• Andreas Esterer
Mar – May 2024

Wanderlust 🥾

Schon lange schlummert die Sehnsucht in mir, Zelt und Schlafsack in den Rucksack zu packen, die Wanderschuhe anzuziehen und einfach darauf loszugehen. Die nächsten 12 Monate sollten genügend Möglichkeiten dafür bieten - schön, dass DU dabei bist ☀️ Read more
  • Trip start
    March 12, 2024
    Vom regnerischen Flughafen Wien, weiter..ins sonnig warme Lissabon ☀️Praça do ComércioDer Charme der Stadt zeichnet sich durch ihre schönen.... und zugleich heruntergekommenen Fassaden ausAuf der anderen Seite des 2,5km breiten Tejos....die Stadt Almada.Mit ihr das Denkmal Cristo Rei.Zurück in Lissabon....lasse ich den Tag ausklingen....und genieße den Sonnenuntergang mit Blick auf die Stadt.

    Wien nach Lissabon 🛫🇵🇹

    Mar 12–14, 2024 in Portugal ⋅ ☁️ 19 °C

    Nun geht es also los in Richtung Portugal, genauer gesagt zunächst nach Lissabon. Eine Stadt die mich jedes Mal aufs Neue mit ihren vielen Hügeln, den schönen Altbauten und den malerischen Gassen in ihren Bann zieht. Ein Ort an dem ich mich wohl fühle. Ein Ort den ich auch nach all der Aufregung, dem Abschiedsschmerz und den Bedenken in den letzten Tagen dringend brauche. Mir graut ein wenig vor meinem Wandervorhaben, wenn ich mir meinen riesigen Rucksack so anschaue. Daniela gab mir den Rat ihm einen Namen zu geben, sodass er nicht mehr ganz so bedrohlich rüberkommt - mal schauen welchen Namen er sich in den kommenden Wochen verdient 🤨

    Jetzt heißt es aber erst mal die Stadt zu genießen und so viele Pastel de Nata wie möglich in mich reinzustopfen 🤤
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  • Der offizielle Beginn des Fischerpfads führt..
    ..gleich mal hinab zum Strand und zum Wasser.Die Küstenwege führen durch mal feineren....und mal gröberen Sand....und werden hier und da von kleinen Rinnsalen unterbrochen.Der Weg selbst ist gekennzeichnet durch grün-blaue Markierungen....und bietet beinahe durchgehend....traumhafte Ausblicke.So ganz alleine hatte ich den Weg dann....doch nicht, weswegen mich Lucia aus Vicenza eine Zeit lang begleitete.Zu den eindrucksvollen Ausblicken....trugen auch die unzählige Pflanzen bei.Für all jene, die noch etwas Energie haben, gäbe es noch ein paar Übungen am Wegesrand.Ich genoß aber dann doch lieber....den Ausblick und die Abendstimmung.Vorbei an der kleinen Ortschaft Porto Covo....beginne ich Ausschau zu halten nach einem geeigneten Schlafplatz.Nach 19km war dann Schluss, sodass....ich direkt am Weg das Zelt aufgebaut habe....und mir noch einen Tee gekocht habe.

    Am Fischerpfad: Sines -> Porto Covo

    March 14, 2024 in Portugal ⋅ ☀️ 18 °C

    Für meinen ersten portugiesischen Weitwanderweg habe ich den Fischerpfad auf der Rota Vicentina für mich entdeckt. Von Sines weg warten in etwa 230km auf mich, die mich der Algarve entlang nach Lagos führen sollen.
    Mit dem Bus ging’s von Lissabon raus nach Sines, von wo Fridolin 🎒(Danke Eva 🤗) und ich zunächst mal 8km einer Asphaltstraße entlang latschten, ehe der eigentliche Wanderweg mit wunderschönen Küsten begann. Schon nach wenigen Kilometern war klar, dass ich definitiv schon mal schlechtere Entscheidungen getroffen habe 🌊☀️
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  • Porto Covo -> Vila Nova de Milfontes

    March 15, 2024 in Portugal ⋅ ☁️ 18 °C

    Nachdem ich am gestrigen Abend mein Zelt direkt am Weg aufgeschlagen habe, läutete der Wecker bereits um 06.00 Uhr morgens, sodass ich genügend Zeit hatte mein Zeugs einzupacken und mich in Luft aufzulösen. So zumindest der Plan. Im Schlafsack war es dann aber noch zu gemütlich und auch das schnelle zusammenpacken braucht noch etwas Übung. Gegen 08.00 Uhr hab ich es dann aber doch geschafft loszustarten, nur um dann 500m weiter wieder kehrt zu machen - Kappe liegen gelassen 🤦🏽
    Der restliche Tag lief dann deutlich geschmeidiger ab, auch wenn sich Fridolin merklich spürbar machte und meine Schultern und Hüften ordentlich leiden.
    Aber das Panorama entschädigte mehr als genug! 🌸
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  • Vila Nova de Milfontes -> Cavaleiro

    March 16, 2024 in Portugal ⋅ ☁️ 20 °C

    Da die heutige Nacht dann doch etwas kälter war, freute ich mich schon auf die ersten Sonnenstrahlen am Morgen - auch um das Zelt vom Tau zu trocknen. Nach einem ausgiebigen Frühstück, ging’s hinweg über Sand, Sand und nochmals Sand 😮‍💨
    Fridolin fühlte sich schwerer denn je an und mein Kopf pochte ordentlich. Nach einer längeren Pause, Kopfwehtablette und Justierung am Rucksack ging es zum Glück deutlich besser weiter. Auch der tiefe Sand fand sein vorläufiges Ende, sodass es nun auf recht rauem Stein weiterging. Alles in allem ein anstrengender Tag mit ersten Zweifeln, die aber letztlich die vielen Störche mit sich davontrugen 🪺 🐦
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  • Cavaleiro -> Odeceixe

    March 17, 2024 in Portugal ⋅ ☁️ 21 °C

    Nachdems schon langsam stinkig wurde, hatte die heutige Strecke erbarmen mit mir und ermöglichte das undenkbare: ich habe mich gewaschen 🥳
    Neben einen Art Trinkbrunnen gab es auch mehrere kleine Bäche/Quellen, die ins Meer floßen und mir und meinen heißen Höschen zu einer nie dagewesene Sauberkeit verhalfen 🫧
    Nebenbei ging’s auch einmal ins Meer und zudem führte ich mich selber zum Essen aus. Wegen der Trödelei musste ich mir dafür den heutigen Schlafplatz im Dunklen suchen ⛺️🌙
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  • Odeceixe -> Aljezur

    March 18, 2024 in Portugal ⋅ ☁️ 21 °C

    Da die Strecke sehr asphaltlastig sein soll bzw. die Feldwege kilometerweit geradeaus gehen sollen, habe ich mich entschieden einen kleinen Umweg zu gehen, um so nochmal ins Meer gehen zu können und auch ein wenig etwas von der kaum vorhandenen Landwirtschaft sehen zu können. Tatsächlich sind der Großteil der Flächen wild verwachsen, teils finden sich auch wunderschöne Blumenwiesen darin. Nutztiere gibt es eher selten - und wenn dann auf Weiden und in einer geringen Stückzahl. Einen richtigen Hof, wie ich es von zuhause kenne, habe ich überhaupt noch nicht gesehen - höchstens so in der Art Sacherl 🐷🐮

    Da mir heute Nacht die Energie ausgegangen ist - und zwar die meiner Powerbank - werde ich heute in einem Hostel übernachten. Und ja, die Dusche war guuuuut 🛀🏽
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  • Aljezur -> Arrifana

    March 19, 2024 in Portugal ⋅ ☁️ 18 °C

    Frisch geduscht und gut erholt - wobei mein Zelt eine deutliche angenehmere Morgenruhe als Hostels bietet - gehts es weiter zurück in Richtung Meer. Der offizielle Weg führt jedoch oft in der Nähe von Straßen entlang, sodass ich mir meine eigene Route raussuchen und so zwar ein paar Extrakilometer laufe, dafür aber einen deutlich schöneren Weg vor mir habe. Nach dem obligatorischen Gang ins Meer bin ich in etwa 90 Minuten mit Franziska aus der Schweiz unterwegs und genieße die nette Unterhaltung mit ihr. Da sie bzw. so wie alle WanderInnen in Arrifana bleiben, trennen sich unsere Wege wieder und so pack ich noch ein paar Kilometer oben drauf. Letztlich lande ich direkt am Meer und kann den Sonnenuntergang am Wasser genießen ☀️Read more

  • Arrifana -> Carrapateira

    March 20, 2024 in Portugal ⋅ ☁️ 16 °C

    Auf die heutige Etappe habe ich mich schon besonders gefreut, da der Pfad zwar zunächst auf wenig anspruchsvollen Wegen im Landesinneren verläuft, später aber nach Bordeira führt. Ein unheimlich großer Sandstrand, den ich bereits mit Raphaela vor mittlerweile fast sechs Jahren erkundet habe. Ab hier werde ich nun immer mal wieder auf Orte stoßen, die ich schon mal besucht habe. Ich werde tatsächlich etwas emotional und nostalgisch bei den schönen Erinnerungen, freue mich zugleich aber, die Plätze zu Fuß neu zu entdecken. Apropos Füße - die sind zwar mit ein paar Bläschen verseht, insgesamt aber in einen passablen Zustand. Auch mein Rücken ist gut in Schuss, was ich Fridolin hoch anrechnen muss 😌Read more

  • Carrapateira -> Vila do Bispo

    March 21, 2024 in Portugal ⋅ ☁️ 17 °C

    Nun war es also doch so weit und die erste Regentropfen fielen auf die staubige Erde herab. Deshalb möchte ich heute besonders Hedi danken, die mir meine Regenjacke noch rechtzeitig flicken hat können, nachdem ich sie mir in Osttirol aufgerissen habe! 🪡🧵
    Der Regen hielt zum Glück nicht allzu lange an, zudem verschonte er mich beim Zeltaufbau, weswegen ich im Trockenen schlafen darf ☔️
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  • Vila do Bispo -> Sagres

    March 22, 2024 in Portugal ⋅ ☁️ 19 °C

    Mit dem Erreichen des süd-westlichsten Punkt des europäischen Festlands, dem Cabo de São Vicente, ist die Nord-Süd-Route geschafft! Es geht nun weiter nach Osten, wo das Land zunächst deutlich grüner wird und die Algarve nun so richtig beginnt. Wieder finde ich mich an einigen Stellen, die ich bereits mit Raphaela bereist habe und freue mich dabei, wenn Erinnerungen hochkommen ☺️Read more

  • Sagres -> Salema

    March 23, 2024 in Portugal ⋅ 🌬 19 °C

    Nachdem sich nun doch seit mehreren Tagen die Sonne eher spärlich zeigte, wagte sie sich heute wieder etwas, wenn auch zaghaft, raus. Grund genug einen der vielen Strände auszuwählen und für sich in Anspruch zu nehmen 🏊🏼‍♂️
    So vertrödelte ich nicht nur einige Zeit am Meer, sondern wanderte zudem deutlich weniger als vorgenommen. Kurz vor Salema traf ich sowohl den Belgier Michel als auch Franziska (Schweiz), Anna (Deutschland) und Eric (Frankreich), welche ich die letzten Tage über immer mal wieder über den Weg lief. Die vier haben eine Art Baumhaus/Zelt in einem Eco Camping Ressort für fünf Personen gebucht - da musste ich nicht allzu lange darüber nachdenken 😌

    Morgen warten dann nicht nur ein paar Extrakilometer auf mich, sondern es wartet auch die letzte Etappe des Fischerwegs auf mich 👏🏼
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  • Salema -> Lagos 🏁

    March 24, 2024 in Portugal ⋅ ☁️ 21 °C

    Es ist geschafft! 🥳
    Die letzte Etappe des Fischerpfads hat es mit 27km und 750 Höhenmeter durchaus nochmal in sich - eventuell bin ich aber auch ein wenig verwöhnt, durchaus möglich 😏
    Wie auch immer, der ersten Fernwanderweg liegt hinter mir und meine Füße freuen sich schon auf etwas Pause 😴

    Ich bin sehr froh diesen Weg als meinen ersten gewählt zu haben, da er nicht nur unwahrscheinliche Landschaften zu bieten hat, sondern auch wohl zu den schönsten Küstenwanderung auf der Welt zählt. Ich bin sehr dankbar über das großartige Wetter (nur 2 Stunden Regen), die blühende Blumenpracht, die der Frühling mit sich bringt, tolle Naturspektakel rund um die Störche und die lieben Menschen die ich kennenlernen durfte. Es freut mich aber auch, dass ich den Weg so problemlos bestreiten habe können ohne größere Blessuren davon getragen zu haben. So kann es von mir aus weitergehen 😌
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  • In der Nähe des Busbahnhofs von Sevilla befindet sich der Plaza de España, der..
    ..es auf alle Fälle immer wert ist besucht zu werden!Schon in Sevilla werde ich Zeuge des ersten Umzugs. Allein in Sevilla....finden 90 Prozessionen innerhalb einer Woche statt.In Cádiz schlendere ich ein wenig durch die Gassen....und lerne so die älteste durchgehend bewohnte Stadt Europas kennen.Auch wenn es die Bilder anders vermuten lassen, war....es doch durchgehend stark windig....und immer mal regnerisch.Blick von einem Turm der Catedral de la Santa Cruz....auf ihre golden glasierte Glaskuppel.Eine gute Aussicht bietet sich der Torre Tavira.Umringt wird die Stadt von Küstenmauern, liegt sie doch großteils "im" Meer.Der Plaza ds San Antonio im Wolkenmeer.Die Prozessionszüge in Cadiz stehen denen in Sevilla um nichts nach. Auch hier....versammelt sich die Stadt um zu Feiern, aber....auch um zu Trauern. Die Prozessionen starten oft erst gegen Mitternacht, was....auch die kleinsten nicht hinter teilzunehmen.Getragen werden dabei nicht nur die Stationen des m Kreuzwegs....sondern auch Maria wird verehrt.

    Lagos, Sevilla und Cádiz

    Mar 25–31, 2024 in Spain ⋅ ☁️ 17 °C

    Nachdem ich Lagos zu Fuß erreicht habe, nahm ich mir ein wenig Zeit, um die Stadt zu erkunden und blieb daher noch für zwei Nächte. Um ehrlich zu sein ist die Stadt zwar ganz nett, wirklich viel gibt sie aber nicht her, weshalb ich mir allmählich Gedanken darüber machte, wie ich denn nun weitermachen möchte - was mir gar nicht mal so leicht fiel 🤔

    Ich entschied mich schlussendlich mit dem Bus in Richtung Andalusien aufzubrechen, wo zur Semana Santa (Heilige Woche) in der gesamten Region auf spektakuläre Art die Osterprozessionen aufgeführt werden. Die verschiedenen Bruderschaften (eine Art Orden) ziehen verschleiert in Kutten und Spitzkappen zu hunderten durch die Straßen, tragen dabei Kerzen und tonnenschwere Tragegestelle mit den Stationen des Kreuzweges und werden dabei von Blas- und Trommelmusik begleitet. Ein Spektakel, was zunächst als Außenstehender schwer zu begreifen ist, aber einen dennoch in den Bann zieht.

    Bereits in Sevilla kam ich beim Versuch den Busbahnhof zu wechseln bereits in den Genuss einer solchen Prozession, später in Cadiz noch einige Male mehr. Den genauen Zeitplan der Prozessionen habe ich nie so recht durchschaut, die Feierlichkeiten dauerten aber jeweils immer nach Mitternacht an, wobei die ganze Stadt, ob jung oder alt, auf den Beinen ist.

    Wie schon kurz angedeutet, blieb ich nur für drei Stunden in Sevilla, da ich die Stadt schon von einem früheren Aufenthalt bereits kannte - definitiv aber eine der schönsten Städte Spaniens und auf jeden Fall einen Besuch wert. Meine Reise sollte aber mit mehrtägigen Zwischenstopp in Cádiz nach Tarifa weitergehen, von wo ich den Fernwanderweg GR7 gehen möchte. Der Weg führt grundsätzlich von Tarifa nach Andorra, wobei ich zunächst mal den andalusischen Teil erwandern werde, alles andere lasse ich mir vorerst offen. Zunächst werde ich aber mal den Regen und die Windböen abwarten, die noch bis einschließlich Ostersonntag anhalten sollten 💨⛈️
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  • Auf dem GR 7: Tarifa -> Algeciras

    April 1, 2024 in Spain ⋅ ☀️ 15 °C

    Sieben Tage hielt letztlich die verregnete Auszeit an, welche ich an den letzten beiden Tagen in Tarifa überbrückte. Ab heute heißt es allerdings wieder Trockenheit und Sonnenschein 🌻
    Da mir die Decke ohnehin schon auf den Kopf zu drohen fiel, war es nicht sonderlich schwer mich für den Start der Wanderung zu motivieren. Der andalusische Teil des Gran Reccorido 7, kurz GR7, startet in Tarifa und endet irgendwann nach 600-750 km (so genau weiß ich das tatsächlich nicht) in Puebla de Don Fadrique. Aber, wie so oft, Schritt für Schritt - alles kann, nichts muss. Jetzt freue ich mich einfach auf den Beginn 🥾

    heute: 26,8 km, 651 hm
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  • Algeciras -> Estación Férrea

    April 2, 2024 in Spain ⋅ ☀️ 17 °C

    Also eigentlich habe ich mich schon auf die erste Nacht im Zelt gefreut - nur wusste ich da noch nicht, wie schlecht ich schlafen würde. Gefühlt alle fünf Minuten wurde ich wach, weil ich entweder Blödsinn träume, mir mein linkes Bein weh tat, mir kalt war oder ich mit Jacke im Schlafsack zu schwitzen begann. Irgendwann klappte es aber dann doch mit der Erholung und so machte ich mich auf in die nächstgelegene Hafenstadt Algeciras, die einen Blick auf die britische Enklave Gibraltar freigibt.

    Im Vorhinein habe ich schon bemerkt, dass die heutige Etappe viel durch Städte und entlang Asphaltstraßen gehen wird, nachdem dann aber zudem ein Weg durch ein Naturschutzgebiet gesperrt war, endete meine Route erneut auf der stark befahrenen Straße. Hier bildete sich ein Stau, sodass ich mich an den Autos vorbeiquetschen musste. Insgesamt kam ich heute nur auf drei Kilometer Schotterweg, der Rest war tatsächlich Asphalt 😒

    Dafür freute ich mich umso mehr über Kleinigkeiten, wie bspw. das frisch gereinigte Lidl-WC mit absperrbaren Waschbereich 😋

    heute: 26,8 km, 504 hm
    gesamt: 53,6 km, 1.155 hm
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  • Estación Ferréa -> Castillo de Castellar

    April 3, 2024 in Spain ⋅ ☀️ 23 °C

    Bevor ich ins Detail gehe, eins gleich mal vorweg: Ich bin überwältigt! Heute war wohl einer schönsten Tage meiner bisherigen Reise 😌

    Dabei beginnt der Tag straßenlastig wie gehabt. So trotte ich neben einer Schnellstraße am Radweg entlang und doch fühle ich mich schon hier gut gelaunt. Über meinem Kopf fliegen Störche, im Schnabel Äste fürs Nest und all jene die schon im fertigen Nest sitzen, klappern munter vor sich hin. An einem Seitenweg finde ich eine Avocado-Plantage, leider ohne Früchte, dafür aber auch eine Orangenplantage, prall gefüllt mit reifen Orangen - und ganz ohne Übertreibung, so süße und saftige Früchte habe ich davor noch nie gekostet (jetzt weiß ich was gemeint hast, Kathrin).

    Nachdem ich noch einen Umweg in den nächstgrößeren Ort mache, um etwas Essen zu kaufen, bemerke ich selbst am Kirchtturm mehrere Storchennester und eine Vielzahl an Schwalbennestern, die allesamt gut besucht sind.

    Weiter geht es in Richtung Castillo de Castellar, ein altes Dorf innerhalb der Burgmauern - was bedeutet, es geht bergauf 🥵
    Der Aufstieg ist das kleine Dorf aber auf jeden Fall wert. Von da erhalte ich auch einen Blick an einem, zumindest halbwegs nahen, Stausee. Der liegt zwar nicht am Pfad, ist es mir aber wert ihn zu besuchen - und ich sollte mehr belohnt werden. Neben unzähligen Monarchsfaltern, läuft mir auch ein junger Rehbock über den Weg. Auch hier finden sind wieder jede Menge Wildschweinspuren und Abdrücke von Rehen. Am See angekommen bemerke ich ein reges Treiben am Wasserrand. Eins, zwei, drei kleine Schildkröten hopsen ins Wasser, strecken nochmal kurz ihr Köpfchen aus dem Wasser und suchen das Weite. Zum Reingehen fehlt mir etwas die klare Sicht (außerdem sind mir die Fische etwas sehr groß 🫣), aber für einen ordentlichen Waschgang reicht es dennoch. Am weiteren Weg passiere ich noch vier, vermutlich „halbwild“ Pferde, die wohl irgendwann mal ausgebüchst sind und hier nun in Frieden leben können.

    Schon etwas müde und geschlaucht hebe ich nochmal meinen Kopf, als eine Bewegung, vielleicht 50m von mir wahrnehmen. Ein wildes Mufflon ist genauso überrascht von mir wie ich von ihm und sucht schlussendlich das Weite.

    Also wenn ich nach so einen unglaublichen Tag mit so vielen Tierbegegnungen nicht schlafen kann, dann weiß ich auf jeden Fall auch nicht weiter ☺️

    heute: 29,6 km, 528 hm
    gesamt: 83,2 km, 1.683 hm
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  • Castillo de C. -> San Pablo de Buceite

    April 4, 2024 in Spain ⋅ ☀️ 21 °C

    Da ich die Nacht direkt neben einem erst frisch bearbeiteten Feld verbringe, stelle ich mir einen Wecker, um etwas früher meine Sachen zusammenpacken. Im Nebel packe ich mein nasses und erdiges Zeit ein und führe meinen Weg fort. Gewinner des Tages sind definitiv meine wasserfesten Socken, die mir im Gatsch und Dreck gute Dienste erweisen. Und auch meinen Wasserfilter, den ich von Raphaela geschenkt bekam, kommt zum ersten Mal zum Einsatz, nachdem ich mich etwas mit dem Wasservorrat und der Distanz zum nächsten Ort verkalkuliert habe 🐸

    Der restliche Tag verläuft bedeutend angenehmer und so komme ich im Sonnenschein gut voran ☀️

    heute: 27,4 km, 411 hm
    gesamt: 110,6 km, 2.094 hm
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  • San Pablo de B. -> Cañada de Real Tesoro

    April 5, 2024 in Spain ⋅ ☁️ 24 °C

    Schön merkwürdig wie sich Tage, die so unglaublich schöne Augenblicke für einen bereithalten, von einem Moment auf den anderen zu den Tagen entwickeln, die man am liebsten nie erlebt hätte. Des heutige Tag war leider so einer.

    Fast den gesamten Tag verbringe ich entlang einen Fluss, der sich seinen Weg durch eine beeindruckende Schlucht sucht. Der Pfad selbst findet nicht immer den einfachsten Weg, sodass es mehr als einmal hinauf und wieder hinab geht. Die Natur entschädigt aber für alle Mühen und als ich aus der Schlucht rauskomme, begegnen mir mehrere Schweine, Schafe und Kühe auf einer nie endenden Weide. Und tatsächlich, hier findet sich kilometerlang keine Begrenzung. Die Tiere könnten hinlaufen, wo auch immer hin sie möchten. Ich freue mich für sie, denn diese Art von Landwirtschaft kenne ich nicht aus Österreich.

    Leider holt mich die Realität schneller ein als mir lieb ist. Als ich wieder an den ersten Häusern vorbeikomme, erblicke ich an die dreißig Ziegen, eingepfercht in einem viel zu kleinen Gehege. Daneben ein vollkommen heruntergekommener „Stall“, wo erneut zwanzig Ziegen auf ebenso vielen Quadratmetern stehen. Daneben zwei große Eimer, so knapp befüllt, dass die kleineren Ziegen unmöglich rankommen. Einen Unterstand weiter eine Ziegenmutter mit ihrem Kleinen. Das Wasser grün und veralgt, Futter ist keines vorhanden. Ich werfe einen Blick über eine Mauer, wo ein wenige Tage altes Ziegenkitz unter einem Eisenzaun eingeklemmt liegt. Es atmet kaum mehr. Ich befreie es und versuche ihr mit einer Dosierspritze ein wenig Wasser zuzuführen. Es trinkt ein klein wenig, ist aber zu schwach um ihren kleinen Kopf zu heben, geschweige denn sich überhaupt zu bewegen. Die vermeintliche Ziegenmutter zeigt kein Interesse an ihr und so schnappe ich mir das Kitz und versuche bei den kommenden Häusern Hilfe zu erhalten und vielleicht etwas Milch zu bekommen. Nach etwas mehr als einem Kilometer treffe ich endlich auf einen älteren Mann. Die Verständigung ist schwierig, aber schlussendlich bekommen wir es hin uns gegenseitig zu verstehen. Ich erkläre ihm meine Situation, aber genau in diesem Moment bemerkt er, dass das Kitz nicht mehr atmet und für immer eingeschlafen ist. Ich bin todtraurig und mir stehen auch jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, die Tränen in den Augen. Der kleine Pablo, so wie er für immer heißen wird, bekommt von mir noch einen möglichst schönen Platz am Fluss, wo er nun für ewig ruhen wird.

    heute: 26,2 km, 1.008 hm
    gesamt: 136,8 km, 3.102 hm
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  • Die klaren Nächte laden zum Verweilen ein, erst recht wenn die Temperaturen mitspielen.
    In diesem kleinen Teich tümmelt sich nicht nur den Wasserhahnenfuss, sondern auch jede Menge Kröten.Die Etappe selbst verläuft....gemütlich vor sich hin und....folgt einem Trail im Grünen.Mal geht's über einem Bach drüber,....mal balancierend daran vorbei....und anderswo ergäbe sich die Gelegenheit ein Bad zu nehmen.Der Pfeil gibt aber eine andere Richtung vor und....so geht es wieder ein wenig....bergauf - heute erfordert es jedoch.... bedeutend weniger Anstrengung.Wie immer finden sich schöne Blumen und Pflanzen (Schwertlilie),....die auch keinen Halt vor zusammenfallenden Gebäuden machen.Der fast schon gewohnte Blick auf den Rio Guadiaro.Ein sogenanntes Waldbrettspiel flattert umher.Apropos komische Namen: Hundsrose....und Stinkende Hundskamille haben auch ihren Charme.Meine Lieblingspflanze bleibt aber der Weiße Affodill.Kurz vor Ronda nimmt die landwirtschaftliche Nutzung zu - ich finde aber dennoch einen ruhigen Platz

    Cañada de Real Tesoro -> Benaoján

    April 6, 2024 in Spain ⋅ ☁️ 25 °C

    Da ich gestern erst spät ein Lager aufgebaut habe und der Abend abgenehm warm war, habe ich noch ein wenig den Sternenhimmel beobachtet.

    Die heutige Tour führt mich beinahe durchgehend am Fluss entlang, jedoch immer etwas in Abstand, sodass kaum die Möglichkeit steht direkt ans Wasser zu kommen. Daneben liegt auch wieder die Bahnstrecke, die viele Tageswanderer nutzen um von einen Ort zum anderen zu wandern und anschließend den Zug zurücknehmen.

    Die Sonne will heute nicht so recht raus, stattdessen bleibt es den gesamten Tag diesig und verhangen.

    Am Abend habe ich die Stadt Ronda unmittelbar vor mir, warte aber bis noch auf morgen, um sie ausführlich zu erkunden.

    heute: 22,6 km, 730 hm
    gesamt: 159,4 km, 3.832 hm
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  • Benaoján -> Ronda

    April 7, 2024 in Spain ⋅ ⛅ 22 °C

    Auf die Ankunft in Ronda habe ich mich auf Grund der besonderen Lage und Geschichte schon seit mehreren Tagen gefreut. Die Kleinstadt thront beeindruckend auf einem Felsplateau und wird durchzogen von der Schlucht El Tajo. Geschichtlich herrschten bis zum 15. Jahrhundert verschiedene maurische Völker über Ronda, ehe die Christen die Stadt einnahmen. Zwar wurden alle Mauren vertrieben, die arabischen Gebäude verschmolzen jedoch mit den christlichen, sodass bis heute ein gewisser arabischer Einfluss wahrgenommen werden kann.

    Leider zeigt sich auch heute noch der Saharastaub für den trüben Himmel verantwortlich, sodass die Sicht etwas eingeschränkt ist. Am nächsten Morgen ist der Himmel wieder blau, weshalb ich nochmals ein wenig fotografieren gehe 😊

    heute: 12,7 km, 617 hm
    gesamt: 172,1 km, 4.449 hm
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  • Letzer Rundgang durch Ronda..
    ..bevor es weitergeht ins....benachbarte Arriate, wo....im Kindergarten scheinbar Siesta angesagt ist.Den Anblick bin ich zwar schon gewohnt, kann mich aber weiterhin nicht....sattsehen an den Blumenwiesen (Stern von Betlehem).(Kretische Hundszunge)(Keulige Flügelfruchtkamille)(Eingriffeliger Weißdorn)3km geht es dann einer Hauptstraße entlang, ehe....ich wieder abbiegen kann und....einem Schäfer mit seiner Herde begegne.Die Landschaft ist geprägt von Gerstenfeldern,....Olivenhaine und durchaus....hügelig bis bergigen....Terrain - also 800m-Bergen 🫠Kurz bevor ich es für heute....gut sein lasse, taucht aus dem Nichts.... ein seltener Hinweis auf den GR7 auf - ohne Online-Route wäre ich wohl noch in Tarifa.Zum Abendessen gibt's neben den Bratwürsten noch Wilden Spargel vom Wegesrand.

    Ronda -> Serrato

    April 8, 2024 in Spain ⋅ ⛅ 18 °C

    Die klare Sicht ist zurück und somit auch meine Motivation meinen Rucksack noch kurz bei der Hotelrezeption zu lassen und eine Runde laufen zu gehen, um mir noch ein paar Eindrücke bei blauem Himmel abzuholen.

    Anschließend schaue ich noch kurz zu Aldi, wo ich doch tatsächlich vegetarische Bratwürste für den Abend bekomme 😏🔥

    Dann geht ich aber wirklich los - und zwar bei strahlendem Sonnenschein und zunächst viel asphaltierter Straße. Irgendwann verzieht sich aber die Sonne, dafür kehren die abgelegeren Wege zurück. Ich fühl mich fit und lege heute einmal etwas mehr Strecke zurück, bis mich irgendwann ein leichter Nieselregen einholt. Da der Wind ordentlich bläst und ich mir nicht sicher bin, ob der Regen nicht stärker wird, beschließe ich es gut sein zu lassen für heute und einen trockenen Schlafplatz zu finden. In der kommenden Nacht sollen die Temperaturen auf 4 Grad fallen, das möchte ich nur ungern nass sein 🥶

    heute: 32,1km, 725 hm
    gesamt: 204,2 km, 5.174 hm
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  • Serrato -> Ardales

    April 9, 2024 in Spain ⋅ ⛅ 21 °C

    Als durchaus kühl lässt sich die Nacht wohl am besten beschreiben - scheinbar die perfekten Bedingungen für meinen Schlafsack, der mich ausreichend wärmt und mir einen erholsamen Schlaf schenkt. Die wärmende Morgensonne hilft anschließend beim wachwerden und so geht es los in Richtung Hinterland.

    Auf den teils recht einsamen Wegen bieten sich immer mal wieder tolle Blicke auf die angrenzenden Berge und all jene, die noch auf mich warten. Weit entfernt blitzen die ersten Schneegipfel der Sierra Nevada auf, denen ich allmählich näher komme.

    Am Abend entscheide ich mich beinahe neben der einsamen Schotterstraße zu schlafen, da hier der Boden weich genug ist für die Zeltheringe. In der Nähe stehen ein paar wenige Häuser mit dem Charakter Wochenendhaus oder Almhütte. Ansonsten ist weit und breit nicht viel, zumindest so lange bis ich beginne mein Zelt aufzubauen. Wie aus dem Nichts erscheint über der Straßenkuppe ein Auto - ein Polizeiauto. Ich schau etwas blöd aus der Wäsche, da ich hier oben im verlassenen Hinterland mit viel gerechnet habe, aber sicher nicht mit der Polizei. Ich winke etwas überschwänglich und hoffe einfach, dass ich hier campen darf und nicht eine Strafe zahlen muss. Aber ich mache mir umsonst Sorgen - die beiden winken zurück, drehen um und fahren wieder dahin wo sie hergekommen sind.

    heute: 25,3 km, 773 hm
    gesamt: 229,5 km, 5.947 hm
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  • Ardales -> Valle de Abdalajís

    April 10, 2024 in Spain ⋅ ⛅ 19 °C

    Obwohl ich mich immer so zwischen 300 und 900 Höhenmeter befinde, fühlt es sich an als wäre ich mindestens auf 2.000m. Die Geier ziehen hoch über mir ihre Kreise, die steilen Felswände nahe El Chorro ragen zum Himmel empor und laden dabei zum Klettern ein. Dazwischen befinden sich einige Stauseen und die mozarabische Ruinenstadt Bobastro, die als Rebellenfestung im 9. Jahrhundert diente.

    heute: 23,3 km, 1.037 hm
    gesamt: 252,8 km, 7.011 hm
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  • Geweckt von der Sonne ziehe..
    ..ich los, bis auch....schon die ersten Olivenhaine....auf mich warten.Hurra! Endlich mal was Neues 🤓Vor lauter Aufregung wird mir diese Kante zum Verhängnis 🤕Ich komme aber natürlich trotzdem....gut in Antequera an und....gönn mir mal schnell ein Essen:....Tomatensuppe mit Pommes - eventuell sollte ich ja doch mal mein spanisch hinterfragen 🤦🏽Weiter gehts - Achtung Trommelwirbel - mit Oliven!Zur Awechslung gibt's dann aber auch mal Zwiebeln und Kartoffeln,....die im trockenen Boden gut bewässert werden müssen.Anschließend überschlagen sich....die Ereignisse, denn es wird sowohl....Gerste als auch....Weizen angebaut 🌾Nachdem auch gleich mal Oliven darauf folgen....kann ich meine Begeisterung nicht mehr zurückhalten 😋So sieht das übrigens von oben aus 🫒

    Valle de Abdalajís -> Cartaojal

    April 11, 2024 in Spain ⋅ ☀️ 24 °C

    Tristesse - damit wäre eigentlich auch schon alles über diesen Tag gesagt. Ackerbau wird in der Region rund um Antequera groß geschrieben und so reiht sich ein Getreidefeld an das nächste, ehe kilometerweit nur Olivenbäume zu sehen sind. Eine mentale Herausforderung bei dieser Eintönigkeit. Der Versuch sich im Kopf etwas Ablenkung zu verschaffen führte dann jedoch zu einer schmerzhaften Begegnung mit einer Fahrbahnkante, an der ich ordentlich umgeknickt bin. Mal schauen was der Knöchel morgen sagt, ich bin aber mal gut Dinge. 🌾🫒

    heute: 29,6 km, 561 hm
    gesamt: 282,4 km, 7.572 hm
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  • Cartaojal -> Villanueva del Rosario

    April 12, 2024 in Spain ⋅ ☀️ 15 °C

    Halt, Stopp - irgendwas passt hier so gar nicht 🧐
    Das sagt mir zumindest mein Wandernavi als die Wegbeschreibung nicht mehr so recht mit der Beschilderung zusammenpassen will. Nun gut, das hatte bisher auch wenig zu bedeuten, ist doch die Beschilderung nicht unbedingt die zuverlässigste. Irgendwie werde ich trotzdem stutzig und ich öffne daher eine Online-Karte der Route - zum Glück! Denn ich bemerke, dass ich gestern bei Antequera die falsche Richtung eingeschlagen habe. Der GR7 hat nämlich zwei Varianten: einmal nördlich der Sierra Nevada durch die Sierras Subbéticas und einmal südlich davon durch La Alpujarra, die deutlich gebirgigere Route. Da ich die südliche Route gehen möchte, aber gerade die nördliche eingeschlagen habe, bastle ich mir einen Weg zusammen, der mich wieder zurück auf den richtigen Pfad führt. Leider hat mich der Umweg einige Kilometer bzw. einen Tag gekostet, aber immerhin hab ich meinen Irrtum früh genug erreicht. Außerdem werde ich so die Olivenplantagen los - und alleine das ist es schon wert 😋

    heute: 31,3 km, 687 hm
    gesamt: 313,7 km, 8.259 hm
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