Wir sind Jasmin und Tim aus der Schweiz.
Gemeinsam mit unserem Klapfi, einem selbst ausgebauten Renault Trafic, bereisen wir die Welt.
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Schweiz
  • Day 109–110

    Foussais-Payré 3/3

    May 26 in France ⋅ ☁️ 19 °C

    Tim stand morgens bereits um 08:50 Uhr für seine Nachhilfestunde um 09:00 Uhr. Jasmin schlief derweilen noch etwas länger.

    Nach dem die Stunde beendet wurde gesellte sich Jasmin zu Tim.

    Wir assen gemeinsam Frühstück und danach arbeiteten beide wieder an ihren eigenen Aufgaben.

    Tim kümmerte sich um die Highlights von Instagram, speicherte Jasmins Foto auf der externen Speicherplatte und fing an Flüge für den Winter 2024 herauszusuchen.

    Wie gewohnt schrieb Jasmin Tagebuch und war somit den ganzen Tag beschäftigt.

    Gemeinsam drehten wir noch das heutige Video eine Roomtour, welche Tim danach zusammenschnitt.

    Das Abendessen wurde von Tim gekocht. Es gab dieses Mal Vollkornnudeln mit normaler Pestosauce. Das ganze war eher trocken, wir haben aber den Einkauf erst auf den Montag verschoben. Damit wir erstmals Gewissheit haben was mit Klapfi ist.

    Jasmin durfte während dem zubereiten des Essens "Bridgerton" schauen. Die neue Staffel ist seit einer Woche draussen und sie wollten endlich mal mit der Serie weitermachen.

    Nach einer Folge besprachen wir noch einmal den Plan für den Winter 2024. Uns war bewusst, dass durch die politische Lage im Osten es momentan schwierig ist nach Asien selbstzufahren. Weshalb wir die Entscheidung trafen mit dem Flugzeug an den günstigen Flughafen, welchen wir gefunden haben, anzusteuern. Für 737.50 Euro mit einer Versicherung 80% des bezahlten Betrages zurückzuerhalten buchten wir einen Flug für den 8. November 2024 nach Bangkok. Dort werden wir die ersten Wochen damit verbringen für uns das idealste Reisemittel zu ermitteln.

    Gefesselt von der Serie schaute sie direkt nach dem Buchen des Fluges zwei weitere Folgen von "Bridgerton". Tim schaute zeitgleich auf seinem Handy Videos auf Youtube und Tiktok.

    Vor der letzten Folge schauten wir zusammen noch das Ende der letzten GNTM Folge im Dachzelt.

    Kurze Zeit später fielen uns die Augen zu.

    Einnahmen: 30.00 €
    Ausgaben: 0.00 €
    Einnahmen des Monats: 272.50 €
    Ausgaben des Monats: 597.86 €
    Tankausgaben: 656.55 €
    Anschaffungen: 333.81 €
    Flug: 737.50 €
    Distanz des heutigen Tages: 0.00 km
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  • Day 108–109

    Foussais-Payré 2/3

    May 25 in France ⋅ ☁️ 21 °C

    Ohne Wecker standen wir heute um 10:00 Uhr auf.
     
    Da wir sowieso nicht von hier weggehen konnten, erledigten wir allerlei anfallende Sachen. 
     
    Tim begann Videos für seine eigenen Sozialen Medien vorzubereiten, zu drehen und zu schneiden. Alleine diese Aufgabe frass Stunden von Zeit. 
     
    Jasmin war so gut wie den ganzen Tag beschäftigt die Tagebüchereinträge zu schreiben und wieder einigermassen aktuell zu sein. Durch das viele Erlebte und den wenigen Fotos auf ihrem Handy, wurde es wirklich schwierig, sich an all das Geschehene zu erinnern. 
     
    Durch die Hektik der letzten Tage, waren wir heute eher gemütlich am Arbeiten. Immer wieder legten wir Pausen ein und versuchten ein wenig zu entspannen. Die Angst vor einem abrupten Reiseabbruch war stehts im Hinterkopf, aber wir versuchten alles positiv zu sehen. Laut Wetteranzeige sollte es erst wieder am Donnerstag regnen. Ob diese Information stimmt, können wir nur schwer einschätzen.
     
    Wennschon zeigten sich am Himmel nicht nur reine Regenwolken, manchmal schaffte es sogar die Sonne durch die Wolken hindurchzudrücken. 
     
    Das Schönste am Stellplatz waren die beiden Pferde, die direkt auf der anderen Strassenseite grasten. Es gab einem das Gefühl von innerer Ruhe, wenn man sie beobachtete.
     
    Die paar Traktoren, die an uns vorbeifuhren, liessen sich nicht von uns stören.
     
    Abends kochten wir draussen auf der ausziehbaren Schublade. Es gab Vollkornspaghettis mit Trüffel-Pesto, welche wir damals in Spanien gekauft hatten. Dazu gab es als Apero die Tzatziki Chips, welche wirklich sehr gut schmeckten. 
     
    Schnell assen wir die immernoch nicht besser schmeckende Trüffel-Pesto Sauce und tranken danach einen grossen Schluck Wasser.
     
    Nach dem Abendessen hätte Tim eigentlich zwei Stunden Nachhilfe mit zwei unterschiedlichen Personen gehabt. Die erste hatte aber eine Autopanne und verschob den Termin auf nächste Woche. Der andere erkundigte sich, ob er den Termin auf Sonntagmorgen schieben könnte. 
     
    Somit schnitt er weiter an dem heutigen Video und fixierte bei der Trockentoilette eine Schraube.
     
    Währenddessen telefonierte Jasmin mit ihren Eltern, die letztr Woche selber im Urlaub waren. Irgendwie schafften sie es jedesmal nur von gutem Wetter zu berichten, langsam wissen wir nicht, ob wir das Problem sind.
     
    Kurz nach 22:00 Uhr fing es an zu regnen.
     
    Schnell verabschiedete sich Jasmin bei ihren Eltern und sprintete die Treppe hinunter. Sie packte sich drei 120 Liter Abfallsäcke, die wir uns mal gekauft hatten und klebte sie mit Malerklebeband auf die Frontscheibe. Ob es etwas bringt oder nicht wusste sie nicht, aber der Gedanke, die Scheibe nicht abzudecken, machte ihr mehr Sorgen.
     
    Nach der Aktion schauten wir gemeinsam ein wenig GNTM und verdrückten dabei alle eingekauften Snacks. 
     
    Als es plötzlich einen lauten Knall gegen das Blech vom Auto gab. 
     
    Beide schauten sich erschrocken an und der eine schnappte sich den Pfefferspray und einer die Lenkradssperre. Wir sahen weder eine Person noch ein Tier um das Auto laufen. 
     
    Etwas weniger entspannt schauten wir so lange GNTM, bis die Augen fast zufielen. Wir hörten keine weiteren Geräusche und Tim getraute sich eine Stunde nach dem Vorfall aus dem Auto zu gehen. Weit und breit war keine Menschenseele. Auch auf dem Auto selbst konnten wir keinen Schaden erkennen. Was gegen das Auto gerannt ist, konnten wir nicht erkennen.
     
    Im Dachzelt verschlossen wir wie immer die Türe und schliefen schlussendlich ohne Probleme ein.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 0.00 €
    Einnahmen des Monats: 242.50 €
    Ausgaben des Monats: 597.86 €
    Tankausgaben: 656.55 €
    Anschaffungen: 333.81 €
    Distanz des heutigen Tages: 0.00 km
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  • Day 107–108

    Foussais-Payré 1/3

    May 24 in France ⋅ 🌙 15 °C

    Wir standen um 08:00 Uhr auf und Tim machte das Dachzelt abfahrbereit. Gleichzeitig kümmerte sich Jasmin um das Innere des Autos. So gut wie möglich verstaute sie die dreckige Wäsche in den Waschsäcken. Die Decke, welche wir auch waschen wollen, legte sie über die Sitzbank. 

    Abfahrbereit gingen wir zu V und M in das Haus. Bereits auf uns wartend, erklärte uns M, der Arzttermin sei bereits vereinbart und wir sollten direkt zu unserem Termin losfahren. Um 09:30 Uhr wäre dieser in 20 Minuten Entfernung. Weil aber die Anmeldung davor noch erfolgen muss, sollten wir bereits jetzt aufbrechen.

    3 und V winkten uns kurz beim Wegfahren und schon waren wir auf dem Weg. 

    Nicht mal eine Minute auf der Strasse bemerkten wir, dass etwas mit Klapfi nicht stimmte. Der Blinker gab kein Geräusch mehr von sich und die Wände vorne sowie der Boden in der Fahrerkabine waren nass. Zusätzlich zu diesem Problem gluckerte es aus dem Motorraum heraus. Wir hatten dieses Problem bereits vor unserer Reise, als die Scheibe von unserem Vorgänger nicht richtig abgedichtet wurde. Dank der Hilfe eines Freundes konnte das Problem damals behoben werden. Durch das Wechseln der Frontscheibe bei Carglass ist erneut eine undichte Stelle aufgetreten. Durch die extremen Regenfälle der letzten Tage hat das Auto auch Schaden abbekommen. 

    Beim Spital angekommenen riefen wir direkt Carglass Schweiz an, um den Schadenfall zu melden. Der gleiche Idiot wie beim letzten Mal nahm ab und erklärte, er würde die Dokumente direkt an Carglass Frankreich weiterleiten. Obwohl er keinen Namen notieren wollte, sagten wir ihm den Namen der versicherten Person und eine E-Mail-Adresse für die Dokumente.

    Danach meldete sich Jasmin am Schalter im Spital an und bezahlte dafür erstmals eine Gebühr von 26.50 Euro. Wir wurden durch einen Gang geschickt und mussten diesen bis zum Ende ablaufen. Dort mussten wir noch einmal nachfragen, als uns eine Frau in einen Wartebereich schickte. 

    Durch den Hunger geplagt und die Müdigkeit machte sich Tim auf den Weg, uns Kaffee sowie etwas zum Essen zu holen. Für 3.40 Euro Taschengeld holte er uns an einem Automaten zwei Cookies und zwei Cafés Americanos. 

    Noch bevor Tim zurück war, wurde Jasmin von einer Ärztin drum gebeten mitzukommen. Zum Glück sprach die Ärztin gut englisch und Jasmin konnte ihre Situation schildern. Tim kam paar Minuten später in das Sprechzimmer dazu. Die Ärztin erklärte, sie würden Blut abnehmen, um nachzuschauen, ob eine Schwangerschaft oder Infektion vorliege. Als wir ihr erklärten, ein Ultraschall sollte da völlig ausreichen, verneinte sie dies. Wenn es eine Zyste wäre, würden sie sowieso nichts machen, da es kein momentaner Notfall ist. Etwas verblüfft fragte Jasmin nach, ob eine Zyste zuerst Schaden anrichten muss, bevor reagiert wird. Sie bejahte die Frage, sie machen den Bluttest, um eine Eileiterschwangerschaft auszuschliessen. Tim versuchte, die Frau zu besinnen, aber sie ging nicht darauf ein. 

    Zu diesem Bluttest versuchte sie wennschon noch einen der wenigen Gynäkologen zu erreichen für einen Ultraschall. Zufälligerweise hatte der Arzt im gleichen Gebäude Platz zwischen zwei Patientinnen.

    Sprich zuerst in das erste Untergeschoss und dann in den ersten Stock.

    Wir gingen direkt in den ersten Stock und verzichteten auf diese unnötigen Ausgaben. Man würde ja hoffentlich eine Schwangerschaft auf dem Ultraschall erkennen. 

    Wir kamen sofort an die Reihe und sahen, um ehrlich zu sein, keine weitere Patientin. Ein älterer Herr, der Arzt, nahm uns mit in sein Sprechzimmer.

    Die Untersuchung ergab nichts. Laut Arzt gibt es keinen Grund für die bestehenden Schmerzen. Er könnte aber Schmerzmittel verschreiben, wenn Jasmin das möchte. Dankend lehnte sie dieses grosszügige Angebot ab. 

    Ein wenig enttäuscht, nicht erfahren zu können, woher die Schmerzen stammen, kehrten wir zum Auto zurück.

    Wegen der kaputten Scheibe hatten wir keine Zeit Trübsal zu blasen. Die Carglassfilialen machen heute alle wieder um 14:00 Uhr in dieser Region auf und wir wollten davor uns noch von der Familie verabschieden.

    Im E.Leclerc holten wir für 47.90 Euro Haushaltsgeld neue Pappteller, Pappschüsseln, eine neue Gasflasche sowie Geschenke für die Familie. Wir kauften ganz viele Farbstifte, dicke und dünne Filzstifte. Dazu gab es Schokolade und Chips. Für die Eltern kauften wir ein Rosé.

    Für 12.42 Euro kauften wir für uns noch Lebensmittel sowie Trinkwasser für die nächsten zwei Tage. 

    Unsere Workaway-Familie versuchte uns derweilen zu kontaktieren. Das Spital habe sich bei ihnen gemeldet, wir hätten noch eine Rechnung zu begleichen. 

    Im Spital zurück mussten wir für die letzte Konsultation 56.70 Euro bezahlen. 

    Um keine Zeit zu verlieren, brachen wir zu der Familie auf und setzten sie in Kenntnis mit den neuesten Informationen. V empfahl uns, den Carglass ganz in ihrer Nähe zu nehmen, da er dort bisher gute Erfahrungen gemacht hatte.

    Bevor der Abschied vollzogen wurde, gab es für alle noch einen Kaffee und wir plauderten über ihre letzte Reise im Jahr 2021, wie sie Corona im Wohnmobil gemeistert hatten und welche Länder sie bereisten. Dazu zeigten sie zwei Fotoalben. 

    Als die Zeit drängte, verabschiedeten wir uns von den Eltern und brachen zu der nächsten Carglass Filiale auf. 

    Bereits bei der Ankunft bemerkten wir, dass die Herren den Feierabend lieber ersehnten.

    Die beiden einzigen Angestellten empfingen uns. Wir erklärten ihnen die Situation mit Google-Übersetzer. Der Mann schaute sich das Auto an und erklärte, es sehe danach aus, dass die spanische Filiale den Gummi um die Scheibe kaputt gemacht hätte. Als wir ihn darauf ansprachen, wie lange es dauerte, wieder ein neues Teil zu bestellen, schätzte er zwei bis drei Wochen. Er würde aber das Auto ohne Bestätigung, dass wir in Spanien bei Carglass waren, nicht berühren. Als wir das Bestätigungsmail vom damaligen Termin zeigten, interessierte es ihn reichlich wenig. Als wir ihn darum baten, im System nachzuschauen, erklärte er uns keine fünf Minuten später, er könne kein Dokument finden. Die Bitte, mit uns gemeinsam die Carglass Zentrale Frankreich anzurufen, wies er uns daraufhin, sein Arbeitstelefon kann nur andere normale Filialen kontaktieren.

    Wir setzten uns ins Auto und riefen Carglass Schweiz an. Diese hatten seit 16:30 Uhr Feierabend und die Notfallhotline erklärte uns, sie haben keine Einsicht in Dokumente. Ihr einziger Job sei es, die Kundschaft auf Montag zu vertrösten. Dass dabei ein Auto weiteren Schaden annimmt, interessierte sie reichlich wenig. Sogar das darauf hinweisen, dass der Fall in der Öffnungszeit gemeldet wurde, juckte sie nicht. Sie habe keinen Zugriff auf gar nichts.

    Als Nächstes riefen wir Allianz an, welche auch erklärten, sie können halt nichts machen, wenn Carglass einen Fehler gemacht hat. Zudem sind wir ja nur Teilkasko versichert. Wieso dann eine Versicherung bei Schaden nicht helfen kann, wissen wir bis heute nicht. Egal, ob weitere Kosten anfallen oder nicht. 

    Die einzige nette Person an diesem Tag war einer der Allianz Assistance Mitarbeiter. Er versuchte, mit uns alle möglichen Szenarien durchzugehen. Das Abschleppen in die Schweiz würde bis drei Wochen gehen, sprich können wir genauso dort abwarten. Als er uns fragte, wieso Carglass nicht notfallmässig die Scheibe abdichtet, erklärten wir ihm, die beiden Männer möchten uns nicht helfen. Daraufhin telefonierte der gut Französisch sprechende Mitarbeiter der Allianz Assistance mit dem Herrn. 

    Dieser erklärte ihm, es sei unmöglich, diese Scheibe abzudichten und wenn er es macht, würde er ja eingestehen, Carglass hätte einen Fehler gemacht. Er könne sowieso nicht zu 100% bestätigen, was das Problem sei und ohne Akte würde er das Auto nicht anfassen. Er habe zusätzlich ein wenig Rost gesehen, das könne genauso der Grund sein.

    Zusammengefasst wollte er keine Verantwortung übernehmen, noch Menschen in Not helfen, sogar nicht einmal gegen Bezahlung.

    Der Mann bei Allianz Assistance konnte mit der Aussage nichts anfangen, um das Ereignis einzutragen und konnte uns nur die Option des Abschleppens anbieten, da auch seine lokale Werkstatt heute nichts mehr machen wollte. Dankend und 10 Euro ärmer für das Auslandsgespräch hängten wir auf.

    Mit Google-Übersetzter erklärten wir dem Mann im Carglass wir bräuchten eine Zusammenfassung des Schadens, den er ausgemacht hat, sowie seine Unterschrift wie Datum. 

    Er verweigerte eine Aussage zu machen, da man ihn ja sonst dafür belangen könnte. Als wir ihm erklärten, er müsse nur das Gesehene aufschreiben, damit wir von unserer Versicherung abgeholt werden, interessierte ihn keinesfalls.

    Jasmin war in diesem Moment mit den Nerven zu Ende, mit Tränen in den Augen verliess sie den Laden. 

    Tim folgte ihr und wir machten uns auf den Weg zu einer geöffneten Autowerkstatt ganz in der Nähe. Auch diese erklärten uns, sie haben keine Zeit dafür, da sie einen vollen Terminkalender haben. Wir verstanden das, dachten nur im Notfall hilft man vielleicht einem anderen für fünf Minuten.

    In einem Baumarkt holten wir für 17.80 Euro eine Kartusche Polymerabdichtung und Pistole.

    Noch auf dem Parkplatz des Ladens nahm sich Tim die Kartusche zur Hand und versuchte so gleichmässig wie möglich den Inhalt unter den Gummi zu spritzen. 

    Im E.Leclerc holten wir noch einmal für 10.33 Euro ganz viele Süssigkeiten und Snacks für die nächsten Tage. Wir hatten keine Nerven mehr für die Franzosen.

    Weil uns der Sprint langsam ausging, holten wir für den Literpreis von 1.80 Euro neues Benzin für 87.69 Euro.

    Um noch etwas Anständiges zu essen, fuhren wir zu einem Subway in der Stadt und holten für 21 Euro ein Subwaysandwich. Eigentlich wäre der Preis 19 Euro, aber für die beiden nicht freiwillig bestellten Petflaschen gab es einen Aufpreis. Die Möglichkeit, einen Becher zu nehmen, bestand nicht einmal annähernd.

    Noch auf dem Parkplatz in der Nähe des Subways schnitt Tim das heutige Video, bevor es viel zu spät wurde. 

    Um die Nacht nicht in der Stadt zu verbringen, fuhren wir auf einen einsamen Park4Night Stellplatz draussen auf dem Land. Auf einem flachgedrückten Plateau blieben wir so stehen, dass ein Auto immer noch vorbeifahren konnte. Wegen des holprigen Kieselsteinwegs erhofften wir, so wenig Autos wie möglich zu sehen. 

    Tim baute das Dachzelt auf und wir legten uns direkt Schlafen.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 202.65 €
    - Haushalt: 158.90 €
    - Lebensmittel: 43.75 €
    Einnahmen des Monats: 242.50 €
    Ausgaben des Monats: 597.86 €
    Tankausgaben: 656.55 €
    Anschaffungen: 333.81 €
    Distanz des heutigen Tages: 139.25 km
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  • Day 106–107

    Workaway Tag 4, Frankreich

    May 23 in France ⋅ ☁️ 18 °C

    Wir spürten jeden einzelnen Muskel, als wir morgens vom Hahn geweckt wurden. 

    Das Aufstehen war anstrengend und am liebsten wären wir direkt im Bett geblieben. 

    Mit einer immer kleiner werdenden Motivation begaben wir uns in das Haus. Tim ass wieder Tresors mit Milch und Jasmin nahm vom übriggebliebenen Brot. Dazu nahmen wir einen frischen Kaffee, um besser in den Tag zu starten.

    Da es laut den beiden Männern heute nicht regnen sollte, obwohl man offensichtlich die Regenwolken sah, wurde die Entscheidung getroffen, das Tippizelt zu verschieben. Das Kaputte sollte weiter hinten in den Hof gebracht werden, damit die Kinder dort spielen können. Ein neu gekauftes sollte dann auf diesem Platz aufgestellt werden, um es wieder vermieten zu können. 

    Bevor wir die Aufgabe zusammen mit V anpackten, bestand Tim darauf, unsere Matratze schnell raus in die Sonne zu stellen, damit sie endlich trocken werden kann. Die Bettsachen stopften wir in unseren Wäschesack bis auf die Kopfkissenbezüge. 

    Mit V zusammen zogen wir die Heringe aus dem matschigen Boden. Zu dritt transportierten wir das beschädigte Zelt zum neuen Ort. Bereits als wir anfingen, die Heringe wieder einzusetzen, begann es zu tröpfeln. Schnell erledigten wir das Befestigen des Zeltes und rannten danach los zum Klapfi. Einer stand zuoberst auf der Treppe und der andere reichte dem oberen die Matratze. 

    Und schon setzte der Platzregen wieder ein. 

    Wir warteten im Auto ab und merkten immer mehr, dass das so nicht weitergehen kann. Der Regen und vom Klapfi aus auf einer Farm zu arbeiten funktionierte einfach nicht. Zudem wurden durch die starke körperliche Arbeit Jasmins Schmerzen im Bauchraum, welche sie seit zwei Wochen hat, verstärkt.

    Der Plan war es, ab nun der Familie mitzuteilen, dass wir früher als geplant aufbrechen werden. Wie wir das am besten sagen sollen, wussten wir zu diesem Zeitpunkt nicht. Sie taten uns extrem leid.

    Als der Regen etwas nachliess, fragten wir M, ob es möglich sei, dass wir unser Geschirr im Haus abwaschen dürfen. Die Spülmaschine konnten wir nicht nutzen, weil diese bereits überfüllt war und erst angelassen wird, wenn sie gefühlt nicht mehr zu geht.

    Tim wusch das Geschirr und Jasmin bekam Tücher zum Abtrocknen. Wie hygienisch diese waren, konnten wir nicht einschätzen. Für uns war in diesem Moment wichtiger, das Geschirr von dem groben Dreck zu befreien. 

    Der Regen hielt bis zum Ende an und hörte auch nicht mehr auf. Durch den Nieselregen begaben wir uns zurück in den Klapfi. 

    Wie schon seit paar Tagen schwirrten dutzende Fliegen um und im Auto herum. Die Lage des Autos war nicht sehr ideal und wir wussten nicht einmal, wieso es so viele Fliegen an diesem Ort gibt. 

    Die erfreuliche Nachricht des heutigen Tages war die Ankunft unseres aus Deutschland bestellten Paketes. Für 99 Euro haben wir eine Drohne über eBay-Kleinanzeigen gekauft. Sie kam in einem Stück sowie mit einer Batterie an. 

    Danach gab es Mittagessen und wir assen mit den beiden Eltern. Es gab Kartoffelstock von gestern mit gebratenen Nudeln von einem anderen Tag. Dazu gab es Salat mit hausgemachter Salatsauce. Wir assen soviel wir konnten und räumten den Tisch ab.

    V kündigte an, heute Abend nicht hier zu sein und wir überlegten uns, wie wir ihnen am besten erzählen sollen, was uns bedrückt. 

    Wir statteten das Erdbeerfeld mit neuem Stroh aus, damit die Ameisen nicht an die Erdbeeren herankommen. Dabei holten wir direkt neben Klapfi das neue Stroh und nahmen es mit der Schubkarre mit.

    Jasmin gab Tim immer handgrosse Portionen und er hob die Erdbeeren an und legte es darunter. Die guten Erdbeeren pflückte er und legte sie zur Seite. Durch das Entdecken einer riesigen Spinne mit einem weissen Ball, vermutlich ihre Babys, meldete sich Jasmin freiwillig, den Handlanger zu spielen. 

    Als der nächste Platzregen im Klapfi überstanden war, wollten wir der Familie unsere Situation erklären. Da wir aber keine Gefühle verletzen wollten, nahmen wir die Bauchschmerzen als Hauptgrund.

    Leider war V bereits verreist, aber mit Google Translate erzählten wir ihr von den Schmerzen im Bereich des rechten Eierstocks. Da Jasmin bereits eine Zyste erlebte, hatte sie eine Vorahnung. M verstand sofort und erklärte uns, sie werde für uns ihren Arzt anrufen. Da dieser kein Telefon mehr abnahm, widmete sie sich einer anderen Hotline. Da es in Frankreich an Gynäkologen mangelt, wird es sehr schwierig sein, einen Termin zu erhalten. Auch in den Notfall zu gehen bringt nichts, da die Ärzte so gut wie nicht in diesem Land existieren.

    Danach hiess es warten. Wir waren in der Warteschleife und M erklärte uns dieser Prozess kann Stunden dauern.

    Kurze Zeit später traf der erwartete Besuch von heute Abend ein. Eine Freundin aus Deutschland stammend, welche für eine Zeit in dem Haus der Familie gewohnt hatte, während diese auf Reisen war. Sie brachte ihren französischen Freund mit und eine weitere rein französisch sprechende Freundin kam auf Besuch.

    Das Haus sah zum ersten Mal einladend aus und war fleissig geputzt worden. Vielleicht hätte uns dieses Bild am ersten Tag der Ankunft weniger "schockiert".

    Wir begrüssten die drei und setzten uns alle gemeinsam an den Esstisch. Die Deutsche mit ihrem französischen Freund brachten allerlei Knabbereien mit. Sowie auch mehrere verschiedene französische Biere und selbst gebrannten Rotwein. Sie offerierten uns von allem und wir beide probierten die französischen Getränke durch. 

    Dazu gab es genügend Aufbackpizzas, Chips, Oliven, Brot mit Aufstrichen und viele andere feine Esswaren. 

    Wir unterhielten uns ein Weilchen mit der Deutschen und redeten über das Reisen sowie ihren Grund der Auswanderung nach Frankreich. Das Thema Zyste kam kurz auf, um schnell einen einfacheren Austausch mit M machen zu können. Am Schluss stellte sich sogar heraus, dass bereits drei der vier Frauen im Haus ein solches Problem hatten.

    V kehrte von seiner Arbeit zurück und brachte Austern zum Essen mit. Wir probierten unsere ersten Austern und waren weniger angeekelt als gedacht. Zusätzlich zeigte uns V, wie man das servierte Krustentier schält. Es war grösser als eine Garnele und hatte Scheren. Tim bekam Freude an der Arbeit und schälte für uns beide so gut wie alle. Beide mögen Shrimps und die selbstgemachte Mayonnaise passte perfekt dazu.

    Endlich nahm jemand den Hörer ab. Kurz zusammengefasst: Morgen am Morgen können wir noch einmal auf eine andere Nummer, die sie uns gab, anrufen für einen Termin. 

    Gegen den späteren Abend, als die meisten Gespräche nur noch auf Französisch waren, gesellten wir uns zu 3 und spielten mehrere Runden "Dobble".

    Tim verlor so gut wie jedes Mal. 

    1 wurde ins Bett gebracht und wir machten uns auch langsam auf den Weg ins Bett.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 0.00 €
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    Distanz des heutigen Tages: 0.00 km
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  • Day 105–106

    Workaway Tag 3, Frankreich

    May 22 in France ⋅ ☁️ 18 °C

    Um 08:30 Uhr kämpften wir uns aus dem Bett. 

    M und die Kinder waren bereits wach und hatten gefrühstückt. V schlief heute etwas länger. 2 und 3 haben nur vier Tage in der Woche Schule und jeweils am Mittwoch frei. 

    Da es nur noch ein viertel Brot auf dem Esstisch gab, entschied sich Tim für Tresors mit Milch. Jasmin nahm zum Brot noch den gestern selbstgemachten Ziegenkäse aus dem Kühlschrank. 

    Nach dem Essen brachen wir direkt in den Ziegenstall auf. 

    Bis um 12:30 Uhr standen wir in diesem Ziegenstall. Ob er wirklich alle zwei Monate gereinigt wird, konnten wir nicht wirklich einschätzen. Wir wussten jedenfalls, dass die Familie auf uns sehr überfordert wirkte.

    Um ihnen wennschon eine Aufgabe abzunehmen, beklagten wir uns nicht und begonnen mit dem Ausmisten. 

    Einer kratzte das Stroh vom Boden mit dem Kot sowie Urin der beiden Tiere. Und der andere lief heute Kilometer vom Ziegenstall bis zum Ende des Teiches, um dort auf dem Komposthaufen das dreckige Stroh zu deponieren. An den Gestank gewöhnte man sich langsam, aber die riesigen Spinnen, die über die Decken verteilt lebten, blieben einzigartig. Manche grösser als die anderen, aber alle hatten eine Gemeinsamkeit, sie waren einfach nur ekelig.

    Das Lustigste am Ausmisten waren die beiden Ziegen. Wir haben es anfangs nicht hingekriegt, sie aus dem Stall auf die kleine Weide nebenan zu bringen. Aus diesem Grund standen sie uns andauernd im Weg. Entweder standen sie vor dem Eingang, dadurch konnte Tim nicht in das Gehege gelangen oder so dicht an Jasmin, dass sie den Mist nicht auf einen Haufen umbiegen oder auf der Schubkarre deponieren konnte. 

    Dabei gaben sie ihr Bestes, jedes Mal auf den nicht mehr mit Stroh ausgelegten Boden zu urinieren oder ihre Bällchen loszuwerden.

    Um halb eins holte uns 3 ab, um uns für das Mittagessen mitzunehmen. Als wir ihr erklärten, wir machen zuerst den Stall fertig, wurde sie stutzig, aber verstand es. Nach ein wenig Mobbing von der Seite des Kindes, wie ekelig es hier rieche, ging sie wieder zurück ins Haus. 

    Keine zehn Minuten später stand V vor der Tür und erklärte uns, das Essen sei heiss, weshalb es schwierig wird, es aufzubewahren. 

    Zu dritt gesellten wir uns an den gedeckten Esstisch. M entschuldigte sich für die verkochten Nudeln, was uns nicht wirklich störte. Hungrig nahmen wir eine grosse Portion der Nudeln. Heute gab es mehr als gestern, weshalb wir genug nahmen, für den Fall, wenn es Abends weniger gäbe. Auf Französisch erklärten sie noch, welches Fleisch es dazu gab. Als er "GurrGurr" sagte, waren wir beide entsetzt, dass die Taube uns von Amsterdam bis hierher gefolgt ist. Wir wussten, die Spezialität ist aus Frankreich. Als er dann noch die Farbe Weiss erwähnte und sagte, es ist ein grosses Tier, dachten wir, jetzt essen sie auch noch Schwäne. 

    Als dann der Groschen viel und wir Truthahn sagten, bejahte er die Frage.

    Wir nahmen je zwei Löffel von dem geschnittenen Truthahn mit der Rahmsauce, damit es auch für die anderen genug hatte. Dazu gab es noch je zwei Chicken-Nuggets für beide. Mehr wollten wir auch nicht, damit die Kinder noch genug hatten. Dazu gab es wieder die 1 Kilopackung Reibkäse.

    So gut wie schon satt entdeckten wir eine Schüssel mit Salat. Jasmin, die bereits Salat vermisste, griff direkt noch einmal nach einer guten Portion. Dazu gab es sehr feine selbstgemachte Salatsauce mit ihrem selbstgemachten Essig.

    Gestärkt brachten wir mit V die Pferde auf die Pferdekoppel. Da 3 keine Schule hatte, konnte sie das Pony nehmen und Tim den Schimmel langsam hinter der Kolone mitführen. Der Schimmel und das sture Pferd verstehen sich gar nicht, weshalb es für V unmöglich ist, die Pferde alleine auf die Pferdekoppel zu führen. Das sture Pferd versucht das Weisse immer zu schikanieren und hat bereits beim Austreten einmal M aus Versehen getreten. Wegen der momentanen Umstände möchte er seine Frau weit weg von dem Pferd haben, wenn die Pferde auf die Koppel sollen. 

    Noch während dem Spaziergang auf die Koppel passierte es, ein Platzregen prasselte auf uns nieder. Bewusst, dass wir die Pferde logischerweise bis zum Ende in ihrem Lauftempo begleiten müssen, kamen wir alle vier pflotschnass an. Bereits triefend nass befreiten wir die Pferde vom Führstrick.

    Schnell rannten wir zurück ins Haus. 

    Wir blieben im Eingangsbereich stehen und warteten den schlimmsten Regen ab. Die Kleine ging sich umziehen und V hatte eine Arbeitsjacke, die er einfach ausziehen konnte. Wir fühlten uns ein wenig fehl am Platz und nutzten die Gelegenheit, als der Regen etwas nachliess, ins Auto zu rennen. 

    Nass und stinkend sassen wir somit im Fahrerbereich des Autos. Wohl fühlten wir uns langsam gar nicht mehr. Wir hatten einfach etwas anderes erwartet und hätten auch besser recherchieren sollen, dass wir sicherlich ein Bett mit einem privaten Raum erhalten werden. Wenn möglich, mit eigenem Waschraum. 

    Als der Regen nachliess, rissen wir uns wieder zusammen und brachten den Ziegenstahl auf Hochglanz. Fix und fertig gaben wir V Bescheid, dass wir fertig mit der Arbeit sind. Er würde nachher den Ziegenstahl mit neuem Stroh auslegen. 

    Mit unseren Duschtüchern begaben wir uns ins Haus, um eine Dusche zu nehmen.

    Zurück im Klapfi hatte Tim von 17:00 Uhr bis 19:30 Uhr Nachhilfe und dann von 20:00 Uhr bis 21:15 Uhr mit einer anderen Person Nachhilfe.

    Jasmin schrieb derweilen Tagebuch, telefonierte mit ihrer Schwester Cornelia und musste nach 30 Minuten abhängen, da die Verbindung zu schlecht für die Nachhilfe war. Mit dem Beenden der Nachhilfe telefonierte Jasmin erneut bis um 22:00 Uhr mit ihrer Schwester Cornelia. Zwischen den beiden Telefonaten brachte sie mit V und 3 die Pferde zurück auf den Hinterhof.

    Gegen 21:45 Uhr erkundigte sich V noch bei uns, ob wir auch noch etwas zu Abend essen wollen und Tim bejahte die Frage. Gemeinsam gingen wir in das Haus und bekamen Kartoffelstock mit Schinkenaufschnitt. Die offerierten Artischocken lehnten wir dankend ab. Dazu noch etwas Brot. 

    Danach wurde nur noch das heutige Video geschnitten und wir fielen zerstört ins Bett.

    Einnahmen: 127.50 €
    Ausgaben: 0.00 €
    Einnahmen des Monats: 242.50 €
    Ausgaben des Monats: 395.21 €
    Tankausgaben: 568.86 €
    Anschaffungen: 234.81 €
    Distanz des heutigen Tages: 0.00 km
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  • Day 104–105

    Workaway Tag 2, Frankreich

    May 21 in France ⋅ ⛅ 18 °C

    Mit dem Wecker um 08:00 Uhr standen wir morgens auf. 

    Bereits umgezogen in unsere Arbeitskleidung, der neu gekauften Wanderausrüstung, machten wir uns auf den Weg ins Haus. 

    Es gab für beide eine Tasse Kaffee, den wir uns selber machen konnten. Dazu teilten wir uns ein halbes Baguette mit selbstgemachtem Ziegenkäseaufstrich. Er schmeckte sehr fein und war noch mit Gewürzen und Zwiebeln verfeinert worden. 

    Mit M und 1 am Esstisch assen wir Frühstück.

    Da M 2 und 3 auf den Schulbus bringen musste, passten wir in diesem Moment auf 1 auf. Sie lag in einer Wiege und wir setzten uns dazu. Die drei Hunde waren derweilen damit beschäftigt, an der Scheibe M beim Weglaufen zu beobachten. 

    M kehrte zurück und wir räumten unser Geschirr ab, als M Jasmin darum bat, 1 für einen Moment zu halten. Etwas überfordert, zum ersten Mal in ihrem Leben, ein solch kleines wie auch zerbrechliches Geschöpf auf dem Arm zu halten, bewegte sich Jasmin nur ganz langsam. 

    Nach 10 Minuten war sie froh, das Kind wieder an die Mutter zurückzugeben.

    V war heute Morgen früh bereits weggegangen und würde erst wieder auf den Nachmittag dazustossen. Damit wir mit einer Arbeit aber beginnen konnten, bat uns M, das Unkraut vor der Haustür zu entfernen. Alles, was wir herausreissen, können wir mit der Schubkarre zu den Ziegen fahren und an sie verfüttern.

    Eineinhalb Stunden waren wir gut beschäftigt, mit unseren löchrigen, zur Verfügung gestellten Handschuhen das Unkraut aus dem Untergrund zu reissen. Manche Pflanzen waren bereits sehr gross und hatten tiefe Wurzeln geschlagen. Je weiter weg wir von der Haustüre kamen, desto dichter wurde das Gestrüpp. Manche Pflanzen hatten Stacheln, diese konnten wir zum Glück aber von unten anpacken, ohne gestochen zu werden. Die Brennnesseln übersahen wir leider beide. Durch die Löcher im Handschuh und den freigelegten Handgelenken brannte es ganz schön für einen Moment. 

    Insgesamt schoben wir drei volle Schubkarren zu den bereits eifrig wartenden Ziegen. Noch nie hatten wir jemanden so schnell Essen sehen.

    Zufrieden mit unserer Arbeit beauftragte M Jasmin, 25 Blumenblüten von einem Strauch neben der Eingangstür zu pflücken. Im Hausinnern zeigte sie uns, wie sie diese Blumen in reinen Essig gibt und diesen dann drei Wochen stehen lässt. Sie gab uns einen fertigen Essig zum Probieren und er schmeckte sehr fein. Dadurch müssen sie die mit Zusatz versetzten Tafel- oder andere Essig nicht einkaufen. 

    Nebenbei pressten wir noch zwei Zitronen aus und gaben den reinen Saft in einen Kochtopf, in dem bereits Ziegenmilch kochte. Durch die Zugabe der Zitrone setzten sich die festen Bestandteile des Käses ab. Nach 20 Minuten kochen kann man den Saft abgiessen und es bleibt eine kleine Schalle voll Ziegenkäse übrig. 

    Alles aus dem Französisch-Englischen Mischmasch übersetzt, vielleicht hatten wir auch alles falsch verstanden.

    Vor dem Mittagessen brachten wir mit V die vier Pferde auf eine Pferdekoppel, die 200 Meter von hier entfernt war. Das Pony, mit Stress-Asthma, nahm Tim an die Zügel, Jasmin bekam ein Pferd, welches auf einem Auge blind war und V nahm die sturste und älteste der Pferde. Das weisse Pferd, mit drei verletzten Hufen, wird später geholt.

    Reiten konnten wir uns somit abschmieren.

    Es war für uns nicht weiter schlimm, als wir erfuhren, dass alle vier Tiere eigentlich geschlachtet werden sollten. Wie auch die Ziegen und Hühner, die zu "alt" waren für die Lebensmittelindustrie. 

    Ihr Hof ist sozusagen der letzte Ruheort für gewisse Tiere. 

    Auf der Pferdekoppel warteten wir mit den drei Pferden auf V. Das weisse Pferd konnte durch seine infizierten Hufen nicht schneller laufen. V könnte ihm helfen, das Pferd liesse ihn aber nicht an ihn ran. Die ganze Tierversorgung ist selbstfinanziert und bringt vermutlich schon viele Kosten mit sich mit.

    Damit die anderen drei nicht abhauen, solange der Zaun noch nicht unter Strom steht, warteten wir bei den Pferden und beobachteten sie.

    Zum Mittagessen gab es drei Gänseeier mit Ziegenkäse und Brot. Dazu gab es noch gebratener Kohl. Für uns persönlich erneut eine eher kleinere Portion für vier Personen. Die Kinder essen jeweils in der Schule.

    Die Teller wurden sauber leer gegessen und wir räumten unser Geschirr in den Geschirrspüler. Mit V zusammen begaben wir uns auf den Hinterhof. Er zeigte uns mehrere Aufgaben, die erledigt werden müssen. Der Ziegenstall, der alle zwei Monate fällig ist, wäre wieder an der Reihe. 

    Wir bekamen noch den Auftrag mit der Schubkarre neues Heu für die Pferde zu holen und den grossen Futtertrog aufzufüllen.

    Für heute genug erledigt, zogen wir uns etwas in das Auto zurück. Uns beiden missfiel ein wenig der Stellplatz und unsere Situation. Weder wir noch Klapfi waren dafür ausgerüstet, nasse und dreckige Kleider aufzuhängen, die Kleider ständig zu wechseln auf einem gut sichtbaren Parkplatz oder uns frisch zu machen. Der ständige Regen machte uns zusätzlich einen Strich durch die Rechnung, alles wurde noch schlammig. 

    Wir versuchten die Motivation nicht zu verlieren, da uns bewusst war, dass die Familie sehr viel Hilfe benötigt, weil sie sich zu viel auf ihren Teller gebogen haben, ohne die Konsequenzen zu hinterfragen. Kam uns irgendwie bekannt vor.

    Zurück im Haus, mit wenig sauberen Kleidern, machten wir mit 3 und M das Abendessen. V war im Dorf bei einer Rugby-Besprechung, er war Leiter der Teams. Er und M haben damals nach ihren Reisen diese Idee mitgebracht. Bevor er aber aufbrach, brachten wir die Pferde zurück auf die Pferdekoppel hinter dem Haus.

    Jeweils jeden Dienstag machen sie Filmabend.

    Für uns sechs gab es vier Pizzen. Sie haben die kleinen runden Teige gekauft, welche man selber belegen kann. Jasmin belegte ihre nach Anweisung von 3 mit Tomatensauce, Speckwürfeln und Reibkäse. Diese Pizza war für uns gedacht. Die Familie selber mag, Ausnahme V, keine Tomatensauce auf der Pizza. Tim belegte seine mit Crème fraîche, Mozzarella und Reibkäse nach Anweisung. M machte eine mit Crème fraîche, Rohschinken und Reibkäse. Die letzte hatte anstelle von Rohschinken auch Speck auf der Pizza.

    Dazu schauten wir "Monster Trucks", einen lustigen Film bereits ab sieben Jahren. Sie machten für uns englische Untertitel an, 2 fand kein "Deutsch". Auch gut zum Englisch lernen.

    Nicht mal nach fünf Minuten wurden die Pizzen aus dem Backofen entwendet. Für unseren Geschmack etwas zu wenig durch liessen wir die Tomatenpizza noch weitere fünf Minuten im Backofen. Wir stibitzen trotzdem ein paar Stücke von den auf dem Couchtisch liegenden Pizzen. Die Kinder assen zum Glück nicht zu schnell und viel. Dagegen gaben die beiden verwandten Hunde alles, um irgendwie an die Pizzen zu gelangen. 

    Schlussendlich mussten wir noch ein paar Stücke für V übriglassen.

    Wir unterbrachen den Film, um noch gemeinsam mit 3 Cookies zu backen. M, sowieso fokussiert auf 1, interessierte es nicht, den Film zu unterbrechen. Desto hibbeliger wirkte 2 auf uns. 

    Zu dritt lasen wir das französische Kochbuch und improvisierten so gut es ging. Natürlich gab es extra viel Schokoladenstreusel für die Cookies. Tim bekam sogar von 3 eine Kochschürze mit passendem Kochhut. Alles in pink und Einhörnern. 

    Als wir dann zu dritt zu den Hühnern gingen, um zwei Eier für die Cookies zu holen, waren wir ganz aus dem Häuschen. Die Vorstellung, einfach in den Garten zu laufen und frische Eier bei den Hühnern zu holen, war für uns sehr faszinierend. 

    Mit den frischen Eiern hinzugefügt knetete 3 den Teig zusammen. Jasmin und sie machten zusammen kleine, flache, runde Stücke und legten sie auf ein Backblech.

    Hygienemässig verarbeiteten wir alles mit dem Satz, morgen gehe der Stuhlgang dafür besser.

    Nachdem gemeinsamen Film holten wir unsere Duschsachen aus dem Auto, bevor die Familie schlafen geht. Mit ein wenig Hemmungen brachten wir das Duschen hinter uns. Egal ob bei dieser Familie oder sonst, bei fremden Menschen duschen ist immer etwas anderes. 

    Frisch geduscht und mit paar Hundehaaren an den Füssen huschten wir in das Auto.

    Ein wenig hungrig gingen wir nach dem Video schneiden und ein paar Erledigungen ins Bett hoch. 

    Das Bett war leider immer noch nass, versuchten es aber einfach zu ignorieren. Unsere Wunschvorstellung für das Workaway war gewesen, in unserem eigenen Zimmer die Matratze deponieren zu können und das Dachzelt trocknen zu lassen. Wie auch die Bettwäsche und Kleidung zu waschen als Gegenleistung für unsere Arbeit. Leider hatten sie aber keinen Trockner und wir sowie auch sie keine Möglichkeit, unsere Wäsche aufzuhängen. 

    Auch der Gedanke, auf einem Parkplatz vor einem Haus zu schlafen und abholbereit zu sein, machte die Stimmung nicht besser.

    Die Idee, hier an unseren Projekten weiterzuarbeiten und aufzuholen, erwies sich ebenso als schwierig.

    Vielleicht hatten wir uns mit diesem Workaway unseren Teller zu voll geschöpft.

    Warten wir ab, was morgen kommt.

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  • Day 103–104

    Workaway Tag 1, Frankreich

    May 20 in France ⋅ 🌧 16 °C

    Noch bevor der erste Hahn krähen konnte, hörten wir von nicht allzu weit entfernt einen Schuss. Beide waren hellwach. 

    Nachdem weitere Schüsse fielen und wir immer noch unversehrt waren, beruhigten wir uns wieder. Was man genau jagt und so oft daneben schiessen kann, wussten wir nicht. Vielleicht war es auch ein Schiessstand.

    Begleitet vom Regen machten wir uns auf den Weg nach "La Rochelle".

    In einer kleinen Regenpause stiegen wir aus dem Auto und parkten gratis auf einem Parkplatz direkt in der Stadt. Zu Fuss machten wir uns auf den Weg zum "Tour de la Chaîne". Im Wachturm selbst könnte man eine audiogeführte Ausstellung zur Auswanderung der Franzosen nach Kanada im 17. Jahrhundert besuchen.

    Nach einem Zwischenstopp auf einer öffentlichen Toilette, welche nach jedem Toilettengang den ganzen Raum reinigt, liefen wir mit nassen Schuhen dem Wasser entlang. Auf der einen Seite war eine Bucht mit Aussicht auf den "Tour Saint-Nicolas" und auf unserer Seite reihte sich ein Restaurant nachdem anderen. Hier kam der typische französische Charme auf und wir spazierten durch die Innenstadt zurück zum Klapfi. Es hat wieder angefangen zu nieseln.

    Nach einer Stunde erreichten wir unser Workaway in Frankreich.

    Ein Workawayer ist ein Reisender, der sich in den Gemeinschaften und an den Orten, die er besucht einbringen möchte. Er ist gern bereit, seine Gastgeber durch seine Hilfe zu unterstützen, Neues zu lernen und in die lokale Kultur einzutauchen.

    Workaway ist eine Plattform, die es Mitgliedern ermöglicht, Gastfamilien und kulturellen Austausch zu organisieren. Von Freiwilligen oder "Workawayers" wird erwartet, dass sie eine vorab vereinbarte Zeit pro Tag im Austausch für Unterkunft und Verpflegung, die von ihrem Gastgeber zur Verfügung gestellt werden, beitragen. 

    Etwas nervös fuhren wir nach dem ersten Mal Vorbeifahren auf den Vorplatz unserer Gastfamilie. 

    Die Namen werden wir nicht nennen wie auch nicht den offiziellen Workaway Ort. Die Eltern werden V (Vater) und M (Mutter) genannt und die drei Kinder dem Alter herauf gezählt 1 (Baby/w), 2 (7/m) und 3 (10/w).

    Wir parkten Klapfi neben den bereits vorhandenen Autos und wurden von V und 3 begrüsst. Sie erklärten uns, wir sollten Klapfi so parken, wie es uns am besten gefällt.

    Zu viert betraten wir das Haus. Es war doppelstöckig und hatte eine sehr hohe Decke. 

    Bereits beim Eintreten in das Haus rannten uns drei Hunde entgegen. Wild bellend begrüssten sie uns. Zwei sahen wie Australian Shepherd aus und der dritte stammt von Jagdhunden ab. Die zwei älteren Hunde sind beide taub und einer hat mehrfach Krebs. Der Jüngste ist das Kind des Australian Shepherd aussehenden Hundes. 

    Dazu konnten wir noch zwei kleinere Vögel in einem Vogelkäfig ausmachen, zwei Katzen, eine schwarz und die andere mehrfarbig in helleren Tönen. Auch ein Kaninchen konnten wir in einem Käfig erkennen.

    Wir setzten uns als Erstes mit der Familie an den Esstisch und tranken einen Kaffee. M hatte 1 auf dem Arm, welches mit seinen 12 Tagen herzzerreissend klein und verletzlich aussah. 2 verstand irgendwie noch nicht so ganz, dass wir kein Wort Französisch beherrschen und 3 konnte einigermassen gut in Englisch mit uns kommunizieren. 

    Am besten konnte V Englisch reden und wir stellten uns alle vor und plauderten ein wenig. Sie selber sind bis 3 sieben Jahre alt wurde auch Weltreisende gewesen, mit ihrem Wohnmobil. Dabei gaben sie Unterricht im Wohnmobil und lernten den Kindern deswegen auch früh die englische Sprache. 

    Danach gab es eine Führung durch das Haus.

    V zeigte uns die Küche, ohne auf das Thema, dass wir Essen nehmen können, einzugehen. Als Nächstes wurde uns das Badezimmer mit der Toilette und das Badezimmer mit der Dusche gezeigt. Diese beiden Räume werden von allen benutzt. Draussen im Garten ging die Führung weiter. Gleich neben dem Ausgang auf den Hinterhof befand sich eine Aussentoilette sowie Aussendusche ohne Dach, aber drei Holzwänden und der Hauswand als Abschirmung. Hier wäre unsere Toilette wie Dusche. Wenn wir aber möchten, dürfen wir auch im Haus duschen und die Toilette benutzen. Die Aussendusche und Aussentoilette sind eher für sommerliche Tage angedacht.

    Der Hinterhof des Hauses hatte in der Mitte einen sehr grossen Teich, welcher auch laut V eine gute Tiefe hat. Wenn man linksherum um den Teich läuft, trifft man auf ein paar Hühner, die sich mehr ausserhalb als im Gehege befanden. Uns wurden die beiden Ziegen "Blanchette" und "Bella" vorgestellt. Als Nächstes folgten die vier Pferde, welche als ausreitbar beschrieben wurden. 

    Gleich neben den Pferden befand sich der Gemüse- und Früchtegarten. Auch zwei Tippizelte trafen wir an, die manchmal vermietet werden. Eines davon war leider aber kaputt. 

    Auf dem Rückweg zum Haus trafen wir auf zwei flugunfähige Vögel. Einer war eine männliche Ente und einer eine weibliche Gans. Beide machten uns von der Seite an und V musste die beiden wegschicken. Ihr Beschützerinstinkt sei aufgetreten.

    Zurück im Haus mussten wir die Schuhe ausziehen und auf einer bereitliegenden Decke auf dem Boden deponieren. Durch das schlechte Wetter waren die Schuhe voller Schlamm und der Eingang mit Schlammspuren geprägt. Die Hunde dürfen nur hereingelassen werden, wenn man direkt danach die Pfoten reinigt. 

    3 fragte uns, ob wir noch etwas malen wollen, bevor es Abendessen gibt und zu dritt setzten wir uns an den Küchentisch. Die Stifte hatten bereits ihre besten Tage hinter sich und wir gaben uns Mühe, ein schönes Bild zu zeichnen. Tim malte eine pinke Blume, Jasmin versuchte ein Haus mit Garten zu zeichnen und 3 malte ihr eigenes Wohnhaus. 

    Währenddessen bastelte 2 eine Uhr aus Papier für Jasmin. Dabei gab es in der Uhr ein Extrafach, indem man etwas verstauen konnte. Die Uhr wurde direkt angezogen, als sie fertig war.

    Vor dem Abendessen setzten wir uns noch an das Klavier mit 3 und spielten mit ihr ein wenig. Sie hatte ein Buch für Anfänger. In diesem Buch waren jeweils eine Zahl für eine Taste inklusive Finger. Somit konnten wir ohne Notenlesen mit ihr ein paar einfache Stücke spielen. 

    Danach halfen wir beim Tischdecken für das Abendessen. 

    Es gab Kürbissuppe, verkochte Nudeln, welche für uns zu wenig erschienen und für jede Person ein dünner Pouletschenkel. Und das Allerwichtigste für unsere käseliebhabenden Nachbarn, ein Kilosack Reibkäse. 3 und 2 packten direkt eine handvoll Käse in ihre Kürbissuppe, somit war die Suppe eher zähflüssig als flüssig. Jasmin nahm sich ein Beispiel an den Kindern und machte das Gleiche. 

    Nicht ganz gesättigt räumten wir den Tisch mit ihnen ab und verstauten das Geschirr in der Abwaschmaschine. 

    Erschöpft von den langen Reisetagen der letzten Woche, zogen wir uns ins Auto zurück. Tim hatte noch eine Nachhilfestunde um 20:00 Uhr und Jasmin versuchte noch am Tagebuch weiterzuarbeiten.

    Nach der Stunde besprachen wir noch unseren ersten Eindruck.

    Beide waren sich einig, dass die Familie sehr nett ist und uns sehr freundlich, wenn aber zurückhaltend begrüssten. Was wir genau machen sollen oder dürfen, werden wir erst morgen erfahren. Die Situation des Essens war für uns befremdlich, weshalb wir erstmals abwarten wollten, wie es morgen weitergeht. 

    Für uns eher ungewohnt, vielleicht hätten wir auch die Anzeige genauer durchlesen müssen, war das Schlafen auf dem Parkplatz und die Möglichkeit ausserhalb des Hauses zu duschen und auf die Toilette zu gehen. Da nachts die Türen logischerweise verschlossen sind. Leider ohne die Möglichkeit, uns einen Schlüssel zu geben.

    Wir waren vor allem sehr gespannt auf die nächsten Tage, weil wir bisher beide noch nie so etwas gemacht hatten.

    Im Grossen und Ganzen können wir sagen, die Familie ist sehr nett, jedoch wirken sie auf uns völlig überfordert mit dem Neugeborenen sowie dem Haushalt. 

    Sagen wir es so, die beiden "Kleinstadtkinder" waren es nicht gewohnt, ein eher unordentliches, leicht putzfälliges und leider nach nassem Hund riechendes Haus vorzufinden.

    Auf den Spätabend schauten wir noch etwas GNTM und naschten dazu Popcorn und Cookies.

    Um 00:30 Uhr ging es hoch ins Bett, um morgen früh fit zu sein.

    Einnahmen: 35.00 €
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  • Day 102–103

    Château Renaud

    May 19 in France ⋅ ☁️ 14 °C

    Bis um 09.45 Uhr schliefen wir aus. Wir hätten ruhig noch länger schlafen können, aber Tim hatte Nachhilfe.

    Das Gas ging uns gestern Abend gegen Ende des Kochens leer, somit konnte Tim die letzten Minuten mit dem Reservegas kochen. 

    Zudem war auch das Datenpaket von Jasmins Internetanbieter leer, was eigentlich nicht passieren dürfte. Natürlich konnten wir sie ohne Internet nicht kontaktieren. Unser gelöstes einmonatiges Abo von Spanien funktionierte logischerweise in diesem Land nicht mehr.

    Wie man vermuten konnte, regnete es immer noch.

    Sprich die Laune war wieder am gleichen Nullpunkt wie in Frankreich vor zwei Monaten. Das Wetter machte nicht mehr mit, das Gas war an einem Pfingstsonntag leer und das Internet machte, was es wollte.

    Mit der letzten verbliebenen Motivation packten wir die nächsten Challenges an.

    Dank eines bereits gestern Abend gespeicherten Parkplatzes in "Bordeaux" konnten wir ohne Problem in die nächst grössere Stadt fahren. Dort blieben wir erstmals im Auto, um das heutige Video zu schneiden und am Tagebuch zu arbeiten. 

    Um 15:30 Uhr machten wir uns auf in die Stadt. 

    Ohne weit laufen zu müssen, fanden wir einen Kiosk und konnten 150 GB für 24.99 Euro erkaufen. Tim legte die SIM-Karte direkt in das Wlangerät ein. Es funktionierte und damit wurde auch die Sightseeing-Tour beendet. 

    Im Auto zurück fing Tim an das geschnittene Video auf seinem Handy abzuspeichern und als alles erledigt war, fuhren wir los. 

    Bewusst, dass wir vielleicht einen kurzen Blick in die Stadt werfen sollten, nahmen wir einen bezahlten Parkplatz direkt in der Stadt. Über den berühmten "Place de la Bourse" spazierten wir als Erstes. Den "Miroir d'Eau" wollte Tim Jasmin unbedingt zeigen, hatte aber nicht nachgelesen, wo dieser genau ist und was es ist. Er schaute mit Jasmin gemeinsam in den Brunnen in der Mitte des "Place de la Bourse". Verwirrt, nichts Atemberaubendes zu sehen, liefen wir weiter.

    Im Nachhinein, durch das googeln, wissen wir jetzt, dass der Spiegel auf der anderen Strassenseite liegt und von dort aus man die mächtigen Gebäude widerspiegeln sehen würde.

    Der Weg führte uns ein wenig durch die Innenstadt und wir bestaunten die herausragenden Einzelbauten wie auch die fast vollständig erhaltene, grandiose Anlage der Stadt. Die kleinen Parks und Gärten machten die ganze Stadt noch charmanter.

    Am "Monument aux Girondins" vorbei, welches an die Abgeordneten der Gironde erinnert, die während der Französischen Revolution Opfer des Terrors wurden, gelangten wir zum Klapfi zurück.

    Der Parkplatz kostete 2.40 Euro für nicht mal eine Stunde parken.

    Das Ziel war in der Nähe von "La Rochelle" zu übernachten, um morgen früh die Küstenstadt anzuschauen. 

    Unterwegs bemerkten wir, dass unser neu gekauftes Internet die Videos nicht hochlädt. Auch die Navigation von Google Maps funktionierte plötzlich nicht mehr. 

    Um das Problem zu lösen, parkten wir auf einem Tankstellenparkplatz. Tim las die Gebrauchsanweisung durch und versuchte im Tankstellen-Shop Internet zu erhalten. Zeitgleich kümmerte sich Jasmin um das Abendessen. Mit dem Notgas backte sie einen einfachen Auflauf im Omnia Backofen. Gnocchi, Pouletresten, Zucchetti, Rahm, Käse und ein paar Gewürze kamen in den Auflauf. Tim, der keinen Erfolg hatte, schnitt für einen Salat eine Gurke und Tomaten in Scheiben. Mit Aromat würzten wir den Salat. 

    Da wir ab morgen in einem Workaway mitessen werden, wollten wir alle Essensreste bis dahin wegbekommen. 

    Ohne Navigation machten wir uns auf die Suche nach einem McDonald's der in Richtung "La Rochelle" liegt. Dank den immer gut beschrifteten M's bereits Kilometer vor dem eigentlichen Ort, konnten wir einen in "Jonzac" ausmachen. 

    Der Laden machte in einer halben Stunde zu und wir sprinteten rein. Beide bestellten mit unserem Taschengeld je einen Espresso und ein McFlurry mit M&M's für 11.20 €.

    Die Videos luden sehr langsam hoch und die Zeit drängte immer mehr, den Laden zu verlassen.

    Ohne Erfolg verliessen wir um 23:00 Uhr den McDonald's, als wir von zwei Frauen abgepasst wurden. Mit ihrem perfekten Französisch fragten sie uns was. Als wir erklärten, wir können kein Französisch, erklärten sie uns auf Englisch, dass sie italienische Lehrerinnen sind, die mit ihren Schülern einen Aufenthalt hier in "Jonzac" machen. Da sie selber aber keine Gastfamilie haben und nichts zu essen hatten, liefen sie bis zu diesem McDonald's, um etwas zu Abend essen zu können. 

    Wir erklärten, dass wir noch einen Moment hier stehen müssten, damit die Videos hochladen würden. 

    Als Gegenzug gaben sie ihren Hotspot und ein Video für Instagram lud hoch. Mit dem schlechten Gewissen, dass sie auch hier rumstehen müssen, bot Jasmin an, die beiden schnell alleine zu fahren. Wäre sowie legalerweise die bessere Lösung gewesen.

    Tim wartete daraufhin auf dem McDonald's Parkplatz und gab sein Bestes, das Internet
    zu reaktivieren. Jasmin fuhr die beiden die zehnminütige Distanz zu ihrem Hotel. Überschwänglich bedankten sie sich und liessen uns einen 5-Euro-Schein im Auto liegen.

    Zurück bei Tim setzten wir uns ins Auto und warteten. Als weder das Internet noch die Videos einen Anschein erregten vorwärts zu machen, legte Tim die SIM-Karte in Jasmins Handy ein. Somit konnte er eine verlangte Registrierung durchführen.

    Mit dem eigenen Internet gelang das Hochladen der Videos und wir fuhren schnell zu einem gemütlich aussehenden Stellplatz auf Park4Night. Es war bereits spät und wir wollten wieder antrainieren, vor 00:00 Uhr schlafen zu gehen. 

    Der Stellplatz war bereits belegt und wir stellten Klapfi auf eine Ausdehnung einer unbefahrenen Strasse und schlugen dort unser Lager auf.

    Einnahmen: 45.00 €
    Ausgaben: 27.39 €
    - Haushalt: 24.99 €
    - Ausflüge: 2.40 €
    Einnahmen des Monats: 80.00 €
    Ausgaben des Monats: 395.21 €
    Tankausgaben: 568.86 €
    Anschaffungen: 234.81 €
    Distanz des heutigen Tages: 184.09 km
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  • Day 102–103

    Mios

    May 19 in France ⋅ ☁️ 13 °C

    Das Frühstück liessen wir aus, da der Plan war, in "Andorra la Vella" etwas in einer Bäckerei zu holen. 

    Nach 15 Minuten Autofahrt erreichten wir die Grenze von Andorra. Zuerst ging es durch den spanischen Zoll, bei dem man uns rauswinkte. Verwirrt, was sie von uns wollen, kurbelten wir das Fenster herunter. Es stellte sich heraus, der gute Herr war kein Zollbeamter, sondern wollte nur eine Umfrage mit uns durchführen. Wir willigten ein und machten die fünfminütige Umfrage mit. 

    In Andorra angekommen, suchten wir erstmals eine gratis Grau- wie Schwarzwasser-Entsorgungsstelle. 

    Mit den geleerten Altwassertanks und dem neu gefühlten Tank mit Frischwasser fuhren wir in die Hauptstadt. 

    Andorra ist ein demokratischer Staat mit eigenem Parlament, Parteien und Regierung. Eine Besonderheit, die kein anderes Land der Welt hat, ist, dass die Funktion des Staatsoberhauptes von zwei ausländischen Amtsträgern geteilt wird. Das sind der französische Staatspräsident und der spanische Bischof von Urgell.

    Die Hauptstadt selber sah nicht besonders schön aus. Der Hauptstrasse entlang zäumte sich ein Betonblock nachdem anderen. Die Gebäude waren grau und kalt. Keine Blumen oder sonstige Verzierungen konnte man erblicken. 

    Bei einer kleinen Bäckerei holten wir für 6.30  Euro zwei Café Americano und für beide ein Croissant. Tims war mit Schokolade gefüllt und Jasmin ihres war ohne Füllung. Jasmin lud Tim mit ihrem Taschengeld ein. 

    Eine Strasse weiter oben liefen wir wieder zum Auto zurück. Hier oben gab es mehr ältere, aus Stein erbaute Häuser. Dieser Teil der Stadt gefiel uns besser als der moderne Teil. Nachdem wir die Stadt noch von einem Aussichtspunkt betrachtet hatten, besuchten wir einen lokalen Supermarkt. Für 12.35 Euro Taschengeld gab es 1 Liter Aperol, da Alkohol hier steuerfrei ist. 

    Bevor wir die Stadt offiziell verliessen, tankten wir noch für 32.83 Euro mit dem Literpreis von 1.48 Euro. In Frankreich liegt der Literpreis wieder zwischen 1.80 und 1.90 Euro pro Liter.

    Nach einem kurzen abklären, ob auf dem "Col d'Envalira" Schnee liegt, entschlossen wir nicht durch den 13.70 € teuren Tunnel zu fahren, sondern den Pass zu nehmen. Er ist der höchste Strassen-Gebirgspass der Pyrenäen. Die Passhöhe befindet sich auf einer Höhe von 2408 Metern. Der Pass hat anscheinend keine Wintersperre und ist somit die höchstgelegene ganzjährig befahrbare Passstrasse Europas.

    Auf dem höchsten Punkt angekommen, machten wir einen kurzen Stopp, um uns an der Aussicht zu erfreuen. 

    Etwas überraschend war die Rennstrecke, die sich hier oben befanden. Die Aussicht war immer noch magisch und die schneebedeckten Flächen glitzerten in der Sonne. Aber das Geräusch von quietschenden Reifen und aufheulenden Motoren waren für uns unnatürlich in der Natur zu hören. 

    Auf der anderen Seite des Passes erreichten wir Frankreich. 

    Über eine Bergstrasse gelangten wir auf eine Schnellstrasse und heizten den Berg hinunter. 

    Bis um 13:30 Uhr fuhren wir durch kleine französische Dörfer. In einem kleinen, schön aussehenden Dorf blieben wir stehen, um einen Espresso zu trinken. Als wir fragten, ob man mit Karte zahlen kann, verneinte der Mann am Stand. Er hatte einen Tisch aufgestellt hinter seinem Auto mit einer Kaffeemaschine. 

    Er bot uns zwei gratis Espressos an, welche wir dankend annahmen. Am Tisch hockte noch eine jüngere Frau, die sich nach unserer Herkunft erkundigte. Sie selbst stammt aus Paris, war für mehrere Jahre in Berlin und hat sich jetzt in das kleine Dorf "Artigat" zurückgezogen.

    Gestärkt fuhren wir weiter und holten beim nächsten Automaten 100 Euro Bargeld.

    Nach weiteren zwei Stunden Autofahrt machten wir uns Sandwiches. Zu diesem Moment bemerkte Jasmin auch, dass die Fliegen aus der Halbwüste nicht nur auf ihr gelandet sind, sondern sie auch bissen. Laut eigener Recherche sind es "Kriebelmücken", bei denen die Bisse wochenlang Juckreiz auslösen können. Das Beste dabei ist die Gefahr, einen aufzukratzen und dabei Infektionen herbeizuführen. 

    Um sich vom extremen Juckreiz abzulenken, setzte sich Jasmin die nächsten Stunden hinter das Steuerrad.

    In "Vic-Fezensac" einer Kleinstadt wurde der Verkehr mühsamer. Ein paar Betrunkene torkelten über die Strasse, beide Seiten der Strasse waren zugeparkt. Durch Google erfuhren wir, dass die Kleinstadt ein Fest vom 17. bis 20. Mai veranlasst. Das "Pentecôtavic" Fest beherbergt Essensstände, Partyzelte und Stierkämpfe. Zwei von drei Dingen fanden wir höchst spannend, mussten leider aber weiterziehen. Die ausgelassene Stimmung motivierte, um die nächsten Stunden weiterzufahren.

    Bei einem Supermarkt auf dem Weg zu den "Dune du Pilat" holten wir uns zwei Moscatos für 7.10 Euro Taschengeld.

    Bei der Düne angekommen, sahen wir bereits mehrere dutzend Autos. Zudem gab es nur Parkplätze, für die man zahlen musste. Wir fanden es schade, dass man für etwas Geld verlangt, was von der Natur geschaffen wurde und nicht von Menschen. Das Tragischste an der ganzen Situation war das Abholzen des Waldes neben der grössten Wanderdüne Europas. Vermutlich werden hier irgendwelche Hotelkomplexe aufgebaut, um noch mehr Touristen anzulocken. Wir fanden es grauenhaft und das Gesamtbild wurde nach unserem Geschmack zerstört. 

    Eines der Highlights der 114 Meter hohen Wanderdüne ist der extreme Kontrast zwischen dem dunkelgrünen Wald auf der einen und dem Atlantik auf der gegenüberliegenden Seite.

    Durch die Abholzung sah der Kontrast leider nicht mehr ganz so überwältigend aus.

    Dafür war der Anstieg genau wie erwartet anstrengend. Die Franzosen haben eine Plastiktreppe in die 114 Meter hohe Düne gestellt, damit das Erklimmen des Hügels einfacher ist. Trotzdem war man oben fix und fertig.

    Wir packten unsere Picknickdecke aus und nahmen Platz. 

    Ausgestattet mit Chips, Salsasauce und unserem importierten Aperol schauten wir dem Sonnenuntergang zu. Der hochprozentige, vermutlich falsch gekaufte Moscato, mischten wir mit dem Aperol. Liessen es dabei bei einem Glas. 

    Bis um 22:30 Uhr blieben wir sitzen. Wir versuchten ein wenig zu entspannen und nicht die nächsten Tage zu planen. Oft neigten wir dazu, in einer ruhigen Minute nicht einmal durchzuatmen, sondern sie komplett durchzuplanen. 

    Der Sonnenuntergang war wie erwartet grossartig und wir konnten dem Himmel zuschauen, wie er verschiedene Farben annahm. 

    Unten beim Klapfi kochten wir im Eiltempo unser Abendessen. Der Parkplatz war nur bis 00:00 Uhr offen. Da aber der Hunger grösser als die Angst zu spät zu sein war, kochten wir das längst überfällige Poulet. Dazu schnitt einer Tomaten, Gurke, Feta und Mozzarella. Dazu machten wir noch eine Guacamole. Das Ganze assen wir in den gekauften Vollkorntortillas. Jeder ass drei Stück und waren pappsatt.

    Gefühlt als die letzten verliessen wir kurz vor 00:00 Uhr den Parkplatz. Für vier Stunden zahlt man hier eine Parkgebühr von 7 Euro. Wir wussten es bereits beim Hineinfahren, wollten aber an einem Samstag keine Busse riskieren. 

    Auf dem Weg zu unserem Stellplatz in "Mios" tankten wir an einer Tankstelle noch für 84.81 Euro, mit dem Literpreis von 1.84. 

    Um 01:00 Uhr erreichten wir den Stellplatz mitten im Wald. Wir wählten extra diesen, damit wir genug weg von einer Stadt sind. Das Risiko, eine weitere schlechte Nacht zu haben, wollten wir heute wirklich nicht mehr eingehen.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 7.00 €
    - Ausflüge: 7.00 €
    Einnahmen des Monats: 35.00 €
    Ausgaben des Monats: 365.42 €
    Tankausgaben: 568.86 €
    Anschaffungen: 234.81 €
    Distanz des heutigen Tages: 499.41 km
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  • Day 100–101

    La Seu d'Urgell

    May 17 in Spain ⋅ ⛅ 10 °C

    Jeder einzelne Muskel schmerzte bei der kleinsten Bewegung. 

    Wir blieben bis um 10:00 Uhr im weichen Bett liegen und waren froh, dass wir bis 13:00 Uhr Zeit hatten um auszuchecken. 

    Um 10:00 Uhr machte sich Tim an das Schneiden des heutigen Videos. Jasmin blieb länger liegen, da die gestrige Aktion eine Migräne auslöste. Tim nahm sich zwei Stunden Zeit, als es langsam an der Zeit war, loszufahren. 

    Zusammen packten wir unsere Siebensachen und assen noch eine Banane, bevor wir das Airbnb verliessen. Im Auto lud Tim das Video noch auf OneDrive hoch und Jasmin schrieb am Tagebuch. Kurz vor dem Losfahren entdeckten wir eine Busse am Klapfi mit dem Betrag von 60 Euro. Komplett überrissen für unseren Geschmack, vor allem da es nur eine Parkbusse war. Wir legten sie für ein späteres Zahlen zur Seite. 

    In "Zaragoza" parkten wir in der Nähe der "Catedral-Basílica de Nuestra Señora del Pilar", dieses Mal auf einem gratis Parkplatz. 

    Die Kathedrale ist die grösste sowie eine der wichtigsten Barockkirchen Spaniens. Jungfrau Maria soll laut Überlieferung am 2. Januar des Jahres 40 n. Chr. dem Apostel Jakobus dem Älteren auf einer Säule oder einem Pfeiler erschienen sein. Das Gnadenbild "Unserer Lieben Frau auf dem Pfeiler" befindet sich auf diesem Pfeiler. Die Jungfrau Maria ist Schutzheilige der Gesamtheit der spanischsprechenden Welt, aber auch in Spanien und Iberoamerika anzutreffende Weltanschauung, wonach die spanischsprachige Welt eine Einheit bilde. Das Fest "Unserer Lieben Frau auf dem Pfeiler" findet am 12. Oktober statt und ist gleichzeitig auch der Nationalfeiertag Spaniens. 

    Eine mächtige Kathedrale auch für uns Atheisten. Wir spazierten einmal um die ganze Kathedrale und konnten uns nicht satt sehen. Sie wirkte noch grösser als die Kathedrale in "Santiago de Compostela". Ein riesiges wunderschönes Bauwerk mit viel Liebe zum Detail. Am besten konnte man die ganze Kathedrale über den Fluss hinweg anschauen. 

    In der Stadt selbst holten wir für 4.59 Euro Taschengeld einen 1.5 Liter grossen Eistee Zitrone und zwei Eiskaffees. Den Kaffee tranken wir direkt auf dem Weg zum Auto, die Anstrengung von gestern spürten wir immer noch bis in die Knochen.

    Wir fuhren weiter Richtung "Serra del Montsec" über die Stadt "Lleida". 

    Bei einer Tankstelle holten wir uns beide ein Glace für den Weiterweg. Tim nahm sich ein Erdbeer-Zitronen-Magnum und Jasmin ein Magnumglace mit weisser Schokolade. Dazu gab es ein grosses Red Bull ohne Zucker. Durch die Migränetablette verspürte Jasmin eine permanente Müdigkeit und auch Tim brauchte etwas neue Energie. Für 9.70 Euro dieses Mal von Jasmins Taschengeld gab es die drei Köstlichkeiten.

    Kurz nach "Lleida" fanden wir eine Renault-Garage, um noch einmal einen kleinen Check am Auto zu machen. Wir wollten keine bösen Überraschungen in den "Pyrenäen" erleben. Leider hatte diese bereits geschlossen, seit genau 40 Minuten. Er verwies uns an die Garage gleich nebenan.

    Nach 30 Minuten warten, fuhren sie Klapfi mit einem Wagenheber hoch. Wir gesellten uns zu ihnen und sie teilten uns mit, Klapfi gehe es bestens. Zwei kleine Schrammen, die nicht nennenswert seien. Sie gaben sogar ein Kompliment, dass Klapfi so robust sei und einfach gebaut, sonst hätte es grössere Schäden geben können. Wir baten sie auch kurz einen Blick in die Motorhaube zu werfen. Auch dort sei alles in bester Ordnung, nur die Motorhalterung müsste man in nächster Zeit ersetzen, damit alles wieder fest angezogen ist. Vollbremsungen oder Vollgas würden es verschlimmern, aber allen vier war bewusst, dass Klapfi nicht der schnellste ist.

    Bei der Frage, ob die "Pyrenäen" ein Problem darstellen, lachten sie und gaben belustigt die Antwort, sie würden jedenfalls nicht empfehlen, noch einmal über eine ungemachte Schotterstrasse zu fahren.

    Die Fahrt ging weiter Richtung Norden, wir kamen immer näher an "Andorra". 

    Unterwegs tankten wir noch an einer eher günstigen Tankstelle für den Literpreis von 1.48 Euro für 65.62 Euro.

    Im "Serra del Montsec", einem Landschaftsschutzgebiet, machten wir beim "Mirador del Doll" einen Halt. 

    Von hier hatte man einen fantastischen Blick auf die unberührte Natur. Im Hintergrund sah man bereits die Pyrenäen und davor etwas kleinere Berge. Zwischen den Bergen verlief ein Fluss, welcher an manchen Stellen sich stärker ausdehnte als an anderen Stellen. Das Wasser im Fluss funkelte türkisgrün. 

    Da wir für den Aussichtspunkt die Hauptstrasse verlassen hatten, fuhren wir über eine kurvige Bergstrasse wieder zurück zu der Hauptstrasse. Für diese Aktion verloren wir eine Stunde, bereuten es aber keinesfalls. Der Ausblick war entzückend mit den engen Bergstrassen, den riesigen Bergen und sogar ein wenig Schnee entdeckten wir. 

    Es war bereits spät, als wir das nächste grössere Dorf erreichten. Für 2.93 Euro kauften wir eine 8-Liter-Wasserflasche und etwas Toastbrot. 

    Kurz vor dem Erreichen von Andorra entschieden wir uns, in "La Seu d'Urgell" zu übernachten. Morgen werden wir zehn Minuten bis nach Andorra benötigen. 

    Mit Park4Nights Hilfe fanden wir einen gratis sowie für Camper erlaubten Parkplatz für die Nacht. Wir hatten zu grossen Respekt von den noch niedrigeren Temperaturen in Andorra wie auch dem Verbot in Andorra legal zu campieren. Eine weitere Busse wollten wir uns nicht holen. 

    Der Parkplatz war in der Mitte der Stadt und wir hofften auf eine ruhige Nacht. Zum Abendessen gab es griechischen Salat ohne Poulet, da wir keine Lust hatten zu kochen. Nach dem Abendessen ging es ruckzuck ins Bett, wir wollten endlich Andorra erreichen. 

    Die Nacht war unangenehm, wir waren aber auch selber Schuld. Wir hatten bereits gelernt, während den Wochenendtagen nicht in der Nähe von Häusern zu schlafen, da viele Menschen das Bedürfnis haben, sich einen anzutrinken. 

    Mehrere Autofahrer liessen ihr Auto laut aufheulen, andere machten laut Musik und die ganze Nacht regnete es wieder aus Kübeln. Der Regen, den man laut und deutlich im Dachzelt hört.

    Einnahmen: 0.00 €
    Ausgaben: 2.93 €
    - Lebensmittel: 2.93 €
    Einnahmen des Monats: 35.00 €
    Ausgaben des Monats: 358.42 €
    Tankausgaben: 451.22 €
    Anschaffungen: 234.81 €
    Distanz des heutigen Tages: 354.37 km
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