Schottland

June - July 2023
Mit Findus geht es auf die Reise um ganz Schottland herum.
Die Castles warten, der Dudelsack ruft und die Destillerien locken!
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  • Day 3

    Dean Village

    June 17, 2023 in Scotland ⋅ ☁️ 20 °C

    Ich fahre mit dem Rad ein wenig aus dem Stadtzentrum heraus, vorbei an fragwürdiger Kunst, zum Dean Village. Hier gab es früher unzählige Wassermühlen. Heute drängen sich Besuchermassen durch die eigentlich ganz hübschen Gassen. Entlang des Flusses Leith fahre ich nun aber zurück zu Findus.Read more

  • Day 3

    Cramond Island

    June 17, 2023 in Scotland ⋅ ☁️ 18 °C

    Von meinem Nachtplatz aus mache ich einen kurzen Spaziergang zur Insel Cramond. Ja richtig, da gerade Niedrigwasser ist, kann ich laufen! Cramond Island ist eine Gezeiteninsel. Der Betonwall, den ich entlang gehe, ist bei Flut mehrere Meter hoch mit Wasser bedeckt. Die vielen Betonsäulen wurden im zweiten Weltkrieg als Torpedo- umd Boots-Sperren errichtet.
    Die Insel ist unbewohnt, aber ich entdecke viele Überreste von Militärgebäuden. Im zweiten Weltkrieg gehörte Cramond Island zu einem Netzwerk aus Suchscheinwerfern und Geschützen um die Häfen zu schützen. Allerdings sollen die diensthabenden Wachposten gerne geschlafen haben, sobald die Insel vom Festland abgeschnitten war.
    Als es anfängt zu regnen, gehe ich lieber schnell zurück ins Auto.
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  • Day 4

    H.M.Y. Britannia

    June 18, 2023 in Scotland ⋅ ☁️ 18 °C

    Der Tag beginnt für mich mit einem Besuch der (ehemaligen) königlichen Yacht Britannia. Nach einer kurzen Ausstellung gehe ich mit dem Audioguide im Ohr auf das Schiff. Mein Rundgang beginnt auf der Brücke, auf der immer 3 Personen Wachdienst hatten. Es gibt keine Stühle, weil die Diensthabenden immer aufmerksam bleiben sollten. Hinter der Brücke entdecke ich den Flaggenmast und das ordentlich sortierte Flaggenregal.
    Ein Deck darunter blicke ich in die Kabinen des Admirals und der Offiziere. Lediglich der Admiral besaß ein eigenes Bad, selbst die Offiziere mussten sich ein Bad teilen.
    Außen steht plötzlich ein Land Rover an Deck! Beim Bau des Schiffes hielt man eine Garage für zwingend notwendig. Mit einer komplizierten Seilkonstruktion konnte man den Land Rover und den Rolls Royce an Bord heben - letzterer passte jedoch nur mit abmontierten Stoßstangen in die Garage. In den letzten Dienstjahre verzichtete man lieber auf das Fahrzeug und nutzte den Platz als Bierlager...
    Der Großmast teilt das Schiff in der Mitte: vorne befinden sich der Arbeitsbereich und die Unterkünfte der Mannschaft und im hinteren Bereich sind die königlichen Räume. Im hinteren Teil sind die Fenster höher angebracht, sodass niemand im Vorbeilaufen versehentlich hineinsehen konnte. Alle Arbeiten im hinteren Teil mussten still ausgeführt werden und bis 8 Uhr morgens fertig sein. Außerdem mussten die Matrosen im königlichen Bereich die Mütze abnehmen. Somit trugen sie offiziell keine Uniform mehr und die königliche Familie musste nicht permanent salutieren.
    Die auf Wunsch von Charles und Diana extra eingerichtete Honeymoon-Suite enthält das einzige Doppelbett auf der Britannia. Ein Deck darunter gelange ich in die Offiziersmesse und deren Vorraum. Hier wurden interessante Spiele gespielt, wie das Y-Quiz und Wombat-Tennis. Außerdem gibt es einen hölzernen Affen, den zwar niemand berühren durfte, der aber dennoch täglich an einem anderen Ort in der Messe zu finden war. In der Messe fand das förmliche Dinner statt. Das Tischgebet wurde reihum gesprochen und musste in Reimform sein.
    Der königliche Speisesaal ist der größte Raum der Yacht. Hier saßen schon Churchill, Ghandi, Mandela, Jelzin, Thatcher und weitere berühmte Persönlichkeiten. Die Gedecke wurden höchstgenau mit einem Lineal platziert.
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  • Day 4

    H.M.Y. Britannia (Teil 2)

    June 18, 2023 in Scotland ⋅ ☁️ 18 °C

    Weiter geht es ein Deck tiefer in den nicht mehr ganz so komfortablen Unterkünften der Bootsmänner. Auch die Marines, die für die Sicherheit verantwortlich waren, und die Mitglieder der Band schliefen hier. Die Marines tauchten täglich unter dem Schiff, um Sprengsätze oder andere Gefährdungen zu entdecken.
    Die Mitglieder der Band waren alle professionelle Musiker, die täglich probten - so weit entfernt wie möglich von den königlichen Gemächern. Sie mussten alle Nationalhymnen perfekt spielen können und beherrschten ein großes Repertoire aus allen Stilrichtungen.
    Der NAAFI-shop verkaufte damals alles von Zahnpasta über Süßigkeiten bis hin zu Souvenirs mit dem königlichen Wappen. Heute fehlt die Zahnpasta, aber Süßigkeiten und Souvenirs werden immer noch verkauft. Das Mail Office war in jedem Hafen der beliebteste Ort, da die Besatzung hierdurch mit der Familie in Kontakt bleiben konnte.
    Die Sick Bay - die Krankenstation - interessiert mich natürlich besonders. Sie besteht aus einem Krankenzimmer mit zwei Betten, dem Sprechzimmer und Büro und einem OP-Saal. Der Arzt, der medizinische Assistent und der Physiotherapeut waren nur für die Crew zuständig. Kam die Queen an Bord, brachte sie ihren eigenen Arzt mit.
    Die Wäscherei war rund um die Uhr mit 9 Matrosen besetzt, um die Unmengen an Wäsche zu reinigen. Bei offiziellen Fahrten musste die Besatzung teilweise 6 mal am Tag die Uniform wechseln, sodass viel Wäsche anfiel. Auch die Kleidung der Royals wurde hier gewaschen - allerdings an anderen Tagen als die der Besatzung.
    Zuletzt sehe ich noch den auf Hochglanz polierten Maschinenraum der Yacht. Ich bezweifle, dass der auch zu Betriebszeiten so sauber war...

    Übrigens stehen alle Uhren auf der Britannia auf 3:01 Uhr - der Zeit, als die Queen die Yacht zum letzten Mal verlassen hat.
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  • Day 4

    Dundee

    June 18, 2023 in Scotland ⋅ ☁️ 19 °C

    Über eine der drei imposanten Brücken bei Edinburgh führt mich mein Weg nach Dundee. Ich bekomme einen wunderbaren Parkplatz mit Meerblick etwas außerhalb der Kleinstadt. Mit dem Fahrrad fahre ich in die Innenstadt und schaue mich etwas um. Ich entdecke eine interessante Bronzestatue. Etwas Recherche verrät mir, dass es sich um die schottische Comicfigur Desperate Dan handelt, deren Erfinder aus Dundee stammt. Desperate Dan ist ein superstarker Western-Held, der von der bösen auf die gute Seite wechselt und mit seiner Stärke den Schwachen hilft, wobei er immer wieder aus Versehen Schaden anrichtet und neue Probleme verursacht.
    Durch die Fußgängerzone schlendere ich zum McMagnus. In dem Kunstmuseum befindet sich hauptsächlich moderne Kunst - ich bewundere also lieber die schöne gotische Bauweise von außen. Die St.Pauls Cathedral heißt mich zwar sehr freundlich willkommen, die Türen sind aber leider zu...
    Ich lasse mich ausnahmsweise auch einmal von kulinarischen Reisetipps leiten und lande im "the Flame Tree", einem kleinen Café und Bistro. Anlässlich des pride month - der in Schottland allgemein sehr präsent zu sein scheint - gibt es hier Regenbogen-Bagles. Die sehen nicht nur fantastisch aus, sondern schmecken auch noch so!
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  • Day 4

    Discovery Point Dundee

    June 18, 2023 in Scotland ⋅ ☁️ 19 °C

    Ich entdecke am Wasser das Museum "Discovery Point" und werde durch die hier stehenden Pinguine aufmerksam. Spontan entschließe ich mich zu einem Besuch. Das Museum dreht sich um die Arktisexpedition des hier ausgestellten Forschungsschiffes "Discovery".
    Die Ausstellung beginnt mit einer multimedialen Präsentation eines Modells der Erde - "Gaia" von dem Künstler Luke Jerran.
    Es folgt ein Film, der mich mitnimmt in das Dundee im Jahr 1901. Die Stadt ist eine pulsierende Industriemetropole und überbevölkert. Hohe Miethäuser wachsen aus dem Boden. Da viele der Männer bei der Armee oder nach Übersee ausgewandert sind, sind etwa 75% der Bevölkerung weiblich, weshalb Dundee auch "She-Town" genannt wird.
    Die Stadt besitzt drei Bahnhöfe und mehrere Docks zum Bau von Schiffen. Innerhalb von 12 Monaten entsteht hier die Discovery. Auch die berühmte Fregatte HMS Unicorn wurde hier gebaut.
    Der nächste Teil der Ausstellung nimmt mich mit der Discovery auf die Reise zur Antarktis.
    Anschaulich wird erklärt, wie das Schiff gebaut wurde und welchen Proviant es an Bord nahm. In einem Film wird die Mannschaft unter Kapitän Robert Falcon Scott vorgestellt.
    Die Discovery verbrachte 2 Winter in der Antarktis, bevor sie zurück kehrte. In dieser Zeit machten die Forscher große Entdeckungen. Das geologische Profil der Antarktis wurde bis heute nur miminal korrigiert.
    Ein paar Jahre später machte sich Scott erneut auf die Reise zur Antarktis, um als erster Mensch den Südpol zu erreichen. Nunja: als er dort ankam, fand er die norwegische Flagge von Amundsen vor...
    Ich gehe nun in den Außenbereich und schaue mir das Schiff selbst an. Modellfiguren verdeutlichen die Arbeit an Bord und in jeder Kabine ist noch einmal ein Kurzportrait des Bewohners aufgestellt. Es ist wirklich beeindruckend, wie dick diese Holzbalken teilweise sind. Zwischen den Holzschichten des Rumpfes sind überall Hohlräume, die mit Salz gefüllt wurden. So wurde Feuchtigkeit gebunden und das Holz hielt länger.

    Zwei Schiffe an einem Tag, die unterschiedlicher kaum sein könnten!
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  • Day 4

    Ins Landesinnere

    June 18, 2023 in Scotland ⋅ ☁️ 14 °C

    Ich stelle fest, dass direkt neben meinem eigentlich geplanten Schlafplatz in Dundee ein Volksfest gefeiert wird. Also beschließe ich, die morgige Fahrtzeit etwas zu verkürzen und mich schon einmal auf den Weg zu machen. Ich fahre nun immer weiter ins Landesinnere. Vorbereitend auf die nördlicheren Gebiete, führt mich das Navi auch über etwa 30 km auf einer Single Track Road, also einer etwa 3 Meter breiten mäßig asphaltierten Trasse mit regelmäßigen Ausweichbuchten für Gegenverkehr. Um mich herum ist Natur pur. Kahle Hügellandschaften wechseln sich ab mit den dichten Wäldern im Tal. Kurz vor Ende der Straße kommt natürlich auch Gegenverkehr und ich muss ein paar (mehr) Meter zurück setzen.
    Weiter geht es mit bis zu 12% Steigung durch wilde Natur, bis ich schließlich einen Parkplatz zu meinem Nachtplatz erkläre.
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  • Day 5

    Balmoral Castle

    June 19, 2023 in Scotland ⋅ ☁️ 14 °C

    Heute bin ich wieder unterwegs auf den Spuren der Royals. Nach einer regnerischen Nacht auf einem Parkplatz fahre ich noch etwa 5 Minuten weiter zum Schloss Balmoral, in dem die königliche Familie traditionell ihren Sommer verbringt. Mit einem Audio Guide bewaffnet, schlendere ich zunächst die lange Auffahrt entlang. Um mich herum ist ein dichter Nadelwald mit großen, alten Bäumen.
    Der Küchengarten des Schlosses dient dazu, die Familie während ihres jährlichen Aufenthalts im August zu versorgen. Hier wachsen verschiedene Gemüsesorten, Salate, Obst, aber auch Schnittblumen für die Dekoration des Schlosses. Da die Winter hier eiskalt sein können und der Boden oft erst ab Juli sicher frostfrei ist, ist dieser Garten eine große Herausforderung für die Gärtner. Auch alle Rosen sind so gezüchtet, dass sie zur Anwesenheit der Royals blühen.
    In der Parkanlage wird aktuell einiges umgebaut. Der neue König Charles lässt beispielsweise ein Labyrinth in Form der schottischen Distel bauen.
    Der Ballsaal ist der einzige Raum im Schloss selbst, der öffentlich zugänglich ist - hier sind Fotos verboten und die vielen Aufpasser rund herum lassen mir da auch keinen Spielraum. Der Ballsaal ist der größte Raum im Schloss und Schauplatz aller gesellschaftlichen Events. Aktuell stehen hier zahlreiche Vitrinen mit Fotos von der Queen und König Charles.
    Der offizielle Rundgang endet an den Stallungen. Wo früher Kutschen parkten, ist heute Platz für die Autos der königlichen Familie, wenn sie hier zu Besuch ist.
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  • Day 5

    Balmoral Park

    June 19, 2023 in Scotland ⋅ 🌧 15 °C

    Nach dem offiziellen Rundgang nutze ich das überraschend gute Wetter und spaziere noch etwas durch die endlose Parklandschaft hinter dem Schloss.
    Ich finde den Tierfriedhof, auf dem die hier verstorbenen Corgies begraben liegen.
    Zurück gehe ich am Ufer des River Dee und beende nach einem Kaffee meinen Besuch des Balmoral Castle.
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  • Day 5

    "Fitti"

    June 19, 2023 in Scotland ⋅ 🌬 18 °C

    Angekommen in Aberdeen finde ich einen wunderschönen Parkplatz direkt an der Wasserkante. Ein erster Ausflug führt mich zur Brandung und anschließend in die kleine Siedlung Footdee - gesprochen "Fitti". Es besteht aus Reihen fast einheitlicher Cottages aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, die in kleinen Quadraten organisiert sind. Die Siedlung wurde ursprünglich gebaut, um den Fischern der Stadt, die in minderwertigen Unterkünften rund um das Hafengebiet lebten, ein neues Zuhause zu bieten. Heute ist es eine Gegend mit einer exzentrischen Mischung aus ordentlichen Hütten und seltsamen, baufälligen Nebengebäuden. Die unglaubliche Ähnlichkeit der Häuser zueinander ist darauf zurückzuführen, dass sie alle in der gleichen Höhe und Breite gebaut wurden, mit passenden Fenstern und Türen. Erst nachdem der Rat die Wohnungen in den 1870er Jahren verkauft hatte, durften Hausbesitzer Änderungen an ihrem Eigentum vornehmen. Viele wuchsen nach oben, aber wegen der begrenzt verfügbaren lokalen Baumaterialien wurde der ursprüngliche Charakter des Dorfes bewahrt. Umso mehr fallen die seltsam gestalteten Nebengebäude und Schuppen, die rund um die zentralen Grünflächen verstreut sind, auf. Diese neuen Gebäude stehen dort, wo ursprünglich gemeinsame Grünflächen innerhalb jedes Quadrats waren. Der Platzmangel in den kleinen Cottages inspirierte die Bewohner jedoch dazu, Schuppen zur Aufbewahrung der Angelausrüstung und einen Waschraum für die Wäsche zu bauen. Es ist eigentlich ein Wunder, dass Footdee heute noch existiert, da es durch die boomende Ölindustrie vom Abriss bedroht war. Heute als Naturschutzgebiet eingestuft, ist Footdee eine einzigartige und farbenfrohe Oase.Read more