Saar-Rhein-Mosel Törn

mei – juli 2025
  • Katharina unterwegs
  • Thomas Wassner
Im Herzen Europas sind wir mit der Linssen “Solaris” unterwegs auf Saar, Rhein und Mosel, 1200 km. Wir legen an deutschen, luxemburgischen und französischen Ufern an auf unserer “großen Sauerkrauttour” und freuen uns auf Land und Leute! Meer informatie
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Stedentrip, Koopel, Cruiseschip, Cultuur, Familie, Wandelen, Natuur, Bezienswaardigheden bekijken
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    Warten vor der Gambsheimer SchleuseDie Descanso aus Roermond legt an (1)Die Descanso aus Roermond legt an (2)Die Descanso aus Roermond legt an (3)Schleuse Gambsheim, Einfahrt der Van GoghSolaris in der Schleuse Gambsheim am SchwimmpollerSchleuse Gambsheim, 270 m lang, 23m breitBlick nach oben in den Schacht des SchwimmpollersAusfahrt aus der Schleuse GambsheimUnsere freundlichen "Guides" in den Offendorfer BaggerseeOffendorfer Baggersee, Solaris am Gästesteg des Nautic PortBlick von der Solaris auf den Baggersee OffendorfBaggersee Offendorf mit KiesförderanlageBaggersee Offendorf mit SolarisMit dem Rad an die GrenzeVorgarten in Offendorf, Rue de Rue de MariniersLe Musée de la Batellerie im Lastkahn Cabro, OffendorfTeil der Fischtreppe Gambsheim, überbrückt 11mOrtsschild der französischen Offendorf, ehemalige Binnenschiffer-Hochburg

    Rendezvous mit den Rhein-Riesen

    22 mei, Frankrijk ⋅ ☁️ 18 °C

    Der Regen hört gegen 12 Uhr endlich auf und wir verlassen den Yachthafen Kehl. Fahrt über Grund 10 km/h, Fahrt durch‘s Wassner 6km/h. Der Rhein ist sehr breit hier, geschätzt 200 m, so dass die Begegnungen mit den Frachtern nur wenige höhere Wellen bringen.

    Ein Polizeiboot ignoriert uns und passiert an Steuerbord. Eigentlich schade, wo wir doch alle Papiere für den Rhein dabei haben. Außerdem hätte mich interessiert, wie sie bei Wind und Wellen vermeiden, das Boot zu touchieren, das sie kontrollieren möchten?

    Der deutsche Tanker Van Gogh überholt uns. Kurz danach kommt am französischen Ufer die Schleuse Gambsheim in Sicht: 270m lang, 23 m breit, 10m Hub, Schwimmpoller. Ganz schön groß, es gibt zwei Kammern, aber die an Steuerbord ist gesperrt, sagt der Schleusenfunk auf Kanal 20. Und dass zuerst die Berufsschifffahrt in die Backbord-Schleusenkammer einfährt. Logo, wie immer.

    Die Ampel zeigt zwei rote Lichter. Wir reihen uns also in die Warteschlange ein, hinter Van Gogh und Ursula Valentin. Nach ca. 30 Minuten kommen endlich zwei Schiffe aus der Schleuse - und der 120m lange Schrottfrachter Descanso aus Roermond hält direkt auf uns zu! Tatsächlich will der da anlegen, wo wir gerade warten!

    Also fahren wir mal besser los, hinter der Van Gogh in die Schleuse. Die Ursula Valentin bleibt liegen, warum auch immer... Unsere erste Rheinschleuse! In der Schleusenkammer haben wir viel Platz. Ca. 63 Mio Liter werden rausgelassen und wir sinken gemütlich am Schwimmpoller nach unten, das dauert ca. 10 Minuten. Auch die Ausfahrt macht keine Turbulenzen, denn die Van Gogh beschleunigt langsam.

    Wir nähern uns dem Otterndorfer Baggersee. Vater Rhein hat wohl meinen Wunsch gehört, denn ein hochmotorisiertes Schlauchboot mit zwei Gendarmen der französisches Wasserschutzpolizei geht längsseits. Sie bedeuten uns zu stoppen und einer der beiden Herren springt über die Reling zu uns an Bord. Der andere dreht ab und fährt schräg hinter uns her. Sehr freundlich, Begrüßung mit Handschlag, Fahrzeugkontrollle: Ausweis, Führerschein, Funkschein, Internationaler Bootschein, Feuerlöscher für die Küche, einer für den Motorraum, Wasserpumpe, Schwimmwesten, wasserdichte Lampe… wasserdichte Lampe? Haben wir nicht, zumindest keine Ahnung, wo die sein könnte. Nun, ein Protokoll würde nicht erstellt, aber die Lampe sei schon wichtig, denn ein Handy wäre ja nicht wasserdicht…

    Und dann haben die netten Gendarmen uns noch in den Offendorfer Baggersee auf der französischen Rheinseite begleitet und beim Anlegen geholfen; sie hätten jetzt Feierabend. Wir winken zum Abschied - unsere neuen Freunde 😊

    Der Nautic Port im Offendorfer Baggersee ist einer von vier Marinas hier, schön im Grünen gelegen, mit einer Kiesförderanlage in der Mitte des Sees. Nette Hafenmeisterin, aber 40 € für Wasser, Strom, sanitäre Anlagen, Liegegebühren und ohne WLan, ein stolzer Preis!

    Um uns noch etwas bewegen, fahren wir mit den Rädern durch Offendorf zum Wasserkraftwerk und den Fischtreppen an der Gambsheimer Schleuse. 2024 haben 20 Lachse, 55000 Aale und wohl auch andere wandernde Fische die Treppe benutzt. Hört sich gut an - aber sind das viele?

    Das war heute: Rhein zu Tal von Kehl/ Straßburg bis Baggersee Offendorf, Rhein-km 294 bis 313, Strecke 20 km, Schleusen 1 (Gambsheim km 309), Dauer 3,5 Std., Wetter: morgens Regen, ab Mittag trocken und bewölkt
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  • Solaris in der Marina des MYC Baden-Baden
    Uhu Logistikzentrum Greffern mit Hornisgrinde im Hintergrund (Schwarzwald)Iffezheimer Schleuse, Angeln verbotenDie 'Thurgau Gold' kommt aus der Iffezheimer Schleuse, dahinter noch zwei weitere FrachterWir ganz hinten in der Iffezheimer Schleuse, mit respektvollem Abstand zu vier (!) 'Riesen'Am hintersten Schwimmpoller der Iffezheimer SchleuseEndlich, nach 3 Stunden sind wir durch - Ausfahrt Iffezheimer SchleuseBuhnenfeld hinter der Rheinbrücke WintersdorfEinfahrt MYC Baden-Baden, Beinheim - Achtung, Bober!Solaris fährt zum GastanlegerStipvisite in der MarinaRheinbrücke Wintersdorf bei Beinheim/ IffezheimRheinbrücke und ichLandesgrenze in der RheinmitteRheinbrücke Wintersdorf, Landesgrenze in der Rheinmitte

    I ❤️ Schwimmpoller

    23 mei, Frankrijk ⋅ ⛅ 16 °C

    Sonne und Wolken wechseln sich ab, als wir vom Baggersee Offendorf gegen 11 Uhr wieder in den Rhein einfahren. Nicht lange, da überholt uns das erste Frachtschiff. Wir halten Ausschau nach hinten, um nicht überrascht zu werden. Und wir halten Abstand vom Ufer wegen der Buhnen. Das Fahren mit den großen Schiffen macht langsam Spaß, denn sie sind nicht aggressiv sondern halten Abstand und machen wenige Wellen, so wie gutmütige Wale.

    Vor der Schleuse Iffezheim ist dann Warten angesagt. Wir fahren an einem fast 200 m langen Schubverband vorbei, der auch wartet, nach vorne zum Sportbootanleger. Von da vorn hat man einen tollen Blick auf das Schleusentor und kann die Ein- und Ausfahrt der Riesen aus nächster Nähe beobachten.

    Eine Stunde ist vergangen, ein Schleusenzyklus ist durch. Uber UKW Kanal 04 wird uns mitgeteilt, dass wir bei der nächsten Talschleusung immer noch nicht mitdürfen. Wir sind eigentlich der Meinung, dass wir noch reinpassen könnten, aber die Schleusenwärter haben von ihrem Turm aus mit Sicherheit die bessere Sicht auf das Geschehen 😎. Also eine weitere Stunde warten…

    Ich schau mir online die Infos zu der Schleuse an. 270 m lang, 24 m breit, 12,50 m Hub. Gebaut wurde sie 1974-77, im Schnitt werden täglich über 80 Frachtschiffe geschleust. Zu dem Bauwerk gehören auch ein Wasserkraftwerk und eine Fischtreppe (wie in Gambsheim). Wasserkraftwerke werden von Umweltverbänden inzwischen relativ kritisch gesehen, denn die verursachten Umweltschäden stehen in keinem Verhältnis zu der erzeugten Energie (www.dafv.de )

    Dann etwas sehr Erfreuliches, Andi ruft an: Sie ist auf dem Weg in die Pfalz und kommt im Hafen vorbei! Wir freuen uns, es klappt mit dem Kurzbesuch! Sie bringt netterweise Kuchen mit und macht ein paar Einkäufe für uns - vielen lieben Dank!

    Nach drei (!) Stunden haben wir die Schleuse Iffezheim endlich hinter uns und sind nach weiteren 15 Minuten an unserem Ziel für heute. Andi winkt uns schon vom Gastanleger des Clubschiffs. Der MYC Baden-Baden ist eine idyllisch gelegene Marina kurz vor der 130-jährigen Rheinbrücke Wintersdorf und dem dort beginnenden Buhnenfeld. Zu Tal fährt man durch die alte Eisenbahnbrücke hindurch, dreht um und fährt gegen die Strömung an Steuerbord in die Hafeneinfahrt. Vorher den Grünen Bober, das ist diese grün-weiße Stange mit dem Hütchen, mit gutem Abstand an Steuerbord liegen lassen! Sie markiert eine Buhne unter Wasser.

    In der relativ kleinen, ehemaligen „Kiesgrube Beinheim“ sind noch zwei weitere Clubs, aber nach Aussage des MYC-Vorstands ist seiner der Netteste :) Die Begrüßung war wirklich sehr herzlich! Unkomplizierte Anmeldung, alles sauber und toll angelegt, funktionierendes Starlink-WLan, 26€ pauschal für unsere Bootslänge. Der Club plant gerade sein Sommer-Jubiläumsfest am 5. Juli mit allem PiPaPo - wir wünschen viel Spaß!

    Heute: Rhein zu Tal von Offendorf bis Beinheim (hinter der Iffezheimer Schleuse, frz. Rheinseite), Rhein-km 313 bis 336, Strecke 23 km, Schleusen 1 (Iffezheim, km 334), Dauer 4,5 Std., Wetter: sonnig mit Wolken, kühler Wind
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  • Blaue Tafel am Führerstand - Steuerbordbegegnung
    Au revoir, Beinheim; Rheinbrücke Wintersdorf Rhein-km 337Rheinhausen Dampfkraftwerk Karlsruhe Rhein-km360Rheinbrücke Maxau kurz vor der Hafeneinfahrt durch die Buhnen, Rhein-km 362Hafeneinfahrt Maxau - geschafft!Yachthafen Maxau, Solaris in der MitteHafen Maxau von der Landseite - nicht schön, aber zweckmäßig...Daniela und Claus bringen Wassernachschub mit - und leckeren HefezopfAuf die Auggener Elf!

    Gegen den Strom

    24 mei, Duitsland ⋅ ☁️ 17 °C

    Wir sind auf der französichen Rheinseite. Der Hafenmeister des MYC Baden-Baden bietet an, Baguette zu besorgen, seine Frau würde grad zum Bäcker fahren. Nett! Nach einem ausgiebigen Frühstück an Deck geht es weiter auf dem Rhein.

    Gleich hinter der Ausfahrt aus der ‚Marina Beinheim’ lassen wir zwei Frachter vorbei, die gerade aus der Schleuse gekommen sind. Die sind viel schneller als wir. Überholen ist auf diesem Rheinabschnitt bei den vielen Buhnen nicht gut möglich. Wir drehen also um, und gegen die Strömung bleiben wir mit Vollgas und knapp 1800 U/Min auf der Stelle!

    Als die Frachter vorgefahren sind, geht es auch für uns weiter mit der Strömung talwärts, 6km/h durchs Wasser, 17km/ h über Grund. Wir sind oberhalb der Iffezheimer Schleuse. Hier beginnt der unregulierte Oberrhein, freie Fahrt ohne Schleusen bis zur Nordsee!

    Bei km 361 verlassen wir das deutsch-französische Grenzgebiet. Der Rhein verläuft jetzt an der Pfälzisch-Badischen Grenze in Deutschland. Viele Kieswerke am Ufer. Zwei Autofähren passieren wir und auch an den entgegenkommenden Frachtern kommen wir gut vorbei. Mal haben wir sie an Steuerbord, mal an Backbord, je nachdem, wie die Rheinkurven liegen. Wir sind froh über das gute Fernglas an Bord, denn damit sehen wir rechtzeitig, wie sie fahren wollen, sprich, ob die blaue Tafel am Führerstand der Frachter aufgestellt ist oder eben nicht.

    Schließlich erreichen wir die Hafeneinfahrt Maxau. Die ist tricky! Starke Strömung und am Ufer lange Buhnen, dazwischen die Einfahrt… Der Hafenmeister hat den Tipp gegeben, bis zu den drei markanten Bäumen vorzufahren und dann zu drehen. Welche drei Bäume?! Da ist quasi ein ganzer Wald!

    Drei schnelle Sportboote lassen wir vorbei in den Hafen, bevor wir drehen, und schwups, sind wir zu weit getrieben. Im Schneckentempo arbeiten wir uns mit unserer 75 PS Maschine gegen die Strömung zurück auf die Höhe der Hafeneinfahrt. Dann traversieren wir langsam zwischen zwei Bober seitlich auf den Hafen zu. Zwischen den Buhnen lässt die Strömung irgendwann etwas nach, und wir sind drin!

    Im Maxauer Hafen links um die kleine Insel herum, ganz außen, denn der Hafen hat Untiefen. Aber wieso sind die vielen roten Bojen im Wasser? Und kleine Boote flitzen im Wasser umher… Egal, wir sehen den Gästesteg und umfahren die Bojen. Von Mitgliedern des MBC Karlsruhe erfahren wir später, dass heute das Training der Renn-Schlauchboote sei; die Bojen markieren den Parcours. Auf den haben wir freie Sicht von unserem Liegeplatz.

    Der Hafen ist sehr gut und zweckmäßig ausgestattet, nicht so idyllisch, dafür ganz neue Regenduschen und Handbrausen! Münzduschen 50ct, Liegegebühr 2€ pro Bootsmeter, also 22 Euro pro Nacht. Hier liegt das Boot jetzt für ein paar Tage und wir sind mal weg.

    Wir sind heute die 26 km in Rekordzeit gefahren, mit Hilfe der Strömung. Thomas freut sich, denn der FC Auggen steht im Südbadischen Pokalfinale. Und wir sind rechtzeitig zur ARD-Übertragung des Fußballspiels im Hafen. Und wie schön, wir haben wieder Gäste auf der Solaris, Claus und Daniela besuchen uns!

    Sa 24.5.2025 auf dem Rhein talwärts von Beinheim bis Maxau, Rhein-km 336-362, Strecke 26 km, Schleusen 0 , Dauer 2 1/4 Std., Wetter: sonnig mit Wolken, erst diesig und windig, dann Regen
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  • Elefantenrennen auf dem Rhein

    30 mei, Duitsland ⋅ ⛅ 27 °C

    Jeder kennt den Maxauer Pegel, oder nicht? Zu unserer Überraschung ist Maxau kein Ort, sondern nur ein nicht allzu idyllischer Hafen. Immerhin gibt es ein paar Altrhein-Spazierwege, ein Restaurant mit Hofladen und eine S-Bahn Haltestelle.

    Bedarfshaltestelle, um genau zu sein, d.h. die Bahnen halten entweder garnicht oder nur, wenn Bedarf gesehen wird. Man muss gut sichtbar stehen, sonst klappt das nicht, wie wir erfahren mussten :) Der nächste Ort ist Maximiliansau am anderen Rheinufer, da könnte man mal wieder Lebensmittel einkaufen. Wenn nicht gerade Himmelfahrt wäre.

    Eine Nacht mit viel Trubel, es wird gefeiert im Clubhaus! Die örtlichen Bootsbesitzer geben sich ein Stelldichein, Musik und Tanz bis nach Mitternacht. Später kommt die Musik von unseren Tauen, die quietschen bei jedem vorbeifahrenden Frachter.. Yes, nach unserem Trip in die Schweiz sind wir wieder auf dem Rhein!

    Durch die schwierige Maxauer Hafenausfahrt geht es raus an den Buhnen vorbei in die Strömung. Wir fahren rheinabwärts vorbei an Wörth, Germersheim, Philippsburg, Speyer bis Rhein-km 406 bei Otterstadt.

    Sehen kann man vom Rhein aus nicht viel von den Orten. Rechts und links ist es grün am Ufer, mal ragt ein Gebäude heraus, wie der Speyrer Dom oder das AKW Philippsburg. Und immer wieder zweigen wunderschöne Altheinarme bzw. -seen ab, die zum Ankern einladen. Viele Leute campen am Rheinufer.

    Wir aber haben zu tun mit dem Verkehr auf der Schifffahrtstraße Rhein! Ein Frachtschiff jagt das nächste. Die Tonnen leiten uns mal ans linke, mal ans rechte Ufer, nicht selten verengen sie die Fahrspur. Noch hat uns kein Frachter von hinten eingeholt, obwohl wir ja mit unseren 18 km/h vergleichsweise langsam unterwegs sind. Aber die entgegenkommenden Frachter reichen uns völlig aus. Will der Riese in der Außenkurve oder innen an uns vorbei?! Der scheint auf uns zuzuhalten, wechseln wir die Seite? Das mit den blauen Tafeln funktioniert meistens, aber nicht immer. Zwischen den Frachtern sausen dann noch Freizeit-Gleiter-Boote hin und her und bringen uns ordentlich ins Schaukeln. Langes Wochenende, top Wetter, man ist auf dem Wasser!

    Die längste Fahrt unserer Tour heute, 44km rheinabwärts, aber sehr kurzweilig; verglichen mit der Maas kommt man den Rheinschiffen viel näher. Am Nachmittag kommen wir im Angelhofer Altrhein an. Durch eine relativ schmale Zufahrt erreicht man ein ausgedehntes Gewässer mit wenig Strömung und vielen ankernden Booten, die in der Sonne schaukeln.

    Wir fahren in der Marina des Yacht-Club Otterstadt im Angelwald e.V. in eine freie Box. Einparken können wir inzwischen gut ;) Anmeldung sehr unkompliziert per Briefkasten. 2€ pro Bootsmeter, Nobel-Duschen 1€. Sehr schöne Anlage und hilfsbereite Clubmitglieder: ein Verlängerungskabel für unser Stromkabel, kein Problem! Der Abendspaziergang außerhalb des Clubgeländes ist allerdings kurz, denn wir finden uns in militärischem Sperrgebiet wieder.

    Die Leute hier baden und chillen. Und was machen wir? Genau!

    Heute, Fr. 30.5.: Rhein talwärts von Maxau bis zum Angelhofer Altrhein bei Otterstadt, Rhein-km 362 - 406, Strecke 44 km, Schleusen 0 , Dauer 3,5 Std., Wetter: sonnig und sehr warm, Badewetter
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  • Wo der Neckar auf den Rhein trifft

    31 mei, Duitsland ⋅ ☀️ 28 °C

    Einen Kuckuck haben wir heute im Altrhein gehört. Man ist dort in ruhigem Gewässer, mehr Natur. Aber auch auf dem Rhein ist es relativ ruhig, entspanntes Reisen. Eine Rheinkilometertafel nach der anderen zieht vorbei. Es ist Wochenende, wenig Frachtverkehr seit der Ausfahrt aus dem Angelhofer Altrhein, aber dafür ein paar mehr Flusskreuzfahrtschiffe.

    Die Region mit den vielen Buhnen haben wir hinter uns gelassen. Der Kurs der Frachter, die uns entgegenkommen, ist heute leicht einzuschätzen, die Fahrrinne breit genug. Der Rhein fliesst vor sich hin und wir mit ihm. Hinter einer Rheinkurve bei km 413 taucht die Silhouette der BASF auf, Industrieanlagen auf beiden Seiten des Rheins, kilometerweit. Ludwigshafen links, Mannheim rechts. Doch es ist relativ ruhig, es ist Samstag und es wird nicht überall gearbeitet. Ruhige, eindrucksvolle Kräne, Kraftwerke, Tanks, Leitungen, Industriehallen,… und hinter Mannheim/ Ludwigshafen ist es wieder grün am rechten und linken Ufer. Ob das Mannheimer Strandbad mit seinem Bade-, Hunde- und Fahrradverbot wohl beliebt ist?

    Wir passieren die Neckarmündung bei km 428. Es gibt spezielle Schifffahrtzeichen, die die Ein- und Ausfahrt regeln, aber die sind nicht beleuchtet, es ist nichts los. Das nutzen die Freizeitsportler aus. An vielen Stellen im Rhein darf man Wasserski bzw. Wakebord fahren, trotz des Frachtverkehrs.

    Am frühen Nachmittag erreichen wir die Einmündung in den Lampertheimer Altrhein bei Rhein-km 440. Wir sind froh, angekommen sein, denn es soll ein schweres Gewitter aufziehen. Sehr schwül ist es, als wir am Schmucken Gästesteg des YSCL Yacht- und Sportbootclub Lampertheim anlegen, am einzigen verfügbaren Gästeplatz und der einzige Club mit beleuchtetem Fahnenmast und blauen Dalben. Wir hatten den Platz ein paar Tage vorher reserviert, wie alle Liegeplätze im Rhein. Die Anmeldung wie gehabt, non-digital: Bargeld in einen Umschlag stecken und diesen in einen Briefkasten (1€ pro Bootsmeter + 2,50€ Pauschale für Wasser und Strom, keine sanitären Anlagen).

    Kurz nachdem wir vom Einkaufen in Lampertheim zurück sind, geht es dann los, Regen, Blitze, Donner! Wir haben wegen der Hitze alle Fenster im Boot offen, es regnet auf der Wetterseite waagerecht rein… jetzt schnell! Und ist man auf dem Boot eigentlich sicher bei Gewitter? Zumal wir noch Besuch von Freunden erwarten, Geli und Jürgen kommen heute Abend an Bord.

    Die beiden erreichen die Solaris in strömendem Regen mit leckerer Verpflegung für uns, Dankeschön :) Wir verbringen einen sehr gemütlichen Abend auf Deck, während der Regen auf das Verdeck prasselt. Pfälzer Hugo zum Auftakt, lecker Pasta, … und ab und an kontrollieren wir, ob die Festmacher noch halten.

    Für morgen Vormittag ist ein weiteres Gewitter vorausgesagt.

    Heute, 31.5.: Rhein zu Tal vom Angelhofer Altrhein zum Lampertheimer Altrhein, YSCL Anleger (blaue Dalben), Rhein-km 406 bis 440, dann bis Altrhein-km 3,2, Strecke 37 km, Schleusen 0, Dauer 3 Std., Wetter: sonnig, später schwül, 28 Grad, Gewitter und Starkregen ab 17 Uhr
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  • Vom Altrhein zum Eicher See

    1 juni, Duitsland ⋅ ☁️ 23 °C

    Wir fahren heute früh aus dem Lampertheimer Altrhein auf den Rhein. Etwas unruhig sind wir, weil es gegen Mittag wieder gewittern soll, da wollen wir nicht auf dem Rhein sein. Es wird schon jetzt immer schwüler. Wir haben alle Teile der Persenning aufgerollt , aber die „Frontscheibe“ lassen wir besser unten, damit die Instrumente nicht nass werden, wenn es losgeht.

    Nach dem Gewitter gestern ist der Altrhein voller Zweige und Blätter, Slalomfahren, um nicht mit den dicken Ästen zu kollidieren. Auch ein Ruderboot schwimmt herrenlos mitten im Wasser! Wir können rechts vorbei, aber von vorn kommen drei Ruderer in einem Boot. Sie fahren rückwärts auf das treibende Boot zu! Soll ich hupen? Die Herren würden sich zu sehr erschrecken… Thomas ruft ihnen also laut zu, ob sie das Hindernis bemerkt haben, und sie stoppen, bedanken sich. Tatsächlich sind sie vorher schon vorbeigefahren und wollen es nun an Land ziehen.

    Gleich nach der Ausfahrt aus dem Eicher See kommt das Wormser Nibelungentor in Sicht. Beeindruckend, 53 m hoch, 125 Jahre alt, das haben wir schon irgendwann mal mit dem Auto durchfahren. Tatsächlich sind wir mit der Solaris an mehreren Städten ohne Halt vorbeigefahren, Speyer, Ludwigshafen, Mannheim, Worms, die sind an und für sich einen Besuch wert, aber wir kennen sie schon.

    Die Fahrt auf dem Rhein talwärts verläuft sehr ruhig, nur ca. 15 Frachter Begegnungen und zwei Flusskreuzfahrtschiffe, so dass wir um 13 Uhr in den Eicher See einlaufen. Schräg gegen die Strömung, das kennen wir schon. Ein großer, schöner, klarer Baggersee, danke , Fritz, für den Tipp!

    Am westlichen Ufer sieht man die Kiesförderanlage. Den übrigen See säumen hübsche Wochenendhäuser mit langen Bootsstegen. Jeder Meter ist bebaut. Es wirkt aufgelockert, weil viele Häuser auf Stelzen stehen wegen des Rheinhochwassers. Es gibt Schwimmer, Segler, einer fährt ein Wing-Foil in dem aufkommenden Gewitterwind. Bei uns stellt sich Urlaubsfeeling ein:)

    Wir legen beim MSC Gernsheim an. Box 6 ist für uns reserviert, aber es ist nicht voll, das Wochenende geht ja dem Ende zu. Wunderschöne, gepflegte Steg- und Clubanlage! Der ganze Stolz des Clubs ist der kleine rot geringelte Leuchtturm am Anleger. Er blinkt in der Nacht wie ein großer!

    Der Liegeplatz kostet 2€ pro Bootsmeter inkl. Wasser, Strom und sanitären Anlagen, die schon etwas in die Jahre gekommen sind. Leider gibt es nur eine einzige Münz-Dusche. Die Bezahlung erfolgt wieder non-digital, also Bargeld im Umschlag. So langsam geht uns das Bargeld aus!

    Wir erfrischen uns im See und schauen uns die Häuschen schwimmend vom Wasser aus an. Sehr nett. Nach und nach werden die Wellen höher, das Gewitter kommt! Also raus. Glücklicherweise ist es schnell wieder vorbei, so dass wir den Eicher See noch umwandern können, zumindest bis zur Einfahrt bei Rhein-km 466. Die Flusskilometer-Tafel an der Einfahrt ist größer als man denkt!

    Heute, So 1.6.: Rhein zu Tal vom Lampertheimer Altrhein bis zum Eicher See, Altrhein-km 3,2 bis 0, Rhein-km 440 bis 466, Strecke 30 km, Schleusen 0, Fähre 1, Dauer 2,5 Std., Wetter: morgens sonnig, später bedeckt und schwül, 25Grad, Regen und Gewitter ab 14:30 Uhr, dann wieder Sonne!
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  • Bootstankstellenzapfpistoleneinfüllöffnung
    Rote Tankanzeige gestern Abend!Einfahrt in den Oppenheimer Hafen mit BootstankstelleTankstellen"Gebäude" mit Kunden - hat was von Schwarzmarkt, oder?!Solaris vor der Bootstankstelle OppenheimRhein km 471, Schubverband mit 170m Länge und insgesamt 24m BreiteWeisenau Aufbereitung Pfälzer Seite des RheinsRheinbagger "Elch" rheinaufwärtsDa kommt der Main!Schwimmende Rheinschiffsmühle GinsheimDer Hohe Dom St. Martin zu Mainz, Grundsteinlegung im Jahr 975Einfahrt in den Floßhafen Mainz-Kostheim mit dem Bootshaus der WasserschutzpolizeiFloßhafen Mainz-Kostheim, unser Platz ganz hinten (nicht zu sehen)Steganlage FloßhafenFlucht vom StegClubhaus des Kanu-Club Mainz-KostheimKanu-Club Mainz-Kostheim von 1924HochwasserregelnWeg vom Clubhaus zum FloßhafenReduit Mainz-Kastel, alte WehranlageFlößer Denkmal in Mainz-KastelDie Pixelröhre am Kasteller Rheinufer mit Dom am Mainzer Ufer (Winter/Hoerbelt 2022),

    Bootstankstellenzapfpistole

    2 juni, Duitsland ⋅ ☁️ 20 °C

    Rhein-Main kommt näher! Man sieht die ersten Weinberge am Ufer. Wir sind auf Weg nach Mainz-Kostheim, einem Stadtteil von Wiesbaden, der rechtsrheinisch liegt, also in Hessen. Gegenüber das linksrheinische Mainz mit den beeindruckenden Türmen des Doms. Die Grenze zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz verläuft in der Mitte des Rheins.

    Nachdem wir den Eicher See verlassen haben, ist unser erstes Ziel aber erstmal eine Tankstelle. Gestern Abend scheinen noch knapp 30% Diesel im Tank zu sein, aber die Anzeige ist leuchtend rot! Und der Verbrauch ist nur geschätzt…

    Die nächste Bootstankstelle ist im Oppenheimer Hafen bei Rhein-km 480. Die Einfahrt zum Hafen ist gut getarnt, denn sie verläuft fast entgegengesetzt zu unserer Fahrtrichtung und das Ufer ist dicht bewachsen. Aber sie soll
    kurz vor den zwei Autofähren sein, und ja, sie ist durch eine Fahne gekennzeichnet…

    Wir fahren vor zu einer Art Baracke mit einem T-Schild. Dann heißt es warten, denn zwei Boote sind vor uns dran. Erst muss der Kunde das Tanken an der Autotankstelle oben am Ufer anmelden, dann den großen Bootstank füllen, dann wieder zur Autotankstelle hochlaufen zum Bezahlen. Das dauert. Dreißig Minuten treiben wir mit sicherem Abstand zu den Tanksäulen, bis die anderen zwei Boote endlich fertig sind. Neben den Tanksäulen machen wir fest. Ranzig. Hier trifft die shiny Yacht-Welt auf die deutsche Realität. Überall Spinnweben, alt und zerbeult der Wellblech-Schuppen, … es gibt nicht allzu viele Bootstankstellen auf unserer Route, wenig Konkurrenz. Und schon gar keine Ladesäulen für E-Boote wie in Frankreich. Immerhin gab es den Diesel hier zum Straßenpreis, das ist nicht selbstverständlich.

    171 Liter tanken wir. Wir sind froh, unsere Verbrauchsberechnungen haben gestimmt - nur 2,8 Liter Verbrauch pro Betriebsstunde - und die Tankanzeige stimmte auch. Sie zeigt nun ein beruhigendes Blau.

    Wir beobachten bei der Ausfahrt aus dem Hafen die zwei Oppenheimer Autofähren vor uns, „Landskrone 1“ und „Landskrone 2“. Sie haben Vorfahrt, wenn sie in Bewegung sind, d.h. wir müssen trotz Rheinströmung versuchen, sie vorbei zu lassen, also aufdrehen gegen die Steömung. Heute haben wir Glück, beide Fähren bleiben am Ufer bis wir vorbei sind.

    Es geht in langgezogenen Rheinkurven weiter in Richtung Mainmündung. An der müssen wir vorbei, bevor es in den Kostheimer Floßhafen geht. Die Mündung kommt rechts in Sicht - und auch ein 100m-Frachter der aus dem Main in den Rhein fährt! Er blockiert die gesamte Breite der Brückendurchfahrt vor uns! Wir nehmen Gas weg. Der Frachter bewegt sich glücklicherweise schneller als die Solaris, dreht und fährt links von uns durch die Brücke stromaufwärts.

    Kurz vor der Mainzer Theodor-Heuss-Brücke kommen wir dann an die Einfahrt in den Kostheimer „Hafen“. Einfahrt? Da steht das Bootshaus der Wasserschutzpolizei im Weg! Links davon ein ganz schmaler Durchlass. Das war also gemeint, als der Hafenmeister telefonisch beschrieben hat, wie man einfahren sollte, “wegen der Untiefen bitte ganz nah am Bootshaus vorbei“ und auch am Brückenpfeiler dahinter.…. Wir fahren gaaaanz langsam ein.

    Der Floßhafen Mainz-Kostheim bleibt schmal, wie ein Kanal, rechts unzählige Boote am Ufer. Ganz hinten ist unser Platz, der letzte in der Reihe. Es wird immer ruhiger. Gut, abgesehen von den Geräuschen der Städte Mainz/Wiesbaden und der Bahnlinie, die parallel zum Floßhafen verläuft und dem Fluglärm :) Enten und Gänse lieben unseren Platz auch. Der Anleger sieht entsprechend aus. Ich hab nach dem Festmachen erstmal meine Schuhe gereinigt, mit Rheinwasser, in dem die Enten… aber lassen wir das.

    Der KCMK ist inzwischen eher ein Motobootclub. Sie haben ein schönes Clubhaus/-gelände. Die Hochwassermarken haben uns beeindruckt! Angetroffen haben wir leider niemanden. Die Reservierung per Mail, die Anmeldung mit Kuvert und Fragebogen, der Zugang mit Chip, funktioniert gut.

    Der Tag geht zuende mit einem grandiosen Sonnenuntergang über dem Rhein und einem sauer Gespritztem in der Bastion von Schönborn in Mainz-Kastel. Übrigens auch ein Stadtteil von Wiesbaden. Echt jetzt!?

    Heute, Mo. 2.6.: Rhein zu Tal vom Eicher See nach Mainz-Kostheim, Rhein-km 466 bis 498, Strecke 32 km, Tanken bei km 480, Schleusen 0, Fähren 2, Dauer 4 Std., Wetter: bewölkt bis sonnig, angenehm warm, kurzer Regen gegen Mittag
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  • Rein in den Main!

    3 juni, Duitsland ⋅ ⛅ 23 °C

    Die Mainmündung ist nicht weit weg von unserem Liegeplatz. Wir haben beim Kanu-Club Mainz-Kostheim übernachtet, in einem Seitenarm des Rheins mit Zufahrtsbegrenzung: die Bootsgarage der Wasserschutzpolizei Mainz. Bei schönstem Sonnenschein fahren wir eng an der Wand der Garage vorbei zurück in den Rhein und drehen gegen die Strömung. Denn unser Ziel heute ist der Main, der Hafen Raunheim.

    Dicht am Kostheimer Ufer entlang fahren wir zu Berg auf dem Rhein. Es geht langsam voran, aber die Strömung ist nicht so stark wie gedacht. Bis zur Mainmündung brauchen wir 20 Minuten für 1,5 Kilometer. Wir haben Unterhaltung: Auf dem Rhein fährt ein Ausbildungsboot von Onwater Mainz eine Mensch-über-Bord-Übung. Bei denen haben wir 2021 unseren Sportbootführerschein gemacht 😊

    Über Funk hören wir, dass ein Frachter aus dem Main ausfahren wird. Wir warten kurz ab, denn dem wollen wir nicht entgegenfahren, und dann rein in den Main! Hm. Sieht eigentlich ähnlich aus wie der Rhein, grüne Ufer, aber etwas schmaler.

    Es ist nicht sehr weit bis Raunheim, aber nach 3 km müssen wir zunächst mal durch die „Bananenschleuse“. Das ist die Schleuse Kostheim, deren Schleusenkammer leicht gekrümmt ist. Neben Iffezheim ist sie die meistbefahrene Schleuse Deutschlands, über 300 m lang, ca. 15 m breit, mehrere Kammern (nur eine in Betrieb), Hub derzeit 3m. Es gibt auch eine kleine Sportbootschleuse in Kostheim, aber die ist nur 3,50 breit, das reicht nicht für die Solaris.

    Der Schleusenfunk kündigt an, dass gerade zu Tal geschleust wird. Aus der Kammer fahren etwas später ein imposanter Schwimmbagger, eine Art Lotsenboot, ein 130m-Flusskreuzfahrtschiff und ein 100m-Frachter aus. Dann ist sie leer und es wird grün, das Zeichen für uns - wir sind die einzigen zu Berg - in die Schleusenkammer zu fahren. Wie immer mit Hafengeschwindigkeit. Da treibt uns der Schleusenfunk zur Eile an! Im Oberwasser würden einige Frachter warten, bitte schneller in die Kammer einfahren! Sehr gern, Platz ist genug. Also mit Vollgas rein. Würde man eigentlich nie machen.

    Die Schleusung dauert insgesamt 30 - 45 Minuten. Sehr ruhig geht es aufwärts. Danach fahren wir ebenso ruhig auf dem Main weiter, wenig Verkehr. Die Hochheimer Weinberge kommen in Sicht, dann Opel Rüsselsheim und Flörsheim.

    Bei Main-Kilometer 11 fahren wir in den Hafen Raunheim. Da war bis ca 1930 die alte Raunheimer Schleuse, bevor die Eddersheimer Schleuse gebaut wurde. Man hat im Hafen ab und zu sehr heftigen Sog und Schwell durch vorbeifahrende Frachter, und das Einparken ist dann nicht so einfach. Hat aber mit etwas Vor und Zurück geklappt. Das Schlafen könnte auch schwierig werden bei dem Schaukeln, wir werden sehen…

    Hinter einer grünen Böschung verläuft die B43 am Hafen entlang, muss man mögen... ansonsten sehr schönes Gelände des Yachtclub Untermain e.V. Der YCU hat gerade erst neue Schwimmstege eingesetzt. Es gibt 4-6 Gastliegeplätze und insgesamt über 60 Liegeplätze. Der Stegwart, Herr Schluckebier, begrüßt uns freundlich und hilft uns oersönlich bei der Anmeldung. 25€ für Strom, Wasser, san. Anlagen, alles top.

    Warum wir in Raunheim Halt machen? Der Bummel durch den alten Ortskern ist netter als gedacht, unser Ziel ist aber die Raunheimer Street Art vom „Hafen Jam 2024“. Zwei Unterführungen und eine 300 m lange und 2,50 m hohe Wand am Yachthafen wurden von über 100 Graffitisprühern / -künstlern / -malern aus Deutschland und dem Ausland neu gestaltet. Erinnert an Berlin!

    Heute, Di. 3.6. Rhein zu Berg (!) von Mainz-Kostheim bis zur Mainmündung, Rhein-km 498-497, dann Main zu Berg bis Raunheim, Main-km 0-11; Strecke 12 km, Schleusen 1, Fähren 0, Dauer 3 Std., Wetter: sonnig bis wolkig, um die 20 Grad, Regen und Gewitter ab 22 Uhr
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  • Schleusenfunk mal anders

    4 juni, Duitsland ⋅ 🌧 19 °C

    Wir ahnen es schon, als wir heute früh die Verdunkelung der Bug-Dachluke zur Seite schieben und man die Wassermuster auf der Scheibe sieht: Heute ist ein echter Regentag. Wir haben 22 Kilometer auf dem Main vor uns. Eine relativ kurze Strecke, wenn die zwei großen Schleusen in Eddersheim und Griesheim nicht wären.

    Die Eddersheimer Staustufe ist seit 1942 in Betrieb und seit 1986 denkmalgeschützt. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass die Schleuse keine Schwimmpoller hat? Der Hub ist allerdings auch nicht allzu groß, ca. 3-4 m. Die Schleuse hat zwei Kammern, beide ca. 350 m lang und 12 bzw. 15 m breit. Da müssen wir durch, denn die Sportbootschleuse ist mit 3,50 m Breite leider wieder zu schmal.

    Schleusen bei Regen ist lästig. Denn einer von uns beiden muß in der Schleusenkammer das Boot mit den Festmachern an der Wand halten und dabei wird man so richtig schön nass. In Eddersheim funkt zudem ein ungehobelter Schleusenwärter, der Informationen darüber, welche Frachter vor uns oder mit uns schleusen für überflüssig hält, dafür aber unsinnige Anweisungen erteilt unser Boot festzumachen. Erst an der rechten Spundwand, dann doch nicht, lieber am anderen Ende des Schleusenvorhafens, weil ja ein Frachter käme….bis wir doch endlich einfahren können. Das zusammen mit dem Wetter stellt unsere Geduld ganz schön auf die Probe. Erwähnte ich schon, dass es in Strömen regnet?

    Durch die Schleuse Griesheim geht es etwas schneller - und viel freundlicher. Wir freuen uns über die vertrauten Ufer, Okriftel, Kelsterbach, Höchst - schließlich taucht die Frankfurter Skyline auf. Vertraute Gebäude und Brücken und doch hat man eine unbekannte, neue Perspektive. Am linken Mainufer kommt der Westhafen Frankfurt in Sicht und wir fahren mit Blick auf den Westhafen Tower (das “Gerippte”) und bei starkem Wind auf unseren Liegeplatz für heute, “#2, der erste vor den Jollen”, wie uns per Mail mitgeteilt wurde.

    Die Marina bietet für 30€ Wasser und Strom und genau eine Toilette und nur eine einzige Dusche. Dafür hat man direkt am Anleger das Restaurant “Kombüse” und einen Rewe in der Nähe. Man liegt relativ zentral in Frankfurt kurz vor der Friedensbrücke. Eigentlich ganz hübsch hier mit dem beleuchteten Steg am Abend.

    Wir freuen uns, Kai wiederzusehen! Er bringt die Post mit, Erdbeeren und außerdem einen leckeren, selbst gebackenen Apfelkuchen. Unseren Friseuren statten wir einen Besuch ab, zwei lange im voraus geplante Termine. Zum Abendessen sind dann Juliaan und Rainer unsere Gäste auf der Solaris. Ein sehr schöner Abschluss dieses Tages mit interessanten Gesprächen und einem leckerem Essen auf dem Achterdeck!

    Morgen verlassen wir Frankfurt schon wieder, es zieht uns zurück auf den Rhein.

    Heute, Mi. 4.6.: Main zu Berg von Raunheim bis Frankfurt Westhafen, Main-km 11-33, Strecke 22km, Schleusen 2 (Eddersheim und Griesheim), Fähren 1 (Höchst) Dauer 5 1/2 Std., Wetter: REGEN
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  • Drei Main-Schleusen in 63 Minuten

    5 juni, Duitsland ⋅ ☁️ 19 °C

    Bye, bye Frankfurt! Gern wären wir länger geblieben, von der Wasserseite gibt es immer noch etwas zu entdecken. Am Morgen lässt die Sonne den Westhafen fantastisch aussehen! Wir kommen wieder. Aber heute fahren wir 33 Main-Kilometer bis zur Mainmündung zurück und auf dem Rhein weiter zum Schiersteiner Hafen, Wiesbaden.

    Das Wetter unterwegs ist wechselhaft, nur ein Schauer in der Eddersheimer Schleuse, ansonsten bewölkt, ab und zu sogar Sonne. Und ordentlicher Wind. Warum ist das erwähnenswert? Wind und Wetter machen das An- und Ablegen, das Schleusen, die Fahrt erst interessant, sprich mehr oder weniger anspruchsvoll. Heute kommt der Wind von der richtigen Seite und wir werden weniger nass :)

    Drei riesige Main-Schleusen, Vorrang der Berufsschiffahrt und über 40 km, Strecke, das kann ein langer Tag werden. Man kann die Schleusenzeiten nicht voraussagen. Diesmal läuft es wie am Schnürchen! Schleuse Griesheim Ankunft 11:30 Uhr, Ausfahrt 12:00, Schleuse Eddersheim 13:07 - 13:25,
    Schleuse Kostheim 14:40 - 14:55 Uhr, geht doch!

    Vor und während der Fahrt durch die Schleusen hat man Zeit, Wasservögel zu beobachten. Manchmal Schwäne, seltener Reiher, vor allem aber Gänse! Nilgänse und vor allem Kanadagänse sind auf Rhein und Main unterwegs. Ich kann mich erinnern, dass es in den vergangenen Jahren viel mehr Stockenten gab, aber die sind hier echt selten geworden. Wo man hinschaut Gänse, Gänse, Gänse. Ich feiere jede Ente, die noch nicht verdrängt wurde.

    Bei Main-km 1 schauen wir zwei Containerschiffen beim An- und Ablegen zu und fahren dann bei Rhein-km 497 weiter zu Tal. Hier ist mal etwas los, zwischen zwei entgegenkommenden Riesen hindurch fahren wir und werden sogar einmal überholt. Spannend!

    Es ist nicht weit zum Schiersteiner Hafen, der diesen Namen wirklich verdient! Ruderer und Kanuten trainieren, mediterranes Flair! Wir haben einen Liegeplatz beim Wassersportverein Schierstein reserviert und werden von einem Vereinsmitglied freundlich enmpfangen. Er kümmert sich gerade um einen halben Baum, den die Strömung heute Nacht ins Hafenbecken gespült hat. Bzw. er begutachtet das riesige Teil und entscheidet dann, das weitere Vorgehen mit dem Treibgut-Beauftragten des Vereins zu besprechen:).

    Wir sind heute 5 1/2 Stunden gefahren und machen deshalb erst mal ein Nickerchen an Deck, bis wir Besuch bekommen. Schön, dass es geklappt hat! Maren, Mareile, Frank und Wolfgang bringen eine tolle Snackplatte, frisches Wurzelbrot, und ein leckeres Dessert mit. Der schöne Abend mit unseren Freunden ging viel zu schnell vorbei!

    Morgen gehen wir für ein paar Tage von Bord und reisen mit dem Zug zu einer Geburtstagsfeier im Norden. Wir werden das Schaukeln vermissen!

    Heute, Do. 5.6.: Main zu Tal von Frankfurt Westhafen bis Wiesbaden Schiersteiner Hafen, Main-km 33-0 und Rhein-km 497-505, Strecke 41 km, Schleusen 3 (Eddersheim, Griesheim, Kostheim), Fähren 1 (Höchst) Dauer 5,5 Std., Wetter: bewölkt, Regen gegen Mittag, am Abend klart es auf, Ab 22 Uhr wieder Regen
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