USA 2018

March - May 2018
Eine Reise in 80 Tagen durch die USA und das Ende einer Freundschaft Read more
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  • Day 11

    Besuch von Plantagen

    March 20, 2018 in the United States ⋅ ☀️ 17 °C

    Eigentlich wollten wir zeitiger aufstehen, aber es ist bereits 8 Uhr. Gegen zehn Uhr fahren wir ab. Es geht wieder Richtung Süden, die Strecke sieht genauso aus, wie an den Tagen vorher. Als wir Louisiana erreichen, wird die Straße etwas besser. Unser erstes Ziel ist die Myrtles Plantage. Sie ist eine ehemalige Antebellum Plantage und wurde 1796 erbaut. Sie ist von wunderschönen alten Eichen umgeben. Um einen dazugehörigen kleinen See liegen verschiedene Gebäude im Bungalowstil, wo Gäste übernachten können. Wir schauen uns nur die Außenanlagen und den Souvenirladen an.
    Anschließend geht es weiter zur Rosedown Plantage. Auf dem Parkplatz stehen nur wenige Autos. Wir kaufen Tickets für die Garten- und Hausbesichtigung. Da die Führung bald beginnt begeben wir uns zuerst zu dem Haus. Dabei laufen wir durch eine wunderschöne Allee mit alten Eichen. Das Haus mit seinen Säulen und der weißen Fassade ist am Ende der Allee zu sehen. Wir setzen uns auf die Terrasse in je einen Schaukelstuhl und genießen die Aussicht auf den Park.
    Wir müssen nicht lange warten und die Führung beginnt. Die Touristengruppe besteht nur aus einem amerikanischem Paar und uns. In so einer kleinen Gruppe macht es richtig Spaß. Sehr zum Leidwesen von Norbert darf nicht gefilmt werden. Fotos sind zum Glück erlaubt. Die Räume lassen den Wohlstand erahnen. Wir können auch die breite Terrasse betreten, von der man einen herrlichen Blick auf die Eichenallee und den Garten hat.
    Nach dem Rundgang schauen wir uns noch den Gartenbereich an, der schön gestaltet ist. Die Nebengebäude zeugen von der Arbeit, die hier geleistet werden musste. Dann geht es zurück zum Parkplatz. Wir fanden die Besichtigung sehr interessant.
    Nun geht es weiter Richtung New Orleans. Südlich von Baton Rouge biegen wir ab zu einem Walmart. Dann fährt plötzlich neben uns ein Sherif und macht uns Zeichen. Wir halten an und er redet auf uns ein. Leider verstehen wir nicht, was er will. Als er das merkt, kurbelt er sein Fenster hoch und fährt weiter. Wir überlegen, ob wir etwas falsch gemacht haben. Noch mal gut gegangen.
    Nach einem erneuten Großeinkauf geht es weiter Richtung Süden. Die Straße ist recht holprig und auf beiden Seiten sieht man Überflutungen. Teilweise geht es durch richtige Sumpfgebiete. Vor New Orleans kommen große Industrieanlagen in Sicht. Es herrscht sehr viel Verkehr und wir sind froh, als wir unseren Campingplatz erreichen. Susi hat uns wieder durch den „Hinterhof“ geführt, in dieser Gegend herrscht leider Armut.
    Es ist kurz vor 19 Uhr und die Rezeption hat zum Glück noch offen. Gut dass ich noch reserviert habe, denn es sind nur noch zwei Plätze frei. Wir fahren zu unserer Site und schließen alles an. Es wird bereits dunkel. Mit lautem Hupen fährt des Öfteren ein Zug vorbei, Flugzeuge sind ebenfalls zu hören. In der Nacht hält sich der Krach aber in Grenzen.
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  • Day 12

    Besuch von New Orleans

    March 21, 2018 in the United States ⋅ ☀️ 16 °C

    Heute schlafen wir bis um 8 Uhr, da die letzten Tage doch etwas anstrengend waren. Nach dem Frühstück geht Norbert zur Rezeption, um sich über den Shuttle zu informieren. Dieser fährt nicht wie in Nashville jede Stunde, sondern nur einmal morgens um 9 Uhr. Tja dumm gelaufen, ich hätte mich gestern Abend schon erkundigen müssen. An der Rezeption bestellt man uns ein Taxi Cab, das uns bereits zehn Minuten später direkt an unserer Site abholt.
    Nun geht es Richtung Innenstadt und der Fahrer setzt uns direkt im French Quarter ab. Wir vereinbaren noch, dass er uns um 16 Uhr am gleichen Ort wieder abholt. Die Fahrt kostet 30 $.
    Als erstes sehen wir uns die St. Louis Cathedral an, sie ist die älteste katholische Kathedrale der Vereinigten Staaten. Wir haben Glück, dass wir sie besichtigen können, denn sie hat nur zu bestimmten Zeiten geöffnet.
    Wir laufen nun in Richtung Wasser. Es fährt gerade ein großer Raddampfer ab. Die nächste Abfahrt passt leider nicht in unsere Planung, aber wir wollen ja sowieso die Stadt besichtigen. Leider wird auch hier gerade viel gebaut, was natürlich die Besichtigung etwas einschränkt. Nach der Flutkatastrophe ist das aber normal. Wir laufen am Ufer des Mississippi entlang und kehren dann zurück zu dem schönen Park vor der Kathedrale. Hier ist viel los, Schausteller, Pferdekutschen und jede Menge Künstler sind zu sehen, die ihre Bilder ausstellen.
    Der Weg führt uns in östliche Richtung, hier können wir nicht widerstehen und kaufen noch verschiedene Mitbringsel für unsere Kinder. Die Verkäuferin in einem T-Shirt Geschäft fragt uns woher wir kommen. Als sie Deutschland hört, erzählt sie uns, dass sie in einem SOS-Kinderdorf in Afrika aufgewachsen ist. Sie spricht von Hr. Gmeiner mit großer Hochachtung.
    Dann kommen wir an einem Weihnachtsladen, ähnlich wie bei uns Deutschland, vorbei. Es ist lustig, was sich die Amerikaner alles an den Weihnachtsbaum hängen. Später gehen wir etwas essen. In dem Lokal ist eine Band, die Jazz spielt. Da schmeckt das Essen doch viel besser.
    Auf dem Rückweg geht es entlang der Marktstände. Hier wechseln sich Verkaufsstände mit Imbissständen ab. Überall ist Musik zu hören. Es herrscht ein buntes Treiben. In dem schönen Park vor der Kirche verweilen wir ein wenig und genießen einfach nur die Atmosphäre.
    Nun wollen wir noch etwas von dem moderneren Teil der Stadt ansehen. Wir laufen bis zur Canal Street, vorbei an dem imposanten Gerichtsgebäude. Wir erreichen die sehr breite von Palmen gesäumte Avenue, in deren Mitte die nostalgische Straßenbahn fährt. Viele Hotels und Banken prägen das Bild dieser Straße. Hier wechseln sich moderne Gebäude mit historischen ab. Wir schauen uns die Geschäfte an und kaufen Ansichtskarten. Anschließend gehen wir auf einer anderen Querstraße wieder zurück.
    Hier sind ebenfalls viele schöne Geschäfte, vor allem viele Galerien und Souvenirläden. Mitten auf der Straße spielt eine Band ihre Musik. Die schönen alten Gebäude sind immer wieder beeindruckend. Inzwischen wird es Zeit, langsam zurück zu gehen. Wir setzen uns noch etwas vor die Kirche und beobachten das lustige Treiben. Pünktlich zur vereinbarten Zeit kommt unser Taxi und es geht zurück zum Campingplatz. Er fährt uns wieder bis zu unserem Motorhome, dieses Mal mit der erlaubten Geschwindigkeit und bekommt ein Lob von dem Mitarbeiter des Campingplatzes. Auf dem Hinweg hatte er einen Anpfiff bekommen. Bequemer geht es nun wirklich nicht.
    Nun checke ich unsere Mails und sehe, dass Torsten geschrieben hat. Er teilt uns mit, dass wir uns nicht in Galveston treffen, da er dort keine Site mehr reservieren konnte, alles ist belegt. Nun bekomme ich etwas Panik und versuche ebenfalls eine Site zu reservieren, aber alles ist ausgebucht. Leider fällt unser Besuch auf ein Wochenende. Viele private Plätze sind nur telefonisch zu erreichen, wovor ich wegen der Sprache etwas zurück schrecke. Selbst ein KOA nördlich von Houston ist ausgebucht. Ich frage beim Lonestar RV bei Houston per E-Mail an und hoffe eine Zusage zu bekommen. Also streichen wir nun leider Galveston und beschließen, wenn eine Zusage kommt, einen Ruhetag bei Houston zu verbringen. Nach den vielen Meilen und Besichtigungen wird uns mal eine Auszeit gut tun. Eine Anfrage richte ich noch an Champagner Swamp Tours am Lake Martin. So nun wollen wir sehen, was der morgige Tag bringt. Mit einem etwas mulmigen Gefühl gehen wir schlafen.
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  • Day 13

    Auf dem Weg zum Lake Martin

    March 22, 2018 in the United States ⋅ ☀️ 20 °C

    Ich bin zeitig wach und checke meine Mails. Die Swamp Tour können wir dann morgen 11:30 Uhr machen. Das ist zwar etwas spät, aber ich bin froh, dass wir überhaupt berücksichtigt wurden. Übernachten können wir auf dem Parkplatz. Der Campingplatz hat auch geschrieben, ich soll aber noch einmal wegen der Kreditkartennummer anrufen. Mir fällt ein Stein vom Herzen. Ich habe nicht gedacht, dass zu Springday hier in der Gegend so viel los ist.
    Ich gehe zur Rezeption, da mein Handy leider nicht richtig funktioniert, oder ich bin zu blöd dazu. Die freundliche Dame von KOA hilft mir, sprechen muss ich aber nun allein. Die Dame am anderen Ende plappert gleich los und ich verstehe wieder mal nur „Bahnhof“. „Hände und Füße“ helfen mir am Telefon leider nichts, deshalb mache ich ihr klar, dass ich nicht so gut englisch spreche. Ich kann Ihr aber erklären, dass wir zwei Personen sind, von wann bis wann wir bleiben und wie groß unser Wohnmobil ist. Die Kreditkartendaten gebe ich ihr auch noch durch. Nun hat sie alles und ist zufrieden. Na also es ging doch. Ich finde, die Amerikaner nehmen sehr oft keine Rücksicht, ob man die Sprache beherrscht. Man fragt sie etwas auf englisch und sie erzählen einen ganzen Roman und in einer Schnelligkeit, wo man dann einfach aufgibt. Das ist uns auf unserer ganzen Reise so gegangen. Selbst unsere Freunde haben sich oft so verhalten, anstatt mal etwas langsamer zu sprechen und einfache Sätze zu bilden.
    Nun fahren wir aber los in Richtung Lake Martin. Auf den Weg dahin wollen wir uns noch zwei Plantagen ansehen. Wir überqueren den Mississippi und besuchen als erstes die Laura Plantage. Der Parkplatz ist noch recht leer, aber viele Menschen werden von kleinen Shuttlebussen gebracht. Wir bezahlen 25 $ pro Person und können gleich bei der nächsten Führung mitgehen. Leider gibt es wieder kein Informationsblatt in deutscher Sprache. Wir können uns ein Buch ansehen, dieses ist aber sehr groß und unhandlich und darf auch zur Führung nicht mitgenommen werden.
    Unsere Gruppe besteht aus ca. 30 Leuten und in den relativ kleinen Räumen ist ein ziemliches Gedränge. Ich lasse mich an das Ende der Gruppe „fallen“, um wenigsten einige Fotos machen zu können. Unsere schwarze Führerin spricht sehr schnell und ich verstehe nur wenig, aber die Räume und die Außenanlagen sind sehr interessant. Die Geschichte der Plantage hatte ich mir im Vorfeld bereits im Internet angesehen. Hier konnte man auch noch die Sklavenhütten ansehen und sich ein Bild von der Lebensweise der Sklaven machen.
    Anschließend geht es weiter zur Oak Alley Plantage und zu der Auffahrt mit den schönen alten Eichen. Der Parkplatz ist sehr groß und wir bekommen mit unserem Kleinen ohne Probleme einen Parkplatz. Eigentlich wollten wir nur die Außenanlagen besichtigen. Aber dafür gibt es leider keine Eintrittskarten, man muss das volle Programm nehmen. Die Führungen durch das Haus finden immer zur vollen und zur halben Stunde statt.
    Wir schauen uns aber zuerst im Außenbereich um. Hier stehen die verschiedensten Sklavenhütten, manche besser, manche schlechter ausgestattet. Es kam hier auf den Stand in der Hierarchie an. Viele alte Eichen spenden hier wohltuenden Schatten. Dann gehen wir zum Herrenhaus und müssen nicht lange bis zur nächsten Führung warten.
    Wir versammeln uns in dem ersten Raum, der recht groß ist. Trotzdem ist er mit den vielen Menschen voll und man sieht kaum etwas. Es wird sehr viel und schnell erzählt. Ein Foto oder bestimmte Dinge sich anzusehen ist leider wegen des Andranges kaum möglich. Nachdem wir fast zehn Minuten hier gestanden haben, bevor es weiter geht, streiken jetzt meine Knie und ich nutzte die Gelegenheit für mich und beende die Führung. Norbert geht weiter mit, während dem ich mir inzwischen die schöne Allee ansehe und von einer Bank aus das Flair auf mich wirken lasse. Nebenbei lese ich den Flyer in deutscher Sprache und lerne viel über die Geschichte. Nach ca. 40 Minuten kommt Norbert und wir sehen uns noch die Außenanlagen an.
    Danach laufen wir langsam zum Parkplatz zurück und essen eine Kleinigkeit. Nun geht es wieder los und wir fahren über den Mississippi. Da die Auffahrt auf den Highway etwas unübersichtlich ist, drehen wir noch eine Ehrenrunde. Dann geht es aber in Richtung Baton Rouge, wo wir südlich auf der Interstate in Richtung Lafayette vorbei fahren. Die Straße ist teilweise in miserablem Zustand und es herrscht wieder viel Verkehr. Interessant wird es, als die Interstate auf Pfählen kilometerweit über die Sümpfe führt.
    Wir sind froh, als Susi uns endlich auf einen normalen Highway führt. Durch den Ort Breuxe Bridge fahren wir in Richtung Süden und biegen dann zum Lake Martin ab. Diesen erreichen wir gegen 17:30 Uhr, das Büro für die Swamptouren ist bereits geschlossen. Auf der schönen Halbinsel haben sich leider schon drei Camper breit gemacht. Also stellen wir uns auf den Parkplatz. Plötzlich hält neben uns ein Auto und ein Mann fragt uns, was wir hier wollen. Ich zeige die Mail vom Swamptours und er meint, dass wir hier ruhig stehen bleiben können.
    Das machen wir dann auch und beobachten den Sonnenuntergang über dem See. Es ist sehr schön und ruhig hier. Morgen können wir uns Zeit lassen, da wir ja erst gegen Mittag den Termin haben.
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  • Day 14

    Swamp Tour

    March 23, 2018 in the United States ⋅ ⛅ 22 °C

    Der heutige Morgen ist zum Relaxen da. Wir schlafen etwas länger und nehmen uns viel Zeit zum Frühstück. Draußen ist schon mächtig viel los. Es herrscht Hochbetrieb bei den Touren, Schulklassen sind ebenfalls dabei.
    Gegen 9 Uhr gehe ich ins Office und bezahle unser Tour (20 $ / Person). Danach schreibe ich noch ein wenig an meinem Bericht, damit ich nichts vergesse.
    Kurz vor halb zwölf gehen wir zu den Bootsstegen. Es werden die Namen zu den entsprechenden Booten aufgerufen. Die Boote sind an jeder Seite mit je sechs Sitzen ausgestattet. Der Guide erzählt uns sehr viel, ich konzentriere mich mehr auf das Erleben dieser tollen Natur. Es dauert nicht lange, da sehen wir bereits den ersten Alligator, der faul auf einem Baumstamm liegt. Schildkröten haben sich zum Sonnen einen anderen Stamm ausgesucht. Ab und zu sehen wir Alligatoren im Wasser. Man muss schon genau hinsehen, um sie zu erkennen. Man sollte auf keinen Fall mal eine Hand ins Wasser halten.
    Zwischen den Bäumen gibt es auch recht enge Stellen und unser Guide fährt des Öfteren über Baumstücke hinweg. Es holpert manchmal ganz schön. Die Fahrt geht durch eine sehr interessante und schöne Sumpflandschaft. Wir sehen weiße Reiher und jede Menge anderer Vögel. Die Namen habe ich mir leider nicht gemerkt. Manche Schildkröten verschwinden schnell im Wasser, wenn sich unser Boot nähert. Es gibt noch viele große und kleine Alligatoren zu sehen.
    Die Zeit geht leider viel zu schnell vorbei. Nach ca. 1 Stunde und 40 Minuten kommen wir zurück. Es war auf jeden Fall ein sehr tolles Erlebnis.
    Wir essen noch eine Kleinigkeit im Wohnmobil und machen uns dann auf den Weg. Da unser Kleiner schon wieder Hunger hat, tanken wir noch vor der Auffahrt auf die Interstate. Eigentlich wollten war für heute eine Übernachtung im Palmetto Island State Park geplant. Da wir aber nun nicht nach Galveston fahren, wäre der Umweg zu groß gewesen. Ich habe deshalb den Campground Cajun Haven in Egen ausgesucht. Dieser liegt zwar direkt an der Interstate, aber für eine Nacht ist das schon ok. Dank Susi finden wir den Platz ohne Probleme, den Platzwart muss ich allerdings erst suchen. Wir füllen hier gleich noch mal unser Propan auf. Anschließend fährt uns der Platzwart zu unserer Campsite. Die Stellplätze sind für einen privaten Platz recht großzügig. Es sind überwiegend Dauercamper auf dem Platz. Der Preis ist mit 20 $ für Full-huck-up sehr akzeptabel. Den Abend verbringen wir gemütlich. Der Lärmpegel der Interstate hält sich in Grenzen.
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  • Day 15

    Auf dem Weg nach Houston

    March 24, 2018 in the United States ⋅ ☁️ 24 °C

    Der heutige Tag wird ohne Highlights verlaufen. Wir wollen auf dem Campground nordöstlich von Houston fahren. Hier werden wir zwei Nächte und einen ganzen Tag mit Relaxen verbringen. Wir fahren erst gegen 10:30 Uhr ab und es geht wieder über unsere „geliebte“ Interstate 10. Es herrscht starker Verkehr und ebensolcher Wind. Norbert muss ganz schön „arbeiten“. Über einen Teil des Lake Charles geht eine sehr steile und hohe Brücke. Man kommt sich vor, als wenn man über einen Berg fährt. Links und rechts der Fahrbahn sind riesige, in die Jahre gekommene Industrieanlagen zu sehen. Überall dampft es und stinkt nach Chemie, „der Umweltschutz lässt grüßen“.
    Wir fahren an Reisfeldern vorbei und kommen dann nach Texas. Die Grenze bildet der Fluss Sabine. Um die Brücke herum ist eine lange Baustelle. Die Straße gleicht einem Sturzacker und unser Kleiner wird mächtig durchgeschüttelt. Es ist schon manchmal erstaunlich, was die Fahrgestelle alles so aushalten. Nach der Baustelle wird die Straße aber erst einmal sehr gut und das Fahren macht wieder mehr Spaß.
    Bei Beaumont verlassen wir die I-10 und fahren nun über die normalen Highways. Hier ist die Qualität der Fahrbahn sehr gut und das Verkehrsaufkommen wesentlich geringer. Wir fahren an vielen Ranches vorbei. Die Ortschaften sehen recht wohlhabend aus. In Cleveland füllen wir unsere Vorräte auf und fahren dann wieder auf die Interstate, dieses Mal die 59. Ich habe ins Navi die Suche nach einem Postamt eingegeben, damit wir endlich mal unsere Karten einstecken können. Es liegt gegenüber dem CG auf der anderen Seite der Interstate. Also drehen wir noch eine Extraschleife.
    Gegen 15:30 Uhr erreichen wir den Campingplatz, der schön im Grünen liegt. Die Straße macht sich nur durch ein leichtes Rauschen bemerkbar. Wir bekommen eine Site nicht weit von der Rezeption und richten uns ein. Ab und zu sehen wir eine Entenmutter, die mit ihrem zahlreichen und etwas tollpatschigen Nachwuchs bei uns vorbei watschelt. Abends machen wir noch einen kleinen Rundgang und schauen uns den schön erleuchteten Springbrunnen inmitten des kleinen Sees an, um den die meisten Sites mit Dauercampern liegen.
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  • Day 16

    Ruhetag

    March 25, 2018 in the United States ⋅ ⛅ 25 °C

    Der heutige Tag ist recht ereignislos. Wir stehen erst gegen 9 Uhr auf und frühstücken in aller Ruhe. Wir hatten gestern Abend noch überlegt zum Space Center in Houston zu fahren. Aber das wären noch mal etwa 120 Meilen gewesen und mitten durch die Stadt. Außerdem hätten wir bei dem Andrang, der auf den Campingplätzen an diesem Wochenende herrscht, sicher kaum Karten bekommen. In den zwölf Tagen sind wir bereits fast 1.700 Meilen gefahren und haben sehr viele Besichtigungen gemacht, also braucht man auch mal einen Tag zum Ausruhen.
    Nun habe ich endlich einmal Zeit, meine Bilder zu ordnen und die Statistik zu führen. Das Internet ist sehr gut und ich verschicke an unsere Familie und Freunde einige Fotos, die ich zu PDF-Dateien zusammengestellt habe.
    Zwischendurch beobachte ich mal die Enten, schaue mir den Campground bei Tag an und lese. So kann man auch seine Zeit verbringen und man ist anschließend richtig erholt und bereit für neue Abenteuer.
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  • Day 17

    Auf dem Weg nach San Antonio

    March 26, 2018 in the United States ⋅ ☀️ 26 °C

    Am heutigen Tag geht es nach San Antonio, also wieder ein Tag zum Fahren. Es geht gleich auf die Interstate und diese führt uns in Richtung Süden. Die Straße bekommt immer mehr Spuren und wir sehen in der Ferne die Skyline von Houston. Susi führt uns über den nördlichen Ring um Houston herum. Hier gibt es wieder ein ganz schönes Gewirr von Autobahnen und wir müssen höllisch aufpassen, dass wir immer die richtige Spur erwischen.
    Schließlich kommen wir wieder auf die I-10 und es geht in westliche Richtung. Auf dieser Strecke um Huston gibt es sehr viele Industriegebiete, die aber sehr sauber und neu aussehen, im Gegensatz zu denen in Louisiana.
    Nach einiger Zeit verlassen wir den Großraum von Houston und fahren nun an vielen Farmen vorbei. In Weimar bekommt unser Kleiner wieder Futter. Es ist schon interessant, wie viele Orte hier europäische Namen haben. Die Fahrt ist etwas abwechslungsreicher als bisher. Links und rechts der Straße sind viele verschieden farbige Blumen zu sehen. Für mich war es interessant zu sehen, dass hier im Süden die Bäume ebenfalls kahl sind, obwohl es ja sicher keinen Winter gibt. Die Vegetation ist ähnlich wie bei uns in Deutschland, obwohl der Breitengrad eher der Lage von Kairo entspricht. Also wieder was dazu gelernt.
    Gegen 15 Uhr kommen wir auf dem KOA in San Antonio an. Ich hatte hier vorsichtshalber reserviert. Es waren aber noch genug freie Plätze vorhanden. Wir werden zu unserer Site geleitet, wo wir alles anschließen.
    Der Campingplatz liegt an einem kleinen Creek und schön im Grünen. Die Straße ist von unserer Site aus nicht zu hören. Wir machen noch einen netten Plausch mit unseren Nachbarn und bereiten uns auf den nächsten Tag, unseren Besuch in San Antonio, vor. Vor dem Campground ist eine Bushaltestelle, von wo aus man direkt in die Innenstadt fahren kann.
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  • Day 18

    San Antonio

    March 27, 2018 in the United States ⋅ ☁️ 24 °C

    Leider ist es heute Morgen bewölkt und es wird Regen angesagt. Mit Regenschirm ausgerüstet machen wir uns auf den Weg zur Bushaltestelle gegenüber dem Eingang vom Campingplatz. Wir müssen etwas warten und haben eine nette Unterhaltung mit einem schwarzen Amerikaner. Er ist ein richtig lustiger Kerl und wir haben viel Spaß. Dann kommt der Bus und wir zahlen pro Person 1,30 $. Die Fahrt mit dem Bus 24 dauert etwa 25 Minuten. Als wir aussteigen, speichere ich mir die Haltestelle in unser Navi, damit wir sie dann später wieder finden. Wir schauen auf die Wegweiser und entschließen uns, zuerst die Mission Alamo aufzusuchen. Es ist alles gut ausgeschildert und wir finden sie ohne Probleme. Es sind sehr viele Menschen unterwegs und überall ist die Polizei präsent.
    Wir sehen uns als erstes den Park an, der viele schöne, teils exotische Pflanzen enthält. Es blühen zu dieser Jahreszeit viele Blumen, Vögel sind eifrig mit ihrem Nestbau beschäftigt und lassen sich von den Menschen nicht stören. In der Mitte sind Zelte aufgebaut und Menschen in historischer Kleidung erzählen Interessierten über die Geschichte der Mission. Für Kinder gibt es entsprechende Spiele.
    In einem Gebäude gibt es noch eine sehr interessante Ausstellung über die wechselvolle Geschichte dieser Region, die mal zu Mexiko gehört hat. Nun wollen wir uns noch die Kirche anschauen. Die Schlange am Eingang reicht aber weit in den Park hinein. Da ist uns die Zeit doch etwas zu wertvoll, denn wir wollen ja noch mehr sehen.
    Nun laufen wir in Richtung Riverwalk. Unterwegs schauen wir uns noch verschiedene Geschäfte an und kaufen noch die eine oder andere Kleinigkeit als Mitbringsel für unsere Lieben. Wir steigen dann hinab zum Fluss und kommen an einer Gaststätte vorbei, die sich Münchner Hofbräuhaus nennt. Alles ist in blauweiß geschmückt. Wir nutzen die Gelegenheit und essen eine Kleinigkeit. Es gibt Kräuterbällchen, sie schmecken lecker, aber ich glaube, das gibt es in dem richtigen Hofbräuhaus in München sicher nicht. Norbert trinkt ein entsprechendes Bier, das eine Bauchbinde aus Papier hat. Es ist schon lustig, wie die Amerikaner versuchen, deutsche Traditionen zu imitieren.
    Nun gehen wir aber hinunter zum Riverwalk. Leider lässt die Sonne sich heute so gar nicht blicken. Wir laufen den Fluss entlang und genießen die etwas andere Atmosphäre. Im Sommer ist es hier sicher besonders angenehm. Die Restaurants sind zu dieser Zeit alle sehr gut besucht. Uns gefällt es hier so mitten im Grünen und das in einer großen Stadt.
    Nach einer ganzen Weile steigen wir wieder hinauf in die „reale“ Welt. Wir sehen uns noch verschiedene Straßen an und kaufen uns einen neuen Reisefön. Unserer ist vor zwei Tagen nach vielen Reisen nun total auseinandergefallen. Da es immer schwüler und dunkler wird, beschließen wir nun die Bushaltestelle aufzusuchen. Aber da wo wir ausgestiegen sind, gibt es gegenüber keine Haltestelle in entgegengesetzte Richtung. Am Visitorcenter fragen wir nach und wir finden tatsächlich eine Haltestelle mit der 24. Der erste Bus der mit der Nummer kommt, nimmt uns nicht mit, da er in die andere Richtung fährt. Dann haben wir aber Glück und wir fahren zurück zum Campingplatz.
    Es ist drückend schwül und es beginnt zu tröpfeln. Den Abend verbringen wir mit lesen, spielen, Mails checken und Bericht schreiben.
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  • Day 19

    Fahrt zum Seminole State Park

    March 28, 2018 in the United States ⋅ ☀️ 14 °C

    Gegen 1 Uhr nachts werden wir von heftigem Regen und Gewitter geweckt. Immer wenn man denkt es ist vorüber, kommt es zurück. Schließlich schlafen wir wieder ein. Dann piepen unsere Handys laut. Man schickt uns Warnungen vor Flash floods. Nach dieser anstrengenden Nacht stehen wir erst gegen 8 Uhr auf. Als wir frühstücken trommelt es schon wieder aufs Dach, dieses Mal ist Hagel dabei. Blitz und Donner kommen ebenfalls zurück.
    Als es etwas ruhiger wird, macht Norbert sich regenfest und baut die Anschlüsse ab. Wir dumpen noch mal, da wir in den nächsten Tagen in State Parks unterwegs sind. Beim Öffnen der Tür haben wir mit Schrecken gesehen, das der kleine Creek ein reisender Fluss geworden ist. Teile des Campgrounds sind bereits überschwemmt. Es ist schon 11 Uhr, als wir uns bei strömenden Regen auf den Weg machen. Die Wege auf dem Campingplatz stehen unter Wasser und auch auf den Straßen haben sich riesige und tiefe Pfützen gebildet. Die rechte Fahrspur ist ein richtiger Bach, der in den kleinen Creek fließt.
    Zum Glück ist es nicht so weit bis zur Interstate und wir fahren zuerst zum Walmart. Wir müssen uns mit Vorräten für die nächsten Tage eindecken. Beim Einkaufen hören wir, wie der Regen auf das Dach prasselt und starke Donnerschläge. Als wir aus dem Supermarkt kommen, ist aber das Schlimmste vorbei. Eigentlich wollten wir uns heute noch ein oder zwei Missionen ansehen, aber anhand des Wetters und der fortgeschrittenen Zeit, verzichten wir schweren Herzens darauf. Außerdem wird überall vor Überflutungen gewarnt. Als wir auf die I-10 wollen, müssen wir durch tiefes Wasser fahren. Die Fontänen spritzen über die die Rückspiegel. Anschließend geht es auf der I-90 in Richtung Westen. Viele tiefer liegende Straßen sind wegen Überflutung gesperrt.
    Je weiter wir Richtung Westen fahren, umso schöner wird das Wetter. Die Sonne lässt sich ab und zu blicken, nur auf den Feldern sehen wir noch große Flächen unter Wasser. Dann wird es immer trockener und die Wolken werden weniger. Die Fahrt verläuft gut und die Gegenden sind interessant. Man sieht viele Ranches mit Kühen und Ziegen.
    In Del Rio tanken wir noch einmal. Hier ist die Armee mit einer Fliegerstaffel vertreten. Man sieht und hört, wie die Flugzeuge über den Ort und die Umgebung fliegen.
    Es dauert nicht lange, da kommen wir in die erste Border Control. Ein junger Mann will unsere Pässe sehen, die wir wohlweislich bereit gelegt haben. Er sucht den Einreisestempel, der kaum zu sehen ist. Ich sage ihm, dass wir in Chicago eingereist sind. Er schmunzelt und wünscht uns gute Fahrt.
    Wir überqueren nun das Amistad Reservoir. Bis zum Seminole State Park ist es nicht mehr weit. Ich hatte den CG im Vorfeld registriert, da in wenigen Tagen Ostern ist. Es ist bereits halb sechs und die Rezeption ist natürlich schon geschlossen. An einem Aushang sehen wir unseren Namen und die dazu gehörige Site. Wir haben die 26 und fahren nun zu dem Campground. Der Weg dahin ist etwa 2 km lang und sehr kurvig. Wir sehen die Site des Hosts und melden uns vorsichtshalber bei ihm.
    Dann fahren wir zu unserer Site und sind begeistert. Was für ein Ausblick in Richtung Westen. Nun sind wir in der Wüstengegend angekommen. Die Sonne scheint noch von einem strahlend blauen Himmel. Ich stelle unseren Regenschirm neben unseren Kleinen zum Trocknen auf, was für ein Gegensatz zu der Landschaft. Das war aber auch der letzte Regen bis zum Yosemite NP.
    Zu unserer Site gehört eine schöne überdachte Bank. Bei dem Wohnmobil müssen wir das erste Mal leveln. Strom- und Wasseranschluss sind hier ebenfalls vorhanden. Wir essen das erste Mal im Freien und es kommt richtig Urlaubsfeeling auf nach den vielen Stadtcampingplätzen. Langsam geht die Sonne blutrot unter und wir sitzen bis zum Dunkelwerden in unseren Campingstühlen, genießen einfach nur den schönen Abend.
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  • Day 20

    Fahrt zum Big Bend NP

    March 29, 2018 in the United States ⋅ ☀️ 23 °C

    Als ich wach werde, genieße ich vom Bett aus, erst mal den schönen Blick über die Landschaft. Nun heißt es aber aufstehen. Für das Frühstück lassen wir uns heute viel Zeit, in dieser Umgebung kein Wunder. Gegen 10 Uhr kommt die State Park Police vorbei und will unsere Pässe sehen. Ich bin gerade im Bad, aber sie akzeptieren meinen Pass ohne mich gesehen zu haben.
    Es ist bereits dreiviertel elf, als wir uns von dieser schönen Umgebung losreisen können. Auf der US-90 geht es in Richtung Westen. Da wenig Verkehr ist, lässt es sich entspannter fahren. Die Landschaft wird immer interessanter. Manchmal sind wir vollkommen allein auf der Straße, wie wunderbar im Gegensatz zu unseren bisherigen Strecken. Wir durchfahren einen Ort, der langsam zu einer Geisterstadt wird. Es sind nur noch wenige Häuser bewohnt.
    Auf der Weiterfahrt steht plötzlich ein Reh am Straßenrand. Ich dachte erst, es ist eine Statue, aber es wackelte mit den Ohren. Ein Glück, dass es nicht vor uns auf die Straße lief. Nur ein paar Meilen weiter sehen wir zwei Gabelböcke. Die Wiesen hier sind aber mit Stacheldraht von der Straße abgetrennt.
    In Sanderson tanken wir noch einmal. Nun geht es immer bergauf und wir erreichen eine Höhe von 1.300 m. Auf einem schönen Rastplatz essen und trinken wir eine Kleinigkeit. In Marathon biegen auf die 385 ab in Richtung Big Bend. Am Eingang zum Nationalpark kaufen wir gleich den Jahrespass für die Nationalparks. Dieser macht sich im Laufe unseres Urlaubs noch sehr bezahlt.
    Nun sind es noch 40 km bis zum Visitorcenter Panther Junction. Es liegt in einer Höhe von 1.100 m. Das Internet hier ist gut und wir checken unsere Mails. Auf einer Anzeigetafel sehen wir, dass alle Campgrounds full sind. Ein Glück, dass ich im Vorfeld reserviert habe.
    Nun fahren wir in Richtung Rio Grande Village. Es geht wieder hinab auf 500 m und die Landschaft ist imposant. Es ist bereits halb sechs als wir die Rezeption erreichen, die natürlich zu ist. Da wir unsere Site kennen fahren wir dahin und parken ein. Anzuschließen gibt es ja hier nichts.
    Wir setzen uns nach draußen und genießen die Natur. Leider ist es nicht so ruhig, da zwei Nachbarn ihre Generatoren laufen lassen. Dann wird mein erster Wunsch dieser Reise Wirklichkeit, ich sehe Roadrunner. Sie rennen gegenüber auf dem Weg entlang. Es sind mehrere zu sehen und ich finde diese Tiere faszinierend.
    Gegen 20 Uhr wird es dann ruhig, die Generatoren laufen nicht mehr und die Sonne geht langsam unter. Wir sitzen lange in unseren Stühlen und genießen den Abend.
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