America del sur

September - December 2016
A 106-day adventure by Martin Read more
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  • Day 6

    Escuela de Español

    September 12, 2016 in Ecuador ⋅ ⛅ 13 °C

    Jetzt is das schöne Leben vorbei. Zu Ende. Fertig. Finished. Terminado.
    Heute geht's los mit dem Spanisch, und da werd ich erstmal meine komplette Problemlösungskompetenz benötigen. Schon für das Wort brauch ich eine spezielle Wortproblemlösungskompetenz. 40 Punkte bei Scrabble, ich würde gerne auflösen.Read more

  • Day 8

    Ladys Night

    September 14, 2016 in Ecuador ⋅ ⛅ 10 °C

    Jaa, also was soll man dazu sagen? Vielleicht fang ich mal mit dem Tag an. Also heute, in der Schule, haben wir ganz viel gemacht! Wir haben Spanisch gesprochen und die Reflexivverben gelernt. Und dann haben wir den Unterschied von conocer und saber gelernt...und dann haben wir tener und que gemacht...und dann haben wir haber gemacht...und dann... Jaja
    Also man sagt mir nach ich sei ein guter Schüler und lerne schnell, auch wenn ich anscheinend einen starken spanischen Akzent habe. Vale!? Wo der herkommt weiß auch kein Mensch. Oder schon mal nen blonden Spanier gesehen? Die meisten Leute glauben sowieso ich komme aus Deutschland oder Schweden.

    Naja und heut Abend war, wie jeden Mittwoch in Quito, Ladys night. Das bedeutet alle Frauen bekommen bis 11 kostenlos zu trinken. Und während normalerweise in Deutschland das für die Drinks bedeutet, dass sie kaum Alkohol enthalten, beudetet das hier das sie kaum was anderes enthalten.
    Ich habe in mehreren Blogs vor meiner Reise nach hier her zu den persönlichen Sicherheitsvorkehrungen gelesen, man solle unbedingt den Vollrausch vermeiden. Das wird bei sowas dann halt schwierig, weil umsonst und es ist ja nicht so als wenn ein lustiger Abend einen niemals dazu bringen würde zu trinken.

    Ich bin da ja eher der Biertrinker. Mein Glück das das Community Hostel auch eine Brauerei hat. So kommt jeder auf seinen Pegel und das "ich trinke nur drei Bier, ich muss morgen zur Schule" hat sich dann auch erledigt. Dieser Vorsatz ist wohl neben "ich höre mit dem Rauchen auf", "ich nehm jetzt ab" und " ich esse ab jetzt keine kleinen Kinder mehr" der wohl am meisten missbrauchte Vorsatz.
    Naja, also sind wir kurz mal auf der Ladefläche von Marcos Pick Up ins Mariscal gefahren. Das könnte man öfter machen: ich sitze auf der Ladefläche wie ein zurückgekehrter Astronaut, mein Haar weht im Wind wie die Locken von David Hasselhoff und aus meinen Augen kommen leichte Tränen von der leicht kalten Brise...ich fühle mich als hätte ich die Welt gerettet.

    Naja, dort angekommen fing das erstmal an wie in einer Bar: alle stehen rum und trinken was. Ich werde angeschaut wie ein Pferd weil ich einen blonden Bart habe und nach zwei Drinks traut man sich in bester Harald Juhnke Manier (keine Termine und leicht einen sitzen) auf die Tanzfläche und glänzt erstmal mit dem ganzen fünf Salsatanzschritten die man so im letzten halben Jahr gelernt hat.

    Das wäre, bedenkt man das es sehr amüsant war, alles über diesen Abend. Aber das wäre ja nicht aufregend wie das Leben nun mal so ist. Ganz wie die Geschichten von Heidi fehlt da bisher einfach der Mord und Totschlag. Also festhalten und nicht vergessen zu atmen, ich will für keine Todesfälle verantwortlich gemacht werden.
    Ich war gerade dabei alle Frauen mit meinen Tanzschritten völlig um den Verstand zu bringen während ein paar diese harten Drinks nicht so gut zu vertragen schienen...wobei man nie ausschließen kann das da vielleicht auch andere Mittel im Drink gewesen sein könnten. Und es wäre eine klassische Doppelmoral wenn ich Leute verurteile, die vielleicht zu viel getrunken haben, mein Umgang mit Alkohol war immer sehr vorbildlich...nicht.
    Also wird da gerade ein weibliches Wesen an mir auf der Tanzfläche vorbei getragen welches total das Bewusstsein verloren hatte. Und auf die Frage was mit ihr sei, ginge mich das ja nichts an. Haben sie schon mal Ecuadorianer gesehen den man in lautem Deutsch den Dschihad erklärt hat? Nein? Probieren sie das mal aus. Es verfehlt seine Wirkung nicht.
    Doch wo waren eigentlich die anderen? Also kurz mal dieses bewusstlose Geschöpf, oder sagen wir Sack denn auch eine dünne Frau kann verdammt schwer werden, bei der security abgeben und die anderen suchen. Dann ab ins Taxi und mal zum Hostel. Währenddessen keine Reaktion des Patienten.
    Am Hostel habe ich erstmal versucht sie hoch zu tragen, ich muss wieder mehr trainieren. Gut das Emily mir geholfen hat. Aber auch wieder schlecht für sie, denn gerade auf dem Weg zum Bad kam eine sehr gesunde Reaktion zustande, wobei sie dabei mich, Emily und vor allem sich selbst mit einer gesunden Mischung aus Alkohol und Abendessen eindeckte. Ein Grund mehr für die Badewanne. Und dies, meine Damen und Herren, wird wohl die Dusche mit zwei Frauen sein, die mir am ehesten in Erinnerung bleiben wird. Angezogen, kalt und ein Geruch den ich jetzt nicht beschreiben will. So hatte ich mir das vorgestellt als man mir vor längerer Zeit zum ersten Mal das Konzept des Dreiers vorgestellt habe.
    Und jetzt habe ich wieder genug Wäsche für eine Maschine voll.
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  • Day 9

    Demonstrationen und Regenzeit

    September 15, 2016 in Ecuador ⋅ ⛅ 15 °C

    Jetzt, nachdem ich ja mal eine Woche hier bin und schon fast Ecuadorianer bin, müssen wir auch mal über die Schattenseiten des Landes reden. Alles was wohl nicht ganz so auftaucht wenn man in der Backpackerblase lebt und eigentlich fast nur mit internationalen Leuten zu tun hat.
    Heute wurde meine anstrengende und schöne Schulstunde durch laute Musik von draußen etwas beeinträchtigt. Noch bevor ich im Selbstverständnis einer Einmannkolonialmacht mit Thermoschlafsack (danke an Patrick Salmen) die Leute zu mehr europäischer Zurückhaltung züchtigen konnte, sah ich einen Demonstrationsmarsch. Kolonialmächte der Vergangenheit werden solche Auflehnung wohl als niederknüppelbares Ereignis gewertet haben, wobei sie damit wohl kaum europäische Zurückhaltung bewiesen haben und keinerlei europäische Werte verbreitet haben. Ich für meinen Teil, mir ging das Herz auf. Leute die sich an demokratischen Prozessen beteiligen, auch durch Demonstrationen, sind mir immer willkommen. Und alles ging friedlich und mit guten Rhythmen vonstatten. Da könnte der DGB sich mal ne Scheibe abschneiden.
    Um was es ging konnte mir leider keiner genau erklären, nur das es Ärger um den Bau der Metro in Quito gibt, und das viele Leute sehr kontrovers über die Ölförderung im Dschungel von Ecuador denken. Es füllt halt die Staatskasse.

    Müll und Obdachlose sind in der Stadt und scheinbar im ganzen Land an der Tagesordnung, man sollte sich daran gewöhnen, denn die Müllprobleme und sozialen Dinge scheinen sich nur sehr langsam zu ändern. Auf jeden Fall hätte Ecuador landschaftlich bestimmt so gute Chancen wie Costa Rica oder Uruguay, wobei ich das nicht bewerten will. Gewalt sieht man auch, aber bisher habe ich mich nicht unsicher oder unwillkommen. Wenn man den Leuten freundlich begegnet, erzählen sie auch sehr gerne etwas, manchmal ungefragt und ich verstehe noch nicht alles.

    Es gibt auch für Europäer skurril anmutende Dinge, wie das benutzte Toilettenpapier nicht und Klo, sondern in den Mülleimer zu werfen, oder das Supermärkte hier teure Einkaufsäden sind, welche nur wohlhabendere Leute benutzen. Nix mit Aldi, nur Rewe oder Edeka. Auch hört man hier sehr oft Autoalarmanlagen und rufende Leute auf der Straße, was den Schlaf nach 07:00 quasi zu Ende bringt. Diese Autos werden nicht geklaut, bzw vielleicht nicht immer, manchmal sitzen Leute halt drin und stoßen dagegen und Zack, schon bin ich wieder wach.
    Skurril auch ist die Regenzeit, welche jetzt beginnt. Das bedeutet nicht Forrest Gump Style:" Regen mit großen Tropfen, Regen mit kleinen Tropfen, Regen der von der Seite kam und sogar Regen der von unten zu kommen schien. Und das für drei Monate". Nee, hier regnet es nun halt fast jeden Nachmittag für eine bis zwei Stunden. Und dann kommt die Sonne wieder raus.

    Man kann sagen es ist anders, aber trotzdem super, diese Länder brauchen halt noch Zeit und eine andere politische Kultur. Aber wir Europäer sollten uns da nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Denn in Südamerika begann weder der erste, noch der zweite Weltkrieg.

    P.S.: Yo fue en La escuela hoy y es aprendé mucho sobre verbos relfexivos y El pasado indefinido. Pero yo no comorehendo indefinido. ¿Que significa?
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  • Day 10

    una fiesta familiar

    September 16, 2016 in Ecuador ⋅ 🌙 9 °C

    Mein letzter Tag in El escuela de español. Ich kann jetzt natürlich alles y yo hablo español quazi fluente.
    Und Autodidakt und superintelligent wie ich bin, habe ich mir gleich die nächsten Niveaus als Lernbuch besorgt. Die Reise wird ab jetzt dementsprechend langweilig: "Also heute habe ich den Unterschied zwischen Este, esta, ese, esa und alli gelernt. Das bedeutet das, dies und jenes." Und das bedeutet es wirklich, ich mache hier ja keine Witze. Das is ja kein Urlaub hier! Und jetzt runter und 20 fürs Vaterland, dann jeweils 20 für die Mama, den Papa und die Geschwister und natürlich am Ende noch 20 für alle Bücher von Karl May!
    Und Angelica war als Lehrerin echt super, vor allem als ich gezwungen war, die Ladies night Geschichte in Spanisch zu erzählen.
    Auch zu erwähnen ist die deutliche Mehrheit an deutschen Schülern mit Janne, Gabriella und mir versus James, dem Australier. Das gab einem fast das Gefühl wir wären hier als neue Kolonialmacht da um den Leuten richtiges Deutsch beizubringen. Wobei wir direkt ins spanische eingenordet wurden. Ja der Deutsche, er hat halt den Hang zu Größenwahn, das muss man gleich mal klaren Regeln unterbinden. Und die Gabriella, die ist ja eigentlich Österreicherin...

    Ya, entonces yo obtuve mis examen sin prueba y fue al Hostel para una Fiesta familiar.

    Oh, alte Angewohnheit. Äh ja, bin nu tatsächlich auf ne Familienfeier von Marco, einem vom Hostel, eingeladen. Was soll ich sagen außer das er echt ein super Typ ist? Also das ist er wirklich und Seine Familie feiert die Geburt seines Sohnes, also was großes. Denn was ändert das Leben mehr als die Geburt von Kindern? Und hier an der Stelle will ich ihm und seiner Familie für die Einladung danken.
    Und auch wenn ich immer noch Magenschmerzen von meinem Kochversuch mit dem falschen Wasser habe, so lass ich mir das nicht entgehen, sowas werde ich wohl nicht allzu oft mitmachen dürfen.

    P.S.: So meine Herren, ich hab einen Sitzen. Die Mutter von Marco ist mit der Rumflasche rumgelaufen und hat verteilt. Und alle habe sie "La Patrona" genannt, da hab ich mich nicht getraut nein zu sagen. Und der war auch echt gut, sowas hab ich bei Rum noch nicht gesagt.
    Und nach Kuhherzen und anderem Fleisch als Barbecue und gefühlten 40 h tanzen spüre ich nun meine Beine nicht mehr und bin heil froh noch Wasser getrunken zu haben.
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  • Day 11

    Baños

    September 17, 2016 in Ecuador ⋅ ☀️ 10 °C

    So, ich mach jetzt mal wieder Sport. Ich muss auch mal wieder was anderes machen, außer Spanisch lernen und dann abends in Bars zu gehen. Obwohl ich diese Kombination empfehlen kann. Nur nicht dem eigenen Geldbeutel und auf Dauer der Leber.

    Also quetsche ich mich 4 Stunden in einen Bus und fahr ins Badezimmer. Diese Stadt heißt so, Baños. Und die ist auf 1800 m aber es sieht nach Tropen aus. Vielleicht Bergtropen, es sieht halt so aus. Verurteilen sie bitte nicht meine Botanikkenntnisse, ich seh da halt vor allem grün. Aber nur 50 km östlich von hier beginnt der richtige Regenwald.

    Die Stadt heißt so da es hier den ein oder anderen Wasserfall gibt. Und diese Stadt ist in einem tiefen Tal, so gibts hier in der bald einsetzenden richtigen Regenzeit noch mehr Wasserfälle.

    Und in dieser Stadt, die nur 50000 Einwohner hat, da macht man so Sachen wie Bunjee jumpen, Ziplining, Mountainbiken, Klettern und Wandern. Und wen treffe ich hier wieder? Den verrückten Kanadier, Nicolas. Der geht morgen auf den 5000 m hohen Vulkan. Und was mach ich hier? Mal schauen...

    Und es gibt gefühlt 1000 Massagesalons, warum weiß keiner.
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  • Day 12

    Bunjee Bike Tour

    September 18, 2016 in Ecuador ⋅ ⛅ 13 °C

    Joa, und nu? Also Sport, so ein bisschen bewegen, schwitzen und hoffen das nichts ins Auge geht, wie Dr. Cox von Scrubs sagen würde.
    Sieht halt morgens hier gar nicht so geil aus. Also schau ich mich mal um und mach einen auf Tourist. Hab ja hier auch niemand in meinem Zimmer, außer halt mir. Dann geh ich mal frühstücken, is irgendwie auch keiner im Hostel. Komisch hier, vielleicht der Beginn einer wunderbaren Horrorstory.

    Also nu, um 14:00, da tut mir zumindest mal das Knie weh und ich glaube vorhin ging ein bisschen was in die Hose. Ich hab nämlich eine Bike tour gemacht, ja da kriegt man schon mal Knieschmerzen. Und das ging dann erstmal an der Straße entlang, ganz am Rand, immer ganz schön schnell das Tal Richtung Dschungel.
    Ach ja, das in die Hose gehen kam wohl eher vom Swing jump und dem Ziplining. Einfach mal googlen und dann zuhause Schweißausbrüche genießen.
    Das konnte man halt alles auf dem Weg machen, und ja, mein Knie tat halt weh. Und so ein bisschen Adrenalin killt ja den Schmerz. Und die Alina hat auch mitgemacht. Die kam bei Frühstück unvermittelt rüber und fragte was man hier so machen kann. Ähh ja, machen wir mal ne Bike tour.
    Das Tal ist fantastisch, man fühlt sich schon wie im Dschungel, hat aber noch nich so viele Stechmücken als Begleiter. Und für viele Bewohner war Ziplining früher der einzige Transportweg. Und dann rutscht man halt mal einen km über so ein Tal an einem Seil... natürlich wie Superman in seinen besten Tagen.

    Auf der Radtour warten dann auch mehrere Wasserfälle, und das Ende markiert der Pailon del Diablo. Warum das immer mit dem Teufel zu tun haben muss versteh ich jetzt auch nicht.
    Auf jeden Fall sieht da der Rheinfall wie eine Stufe aus. Und direkt am Wasserfall sieht man pures Lavagestein, als wenn es vor ein paar Tagen erkaltet wäre.
    Ja und Gott sei dank ist in baños morgens immer schlechteres Wetter, denn als so um 13:00 die Sonne raus kam, ja, da kannste schon mal im Stehen schwitzen. Und auch ne super Erfindung: Rücktransport per LKW. Da setzt man sich hinten auf die Pritsche hat davor sein Rad, und dann wird man wie ein Tourist da wieder hochgefahren, für 2 Dollar.

    So und heut mittag zur Casa de arbol?
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  • Day 13

    Regentag numero 1

    September 19, 2016 in Ecuador ⋅ ☁️ 7 °C

    Ja, was wenn ich heute nur erzähle das Müllwagen in baños wie ein Original Eiswagen klingt?
    Und hier kann es ganz ordentlich regnen. Aber vielleicht auch mal ganz gut, da kann ich mal wieder was schreiben und schön in meinem Lernbuch rum malen.
    Und mich voll fressen und meine Insektenstiche kurieren. Wer zum Teufel hat schon mal welche auf 2800 m bekommen? Da gibts in Europa nicht mal Bäume...
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  • Day 14

    No es mi corazon

    September 20, 2016 in Ecuador ⋅ 🌙 2 °C

    So, und schon wieder weg aus baños. Ich muss mal wieder auf einen Berg dachte ich mir, und hier in Ecuador hats ja so ein paar Vulkane. Also werd ich mal versuchen mit dem Nicolas, dem verrückten Kanadier, heute auf den Corazon und morgen auf den Illinizas zu steigen. Könnte ein gutes Höhentraining werden, in Peru gibt es Wanderstrecken, die liegen dann mal auf 4000 m, da kanns einem schonmal die Schlappen ausziehen.

    Also fahren wir mal nach El Chaupi, ein süßes Dorf am Fuße der beiden Vulkane. Und super ist, es ist auf dem Weg nach Quito. Da kann ich dann wieder Dinge tun, Hebel betätigen, Knöpfe drücken und Sachen prüfen.

    Und dort in El Chaupi gibts ein Hostel, ganz ohne Gäste und WLAN, das ist wohl so ein neumodisches Mediationshostel für gestresste und überreizte Seelen. Aber auf dem Dorfplatz gibts kostenloses WiFi. Super Sache, diese Technik. Also machen wir uns mach durchmeditiert wie wir sind nun auf den Weg. 1400 Höhenmeter und 26 km en todo.

    P.S.: Ja also nach 13 km und etwa 600 Höhenmeter war Schluss. War so ein bisschen ein Hundetag, da standen dann drei ausgewachsene Labrador. Die waren irgendwie nicht gut auf uns zu sprechen, dabei hatten wir doch noch gar keine Steine geworfen. Ach ja und die 26 Hunde die uns vorher schon im Tal zerfleischen wollten, die hatten halt einfach Hunger. Arme Dinger. Wobei hier ein vergleichbares Verhalten zu Männergruppen besteht. Die kleinen bellen zuerst und sehen ganz witzig aus und dann kommen die großen und fletschen mal die Zähne.

    Also heute keine Herzen, no es mi Corazon...Como continuo en mi vida sin tu, mi Corazon? Dann ess ich halt meinen Schokokuchen, den ich mit dir teilen wollte, halt allein. Und geh morgen halt auf den Illinizas.
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  • Day 15

    Illinizas Norte

    September 21, 2016 in Ecuador ⋅ ⛅ 10 °C

    Also heute, heute will ich keine Hunde sehen. Heut will ich einfach auf diesen Berg hoch. Nicolas und ich ziehen uns nochmal so ein Bergsteigerfrühstück rein und dann gehts um 08:00 auch schon los.
    Auf uns warten knapp 20 km und 1900 Höhenmeter.

    Ich hab das wirklich geschafft zur Hütte. Ich sitze hier auf 4770 m über dem Meer und bin voll am Ende. Kaum waren wir aus dem Ort raus, da ging das mit dem Atmen los. Ich spürte mal wieder die Luft, aber atmen, da fehlte mit jedem Höhenmeter ein bisschen mehr in der Lunge. Und so Begriff ich recht schnell das dies kein Ausflug wird, das wird ein Gewaltmarsch. So schlimm jetzt auch nicht, aber währenddessen kam mir der Gedanke.
    Doch aufgeben war nicht drin. Auch nicht als ich wie ein großer Bergsteiger auf allen Vieren kroch und dachte da komm ich nicht mehr hoch.
    Ich machte 33 Schritte und dann zwei Atemzüge Pause. Warum 33 weiß ich auch nicht, gegen Ende waren es eher 37, ich konnte die Hütte schon sehen.
    Und währenddessen lief Nicolas da fast springend den beiden Parkrangern auf ihren Pferden hinterher. Und er hielt das Tempo. Er macht halt seit einem halben Jahr nichts anderes als das.
    Dieser weg war zehn Mal schwieriger als der Pichincha in Quito. Ob das nur an dem Rucksack lag? Es ist dieselbe Höhe. Aber nu will ich mal schauen ob ich noch auf den Gipfel komme.

    P.S.: 600 m vor dem Ziel, 200 Höhenmeter noch, aber dann war Schluss. Ich hatte Brustschmerzen und das ist auf der Höhe nichts Gutes. Also stop und froh sein das ich es bis auf 4937 m geschafft habe. Und da ich hier schlafe, kann ich morgen das ganze nochmal probieren.
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  • Day 16

    Back to the community

    September 22, 2016 in Ecuador ⋅ ⛅ 11 °C

    Ich hatte ja angenommen das es nachts in der Schutzhütte kalt wird, aber mein Schlafsack ist zwar schwer, aber echt gut. Dafür pumpte mein Herz wie ein Maikäfer, so Schlaf zu bekommen war leider nur mit Medikamenten gegen die Höhenkrankheit möglich. Diese sind im Grunde auch nur Paracetamol, aber in ordentlicher Dosis.
    Und so ein bisschen zugedröhnt schläft es sich auch super.
    Die Lunge fühlte sich in der Nacht auch an ein bisschen gebraucht an. Und der Geruch von fünf Bergsteigern, die den ganzen Tag unterwegs waren will ich so auch nicht wirklich beschreiben, aber man konnte es auch nicht ignorieren. Zu Nicolas und mir kamen noch die drei Basken Xavi, Raul und Danielle dazu.
    Aber der Sonnenaufgang, mit dem Cotopaxi im Vordergrund hatte seinen Reiz. Und ich hatte ja noch was vor mit diesem Gipfel. Und so machte sich Nicolas auf den Weg zum nächsten Berg und ich mich auf zum Gipfel. Und ich passierte den Punkt von gestern, und machte mich auf zum "Paseo de la muerte". Dort war es dann wieder so weit. Eine Mischung aus Brustschmerz, fehlender Energie aus einer schlechten Nacht und auch Angst an diesem steilen Stück zeigte mir, dass ich diesen Gipfel wohl so schnell nicht erreichen werde.

    Also wieder runter und kurz mal ausruhen. Ich ging dann direkt mit den drei Basken nach unten und war froh, dass diese sich abholen ließen und mich einfach mitnahmen. Und dann zurück zum Community Hostel in Quito.

    Jetzt will ich erstmal ein Bier, eine Dusche und meine Sachen waschen.
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