Estland

June 2023
A 14-day adventure by Ruth Read more
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  • Day 2

    Es ist wieder an der Zeit …..

    June 5, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 17 °C

    Nachdem griechische Fähren mir mit ihrem Zeitplan einen Strich durch meine ursprüngliche Rechnung mit Skiathos gemacht haben geht es nun also ins Baltikum, genauer gesagt nach Estland!
    Die Inselwelt haben diese beiden so unterschiedlichen Länder noch gemeinsam (Estland bringt es auf 1500!) - aber das war’s dann auch schon.

    Estland grenzt an die Ostsee und den Finnischen Meerbusen und gehörte früher zur Sowjetunion; Fremdherrschaft war nahezu immer kennzeichnend für dieses Land.
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    (Bevor eine explizit politische Abgrenzung zu Russland möglich war, äußerte sich das estnische Selbstbewusstsein in einer lebhaften Volksliedbewegung, deren große Chorveranstaltungen berühmt waren)
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    Seit 1991 ist Estland eine unabhängige Republik.
    Anfang des Jahres 1992 war die wirtschaftliche Situation dann derart dramatisch, dass die estnische Bevölkerung unter Kälte und Hunger litt.
    Ein schwerer Schlag für das Land war 1994 auch der Untergang der Fähre Estonia, bei dem 852 Menschen ums Leben kamen.
    Aber, mit dem „Tigersprung“ 1997 orientierte sich das Land neu - vor allem über Technologie und Digitalisierung wurde dies möglich. (Das Skypen haben wir den Esten zu verdanken!)

    Estnisch (Eigenbezeichnung: eesti keel) ist eine flektierend-agglutinierende Sprache und gehört zum ostseefinnischen Zweig der Gruppe der finno-ugrischen Sprachen.
    Und trotz der geringen Fläche Estlands von 45.227 km² (etwa die Fläche Niedersachsens) weist die estnische Sprache acht Dialekte (estn. murded) auf, die insgesamt etwa 117 Mundarten vereinen.

    Naturlandschaften, Seen, lange Strandabschnitte erwarten mich - aber auch UNESCO Welterbestätten, Leuchttürme und vielleicht Waldfeen und Riesen (laut Mythologie gut möglich) …. Ich freue mich auf Neues, aufs fotografieren und ich habe vor, ganz viele Erinnerungen zu sammeln, denn davon zehren wir Reisenden immer - bis zum nächsten Abenteuer und darüber hinaus🇪🇪

    Beim Zwischenstopp in Riga darf ich sogar „draußen“ eine 🚬 rauchen - welch ein cooler Luxus!

    Dann geht es erneut für 50 Minuten in die Luft bis zu meinem Ziel, die estnische Hauptstadt Tallinn.
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  • Day 2

    Tallinn …. ein erstes „Tere“

    June 5, 2023 in Estonia ⋅ 🌬 17 °C

    Ich wohne die kommenden Tage in einer wunderschönen alten Stadtvilla die 2019 komplett saniert, und vor allem originalgetreu restauriert wurde.
    Ursprünglich gab sie Alexander Riesenkampff 1847 in Auftrag; von 1942-44 war es ein Lazarett für Kriegsgefangene.

    Heute erkunde ich x nur die nähere Umgebung, die Altstadt bekommt ihren eigenen Tag zum Erkunden.
    Im Deja Vu lunche ich genüsslich, untermalt von französischen Chansons und Lousiana Blues bevor ich Richtung Fährhafen spaziere.
    Es weht ein ordentlicher Wind, aber es ist warm und die Sonne scheint heute noch bis 22:29!
    Eine kurze Auszeit gegönnt vor dem Abendspaziergang, heute geht’s nämlich früh ins Bett.
    Der Spaziergang führt mich gleich ums Eck, vorbei an schönen Holzhäusern zum Schlosss Katharinental.
    Diesen barocken Palast liess Zar Peter der Große für Katharina I. bei Reval errichten, dem damaligen Namen Tallinns im russischen Kaiserreich.
    Noch ein bisserl lesen - „Head ööd“ = gute Nacht 😴

    PS
    Es ist nun 22:54 und noch immer hell!
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  • Day 3

    Tere hommikust - guten Morgen Tallinn

    June 6, 2023 in Estonia ⋅ ⛅ 17 °C

    Ich habe heute Schlaf nachgeholt - entsprechend im echten Urlaubsmodus angekommen geht es heute erst spät los.
    Frühstück gibt es in einer kleinen Kaffee-Bäckerei im angesagten Viertel Rotermani.

    Es handelt sich um ein Stadtviertel, in dem sich aufwändig sanierte, wiederbelebte ehemalige Industriegebäude und moderne Architektur treffen. Im 19. Jahrhundert gab es in diesem Viertel ein Kaufhaus, eine Mühle, Spirituosen-, Nudel- und Brotfabriken, eine Tischlerei sowie einen Salzspeicher, eines der einzigartigsten bis heute erhaltenen Hauptgebäude in Estland.

    Der Rundgang durch die UNESCO Welterbestätte fühlt sich an wie ein Spaziergang durchs Mittelalter.
    Wunderschöne Giebelhäuser, die Alexander Newski Cathedrale, Kopfsteinpflaster und immer wieder versteckte Winkel begleiten mich. Und der Blick über die Dächer der Stadt ist großartig!
    Heute ziehen mittags viele Wolken über den Himmel, aber am frühen Nachmittag kehrt die Sonne zurück.

    Hungrig geworden und weil der Busbahnhof gleich daneben ist (morgen geht es aufs Land hinaus), spaziere ich zur Markthalle.
    Diese ist noch recht neu - im Bao‘s gibt es was Gutes für mich, begleitet von der Erinnerung an das Bao in Porto.
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  • Day 3

    Noch ein paar Schritte…..

    June 6, 2023 in Estonia ⋅ ☁️ 18 °C

    Ich bin eigentlich schon ziemlich erledigt, aber nach einem kurzen Plausch mit meinen Füßen 😉 geht’s noch ins 5 km entfernte Pirita.
    Dem Meer entlang führen sie mich zum Ziel - der Klosterruine der Hl. Brigid.
    Sie gehört mir heute ganz alleine - offiziell ist bereits geschlossen, aber der Ticketschalter gibt sein ok.
    Gegründet 1607, war es ein Ursulinen Kloster das sich der Erziehung „feiner“ junger Mädchen widmete.
    Das älteste datierte Stein Kreuz von 1612 steht im Nationalmuseum.
    Vorbei am kleinen Hafen geht es wieder zurück nach Tallinn, jetzt aber mit dem Bus.

    Und im Nop, einem entzückenden estnischen Beisl mit angeschlossenem Grocery Store und wieder x ums Eck (gestern beim spazieren gehen entdeckt) ….. gibt es ein kleines feines Abendessen - eine großartige Gazpacho und Rose aus der Ukraine (ein Orange Wein). Da werde ich wohl noch die Frühstückskarte testen müssen ☕️
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  • Day 4

    Käsmu + Vösu

    June 7, 2023 in Estonia ⋅ ☀️ 11 °C

    Mit dem Kommersbussii Nr. 277 geht es heute in den Nationalpark Lahemaa, den ältesten Estlands.
    Kaum draußen aus Tallinn sehe ich links und rechts 🌲 🌲🌲🌲🌲🌲🌲🌲🌲🌲 ohne Ende.
    Pünktlich kommen wir in Käsmu an.
    Das Dorf ( zuletzt gezählte 109 Einwohner)liegt am Westufer der Halbinsel Käsmu an der gleichnamigen Ostsee-Bucht. Es wurde erstmals 1453 als Kesamo urkundlich erwähnt. Die Benennung nach dem Wort kesä (Sommer) lässt auf einen nur in der warmen Jahreszeit genutzten Fischerhafen schließen. Die erste dauerhafte Besiedelung ist für das 16. Jahrhundert belegt.
    Im 19. Jahrhundert war Käsmu bekannt für den schwunghaften Alkoholschmuggel über die Ostsee 🥃 🍸 🍺🍾🍷
    Die Seeschifffahrts-Schule stammt von 1884 und war bis 1931 in Betrieb.
    In Ruhe, umgeben auch von solcher, gibt es im All-in- One Shop (Post, Lebensmittel, Café, ⛽️ und Pension) Kaffee und eine Zimtschnecke.
    Eine Seeschwalbe wird leicht nervös bei meinem Erkunden des Ufers - sie hat wohl Junge - und landet doch glatt kurz auf meinem Kopf!

    Der Wanderweg über 5,8 km ohne Sidesteps, mit waren es dann am Ende 14,2 km, ist fein zu gehen und zur Hälfte, beim Boots Ausguck, bin ich wieder am Meer angekommen.
    Überall zeigen sich Findlinge - mit dem Schelf vor 10.000 Jahren aus 🇫🇮 und 🇸🇪 hierher getrieben.
    Ich befinde mich hier in einem Heidelbeer Eldorado - nur ein wenig zu früh von der Jahreszeit her; Glück gehabt die kleinen blauen Kugerln 🫐

    Und dann bin ich in Vösu (zuletzt 507 Einwohner); früher Sommerfrische für russischen und auch deutschen Adel, schlummert es bis auf die Sommermonate heute vor sich hin.
    Besucher kamen aus Sankt Petersburg, Moskau und sogar von der Krim, um den Sommer und das Meer zu genießen. Sie ließen damals ca. 200 Sommerhäuser errichten.

    Ich spaziere durch das Dorf und freue mich über die anhaltende Ruhe.
    Im Korts (das Mere 38 hat zu - Michelin ⭐️!) gibt es einen Schrimps Salat und ein Glas Rosé, bevor ich noch ein wenig weiter gehe. Allerdings nur bis zum Strand - für eine kleine Siesta in der ☀️.

    So viel Nichts außer Natur braucht immer seine Zeit bis ich in den Modus eintauchen kann.
    Gestern habe ich was schönes gelesen:
    „Das Leben ist jetzt! Diese Minute! Das ist alles was wir haben! Das ist alles was wir brauchen!“ aus „Der Salzpfad“
    ……. und es passt perfekt zum heutigen Tag!
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  • Day 5

    Keila Joa…..+…….KUMU

    June 8, 2023 in Estonia ⋅ ☀️ 19 °C

    Und schon wieder habe ich viel und lange geschlafen! Ein wenig stecken die vielen km der letzten Tage in mir, und a bisserl verkühlt habe ich mich wohl auch.
    Heute gehe ich es x ruhiger an.- nach einem Kaffee und einem Pasteis del Nata (mit Himbeeren 😊) kann der neue Tag beginnen.

    Hinter dem Markt ist die alternative Szene beheimatet - Telliskivi - und an den Samstagen findet hier auch der Flohmarkt statt.

    Heute geht es in das Groß Dorf Keila Joa - zum breitesten Wasserfall Estlands.
    Durch das Dorf fließt der Fluss Keila, der 1,7 Kilometer weiter in die Ostsee mündet.
    Bereits um 1555 wird eine Wassermühle in Keila-Joa erwähnt; das heutige Herrenhaus von Keila-Joa (estnisch Keila-Joa mõis, deutsch Schloss Fall) war das erste Gebäude des Historismus in Estland. Es wurde 1831–1833 nach Plänen des Architekten Andrei Stackenschneider aus Sankt Petersburg im neogotischen Stil gebaut. Das Herrenhaus ist von einem der schönsten Parks Estlands umgeben. Er ist 80,2 Hektar groß. In ihn ist der berühmte Keila-Wasserfall (Keila juga) eingebettet.

    Nach einem Spaziergang durch die wunderschöne Parkanlage geht es wieder zurück nach Tallinn.

    Und weil ich noch ein wenig optische Abwechslung brauche, und es zudem (wieder einmal) ums Eck ist, besuche ich noch das Estnische Museum für Modern Art.
    Es ist das größte und modernste Kunstmuseum in den baltischen Staaten und eines der größten in Nordeuropa.
    Architekt ist der Finne Pekka Vapaavuori.

    Ein eigener Bereich wird dem Sozialistischen Realismus während der sowjetischen Besetzung Estlands (1940–1991) und non-konformistischer sowjetischer Kunst gewidmet. Aktuell ist auch eine Exhibition
    der Kunst aus der Ukraine gewidmet.
    Das Kumu besitzt keine großen Werke der internationalen Kunstszene, sondern zeigt in seiner permanenten Ausstellung estnische Ausprägungen der wesentlichen europäischen Kunstepochen der Neuzeit.

    Und eine kleine Performance von Studenten für Pantomime gibt es noch als Draufgabe.
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  • Day 6

    Noblessner …. +….Kalamaja

    June 9, 2023 in Estonia ⋅ ☀️ 13 °C

    Mein Frühstück im Röst ist schon obligatorisch, heute mit einer Rhabarber 🐌

    Jetzt sitze ich in der Sonne in Noblessner, DEM angesagtesten Viertel aktuell.
    Beim kleinen Hafen wird rege gebaut; die Gastro Szene ist bereits eingezogen und abends ist hier wohl einiges los.

    Weiter zieht es mich nach Kalamaja.
    Das in der Sowjetzeit abgeriegelte Grenzgebiet liegt zwischen Küste und Altstadt und ist gut erreichbar. Hauptmerkmal sind die zahlreichen alten Holzhäuser.
    Die wörtliche Bedeutung von 'Kalamaja' im Estnischen ist „Fischhaus“, und seit dem 14. Jahrhundert wurde dieser Stadtteil traditionell von Fischern, Fischhändlern und Bootsbauern dominiert.

    Ich komme am Markt raus und gönne mir zuckersüße Erdbeeren als Snack, einfach herrlich!

    Heute ist mein letzter Tag in Tallinn - noch einmal geht es nun weiter in die Altstadt, mal sehen was ich noch entdecken werde.
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  • Day 6

    „Nägemist“ von Tallinn

    June 9, 2023 in Estonia ⋅ ☀️ 16 °C

    Ich nutze das Angenehme mit dem Nützlichen und verbinde mein Sightseeing, um mir für morgen mein Ticket zu kaufen.
    Davor geht es erneut in die Altstadt, eine Möwe posiert sogar für mich.
    Vorbei an der Oper zeigt mir Fräulein Google den Weg zum Busbahnhof.
    Dabei streife ich einen kleinen Markt - Sooo viele Kirschen habe ich schon lange nicht mehr gesehen 🍒
    Über die F.R. Kreuzwaldii geht es zurück in mein Apartment, ich brauche dringend eine Pause.

    Abends geht es noch x in die Innenstadt- wohl weiterhin ohne nächtliche Foto Ansichten ….. (bin gespannt wann ich den ersten Sonnenuntergang schaffe!).
    Beim Abendessen gibt es einen kleinen feinen Plausch mit der netten Kellnerin extra als sie hört dass ich aus „Austria“ komme - bevor ich ein letztes x zum Domberg hinaufsteige.

    „Hüvasti“ schönes, überraschendes,
    freundliches und sonniges Tallinn 🇪🇪!
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  • Day 7

    On the Road ……

    June 10, 2023 in Estonia ⋅ ☀️ 13 °C

    Wie erhofft, frühstücke ich heute noch ausgezeichnet im Nop, bevor ich alles fertig packe und mich auf den Weg zum Int. Busbahnhof mache.
    Gestern habe ich mein bisheriges Highlight an gegangenen Urlaubs Kilometern erreicht (22,7 km) - von Mäßigung noch keine Spur!

    Ich ziehe weiter nach Haapsalu!

    Haapsalu liegt an der Westküste von Estland und ist ähnlich wie Pärnu ein Kurort mit mildem Klima. Wegen ihrer vielen Wasserläufe wird die Stadt in Estland auch das „Venedig an der Ostsee“ genannt.
    Die Stadt wurde zwischen 1260 und 1270 gegründet. Sie geht auf den hier gegründeten Sitz des Bistums Ösel-Wiek unter seinem Bischof Hermann II. von Buxhoeveden (1230–1285) zurück. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1279, als der damals Hapsal genannte Ort für 300 Jahre zum Zentrum des Bistums wurde.
    Die russische Zarenfamilie Romanow schätzte den Kurort, der früher wie heute besonders im Sommer viele estnische und ausländische Besucher anzieht.

    Während ich noch warte, fallen mir die informativen Plakatwände auf - 🇪🇪 und 🇭🇺 haben einiges gemeinsam!

    Auf einer Schnellstraße geht es entspannt weiter; einige Stopps im ländlichen Estland inklusive.
    Meine Sitznachbarin macht sich ein wenig breit und outet sich bereits zu Beginn als etwas sehr religiös - soll so sein - oder wie sie zu sagen pflegte: Halleluja 😇

    In Haapsalu erwartet mich dann pünktlichst meine Host mit den Schlüsseln - ein neues Abenteuer kann beginnen.
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  • Day 7

    „Tere“ Haapsalu

    June 10, 2023 in Estonia ⋅ ☀️ 18 °C

    Wie es sich für einen Kurort gehört, wirkt alles ein wenig verschlafen und sehr ruhig.
    Kurgäste, Touristen wie ich …. wir bringen Leben in die Stadt!

    Mein erster Spaziergang führt mich die Promenade entlang; demnächst mit der großen Kamera 🦅 🦢 🦤🪶 ….. ich bin schon gespannt was sich da noch ergeben könnte!

    Die einzelnen kleinen Meeresarme im strahlenden Sonnenschein - vor allem letzteres ist ein Geschenk das ich SEHR zu schätzen weiß☀️

    Im „Dietrich“ gibt es für mich Prawns in Knoblauch + einen Sauvignon Blanc aus 🇳🇿 …… großartige Kombination!
    Leider sind die Sonnenplätzchen schon vergeben, es hat trotzdem gepasst und vor allem gut geschmeckt!

    Durch die kleinen Gassen geht es vorerst x retour zum Appartement, mit einem kleinen Zwischenstopp im Lebensmittel Laden.

    Noch einmal geht es heute ans Meer, eine große Runde wird es sogar noch; es ist nun vollkommen windstill geworden.
    Ganz schaffe ich den Sonnenuntergang noch nicht, aber ich werde besser 😉
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