Dom & Nat's Sabbatical 2019

June - December 2019
Juni 2019 Read more
  • 156footprints
  • 9countries
  • 182days
  • 1.3kphotos
  • 34videos
  • 74.4kkilometers
  • 42.1kkilometers
  • Day 34

    Nach nervigem Grenzabenteuer in Kashgar

    August 1, 2019 in China ⋅ ☀️ 34 °C

    Wir sind in Kashgar, endlich. Nach nervigem ganztägigem Kontrollpostenhopping Ausführlicher Bericht folgt....

  • Day 34

    Wuff, I make you Wuff... Ni Hao China

    August 1, 2019 in China ⋅ ☀️ 34 °C

    Da es am Besten dem Tag entspricht, der Ablauf im eher formellen Protokollstil (so dass der Post vielleicht ebenso nervig wird wie unser Tag heute... 😬)

    7.30 Frühstück im Guesthouse, Stimmung gut, Wehmut Kirgisien zu verlassen, gespannt auf die Grenze und das Prozedere , von der wir einiges gehört und gelesen hatten
    8:10 Uhr: Start in Sary Tash mit unserem bewährten Taxifahrer, dem Bruder von Ainura, Straße durch Hochebene mit Gletschern zum Greifen nah
    8:57 Uhr: Erste Kontrolle nach ca. 50 km, nur Passcheck auf kirgisischer Seite
    9:18 Uhr: Irkeshtam Checkpoint, wieder Passkontrolle, warten in der Schlange mit etlichen LKWs, dann dürfen wir doch an den LKWs vorbei
    9:30 Uhr: Stempel im Pass zur Ausreise aus Kirgistan. Die Beamten waren sehr nett als sie erkannten, dass Natalie in Kirgistan geboren wurde und russisch sprach
    9:45 Uhr: Nochmal ein Passcheck direkt an der Transitstelle und Verabschiedung von unserem Fahrer, da er nicht weiter durfte. Also zu Fuß weiter auf chinesischem Boden, bisher läufts
    9:57 Uhr: Zu Fuss erreichen wir den nächten Checkpoint, erstmals auf chinesischer Seite. Eine kleine Kabine, hier werden wieder die Pässe gesichtet, dann können wir weiter. Check Nr. 4
    10:05 Uhr: ca 200 m weiter folgt der nächste Passcheck. 4 Beamte schauen unsere Pässe an und fragen mehrmals nur "Germany?", worauf Dom sagt "Yes", bis nach 3 mal der Beamte plötzlich sagt "American?".... "Ähm, nee noch immer Germany!"
    10:10 Uhr: Nach dieser konfusen Unterhaltung wurden wir auf einen LKW gesetzt mit einem kirgisischen Fahrer, Truckerfeeling, es ging ein Paar km bis zum nächsten Checkpoint - die Truckfahrer werden dazu verpflichtet
    10:15 Uhr: Wir erreichen die LKW-Warteschlange auf der anderen Seite, dann zu Fuß weiter bis zum China Migration Inspection Center
    10:20 Uhr: 300 m zu Fuß weiter und eine kleine Zeitreise später, da jetzt 12:20 Uhr nach Peking Zeit, Ankunft im berüchtigten Inspection Center
    12:30 Uhr: Die Beamten stellten uns ein paar Fragen, wie unsere Reiseroute aussieht, ob wir Freunde in Hongkong hätten, dann Scan des Gepäcks, Doms Rucksäcke wurden komplett gesichtet, er musste nahezu Alles auspacken, einziges Problem die einzeln verpackten Teebeutel, bei Büchern wurde nach Inhalt gefragt. Die Beamten wirkten so gar nicht motiviert die Kontrolle gewissenhaft durchzuführen - einige Seitentaschen blieben unbeachtet, andere wurden halbherzig geprüft. Bei Nat würde nur der kleine Rucksack gecheckt, Bücher und Tagebuch durchgeblättert. Beim großen Rucksack wurde nur gefragt ob Bücher drin sind, mit Verneinung wurde der Check abgebrochen. Kein Handy Check, keine Spionage App. Taschenmesser wurden auch nicht gefunden. Glück gehabt. Dann Wartezimmer, wo uns ein Taxifahrer zugeordnet wurde, für 100 Yuan bis nach Uluguat, 140 km zum neuen, eigentlichen Immigration Center. Problem wir hatten nur Dollar. Der Fahrer hat unsere Pässe bekommen. Weitere Fragen zu unserem Beruf, dann konnten wir los - mit einem shared Taxi und noch 2 Chinesen.
    13:00 Uhr: Kaum aus dem Migration Office raus hielt der Taxifahrer an - Pause an den Shops an der Grenze. Da der zweite Checkpoint in Uluguat (nach 140 km) erst um 16:30 Uhr aufmachte (3 h Mittagspause!) warteten wir hier 2h. Wenigstens konnten wir Dollar in Yuan wechseln und die restlichen Som loswerden.
    Während der Warterei machten wir Bekanntschaft mit einem LKW Fahrer. Edik war ein armenischer Usbeke, der bereits seit 45 Jahren LKW Fahrer ist, ein sehr netter Typ, der ein bisschen von seinen Erlebnissen erzählte und uns nach Taschkent einlud wenn wir mal dort sind. Während wir warteten bis es weiter ging, kam eine chinesische Reisegruppe an, die uns bestaunten. 2 Jungs haben sich getraut rüber zu kommen und nach einem Selfie mit Dom zu fragen. Der Bart scheint wohl so interessant zu sein.
    15 Uhr: Endlich Weiterfahrt, eine Zeit lang konnten wir unseren Fahrer nicht erspähen...bis er um 15 Uhr aus dem Nichts wieder auftauchte, Stimmung nur noch mittelmäßig
    16:30 Uhr: Ankunft in Uluguat, Nächster Checkpoint. Nr.7! Wir haben unsere Pässe vom Taxifahrer zurückbekommen, automatische Kontrolle, bei der die Pässe eingescannt wurden (wie die Kontrolle am Flughafen). Dom's Gesichtserkennung scheint schwierig. 😬 Danach wurden die Pässe nochmal von den Beamten mit dem Handy abgescannt und ein Foto gemacht
    17:00 Uhr: Nächster Check, diesmal mit Gepäck raus und Ausfüllen eines Arrival Dokuments. Hier gab es endlich Stempel in die Pässe, Fingerabdrücke aller Finger abgegeben, Gepäck wurde wiederholt gescannt und unsere restlichen Früchte wurden uns weggenommen - man darf kein Obst nach China einführen 🙄 wieder zurück ins Auto - Stimmung sinkt weiter
    17:40 Uhr: Nächste Kontrolle, mittlerweile Nr. 9, Pässe wurden wiederum abfotografiert, zusätzlich manueller Eintrag in ein Büchlein (Wer prüft die manuellen Einträge!?). Hier warteten viele Lkw Fahrer auf ihre Pässe, in dem Häuschen saßen 3 Frauen, eine fotografierte die Pässe, die andere schrieb ins Buch, die dritte gähnte bzw. schlief....wie gut das China so viele Arbeitskräfte hat. Stimmung langsam gereizt.
    17.50: Nach diesem Check mussten wir den Fahrer wechseln, weil unser Taxifahrer nicht in die Kashgar Region durfte. Neuer Taxifahrer war etwas nervig, kaum saßen wir im Auto drängte er darauf sofort sein Geld zu bekommen. Wir zahlten gemischt Dollar und Yuan. Einer der Chinesen fuhr mit uns weiter.
    17:55 Uhr: Nach 2 Minuten Fahrt wieder eine Kontrolle. Und wieder Gepäckscan (heißt jedes Mal Rucksäcke aus dem Auto raus) und erneute Passkontrolle. Nr. 10!!!
    18:05 Uhr: Kontrolle fertig. An dieser Stelle war die Geduld mit den vielen (lächerlichen) Kontrollen von Natalie am Ende. Stimmung am Tiefpunkt. Doch zurück nach Kirgistan? 😬
    18:15 Uhr: Kaum auf der Autobahn die nächste Kontrolle. Ein Beamter sammelte unsere Pässe ein. Nr. 11. Unsere Taschen wurden ins Gebäude getragen und wieder gescannt. Kein Scherz. Dann mussten unsere Pässe erst wieder aufgefunden werden, zuviele Beamte, da kann man schnell die Übersicht verlieren (und wir die Nerven). Es ging wieder durch einen automatischen Passscanner mit Gesichtserkennung (wieder Probleme bei Dom), dann wurden die Passdaten wieder in ein Büchlein übertragen (nur unsere Vornamen und die Passnummer, wobei sich der Beamte bei Natalie's Nummer verschrieben hat und dann wild irgendwas gekritzelt hat), dauerte also, die Pässe wurden wieder mit dem Smartphone gescannt, die Technik streikte etwas, nach ca. insgesamt 15 min ging es weiter

    Kaum saßen wir wieder im Auto, machte der Fahrer einen richtig schlechten Technosong an mit dem tiefsinnigen Text: "wuff wuff, I make you wuff like a dog" WTF? Das war der endgültige Tiefpunkt, aber auch Sinnbild für den Tag. (Anbei der Link, falls ihr es nicht glaubt https://youtu.be/Mi5Qb4hFMDY)

    19:30 Uhr: Letzte Passkontrolle. Nr. 12. Wirklich die Letzte. Die Beamten wollten wissen in welchem Hotel wir bleiben und die Autonummer unseres Taxis. Also Dom wieder raus, Foto vom Auto. Wieder zurück. Dann waren sie zufrieden. Wie an allen Checkpoints nur ein Beamter der gebrochen Englisch sprechen konnte. Haben wir es nun tatsächlich geschafft?

    19:50 Uhr: Der Fahrer hat uns bis zur zentralen Bushaltestelle in Kashgar gefahren und uns ohne viele Worte ausgesetzt (er konnte so gar kein Wort Englisch). Dank osmand App wussten wir welcher Bus zu unserem Hostel fährt. Die Zahl der Buslinie war das einzige was wir lesen konnten. Nach einer Kommunikationsschwierigkeit mit der Busfahrerin bzgl. Preis, entschieden wir selbst was wir zahlen wollten und konnten letztendlich doch Einsteigen. Hat wohl gepasst.

    20:25 Uhr: Ankunft im Hostel! Wir haben es irgendwie geschafft. Zimmer im 4ten Stock ohne Fenster 🧛‍♀️🧛‍♂️ Aber wir sind glücklich, dass wir endlich nach 12 Stunden Fahrt und unzähligen Passkontrollen angekommen sind.

    Fazit der ersten Stunden im neuen Land: es spricht kaum jemand Englisch und wenn dann eher schlecht als recht. Die Leute sind relativ unfreundlich. Nat will jetzt schon zurück nach Kirgistan. Dom ist noch positiv eingestellt.

    Wer bis hierher gekommen ist, der kann den Tag vielleicht ein wenig nachempfinden. 😬 Die Landschaftsbilder sind übrigens allesamt vom Morgen noch auf der kirgisichen Seite, wir wissen nun warum der Pamirhighway, Teil der Seidenstraße, als Traumstrasse bezeichnet wird. Kleine Entschädigung für die Tortur.
    Read more

  • Day 35

    Kashgar - Orient in China

    August 2, 2019 in China ⋅ ⛅ 34 °C

    Die Nacht half uns von den Kontrollstrapazen des Vortages zu erholen und zu verarbeiten um uns auf das neue Land einzulassen. So ging es in aller Frische auf Entdeckungstour in unserer ersten Station in China - Kashgar, einer Oasenstadt an der Seidenstraße und einst eine bedeutende Karawanenstadt mit ca. 3, 9 Mio. Einwohnern. Die Stadt liegt in der autonomen Region Xinjiang, die mehrheitlich von moslimischen Uiguren bewohnt wird, die Kultur und Straßenbild maßgeblich prägen. Der bedeutende und teils noch erhaltene jahrhundertealte Stadtkern mit uigurisch/arabischer Lehmbauweise und Orientflair versetzt einen in die Hochzeit der Seidenstraße, woran auch die vielen Touristen und die teilweise schlecht ausgeführte Restaurierung nichts ändern können. Die letzten Jahre hat die chinesische Regierung auch massiv ins Stadtbild und in die Kultur der Uiguren eingegriffen, wodurch diese nicht überall so authentisch ist. Einige Stadtviertel wurden und werden leider aktuell abgerissen, nur ein Teil bleibt erhalten und wird weiter restauriert. Soviel zum Infopart.
    Nach der ausgedehnten Altstadttour und der notwendigen Siesta setzten wir unsere Entdeckungstour am Abend fort und landeten im anscheinend berühmten "100 jährigen Teehaus". Die Teestube war voll mit asiatischen Touristen, die von allem und jedem Fotos machten. Kaum fanden wir ein Plätzchen zum Tee trinken, wurden auch wir paparrazimäßig abgelichtet - manche machten "versteckt" Bilder, andere fragten ob sie Fotos von oder mit uns machen dürften . Nun wissen wir wie sich Stars fühlen 😜 - wäre eine Option - Social Media Stars in China und nur weil wir Westler sind.
    Nach dem Teehaus ging es Richtung Night Market, auf dem es viele Leckereien zu probieren galt. Da Lamm das Grundnahrungsmittel der Uiguren ist, gab es alle Körperteile des Tieres in jeglicher Zubereitungsform von gekocht, gebacken, gegrillt, in verschiedene Teigarten gehüllt, gewickelt und untergemischt. Unser kulinarischer Abend bestand allerdings aus gebratenem, sehr scharfen Tofu und der chinesischen Version von Aschlanfu, einem kalten Gericht aus 3 Sorten Nudeln, das wir dem Lammkopf und Lammhufe vorzogen. Lammgerichte hatten wir schon ausreichend den Tag über.
    Read more

  • Day 36

    Kashgar - Mausoleum, Bazar und Altstadt

    August 3, 2019 in China ⋅ ⛅ 32 °C

    Da unser Hostel kein Frühstück hatte, ging es nach dem Aufstehen auf Essenssuche. Es zeigte sich, dass das Frühstücksangebot in China sich anscheinend kaum vom Mittagessen unterscheidet. Ziemlich schnell sind wir auf ein kleines Straßenrestaurant gestoßen, welches vor dem Eingang mehrere dampfende Bambuskörbchen auf dem Ofen in Zubereitung hatte. Das kleine Lokal war proppevoll mit Einheimischen, die uns erstmal völlig verdutzt anstarrten. Die Bestellung erfolgte mit Hand und Fuß bzw. per Fingerzeig auf das was andere auf dem Tisch hatten, nachdem die Übersetzung der Speisekarte mit einer überaus lustigen Interpretation versagte. Demnach hätte es u. a. Mushroom Meeting, Tofu Gehirn, Säure-Bergbau, Grillplatz gegrillt, Big Fleischsack und "die Suppe ist schlecht" gegeben - Lost in translation. 😜
    Nach dem leckeren Frühstück fuhren wir mit dem Bus zum Bahnhof (wiederum nur mit Kenntnis der Busnummer, alles andere wie Abfahrtszeiten und Haltestellen gibt es nur auf uigurisch und chinesisch) um unsere Zugtickets für den Folgetag abzuholen. Dank einer Fehlinterpretation landeten wir zunächst in der Halle des Busbahnhofs, wo wir "merkwürdigweise" unsere Tickets nicht abholen konnten...worauf uns erst eine nette, englisch sprechende Chinesin aufmerksam machte. 😬 Selbst Tickets abholen ist schon erschwert, wenn man nichts lesen kann. Lost in translation, die 2te. Der richtige Bahnhof lag zum Glück auf der anderen Straßenseite und der Fauxpas hatte uns nicht viel Zeit gekostet. Um überhaupt in die nun richtige Tickethalle zu gelangen, mussten unsere Pässe von der Polizei registriert werden - und wieder wurden unsere Pässe abfotografiert und in einer weiteren Datenbank hintergelegt. Die Warteschlange vor dem Schalter war recht lang und wir brauchten Geduld, doch als wir dran waren, hat alles problemlos funktioniert und wir erhielten unsere Zugtickets. Pflichtprogramm erledigt! So konnte der Freizeitteil starten. Dieser führte uns zu dem Mausoleum "Apak Hoja". Der drumherum liegende Garten und das Mausoleum selbst waren sehr hübsch anzusehen, jedoch blieb uns die Bedeutung durch die fehlende englische Beschreibung ein wenig unklar. Um der Mittagshitze zu entfliehen, fuhren wir mit dem Bus zum Bazar, in dem wir etwas durch die Gänge voller Souvenirs und Klamotten schlenderten bis wir natürlich wieder an ein paar Essensständen hängen blieben. 🤤 Auf dem Weg zur Siesta kamen wir an einem Teil der Altstadt vorbei, der nicht restauriert wird und ein Großteil schon abgerissen wurde - sehr schade. Same procedure as usual - abends ging es auf den Night Market um noch mehr Leckereien auszuprobieren (siehe Food Eintrag).
    Read more

  • Day 38

    Next Stop: TURPAN - Oase in der Wüste

    August 5, 2019 in China ⋅ ☁️ 39 °C

    Wir verlassen Kashgar. Es sollte mit dem Zug weiter gehen. Um auf das Bahnhofsgelände zu gelangen, hieß es wieder: Sicherheitskontrolle! Was am Vortag - ohne Gepäck - problemlos geklappt hat, wurde mit Reisegepäck zur echten Herausforderung. Unsere Rucksäcke mussten durch den Scanner und wurden allesamt rausgezogen und vollständig überprüft (fast heftiger als bei der Einreise ins Land). Wir mussten unsere Taschenmesser und die Nagelschere abgeben - "Zu gefährlich! Nicht erlaubt!" Jegliche Fläschchen mit einem "Feuer-Piktogramm", welche die Beamten zu Gesicht bekamen, wurden eingezogen - "Feuer! Zu gefährlich!". Gasflasche vom Camping und Feuerzeug natürlich auch. Was für eine Sicherheitskontrolle... Schlimmer als an einem deutschen Flughafen. Zum Glück waren wir frühzeitig da, so dass wir nicht in Eile waren.

    Nach 16 h Fahrt mit dem Nachtzug im Schlafabteil (dieses teilten wir uns mit einem chinesischen Paar) und ca. 1300 km entlang der Seidenstraße, die hier am Rand der Taklamakan-Wüste (2t größte Sandwüste der Erde) und kargen Steppe vorbeigeht, erreichten wir dann am frühen Morgen unseren nächsten Stop: Turpan oder auch Tulufan genannt.
    Zu Hochzeiten der Seidenstraße und lange davor eine ebenfalls wichtige Oasenstadt. Mit ihrem Grape-Valley ist sie vor allem durch die angeblich süßesten Trauben der Welt (sind wirklich sehr süß) bekannt, die hier überall wachsen bzw. angebaut werden. Dies ist begünstigt durch das trockene und sehr heiße Klima. Turpan und Umgebung ist der heißeste Ort Chinas, was wir gleich zu spüren bekamen als wir um 6.30 Uhr aus dem Zug stiegen und es bereits über 30 Grad waren. Das konnte lustig werden...
    Read more

  • Day 39

    36 Grad und es wird noch heißer....

    August 6, 2019 in China ⋅ ⛅ 41 °C

    An das Wetter bzw. die Temperaturen in Turpan bzw. Tulufan - die Stadt, die in der Turpan-Senke 30 Meter unter dem Meeresspiegel liegt, mussten wir uns erstmal gewöhnen. Um 8 Uhr morgens, auf der Suche nach einer Frühstücksmöglichkeit, waren es schon weit über 30 Grad und es wehte ein heißer Wind. Wir fühlten uns, als ob wir dauerhaft von einem Föhn angeblasen würden. Wie sollte es nur nachmittags werden!?
    Nach einer Dusche und einer ausgedehnten Siesta startete unsere Erkundungstour. Das erste Ziel war das Turpan Museum. Als wir dort jedoch ankamen, standen wir vor geschlossenen Toren... Die Museen in China scheinen am Montag ebenfalls einen Ruhetag zu haben. 😬 So ging unser Spaziergang weiter zum Emin Minarett durch das alte Tulufan, wo die Uiguren in ihren Lehmhäusern mit ihren schattigen Innenhöfen, in denen das Leben stattfindet, wohnen. In eines solcher Höfe gelang es uns hineinzuluken - dort haben mehrere Frauen "Sangza" gebacken (frittierte Nudeln, ein leckerer Snack ). Als sie uns sahen, wurde uns das frische Gebäck mitgegeben, wir konnten uns nicht wehren. 😉 Bei unserem Spaziergang wurden wir von mehreren Kindern begleitet, die uns auf ihren Fahrrädern folgten oder uns hinterher liefen und sich über unsere Aufmerksamkeit freuten. Unser Ausflug (alles zu Fuß!) führte uns weiter durch Weinreben und zahlreiche Lehm-Trocknungshäuser für Rosinen.
    Randnotiz: Die Trauben wurden bis vor einigen Jahren hauptsächlich nur zu Rosinen verarbeitet. Die Weinindustrie ist hingegen relativ jung - da das Gebiet überwiegend muslimisch besiedelt ist, wurde hier kein Alkohol produziert. Der Weinanbau wird aber durch die Chinesen und ausländische Investoren vorangetrieben. Und noch was haben wir gelernt: grüne Trauben - in der Sonne getrocknet - werden zu dunklen Rosinen und im Trocknungshaus getrocknet - verbleiben sie grünlich. 🤓
    Nachdem wir einen Blick auf das von Weinreben umgebene Minarett werfen konnten, begaben wir uns durchgeschwitzt und von einem kurzen Sandsturm paniert wieder ins Hotel und freuten uns auf die Dusche!
    Read more

  • Day 39

    Die Ruinen von Jiaohe

    August 6, 2019 in China ⋅ ☁️ 41 °C

    Schon nach wenigen Tagen ohne den geliebten Lada mussten wir feststellen, dass wir viel zu viele Sachen dabei haben, die wir nicht brauchen. Daher ging es morgens erstmal zur Post, um die überflüssige Kleidung und Campingzubehör nach Deutschland zu schicken. Wir waren froh um jedes Kilo, das wir reduzieren konnten. Wie wir am Vortag erfahren haben, benötigt man um etwas versenden zu können einen chinesischen Ausweis. Da wären wir bei der großen Herausforderung! Zum Glück war unsere Hoteldame so hilfsbereit und begleitete uns zur Post um den Versand auf Ihren Namen abzuwickeln. Die hilfsbereite Postbeamtin hat sich ebenfalls kompetent um uns gekümmert, so dass wir 7kg versenden konnten. (Yes, Platz für Souvenirs! 😜) Danach ging es mit den Hotel-Fahrrädern zum Turpan-Museum, diesmal hatte es geöffnet und es war erstaunlich sehenswert. Die Geschichte und Entstehung von Turpan als wichtige Handelsstadt und den umgebenden Sehenswürdigkeiten wurde erläutert, was u.a. für das Verständnis des Nachmittagsprogramm wichtig war. Dabei spielt die besondere geologische Lage als fruchtbare Oase eine wichtige Rolle. Turpan war im Laufe der Zeit unterschiedlichsten Religionen und Herrschaften ausgesetzt, die den Mix aus Kulturen bis heute beeinflussen.
    Am Nachmittag stand dann ein kulturelles Highlight an, das seltsamerweise kaum bekannt ist außerhalb Chinas. Es ging zur "Ancient City of Jiaohe", das nur 10 km vom Stadtzentrum entfernt liegt. Die Ruinen liegen auf einem von 2 Flüssen umgebenen 30 m hohen Plateau, was für die Verteidigung der Start durch den natürlichen Wall einen strategischen Vorteil hatte. Die Geschichte Jiaohe City bzw. deren Ruinen geht bis weit vor Christus zurück. Besonders war die Bauweise, so wurden die Häuser und Mauern halb in die Erde gegraben und mit dem Aushub die Wände nach oben errichtet. Im 13. Jahrhundert wurde die Stadt leider niedergebrannt, die Ruinen sind nur dank des besonderen, trockenen Klimas noch erhalten. Auf jeden Fall sehenswert und die brütende Hitze konnte uns nicht davon abhalten das Plateau ausgiebig zu erkunden. Auf dem Rückweg teilten wir uns mit einem chinesischen Pärchen ein Taxi, dessen Preis sie gut verhandelt hatten, was mit Englisch deutlich schwieriger ist. Nach kurzer Siesta und Dusche ging es noch - natürlich - zu einem kleinen Night Market zur Stärkung. 😋
    Read more

  • Day 40

    Radtour zum Grape Valley

    August 7, 2019 in China ⋅ ☀️ 41 °C

    An unserem letzten Tag in Tulufan konnten wir uns trotz der heftigen Temperaturen nochmal dazu motivieren das schön gekühlte Hotelzimmer zu verlassen. Es ging per Fahrrad Richtung Grape Valley. Wir wollten zwischen Weinreben spazieren und vielleicht auch ein paar Träubchen essen... eine sehr romantische Vorstellung. Doch bevor es los gehen sollte, mussten wir uns stärken. Ein uigurisches Gericht, das uns noch auf unserer Liste fehlte, war "Dapanji" (engl. Big plate of Chicken) das aus Kartoffeln, Hähnchen, Paprika und ganz ganz viel unterschiedlichen Gewürzen, viel Ingwer und Knoblauch besteht. Ein Fest für den Gaumen!
    Gut gestärkt starteten wir bei rund 40°C. Der Weg führte uns teilweise an gut ausgebauten Schnellstraßen oder auch durch die alten Gassen der traditionellen uigurischen Viertel entlang. Einige Viertel wurde wohl recht neu gebaut, die Hochhäuser sprießen wie Pilze aus dem Boden. Am Grape Valley angekommen, mussten wir feststellen, dass dasTal mittlerweile wirklich sehr touristisch genutzt wird. Man muss bereits an der Kreuzung Eintritt bezahlen (um dann überhaupt durch das Tal fahren zu dürfen) und es waren erwartbar sehr viele chinesische Touristen da - der Parkplatz füllte sich mit Autos und Bussen im Minutentakt. 😔 Das entsprach nicht unserer Vorstellung. So entschieden wir uns lieber noch etwas mit dem Fahrrad die Gegend um das Grape Valley zu erkunden, die nach Berichten anderer nicht anders ist als der Tourispot. Und siehe da, wir haben Traubenfelder entdeckt, bei denen man seine Trauben selbst pflücken konnte 😍. Perfekt! Wir bekamen ein Korb und zwei Scheren und es konnte los gehen. Im Schatten der Weinreben konnte man herum spazieren, Fotos machen und Trauben pflücken. Und das Beste: wir mussten uns nicht mit 1000 anderen Touristen durch die Gänge pressen, es war nämlich niemand außer uns da. In Tulufan gewesen zu sein ohne Trauben zu essen wäre nicht gegangen.
    Read more

  • Day 41

    Kurzer Stop in Melonenstadt: Hami

    August 8, 2019 in China ⋅ ☀️ 34 °C

    Vom heißen Tulufan - der Traubenstadt - ging es mit dem Schnellzug nach Hami - in die Melonenstadt! Die Fahrt mit dem Zug verlief sehr zügig (kleines Wortspiel am Rande🤓). Der Zug war sehr modern, sauber und hatte ein Flair von einem Flieger (nicht zu vergleichen zu unserem Langstreckenzug von Kashgar nach Tulufan). Kaum in Hami angekommen, ging die Tortur los: Passkontrolle! Wir wurden von einem Beamten vor Verlassen des Bahnhofs rausgezogen und an einen anderen Beamten übergeben. Dieser saß in einer Ecke auf einem kleinen Plastikhocker mit einem Laptop, der ebenfalls auf einem Hocker stand...ein sehr professioneller Arbeitsplatz für einen Beamten, der ernstzunehmende Passkontrollen durchführen soll. Der Beamte fragte wo wir her kommen (auf den Reisepässen steht es schließlich nur auf deutsch), warum wir da sind, wo unsere Unterkunft sei, wie lang wir bleiben und wann genau wir die Stadt wieder verlassen. Nachdem wir ihm die Adresse des Hotels genannt haben, schrieb er über "weChat" jemanden an und ließ eine weitere Person kommen, die uns später zum Hotel eskortieren sollte. Es sei betont, dass das Hotel 200 m vom Bahnhof auf der anderen Straßenseite war. Wie schon gewohnt waren bei jeder Passkontrolle mehrere Beamte um uns versammelt, jeder wollte die Pässe sichten oder auch Fotos machen (natürlich alles der Sicherheit wegen)....
    Während der eine Beamte also unsere sichere Ankunft im Hotel sicherstellte, kam ein weiterer Typ her. Als er erfuhr, dass wir Deutsche sind, fragte er ob wir Bismark kennen. Wir völlig überrascht, dass er den großen Bismark kennt, nickten mit dem Kopf "yes, yes Bismark". Dann fragte er ob wir einen "Tiger" kennen, nun wussten wir wirklich nicht worauf er hinaus wollte....bis er sein Handy herauszückte und uns plötzlich Bilder von einem Panzer zeigte. Da war uns klar, dass es eher über deutsche Waffen und Kriegsgeräte sprach - nicht über den Bismark, an den wir dachten. Als nächstes zeigte er uns ein Foto von Erwin Rommel (aus der Nazi Zeit) und fragte begeistert ob wir ihn kennen...jetzt hätte nur noch gefehlt, dass er ein Foto von A.H. raus holt. 🤐... Na toll bisher wurden wir auf Merkel, Schweinsteiger, Müller und Özil angesprochen sowie Mercedes, BMW und Audi... Allesamt wohl die bekanntesten deutschen Exportschlager.
    In der Zwischenzeit kam noch ein Pärchen dazu, sie Chinesin und ihr Mann Deutscher. Er musste durch das gleiche Kontrollprozedere durch wie wir. Damit war der Beamte aber etwas überfordert. So griff er die nächsten Minuten zwischen den 3 Pässen hin und her und wusste nicht mehr welche Prozesse er bereits abgeschlossen hat. Nach einigen Minuten übergab er uns endlich die Pässe und wir durften gehen. Einmal über die Straße, ein Meter vor dem Hotel wurden wir schon hereingewunken. Nun die Anmeldung im Hotel: Pässe wurden fotografiert, eingescannt, es musste ein Fragebogen ausgefüllt werden - wo kommen wir her, wie sind wir angereist, wie lang bleiben wir, wie reisen wir ab, wann reisen wir ab. So langsam haben wir das Gefühl irgendjemand ist hier ganz neugierig. 😜 Beim Austausch der Daten gibt es noch Optimierungbedarf.
    Die Zeit in Hami mussten wir für organisatorische Angelegenheiten nutzen, für Sehenswürdigkeiten blieb leider nicht viel Zeit. Wir mussten noch die Bustickets (Langstrecke) besorgen um Hami gleich am nächsten Tag Richtung Dunhuang zu verlassen. Wir fuhren mit dem Linienbus also zum Busbahnhof - wie dieser auf einer Karte angegeben war. Jedoch war da kein Busbahnhof für Fernbusse. Mittels Übersetzung-App fragten wir einen Busfahrer, da er uns aber nicht erklären konnte wo wir hin sollen, bzw. wir ihn nicht verstanden hatten, nahm er sich der Sache an und prüfte welche Linie zum Busbahnhof fährt. Dann fuhr er uns zu einer anderen Haltestelle (nicht sicher ob das seine reguläre Route war - der Bus war leer), hupte einen vorbeifahrenden Bus an, bis dieser anhielt und erklärte dem Fahrer wo wir hin wollen. Wir wechselten den Bus und gelangten so zum Ziel. Irgendwie klappt es doch mit der Kommunikation. 😋
    Am Busbahnhof ging das Kontrollprozedere weiter. Der Beamte hat 5 mal nachgefragt wo wir herkommen, nachdem er mit "Germany" aber offensichtlich nichts anfangen konnte, kamen noch 2 Beamte dazu. Unsere Reisepässe gingen die Reihe um, jeder machte Fotos davon, doch keiner verstand wo wir her kamen. Dann kam eine junge Dame, die etwas englisch sprach. Als wir auch ihr erklärten, dass wir aus "Germany" kommen, kicherte sie nur und meinte sie hat noch nie von diesem Land gehört...so unbedeutend ist Deutschland doch auch nicht!? Erst nach dem wir mittels App den chinesischen Namen für Deutschland zeigen konnten, ging ein erleuchtendes "Aaaaaah" durch die komplette Beamtenrunde. Also doch nur eine Sprachbarriere.
    Die junge Dame war so nett und organisierte uns die benötigten Bustickets ohne, dass wir uns anstellen mussten.
    Als nächste Herausforderung stand das Abholen von bereits gekauften Zugtickets. Man kann in China Tickets online kaufen, muss sie aber noch immer persönlich am Schalter abholen - wir Ausländer sowieso. Vom Busbahnhof liefen wir Richtung Zugbahnhof und nutzten diesen Spaziergang um wenigstens ein wenig mehr von der Stadt zu sehen als nur Bahnhöfe. Wir liefen an einem Park vorbei, aus dem ein sehr lautes Peitschen zuhören war. Auf einem runden, betonierten Platz (der abends übrigens als Tanzflächen genutzt wurde), war ein Mann der mit einer langen Peitsche gegen einen metallenen Kreisel schlug. Der Aufprall der Peitsche hallte durch die umgebenden Hochhäuser, wie Schüsse. Als wir neugierig näher kamen um Fotos zu machen, bot er Dom die Peitsche an. Diese Gelegenheit durfte man sich nicht entgehen lassen.
    Am Zugbahnhof angekommen, sollte unsere vierte Kontrolle an diesem Tag in dieser Stadt folgen. Um überhaupt auf das Bahnhofsgelände zu kommen, beschäftigen sich wieder mehrere Beamte mit uns. Passkontrolle, die üblichen Fragen - woher, wohin, wieso, dann begleitete uns ein Beamte zum Ticketschalter. Da die Warteschlange aber etwas länger war, verließ er uns, schickte aber einen Kollegen, der die ganze Zeit wie unser Schatten abwartete bis wir die Tickets in den Händen hatten. Nun konnte die ach so tolle und professionelle Dokumentation erfolgen - er fotografierte unsere Tickets samt Pass nochmal ab und bestand darauf uns aus dem Bahnhofsgebäude zu begleiten.
    Zum Glück war Hami unser letzter Stop in der Xinjiang Provinz. Damit sollten die ständigen Kontrollen und ausführlichen Romane dazu ein Ende finden.
    Read more