• Minchen unterwegs
  • Alex auf Abenteuer
aug. – nov. 2019

Unser Traum von Asien

Nach so vielen Jahren ist es endlich soweit, wir machen einen Traum zur Wirklichkeit. Unsere provisorische Reiseroute startet in Kuala Lumpur von wo es nach Borneo geht, dann nach Sri Lanka zum Kiten, Japan, optional Laos und Thailand. Juppi Meer informatie
  • Tokio, ein herzliches Willkommen

    8 oktober 2019, Japan ⋅ ☁️ 23 °C

    Wir hätten niemals gedacht, dass Reisen so anstrengend sein kann. Die vielen kleinen Pannen welche an den Nerven zehren, die vielen Glücksmomente welche verarbeitet werden wollen und natürlich die ganze körperliche Belastungen. Immer wieder das Rucksack schleppen, aber auch das Stundenlange gehen um möglichst viel zu sehen, das Temperaturen auf und ab (30Grad draussen und drinnen Sibirien wegen der Klimaanlage) und natürlich das immer auf Achse sein im generellen. So spüren wir beide unsere Knie so stark, dass ohne Knie Stützstrumpf nichts mehr geht, wir sind beide Erkältet und so richtig müde. Um nicht weiter Jammern zu müssen, haben wir es in Tokio ein wenig langsamer angehen lassen und ich habe mir mit Schreiben eine kleine Pause gegönnt. Nichts desto trotz möchten wir nun unsere Abenteuer der letzten Tage mit ein paar kürzeren Beiträgen noch mit euch teilen.

    Tokio hat, wie so oft, mit einer kleinen unnötigen und nervigen Geschichte begonnen. Wir sind am Freitag (Alex seinem Geburtstag) mit dem Shinkansen von Nagoya nach Tokio. Wie Voll-Profis haben wir unseren Weg vom Bahnhof zur Subway Station und zu unserem Hotel gefunden. Wir hatten uns dieselbe Hotelkette wie in Nagoya gebucht, einfach mit mehr m2, damit wir endlich einmal wieder etwas Platz für uns hatten. Dort angekommen waren wir jedoch etwas verwirrt, denn bereits die Lobby wirkte nicht halb so schön wie in Nagoya und der Lift wirkte ebenfalls alles andere als einladend. Das Zimmer war dann auch wirklich gross und der Ausblick super, nur von sauber oder gemütlich konnte keine Rede sein. Und ich spreche hier nicht von ein paar Haaren am Fussboden, nein ich spreche von Spermaflecken auf den Zierkissen und Fussnagel Stücke auf dem Sessel. Da kein anderes Zimmer Verfügbar war und sie es nicht auf die Schnelle putzen konnten, mussten wir uns eine neue Bleibe für die folgende Woche suchen. Auf Booking fand Alex nur 126 Meter entfernt ein hübsches Hotel in welchem wir sogar ein luxuriöses 20 m2 Zimmer buchen konnten. Das Hotel hat sogar ein, in Japan sehr beliebtes, öffentliches Bad. So viel Luxus wollten wir uns eigentlich gar nicht gönnen, aber in diesem Fall sind wir froh, ist die Geschichte so passiert und wir zum Glück gezwungen worden sind.

    Am Samstag wurden wir dann ganz offiziell in Tokio willkommen geheissen und zwar von Seiko und ihrer Familie. Seiko ist eine langjährige Freundin meiner Schwester, welche sie vor mehr als 10 Jahren bei einem Sprachaufenthalt in New York kennen gelernt hat. Seiko hat uns an der U-Bahnstation zusammen mit ihrem grossen Sohn abgeholt und uns ganz herzlich Begrüsst. Zusammen sind wir zu ihrer Wohnung gegangen, welche ganz in der Nähe war, und ihr Sohn der zu Beginn noch ganz scheu war, taute bereits auf und fing an mit Alex zu spielen. Bereits vom Balkon winkten uns ihre Schwiegermutter und ihr kleinster aufgeregt zu. Nach einer weiteren herzliche Begrüssung und einem Glas gekühltem Tee, trafen auch noch die Schwägerin und Nichte ein, welche unbedingt ihr Englisch üben wollten. Alle zusammen gingen wir in den nahegelegenen Supermarkt um für das Mittagessen einzukaufen und man glaubt es kaum, in dem Shop gab es tatsächlich Schweizer Schoggi!!! Natürlich zu völlig horrenden Preisen, CHF 6.- für eine Tafel, aber ich konnte nicht widerstehen und wir haben nebst den Kägifrets für unsere Gastgeber auch noch Toblerone und Lindt Schoggi gekauft. Seiko hat dann angefangen eine leckere Spezialität zu kochen (es tut mir so leid, aber ich weiss nicht mehr wie es geheissen hat) und ich habe in wenig mit der Nichte geplaudert. Die Jungs indessen hatten einen riesigen Spass mit Alex zu spielen und der Grosse hat immer zu auf Japanisch mit ihm gesprochen, ganz so als ob Alex jedes Wort verstehen würde. Das Essen war dann wirklich mega, mega lecker und es war äusserst amüsant zu sehen, wie Tomashy mit seinen Kindern-Chopsticks gegessen hat. Nach einem gemeinsamen Ausflug zu einem Tempel, bei welchem die sehr berühmten 47 Ronin (siehe Film mit Keanu Reeves) beerdigt sind und einem Besuch auf dem Spielplatz, war es schon wieder Zeit sich zu verabschieden. Es war mega schön solch einen gemütlichen Tag zusammen mit der Familie verbracht zu haben und es war auch mega spannend, da wir viele Antworten zu Fragen bekamen, welche wir uns immer wieder während der Reise gestellt hatten. In dem Sinn, nochmal ein herzliches Dankeschön liebe Seiko und Familie.

    Am Abend war ich dann noch im öffentlichen Bad unseres Hotels, was in der Japanischen Kultur und Tradition tief verwurzelt ist. Frauen und Männer haben jeweils ein separates Bad. Dort wird sich zuerst ausgiebig auf Sitzhöckern gewaschen, bevor es nachher nackt ins gemeinsame Becken geht. In diesen Public Bath‘s trifft sich jeweils Jung und Alt und es wird sich nicht nur gewaschen und die Haar gemacht, sondern auch geplaudert und relaxt. Man könnte fast sagen, wofür sich die Frauen in Europa zum Kaffee treffen, treffen sich die Japanerinnen im Onsen (Badehaus). Und natürlich schläft es sich nach solch einem Bad gleich doppelt so gut.
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  • Die mega Kreuzung

    9 oktober 2019, Japan ⋅ 🌙 20 °C

    Bei meinem letzten Bericht habe ich vor lauter Schreiben über das Öffentliche Bad, ganz vergessen von der Salsa Party zu erzählen. Eigentlich auch nur ein Detail am Rande, aber uns hatte es am Samstagabend mega Spass gemacht, wieder einmal Tanzen zu gehen. Ausserdem waren wir sehr beeindruckt wie sehr die Salsa Szene in Tokio abgeht. Das Einzige worauf ich wirklich gut hätte verzichten können, war der Tritt eines Stilettos auf meinen Fuss, welcher genau unter dem Knöchel einen schönen blauen Fleck hinterlassen hat.

    Am Sonntag wollten wir uns so richtig ins Getümmel stürzen und sind mit der Metro nach Shibuya gefahren. Dieser Distrikt ist unter anderem für seine gewaltigen Shopping Möglichkeiten berühmt, aber auch für die Statue von Hachiko dem treusten Hund welcher noch nach Jahren an diesem Bahnhof auf sein verstorbenes Herrchen gewartet hat. Am berühmtesten ist der Ort jedoch definitiv wegen der riesigen Kreuzung. Bei jedem einzelnen Mal wenn die Ampel auf Grün schaltet, überqueren mehr als 3000 Menschen die Strasse. Das ist echt ein Wahnsinns Gefühl und was man sich kaum vorstellen kann ist, dass einem kaum jemand im Vorbeigehen berührt. Niemand schubst oder drängelt, es schlängelt sich alles schön ineinander, so dass wir auch einen coolen Videoclip drehen konnten.

    Die unzähligen Shops liessen mein Fashionherz viel schneller schlagen, als es gesund wäre. Jedoch waren in fast allen Geschäften die Kleider nur in Uni Size zu vorhanden und da ich definitiv nicht die Figur einer kleinen, feinen Asiatin habe und es für Männer fast gar nichts gab, blieb unser Portmonee weitgehend verschont. Es war jedoch auch so ein Riesen Spass das kunterbunte Sortiment und die ganzen Menschen zu bestaunen. Lustig, beeindruckend, beängstigend, mega modisch und schräg sind nur einige Begriffe welche uns zu den Outfits welche wir gesehen haben einfallen. Auf jeden Fall fällt hier auf, wer nicht auffällt.

    Dazwischen waren wir im angeblich besten Sushi Restaurant von ganz Tokio beim Mittagessen. Das Sushi konnte man direkt vom Laufband essen, oder zusätzlich per Tablett bestellen. Die Bestellungen wurden jeweils von einem kleinen Zug, über ein Schienen Netzwerk welches durchs ganze Restaurant führte, direkt an den Tisch geliefert. Selbst ich, die keinen rohen Fisch mag, bin mehr als satt von dem leckeren Essen geworden und wir waren uns einig, dass sich das 30 Minuten warten vor dem Resti in einer mega langen Schlange wirklich gelohnt hatte.

    Am Nachmittag durfte sich dann Alex ein wenig austoben und wir waren haben VR Gaming gemacht. Für alle die keine Nerds sind: Man zieht eine Brille an, mit welcher man in eine andere Realität versetzt wird (Virtual Reality) und dann muss man zB. ein Spiel spielen, oder eine Aufgabe lösen. Schon das anziehen dieser Brille ist sehr Gewöhnung bedürftig, denn man sieht sich selber nicht mehr und es fühlt sich echt an, als ob man in einem andern Universum ist. So habe ich die „Waffe@ welche ich halten sollte auch gleich mal der Spieleleiterin an den Kopf gehauen. Im Falle unseres Spieles standen wir auf Plattformen ganz weit oben in der Höhe und Alex und ich mussten als Team die anderen Plattformen erobern. Dies klingt alles ganz lustig und einfach, da es sich aber wirklich anfühlt als ob man in luftiger Höhe auf einer kleinen Fläche steht, haben meine Knie ziemlich gezittert und ich hatte Angst herunter zu Fallen. Das Spiel haben wir, Dank Alex seinen hervorragenden Gamer Fähigkeiten, gewonnen und dass dies die Zukunft des Gamen sein soll können wir nun noch besser verstehen, denn es macht ultra viel Spass.
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  • Electro Town

    10 oktober 2019, Japan ⋅ ☀️ 25 °C

    Wenn es an jeder Ecke Ladekabel, Handyhüllen und Games zu kaufen gibt, dann ist man mit grösster Wahrscheinlichkeit im Akinhabara Distrikt, auch Electro Town, gelandet und genau dahin hat es uns am Montag verschlagen.

    Oftmals sieht man vor lauter Reklametafeln nicht einmal mehr die Gebäude und es gibt überall so viele Rolltreppen, dass man sich teilweise wie in einem Rolltreppen-Labyrinth fühlt. Wer aber denkt, dass man in Japan günstig an Elektronik Artikel kommt, der liegt völlig falsch. Warum genau weiss ich zwar nicht, aber in Japan kostet alles was in irgendeiner Art und Weise ein Kabel oder einen Akku hat, ein Stück mehr als bei uns. Selbstverständlich gibt es in Akinhabara auch wieder viele Anime Geschäfte, in welchen die ganzen Figürchen und Liebhaber Artikel verkauft werden und lustiger weise findet man auch ganz viele Sex Shops. Was es dort alles an verrückten Kostümen Perücken gibt, zB. Froschkönig, Küchenmädchen, Manga Prinzessin usw., glaubt einem kein Mensch. Diese Shops locken scharenweise Touristen an und so hört man dort nebst Französisch, Italienisch und co. auch öfter mal Schwitzerdütsch.

    Nebst den Ständen mit allerlei Leckereien gibt es in Electro Town auch viele Kaffees welche einem ganzen Thema gewidmet sind. Da Alex ein jahrelanger Fan der Final Fantasy Games ist, besuchten wir für eine kleine Stärkung ein „Final Fantasy Café“. Wie bei solchen Cafés üblich, muss man zuerst ein Eintrittsticket kaufen, bevor man dann eine neue Welt betreten darf. Die Speisen und Getränke werden, wie der ganze Rest des Cafés, dem Motto gerecht und es macht viel Spass unter gleichgesinnten seine Kunterbunten Getränke zu schlürfen. Zu erwähnen währen da auch noch die berühmten Maid Cafés welches an Wort wörtlich jeder Ecke gibt. In diesen wird man von hübschen kostümierten jungen Frauen bedient, welche eine Show mit viel Tam Tam und Gesang machen und einem wie König und Königin behandeln. Nein, bis jetzt waren wir in noch keinem solchen Maid Café.

    Da mich der Tag in dieser extrem farbigen und auch lauten Umgebung so müde gemacht hat und ich blöder weise auch noch so starke Kopfschmerzen bekam, hat sich Alex um unser Abendessen gekümmert. Im Lawson Shop gleich beim Hotel um die Ecke hat er uns Salat, Serano-Schinken und Spagetti besorgt, welche wir dann ganz gemütlich vor dem Fernseher gegessen haben.
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  • One Piece Tokyo Tower

    11 oktober 2019, Japan ⋅ 🌧 21 °C

    Der Dienstag stand bei uns komplett unter dem Motto „One Piece“. Dies ist eine Anime Serie welche 1999 das erste Mal im TV ausgestrahlt wurde und sich seit dem zur erfolgreichsten Anime Serie aller Zeiten gemausert hat.

    Der Tokyo TV Tower hat anlässlich des 20 Jahre Jubiläums der Serie ein kleines Themenland innerhalb des Towers aufgebaut, in welchem man eine Ausstellung sowie eine Live-Show bestaunen kann und es gibt diverse kleine Spiele sowie ein Themen Restaurant und ein Fan Shop. Da wir am Morgen ausgeschlafen hatten, gingen wir genau zur Mittagszeit zum Turm, wo ich zum Zmorge-Zmittag einen hervorragenden Crêpes mit Erdbeeren, Bananen und Schoggi gegessen habe. Bevor wir uns dem „One-Piece“ Themenland widmen wollten, fuhren wir mit dem Lift erst einmal in die Höhe, um die Aussicht von Oben zu geniessen.

    So eine Sicht über eine mega Metropole ist jedes Mal beeindruckend und man fühlt sich so winzig klein. Leider war es ein wenig bewölkt, so dass wir vom berühmten Mount Fuji nur den unteren Teil als Umriss erkennen konnten. Da wir aber noch vor hatten nach Hakone, einen berühmten Ort in der Natur mit bester Sicht auf den Berg, waren wir nicht so traurig. Beim Halloween Foto Stand haben wir es uns ganz klar nicht nehmen lassen, uns zu verkleiden und in eine Grusel Pose zu werfen. Halloween ist wirklich ein grosses Thema in Japan, seit unserer Ankunft Ende September sehen wir überall Alles rund um die Gruseligste Zeit des Jahres.

    Nachdem wir die Aussicht genossen hatten, ging es endlich ins „One Piece Wonderland“. Ich muss zugeben, so überhaupt keine Ahnung von dem ganzen Thema zu haben, aber Alex hat es sehr gut gefallen da alles mit sehr viel Liebe zum Detail gestaltet war und er den Anime gut kannte. Es waren auch ein paar Hardcore Fans da, die sich als ihren Lieblingscharakter verkleidet hatten, was dem ganzen noch etwas mehr Charme verliehen hat. Obwohl die Liveshow nur auf Japanisch war, hat es trotzdem viel Spass gemacht, der lauten und schrillen Truppe auf der Bühne zuzuschauen. Die Zeit verging wie im Flug und als wir wieder ins Freie gingen, war es bereits dunkel draussen und unsere Magen haben geknurrt wie verrückt. Alex hatte uns bereits ganz in der Nähe die angeblich beste Pizzeria in Tokyo herausgesucht und dort wollten wir Essen gehen. Die Pizza war dann auch verdammt lecker, sogar die beste seit wir von zu Hause los sind. Nach dem Essen konnten wir auch guten mit gutem Gewissen zustimmen, dass es die beste Pizza von Tokyo war.
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  • Die tägliche Dosis Jööööhhhh

    11 oktober 2019, Japan ⋅ 🌧 21 °C

    Am Mittwoch sind wir bereits so früh am Morgen aus dem Haus, dass als wir im berühmten Jugendviertel „Harayuku“ angekommen waren, alles noch geschlossen war. Somit haben wir uns die Zeit genommen und in einem Kaffee in Ruhe „zmörgelet“ und konnten dann in unseren kunterbunten Tag starten.

    Das Harayuku Viertel ist der Ort welcher sozusagen der Jugend gehört. Alle Shops, Bars und Kaffees sind aussergewöhnlich farbig, schrill, glitzerig oder auch düster und Gohthic mässig, aber Hauptsache auffällig und anders. Es ist auch der Ort wo man die ganzen Mädchen mit ihren puppenartigen Kleidchen sieht, welche sie mit viel Stolz zur Schau stellen. Man könnte stundenlang nur die Leute beobachten welche durch die Strassen gehen und es würde einem Garantiert nie langweilig werden.

    Das Highlight des Tages war jedoch ganz klar der Besuch in einem Hundekaffee. Dort konnten wir für eine halbe Stunde, nicht nur einen Kaffee schlürfen, sondern auch mit den zuckersüssen Shiba Inu Hunden Kuscheln und Spielen. In Japan sieht man ja fast überall nur diese eine Hunderasse. Dies liegt unter anderem auch daran, dass diese Hunde dem Fuchs ähnlich sehen und dieser ist eines der wichtigsten Schutztiere im Japanischen Glauben. Auf jeden Fall war es so ober mega süss, mit den flauschigen und kuscheligen Hunden Zeit zu verbringen. Vor allem Alex kam nicht mehr aus dem Schwärmen raus und strahlte nach dieser Tagesdosis Jööhhhh noch den ganzen Nachmittag übers ganze Gesicht. Das wir uns auch so einen Hund nach Hause holen steht nun ganz gross auf seiner Wunschliste.

    Nebst dem Hunde Kaffee waren wir auch noch in einem Monster Kaffee welches uns empfohlen wurde. Dieses hat in das Viertel gepasst, wie die Faust aufs Auge. Als wir durch den Eingang schritten, dröhnte uns bereits laute Pop Musik entgegen und vor lauter Farben, Formen und Figuren wussten wir gar nicht wohin wir zuerst schauen sollten. In der Raum Mitte stand zur Deko auch ein riesiger überdimensionaler Kuchen welcher sich gedreht hat und ein farbigeres WC haben wir noch nie gesehen. Die Fruchtcocktails waren überraschenderweise richtig gut und haben gar nicht Monster mässig geschmeckt.

    Da ich, wie bereits erwähnt, in der letzten Zeit etwas müde war sind wir früh zurück ins Hotel und um den Relax Faktor noch zu toppen haben wir uns mit Uber Eats zum Abendessen McDonalds ins Hotel liefern lassen und danach blieb sogar noch Zeit für unser all abendliches Bad.
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  • Immer höher hinaus

    11 oktober 2019, Japan ⋅ 🌧 21 °C

    Da uns der Tokyo Tower noch nicht hoch genug war, wollten wir am Donnerstag unbedingt noch auf das höchste Gebäude von ganz Japan, den Skytree.

    Wir haben uns mit vielen anderen Touristen in einen Lift gezwängt und sind in einem Wahnsinns Tempo in die Höhe gefahren. Der erste Halt war auf 350 Metern, wo wir bereits eine fantastische Sicht über ganz Tokyo hatten. Wir haben uns für mehr als 2h Stunden in das Turm Kaffee gesetzt und den Ausblick genossen. Nebenher haben wir auch angefangen Pläne zu schmieden wohin uns unsere Reise als nächstes bringen soll. Wir kamen zum Entschluss, dass wir noch eine Nacht länger in Tokyo bleiben würden, also bis am Samstag, und wir dann nach Nikko weiter fahren würden. Da der Plan soweit stand, ging es mit dem Lift weiter nach oben, bis auf 450Meter. Es war einfach gewaltig, denn egal wohin man schaute, man sah nirgends das Ende der Metropole. Einfach nur Häuser, Strassen und Blocks soweit das Auge reichte.

    Im Souvenir Shop ist mir Alex mit einem Shiba Ina Plüschtier entgegen gekommen, dieses war so kuschelig und gemütlich, dass wir es gleich adoptiert haben. Nun ist „Shibuu“ teil unserer Reisetruppe und begleitet uns, zumindest bis wir wieder ein Paket Richtung Heimat senden. Nach dem Mittagessen haben wir den Skytree verlassen und als Alex die GoPro im Rucksack verstauen wollte habe ich mich nur ganz kurz auf eine Bank gesetzt. Als er sich wieder in meine Richtung umdrehte, war ich bereits eingeschlafen. So ein Mittagsschlaf ist aber auch was Herrliches.

    Auf dem Rückweg haben wir noch einen kleinen Bummel beim Asakusa Schrein gemacht bevor wir, richtig Klischee mässig, in einem Katzenkaffee vorbei sind. Dieses war natürlich nichthalb so lustig wie das Hundekaffee am Vortag, da die Katzen den Franzosen haben raushängen lassen und uns die meiste Zeit einfach arrogant ignorierten.
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  • Flucht aus Tokyo

    16 oktober 2019, Japan ⋅ ☀️ 22 °C

    Wie heisst es so schön: das Leben ist das was passiert, während man Pläne macht. Und genau das ist uns passiert. Am Donnerstagabend hatten wir unser Hotel in Tokyo bis am Samstag verlängert und am Freitagmorgen kam die Hiobsbotschaft...

    Per Reise App, von Google Maps und von meiner Schwester noch per WhatsApp bekamen wir die Warnung vor dem mega Taifun „Hagibis“. Ohhh was für ein Sch**** und je länger wir uns informierten, desto schlimmer erschien es uns. Der Taifun sollte der schlimmste seit 60 Jahren werden und steuerte direkt auf Tokyo zu. Wir haben nicht lange gezögert und uns entschieden so schnell wie möglich nach Nagoya zu verschwinden, da dies die erste grössere Ortschaft ist, welche nicht in der Gefahrenzone lag. Das Hotel hat unsere Stornierung anstandslos entgegengenommen und wir mussten nicht einmal eine Gebühren bezahlen und so vergingen nicht einmal 2h bis wir, bereit zur Abfahrt, am Hauptbahnhof standen.

    Anscheinend hatten auch noch viele andere Touristen die gleiche Idee und so herrschte am Bahnhof bereits ein leicht panisches Chaos. Alle die zuerst noch ein Ticket kaufen mussten, mussten sich zuerst für mehr als eine Stunde in die Warteschlange stellen. Zum guten Glück hatten wir noch unseren Railway Pass und konnten einfach direkt zum Gleis gehen.

    In der zweistündigen Zugfahrt nach Nagoya haben wir uns ein Hotel für die nächsten Nächte rausgesucht und waren somit bereit den Taifun auszusitzen. Gleich bei der Ankunft im Hotel haben wir jedoch gemerkt, dass das Zimmer zwar top modern und sauber ist, aber auch so ringhörig, dass man von vor der Türe gehört hätte, wenn Alex sich am „Füdli“ gekratzt hätte. Daraufhin habe ich in der Lobby darum gebeten, unsere Buchung auf eine Nacht zu verkürzen, da ich viel zu laut sei und sie ansonsten nur Reklamationen von anderen Gästen erhalten würden. So hatten wir am Abend noch ein weiteres Hotel gebucht, bevor wir in einem tollen Running Sushi zu Abend gegessen haben.

    Der nächste Morgen kam dann so ganz anders als erwartet, denn irgendwie war die letzte Zeit für meinen Körper wohl einfach zu viel. Ich bin aufgewacht weil ich fast gar nicht mehr atmen konnte, meine Luftröhre war so zu geschwollen, dass ich wie Darth Vader geklungen habe. Auch meine Stimme war fast gänzlich weg, was für mich eine absolute Katastrophe war. Alex ist sofort runter zur Rezeption um zu fragen wo das nächste Spital sei. Fast eine Stunde hat er zusammen mit einem jungen Herr von der Rezeption versucht ein Krankenhaus zu finden, welches mich als Patientin an nimmt. Keines wollte mich, da ich kein Japanisch kann und da sie in den Spitälern kein Englisch können wäre es ihnen zu kompliziert gewesen. Sie waren schon kurz davor mir, als letzte Lösung, die Ambulanz zu rufen, als ein Spital einwilligte mich aufzunehmen, aber nur wenn der junge Mann von der Rezeptionist mitkam. Was für ein Theater!

    Um die ganze Geschichte ein wenig abzukürzen, ich musste mehrere Tests machen, unter anderem äusserst schmerzvolles Blut nehmen aus der Leiste. Die ganze Zeit wurde ich nicht nur von Alex mitleidig angeschaut, sondern auch vom Rezeptionisten, welcher immer wieder betont hat, dass dies viel besser sei als im Hotel hinter dem Tresen zu stehen.
    Nach dem ich für ein Weilchen an einer Dampfpfeife inhaliert hatte und Medikamente bekommen hatte, waren wir CHF 300.- leichter und ich wurde wieder entlassen. Ach ja und von wo das ganze kam war auch nicht so ganz klar, vermutet wurde aber eine verschleppte Erkältung von welcher sich die Luftröhre entzündete.

    Zwischenzeitlich hat es bereits angefangen zu Regnen und es waren fast alle Geschäfte, Restaurants usw. geschlossen, Nagoya war wie eine Geisterstadt. Wir checkten aus und nahmen ein Taxi zum anderen Hotel wo ich mich mit Fieber gleich wieder ins Bett legte. Alex wollte einige Vorräte einkaufen, damit wir das Zimmer für den Rest des Tages nicht mehr verlassen mussten. Wegen des Sturms sahen das viele andere auch so und die wenigen Shops welche noch offen waren, waren wie leer gefegt und in den Regalen gab es nur noch vereinzelte Produkte zu kaufen. Aber Alex hatte Glück und konnte uns Wasser so wie Suppen, Salat, Kekse usw. ergattern. Es war absolut die richtige Entscheidung von uns, vor dem Taifun nach Nagoya zu flüchten, denn bei uns hatten wir „Hagibis“ fast gar nicht gespürt, dafür waren die Bilder in den Nachrichten aus Tokyo und den anderen betroffenen Regionen sehr schlimm und auch beängstigend.

    Obwohl wir die letzten paar Tage zum Erholen und auskurieren genutzt hatten, mussten wir gestern noch einmal notfallmässig in eine Klinik gehen, denn meine Luftröhre war wieder komplett zu geschwollen. Diesmal wussten wir aber schon, wo es eine Klink für Ausländer und Touristen gibt. Zusammen mit Händen und Füssen sowie Google Translate wurde ich erneut untersuch und mir wurde Antibiotika und ein Asthma Spray für die nächsten 30 Tage verschrieben. Irgendetwas von wegen, Asthma und Bronchitis sowie einem entzündeten Kehlkopf war dieses Mal die Aussage. Mir war es ehh egal, Hauptsache ich bekam Medikamente die wirkten und ich konnte wieder ins Bett und mich schlafen legen.

    Danke mein geliebter Schatz für die so liebevolle und fürsorgliche Pflege. Alex hat mich wo er nur konnte verwöhnt und gepflegt, ich bekam die ganze Zeit frischen Tee, Essen ans Bett geliefert, eine Plüschkatze und und und. Er hat es so gut gemacht, dass ich mich heute bereit fühle wieder in einen Flieger zu steigen. Ach stimmt, das habe ich ja noch gar nicht erzählt; wir sitzen gerade am Flughafen und warten auf unseren Flieger. Wohin, haha wir fliegen ins Paradies, wir fliegen nach... Hawai‘i!!!!!
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  • Aloha

    21 oktober 2019, Verenigde Staten ⋅ ☀️ 27 °C

    Mittlerweile haben wir bereits wieder vier ganze Tage von unserer Zeit auf Big Island vorbei und schon ganz viel erlebt.

    Bereits kurz nach der Landung habe ich mich wieder wie zu Hause gefühlt und Alex hatte nach der Abholung unseres Mietautos auch Schmetterlinge im Bauch. Ich muss hier noch kurz einschieben; ich habe ihn bei der Reservierung und der Abholung bereits mehrfach gefragt ob er statt des Sport Cars (irgendein Dodge) lieber ein Mustang Cabriolet möchte und kurz nach dem wir die Schlüssel für den Dodge hatten, hat er sich doch für das weisse Mustang Cabriolet um entschieden. Gerade weil wir zu Hause nur noch ein Ford Fiesta fahren und die Strassen auf Hawai‘i der Hammer sind, macht es extrem viel Freude mit über 300PS der Küste entlang zu fahren.

    Wir haben uns für die Tage hier ein blass rosa Cottage in Captain Cook, direkt am Manini Beach, gemietet. Da ich bereits im März am gleichen Ort war, wusste ich dass dies ein super Platz zum Schnorcheln, Kayak fahren und entspannen ist. Auch für Besuche in der Delfin Bucht ist es die perfekte Ausgangsposition. Die Unterkunft selbst hat viel Insel Charme, zu welchem auch diverse Krabbeltiere und Fellfreunde gehören, was für viele lustige und weniger lustige Situationen geführt hatte. Ich fand es zum Beispiel extrem witzig, als Alex am morgen früh als erstes in Frettchen Kacke gestanden ist, oder wenn es ihn so richtig geekelt hat, wenn er wieder eine Riesen Spinne entdeckt hat. Weniger amüsant waren dafür die extrem grossen Kakerlaken, Hitchcock und Scully, welche uns nicht nur in der Dusche, sondern auch in der Küche verfolgten. Auch der halb verdaute Fisch vor dem Kühlschrank war nicht gerade der Brüller.
    Ach ja, lustig ist auch, dass unser Bett so hoch ist, dass wir nur mit Anlauf oder einer Leiter ins Bett gehen können.

    Da wir in Hawai‘i auch selber kochen wollten waren wir im Choice Markt einkaufen, Alex hat es fast aus den Latschen gehauen, als er die Preise des Paradies gesehen hat und auch ich musste leer Schlucken, als wir für drei kleine Tüten mehr als 170$ bezahlten. Das selbst gekochte Essen haben wir jeweils draussen unter dem Moskitonetz genossen, da es super viele Mücken hat (ich habe ungefähr 40 Stiche, nur an den Beinen). Es regnet praktisch jeden Abend und so geniessen wir das Prasseln des Regens bei Kerzenschein und mit Netflix unter unserem Baldachin.

    Wir waren an verschiedenen Stränden um die Delfine zu suchen und eine Umfahrt um die Insel haben wir auch gemacht (Bericht folgt). In unserer Hausbucht, bei Kealakekua haben wir sie bis jetzt nicht getroffen und auch bei der Two Step Bucht haben wir ohne die Delfine geschnorchelt. Viel mehr Glück hatten wir an den zwei Vormittagen am Ho‘Okena Beach denn dort hatten wir beide Male das Geschenk mit ihnen schwimmen zu dürfen. Beim ersten Mal konnten wir sie bereits oben von der Strasse aus im Wasser erkennen wie sie elegant ihre Runden im Wasser zogen und den einen oder anderen Sprung vorführten. Am zweiten Tag hatten wir bereits unseren ersten Schnorchelgang hinter uns und haben uns gemütlich am Strand unterhalten und ausgeruht, als ich sie kommen sah. Mit Delfinen zu schwimmen ist immer wieder magisch!!! Es waren nicht viele, knapp 15, aber sie waren über eine Stunde bei uns und kamen unglaublich nahe. Sie waren so entspannt und zeigten sich völlig unbeeindruckt von uns. Wir haben die Momente völlig GoPro und Kamera los genossen und Bilder davon gibt es daher nicht, aber wer weiss schon was alles noch kommen wird, zumal wir am Montag mit dem Schiff raus aufs Meer fahren werden.

    Das bis dahin romantischste Erlebnis hatten wir am Sonntagabend. Wir fuhren zum Pu‘ u Honua o Hōnaunau National Park. Dort spazierten wir einen schönen „Lava“ Weg entlang, dazwischen sahen wir wilde Geissen in den Hängen, bis wir zu einer Klippe kamen. Mittlerweile hatte es angefangen zu regnen und so sassen wir da ganz alleine, mit dem Regenschirm unter einem Baum und schauten der Sonne zu, wie sie langsam am Horizont versank.
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  • Einmal rund herum

    22 oktober 2019, Verenigde Staten ⋅ ⛅ 29 °C

    Am Samstag in aller Herrgotts Früh, habe ich uns ein kleines Picknick „Zmorge“ gemacht und dann ging unsere Fahrt rund um die Insel auch schon los.

    Wir starteten Richtung Süden, den der Vulkan Kilauea sollte unser erstes Ziel sein. Der Weg führt Teils der atemberaubenden Küste entlang und Teils über von gewaltigen Bäumen und mit Blumen gesäumte, gewundenen Strassen. Ein wundervoller Anblick, welcher mich trotzdem nicht wach halten konnte und schon bald habe ich vor mich hin gedöst. Ausgerechnet ich, die Dzeni und Maya so ausgelacht hat, weil sie in Sri Lanka die ganze Safari verschlafen haben, habe fast die ganze Strecke bis nach Kilauea geträumt. Bei einer Pipi Pause bei einer wunderschönen Bucht haben wir das erste Fotoshooting gemacht und da ich ein wenig nass wurde, habe ich Alex einfach auch so lange posieren lassen, bis ihn auch eine Welle erwischte.

    Der Nationalpark rund um den Kilauea Vulkan ist sehr vielseitig und es gibt diverse Möglichkeiten für Wanderungen und Entdeckungen. Obwohl ich mich Dank meiner Medikamente schon viel besser gefühlt hatte, war ich aber noch immer nicht fit genug für eine Wanderung. So entschieden wir uns, nach unserem leckeren Picknick, die Strasse bis runter ans Meer zu fahren, die „Chain of Craters Road“, dort wo die Lava ins Wasser floss. Wie der Name bereits verrät, führt die Strasse an diversen eindrücklichen Kratern vorbei, aber auch durch schier unendliche Lavafelder und durch den Regenwald mit haushohen Farnen. Wir haben uns viel Zeit gelassen diese genauer zu erkunden und natürlich um „gute“ Fotos zu schiessen. Immer wieder hat es geregnet und kaum war die Sonne da, war es glühend heiss, ein richtiges April Wetter im Oktober. Der Lava Bogen ins Meer hat mir einmal mehr sehr imponiert und auch Alex hat die Strecke sehr gut gefallen, vor allem als wir bei der Fahrt zurück nach oben fast die ganze Fahrt das Dach vom Cabrio offen lassen konnten.
    Oben angekommen hatten wir Glück, denn die Wolken hatten sich verzogen und so konnten wir den Kilauea Krater in seiner vollen Pracht bewundern. Auch die Dampfschwaden welche überall rund um den Krater aus der Erde treten und das warme Gefühl welches sie uns gaben haben uns sehr beeindruckt.

    Nach dem Mittagessen mit Aussicht über den Krater im „Volcano House“ ging es im Regen weiter. Wir wollten über Hilo der Ostküste entlang bis nach Waipio Valley fahren, denn nicht nur ist die Strecke atemberaubend schön, sondern auch der Ausblick ins Valley sollte unglaublich sein. Leider wollen die ganzen schönen Bäume und Blumen auf Hawai‘i auch gegossen werden und so hatte es ab dem Mittag fast ohne Pause geregnet und selbst die schönsten Strecken der Welt machen im Regen nicht besonders viel Spass (welche ich übrigens auch verschlafen habe). Wenigstens hatte es kurz aufgehört, als wir beim Aussicht Platz fürs Waipio Vally angekommen waren. Der Blick von Oben auf das Tal war wunderschön und hätte die Sonne geschienen und so die ganzen Farben noch mehr zum Leuchten gebracht, dann wäre es bestimmt spektakulär gewesen. Gerade deshalb hatten wir uns gesagt, dass wenn genügend Zeit bleibt, wir unbedingt bei schönerem Wetter nochmals zurückkehren wollten.

    Einen Kaffee später, ging auch schon die Sonne unter und wir fuhren im Dunkeln der Süd und Westküste entlang bis zurück nach Kona (ps. Habe geschlafen). Im Mcdonald gab es das „Znacht“ bevor wir nach Captain Cook zurückkehrten. Todmüde und glücklich, dauerte es nicht lange, bis wir eingeschlafen waren.
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  • Mit den Hühnern auf dem Boot

    23 oktober 2019, Verenigde Staten ⋅ ⛅ 25 °C

    Mit dem Boot hinaus aufs Meer zu fahren, ist jedes Mal ein tolles Erlebnis. Am Montagmorgen hatten wir den Ausflug bei „Sunlight on Water“ gebucht, mit denen ich bereits im März auf einem Ausflug war.

    Obwohl wir extra früh am Anlege Steg waren, war uns bereits ein Frauengruppe aus Deutschland zuvor gekommen und hatte sich die besten Plätze vorne an der Spitze gesichert. Davon haben wir uns natürlich nicht die gute Laune verderben lassen, schließlich wussten wir, dass wir von unseren Plätzen aus jeweils schneller im Wasser sein würden. Wir hatten die Leinen noch nicht los, da waren wir bereits dankbar, dass wir keinen Platz mehr zwischen den Frauen gefunden hatten. (An dieser Stelle möchte ich niemandem zu nahe treten) Bei der Gruppe handelte es sich nämlich um einen spirituelle Reisegruppe, was an sich ja völlig in Ordnung ist, die Teilnehmerinnen benahmen sich jedoch wie ein Haufen gackernder Hühner welchem man Hanf Samen statt Maiskörner gefüttert hatte, aber später mehr dazu.

    Mit Wind in den Haaren und Salz auf den Lippen glitten wir übers Wasser und genossen die warmen Sonnenstrahlen auf unserer Haut. Das wunderschöne intensive Blau des offenen Meers ist einfach mit nichts zu vergleichen und verzauberte uns einmal mehr. Die Küste und die Strände vom Boot aus zu sehen, verlieh ihnen noch ein Hauch mehr vom Postkarten-Feeling.

    Die Delfine liessen nicht lange auf sich warten bis wir sie in der Nähe von einer Bucht entdeckten. Voller Vorfreude haben wir uns für den ersten Schnorchelgang bereitgemacht und konnten sofort ins Wasser als der Captain sein OK gab. Es war herrlich und wunderschön ins Wasser einzutauchen und von den Delfinen umgeben gewesen zu sein, ihre Geräusche um miteinander zu kommunizieren haben das Ganze noch unglaublicher erscheinen lassen.
    Um auf die Hühner zurück zu kommen; die Delfine waren schon fast wieder Weg (wir waren mindestens 15 Minuten im Wasser) und die aufgescheuchten Hühner waren immer noch nicht alle im Wasser. Stattdessen plauderten sie oder hatten ihre Schnorchel Ausrüstung noch nicht an oder mussten sie noch zusammen suchen.
    Wir hatten das Glück und konnten noch drei weitere Male zu den Delfinen ins Wasser, einmal hatte ein Delfin sogar besonders Interesse an Alex und schwamm mit ihm Kreise, einfach unglaublich!
    Die Hühner, die die es ins Wasser schafften, „schwaderten“ in der Zeit jeweils mit ihren Pool-Nudeln irgendwo umher, nur oft nicht dort wo die vielen Delfine waren. Wenn sie doch welche sahen, gab es jedes Mal ein riesen Geschrei an Board und die eine hatte den ganzen Weg zurück zum Hafen einen solch extremen Lachflash, dass wir dachten sie hätte wirklich etwas halluzinierendes genommen. Aber wahrscheinlich waren es bloß die Delfinkristalle, welche sie so beflügelten (Sorry, das ist ein Insider).

    Bei unserer Rückkehr trafen wir auf riesige Schildkröten, welche im Hafenbecken genüsslich die Fischabfälle der lokalen Fischer verputzten und sich von nichts aus der Ruhe bringen liessen. Wir wollten den Nachmittag am Kua Bay verbringen, einem wunderschönen Strand, welchen wir am Morgen bereits vom Boot aus gesehen hatten. Davor gingen wir im „Natural Island“, einem extremen Öko Laden, am Warmen Buffet etwas zum Zmittag holen. Es ist einfach undenkbar, dass die Mitarbeiter dort überhaupt wissen was Stress ist. Alle schienen wie auf einem anderen Planeten zu schweben, umarmten Kunden und eine tanzte sogar hinter der Kasse als ob sie gerade in Woodstock wäre. Nichts desto trotz war das Essen sehr lecker und es blieb noch genügend Zeit, um Alex den mega coolen Second Hand Büchershop nebenan zu zeigen.

    Am Nachmittag verzauberte uns Kua Bay mit seinem türkisen, glasklarem Wasser und dem weissen Sandstrand. Wir genossen es auf den Wellen zu treiben und uns die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen. Als es zu regnen anfing hatten wir schon ein wenig zu viel Sonne ab bekommen und hatten nichts dagegen unsere Sachen zu packen und zum Turtle Beach zu fahren, um zu schauen ob es bei den Schildkröten noch trocken war. Hawai‘i zeigte sich einmal mehr von seiner schönsten Seite, als wir gleich mehrere Regenbogen auf unserem Weg sahen.
    Tatsächlich regnete es am Turtle Beach nicht und es tummelten sich gleich mehrere Schildkröten im wadentiefen Wasser. Der Strand ist jedoch nicht nur für die Schildkröten bekannt, sondern auch dafür dass man dort die schönsten Sonnenuntergänge von Hawai‘i sehen kann.
    Dem Ruf wurde alle Ehre gemacht und es war einfach wunderschön als wir am Strand sassen, die Palmenblätter im Wind raschelten, wir uns küssten und sich der Himmel in allen möglichen Rot und Orange Tönen verfärbte.
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  • Ohne Worte

    23 oktober 2019, Verenigde Staten ⋅ ⛅ 29 °C

    Für den Dienstag hatte ich mir eine ganz besondere Überraschung für Alex einfallen lassen. Zuerst einmal durfte er Ausschlafen, was an sich schon ein Genuss war, wenn man bedenkt, dass wir jeden morgen früh aufstehen um so viel wie möglich zu erleben. Wir haben in unserem Cottage selber das Zmittag gekocht und im Schatten unserer Veranda gemütlich die Zeit genossen.

    Am Nachmittag liess ich ihn anhand meiner Anweisungen nach Waikoloa fahren, da ich wollte dass alles bis am Schluss eine Überraschung bleibt. Wer hätte das gedacht, es ist mir tatsächlich gelungen und die Freude war riesig als Alex die Helikopter von der Strasse aus sah. Ich schenkte ihm einen einstündigen Flug der Kohola Küste entlang, auf welchem wir unter anderem die Chance haben würden, das Waipio Valley noch einmal zu bestaunen. Wir hatten so ein riesen grosses Glück und wurden für die besten Plätze, beide Sitze gleich neben dem Piloten, eingeteilt und hatten somit eine uneingeschränkte Sicht auf die atemberaubende Kulisse um uns herum.

    Ich kann gar nicht viel zu dem Flug schreiben, denn es war einfach so wahnsinnig und unglaublich schön! Die Landschaft, die Farben und die Kraft der Natur zu sehen, in Kombination mit der perfekt abgestimmten Musik auf unseren Headphones, es war einfach so schön, dass ich mir eine Träne wegwischen musste, Alex mit jeder Hand eine Kamera bediente und aus seinem Fotogasmus nicht mehr herauskam und ich es einfach nicht in Worte fassen kann. Manchmal sprechen Bilder mehr als 1000 Worte.

    Nicht nur der Pilot hatte uns ein unbeschreibliche Erlebnis verschafft, sondern auch die Boden Crew hat unseren Nachmittag noch spezieller gemacht. Linda, eine sehr nette Hawaiianerin mit welcher wir ins Gespräch kamen, sang nur für Alex und mich ein Lied in Hawaiianisch. Ein sehr schöner Moment und nach dem sie uns versprach, uns bei ihrer baldigen Europareise zu besuchen, verabschiedeten wir uns alle mit einer herzlichen Umarmung.

    Um den Tag abzurunden fuhren wir an den Hapuna Beach, einem Strand wie aus einem Hollywoodfilm, um im Licht des Sonnenuntergangs zu schwimmen und die atemberaubenden Eindrücke sacken zu lassen. Um den Luxus Tag zu vollenden gingen wir in der Nähe in ein richtig teures Resort zum Abendessen. Im Fairmont Orchid gibt es nämlich ein Restaurant am Strand, wo man die Füsse im Sand hat und es wirklich leckere Süsskartoffel Pommes gibt. Ausserdem hat es einen abgesperrten, beleuchteten Strandabschnitt wo man Schildkröten beobachten kann. Wir hatten sogar das Glück und ein Manta kam vorbei und winkte uns mit seiner Flügelspitze zu.
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  • Lava und Links Drall mit dem Kayak

    25 oktober 2019, Verenigde Staten ⋅ ⛅ 26 °C

    Bei meinem letzten Besuch auf Hawai‘i hatte ich die Künstlerin Daniell Burnside kennengelernt und habe mehrere wunderschöne Bilder von ihr gekauft und zu Hause aufgehängt. Am kleinen Farmersmarkt, welcher immer am Mittwoch beim Sheraton Hotel in Kona ist, habe ich sie wieder getroffen und es war ein sehr freudiges Wiedersehen. So konnte ich auch Alex die Künstlerin hinter unseren Unterwasserbildern vorstellen und der Markt an sich ist ja auch schon einen Besuch wert.
    Da die Sonne so erbarmungslos auf uns herunter brannte, sind wir nach dem Hot Dog und den Tacos mit Meerblick wieder zurück nach Captain Cook gefahren, da wir den Rest des Nachmittags an unserem Hausstrand geniessen wollten.

    Leider fing es einmal mehr an zu regnen wie aus Kübeln und so entschieden wir uns bei Gypsea Gelato einen Stopp einzulegen und uns ein super leckeres Glace zu gönnen. Es hatte den ganzen Nachmittag nicht mehr aufgehört zu regnen und so gammelten wir unter unserem Moskitonetz auf der Veranda, schauten Netflix und assen Popcorn, Nachos und den Rest der Guacamole. So entspannte Nachmittage sind aber auch was richtig schönes und führen einem immer wieder vor Augen wie schön das Leben ist.

    Gerade rechtzeitig zur Dämmerung verzog sich der Regen wieder und wir nutzten die Gelegenheit und fuhren noch einmal zum Pu‘u Honaunau National Historical Park, wo wir bereits von den Klippen einen wunderschönen Sonnenuntergang erlebt hatten. Dieses Mal gingen wir zu den Lavafeldern direkt am Meer. Die Lava, welche auch als die Haare der Göttin Pele bekannt ist, bildete die schönsten nur erdenklichen Bilder. Teilweise sind es unzähligen Falten, mal sieht es zerklüftet oder auch spiegelglatt aus und an meiner Lieblings Stelle könnte man meinen vor einem riesigen Schildkrötenpanzer zu stehen. Die Lichtspiele des Sonnenuntergangs reflektierten sich in den kleinen Seen zwischen den Felsen und boten uns ein spektakuläres Naturschauspiel.

    Am Donnerstag war auch schon wieder unser letzter ganzer Tag in Hawai‘i und diesen wollten wir unbedingt nutzten um mit dem Kayak in unserer Hausbucht auf „Delfinbeobachtungstour“ zu gehen. Ich muss schon sagen, dass wir das mit dem Kayaken richtig gut gemacht hatten und wir nie kenterten. Wir haben es sogar nach jedem Schnorgelgang einigermassen graziös zurück ins Boot geschafft und der links Drall welchen wir beim Paddeln hatten, hat uns auch nicht aufgehalten. Dass wir teilweise vor lauter links Drall fast im Kreis herum sind, muss ja niemand wissen.
    Zu unserer grossen Freude waren die Delfine an diesem Morgen in der Bucht und wir konnten sie ihn ihrer Erholungsphase des Tages beobachten. Natürlich haben wir sie nicht nur vom Kayak aus betrachtet, sondern sind auch zu ihnen ins Wasser um ein letztes Mal mit ihnen zu schwimmen. Danach sind wir zum Captain Cook Monument weiter gepaddelt, welches angeblich der schönste Schnorchel Platz on Hawai‘i ist. Es hat uns auch sehr gut gefallen, denn die Sicht war sehr gut, es gab viele Fische und Korallen durch welche wir schwimmen konnten und es hatte fast keine Leute da. Alles in allem ein sehr gelungener Ausflug, denn auch wenn das Paddeln richtig anstrengend war (ja ich hatte Muskelkater) lohnt es sich definitiv die Anstrengung in Kauf zu nehmen um das Unterwasserparadies zu bewundern.

    Da wir unser Schnorchel Zeugs noch in Kona zurückgeben mussten, entschieden wir uns den Sonnenuntergang an der Strandpromenade zu geniessen bevor wir im Taco Bell Znacht gegessen haben. Um auf eine gelungene Hawai‘i Reise anzustossen gingen wir noch an die „Rays on a Bay“ Bar auf einen Cocktail und um die Mantas zu beobachten. Es war dann viel eher ein Manta und viele „Manta-Schnorchel-Tour-Boote“ was wir ziemlich lustig fanden.

    Unser Flieger nach Tokyo hatte gleich von Beginn an schon eine drei Stündige Verspätung, diese nutzten wir um ein paar Pläne für die nächsten Tage zu machen. So entschieden wir uns final, noch einmal ca. 2 Wochen in Japan zu verbringen, da uns das Land einfach so gefesselt und beeindruckt hatte.
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  • Back in Town

    27 oktober 2019, Japan ⋅ ☁️ 20 °C

    Ach du wunderschönes Japan, endlich hast du uns wieder. In Japan ist Halloween eine riesen Sache geworden, fast schon grösser als Weihnachten. So sieht man ab September Kürbis und Grusel Dekorationen im ganzen Land. Da es in Tokyo am spektakulärsten sein soll, hatten wir uns entschieden, das Wochenende dort zu verbringen, dann für 2 Nächte nach Nikko zu fahren um danach für das grosse Halloweenfest wieder nach Tokyo zurück zu gehen.

    Ok, das Wochenende ist vielleicht ein wenig übertrieben, wir kamen ja erst am Samstag spät am Abend an, also hatten wir nur den Sonntag. An diesem nahmen wir die Metro um in den Ikebukuro District zu fahren, welcher sehr ähnlich wie Akihabara (Electro Town) ist. Kaum sind wir aus der Unterführung ins Sonnenlicht getreten, haben wir auch schon die ersten Cosplayer entdeckt.
    Randnotiz: Cosplay ist der Fachausdruck für eine in Japan ursprüngliche Fanpraxis, in welcher die Teilnehmer Figuren aus Manga, Comics, Anime, Film usw. durch Kostüm und Verhalten möglichst originalgetreu darstellen.
    Nach dem wir die ersten entdeckt haben und ihnen gefolgt sind um einfacher zum grossen Event zu finden, waren wir bald umgeben von Cosplayern in den verrücktesten und ausgefallensten Kostümen. Diese werden oft in mühevoller Handarbeit selbst hergestellt und sind extrem detailgetreu und hochwertig. Wir wussten gar nicht mehr wohin schauen und kamen aus dem Staunen nicht mehr raus über so viel Fantasy und Kreativität.

    Die ganze Cosplay Kultur lebt gerade im heutigen Zeitalter auch grösstenteils über die Sozialen Medien. Viele der Kostümierten hatten deshalb eine Tafel dabei mit dem Link zu ihrer Twitter oder Instagram Seite und präsentierten sich noch so gerne den Fotografen, welche Schlangen standen um die Cosplayers (vor allem die Mädchen) abzulichten. Es war extrem witzig und auch beindruckend, wieviel verschiedene Posen sie einstudiert hatten. Nach jedem Klick wurde eine neu präsentiert, um ja möglichst lange interessant zu bleiben und im Rampenlicht zu stehen.

    Nach einem kurzen Mittags Schläfchen, wegen unseres Jetlags, gab es zum Znacht endlich wieder unsere heiss geliebten Ramen und einen schönen Abend Spaziergang am Fluss entlang. Ach ist es schön wieder in Japan zu sein!
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  • Heute ist einfach nicht mein Tag

    28 oktober 2019, Japan ⋅ ⛅ 7 °C

    Es gibt sie einfach, so Tage wo alles schief läuft und genau solch einen hatte ich am Montag.

    Wie bereits erzählt, ging unsere Reise am Montag nach Nikko einem schönen Ort in der Natur. Leider lotste ich uns gleich zu Beginn zum falschen U-Bahn Gleis und wir fuhren voll bepackt 2 Stationen in die verkehrte Richtung. Also erstmal wieder zurück zum Anfang fahren.
    Am Bahnhof Asakusa wo wir umsteigen mussten haben wir die Tickets für die Weiterfahrt beim Schaffner gekauft. Hierzu habe ich ihm einfach auf meinem Handy gezeigt welchen „direkt“ Zug wir nehmen wollten. So weit, so gut. Wir haben beide blindlings darauf vertraut, dass der Zug welcher ich auf der App gezeigt hatte, auch der war für welchen wir ein Ticket gekauft hatten. Dem war dann aber leider nicht so und wir sind viel zu weit gefahren, da wir bei dieser Verbindung hätten wir umsteigen müssen. So standen wir zur Mittagszeit irgendwo im nirgendwo an einem Bahnhof und haben auf den nächsten Bummler Zug gewartet der uns dann final wieder zurück und ins richtige Dörfchen fahren sollte. Vor lauter hin und her, haben wir „verpasst“ ein neues Ticket zu kaufen und sind schwarz bis nach Nikko gefahren.

    Bei der Unterkunft hingegen hatten wir alles richtig gemacht als wir uns für das Familien geführte sehr traditionell gehaltene Hotel entschieden hatten. Das Zimmer hatte einen Fussboden aus Tatami Matten und war ansonsten fast komplett aus Holz, was uns ein sehr heimeliges Gefühl vermittelte. Da es in Japan mittlerweile Herbst geworden ist und wir in einer höheren Region waren, war es auch dementsprechend kalt draussen und im Zimmer hatten wir nur 18 Grad.

    Gut eingepackt sind wir zu Fuss durchs Dorf auf der Suche nach etwas leckerem zum Essen. Fast ganz am Ende der Strasse fanden wir ein kleines Restaurant, welches die Wände tapeziert hatte mit Post-it Nachrichten von ihren Gästen, in welchem wir wirklich hervorragend gebratene Pilz Udon Nudeln gegessen haben. Natürlich sind wir nicht wegen dem Essen nach Nikko, sondern weil wir uns unter anderem die schönen Schreine in die herbstlich gefärbten Wälder ansehen wollten. Da passierte es schon wieder; Ich hatte uns am Ticketautomaten 2 Eintritte für die Schreine gekauft, aber nur eins rausgenommen und da ich es erst zu spät bemerkte, musste ich noch ein drittes Ticket bezahlen.

    Obwohl es für unseren Geschmack sehr viele Leute hatte, gefielen uns die Anlagen unglaublich gut. Es handelte sich um sehr kitschige und aufwendig geschmückte Schreine, bei welchen nicht an Gold und Farben gespart wurde. Auch die Bäume, welche die Schreine umgaben, waren extrem hoch und wunderschön. Wir genossen den Nachmittag in der Natur und das Gefühl den Herbst nicht zu verpassen sehr. Abgesehen von der Kälte und dem fehlenden Sonnenschein verlief der Rest des Nachmittags fast perfekt.

    Dass ich im Kaffee das Geld falsch heraus zählte schien an diesem Tag fast normal zu sein. Auch dass es kein Restaurant in Nikko gab, welches offen hatte oder in welchem wir nicht eine Stunde hätten warten müssen verwunderte uns nicht mehr. Stattdessen haben wir uns im Family Mart Fertig Spagetti, Salat und Rohschinken gekauft und direkt dort an der Theke gegessen und als wir gemütlich vor uns hin gemampft hatten, war die Welt wieder völlig in Ordnung und meine Missgeschicke waren schon fast wieder vergessen.
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  • Zeitreise

    29 oktober 2019, Japan ⋅ ⛅ 9 °C

    AAls wir am Dienstag beim Edo Wonderland aus dem gratis Shuttle Bus ausgestiegen sind, fühlte es sich an als ob wir eine Zeitmaschine verlassen hätten. Wir waren in der Edo Periode, ca. im 17. Jahrhundert, angekommen und ein ganzes Dorf wartete darauf, von uns erkundet zu werden.

    Als aller Erstes wollten wir unsere Outfits gegen zeitgemässere Gewänder austauschen und haben uns hierfür für knappe CHF 100.- (Hilfe unser Budget) original getreue Kostüme ausgeliehen. Ich hatte mich für einen rosa Traum von „Samurais Tochter“ und Alex für einen ehrenhaften „Ronin“ entschieden. Da es draussen wirklich bitterkalt (ca. 8Grad) und regnerisch war, hatte ich wenigstens mein langes Tank Top und die Leggins darunter anbehalten und im ersten Souvenir Shop haben wir uns Tabi Socken gekauft, da zu den traditionellen Gewändern Flip Flops getragen werden. Da Alex schon nach kurzer Zeit zu frieren begann, sind wir nochmals zum Kimono Verleih zurück und er zog ebenfalls seine Alltagskleidung unter dem Kostüm an. Da er seinen Regenschirm auch noch brauchte, mussten wir nochmals zurück zum Schliessfach im Verleih, nur um dann fest zu stellen, dass er den Schirm die bereits in seinem Samurai Beutel dabei hatte.

    Das Dorf war sehr detailgetreu aufgebaut und es gab viel zu sehen zum Beispiel eine Ausstellung über die dazu malige Feuerwehr, Töpfereien usw. Da wir jedoch nur ein kleines Zmorgen gegessen hatten, wollten wir uns zuerst einmal etwas zum „Habberen“ suchen. Wie wir ja bereits in anderen Vergnügungsparks in Japan die Erfahrung gemacht hatten, war auch in diesem das Essen wirklich ungeniessbar, was einmal mehr total schade war.
    Dafür bot der Park allerlei sonstige spannende Aktivitäten. Wir haben uns eine etwas bizarre Wasser Show angesehen, Alex hat seine Pfeil und Bogen Künste vorgeführt, ich wurde geschminkt und selbst Samurai Lektionen hätten wir nehmen können.

    Später wollten wir uns unserer zweit liebsten Beschäftigung auf unserer Reise widmen, dem Fotografieren. Hierzu muss ich kurz ein wenig ausholen; Alex und ich sind wirklich ein gutes Team und ich kann mit Stolz behaupten wir harmonieren sehr gut miteinander und obwohl wir schon so lange unterwegs sind, oft auf sehr engem und kleinem Raum zusammen leben, streiten wir nur sehr selten. Jetzt kommt es, das grosse „Aber“: ausser wenn wir versuchen Fotos von uns zusammen oder einzeln zu machen, denn dann gibt es fast jedes Mal eine „Zickerei“. So standen wir vor Kälte zitternd im Regen und haben uns abwechselnd gegenseitig angemotzt und angeschwiegen. Zum Glück war nach einer Umarmung und ein paar sehr gelungenen Bildern wie immer wieder alles in Ordnung und wir konnten endlich wieder unsere warmen Sachen anziehen.

    Wir nahmen den Shuttelbus zurück und entschieden uns bereits früh zu Abend zu essen, da unsere Bäuche schon richtig laut knurrten. Gleich beim Bahnhof gab es ein Restaurant in welchem wir noch etwas bestellen konnten. Nur kurz nachdem wir unser Essen bestellt hatten kam eine Kellnerin vorbei und teilte uns mit, dass ab jetzt „Order Stopp“ ist und sie für heute keine Bestellungen mehr annehmen. Es war zwar gerade mal 16:30 Uhr und wir wussten nicht warum die so früh Feierabend machten, es konnte uns aber auch egal sein denn wir hatten ja bereits bestellt.
    Eine Dame am Tisch gegenüber hatte weniger Glück, sie hatte als einzige ihrer vierer Gruppe noch nichts bestellt und da in Japan Regeln sehr ernst genommen werden, durfte sie auch nichts mehr bestellen. Sie hatte es zwar noch einige Male erfolglos probiert und wir konnten es auch kaum glauben, doch ihre 3 Freunde erhielten ihr Essen und sie sass tatsächlich nur mit einem Glas Wasser da. Als es ihr dann zu blöd wurde stand sie auf und verliess ziemlich wütend das Restaurant. Auf unserer Abendlichen Snack und Wasser Einkaufsrunde im Supermarkt lief sie uns nochmals über den Weg. Sie schien etwas entspannter zu sein und so gingen wir davon aus, dass sie doch noch etwas zu Essen gefunden hatte.
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  • Herbst Spaziergang

    30 oktober 2019, Japan ⋅ 🌙 9 °C

    Nach dem regnerischen Tag im Edo Wonderland, haben wir uns gefreut als wir am Mittwochmorgen durch die ersten Sonnenstrahlen geweckt wurden. Es war zwar immer noch sehr frisch im Zimmer, aber wir wollten unbedingt die Morgensonne nutzen und haben uns daher nicht mehr lange unter der warmen Bettdecke eingekuschelt.

    Nach dem Zmorge haben wir ausgecheckt, unser Gepäck zur Aufbewahrung abgegeben und sind danach mit dem Bus zu der roten Brücke am Fluss gefahren. Von da aus sind wir zu Fuss dem Fluss mit dem Kristall klaren Wasser entlang Spaziert und haben die Wärme der Herbst Sonne auf unserer Haut genossen. Abgesehen vom Gurgeln des Wassers, des Rascheln des Windes in den Bäumen und dem Gezwitscher der Vögel konnten wir nur die wundervolle Stille hören.

    Das Besondere an diesem Wald Weg war, dass sich über ein Stück, Jizo Statuen dem Rand entlang auf reihen. Diese sind fast alle völlig von Moos überwachsen und tragen zum Schutz vor der Kälte eine rote Strickmütze. Viele sind in einem sehr guten Zustand, andere bestehen nur noch aus Steinbrocken und die Legende besagt, dass egal wie oft man sie zählt, man jedes Mal auf ein anderes Ergebnis kommen würde. Wir haben uns die Mühe gespart und sind statt dessen Hand in Hand durch den wunderschön herbstlich gefärbten Wald spaziert und haben Pläne für die nächsten Tage geschmiedet.

    Es schien alles so perfekt, fast zu perfekt und so war es dann fast klar, dass noch etwas kommen musste. Es war zwar nur was kleines, aber das „Hunde Gaggi“ an Alexs Schuhen war doch ziemlich eklig.
    Nach der Schuh Reinigung haben wir auf einem Bänkli eine kurze Pause gemacht und einige Schoggi „Guetsli“ genossen.

    Zum guten Glück klappte die Rückreise viel besser als die Anreise und wir haben es ohne jegliche Zwischenfälle bis nach Tokyo in unser Hotel geschafft. Beim Znacht haben wir dann noch so richtig zu geschlagen. Wir haben ein Angebot vor einem Restaurant gesehen welches mit günstigem Wagyu Beef geworben hatte. Nur blieb es in unserem Fall nicht bei diesem Menü sondern wir orderten gleich mehrmals und mehrere verschiedene Salate und extra Pommes dazu, so dass wir anschließend fast zum Hotel zurück gerollt sind.
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  • Happy Halloween

    30 oktober 2019, Japan ⋅ ☀️ 20 °C

    Wie bereits angekündigt, ist Halloween in Japan ein riesen Ding und wir freuten uns bereits am Morgen darauf am Abend in Shibuya auf der Strasse zu feiern.

    Bis zum Abend war es ja noch ein Weilchen und so verbrachten wir den Nachmittag mitten im Getümmel von Shyibuya wo man bereits die Vorfreude auf den Abend spüren konnte. Wir hatten es sogar geschafft Plätze im Starbucks mit Blick von Oben auf die berühmte Kreuzung zu sichern. Auch wenn wir die Kreuzung bereit kannten, war es doch noch einmal sehr eindrücklich zu sehen wie tausende von Menschen gleichzeitig über eine Kreuzung gehen. Unsere Freundin Daiko, welche wir in Tokyo kennen gelernt hatten, erzählte uns, dass letztes Jahr ein betrunkener als Polizist verkleideter Europäer die ganze Halloween Nacht den Verkehr an dieser Kreuzung geregelt hatte. Er sei so happy gewesen, dass alle Leute seinen Anweisungen folgten, dass als sie um 4:00 Uhr in der Früh nach Hause ging, er noch immer in der Mitte der Kreuzung stand.

    Für ein VR Gaming Park (für Erklärung siehe auch Bericht: die mega Kreuzung) hatten wir uns all inklusive Pässe für 2 Stunden gekauft, da uns das Spielen in dieser Dimension bereit beim ersten Mal so viel Spass bereitet hatte. In unschlagbarer Teamarbeit haben wir als Geisterjäger die spuckende Villa gemeistert, sind auf einem fliegenden Teppich durch Persien geflogen und haben Lava Dämonen besiegt oder sind in Schwindel erregender Höhe von einem Gebäude zum nächsten Balanciert. Das Alex ein Talent hat für alles was mit Gamen zu tun hat wusste ich bereits, für mich war viel eher überraschend, dass auch ich ein Talent dafür hatte und wir zusammen so manchen Tagesrekord aufstellten.
    Da die VR Brille recht anstrengend ist für die Augen und das Gehirn, war es fast klar, dass ich es nicht bis am Schluss ausgehalten hatte und vorher wegen starken Kopfschmerzen aufgeben musste. In ein paar Kanadiern fand Alex schnell neue Mitspieler und ich konnte mich ein wenig erholen.

    In all den Tagen in Japan haben wir auch immer wieder an den Automaten in den Spiel Höllen Mario Kart gespielt. Das Spiel weckt einfach so viele Kindheits Erinnerungen. Da man in einem richtigen Sitz mit Gas und Bremspedal sowie einem Lenkrad ist, fühlte ich mich wirklich wie Super Mario der über den Regenbogen raste und mit Bananen Schalen um sich schmiss.

    Am Abend entschlossen wir uns dann kurzfristig, uns doch zu verkleiden. Da gerade kein Kostüm Shop in der Nähe des Hotels war und ich einfach auch zu geizig war Geld für eine Verkleidung auszugeben, musste eine kreative Lösung her. Diese war schnell gefunden, wir „borgten“ unsere Hotel Bademäntel, Sauna Handtücher und Schlappen aus und damit niemand vom Hotel auf falsche Gedanken kam, zogen wir uns in der U-Bahn um. Die wirklich simple aber umso originellere Idee als „Hot Spring Gänger“ Halloween zu feiern sorgte für viel schmunzelnde Anerkennung und brachte uns definitiv zusätzliche Sympathie Punkte.
    Da wir wussten, dass es extrem voll sein wird in Shibuya wollten wir Ray, eine Kollegin aus Singapur, eine Metro Station vorher vor dem Lindt und Sprüngli Kaffee treffen. Sie traf 5 Minuten zu früh ein und schrieb uns, dass es bereits extrem viele Leute hätte. Als wir ankamen war jedoch keine Menschenseele vor dem Kaffee, was kein Wunder war, denn Ray war bei der falschen Haltestelle (mitten im Hauptgetümmel) ausgestiegen und wartete vor dem falschen Lindt& Sprüngli.

    Auf dem Weg zu ihr stiessen wir beim Aussteigen an der Shibuya Station auf die ersten gewaltigen Menschenmassen. Das war einfach extrem und ich würde sagen, man muss das einmalmiterlebt haben um es sich wirklich vorstellen zu können. Von überall her dröhnen Lautsprecher, oder aufgemotzte Motorräder und Luxusschlitten auf den Strassen. Es hat so viele Menschen, dass man sich fast nicht um die eigne Achse drehen kann und an jeder Ecke wird versucht einem illegal Alkohol zu verkaufen. Ich glaube es ist seit letztem Jahr, dass es verboten ist Alkohol auf den Strassen an Halloween zu konsumieren. Dies scheint jedoch nur die wenigsten zu interessieren und obwohl es noch sehr früh war, sahen wir bereits die ersten Zombies und Polizisten umher torkeln. Die Kostüme hätten nicht ausgeflippter sein können und wir kamen aus dem Staunen nicht mehr raus. Da war zum Beispiel eine ganze Gruppe welche sich als Mahjong Spiel verkleideten, oder ein Kater welcher über den Zebrastreifen tänzelte, oder der Macho Man welcher sich von keiner Frau ablenken liess.
    Ein junger Bursche hatte sich in ein komplettes Lack und Leder Outfit geworfen, welches von hinten die Überraschung bot, dass er seinen kleinen knackigen Hintern nur mit einem Tanga bedeckte. Das hatte ganz schön in den Fingern gejuckt ihm mit dem Handtuch eins aufs „Füdli“ zu flitschen. Wir waren dann aber doch brav und haben es gelassen ;-) Was für uns etwas ungewöhnlich und trotzdem ultra spannend war, war ganz klar der Fakt wie extrem sexy alle Kostüme waren. Kurze Röcke, Stay Up Strümpfe und Ausschnitte bis zum Bauchnabel, man hätte echt meinen können an einem Playmate Casting dabei zu sein. Da aber fast alle, ausser natürlich wir in unseren Spa Outfits, so aufreizend angezogen war, war es auch wieder völlig normal. Auf jeden Fall hatten wir einen unglaublich lustigen und tollen Abend, bei dem wir aus dem Staunen nicht mehr hinaus kamen, uns wie in einem crazy Film fühlten und es einfach genossen die ganzen Leute zu beobachten.
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  • Erkaufte Gesellschafft

    1 november 2019, Japan ⋅ ☀️ 20 °C

    Den 1. November hatten wir eingeplant als Puffertag zwischen der Halloween Party und unserer Reise nach Nara. So war das Tagesprogramm eher von der gemütlichen Sorte.

    Wir sind mit der U-Bahn Richtung Hafenviertel und bereits da ist uns aufgefallen, wie viele Leute es in der Bahn hatte. Weshalb wurde uns schnell klar, als uns ein Flyer in die Handgedrückt wurde und man uns vom grossartigen Wettbewerb in einem traditionellen Tanz erzählte.
    Die ersten kleineren Gruppen hatten bereits ihren Auftritt und brillierten mit absolut synchronen und präzisen Figuren zu sehr berührender Musik. Erstmal wollten wir jedoch ins Center gleich nebenan gehen um etwas zu Essen, bevor wir uns den Rest der Shows ansehen würden.

    Einfach nur Essen ging sich dann auch nicht aus, da es super viel zu sehen gab. Ein komplettes Stockwerk es Centers war komplett mit alten Flipperkästen, Computerspielen usw. eingerichtet, dass wir da nicht wiederstehen konnten eine Runde oldschool Super Mario zu spielen ist da wohl mehr als verständlich. Dann gab es eine riesige Winke Katze in einem Schaufenster ein Taipioca Getränke Stand und das Beste, einen Weber-Grill-Park. Ohne Witz, da standen dutzende Grills und Picknicktische auf der Dachterrasse wo man sich einen Grill mieten konnte und sich mit Freunden und Familie eine schöne Zeit machen kann.

    Zurück bei den schönen Aufführungen der Tanzgruppen; die mitreisende Musik, die wunderschönen farbigen Kostüme sowie das ansteckende Lächeln der Tänzerinnen und Tänzer hatte uns in seinen Bann gezogen. Wir konnten uns kaum lösen und schauten noch eine ganze Weile zu, wie sich die Gruppen jeweils nervös aufstellten um dann ab dem ersten Takt eine einwandfreie Performance zuliefern.

    Da es am Tag etwas ruhiger zu und her ging trafen wir unserer Bekannten, Janine, auf einen Drink in einer Roof Top Bar in Shinjuku und um danach mit ihr das doch etwas ungewöhnlichere Nachtleben zu erkunden. Der Distrikt besteht zum grössten Teil aus Love Hotels und Host Clubs. Ich meine Love Hotel wissen glaube ich ziemlich alle was es ist, aber Host Clubs war für uns total neu. Das sind Bars und Clubs in welchen man entweder Von jungen Männer oder Frauen unterhalten wird. Bei Unterhalten ist aber auf keinen Fall von sexuellen Dienstleistungen die Rede, wie man auf Anhieb annehmen möchte, sondern von netten Gesprächen charmanten Komplimenten, lustigen Karaoke Spielen usw. Man bezahlt also für die sehr nette Gesellschaft, lädt die „Host Boys/Girls“ auf Getränke ein, spendiert ihnen Abendessen oder bringt Ihnen Geschenke. Draussen vor den Clubs hängen jeweils Billboards auf welchen man sehen kann wer dort arbeitet und anhand der Grösse des Bildes kann man jeweils erkennen welches der erfolgreichste Host ist und auch welcher am meisten Geld verdient. Was wirklich verrückt ist, ist dass bei den Besten und erfolgreichsten Hosts im Distrikt sogar die monatlich verdienten Summen auf diesen Plakaten stehen (bis max CHF 105‘000.-/Monat).

    Diese Szene war für uns ein extremes Beispiel, wie anonym und isolierenden ein Leben in Tokyo der riesigen Metropole sein muss, ansonsten könnte erkaufte Gesellschaft wohl nie so erfolgreich sein. Da sind wir umso glücklicher, dass wir in einem kleinen Dorf auf dem Land leben und unsere Familien, Freunde, Nachbaren, Arbeitskollegen usw. haben die es wirklich interessiert wie es einem geht und für einen da sind.

    Ein riesiges Dankeschön an dieser Stelle, an alle welche zu Hause geblieben sind und uns bei unserer grossen Reise unterstützen und an alle die einfach dazwischen an uns denken, ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie schön es ist, eure Whats Apps, Sprachnachrichten usw. zu bekommen und zu wissen dass ihr an uns denkt!!!!
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  • Auf Kuschelkurs mit Bambi

    6 november 2019, Japan ⋅ ☀️ 17 °C

    Nara ist ein kleines Städtchen in Japan in welchem man auf wunderbarste Art und Weise im Stadtpark auf viele freie Rehe trifft.

    Wir haben uns für eine Nacht in einem netten Hostel eingemietet, welches im Hipster Schick eingerichtet war. Unser Zimmer hatte 18 kleine Holzkammern welche als Mini Schlafzimmer diente und einem mit einem schwarzen Vorhang vom Rest der Welt trennte. Wir waren bis jetzt ja nicht wirklich oft in einem Hostel (erst 1 Mal) aber wir sind uns 1000% sicher, dass es nirgendwo auf der Welt in einem Hostel ruhiger sein konnte als in Japan. Egal um welche Uhrzeit wir den Schlafsaal betraten, trotz dass alle Kammern besetzt waren, war es immer Mucks Mäuschen still. Für meinen Geschmack zwar fast etwas zu ruhig, aber wenigstens konnten wir in der Nacht durchschlafen ohne geweckt zu werden. Was für ein Glück, dass ich in der Nacht nicht wach geworden bin, denn bei diesem abartigen Knoblauch Gestank welcher aus einer Kammer strömte hätte ich nie wieder Schlafen können.

    Bereits am Abend hatten wir den Weg ausgekundschaftet, damit wir am Morgen schneller wussten wohin wir mussten und hatten bereits da die ersten Rehe erspäht. Als wir dann am Morgen super früh los sind, um den grössten Menschenmassen aus dem Weg zu gehen, waren wir so schnell vor Ort, dass wir zu Beginn noch komplett alleine mit den Rehen im Park waren. Es war wie in einem mystischen Märchen, die ersten Sonnenstrahlen erschufen ein Lichtspiel zwischen den Bäumen und auf dem Waldboden, die letzten Nebelschwaden hingen noch in den Ästen und überall dazwischen waren wilde Rehe.

    Da es noch sehr früh war, schliefen viele von ihnen noch oder waren ganz gemütlich dabei Gras zu fressen. Sie schenkten uns noch nicht so viel Aufmerksamkeit, so dass wir in Ruhe Fotos schiessen konnten. Ebenfalls sammelte ich einige Eicheln auf, welche sich später als der perfekte „Lock und Leckerbiss“ für die Rehe unter Beweis gestellt hatte.

    Gerade als wir anfangen wollten von uns zweien Fotos zu machen (Vorsicht, heikles Thema), fragte ein Japaner, ob er uns Fotografieren dürfe. Die Engel mussten ihn geschickt haben. Er war mit einer super Kamera ausgerüstet und wollte nach den ersten paar Bildern nicht mehr aufhören uns abzulichten. Zuerst freuten wir uns jemand zu haben der uns fotografiert, aber wir hatten auch etwas Angst, dass er am Schluss Geld haben wollte oder sonst etwas. Wir beschlossen, ihm zu vertrauen, da er erstens so viel daran Freude hatte uns zu fotografieren und zweitens, weil in Japan noch niemand auch nur versucht hatte uns zu bescheissen.

    Alex hatte ein riesen Gaudi mit den Rehen, da er immer wieder Reh-Guetsli kaufte und verfütterte. Die Legende erzählt, dass sich die magischen Geschöpfe sich vor einem verbeugen, um so ihre Bitte für Futter zu äussern. Wir waren überrascht zu sehen, dass kaum hatte Alex die erste Guetsli Packung in der Hand, er von Rehen umzingelt war welche sich alle mehrfach verbeugten. Es war extrem lustig zu sehen, wie scharf die Rehe auf die Guetsli waren und auch nicht davor zurück schreckten Alex ins Füdli zu beissen, als er ihren Wünschen nicht schnell genug nach kam. Im Gegensatz zu mir, die bei der ersten Knabber-Attacke einfach die Kekse in grossem Bogen so weit weg von mir wie nur möglich schmiss, liess Alex sich nicht stressen und genoss die Aufmerksamkeit der Rehe sichtlich.

    Unser persönlicher Fotograf war immer noch mit dabei und hielt viele dieser Momente fest. Er versuchte jeweils alles Menschenmögliche um die Rehe richtig positioniert in den Bildern zu haben. Wenn jedoch kein Fingerschnipsen oder Herumgefuchtelt mehr half, kaufte Alex noch so gern eine weitere Packung Reh-Guetsli. Mehrheitlich liessen sich die Bambis ohne Scheu streicheln und kuscheln oder sie lagen einfach ganz ober cool vor dem Tempeleingang herum was wirklich niedliche Fotos gab.
    Unsere Intuition hatte uns nicht getäuscht, denn am Schluss hat der Fotograf sich ausgiebig bedankt, dass er uns hat Fotografieren dürfen und fragte ob es in Ordnung wäre die Bilder auf Facebook zu posten und uns per Mail zu senden. Einen persönlichen Fotografen und das auch noch gratis, was für ein Geschenk des Himmels.
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  • Kyoto, Hello Again

    7 november 2019, Japan ⋅ ☁️ 18 °C

    Da wir uns beim ersten Mal bereits Hals über Kopf in Kyoto verliebt hatten, war für uns klar, dass wir in der wunderschönen nochmals einen Stopp einlegen würden.
    Von Nara aus war es mit dem Zug nicht weit und da wir dasselbe Appartement wie beim ersten Mal gebucht hatten, war es ein leichtes den Weg dorthin zu finden.

    Auf der To Do Liste stand ganz oben, Alex sein Armkettchen nochmals im Toji Tempel kaufen zu gehen, da er sein erstes in Nagoya beim Treppengeländer-Rutschen-herunterfallen kaputt gemacht hatte. Wir waren mit dem Stadtbus unterwegs und haben es 10 Minuten vor Ladenschluss zum Souvenirshop des Tempels geschafft. Alex war so happy endlich einen Ersatz für sein Armbändchen wieder zu haben und wir konnten mit dem Bus zurück in die Stadt. Fürs Abendessen gab es ganz klar nur eine vernünftige Option, wir wollten unbedingt nochmals zu dem Restaurant wo wir am Tischgrill super leckeres Wagyu Beef zubereiteten.

    Am nächsten Tag haben wir endlich wieder einmal ausgeschlafen, bevor wir mit dem Bus zum Gion Distict fuhren und von da aus zur Kiymizu-Dera Tempel Anlage gingen. Diese ist besonders im Herbst ein beliebtes Touristenmagnet, da die Anlage von bunt gefärbten Ahornbäumen umgeben ist. Nach dem Tempelrundgang durfte ein kleiner Bummel durchs Gion Viertel, mit Macha Tiramisu als Belohnung, natürlich nicht fehlen. Dort entdecken wir ebenfalls einen kleinen, kunterbunten Schrein, bei welchem Wünsche und Gebete auf kleine farbige Stoffbällchen geschrieben und danach an den Wänden befestigt wurden, was so hübsch ausgesehen hatte.

    Wir schafften es einfach fast nicht, die Spiel Höllen in Japan zu umgehen. So kam es, dass wir am Nachmittag einmal mehr völlig fasziniert in einer standen und den Leuten zuschauten. Mit fast schon olympischen Disziplin widmeten die Spieler all ihre Aufmerksamkeit den Game Konsolen und spielten über Stunden. Fast alle trugen Handschuhe, um jeweils noch schneller über die Tastaturen gleiten zu können. Es ist Wahnsinn, wenn man bedenkt, wie viel Geld und Zeit die Spieler Tag täglich in die Maschinen stecken. Wir haben uns auch nicht zurückgehalten und nebst dem stets beliebten Mario Kart auch noch das einte und andere Spiel ausprobiert. Auch wir haben zu spüren bekommen, was für Zeitfresser die Spiel Höllen sind, denn als wir nach gefühlt nur kurzer Zeit wieder raus gingen, war viel Zeit vergangen und es war bereits Zeit fürs „Znacht“.
    Zum Abschluss wollte Alex sich die Spezialität Gyukatsu gönnen. Hierbei handelt es sich um paniert und frittiertes Wagyu Beef welches in Streifen geschnitten und mit diversen Saucen zum Dippen serviert wird. Alex beschrieb das Essen, als besser als jeder Orgasmus, als er genüsslich die letzten Krümmel verputzten.

    Da wir am 7.11. am morgen früh von Osaka nach Thailand fliegen würden, hatten wir ein Hotel in der Nähe des Flughafens in Osaka gebucht, damit wir am Morgen rechtzeitig und ausgeschlafen vor Ort sein konnten. So nahmen wir am 6.11.19 ein letztes Mal einen Shinkasen um von Kyoto nach Osaka zu gelangen. Unsere Rucksäcke deponierten wir in Schliessfächern, damit wir unbeschwert noch ein wenig in der Stadt herumschlendern und für Alex Volcom T-Shirts kaufen konnten. Zu einem gelungen Abschluss in Japan gehörte dann nur noch ein hervorragendes Sushi Abendessen und ein Bad im Hotel Onsen. Japan wir werden dich so sehr vermissen.
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  • Quallen Alarm und Altersheim im Urlaub

    10 november 2019, Thailand ⋅ ☀️ 30 °C

    Auf Hua Hin in Thailand waren wir von Anfang an sehr gespannt, da wir 2011 bereits einmal dort waren. Wie stark es sich wohl verändert hatte und ob der Nachtmarkt noch immer so schön und ereignisreich ist. Der Hauptgrund weshalb wir jedoch nach Hua Hin wollten, war dass sich dort in den letzten Jahren die Kite Surfing Szene eine Namen gemacht hatte.

    Der Flug mit Nok Scoot von Osaka nach Bangkok war uns nicht ganz geheuer, denn das Flugzeug war sehr alt, die Sitze extrem abgewetzt und durchgesessen und auch die Sicherheitsvorführung überzeugte uns nicht wirklich. Trotzdem haben wir es unbeschadet zum Flughafen von Don Mueng geschafft, wo uns im bunten Gewusel der Thais so richtig bewusst wurde, dass wir das sehr ruhige, strukturierte Japan verlassen hatten. Nach dem obligatorischen Kauf der Sim Karten handelten wir einen Preis für ein Taxi nach Hua Hin aus, da wir einfach zu faul waren mit dem Bus/Zug zu reisen und 4 Mal umzusteigen. Wir landeten in einem etwas klapprigen Van mit einem sehr speziellen Fahrer, der die ganze Fahrt (4h) vor sich hin gemurmelt hatte und auf uns einredete. Wir wollten die Fahrt trotzdem nicht abbrechen, da eine Matratze und diverse Kleider im Kofferraum darauf hinwiesen, dass der arme Mann in seinem Auto haust und daher sehr auf die Fahrt angewiesen war.

    Für den Anfang hatten wir 5 Nächte in der Veranda Lodge, direkt am Strand von Hua Hin gebucht, welche nur 3 Gehminuten von der grössten Kiteschule der Stadt liegt. Die ganze Anlage war leider etwas abgewohnt und nicht so sehr in Schuss gehalten, hatte aber einen unglaublich schönen Dschungel Charme wegen der vielen Blumen, Bäumen und Pflanzen welche überall zwischen den Bungalows verteilt waren. Unser Zimmer war auch sehr hübsch, jedoch waren wir von der im Booking.com so angepriesenen Aussicht sehr enttäuscht, da wir nur auf ein Wellblechdach und auf der anderen Seite an eine Hauswand hinsahen. Das „Missverständnis“ schafften wir jedoch schnell aus dem Raum und wir wurden upgegradet in ein wunderschönes Gartenbungalow mit seitlichem Meerblick. Ebenfalls hatte das Hotel ein wunderschönes Strandrestaurant, mit einer unglaublichen Aussicht über den Kilometerlangen Sandstrand von Hua Hin, in welchem wir sehr, sehr viel Zeit verbracht hatten (später Mehr dazu).

    Schon beim ersten Strand Spaziergang zeigt sich, dass das Kiten eine sehr schwierige Angelegenheit werden würde. Nach spätestens jedem zweiten Meter lag wieder eine riesige, fette Qualle im Sand. Dagegen schienen die kleinen Wellen ein kleiner Klacks zu sein, um Himmels Willen, wie sollten wir denn bitte mit diesen hässlichen Dingern da draussen ins Wasser gehen.
    Im Kiteshop versicherte man uns dann, dass es mit der richtigen Ausrüstung überhaupt kein Problem sei, wir müssten einfach Schwimmleggins, Socken und ein Langärmliges Lycra Shirt anziehen. Da wir extra nach Thailand wegen dem Kiten geflogen sind, wollten wir es den Quallen zum Trotz, zumindest einmal probieren. Alex hat sich seine Ausrüstung gemietet und ich habe 3h Lessons gebucht, wobei ich nicht wirklich weit kam. Die kleinen Wellen brachten mich schon völlig aus dem Konzept und aus lauter Angst mit einer Qualle zu kollidieren, konnte ich mich fast nicht konzentrieren. Ich meine, wir sahen die Beine eines Kite Instructors welche total mit Brandwunden von einem Quallen Biss übersäht waren. Es sah aus als ob er Verbrennungen 3 Grades hatte und er sagte uns er konnte vor Schmerzen nicht einmal mehr aufs Board steigen. Ich nahm am nächsten Tag zwar nochmals einen Anlauf, musste mir dann aber eingestehen, dass Hua Hin einfach nicht der richtige Ort für mich war. Alex hatte sich da weitaus besser geschlagen, er gewöhnte sich ziemlich schnell an die Wellen und Ritt über das Wasser wie ein Profi. Aber auch er fühlte sich nicht wirklich wohl, da man vom Board aus jeweils die Quallen um einem herum schwimmen sah, was ihm die ganze Freude am Kiten nahm.

    Hua Hin war aber im Allgemeinen nicht mehr das, was es einmal war. Das Abfallproblem, welches man an vielen Orten in Asien kennt, ist nur eines davon. Schlimm fanden wir vielmehr, dass der Sextourismus in der Zwischenzeit auch hier extrem Einzug gehalten hatte und man überall alte Säcke mit jungen Mädchen oder Jungen unterwegs waren. Wir empfanden dies als abscheulich und wollten, es war aber fast nicht möglich dem aus dem Weg zu gehen. Es fühlte sich für mich auch sehr komisch an, wie abschätzig ich von den Thai Frauen gemustert wurde, als ob ich ihnen etwas wegnehmen wollte. Hua Hin hatte sich ausserdem zu einem Ferien Reiseziel für Altersheime gemausert, überall Menschen an Krücken, im Rollstuhl oder auch sonst fast Scheintot. Ich meine, wir verstehen total, das auch Menschen im höheren zugerne in den Urlaub fahren, aber müssen die einem dann immer unbedingt erzählen wolle, dass sie schon wieder Durchfall hatten?!? Ausserdem wäre etwas mehr Gesellschaft in unserem Alter mega schön gewesen.

    Natürlich war nicht alles schlecht, zB. Der Cicaden Abend Markt war sehr hübsch und das Essen an den verschiedenen Ständen äusserst preiswert und lecker. Auch die Thaimassagen für CHF 9.- für eine ganze Stunde waren fast immer gut. (Nur einmal nicht, da bin ich mitten während der Massage aufgestanden und gegangen). Was hilft einem aber ein wunderschöner Strand und leckeres Essen, wenn man doch nicht ins Wasser zum Kiten kann, deshalb entschieden wir uns, weiter zu Reisen. So kam es, dass wir stundenlang im Strandrestaurant sassen und diverse Möglichkeiten durchgingen. Ja und wie man so schön sagt, wer die Wahl hat, hat die Qual. Vor lauter Optionen wussten wir schon gar nicht mehr, wo uns der Kopf steht und trotzdem wollten und konnten wir uns für keine Destination mehr so richtig begeistern. Koh Samui, Koh Phanga usw. hatten ebenfalls viele Quallen Meldungen und in Vietnam hatte die Kite Saison noch nicht begonnen. Für Laos, wir hätten sogar eine perfekte Reiseroute geplant gehabt, waren wir schlicht und einfach zu faul. Allein der Gedanke wieder jeden zweiten Tag das Hotel zu wechseln und jeden Abend Busfahrpläne oder ähnliches zu studieren erschien uns viel zu anstrengend. Um es auf den Punkt zu bringen, wir waren so kaputt vom vielen Reisen und den vielen Eindrücken, dass wir entschieden eine Stufe herunter zu fahren und es uns einfach zu machen. Wir würden noch einmal nach Borneo, genauer gesagt nach Mabul, zum Tauchen fliegen, danach für 4 Nächte nach Singapur reisen, bevor wir nach einer Nacht in Bangkok nach Hause fliegen würden. Wir freuten uns sehr einen perfekt ausgearbeiteten Plan zu haben und dass wir alle Hotels und Flüge bis nach Hause gebucht hatten.

    Am Morgen vor dem Abflug nach Kuala Lumpur, wo wir eine Nacht im Transit Hotel gebucht hatten, hatten wir lange ausgeschlafen und danach ganz gemütlich unsere Rucksäcke gepackt. Wir nahmen alles so gelassen, dass als wir auf die Uhr schauten, eigentlich schon auf dem Weg zum Flughafen hätten sein müssen. Mist!!!
    Wir bestellen uns ein Grab (Uber Version von Asien) und checkten aus unserem wunderschönen Garten Bungalow aus. Komisch war gleich zu Beginn, dass unser Grab nicht wie angezeigt 5 Minuten bis zur Abholung brauchte, sondern fast 15 Minuten. Als der Fahrer und eine Frau dann da waren, informierten sie uns sogleich, dass wir nach einem Stück das Auto wechseln müssten. Wir vermuteten sofort, dass wir der berüchtigten Taxi Mafia von Thailand auf den Leim gegangen waren. Als wir nach 15 Minuten Fahrt an einer Tankstelle anhielten und wir wieder mehr als 10 Minuten auf das nächste Fahrzeug warten mussten, kochte ich vor Wut. Ich hatte mich schon an den Strassenrand gestellt und versucht ein normales Taxi zu bekommen, leider fuhr keins vorbei. Als dann das neue Fahrzeug Vorfuhr, welches es ein „hunzkomunes“ Taxi war, das die Frau für uns bestellt hatte, war unser Verdacht bestätigt. Es ist nämlich so, dass es Firmen und Personen in Thailand gibt, die alle Aufträge von Grab abfangen und dann an Taxifahrer „verkaufen“ umso an jeder Fahrt etwas verdienen, eine Schweinerei!
    Wegen den ganzen Verzögerungen waren sehr spät dran, so spät, dass wir sogar Angst hatten unseren Flug zu verpassen. Unser Taxifahrer hat sich jedoch so viel Mühe gegeben und ist so schnell er konnte zum Flughafen gefahren, zum Glück gab es unterwegs keine Kontrolle, denn ansonsten hätte er bestimmt keinen Führerschein mehr gehabt. Am Schluss haben wir es, dank seines Einsatzes, locker auf den Flug geschafft ;-)
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  • Tauchen mit Folgen

    17 november 2019, Maleisië ⋅ ☀️ 30 °C

    Da wir, wie bereits erwähnt, eine Nacht im Transit Hotel am Flughafen Kuala Lumpur verbrachten, kamen wir gut erholt am Morgen in Tawau an. Die übliche Flughafen Routine mit Immigration Schalter, Gepäck abholen, SIM Karten kaufen usw. könnten wir mittlerweile mit geschlossenen Augen meistern und da der Transport zum Jetty schon organisiert war, gab es auch keinen Grund zur Eile.

    Auf der Fahrt zum Jetty und auf der Bootsfahrt nach Mabul schlossen wir die ersten Freundschaften, so dass die Zeit super schnell verflog. Auf Mabul ankommen war wie noch einmal ganz an Anfang unserer Reise zu gehen. Dieses Mal wollte ich jedoch auf keinen Fall „Schlaflos in Borneo“ sein, deshalb hatten wir uns für die 5 Nächte ein Zimmer mit Klimaanlage gebucht. Nur in der ersten Nacht mussten wir in einem Zimmer ohne (dafür mit Fan) schlafen, was aber sehr gut ging. Mabul, oder auch Scuba Junkie (können wir nur von Herzen empfehlen), hatte sich in den 3 vergangenen Monaten nicht wirklich verändert, ausser dass es ein bisschen weniger Besucher als im August hatte. Aus diesem Grund gibt es nicht ganz so viel zu erzählen, da ich nicht einfach wiederholen möchte, was ich bereits geschrieben hatte. Nichts desto trotz gibt es natürlich einige Anekdoten die erzählt werden wollen.

    Zum Beispiel sind die Katzenbabys erwachsen geworden und machen die Insel etwas unsicherer. Ninja, mit seinem orangen-schwarz gemusterten Fell, liebt es Menschen mit den akrobatischsten Sprüngen spielerisch anzufallen. Aber auch die anderen Katzen machen den Aufenthalt auf Mabul zu etwas ganz Besonderem. Die Katze welche immer auf dem Schuhregal beim Essens Saal schläft, heisst Flip Flop und möchte stundenlang gekuschelt und gestreichelt werden. Oder Sissler, mit ihrer vom Krebs zerfressenen Schnauze, sieht zwar aus wie eine Zombie Katze, ist jedoch auch äusserst liebesbedürftig.

    Oder als wir am Tag unserer Ankunft Zeugen eines unglaublichen Ereignis wurden. Am Morgen sind in der Aufzuchtstation 64 Green Turtles geschlüpft, welche am Abend ihre grosse Reise antreten würden. Es war so zuckersüss, als die kleinen Schildkröten alle zeitgleich durch den Sand zum Meer krabbelten um dort für die nächsten 30 Jahre im offenen Gewässer zu leben, bevor sie erstmal zum Nisten an ihren Geburtsplatz zurück kehren würden.

    Mit unseren neuen Freunden von der Insel hatten wir extrem viel Spass und viele tolle Gespräche. Emily zum Beispiel ist eine Chinesin, welche seit einigen Jahren in Japan lebt und nach nur 9 Tauchgängen versuchte das Advance Open Water zu machen. Mit Müh und Not schaffte sie es auch ganz knapp.
    Die waschechte New Yorkerin Heidi, welche seit einem Jahr um die ganze Welt jettet und uns mit ihren Storys über ihre Reise in Atem gehalten hatte. zB. Als sie fast zu Tode geprügelt wurde für ein wenig Kleingeld, oder als ein als Bus Chauffeur verkleideter Mann in Chille ihren Rucksack geplündert hatte. Mehr als einmal waren alle schon am Schlafen, nur Heidi und Alex unterhielten sich noch bis spät über Gott und die Welt.
    Tara, ebenfalls eine Amerikanerin die jedoch seit Jahren in London lebt, und mit der wir einen Witz nach dem anderen rissen und mit welcher ich besonders auf einer Wellenlänge war. Wir genossen es, Heidi immer wieder aus dem Konzept zu bringen und sie ein klitze kleines Bisschen zu ärgern.
    Super schön war auch, dass sich viele Staff Members an uns erinnerten und es war sehr schön zu erfahren, wie es ihnen in der Zwischenzeit ergangen war.

    So nun kommen wir zum Tauchen und was es mit den im Titel erwähnten „Folgen“ auf sich hatte. Also die Tauchgänge rundum Mabul und Kapalai waren sehr schön (für Sipandan hatten wir leider keine Genehmigung mehr bekommen), leider war aber die Sicht nicht ganz so gut wie erhofft. Nichts desto trotz genossen wir es sehr, schwerelos die Unterwasserwelt zu erkunden. Wir beide lieben es wie Seehunde durchs Wasser zu gleiten, uns auf den Kopf zu drehen, oder im Schneidersitz in perfekter Balance in einer Strömung zu driften. Wir sahen unglaublich viele verschiedene Meeresbewohner wie, Orangutan Crab, Crocodil Flatheads, Blue spotted ribbontail Rays, Nudibranches in allen Formen und Farben, Stonefish, Lionfish, Scorpionfish, Frogfish, selbstverständliche viele Schildkröten und und und....
    Obwohl wir alles sehr genossen, wollten wir dann doch noch etwas Neues ausprobieren und entschieden uns nach zwei Tagen „nur“ Tauchen nun auch das Advance Open Water machen zu wollen (schliesslich hatten wir 28 Taugänge). So trafen wir uns am Freitag (15.11) mit Ruby unserem Instructor für den Kurs. Leider kamen wir nicht wirklich weit, sondern nur bis zum Papierkram, denn bei den „Gesundheits-Fragen“ musste ich, wegen meiner ganzen Vorgeschichte in Japan, 3 Mal „Yes“ ankreuzen. Obwohl ich xfach bestätigte, dass es mir wieder gut ginge, hatte ich ohne ärztliches Zeugnis keine Chance den Kurs machen zu dürfen. Es nervte uns beide unglaublich, Alex wollte ohne seinen Buddy den Kurs auch nicht machen, dass obwohl es mir wieder tip top ging ich nicht zugelassen wurde. Im Nachhinein sehe ich zwar ein, dass dies ein Zeichen für die Professionalität von Scuba Junkie ist und wie Ernst sie ihre Verantwortung nehmen.
    Auch wenn aus dem Kurs nichts wurde, durfte ich trotzdem Fun-Dives machen. So hatten wir zwei Dives am Morgen und am Nachmittag wollten wir Schnorcheln, da wir uns für unseren ersten Night-Dive angemeldet hatten. Das Schnorcheln wäre an sich sehr schön gewesen, entpuppte sich dann aber als ein Ocean-Clean-Up. In diesem einen Schnorchelgang sammelten wir einen ganzen Wäschekorb voll Plastikabfälle zusammen. Ich erwähne dies hier ganz explizit, da ich an alle appellieren möchte, den Verbrauch von Einweg Plastik zu überdenken. Es ist so einfach auf das Plastiksäckli im Supermarkt oder auf den Strohhalm im Getränk zu verzichten und wiederverwendbare Getränkeflaschen gibt es überall in schönen Designs zu kaufen.

    Der Nacht Tauchgang war der mega ober Hammer, einfach unglaublich!!!! Wir waren wieder mit Ruby unter Wasser, nur mit jeweils einer Taschenlampe gegen die Dunkelheit bewaffnet. Es war wirklich stockdunkel, man konnte nicht sehen wo unten oder oben war, was uns das Gefühl von schweben im Universum vermittelt. Wir sahen wie die Fische, in den Korallen versteckt schliefen, ein Fischpaar war sogar aneinander gekuschelt, so süss. Wir konnten beobachten wie die Seeigel in der Nacht wanderten und wie die nachtaktiven Meeresbewohner, wie zB. Aale, auf die Jagd gingen. Das Highlight war aber ganz klar die zwei kleinen Octopuse welche wir sahen, White V Octopus und Berry‘s Bobtail Squid, da ich seit ich mit Tauchen begonnen hatte, davon träumte welche zu sehen. Das Tauchen in der Nacht ist zwar schwieriger als das Normale, aber es macht dafür unglaublich viel Spass.

    Am nächsten Morgen waren sie dann da, die Folgen des Tauchens. Ich hatte meine Stimme fast komplett verloren und kämpfte einmal mehr mit Atem Problemen. Natürlich war es mir unglaublich peinlich meine Tauchgänge für den Tag stornieren zu gehen, da ich doch am Vortag noch steif und fest behauptet hatte, dass es mir gut ginge und ich ohne Probleme das Advance hätte machen können. So musste ich mich schonen und den Tag aussetzen. Ich habe es mir in der Lounge gemütlich gemacht und Alex tauchte trotzdem unter. Der Glückspilz sah an dem Tag nebst einem Haifisch, was bei diesem Riff sehr selten ist, einen ausgewachsen Day Octopus (80cm) welcher viermal die Farbe wechselte. So ein Naturschauspiel beobachten zu können ist ein unglaubliches Geschenk, dass man sich gut vorstellen kann, wie neidisch ich war. Als ob das nicht Highlight genug war, sah er an seinem zweiten Nachttauchgang noch Mals einen, welcher um ihn herum schwamm und ebenfalls die Farben wechselte. Sein Dive Buddy Bruno, ein Brasilianer der in Berlin lebt, war so aus dem Häuschen, dass ihm der Sauerstoff superschnell ausging und sie viel früher als geplant wieder auftauchten. In der Zeit beobachtet ich am Pier mit den anderen Venus und Jupiter am Sternenhimmel, welche unglaublich gut erkennbar waren.

    Am Sonntag dem 17.11. war es auch schon wieder Zeit Tschüss zu sagen. Wir nutzen den letzten Tag so richtig aus, um auszuschlafen, zu entspannen und für einen letzten Schnorchelgang mit Tara zusammen. Der Abschied fiel uns schwer aber wir freuten uns auch sehr, denn Singapur erwartete uns, wo wir uns mit Sarah und Charles treffen würden. Der Clou an der Sache, die beiden hatten wir im August beim Tauchen auf Mabul kennengelernt.
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  • Wiedersehn mit Freunden

    22 november 2019, Singapore ⋅ ☁️ 28 °C

    Um in Singapur möglichst ohne Jetlag anzukommen, haben wir wieder im Transit Hotel im Flughafen Kuala Lumpur übernachtet, genügend Zeit hatten wir sowieso, denn unsere Transferzeit betrug fast 9 Stunden. Am Montag dem 18.11. sind wir dann um 9:00 Uhr morgens angekommen und haben uns zuerst ein ausgiebiges Frühstück gegönnt und sind dann mit der oberirdischen Metro zu unserem Hotel gefahren. Es war echt cool, dass die Metro zur Abwechslung einmal nicht im Dunkeln unter der Stadt fuhr, sondern wir einen ersten Eindruck von der so grünen und sauberen Stadt bekamen.

    Da Singapur unsere zweitletzte Destination sein sollte, hatten wir uns so richtig luxuriös ins „One Farrer Hotel“ einquartiert. Beim Einchecken wurden wir mit einem mega Upgrade in die Sky Villas überrascht, welche in den 20 Stöcken sind und welche uns auch den exklusiven Zutritt zum „privaten“ Pool und Fitness Center im 16 Stock verschaffte. Unsere Villa war dementsprechend auch der Hammer, wir hatten einen mega Ausblick über die Stadt bis zum Meer, super viel Platz ein riesiges Bad und kuschelige Bademäntel. Der grösste Luxus nach den Nächten auf Mabul, wo es nur lauwarmes Salzwasser zum Duschen gab, war aber definitiv die Regendusche mit heissem Frischwasser.

    Leider konnten wir den ersten Tag in Singapur aber nicht so richtig geniessen, denn ich musste einmal mehr Notfall mässig ins Spital, da ich keine Luft mehr bekam. Zum guten Glück war in selben Gebäude wie unser Hotel, auch ein Spital integriert (wir waren im 20 Stock und der Eingang zur Notaufnahme im 2.) Da in Singapur English gesprochen wird hatten wir (nicht wie in Japan) kein Problem aufgenommen zu werden, natürlich aber erst nach dem wir bestätigt hatten, für die Kosten aufkommen zu können. Die langweiligen Details der Untersuchungen und Behandlungen möchte ich an dieser Stelle weglassen, nur so viel: ich bekam Medikamente und müsse mich dann in der Schweiz gründlich durch checken lassen. Nach dem ganzen Trubel blieb uns nicht viel anderes übrig, als dass ich mich in unserem gemütlichen Hotelzimmer erholte.

    Nachdem es mir am Dienstag wieder etwas besser ging, wollten wir einige der Singapur Highlights besuchen. Mit der Metro fuhren wir Richtung Marina Bay, dem sehr bekannten Hotel, welches aussieht als ob ein riesiges Schiff auf drei Hochhäusern gebaut wurde. Dort sind nebst den berühmten Skytrees auch die Singapur Dome‘s. Die Skytrees waren zwar sehr hübsch, jedoch hatten wir sie uns um einiges grösser vorgestellt, dafür war die sonstige Parkanlage sehr schön angelegt und diverse Kunstwerke verliehen der Anlageeine gewisse Extravaganz. Die sogenannten Dome‘s sind grosse Glaskuppeln in welchen jeweils unterschiedliche Pflanzen und Themenwelten dargestellt werden. Wir kauften uns Tickets für „the cloud“ und den „flower dome“ und freuten uns darauf die tropischsten Gärten mitten in der Stadt zu bestaunen. Worauf wir jedoch so gar nicht gefasst waren, war die Kälte und die Weihnachtsbäume welche im „flower dome“ auf uns wartete. Alex wollte sich das wirklich nicht antun und verliess das Gebäude postwendend wieder und auch ich kehrte nach einem kurzen und eher uninteressantem Rundgang wieder nach draussen in die tropischen Temperaturen von Singapur zurück.
    Im „the cloud“ war es zwar ebenfalls sehr kühl, dafür gab es einen grossen Wasserfall und keine Weihnachtsbäume sondern verschieden Fleischfressende Pflanzen und viele bunte Blumen. Es war alles wirklich nett gemacht, wir hatten aber halt etwas ganz anderes erwartet.

    Am Mittwoch war es dann endlich soweit und wir haben uns mit Sarah und Charles zum Wakeboarden getroffen. Es war so schön die beiden wieder zu sehen und dass Alex doch noch einmal auf ein Board stehen konnte war einfach super. Die Cabeling Anlage war fast leer und nach dem Alex bereits bei seiner Testrunde bewiesen hatte dass er ein Naturtalent ist, konnten die drei auf der grossen Bahn ihre Runden drehen. Um mich noch ein wenig zu schonen, habe ich die Rolle der Kamerafrau übernommen und die drei Wasserratten führten mir nebst normalen Jumps auch einig Saltos vor, so dass ich bestens unterhalten war. Sarah und ich fanden es zudem extrem amüsant zwei Teenager zu beobachten, welche sich gegenseitig heimlich anhimmelten. Er war wie ein junger Zac Efron und sie die hübsche Sportskanone welche für den ca. 3 Jahre älteren Jungen schwärmte, es war die perfekte „Foto-Love-Story“. Als wir erfuhren, dass er 15 und sie 20 Jahre alt sind, mussten wir wohl oder übel zugeben, dass wir etwas zu viel hinein interpretiert hatten.
    Nach der ausgiebigen Wakeboard Session assen wir zusammen ein traditionell Singapurisches Mittagessen an der Promenade. Knusprige Chickenwings, gebratene Nudeln, etwas anderer Rüeblikuchen und super leckerer Chicken Rice, alles wurde bis auf die letzten Krümel verputzt, so dass wir fast zum Hotel gerollt werden mussten.

    Statt zu rollen nahmen wir dann doch das Grab zurück zum Hotel, wo wir ein wohlverdientes Mittagsschläfchen hielten, bevor wir uns zum Abendessen nochmals mit den zweien treffen würden.
    Sarah und Charles hatten uns in ihre Lieblings Bar eingeladen wo sie regelmässig Essen und mit Freunden feiern gehen. Die Burger waren grosse Klasse und die Musikauswahl, hauptsächlich Rock aus den 90er, war 1A. Es war so schön zu sehen, dass sich fast alle in der Bar seit ihrer Jugend kannten und dass sie uns so herzlich willkommen hiessen und uns einluden mit ihnen zu feiern. Charles wollte eigentlich nicht allzu lange bleiben, da er am nächsten Morgen um 7 Uhr am Flughafen sein musste, dies schien ihn aber nach jedem Glas Whiskey weniger zu interessieren. Er und Sarah arbeiten beide als Flight Attendant bei der Singapur Airline und haben uns so viele lustige Geschichten über ihren Arbeitsalltag erzählt.
    So war es dann schon lange nach der Polizeistunde, als wir nach vielfachen Versprechen, dass sie uns bald in der Schweiz besuchen kommen würden die Bar verliessen.

    Nach dem gelungenen Abend brauchten wir das lange Ausschlafen am Donnerstagmorgen super dringen und im Hinblick auf den Flug nach Bangkok am nächsten Morgen, wollten wir den letzten Tag in Singapur so richtig langsam angehen.
    Wir schlenderten ein wenig durch Chinatown und durch eine wunderschön begrünte Shopping Meile und assen Ramen, welche Alex so sehnlichst vermisste. Den Nachmittag verbrachten wir am Pool, wo Alex all unsere Sachen inkl. Handy und co. ins Wasser fallen liess. Zum “Znacht“ gab es Sushi und diverse anderen Schlemmereien und danach schlenderten wir durch das kunterbunte Treiben in Little India bevor wir uns ein letztes Mal in unserer Sky Villa ins Bett fallen liessen.
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  • Verplant

    22 november 2019, Singapore ⋅ ☁️ 30 °C

    Weil der Flughafen Changi in Singapur als einer der schönsten und besten Flughäfen der Welt gilt, haben wir uns nach einem ausgiebigen „Zmorge“ auf den Weg gemacht. Wir waren zwar ein paar Stunden zu früh dort, aber als wir das Chaos an den „ScootNok“ Schaltern sahen, waren wir gleich doppelt froh darüber. Die Billig Airline hatte ohne System mehrere verschieden Stationen/Schalter geöffnet. Nach dem wir uns an einem Schalter selbst ein-checken mussten, mussten wir uns trotzdem noch an drei weiteren Schaltern anstellen für die restlichen Schritte. Ein wahnsinniges Chaos, viele Passagiere beschwerten sich, da sie trotz genügend eingeplanter Zeit, 15 Minuten vor Boarding noch immer in der Schlange für den Dokumenten Check standen.

    Uns blieb zum Glück noch genügend Zeit um „JEWEL“, den berühmten Indoor-Wasserfall, dessen Bau rund 1.9 Billionen Singapur Dollar gekostet hat, anzuschauen. Das Kunstprojekt besteht nicht nur aus dem wirklich faszinierenden, trichterförmigen Wasserfall der in der Mitte der Halle vom „Himmel“ zu strömen scheint, sondern auch aus einer kompletten Dschungel Anlage. Es ist eine perfekte Möglichkeit, sich bei Tageslicht umgeben von echten Pflanzen, Bäume und Blumen auf einem der vielen Sitzgelegenheiten vor dem nächsten Flug zu entspannen. Wenn wir gewusst hätten, wie schön die Halle ist, wären wir definitiv nicht in „the cloud“ (siehe Blogeintrag: ein Wiedersehn mit Freunden) gegangen. Einzig um die Weihnachtsdeko kamen wir auch im JEWEL nicht herum.

    Und dann war es auch schon Zeit „Bye Bye“ Singapur zu sagen, „One Night in Bangkok“ wir kommen. Dachten wir zumindest. Wir waren gerade im Burgerking, ja Fast Food musste einfach mal wieder sein, als mir meine Schwester eine WhatsApp schickte und uns einen guten Heimflug wünschte. Etwas amüsiert antwortete ich ihr, dass wir noch eine Nacht im „Le Meriedien*****“ in Bangkok als krönenden Abschluss vor uns hätten, es aber lieb sei, dass sie an uns dachte.
    Ab dem Moment fingen die Rädchen in meinem Kopf an zu drehen. Was war, wenn sie Recht hatte, konnte es wirklich sein, ich hatte doch so geplant, dass wir auf keinen Fall von Singapur aus nach Hause fliegen mussten, da dies viel zu lange dauern würde. Also kontrollierte ich die Flugtickets und man glaubt es kaum, aber ich hatte mich tatsächlich um einen Tag verplant!!! (Anstatt in der Nacht vom 23. Auf den 24.11. flogen wir bereits in dieser Nacht vom 22. Auf den 23.11.) Alex stand gerade an der Kasse, als ich ihm zurief: „Schatz, Scheisse wir fliegen heute schon nach Hause!!!“ Meiner Schwester sendete ich sofort eine Sprachnachricht voller Fluchworte und dem Zugeständnis, mich verplant zu haben.
    Wer mich kennt, weiss sowas gibt es doch nicht. Ich war so extrem genervt von mir selber und dass unsere Reise nun 30 Stunden dauern würde, wie konnte mir das nur passiert sein und vor allem, wir wollten doch nicht, dass es nun so plötzlich einfach vorbei war mit unserer Reise. Alex nahm das ganze super gelassen und meinte nur, in 3.5 Monaten hätte ich nie etwas falsch geplant, dann dürfe mir so etwas schliesslich auch einmal passieren.
    Zum Glück sollte unser Flieger um 17:00 Uhr in Bangkok landen und der Flug nach Zürich ging erst kurz nach Mitternacht, daher hatten wir wenigstens keine Probleme unseren Anschluss zu schaffen.

    In Bangkok schlugen wir uns dann die Zeit Tod, in dem wir gleich mehrmals „Znacht“ gegessen hatten. Es gab gebratene Nudel, gebratener Reis und zweimal einen Bretzel Hotdog (die sind einfach der Burner). Da wir schon das Spa im „Le Meridien“ nicht hatten, gönnten wir uns wenigstens ein Flughafen Thai Massage bevor wir in den Flieger stiegen. Nun ging es mit einem weinenden und einem lächelnden Auge zurück nach Hause.
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  • 103 Tage

    23 november 2019, Zwitserland ⋅ ☁️ 16 °C

    Wir hatten beide ein ganz mulmiges Gefühl, als wir kurz vor der Landung in Zürich waren. Wohin war die Zeit, die 3.5 Monate konnten doch noch nicht vorbei sein. Wie es wohl sein wird, wieder den ganz normalen Alltag zu erleben. Wir waren uns aber sicher, dass es die beste Zeit unseres Lebens war und so verbrachten wir die letzten Stunden in der Luft damit, die schönsten, verrücktesten und beeindruckendsten Momente gemeinsam nochmal Revue passieren zu lassen.

    Da wir irgendwelche Botschafter und Diplomaten mit an Bord hatten, mussten wir recht lange warten, bis nach der Landung endlich aussteigen konnten und auch auf unser Gepäck mussten wir ewig warten. Als wir dann endlich durch den Zoll in der Ankunftshalle ankamen, wartete eine riesige Überraschung auf uns. Meine Schwester Nadine war mit ihren zwei Mädchen extra aus Bern, angereist um uns willkommen zu heissen. Da wir bereits um kurz nach 7:00 Uhr landen sollten, mussten sie zwar alle mega früh aufstehen, aber Mira und Darina wollten unbedingt auch mitkommen. Was für eine mega grosse Überraschung, wir haben uns wirklich von Herzen gefreut.

    Darina überreichte Alex dann seinen Shibuu, der in der Zwischenzeit aus Japan bei meiner Schwester angekommen war und nun zu uns nach Hause wollte. Danach liessen sich Mira und Darina von Alex auf dem Gepäck Trolly durch den ganzen Flughafen bis zum Kaffee chauffieren wo wir erstmal gemütlich etwas „zmörgeleten“. Bevor ich mein Gipfeli essen wollte, rannte ich kurz in die Migros Filliale um mir meinen schmerzlich vermissten Gruyère zu kaufen. Nach so langer Zeit war der echte, leckere Schweizer Käse zu essen, wie Himmel auf Erden.
    Wir plauderten noch ein wenig und kuschelten die Kidi’s natürlich auch ganz fest. Danach gingen wir zusammen zum Läderach Shop, denn nebst dem Käse hatten wir auch die beste Schoggi der Welt sehr vermisst. Dann war es leider auch schon Zeit uns zu Verabschieden und mit dem Zug nach Sargans zu fahren.

    103 Tage waren wir unterwegs. 103 Tage voller Glücksmomente und Überraschungen. 103 Tage Zeit für uns. 103 Tage von denen wir noch unseren Enkeln erzählen werden. 103 Tage das Abenteuer unseres Lebens.

    So genug von 103, obwohl ich noch ewig weiter schreiben könnte, und zurück zu ein paar beindruckenden Zahlen. Wir waren gesamthaft 103 Tage unterwegs (das war das letzte Mal, versprochen), wir waren in 8 Ländern, haben 16 Flüge genommen, in 32 verschieden Unterkünften geschlafen, haben Ramen für ein ganzes Leben gegessen und so viele tolle Menschen kennen gelernt wie man sich kaum vorstellen kann. Ich muss es einfach noch einmal schreiben, 103 Tage die beste Zeit unseres Lebens.

    Ein riesiges Dankeschön geht natürlich an alle die uns unterstütz und geholfen haben unseren Traum wahr werden zu lassen. Auch möchten wir uns gerne bei allen bedanken, die an uns gedacht haben, die mit uns mitgefiebert und mit gelesen haben.

    Hallo, wir sind wieder Daheim!!!
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    Het einde van de reis
    22 november 2019