Via Regia Krakau - Görlitz

July - August 2021
A 11-day adventure by Autonom unterwegs Read more
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  • Day 7

    Legnica / Liegnitz

    August 6, 2021 in Poland ⋅ ⛅ 17 °C

    Von Breslau nach Liegnitz war es eine ganz normale Radtour: Kein Regen, manchmal sogar etwas Sonne, kein Platten, kein Sturz, weitgehend ordentliche Straßen . Nix Besonderes . Nur 70 km Gegenwind, aber das gehört eben auch dazu. Das Besondere an diesem Tag war, dass uns immerhin drei Tourenradler begegnet sind. Wir sind also nicht alleine auf dieser Welt.
    Liegnitz/Legnica ist keine Schönheit auf den ersten Blick . Es gibt zwar viele alte Kirchen, aber nebenan auch noch viele Gebäude, die ihre sozialistische Provenienz nicht verleugnen können oder auch nicht wollen. Da beißt sich einiges. Interessant sind die Bereiche um die Altstadt herum, deren Gründerzeitarchitektur verblassten Glanz erahnen lässt. Vielleicht ein Görlitz in klein und noch nicht aufgepeppt.
    Kulinarisch war alles wieder sehr gut: Pansensuppe, Entenleber und Tatar.
    Morgen geht es nochmal 70 km nach Lauban und übermorgen noch nach Görlitz, von wo wir uns wohl einen Mietwagen nehmen, um heimzufahren. Der Flixbus hat keinen Platz mehr für Fahrräder und mit der Bahn wäre die Rückreise eine Odyssee.
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  • Day 8

    ... nach Görlitz

    August 7, 2021 in Germany ⋅ ☁️ 21 °C

    Es war fast so etwas wie das große Finale: An sich war alles optimal. Schönes Wetter, weniger Gegenwind und Straßen, die sich gut fahren ließen, keine technischen Probleme und das OK der Autovermietung, von der wir am Sonntag das Auto übernehmen werden, um heimzufahren, weil alle anderen Möglichkeiten entweder noch teurer oder zu umständlich wären.
    An sich ist dieser Teil zwischen Liegnitz und Görlitz ein Radfahrerparadies, das wir genossen haben, mit vielen Ecken, die an zu Hause erinnern, einschließlich der Karpfenweiher. Aber auch hier fällt auf, dass es eine wichtige Institution nicht gibt, die wie zu Hause sehr schätzen: das Dorfwirtshaus. Alternativ dazu gibt es vor den weit verbreiteten kleinen Lebensmittelläden Tische und Bänke, an denen man sich zumindest kurzzeitig niederlassen kann. Eine echte Alternative ist das nicht.
    Wir hatten geplant, entspannt bis Lauban zu fahren, dort zu übernachten und dann am Sonntag nach Görlitz zu rollen. Doch das klappte nicht.
    Entspannt war das Fahren bis zu der Stelle, an der wir merkten, dass wir eine Abzweigung verpasst hatten. Der Weg zur eigentlichen Route war dann etwa drei Kilometer lang und wurde immer schmaler und steiniger. Schließlich schoben wir durch ein Kornfeld.
    Als wir in Lauban, unserem eigentlichen Ziel, ankamen, mussten wir feststellen, dass alle Hotels oder Pensionen ausgebucht waren. Folglich radelten wir dann doch noch 30 Kilometer nach Görlitz, die dann ausgesprochen schön und angenehm zu fahren waren, weil es meist etwas bergab ging.
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  • Day 9

    Görlitz

    August 8, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 20 °C

    In Görlitz eine Übernachtung zu finden, erwies sich als fast so schwierig wie in Lauban, aber um 21 Uhr waren wir dann auch erfolgreich im Hotel Bon-Apart (nicht Napoleon, wie ich meinte) eingecheckt. Noch etwas zu essen zu bekommen, erwies sich als ebenso schwierig.
    Der Abend endete mit Annerose, einer lebenslustigen Görlitzerin, unter einem Sonnenschirm im strömenden Regen.
    Am nächsten Morgen: Sightseeing in Görlitz, war wirklich krachschön ist.
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  • Day 9

    Wieder daheim

    August 8, 2021 in Germany ⋅ 🌧 16 °C

    Insgesamt war die Tour ein bisschen kürzer als geplant, aber Matthias musste früher zu seinen Damen zurück. Rückblickend war es großartig. Es war fast alles dabei: Sturm, Regen, Schlamm, knietief mit Wasser gefüllte Schlaglöcher, lange Panzerstraßen, Industriebrachen, weite Felder, dichte Wälder, die nach Pilzen rochen ... pulsierende Städte, verschlafene Dörfer... deftiges und schmackhaftes Essen und Trinken, die den Gedanken, abnehmen zu wollen, gar nicht erst aufkommen lassen.
    Viele Eindrücke, die sich erst setzen müssen. Wir hatten geflucht und gelacht. Wir waren verschwitzt und durchgefroren. Es war ein Abenteuer, das ich nicht missen möchte - und das quasi vor der Haustüre.
    Der Höhepunkt für mich war der Stopp in Jakobsdorf, dem alten Sitz meiner Mischpoke. Endlich gibt es Bilder zu den Erzählungen meiner Großeltern und all der vielen anderen verstorbenen Verwandten.
    Was ich nicht vergessen werde, werden die vielen kleine Fahrradwerkstätten mit ihrem unvergleichlichen Geruch und den flinken Handwerkern sein. So etwas gibt es bei uns kaum noch.
    Ich bin immer wieder an meine physischen Grenzen gekommen und jetzt ist mein Kopf auch wieder frei.
    Und es war auch großartig, mit Matthias unterwegs gewesen zu sein. Er verstand es immer, dann da zu sein, wenn ich etwas schwächelte. Wir hatten viel Spaß und lange Gespräche in den Abend hinein. Wir waren ein sehr gutes Radfahrteam. Und möglicherweise ist nach der Tour auch vor der Tour.

    P. S. zum Thema "Anhänger oder Taschen?": mit dem Anhänger wären wir an den ersten beiden Tagen wohl nicht weit gekommen. Zu ruppig war manchmal das Terrain. Zur Einstellung der Navigation: Immer "Rennrad" einstellen, damit bleibt man zumindest auf Straßen.
    Und ein Dank an die Firma Ortlieb: Bei meinem großen Sturz hatte sich ein Haken von der Gepäcktasche gelöst, die wir 1985 gekauft hatten; sie ging dabei verloren. Vier Tage nach der Tour hatte ich wieder Ersatz.
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