Wanderlust 🥾

March - May 2024
Schon lange schlummert die Sehnsucht in mir, Zelt und Schlafsack in den Rucksack zu packen, die Wanderschuhe anzuziehen und einfach darauf loszugehen. Die nächsten 12 Monate sollten genügend Möglichkeiten dafür bieten - schön, dass DU dabei bist ☀️ Read more
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  • Day 12

    Sagres -> Salema

    March 23 in Portugal ⋅ 🌬 19 °C

    Nachdem sich nun doch seit mehreren Tagen die Sonne eher spärlich zeigte, wagte sie sich heute wieder etwas, wenn auch zaghaft, raus. Grund genug einen der vielen Strände auszuwählen und für sich in Anspruch zu nehmen 🏊🏼‍♂️
    So vertrödelte ich nicht nur einige Zeit am Meer, sondern wanderte zudem deutlich weniger als vorgenommen. Kurz vor Salema traf ich sowohl den Belgier Michel als auch Franziska (Schweiz), Anna (Deutschland) und Eric (Frankreich), welche ich die letzten Tage über immer mal wieder über den Weg lief. Die vier haben eine Art Baumhaus/Zelt in einem Eco Camping Ressort für fünf Personen gebucht - da musste ich nicht allzu lange darüber nachdenken 😌

    Morgen warten dann nicht nur ein paar Extrakilometer auf mich, sondern es wartet auch die letzte Etappe des Fischerwegs auf mich 👏🏼
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  • Day 13

    Salema -> Lagos 🏁

    March 24 in Portugal ⋅ ☁️ 21 °C

    Es ist geschafft! 🥳
    Die letzte Etappe des Fischerpfads hat es mit 27km und 750 Höhenmeter durchaus nochmal in sich - eventuell bin ich aber auch ein wenig verwöhnt, durchaus möglich 😏
    Wie auch immer, der ersten Fernwanderweg liegt hinter mir und meine Füße freuen sich schon auf etwas Pause 😴

    Ich bin sehr froh diesen Weg als meinen ersten gewählt zu haben, da er nicht nur unwahrscheinliche Landschaften zu bieten hat, sondern auch wohl zu den schönsten Küstenwanderung auf der Welt zählt. Ich bin sehr dankbar über das großartige Wetter (nur 2 Stunden Regen), die blühende Blumenpracht, die der Frühling mit sich bringt, tolle Naturspektakel rund um die Störche und die lieben Menschen die ich kennenlernen durfte. Es freut mich aber auch, dass ich den Weg so problemlos bestreiten habe können ohne größere Blessuren davon getragen zu haben. So kann es von mir aus weitergehen 😌
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  • Day 14–20

    Lagos, Sevilla und Cádiz

    March 25 in Spain ⋅ ☁️ 17 °C

    Nachdem ich Lagos zu Fuß erreicht habe, nahm ich mir ein wenig Zeit, um die Stadt zu erkunden und blieb daher noch für zwei Nächte. Um ehrlich zu sein ist die Stadt zwar ganz nett, wirklich viel gibt sie aber nicht her, weshalb ich mir allmählich Gedanken darüber machte, wie ich denn nun weitermachen möchte - was mir gar nicht mal so leicht fiel 🤔

    Ich entschied mich schlussendlich mit dem Bus in Richtung Andalusien aufzubrechen, wo zur Semana Santa (Heilige Woche) in der gesamten Region auf spektakuläre Art die Osterprozessionen aufgeführt werden. Die verschiedenen Bruderschaften (eine Art Orden) ziehen verschleiert in Kutten und Spitzkappen zu hunderten durch die Straßen, tragen dabei Kerzen und tonnenschwere Tragegestelle mit den Stationen des Kreuzweges und werden dabei von Blas- und Trommelmusik begleitet. Ein Spektakel, was zunächst als Außenstehender schwer zu begreifen ist, aber einen dennoch in den Bann zieht.

    Bereits in Sevilla kam ich beim Versuch den Busbahnhof zu wechseln bereits in den Genuss einer solchen Prozession, später in Cadiz noch einige Male mehr. Den genauen Zeitplan der Prozessionen habe ich nie so recht durchschaut, die Feierlichkeiten dauerten aber jeweils immer nach Mitternacht an, wobei die ganze Stadt, ob jung oder alt, auf den Beinen ist.

    Wie schon kurz angedeutet, blieb ich nur für drei Stunden in Sevilla, da ich die Stadt schon von einem früheren Aufenthalt bereits kannte - definitiv aber eine der schönsten Städte Spaniens und auf jeden Fall einen Besuch wert. Meine Reise sollte aber mit mehrtägigen Zwischenstopp in Cádiz nach Tarifa weitergehen, von wo ich den Fernwanderweg GR7 gehen möchte. Der Weg führt grundsätzlich von Tarifa nach Andorra, wobei ich zunächst mal den andalusischen Teil erwandern werde, alles andere lasse ich mir vorerst offen. Zunächst werde ich aber mal den Regen und die Windböen abwarten, die noch bis einschließlich Ostersonntag anhalten sollten 💨⛈️
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  • Day 21

    Auf dem GR 7: Tarifa -> Algeciras

    April 1 in Spain ⋅ ☀️ 15 °C

    Sieben Tage hielt letztlich die verregnete Auszeit an, welche ich an den letzten beiden Tagen in Tarifa überbrückte. Ab heute heißt es allerdings wieder Trockenheit und Sonnenschein 🌻
    Da mir die Decke ohnehin schon auf den Kopf zu drohen fiel, war es nicht sonderlich schwer mich für den Start der Wanderung zu motivieren. Der andalusische Teil des Gran Reccorido 7, kurz GR7, startet in Tarifa und endet irgendwann nach 600-750 km (so genau weiß ich das tatsächlich nicht) in Puebla de Don Fadrique. Aber, wie so oft, Schritt für Schritt - alles kann, nichts muss. Jetzt freue ich mich einfach auf den Beginn 🥾

    heute: 26,8 km, 651 hm
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  • Day 22

    Algeciras -> Estación Férrea

    April 2 in Spain ⋅ ☀️ 17 °C

    Also eigentlich habe ich mich schon auf die erste Nacht im Zelt gefreut - nur wusste ich da noch nicht, wie schlecht ich schlafen würde. Gefühlt alle fünf Minuten wurde ich wach, weil ich entweder Blödsinn träume, mir mein linkes Bein weh tat, mir kalt war oder ich mit Jacke im Schlafsack zu schwitzen begann. Irgendwann klappte es aber dann doch mit der Erholung und so machte ich mich auf in die nächstgelegene Hafenstadt Algeciras, die einen Blick auf die britische Enklave Gibraltar freigibt.

    Im Vorhinein habe ich schon bemerkt, dass die heutige Etappe viel durch Städte und entlang Asphaltstraßen gehen wird, nachdem dann aber zudem ein Weg durch ein Naturschutzgebiet gesperrt war, endete meine Route erneut auf der stark befahrenen Straße. Hier bildete sich ein Stau, sodass ich mich an den Autos vorbeiquetschen musste. Insgesamt kam ich heute nur auf drei Kilometer Schotterweg, der Rest war tatsächlich Asphalt 😒

    Dafür freute ich mich umso mehr über Kleinigkeiten, wie bspw. das frisch gereinigte Lidl-WC mit absperrbaren Waschbereich 😋

    heute: 26,8 km, 504 hm
    gesamt: 53,6 km, 1.155 hm
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  • Day 23

    Estación Ferréa -> Castillo de Castellar

    April 3 in Spain ⋅ ☀️ 23 °C

    Bevor ich ins Detail gehe, eins gleich mal vorweg: Ich bin überwältigt! Heute war wohl einer schönsten Tage meiner bisherigen Reise 😌

    Dabei beginnt der Tag straßenlastig wie gehabt. So trotte ich neben einer Schnellstraße am Radweg entlang und doch fühle ich mich schon hier gut gelaunt. Über meinem Kopf fliegen Störche, im Schnabel Äste fürs Nest und all jene die schon im fertigen Nest sitzen, klappern munter vor sich hin. An einem Seitenweg finde ich eine Avocado-Plantage, leider ohne Früchte, dafür aber auch eine Orangenplantage, prall gefüllt mit reifen Orangen - und ganz ohne Übertreibung, so süße und saftige Früchte habe ich davor noch nie gekostet (jetzt weiß ich was gemeint hast, Kathrin).

    Nachdem ich noch einen Umweg in den nächstgrößeren Ort mache, um etwas Essen zu kaufen, bemerke ich selbst am Kirchtturm mehrere Storchennester und eine Vielzahl an Schwalbennestern, die allesamt gut besucht sind.

    Weiter geht es in Richtung Castillo de Castellar, ein altes Dorf innerhalb der Burgmauern - was bedeutet, es geht bergauf 🥵
    Der Aufstieg ist das kleine Dorf aber auf jeden Fall wert. Von da erhalte ich auch einen Blick an einem, zumindest halbwegs nahen, Stausee. Der liegt zwar nicht am Pfad, ist es mir aber wert ihn zu besuchen - und ich sollte mehr belohnt werden. Neben unzähligen Monarchsfaltern, läuft mir auch ein junger Rehbock über den Weg. Auch hier finden sind wieder jede Menge Wildschweinspuren und Abdrücke von Rehen. Am See angekommen bemerke ich ein reges Treiben am Wasserrand. Eins, zwei, drei kleine Schildkröten hopsen ins Wasser, strecken nochmal kurz ihr Köpfchen aus dem Wasser und suchen das Weite. Zum Reingehen fehlt mir etwas die klare Sicht (außerdem sind mir die Fische etwas sehr groß 🫣), aber für einen ordentlichen Waschgang reicht es dennoch. Am weiteren Weg passiere ich noch vier, vermutlich „halbwild“ Pferde, die wohl irgendwann mal ausgebüchst sind und hier nun in Frieden leben können.

    Schon etwas müde und geschlaucht hebe ich nochmal meinen Kopf, als eine Bewegung, vielleicht 50m von mir wahrnehmen. Ein wildes Mufflon ist genauso überrascht von mir wie ich von ihm und sucht schlussendlich das Weite.

    Also wenn ich nach so einen unglaublichen Tag mit so vielen Tierbegegnungen nicht schlafen kann, dann weiß ich auf jeden Fall auch nicht weiter ☺️

    heute: 29,6 km, 528 hm
    gesamt: 83,2 km, 1.683 hm
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  • Day 24

    Castillo de C. -> San Pablo de Buceite

    April 4 in Spain ⋅ ☀️ 21 °C

    Da ich die Nacht direkt neben einem erst frisch bearbeiteten Feld verbringe, stelle ich mir einen Wecker, um etwas früher meine Sachen zusammenpacken. Im Nebel packe ich mein nasses und erdiges Zeit ein und führe meinen Weg fort. Gewinner des Tages sind definitiv meine wasserfesten Socken, die mir im Gatsch und Dreck gute Dienste erweisen. Und auch meinen Wasserfilter, den ich von Raphaela geschenkt bekam, kommt zum ersten Mal zum Einsatz, nachdem ich mich etwas mit dem Wasservorrat und der Distanz zum nächsten Ort verkalkuliert habe 🐸

    Der restliche Tag verläuft bedeutend angenehmer und so komme ich im Sonnenschein gut voran ☀️

    heute: 27,4 km, 411 hm
    gesamt: 110,6 km, 2.094 hm
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  • Day 25

    San Pablo de B. -> Cañada de Real Tesoro

    April 5 in Spain ⋅ ☁️ 24 °C

    Schön merkwürdig wie sich Tage, die so unglaublich schöne Augenblicke für einen bereithalten, von einem Moment auf den anderen zu den Tagen entwickeln, die man am liebsten nie erlebt hätte. Des heutige Tag war leider so einer.

    Fast den gesamten Tag verbringe ich entlang einen Fluss, der sich seinen Weg durch eine beeindruckende Schlucht sucht. Der Pfad selbst findet nicht immer den einfachsten Weg, sodass es mehr als einmal hinauf und wieder hinab geht. Die Natur entschädigt aber für alle Mühen und als ich aus der Schlucht rauskomme, begegnen mir mehrere Schweine, Schafe und Kühe auf einer nie endenden Weide. Und tatsächlich, hier findet sich kilometerlang keine Begrenzung. Die Tiere könnten hinlaufen, wo auch immer hin sie möchten. Ich freue mich für sie, denn diese Art von Landwirtschaft kenne ich nicht aus Österreich.

    Leider holt mich die Realität schneller ein als mir lieb ist. Als ich wieder an den ersten Häusern vorbeikomme, erblicke ich an die dreißig Ziegen, eingepfercht in einem viel zu kleinen Gehege. Daneben ein vollkommen heruntergekommener „Stall“, wo erneut zwanzig Ziegen auf ebenso vielen Quadratmetern stehen. Daneben zwei große Eimer, so knapp befüllt, dass die kleineren Ziegen unmöglich rankommen. Einen Unterstand weiter eine Ziegenmutter mit ihrem Kleinen. Das Wasser grün und veralgt, Futter ist keines vorhanden. Ich werfe einen Blick über eine Mauer, wo ein wenige Tage altes Ziegenkitz unter einem Eisenzaun eingeklemmt liegt. Es atmet kaum mehr. Ich befreie es und versuche ihr mit einer Dosierspritze ein wenig Wasser zuzuführen. Es trinkt ein klein wenig, ist aber zu schwach um ihren kleinen Kopf zu heben, geschweige denn sich überhaupt zu bewegen. Die vermeintliche Ziegenmutter zeigt kein Interesse an ihr und so schnappe ich mir das Kitz und versuche bei den kommenden Häusern Hilfe zu erhalten und vielleicht etwas Milch zu bekommen. Nach etwas mehr als einem Kilometer treffe ich endlich auf einen älteren Mann. Die Verständigung ist schwierig, aber schlussendlich bekommen wir es hin uns gegenseitig zu verstehen. Ich erkläre ihm meine Situation, aber genau in diesem Moment bemerkt er, dass das Kitz nicht mehr atmet und für immer eingeschlafen ist. Ich bin todtraurig und mir stehen auch jetzt, wo ich diese Zeilen schreibe, die Tränen in den Augen. Der kleine Pablo, so wie er für immer heißen wird, bekommt von mir noch einen möglichst schönen Platz am Fluss, wo er nun für ewig ruhen wird.

    heute: 26,2 km, 1.008 hm
    gesamt: 136,8 km, 3.102 hm
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  • Day 26

    Cañada de Real Tesoro -> Benaoján

    April 6 in Spain ⋅ ☁️ 25 °C

    Da ich gestern erst spät ein Lager aufgebaut habe und der Abend abgenehm warm war, habe ich noch ein wenig den Sternenhimmel beobachtet.

    Die heutige Tour führt mich beinahe durchgehend am Fluss entlang, jedoch immer etwas in Abstand, sodass kaum die Möglichkeit steht direkt ans Wasser zu kommen. Daneben liegt auch wieder die Bahnstrecke, die viele Tageswanderer nutzen um von einen Ort zum anderen zu wandern und anschließend den Zug zurücknehmen.

    Die Sonne will heute nicht so recht raus, stattdessen bleibt es den gesamten Tag diesig und verhangen.

    Am Abend habe ich die Stadt Ronda unmittelbar vor mir, warte aber bis noch auf morgen, um sie ausführlich zu erkunden.

    heute: 22,6 km, 730 hm
    gesamt: 159,4 km, 3.832 hm
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  • Day 27

    Benaoján -> Ronda

    April 7 in Spain ⋅ ⛅ 22 °C

    Auf die Ankunft in Ronda habe ich mich auf Grund der besonderen Lage und Geschichte schon seit mehreren Tagen gefreut. Die Kleinstadt thront beeindruckend auf einem Felsplateau und wird durchzogen von der Schlucht El Tajo. Geschichtlich herrschten bis zum 15. Jahrhundert verschiedene maurische Völker über Ronda, ehe die Christen die Stadt einnahmen. Zwar wurden alle Mauren vertrieben, die arabischen Gebäude verschmolzen jedoch mit den christlichen, sodass bis heute ein gewisser arabischer Einfluss wahrgenommen werden kann.

    Leider zeigt sich auch heute noch der Saharastaub für den trüben Himmel verantwortlich, sodass die Sicht etwas eingeschränkt ist. Am nächsten Morgen ist der Himmel wieder blau, weshalb ich nochmals ein wenig fotografieren gehe 😊

    heute: 12,7 km, 617 hm
    gesamt: 172,1 km, 4.449 hm
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