• Wilhelm Töff

MÜNCHEN - LHASA

16 128 Kilometer mit dem Motorrad auf dem Landweg nach Tibet... Lue lisää
  • Die 'Morlok-Strecke' nach Savasat

    28. heinäkuuta 2024, Turkki ⋅ ⛅ 18 °C

    Die D50 folgt dem Fluss Çoruh. Sechs Staudämme erforderten den Bau von rund 50 Tunneln... Denn der grösste Stausee ist etwa 70 km lang und hat bei Vollstau eine Wasseroberfläche von 26,4 km². Man fährt sozusagen mehr durch Tunnel unter der Erde als auf der Erde. Morlocks leben unter der Erde. Deshalb habe ich sie scherzhaft Morlockstrecke getauft. Morlocks sind eine Spezies, die von H. G. Wells für seinen 1895 erschienenen Roman "Die Zeitmaschine" erfunden wurde.Lue lisää

  • Fast Schwarzwald

    29. heinäkuuta 2024, Turkki ⋅ ⛅ 18 °C

    Zur georgischen Grenze… Man schaue sich die Dimensionen der Türkei auf der Landkarte an: Erst vier Tage oder 1800 Kilometer später weichen die kurvigen Asphaltbänder des anatolischen Hochlandes den steilen Serpentinenschwüngen, mitten hinein in die gewaltige Hochgebirgskulisse des Kaukasus. Ab Georgien säumen wieder orthodoxe Klöster mit goldenen Kuppeln statt Moscheen meinen Weg.

    Die Strecke von Şavşat, also von der Türkei nach Gori in Georgien, führt durch eine der eindrucksvollsten und zugleich rauesten Landschaften des Kaukasus. Hier wechseln sich dichte, moosbewachsene Wälder mit kargen, windgepeitschten Hochebenen ab, während die Strasse sich durch abgelegene Täler und über hoch aufragende Pässe windet.

    Von Şavşat aus geht es zunächst durch grüne Berghänge und dichte Nadelwälder. Die Region erinnert an den Schwarzwald, ist geprägt von unberührter Natur, in der gelegentlich kleine Dörfer mit ihren typischen Holzhäusern auftauchen. Der türkische Kaukasus ist hier wild und ungezähmt – in den Morgenstunden hängen dichte Nebelschwaden über den Tälern, und die Gipfel sind selbst im Sommer oft von Schnee bedeckt.

    Der Übergang nach Georgien führt über den Ardahan-Posof-Pass oder alternativ den abgelegeneren Kartsakhi-Übergang. Beide Strecken verlaufen durch zerklüftetes Hochland, wo der Wind ungehindert über die kargen Weiten fegt. Die Grenze ist eine unscheinbare Schneise zwischen Bergen – hinter ihr ändert sich die Landschaft abrupt.

    Auf georgischer Seite erstreckt sich das Javakheti-Plateau, eine kühle, hochgelegene Hochebene mit weitläufigen Grassteppen und einsamen Seen. Das Gebiet wirkt fast surreal – kaum Bäume, nur weite, windige Ebenen, in denen verstreute Dörfer mit halb verfallenen Steinhäusern und alten sowjetischen Relikten auftauchen. Viehherden und Pferde ziehen über die Hügel, Schäfer leben in kleinen Steinhütten, oft fernab jeder Strasse.

    Je weiter man sich Gori nähert, desto sanfter wird die Landschaft. Die Berge weichen hügeligen Feldern und landwirtschaftlich genutzten Flächen. Hier beginnt das Herzland Georgiens, wo Weinberge und alte Klosteranlagen die Szenerie bestimmen. Gori selbst, die Heimatstadt Stalins, liegt am Rand dieser weiten Ebene – ein Kontrast zur wilden Einsamkeit des Kaukasus, durch den man gerade gereist ist.
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  • GORI

    29. heinäkuuta 2024, Georgia ⋅ 🌙 20 °C

    Die Heimatstadt Josef Stalins. Ein Museum erzählt das Leben des kommunistischen Diktators. Leider blieb keine Zeit es zu besuchen.

    Während des kurzen, aber intensiven Südossetienkrieges im August 2008 war Gori eine der wichtigsten Schauplätze der Kämpfe zwischen Georgien und den russischen Streitkräften. Gori bleibt eine der Schlüsselfiguren in der geopolitischen Landschaft des Kaukasus.Lue lisää

  • Grenzregion zu Russland

    30. heinäk.–1. elok. 2024, Georgia ⋅ ☀️ 13 °C

    Kilometer 4500: Von der islamisch geprägten Türkei ins christliche Georgien. Die erbaulichen Kurven des anatolischen Hochlandes weichen nun steilen Serpentinenschwüngen, mitten hinein in eine atemberaubende Hochgebirgskulisse. Dem Kaukasus. Hier in Georgien säumen wieder orthodoxe Köster mit goldenen Kuppeln statt Moscheen meinen Weg.

    Insbesondere die Route von Gori bis Wladikawkas in Russland führt durch eine der landschaftlich und kulturell faszinierendsten Regionen des Kaukasus. Atemberaubende Berglandschaften, historische Stätten und traditionelle Dörfer säumen den Weg.
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  • Grenze Russland

    30. heinäkuuta 2024, Georgia ⋅ ☀️ 16 °C

    Die heutige Strecke folgt teilweise der historischen Georgischen Heerstrasse, einer wichtigen Handelsroute, die seit der Antike den Kaukasus quert. Wie ein Riegel schiebt sich das Gebirge zwischen das Schwarze und das Kaspische Meer. Ich bin unterwegs über den 2395 Meter hohen Jvari-Pass – eine strategisch bedeutsame Strecke von Gori – dem Geburtsort Stalins – nach Grosny in Russland. Schneeweiße 5000er Gipfel überragen majestätisch die Szenerie im georgisch-tschetschenischen Grenzgebiet. Ich schwinge mit der Ténéré entlang des Flusses Terek auf der historischen Seidenstrasse spektakulär durch die elf Kilometer lange und schmale Darialschlucht.Lue lisää

  • Grosny

    30. heinäkuuta 2024, Venäjä ⋅ 🌙 25 °C

    Auch die Einreise nach Russland war ein Nadelöhr – vierstündiger bürokratischer Prozess – doch die Grenzer verhalten sich korrekt, das lässt mich durchatmen. Die Zöllner behandelten uns respektvoller, freundlicher und kultivierter als die an der türkischen und georgischen Grenze.

    In Grosny angekommen, spüre ich, wie sich die Angst, durch dieses Land zu reisen, in Luft auflöst und Platz macht für die Freude, noch nie so weit im Osten gewesen zu sein.

    Vom Dachrestaurant des noblen Hotels »Grozny City« blicke ich bei einem Paulaner Weissbier über die tschetschenische Hauptstadt. Die nachts glitzernde Skyline könnte auf den ersten Blick mit Las Vegas verwechselt werden.

    Grosny ist eine Stadt, die sich von den Ruinen des Krieges zu einem modernen, glanzvollen Zentrum des Kaukasus entwickelt hat. Die Stadt ist zu einem Symbol für den Wiederaufbau und die Modernisierung Tschetscheniens geworden.

    Erster Eindruck auf den ersten 160 Kilometern durch Russland: Das Land wirkt aufgeräumt, sauber und zivilisiert.
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  • Maultaschen in der Steppe

    31. heinäkuuta 2024, Venäjä ⋅ ☁️ 31 °C

    Strahlender Sonnenschein am nächsten Tag. Hinter Grosny öffnen sich weite, offene Steppen. Die Quecksilbersäule überschreitet die 40-Grad-Marke.

    Die Ténéré ballert nach meiner "Maultaschenpause" unbeeindruckt weiter Richtung Osten. Was mir noch nicht klar ist: Nahezu endlos schnurgerade Highways durch Russland, Kasachstan und Usbekistan bis an die kirgisische Grenze werden die kommenden 2300 Kilometer zur »Monotonie-Challenge« machen.Lue lisää

  • Astrachan an der Wolga

    31. heinäkuuta 2024, Venäjä ⋅ 🌙 26 °C

    Doch zunächst erreiche ich guter Dinge und auf hervorragenden Strassen mein zweites Etappenziel in Russland: Astrachan. Und mit ihm die Wolga. Mit 3530 Kilometern ist sie der längste Fluss Europas und sie prägt die Landschaft im westlichen Russland mit grossen Feuchtgebieten und fruchtbarem Land.

    Die Stadt liegt mitten im Wolga-Delta, einem der grössten Flussdeltas der Welt.
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  • Grenzerfahrung

    1. elokuuta 2024, Kazakstan ⋅ ⛅ 32 °C

    Astrakhan (RUS) - Atyrau (KAZ) - 365km. Echt hart: 🧐 Nach dieser Wolga-Idylle und einem entspannten Samstagabend auf den Flaniermeilen Astrachans macht sich am nächsten Morgen nach 80 Kilometern staubtrockene Ernüchterung breit. Der Grenzübertritt nach Kasachstan: Ich koche fünf Stunden in der Sonne bei 38 Grad ohne Schatten. Es lebe die Bürokratie!Lue lisää

  • Atyrau - Kasachstan

    1. elokuuta 2024, Kazakstan ⋅ 🌙 26 °C

    Am Abend erreiche ich Atyrau , an der Nordküste des Kaspischen Meeres. Morgen gibt es eine Fahrpause. Die erste seit Istanbul. Die Stadt liegt an der Mündung des Flusses Ural und erstreckt sich über zwei Kontinente. Der Ural – übrigens der drittlängste Fluss Europas – durchschneidet nicht nur die Stadt, sondern trennt hier auch Europa und Asien.

    Die Stadt ist ein wichtiges Zentrum für die Öl- und Gasindustrie und hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer modernen und dynamischen Stadt entwickelt.

    Obwohl das regionale Zentrum die Stadt Atyrau an der Nordküste des Kaspischen Meeres liegt und vom mächtigen Ural in zwei Hälften geteilt wird, kann man es nicht als Ferienort bezeichnen.
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  • Bootsfahrt auf dem Ural

    2. elokuuta 2024, Kazakstan ⋅ 🌬 28 °C

    Atyrau. Zwischen Europa und Asien.
    Der Ural ist nach der Wolga und der Donau der drittlängste Fluss Europas. Er verläuft durch Kasachstan und Russland. Die Länge des Urals beträgt 2.428 Kilometer. Ursprünglich hiess der Fluss Jaik. Er hat seinen Ausgang im Kaspischen Meer. Die Umgebung von Atyrau ist geprägt von flachen Steppen, Feuchtgebieten und dem Delta des Ural-Flusses.Lue lisää

  • Steppenfahrt

    3. elokuuta 2024, Kazakstan ⋅ ☁️ 33 °C

    Was für mich tags darauf die kasachische Steppe durchschneidet, ist eine gefühlt 440 Kilometer lange Gerade…. Stunden der Monotonie im ewig gleichen Drehzahlbereich führen mich durch unbewohntes Gebiet bis Beineu, einem unbedeutenden Wüstenkaff. Von da sind es noch 80 Kilometer zur usbekischen Grenze.

    Die Motorradfahrt führt durch eine überwiegend flache und weite Steppenlandschaft, die für diese Region charakteristisch ist.

    Wenn man die Stadt Atyrau verlässt, sieht man zunächst Industrieanlagen und vereinzelt dichte Wohnbebauung. Das Umland ist flach und trocken. Nach den ersten Kilometern weichen die städtischen Strukturen einer weiten, offenen Steppe mit spärlicher Vegetation: Wiesen, niedrige Sträucher und vereinzelte kleine Bäume.
    Es gibt kaum Erhebungen, was den Blick auf den weiten Horizont freigibt. Die Einsamkeit und die Weite der Landschaft sind beeindruckend. Alle 80 bis 100 Kilometer passiert man kleine Dörfer und Siedlungen. Diese bestehen meist aus niedrigen, einfachen Häusern, oft aus Ziegeln oder Lehm gebaut, und landwirtschaftlichen Gebäuden. Die Menschen hier leben hauptsächlich von der Viehzucht (Schafe, Ziegen, Kamele) und vom Ackerbau. Oft sieht man Herden, die von Hirten begleitet werden.

    Die Strasse ist meist gut ausgebaut, es gibt aber auch Abschnitte mit Schlaglöchern und rauem Asphalt. Ab Beineu wird die Landschaft abwechslungsreicher mit kleinen Hügeln und mehr Vegetation.

    Eine beeindruckende Erfahrung der kasachischen Steppe und ein Gefühl der Weite und Ruhe.
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  • Beineu oder Beiney?

    3. elokuuta 2024, Kazakstan ⋅ ☀️ 35 °C

    Beineu selbst ist ein kleiner Ort, der als wichtiger Verkehrsknotenpunkt zwischen Kasachstan und Usbekistan dient. Die Stadt ist einfach und funktional gestaltet, geprägt von der Infrastruktur des Güterverkehrs und der Versorgung der Durchreisenden.Lue lisää

  • Grenzerfahrung

    4.–6. elok. 2024, Kazakstan ⋅ ☁️ 32 °C

    Die kasachische Grenze in 3 Worten: Staub, Dreck und Korruption... Menschenverachtend. Eine Katastrophe.

    An der kasachisch-usbekischen Grenze, herrscht Korruption, die sowohl von Reisenden als auch von internationalen Beobachtern bestätigt wurden.

    Undurchschaubare, ineffiziente Grenzverfahren, waren auch unser Problem​​. Man schliesst einfach die Grenze und lässt hunderte Personen, auch Familien mit Kleinkindern, stundenlang bei annähernd 40 Grad in der prallen Sonne schmoren.

    Die ganze Situation, insbesonere auf der kasachischen Seite, ist also weitaus mehr als nur ein bedeutendes Hindernis für den freien und effizienten Waren- und Personenverkehr.
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  • Elabad

    4. elokuuta 2024, Uzbekistan ⋅ 🌙 32 °C

    240 Kilometer Schlaglochpiste - die Reise auf der Route von Beineu nach Elabad war eine echte Herausforderung, aufgrund der schlechten Strassenverhältnisse auf der usbekischen Seite. Wir mussten die Strecke nach einer vierstündigen Zollodysee bei annähernd 40 Grad Celsius bewältigen.

    Elabad, unser Übernachtungsort ist ein wichtiger Standort für die chemische Industrie, insbesondere für die Produktion von Soda und Salz.

    Hier befindet sich das Kungrad Soda Plant, das als einer der Hauptarbeitgeber der Region gilt und eine bedeutende Rolle in der lokalen Wirtschaft spielt. Das Werk produziert hauptsächlich Soda-Asche und Salz, die sowohl im Inland verwertet, als auch nach Kasachstan und in die Türkei, exportiert werden​.

    Elabad zeichnet sich durch die Nähe zu natürlichen Ressourcen aus, wie Salzseen und Kalkstein.

    Soda-Asche: Wird in der Glasherstellung, der chemischen Industrie und bei der Herstellung von Reinigungsmitteln verwendet.
    Salz: Neben der Verwendung in der Soda-Asche-Produktion wird es auch direkt als Speisesalz, in der Lebensmittelverarbeitung und in der chemischen Industrie genutzt.
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  • Unterwegs bei 40 Grad

    5. elokuuta 2024, Uzbekistan ⋅ ☀️ 37 °C

    Die Landschaft? Platt. Usbekistan besteht zum grössten Teil aus Steppen. Und je näher ich in den nächsten Tagen den Metropolen Nukus und Taschkent kommen werde, desto nervtötender wird das Verkehrschaos: Endlose Lastwagenkolonnen, 42 Grad, Sandstürme, «links-Blinker-aber-rechts-Abbieger»… Und Usbekistan ist riesig – mehr als 1700 Kilometer sind es von der kasachischen bis zur kirgisischen Grenze: Die viel befahrenen Highways ähneln eher einer in Asphalt gegossenen Motocrossstrecke. Ellenlange Löcher in Brücken überraschen den unbedarften Motorradreisenden – genau so breit, dass nur ein Vorderrad reinpasst. Nicht auszudenken, was das für einen Salto zur Folge hätte.Lue lisää

  • Chiwa - 1001 Nacht

    5. elokuuta 2024, Uzbekistan ⋅ 🌙 28 °C

    Im Zentrum von Chiwa befindet sich die historische Altstadt Itchan Kala, die seit 1990 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Die gut erhaltene Festungsstadt ist von beeindruckend hohen Mauern umgeben und bietet einen Einblick in das Leben und die Architektur vergangener Jahrhunderte. Innerhalb der Mauern erstrecken sich enge Gassen, prächtige Moscheen, Medresen und Paläste, die alle in einem markanten, traditionellen Stil erbaut wurden.

    Medresen sind Gebäude, die einst der religiösen und weltlichen Bildung dienten. Heute sind sie Symbole für den Geist des Wissens und der Schönheit, der hier die islamische Welt einst prägte.

    Zu den bemerkenswertesten Bauwerken in Itchan Kala gehört das Kalta Minor Minarett, ein unvollendeter Turm, der durch seine bunte, mit Kacheln verzierte Fassade auffällt. Ein weiterer Höhepunkt ist die Juma-Moschee mit ihren 218 geschnitzten Holzsäulen. Diese Säulen, von denen viele Jahrhunderte alt sind, verleihen der Moschee eine einzigartige Atmosphäre.

    Auch der Kunya-Ark-Palast, einst Residenz der Khane von Chiwa, bietet einen faszinierenden Einblick in die Geschichte und den Reichtum der Region. Der Palastkomplex umfasst eine Reihe von Höfen, Hallen und Wohnräumen, die mit kunstvollen Fliesen und Schnitzereien verziert sind.

    Chiwa ist nicht nur ein architektonisches, sondern auch ein kulturelles Zentrum. Die Stadt war ein wichtiger Knotenpunkt an der Seidenstrasse, was ihren historischen Reichtum und ihre kulturelle Vielfalt erklärt. Die Museen und Ausstellungen in Chiwa bieten zahlreiche Exponate, die das Leben, die Kunst und die Wissenschaft der Region dokumentieren.

    Die Atmosphäre Chiwas ist einzigartig. Die engen Gassen und authentischen Gebäude vermitteln das Gefühl, in die Vergangenheit zurückzukehren. Traditionelle Handwerksbetriebe, Märkte und Teehäuser tragen zum lebendigen Alltag der Stadt bei und laden Besucher ein, die Kultur und Gastfreundschaft der Einheimischen zu erleben.
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  • Hitzekoller & Sand in der Luft

    6. elokuuta 2024, Uzbekistan ⋅ 🌬 38 °C

    41 Grad Celsius sind unerbittlich. Die trockene Wüstenluft verstärkt das Gefühl der Hitze, da das Schwitzen kaum Abkühlung bietet. Motorradfahrer müssen besonders auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr achten, um einer Dehydrierung vorzubeugen. Schutzkleidung, obwohl sie vor der sengenden Sonne schützt, lässt die Hitze noch intensiver erscheinen. Pausen im Schatten und regelmässiges Trinken sind essentiell, um die Fahrt sicher zu überstehen.

    Die Strecke von Chiwa nach Buchara ist 420 Kilometer lang. Bei idealen Bedingungen und ohne längere Stopps kann die Fahrt in etwa 7 bis 8 Stunden bewältigt werden.

    Historisch gesehen war die Route von Chiwa nach Buchara ein bekannter Teil der legendären Seidenstrasse, die einst Händler und Reisende durch Zentralasien führte. Beide Städte, Chiwa und Buchara, sind historische Oasenstädte mit beeindruckenden Altstädten, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören. Sie waren bedeutende Handelszentren und Knotenpunkte für Karawanen, die durch die Wüstenlandschaft zogen.
    In jüngerer Zeit wurde eine neue Autobahn gebaut, die die beiden Städte verbindet und die Reise erheblich erleichtert hat.

    Die extremen klimatischen Bedingungen verlangen sowohl körperliche als auch mentale Stärke, und die Belohnung erschliesst sich einem nicht gleich, wenn man gerade im eigenen Schweiss im Motorradkombi badet, im Sturm und Seitenwind Sand frisst. Steht man erst einmal unter der Dusche und streift danach durch die Altstädte, erschliesst sich einem das Leiden als einzigartige Erfahrung, eine der historisch bedeutendsten Strecken Zentralasiens zu durchqueren.
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  • Buchara - 1002. Nacht 😁

    6. elokuuta 2024, Uzbekistan ⋅ 🌬 37 °C

    Bis heute kann man in Buchara Hunderte historischer Gebäude, darunter viele Moscheen und Medressen aus dem 9.-17. Jahrhundert bewundern, oder beim Schlendern über die Handelsplätze in längst vergangene Zeiten abtauchen. In Buchara sind nicht die Gebäude an sich von grösstem Interesse, viel mehr ist es die gesamte Architektur, Planung und Umsetzung des inneren Stadtkerns.Lue lisää

  • Samarkand

    8. elokuuta 2024, Uzbekistan ⋅ ☀️ 31 °C

    Auf Hauptstrecken durch Usbekistan? Ein Albtraum. Doch die Etappenziele entschädigen für alles! Wenn man nach so einem Fahrtag durch die Gässchen der Städte Chiwa, Buchara oder Samarkand schlendert, könnte man das Gefühl bekommen, dass Aladin jeden Moment auf einem Teppich angeflogen kommt: Araber, Perser, Türken, Mongolen, Juden haben hier ihre Spuren hinterlassen… Kunst, Architektur, Sprache und Religion der Region sind bis heute von diesem reichen kulturellen Erbe geprägt – und jene atemberaubende Architektur, die in Europa zum Synonym für den geheimnisvollen Orient wurde. Die Oasenstadt Samarkand gehört zu den ältesten Städten der Welt – ein UNESCO-Welterbe. Ihre grandiosen Bauwerke lassen den Atem stocken. Aber auch Chiwa und Buchara waren wichtige Knotenpunkte der Seidenstraße und damit Zentren des Handels, der Wissenschaft und der Kultur und versprühen diese geheimnisumwitterte Mystik aus „1001 Nacht“:

    In den Medresen Samarkands wurden einst die grossen Fragen der Menschheit diskutiert. Ulugh Beg, selbst ein leidenschaftlicher Astronom, förderte die Wissenschaft und liess hier Sterne kartieren und mathematische Theorien entwickeln. Die Medresen waren nicht nur Orte der religiösen Unterweisung, sondern auch Zentren der weltlichen Bildung, die Gelehrte aus der ganzen islamischen Welt anzogen.

    Ulugh Beg war ein Pionier der Astronomie. Er erstellte einen der genauesten Sternkataloge seiner Zeit, den Zij-i-Sultani, der die Positionen von über 1.000 Sternen mit bemerkenswerter Präzision beschrieb. Seine Berechnungen waren so genau, dass sie noch Jahrhunderte später von europäischen Astronomen genutzt wurden. Ulugh Beg steht für die Idee, dass Bildung und Wissenschaft die Grundpfeiler einer grossen Zivilisation sind.

    Heute sind die Medresen von Samarkand lebendige Orte der Kultur. Der Registan-Platz, von den drei Medresen umrahmt, ist ein Schauplatz für Lichtshows, Konzerte und traditionelle Feste.
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  • Panne

    9. elokuuta 2024, Uzbekistan ⋅ ⛅ 39 °C

    470 Kilometer von Samarkand nach Kokand: Zunächst führt die Strasse durch eine landwirtschaftlich geprägte Region, in der in den Ebenen Felder und Obstgärten dominieren. Ausgedehnte Baumwollfelder, Weizenfelder, Obstplantagen und eine Architektur, die diesen Namen nicht verdient, prägen das heutige ländliche Usbekistan.

    Die A373 führt weiter nach Osten und nähert sich im chaotischen Verkehr allmählich den westlichen Ausläufern des Tian-Shan-Gebirges. Zum ersten Mal seit Grosny wird die Landschaft bergiger und die Strasse beginnt, sich durch das Tal nach oben zu schlängeln. Ein beeindruckender Anblick sind die immer karger werdenden, schroffen Felswände, die die Strasse säumen, und die hoch aufragenden Gipfel in der Ferne.

    Der Höhepunkt der heutigen Fahrt ist somit die Überquerung des Kamchik-Passes, der mit einer Höhe von etwa 2.268 Metern das Tian-Shan-Gebirge durchschneidet. Hier ändert sich die Vegetation deutlich.

    Nach dem Pass wird es wieder flach – die Strasse senkt sich in das fruchtbare Fergana-Tal, eines der landwirtschaftlich produktivsten Gebiete Zentralasiens. Auch hier bestimmen weite Felder, Obstplantagen und kleine Dörfer das Bild.
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  • Kokand

    9. elokuuta 2024, Uzbekistan ⋅ ☁️ 37 °C

    Nach 470 Kilometern bei bis zu 39 Grad und der Überquerung eines 2200 Meter hohen Passes noch eine kleine Besichtigung in Kokand.

    **Palast von Khudoyar Khan:** Der prächtige Palast, der zwischen 1860 und 1872 erbaut wurde, ist eines der wichtigsten historischen Gebäude in Kokand. Ursprünglich umfasste er 113 Zimmer und sieben Höfe. Heute sind nur noch zwei Höfe und 19 Zimmer erhalten, die als Museum dienen.

    Kokand liegt im fruchtbaren Ferganatal und hat eine reiche kulturelle und historische Bedeutung. Die Stadt, die auf das 10. Jahrhundert zurückgeht, war ein wichtiger Knotenpunkt an der Seidenstrasse und wurde im 13. Jahrhundert von den Mongolen zerstört.

    Die Medresen in Zentralasien waren frühe Keimzellen der Wissenschaft und spielten eine zentrale Rolle in der Blüte von Bildung, Kultur und Forschung in Zentralasien. Sie waren Orte des Wissensaustauschs, der Innovation und der interdisziplinären Bildung, die Gelehrte aus der ganzen islamischen Welt anzogen. Ihr Vermächtnis lebt in den architektonischen Meisterwerken und den wissenschaftlichen Erkenntnissen fort.
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  • Tag 26, Kilometer 8568 - Kirgisistan

    10. elokuuta 2024, Kirgisia ⋅ ☀️ 34 °C

    Die Durststrecke hat ein Ende – ich stehe an der Grenze nach Kirgistan und bin erleichtert. Gefühlt 2000 Kilometer geradeaus durch Steppe und Hitze sind geschafft. Hinter der Stadt Osh warten nun die Ausläufer des Pamir-Gebirges und des Tian Shan („Himmelsgebirge“) darauf, auf kurvigen Schotterpisten erkundet zu werden…Lue lisää

  • Bergfahrt nach Kasarman

    11. elokuuta 2024, Kirgisia ⋅ ☀️ 26 °C

    Bereits das Studium der GPS-Routen, abends beim Bier im komfortablen und zentral gelegenen Hotel Classic, weckt freudige Erwartungen: Es geht nun drei Tage lang durch eine abgelegene und dünn besiedelte Region bis an die chinesische Grenze: Die heutige Etappe führt über 279 Kilometer – davon etwa 190 auf alpiner Schotterstrecke - durch spektakuläre Berglandschaft.

    Nach neuneinhalb Stunden Fahrt bedaure ich heut fast, dass der Zweizylinder der Yamaha Pause hat. Das Dorf Kazarman in der Region Jalal-Abad bietet zahlreiche einfache kleine Pensionen und Restaurants mit einheimischer Küche. Ein Platz zum Verweilen, doch in nicht einmal drei Wochen möchte ich den Zündschlüssel der Yamaha am Mount Everest Basislager abziehen. Bis dahin sind es noch 3700 Kilometer. Also heisst es morgen wieder 230 Kilometer Piste bis Naryn und 90 Kilometer auf der asphaltierten Hauptroute ins zentralkirgisische Hochland nach Tash Rabat unter die Räder zu nehmen. Von dort sind es nur noch 120-Kilometer zur chinesischen Grenze.

    Eine lange Staubwolke hinter sich herziehend, schraubt sich die Ténéré am nächsten Tag über zahlreiche Serpentinen auf den 2.755 Meter hohen Urum Bash Pass.
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  • Die schönste Etappe der Reise

    12. elokuuta 2024, Kirgisia ⋅ ☀️ 18 °C

    Strahlender Sonnenschein am nächsten Morgen. Es warten 150 Kilometer Gravel bis Naryn. Die schmale Linie auf der Karte entpuppt sich als eine Motorradstrecke der Extraklasse. Die Bergpiste windet sich hinauf zum 3262 Meter hohen Makmal-Pass. Auf den letzten Metern zur Scheitelhöhe entfaltet sich ein atemberaubendes 360-Grad-Panorama: Majestätische Vier- und Fünftausender rahmen die endlosen Weiten der Fergana-Ebene. Das Licht der Mittagssonne lässt die Halbwüste glühen, Staubwirbel tanzen über das weite Land.Lue lisää