NST Thruhike 2022

April - October 2022
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A 186-day adventure by robin the hood Read more
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  • Ein emotionaler Tag

    September 28, 2022 in Germany ⋅ 🌧 7 °C

    Die Nacht im Bettenlager war herrlich. Es war super gemütlich und richtig schön warm! Dass es im Raum etwas nach meinen Socken, die auf der Heizung trockneten, duftete, tat der Sache keinen Abbruch. Mit Jürgen und Jürgen hatte ich mich für 8:30 zum Frühstück verabredet. Als ich vom Bettenlager zum Haupthaus wechselte, regnete es noch ordentlich. Demnach ließen wir drei uns beim Frühstück ordentlich Zeit. Und das Frühstück mit Milch und Joghurt aus eigener Herstellung vom Harkhof war wirklich genial. Jürgen² starteten gegen 10:30 im strömenden Regen. Darauf hatte ich mal so gar keine Lust. Zudem sollte um 11:00 der Regen aufhören. Um 11:30 lief ich dann tatsächlich im Trockenen los.

    Trocken bedeutet in dem Fall leider nicht ohne Nebel. Der Wald präsentierte sich also wieder mal entsprechend mystisch. Ausblicke blieben mir aber zunächst verwehrt. Ein kleines Highlight war allerdings die Kreuzsattelhütte. Dort wurde vor kurzem, ähnlich wie bei der Hohenlochenhütte, ein Pritschenraum für Fernwandernde zum Übernachten eingerichtet. Der Westweg bietet schon echt was! Apropos Hohenlochenhütte. Wie genial ist bitte diese Übenachtungsmöglichkeit. Im Übernachtungspod gibt es inzwischen Licht und Strom für alle Fernwandernde, neben dem ohnehin schon bestehenden Brunnen und der Toilette. Und dann erst die Aussicht. Ich konnte nämlich tatsächlich etwas sehen. Einfach Klasse.

    Kurz hinter der Hohenlochenhütte holte ich Jürgen² wieder ein und wir beschlossen gemeinsam nach Hausach zu laufen. Während Jürgen ein ordentliches Tempo vorlegte, ging ich mit Jürgen einen Schritt langsamer und wir unterhielten uns übers Fernwandern. Seine längste Tour war die Pilgerreise vom Schwarzwald bis nach Santiago de Compostela und wieder zurück in den Schwarzwald. 4500 km am Stück. Ultraleicht ist für ihn dabei ein Fremdwort. Sein Rucksack wiege so 20 kg. Ein Wahnsinns-Typ.

    In Hausach angekommen gingen wir noch gemeinsam zum Bäcker und ich wurde auf ein Stück Kuchen und einen Kaffee eingeladen. Und dann trennten sich leider unsere Wege. Jürgen² wünschten mir noch viel Glück und ich machte mich auf den tatsächlich sehr anstrengenden Aufstieg zur Büchereckhütte.

    Kurz vorm Anstieg erreichte mich noch eine Nachricht. Hänsel und Gretel, die den NST letztes Jahr gelaufen waren, hatten mir geschrieben. Die beiden luden mich fürnden nächsten Tag in ein Hotel ein, damit ich dem kalten Schwarzwald-Wetter für eine Nacht entkommen konnte. Ich konnte es gar nicht glauben, die beiden kannten mich doch gar nicht. Und auf dem Weg zu meinem Nachtlager musste ich viel über diese Geste nachdenken. Und dabei begannen meine Gedanken zu kreisen. Der ganze Support von Feunden, Familie und vor allem von Fremden, den ich auf der Tour bekommen hatte, die ganzen Zusprüche hier von euch allen, alles kam irgendwie über mich. Und ganz nach Harpe Kerkeling, der schrieb, dass man auf so einer langen Tour einmal weinen würde, stand ich mitten im Schwarzwald, im dicksten Nebel und heulte wie ein Schlosshund.

    Etwas später erreichte ich die Büchereckhütte. Ich wusste, dass diese Nacht gut werden würde, denn ich wusste, dass ich komplett windgeschützt liegen würde. Und so kam es dann auch. Dies war die bis jetzt beste und wärmste Nacht auf dem Westweg.
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  • Hänsel und Gretel

    September 29, 2022 in Germany ⋅ 🌧 7 °C

    Die Nacht in der Büchereck-Hütte war super. Ich hatte wirklich richtig schön warm geschlafen. Als ich mich aus meinem Quilt schälte, wurde es dann aber schnell wieder kalt. Draußen war wieder dichter Nebel aufgezogen und es regnete mal wieder. Also schnell einen warmen Kaffee kochen und aufwärmen.

    Bald hieß es aber aufbrechen. Das Tagesziel war ja abgesprochen und zu spät wollte ich nicht vor Ort sein. Also habe ich die Beine in die Hand genommen und steuerte die kalte Herberge an. Im großen und ganzen war die Aussicht wie in den letzten Tagen, sie war nicht vorhanden. Also lief ich kontinuierlich immer weiter. Dabei etreichte ichvdie 3000 km Marke! Bei Vogte gab es eine kleine Pause in einer kleinen windgeschützen Hütte. Als mir wieder kalt wurde, ging ich weiter. Am Brend war wieder dichter Nebel, sodass ich mir den Turm sparte. Lieber laufen und warm bleiben.

    Ein kleines Highlight war natürlich die Donaoquelle, aus der ich natürlich einen Schluck trinken musste. Ein großes Highlight für mich war dann der Günterfelsen. Zum einen ein sehr schöner Granit-Aufschluss mit typischer Wollsackverwitterung (kugelige, runde Form), zum anderen heißt mein Vater Günter. Also ein absoluter Pflichtstopp für mich.

    Gegen 18:00 erreichte ich die Kalte Herberge. Ich dachte ich hätte noch etwas Zeit bis Hänsel und Gretel mich abholen wollten und wollte noch einen heißen Kaffee in der Kalten Herberge trinken. Kaum stand ich drinnen, wurde ich von Hänsel wieder herausgeführt. Und nun begann eine Trailmagic, die ihresgleichen sucht. Zunächst gingen wir drei sehr lecker essen. Inklusive Nachtisch und Weizen und natürlichallerlei Gesprächen über das Weitwandern. Dann ging es zum Bierhäusle. Dort hatten die beiden mir ein Zimmer reserviert. Als wir dort ankamen, wechselte ich noch schnell in meine sauberen Schlafsachen und packte meine dreckigen in meinen Rucksackschutz um diese Hänsel und Gretel mitzugeben, da sie meinen Kalmotten noch waschen würden. Bevor wir uns für die Nacht verabschiedeten genehmigten wir uns aber erstmal noch ein Bier. Im Gastraum unterhielten wir uns noch mit den Besitzern des Bierhäusles. Nach meinem dritten Weizen konnte ich den schnellen Gesprächen im einheimischen Dialekt zwar nicht mehr ganz folgen, aber das tat der guten Stimmung keinen Abbruch.

    Als die Müdigkeit mich ins Bett zwang, verabschiedeten wir uns bis zum nächsten Morgen, wenn Hänsel und Gretel mich wieder abholen würden. Ich genoss noch meine warme Dusche und das warme Bett und schlief wohlig warm ein.
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  • Gutes Wetter oder die Ruhe vorm Sturm?

    September 30, 2022 in Germany ⋅ ☁️ 8 °C

    Morgens um 10:00 wurde ich von Hänsel und Gretel wieder abgeholt und es ging zurück zur Kalten Herberge. Hier mussten wir uns leider wieder voneinander verabschieden. Sieglinde und Reinhard, mir vielen gestern schon nicht die richtigen Worte ein um mich bei euch zu bedanken. Und auch heute weiß ich immer noch nicht was ich sagen soll. Eure Aktion hat mich einfach nur aus den Socken gehauen und mir nochmal mehr die Sicherheit gegeben, den NST zu schaffen. 1000 mal danke an euch beiden!!

    Von der Kalten Herberge wechselte ich auf den Mittelweg. In Neustadt wartete nämlich ein Paket auf mich. Und da der Mittelweg eben direkt durch Neustadt läuft, passte dies auch perfekt. Auf der Hochebene hatte ich tolle Fernblicke über den Schwarzwald. Zudem hatte ich dort noch ein sehr nettes Gespräch mit einer Familie, die sehr interessiert am NST waren.

    In Neustadt holte ich mein Paket ab und machte eine kurze Mittagspause ehe ich den Anstieg zum Hochfirst auf mich nahm. Kaum war ich oben, ging es wieder zum Titisee herunter. Im Ort wurde etwas schräg angeguckt, dabei laufen dort doch öfter Wandernde durch. Also lieber schnell weiter.

    Und dann passierte das unfassbare. Die Sonne brach durch die Wolken. Ich konnte es gar nicht glauben. Ich konnte die Wärme des Sonne sogar spüren. Das war ich nicht vom Schwarzwald gewöhnt. Und als ob der Schwarzwald mich daran erinnern wollte, bekam ich fast gleichzeitig eine Nachricht, dass es die nächsten beiden Tage stürmen sollte. Super...

    Gant langsam setzte die Dämmerung ein und ich war nich nicht bei meiner Hütte. Also hieß es nochmal die Beine in die Gand zu nehmen und Gas zu geben. Kurz vor der Dunkelheit erreichte ich die Rufenholzhütte. Eine Klasse Hütte. Hier verbrachte ich eine super Nacht.

    Am Morgen wurde es aber immer ungemütlicher. Der angekündigte Sturm zog auf. Bei diesem Wetter über den Feldberg zu laufen erschien 7vsWild in mal so gar nicht reizvoll. Immerhin waren orkanartige Böen angekündigt. Also vielleicht spontan ein Zimmer nehmen? Da ich an der Hütte keinen Empfang hatte, gestaltete sich dies sehr schwierig. Also stieg zur nächsten Lokalität ab. Im Raimartihof gab es einen heißen Kaffee und WLAN um alles weitere zu planen. Das machte es aber leider nicht besser. Am Montag ist Feiertag und an diesem langen Wochenende ist alles ausgebucht. Auch im Raimartihof. Ich darf hier allerdings den Tag über sitzen bleiben. Heute Nachmittag geht es dann wieder zur Rufenholzhütte. Dort werde ich eine zweite Nacht verbringen und am Sonntag weiterlaufen. Da soll es zwar auch noch regnen, aber nicht mehr so winden. Alles nicht ideal, aber der NST ist eben manchmal ein Abenteuer!
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  • Strohlager

    October 1, 2022 in Germany ⋅ 🌧 6 °C

    Ich habe noch einmal mit der Besitzerin des Raimartihofs gesprochen und darf diese Nacht im Strohlager schlafen! Heute Nacht bin ich also schonmal gut geschützt. Kaffee und Kuchen gab es auch schon zur Stärkung.Read more

  • Feldberg und Belchen

    October 3, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 12 °C

    Die letzten Tage hatte ich nur noch sehr wenig Akku, oft schlechten Empfang und noch eine super Wanderbegleitung. Daher kommen erst ab jetzt wieder Stück für Stück die Footprints der vergangenen Tage.

    Am Raimartihof verbrachte ich von Samstag auf Sonntag eine super Nacht im Strohlager. Und ich war wirklich froh nicht oben im Wald zu liegen. Teilweise wackelte die ganze Scheune. Gegen 10:00 verließ das Strohlager und setzte mich wieder in die Gaststätte. Das Wetter am Sonntag war nicht wirklich besser. Gut es wendete nicht mehr so stark, dafür regnete es umso mehr. Daher sah mein Plan wie folgt aus: So lange es geht in der Gaststätte sitzen, dann noch kurz dem 24/7 Kiosk besuchen und es mir anschließend oben in der Rufenholzhütte gemütlich machen. Und genau das tat ich auch. Kurz bevor ich loswollte, wurde ich allerdings noch von einem anderem Wanderer angesprochen. Dieser war vor einer Woche von seinem PCT-Thruhike aus den USA zurückgekommen. Das es einen solchen Wanderweg nun auch in Deutschland gibt, begeisterte ihn. Mal sehen ob wur nochmal von ihm hören. Ab dem frühen Nachmittag saß ich dann in der Rufenholzhütte und hieß immer mal wieder völlig durchweichte und verfrorene Wander:innen willkommen und berichtete stets vom NST.

    Am nächsten Morgen begrüßte mich zunächst die bekannte dicke Nebelsuppe, die von den vergangenen Tagen im Schwarzwald kannte. Ich lief trotzdem gut gelaunt los und machte mich daran den Feldberg zu besteigen. Und tatsächlich! Kurz vorm Gipfel riss der Himmel auf...zumindest ein Bisschen. Dieses noch etwas wechselhaft Wetter begleitete mich auf dem weiteren Tag. Aber ich konnte immerhin immer mal wieder etwas sehen. Und was ich sah gefiel mir sehr gut.

    Auf dem Belchen zog leider wieder dichter Nebel auf. So blieb mir der Blick ins Münstertal leider verwehrt. Dies ist besonders schade, da das Münstertal bei uns eine besondere Bedeutung hat. Dort heirateten meine Eltern und dort machten wir in meiner frühen Kindheit auch immer Urlaub. Es ist nun also klar. Der Schwarzwald wird zukünftig noch einmal durchwandert. Zuviel lag im Nebel.

    An der Richstatthütte hinterm Belchen fand ich mein Nachtlager. Im dichten Nebel beschloss ich mir ein kleines Lagerfeuer zu machen um mich nochmal ordentlich aufzuwärmen. Die Nacht würde kalt werden. Wie kalt die Nacht dann wirklich wurde, erzähle ich im nächsten Footprint.
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  • Alpenblick

    October 4, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 17 °C

    Um 2:00 wachte ich vor Kälte auf. Inzwischen hatte der Wind gedreht und pfiff nun genau in die Hütte rein. Ich schlüpfte noch zusätzlich in meinen Biwaksack. Langsam wurde es wieder warm und ich schlief wieder ein. Um 4:00 wachte ich dann wieder vor lauter Kälte auf. Ich zog mir noch meine Daunenjacke an. Ich schlief wieder ein. Um 6:00 wachte ich dann nochmal vor Kälte auf. Nun zog ich mir mein Quilt über den Kopf und fühlte mich wie in einem Kokon aber schlief wieder ein. Zusätzlich wurde ich noch von einer Maus immer mal wieder wachgehalten.

    Um 8:00 stand ich dann letztendlich auf. Als ich mein Frühstück machen wollte, musste ich feststellen, dass sich die Maus durch meinen Futtersack genagt hatte. Sie war in meinem Proteinpulver rausgekommen. Das hatte ihr wohl nicht geschmeckt, denn alles andere war heil geblieben.

    Heute spielte endlich wieder das Wetter mit und der Schwarzwald zeigte sich bon seiner besten Seite. Ich hatte tolle Aus- und Fernblicke. Schon bald erreichte ich den Blauen. Beim Aufblick erhaschte ich einen ersten kurzen Blick auf ein gewaltiges und noch feines Bergmassiv. Konnten das wirklich schon die Alpen sein? Auf dem Blauen bestieg ich den Aussichtsturm, hielt mein Blick beim Aufstieg jedoch noch gesenkt. Erst oben angekommen wollte ich dem Panorama seinen großen Auftritt lassen. Ich hob den Kopf und konnte meinen Augen kaum glauben. Was ein Anblick sich mir da bot! Ein tolles Gefühl nach dieser langen Zeit das erste Mal das Ziel in etwa absehen zu können.

    Nun eilte ich nach Kandern um mich im Ort noch mit einem Kaffee und einem Stück Kuchen diesen Meilenstein zu feiern. Dann noch schnell ein paar Sachen für Abends einkaufen un weiter Richtung Süden durch die tolle Wolfsschlucht mit steilen Wänden aus Kalkstein. In der Baselblickhütte fand ein hervorragendes Nachtlager, das mir eine warme und windgeschützte Nacht versprach. Zum allem Überfluss wurde ich auch noch mit einem wahnsinnigem Sonnenuntergang über der Rheinebene und den Vogesen belohnt. Ein wirklich toller Tag!
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  • Der gräserne See

    October 5, 2022 in Germany ⋅ ☀️ 20 °C

    Die Nacht in der Baselblickhütre war an sich super. Allerdings fielen die ganze Nacht Eicheln aufs Dach. Jedes Mal mit einem lauten metallischem Plonk! Das ein ums andere Mal schreckte ich davon auf.

    Der Weg sollte mich an diesem Morten bis nach Lörrach führen. Schon bald tauchte die beeindruckende Burgrunie Rötteön vor mir auf. Anschließend ging es runter nach Lörrach. Das dachte ich zumindest. Der Weg machte noch einmal eine ordentliche Schleife und führte über einen Berg, ehe ich tatsächlich in Lörrach ankam. Dies versuchte ich mit zwei Dingen zu entschädigen. Zuerst ging ich Takkos essen und anschließend zu Decathlon um mir neue Schuhe und noch einen warmen Fleecepulli für Tagsüber zu kaufen.

    Aus Lörrach raus folgte ich nun dem Main-Neckar-Rhein Weg. Zumindest versuchte ich das. Dieser Weg wird anscheinend überhaupt nicht mehr gepflegt. Besonders schön war der Weg allerdings auch nicht. Die meiste Zeit lief ich auf Waldautobahnen ohne schöne Aussichten. Erst kurz vor meinem Tagesziel, als ich auf der Ostvariante des Westwegs unterwegs war, wurde es wieder schöner. Als Ziel hatte ich mir bei WWW die Schutzhütte am Eichener See abgeguckt. Etwa ein Kilometer vor dem See traf ich noch auf einen Anwohner und seine Hündin Ronja. Die beiden liefen etwa 100 m vor als Ronja mich bemerkte, ihrem Herrchen entwischte und zu mir gelaufen kam. Da sie mich zwischenzeitlich anbellte, war ich mir erst nicht so sicher ob sie mir freundlich gesinnt war, aber nach einem kurzem beschnuppern vertrugen wir uns ganz gut. Inzwischen war auch das Herrchen angekommen und wir unterhielten uns noch etwas über die Gegend und den NST. Die Hütte sei gut, verabschiedete er sich bald, nicht ohne mir noch den Weg genaustens zu erklären. Auf diesem Weg hielt noch ein Pärchen in einem großem Kastenwagen neben mir und fragten mich ob ich nicht bei ihnen am Bauwagen zelten wolle. Normalerweise hätte ich bestimmt ja gesagt, aber nach 35 km wollte ich nur noch schnell ins Bett und meine Ruhe haben. Ich lehnte also dankend ab und machte mich die letzten Meter auf zu See.

    Aus den letzten beiden Gesprächen heraus hatte ich schon erfahren, dass der See kderzeit kein Wasser führt. Und so erblickte ich eine gräserne Senke mit einem Pegelmesser im Zentrum. Ein durchaus kurioser Anblick, der wohl immer noch nicht ganz geklärt ist. Bei. Eichener See handelt es sich um eine Doline, also um eine unterirdisch eingebrochene Karsthöhle. Diese Doline ist mit anderen Höhlen in der Gegend in irgendeiner Form verbunden. Jedoch konnte bis heute kein Zufluss oder Abfluss aus der Doline gefunden werden. Und so ist der See manchmal in niederschlagsreichen Phasen mit Wasser bis zu einer Höhe von 2,5 m gefüllt und manchmal eben nicht.

    Die Hütte war übrigens wirklich klasse!
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  • Der Fernwanderer

    October 6, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 15 °C

    Ich war gerade um 7:30 von meinem Wecker wach geworden, da fuhr ein Auto genau hinter die Hütte. Ich blieb zunächst liegen und hoffte, dass es sich nur um einen Spaziergang oder so handelte. Aber dann begann der Krach! Gekommen waren Arbeiter die, die Wiese rund um die Hütte mähen wollten. Ein großer Rasenmäher und drei motorisierte Kantenschneider sorgten dafür, dass alle Ruhe den Platz verlassen hatte. Auch schossen die Gerätschaften immer wieder Steine gegen und in die Hütte. Also nichts wie weg.

    Ich wollte sowieso um 9:00 in Wehr sein. Denn ich hatte mich für den heutigen Tag mit niemand geringerem als dem Fernwanderer verabredet! Darauf freute ich mich schon sehr und wollte entsprechend Gas geben. Aber meine Hüfte machte mir einen kleinen, aber schmerzhaften Strich durch die Rechnung. Die hatte schon am Tag zuvor wehgetan und es schien nicht besser geworden zu sein. Also musste ich doch etwas langsamer machen und kam ein paar Minuten zu spät zum Treffpunkt.

    Das tat unserem Treffen aber überhaupt keinen Abbruch. Freudig begrüßten wir uns und fingen sofort das fachsimpeln über unsere Ausrüstung, das Fernwandern an sich und natürlich auch über den NST an. Ganz nebenbei begann ich so den Schluchtensteig. Auch die Hüftschmerzen traten komplett in den Hintergrund.

    Kaum waren wir aus Wehr raus, schraubten wir uns im Wehratal die Hänge hinauf. Der Schluchtensteig konnte mich hier direkt begeistern mit tollen Singletrails und ersten kleinen Wasserfällen. Der Fernwanderer zeigte und erklärte mir noch die zahlreichen Pilze die derzeit im Schwarzwald wachsen. Von Beginn an war es ein schöner Wandertag.

    Und so ging es immer weiter. Die Zeit raste nur so dahin und kurz nachdem wir die Seite der Wehraschlucht gewechselt hatten, standen wir in Au. Nun war es Zeit für die Vespa. Der Fernwanderer tischte ordentlich auf und wir schlugen uns die Bäuche voll. Besonders gut schmeckte mir ja der Wein! Da wüsste ich gerne, welcher das genau war und wie ich in Bonn daran komme!

    Nun ein bisschen kugelrunder und etwas angedüselter ging es für uns auf das letzte gemeinsame Wegstück. Viel zu schnell erreichten wir Schwarzenbach, wo sich unsere Wege schon wieder trennen mussten. Der Fernwanderer musste seinen Bus in Todtmoos bekommen und ich war schon quasi an meinem Ziel angekommen. Lieber Fernwanderer, vielen Dank für diesen wirklich tollen Wandertag. Ich habe mich sehr gefreut dich kennenzulernen und kann nur danke sagen! Auch du hast mich meinem Ziel wieder ein gutes Stück näher gebracht.

    Ich lief noch zum Wanderstützpunkt Hundehütte, wo ich unter dem Vordach ein tollen Schlafplatz fand und im offenen Klo meine leeren Akkus alle wieder aufladen konnte. An dieser Stelle noch vielen Dank an WWW und vor allem FrankHikes, die mich zielsicher zu diesem tollen Schlafspot steuerten.
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  • Bis ins Muchenland

    October 7, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 14 °C

    Am Wanderstützpunkt habe ich hervorragend geschlafen. Die Nacht war angenehm warm und kein Windzug erreichte mich.

    Mein Weg führte mich zunächst nach Todtmoos. Dort gab es ein kleines Frühstück beim Bäcker bestehend aus einer leckeren Gemüsequiche und natürlich einen heißen Kaffee. Die Konditorei Bockstaller bietet auch noch manch andere Leckerei.

    Anschließend machte ich mich auf nach St. Blasien. Ehrlich gesagt ist von dieser Etappe nicht viel hängen geblieben. Ich lief viel auf Waldautobahnen durch Wald...das Highlight was mir aber in Erinnerung geblieben ist, ist der Steinbruch St. Blasien-Ibach, wo es neben einem tollem Besucherstollen auch noch eine tolle Schutzhütte gibt, in der man sehr gut eine Nacht verbringen kann.

    Beim Abstieg nach St. Blasien haut einen der Anblick vom Dom dann plötzlich doch aus den Socken. Ein wirklich sehr beeindruckendes Bauwerk. Und das auch von Innen. Im Zentrum der Kuppel zu stehen ist schon ein besonderer Moment. In St. Blasien besuchte ich noch kurz den Lidl und machte mich anschließend auf die Windbergwasserfälle zu erkunden. Wieder ein klasse Abschnitt.

    Nach den Wasserfällen kommt dann ein Anstieg, der es wirklich in sich hat. Es war steil und hörte einfach nicht mehr auf. Immer höher und höher, keuschte ich den Berg rauf. Zum Schluss wurden die Anstiege dann wieder angenehmer, aber es ging immer noch höher. Beim Wanderparkplatz Muchenland fand ich dann in der Schutzhütte direkt an der Straße ein passables Nachtlager. Gegen 21:00 hielten dort zwar nich ein paar Autos und Leute stiegen aus, aber ich wurde in Ruhe gelassen.
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  • Wutachschlucht

    October 8, 2022 in Germany ⋅ ☁️ 15 °C

    An diesem Morgen machte ich mich früh auf den Weg, denn ich hatte mir eine weite Etappe rausgesucht: 37 km bis in die Wutachschlucht. Erstmal ging es wieder ordentlich bergauf. Oben angekommen gab es eine erste Belohnung in Form eines tollen Ausblicks auf den Schluchsee. Hier telefonierte ich erstmal mit meiner Trailmanagerin, nachdem es am Abend zuvor einfach kein Netz gab.

    Einen nächsten Stopp legte ich beim Unterkrummenhof ein. Hier gab es ein leckeres Frühstück bestehend aus Linzer Torte und wie immer einem heißem Kaffee. Irgendwie vertrödelte ich hier etwas die Zeit. Das frühe Aufstehen schien fast schon umsonst gewesen zu sein. Also hieß es auf der flachen Seeetape Vollgas zu geben. Hinter dem See schraubte ich mich zum Bildstein hoch. Der Fernwanderer hatte mir empfohlen die paar Extrameter zu machen, da der Aussichtspunkt nicht direkt am Weg liegt. Und es lohnt sich auf jeden Fall.

    Es ging weiter über die Fischbacher Höhe mit einer wirklich tolle Hütte mit Wasserquelle und der Cyriakkapelle, wo ich jeweils ein kurzen Ministopp einlegte. Angekommen in Lenzkirch besuchte ich kurz den Edeka um noch ein paar Snacks für den Moment und etwas zu essen für die nächsten zwei Tage zu holen.

    Vorbei am Roodbach-Wasserfall erreichte ich die Wutachschlucht. Gegen 16:00 erreichte ich die Gutach-Wutach-Brücke, wo aus der Gutach und der Haslach die Wutach wird. Der Weg entlang der Wutach ist wirklich klasse. Immer wieder ging es rauf und runter. Dabei führt der Weg aus durch die Erdgeschichte. Beginnend mit dem Buntsandstein folgte ich der Wutach durch den Muschelkalk bis in den Keuper (das geologische Erdzeitalter der Trias). Am nächsten Tag sollten noch Lias und Dogger folgen (zusammen mit dem Malm das geologische Erdzeitalter des Jura).

    Ab der Schattenmühle fing es dann erst richtig an. Der Weg verwandelte sich in einen Singletrail, den ich dank der Uhrzeit auch an einem Samstag ganz für mich hatte. Die Bilder sprechen hier denke ich für sich.

    Nach 37 km erreichte ich die Schurhammerhütte. Schon ein paar 100 Meter vorher roch ich das Lagerfeuer. An der Hütte traf ich auf Gitta und Bilal, die das Wochenende über in den verschiedenen Schluchten der Region wanderten. Die beiden hatten ihr Zelt in Nähe der Feuerstelle aufgeschlagen und hatte auf dem Feuer gerade eine Kürbissuppe gekocht. Sofort wurde ich eingeladen mich ans Feuer zu setzten und etwas Suppe zu essen. Wir verbrachten den gesamten Abend zusammen und unterhielten uns über alles mögliche Ernsthaftes und Sinnloses, über den NST oder über die Wortherkunft von Otto Normalverbraucher. Ohne Internet in der Schlucht kamen wir auf mal mehr mal weniger sinnvolle Erklärungen. Ich hatte also mal wieder einen sehr schönen Abend.
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