerweile weiss es jeder, dass es den wohl schönsten Starbucks der Welt in der Altstadt von Kyoto gibt. Um das kurz klar zu stellen: wir sind keine Fans von Starbucks, wegen dem ganzen Abfall und von wegen die Amerikaner können doch keinen guten Kaffee machen, aber diesen Shop muss man einfach gesehen haben. Er ist in einem dieser wunderschönen alten Häuser, welches man so in seiner vollen Pracht auch von Innen bestaunen kann, und sitzt gemütlich auf Tatami Matten oder Kissen am Boden um die kleinen Tische herum. Ein weiterer Geheimtipp der noch ein bisschen geheimer ist, ist das Macha Haus in welchem es wiederum diverse Schnausereien, wie zB. Macha Tiramisu oder Macha Cocktails gibt und die den perfekten Nachmittag Snack darstellen.

    Es wird ebenfalls gemunkelt, dass im Gion District (auch Diplomaten Viertel) um 17:00 Uhr herum, die Wahrscheinlichkeit am grössten ist einen Blick auf eine richtigen Geisha oder Maiko (Geisha Lehrling) zu erhaschen. Da man in diesem Viertel nicht Velo fahren darf und es in Kyoto oftmals schwierig ist einen Velo Parkplatz zu finden, haben wir unsere einfach mitgenommen und sie die ganze Zeit gestossen. Es wäre zwar so sehr schwierig gewesen, eine Hand fürs Fotografieren einer Geisha frei zu haben, allerdings hatten wir leider so wie so kein Glück und uns hat sich keine gezeigt. Ich muss aber zugeben, dass ich am Abend vorher durch einen Vorhang in ein Edel Restaurant „gespannter“ hatte und dort einer Maiko beim Servieren zuschauen konnte.

    Eine kleine Warnung an alle Vegetarier, hier bitte nicht weiter lesen. Die japanische Küche ist nebst Fisch, auch sehr Fleisch lastig. Fast jeder hat schon einmal von dem berühmten Kobe Fleisch, das Beste, saftigste und zarteste Fleisch der Welt gehört und auch von Wagyu Beef (fast genau dasselbe nur eine kleine Bürokratie Sache). Solch edles und gutes Fleisch wollten wir unbedingt auch probieren und so haben wir uns in einem netten kleinen Restaurant eine Fleischplatte und eine paar Beilagen bestellt und diese auf dem kleinen Grill vor uns selbst grilliert. Bereits nach dem ersten Bissen dieses zarten Fleisches hatten wir einen Fleischgasmus und waren im Himmel des guten Geschmackes angekommen. So saftig und zart, es zerfiel im Mund und dann auch noch diese perfekt abgestimmte Sauce und der knackig frische Salat an Sesam-Dressing. Ich muss aufhören, ich bekomme schon wieder Hunger.

    Dieses ganze Essen wollten wir uns am Montag gleich wieder abtrainieren und so sind wir um kurz nach 6 Uhr mit den Fahrrädern los um auch noch die letzten zwei Sehenswürdigkeiten auf unserer Kyoto-Liste abzuhacken. Die ersten 10 Kilometer bis zum Bambuswald gingen eigentlich noch ganz gut, auch wenn wir immer im Kopf hatten, wie anstrengend es wohl später in der glühenden Hitze sein würde, wenn wir wieder nach Hause radeln wollten. (Wetter der letzten Tage: Sonne und immer ca. 30 Grad) Beim Bambuswald hatten wir dann aber zuerst mal ganz andere Sorgen, denn wieder fanden wir nirgends einen Parkplatz für unsere Drahtesel. Auch dieses Mal versuchten viele Japaner uns mit Händen, Füssen und Übersetzungsappszu helfen (Englisch wird hier nur sehr wenig gesprochen). Solch eine Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft haben wir bis jetzt in noch keinem anderen Land je erlebt, selbst der Service in Restaurants ist auf einem ganz anderen Level als was wir ihn bis jetzt gekannt hatten. Zurück zum Bambuswald, welcher eigentlich nur ein kleines Stück Land ist, dass mit sehr viel Bambus bepflanzt wurde und als beliebter Foto Spot dient. Auch wir haben uns eingereiht und einige (hoffentlich) schöne Aufnahmen gemacht, nach dem wir das Velo einfach (verbotenerweise) irgendwo hingestellt hatten. Danach ging es die nächsten 10 Kilometer, in mittlerweile brütender Hitze bis zum Goldenen Tempel. Irgendwie hatte es Alex auch dort geschafft Fotos zu machen, auf welchen es aussieht als ob wir alleine dort waren. Es war aber genau das Gegenteil der Fall und er musste sich die Plätze fürs Fotografieren regelrecht erkämpfen, da es gerade sehr viele Reisegruppen vor Ort hatte.

    Die letzten 8 Kilometer zurück zum Appartement waren dann noch einmal Nervenkitzel pur, denn auf den Hauptstrassen von Kyoto geht es schnell zu und her und man muss immer aufpassen, speziell da wir kurz vor der grossen Mittags Rush Hour unterwegs waren. Nach einer kurzen Mittagspause, mit Nudeln welche wir auf der Grillplatte in der Tischmitte selbst gebraten hatten, ginge es in der Unterkunft unserem Gepäck an den Kragen. Wir haben endlich unsere Drohung war gemacht und unser Gepäck ausgemistet und konnten so ein 8.5kg Paket auf die Post bringen. Da wir es per Schiff geschickt haben, da es ansonsten nicht 67.- sondern 160.- gekostet hätte, werden unsere Sachen erst in ca. 2 Monaten bei meiner Schwester zu Hause ankommen. Wir sind gespannt, ob es überhaupt bis nach Hause kommt, aber wir waren einfach nur froh am Dienstag mit leichteren Rucksäcken nach Nagoya reisen zu können.
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  • Dracula im Vergnügungspark

    4. lokakuuta 2019, Japani ⋅ ⛅ 26 °C

    Als wir am Dienstag unsere Rucksäcke schulterten, fühlten sie sich zunächst wirklich leichter an, als noch das Mal bevor wir Ballast loswurden. Lange hielt das Gefühl jedoch nicht an, denn nach 10 Minuten fühlte ich mich wieder an meiner Körperlichen Grenze und mit wackeligen Knien und Schweiss der zwischen den Schulterblättern hinunterläuft kann es schon mal passieren, dass ich ein (ganz kleines) bisschen zickig werde. Aber da muss Alex mit mir durch.
    Wir hatten geplant den Shinkansen Hakari nach Nagoya zu nehmen, dass ist einer der schnellsten Züge der Welt. Wie alles in Japan, ist auch das Zugsystem perfekt durch organisiert und es ist auf Anhieb klar ersichtlich wo man Einzusteigen, wo Auszusteigen oder wo zu warten hat. Während die Landschaft bei rund 280km/h an uns vorbei zog, haben wir nebst unseren üblichen Sandwichs aus dem Lawson Shop auch noch eine Bentobox zum Zmorge gegessen.

    Wir hatten das MyStays in Ngoya gebucht, wo wir sogar nur noch 13m2 zur Verfügung hatten. Da wir nur 3 Nächte dort waren, war es in Ordnung, dass immer nur eine Person im Zimmer stehen konnte und die andere entweder im Bett oder im Klo sein musste. Nagoya selbst ist auch nicht unbedingt das typische Reiseziel in Japan. Es gibt zwar das Schloss mit einer hübschen Anlage dazu und eine recht typisch japanische Einkaufsstrasse, aber abgesehen von unserem Geheimtipp war es das dann eigentlich schon.

    Zu unserem Geheimtipp, der dieses Mal auch wirklich einer ist: Ich bin mir sicher, fast jede Person hatte als Kind einmal davon geträumt wie es wohl wäre einen Vergnügungspark für sich alleine zu haben, oder zumindest bei keiner Bahn anstehen zu müssen und genau diesen Traum haben wir uns erfüllt. In der Nähe von Nagoya gibt es das Nagashima Resort, eine Anlage mit einem Outlet, einem Wasserpark, einer Spa Landschaft und tadaaaaa einem Vergnügungspark. Speziell bei Touristen ist dieser kaum bekannt, was ziemlich sicher auch daran liegt, dass kaum Informationen auf Englisch zu finden sind. Davon haben wir uns aber nicht aufhalten lassen und uns dem sehr komplizierten Anfahrtsweg, mit 3 Mal Umsteigen, gestellt. Als wir den Park erreichten, 1 Stunde vor Öffnung da die Anfahrt sonst noch komplizierter geworden wäre, fanden wir es aber schon ein wenig seltsam, dass alles wie ausgestorben wirkte. Wir haben dann die Wartezeit mit dem Essen unserer (einmal mehr) Lawson Sandwiches und einem kurzen Videochat mit meiner Schwester überbrückt, aber selbst kurz vor Eröffnung waren es nicht mehr als 10 Personen die am Ticketschalter am Warten waren. Einen ganzen Park für uns, wir konnten es kaum glauben und hatten immer ein wenig Angst, dass wir am falschen Eingang standen. Dies war dann glücklicherweise doch nicht der Fall und wir konnten um 9.00 Uhr unsere Tickets erwerben. So dass wäre geschafft gewesen, nun galt es noch eine Lösung für das Problem mit Alex seinem Tattoo (ein Heartagram im Nacken) zu finden, denn was wir vorher nicht gewusst hatten war, dass es Menschen mit Tattoos nicht gestattet ist den Park zu betreten. Upppsss! Da Japan sehr strikt ist, was die Einhaltung von Regeln betrifft und das Verbotsschild ganz gross an mehreren Stellen platziert war, mussten wir schnell kreativ werden. Bis zum ersten Souvenir Shop hatte er sich einfach sein Jäckli um die Schulter gelegt und dort hat er sich ein Spiderman Schweiss Tüchlein gekauft, wie sie in Japan ganz oft um den Hals gelegt werden. Der Versuch scheiterte jedoch sehr schnell, da das Tattoo immer noch zwischen T-Shirt und Schweiss Tuch immer noch zu sehen war. So blieb ihm keine andere Lösung, als das Vampir Cape in Kindergrösse zu kaufen. So kam es dazu, dass Alex den ganzen Tag wie Dracula durch den Vergnügungspark stolzierte und auch so manchen Blick auf sich zog.

    Der Park an sich hatte wirklich unglaubliche Attraktionen, Die Achterbahnen waren so unglaublich crazy, zB. Die Steel Dragon 2000 Achterbahn war über 90Meter hoch und hatte eine Geschwindigkeit von 153km/h wohingegen der berühmte Silverstar aus dem Europa Park nur 73Meter misst und nur 127km/h schnell ist. Die Loopings waren so krasse, dass ich teilweise nur noch schwarz vor Augen hatte und danach jeweils am ganzen Körper gezittert habe. Bei der Acrobat war man dann wieder auf dem Bauch fliegend unterwegs für den extra Kick und bei der grünen Bahn wurde man zusätzlich in einem rasanten Tempo um die eigene Achse geschleudert. Das Ganze war komplett ohne einmal in einer Warteschlange stehen zu müssen, einfach unglaublich! Leider wurde mir das dann auch ein wenig zum Verhängnis, denn keine Warteschlange bedeutet auch, keine Pause für den Körper und so habe ich ziemlich schnell bemerkt, dass ich das Ganze nicht mehr so gut vertrage wie als ich noch „jünger“ war. Der „Giant Frisbee“ war schlussendlich mein Todesschuss. Dieser funktionierte wie ein riesengrosses Pendel, das mit einer gewaltigen Kraft eine rotierende Scheibe hin und her schwingt. Ich glaube einmal hätte ich es wahrscheinlich noch ausgehalten, aber wir waren gleich zweimal nach einander auf der Bahn. Danach war mir so schlecht und ich hatte so Kopfschmerzen, dass ich den ganzen restlichen Tag auf keine Bahn mehr konnte und nur noch gejammert habe.

    Alex hat das ganze ganz locker genommen und hat die anderen Bahnen ohne mich gemacht. Bei der einen Bahn hat er eine Gruppe Jungs, welche meinten er sei wegen Halloween verkleidet, geschockt in dem er ihnen gezeigt hat, dass er das Cape nur wegen dem Tattoo trägt. Die wollten dann nicht mehr mit ihm reden ;-) Zum Abschluss ging es noch durch das Gruselkabinet, dieses war so alt und so schlecht gemacht, dass es schon fast wieder gruselig war. Lustiger weise, gab es für den Rückweg einen direkten Bus in die Stadt und so mussten wir nur einmal umsteigen bis wir wieder in unser Hotel kamen. Also Alles in Allem würden wir diesen Park wirklich jedem Adrenalin Junkie ans Herz legen, denn abgesehen vom „Grotten schlechtem“ Essen, war der Park wirklich der Hammer und wir hatten einen Riesen Spass.
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