Strandtag

Chillen, Sonne genießen. Ein kühles Bier und Brotzeit am Strand.
Heute ist Urlaub. Von morgens bis abends. Traumhaftes Wetter. Kein Wind, keine Welle. Sandiger Strand und umgeben von Freunden.
WasEn savoir plus
Chillen, Sonne genießen. Ein kühles Bier und Brotzeit am Strand.
Heute ist Urlaub. Von morgens bis abends. Traumhaftes Wetter. Kein Wind, keine Welle. Sandiger Strand und umgeben von Freunden.
Was will man mehr!
Am Nachmittag werden wir freundlich gebeten, unsere Dinghis zu verholen. Die Fischer sind zurück. Scheinbar versorgt sich das gesamte Dorf gemeinschaftlich. Das Boot ist überfüllt mit frisch harpunierten Papageienfischen. Alle kommen zusammen. Kinder. Erwachsene. Die Hofkatze. Hund. Vögel. Wir. Und zu guter letzt: Haie. Ein Festessen für jedermann und -tier.
Die Fische werden ausgenommen und filetiert. Die Innerein für die Vögel. Die Filets für die Menschen und die Katze und Kopf und Überreste an die Haie. Zügig werden die 100 Fische bearbeitet. Alle helfen mit! Auch die Kinder.En savoir plus
Ab in den Süden! Fakarava ist eines der größeren Atollen der Südsee. In Nord-Süd-Richtung erstreckt es sich auf 30 Seemeilen. Eine wunderbare Strecke, die wir definitiv nicht motoren wollen. Wir lassen unsere Buddys also einen Tag früher ziehen und warten lieber auf guten Wind.
Zunächst werden wir mit starken Südwinden bestraft, viele Wellen treffen in dieser Nacht auf unseren Bug. Schaukeln uns durch. (Na ja, andererseits mussten wir nicht gegen dieses Wetter anmotoren).
Am nächsten Morgen folgt die Belohnung: 15 Knoten Halbwind und strahlender Sonnenschein.
Wir hieven den Anker und verlassen das Dorf.
Seit langem setzen wir mal wieder die große Genua und ein voll ausgerefftes Großsegel. Das Atoll schützt uns von den Wellen des Ozeans. Spiegelglatte See und traumhafter Segelwind.
Mit bis zu 8 Knoten schießen wir gen Süden. Statt 6 geplanten Stunden, werfen wir bereits nach 4 den Anker.
Hier ist ein besonderer Ort. Ich freue mich aufs Tauchen!En savoir plus
"PK 9" - Wir sitzen mit den Salty Brothers und Ocean Fellows im Cockpit und müssen lachen. Lukas erzählt uns von einer berühmten Palme. Sie heißt PK9. In der Nordsee wäre das definitiv ein Windrad im Offshore Windpark. Keiner glaubt Lukas und so wechseln wir irgendwie das Thema.
Der nächste Tag: Jonas, Lukas und ich fahren gemeinsam an Land und nach einigem Suchen haben wir die Besitzerin des Fahrrafverleihs gefunden. Wir dürfen uns drei Fahrräder aussuchen und radeln kurze Zeit später befreit durch die Ortschaft von Fakarava.
Unser Ziel ist ein Leuchtturm beim Flughafen. Eigentlich nicht weit. Am Flughafen angekommen, stellen wir fest, dass wir vorbeigefahren sind. Neugierig wie wir sind fahren wir einfach weiter. Die Teerstraße ist zu Ende. Eine ausgewaschene Schotterpiste führt uns weiter in Richtung Pass. Wir radeln durch Palmen und Gebüsch. Machen Halt am Außenriff und an einem Funkmast. Und dann müssen wir loslachen. Am Straßenrand steht eine Wegmarkierung PK 9. Ich werfe einen Blick in den Weg, der hier abzweigt und kann das Meer sehen! Na, jetzt müssen wir doch schauen, was PK 9 ist. 100 m später, parken wir die Räder, ziehen die Schuhe aus und stehen an einem wundervollen Strand. Leichter Sand drückt sich zwischen meine Zehen hindurch. Palmen hängen über das türkisblaue flache Wasser. Ich bin begeistert! Wie wunderschön ist es hier! 😍 Wir bereuen, keine Badesachen eingepackt zu haben. Sanfte Miniwellen umspielen uns als wir ins knietiefe Wasser hineinwaten. Ein lokales Pärchen genießt einen freien Tag mit Musik und Wein. Wir tollen herum, klettern auf den Palmen
herum, machen Fotos und können die Schönheit dieses Ortes nicht fassen!
Berrauscht geht es weiter zum Pass. Wir sehen die Strömung durch den Pass ziehen. Immer noch ausgehend. Der Schwell im
Südosten muss nach wir vor das Atoll überfluten. Kein Tauchen im Pass möglich. Seit Tagen. Hier ist der Strand Korallen bedeckt. Ohne Schuhe ist kein Schritt möglich und so bleiben wir nicht lang, wollten wir ja eigentlich den Leuchtturm finden. 8 km später, finden wir die kleine Seitenstraße und stehen vor der aus Korallen gebildeten Pyramide eines Leuchtturms. Als ich die Leiter daran lehnen sehe, weiß ich bereits dass die beiden Jungs gleich auf Kletterpartie gehen. Ich beschließe, die Drohne fliegen zu lassen. Mein erstes Mal alleine. Als die Startschwierigkeiten überwunden sind, sirrt das Insekt davon und liefert mir einen traumhaften Ausblick aus der Höhe, lustiger Bilder der Jungs und zeigt mir der herannahenden Regen. Ab nach Hause!
Wir erreichen den Fahrradverleih gerade als
die ersten dicken Regentropfen fallen. Definitiv ein cooler Tag!En savoir plus
Wieder ein neues Atoll. Derzeit sind wir echt am Island Hopping! Nach ein paar herrlichen Tagen auf Taou motorten wir weiter in den Süden. Zurück in unseren Freundeskreis. Jaleo Primero, Nalani, Skjoellmoen, Pepper - viele Boote und Crews, die wir kennen! Wir wissen gar nicht, wohin zuerst um "Hallo" zu sagen!
Spontan erfahren wir, dass die Ocean Fellows tauchen gehen wollen. Abends liegen wir faul auf dem Sofa, lassen den Tag ausklingen und ich schreibe der Tauchschule - Sie haben noch zwei Plätze für uns frei! Und so werden wir am nächsten Morgen direkt um 09:00 Uhr von den Jungs abgeholt. Das Dinghi lassen wir im Hafen zurück und steigen auf die Ladefläche eines Pickups! Ich muss über beide Ohren grinzen: Hier gibts scheinbar einfach keine Polizei, denn auf den Marquesas wurden wir noch gewarnt, dass dies strafbar sei.. Wir genießen Fahrtwind und Inselrundfahrt zu gleich. 3 km später biegen wir auf einen Schotterweg ab und stehen wieder am Wasser. Das Atoll ist das erste, das gut ausgebaute Straßen und eine große Infrastruktur hat. Und dennoch ist die Insel nur wenige 100 Meter breit. Zwischen den Palmen steht eine Hütte mit Tauchequipment bereit. Matild ist eine dieser überdrehten Tauchinstruktoren, die einen irgendwie an ein Huhn auf Drogen erinnert. Mit überschwänglicher Freunde und viel "Let's go" Rufen werden wir willkommen geheißen! Wieder einmal bin ich froh, dass man unter Wasser nicht reden kann ;-) Nachdem alle den Papierkram ausgefüllt und ihre 7 Sachen zusammengepackt haben, geht es los. Ein solides Tauchboot. Den Fahrer nenne ich
Mr. Lion King. Passend zu seinem Shirt 🦁.
Die zwei 200 PS Motoren heulen auf. Mr. Lion King gibt Gas - 6 Meilen sind es bis zum Pass. Die Zeit vergeht wie im Fluge und bald springen die ersten Taucher durch das Tor von Bord. Platsch, Platsch, Platsch. Auch ich lande im Wasser. Jonas treibt neben mir. Schnell prüfe ich mein Equipment, denn Matild möchte abtauchen. 👌🏼👎🏼 Das Kommando in die Tiefe zu gehen. Ich habe zu wenig Gewicht dabei, strampelnd mache ich mich auf den Weg in Richtung Meeresboden. Korallen und Fische erwarten uns. Langsam tauchen wir entlang der Korallen in die Tiefe. In der Ferne ist es Dunkel. Der Hang fällt steil ab in einen Abgrund. Mir schaudert es. Schnell widme ich mich wieder den Korallen und Fischschwärmen. Dann sehe ich eine Bewegung im Augenwinkel. Ich drehe mich um und rechne mit einem Hai. Doch die anmutige Bewegung gehört einem Rochen. Einem Manta. Einem riesigen Manta. Mit einer Spannweite von über 2 m. Mir bleibt der Atem weg. Erst nach einigen Sekunden denke ich wieder dran, Blubberblasen auszupusten. Der Manta hat keine Angst, er kommt näher, gleitet an mit vorrüber, dreht um und scheint mich zu mustern. Die anderen Taucher sind hinter mir. Ich höre ihre leisen Atemzüge. Doch dies ist ein Moment für mich und diesen Manta. Ich blende alles andere aus. Gemeinsam tauchen wir am Riff entlang. Es scheint als wären wir alleine auf dieser Welt. Als er mich verlässt, schaue ich ihm sehnsüchtig hinterher. Tschüss, mein Freund. Danke, dass du mich an deinem Leben hast teilhaben lassen. Für mich geht es weiter. Unsere Gruppe taucht entlang des Riffes bis in die Nähe des Passes. Dort dürfen wir heute leider nicht tauchen. Die Strömung ist zu gefährlich. Das Wasser fließt aus dem Atoll heraus und fällt dahinter in die Tiefe. Man würde einfach mitgerissen werden. Bleiben wir also lieber bei den Korallen und einem übergroßen Napoleonfisch. In der Tiefe sind die Fische irgendwie entspannter. Zwei kleine Nemos tollen um eine Anemone. Meine Kamera ist keine 10 cm entfernt und dennoch kommen sie immer wieder neugierig aus ihrem Versteck. Und wieder heißt es Abschied nehmen. Ich bin bereits zurückgefallen. Ich bevorzuge Tauchgänge mit mehr Ruhe. Mehr Zeit, um sich die Details anzuschauen. Viele empfinden einen Tauchgang nur als gut, wenn sie etwas "Besonderes" gesehen haben. Ich genieße lieber die kleinek Fische. Die leuchtenden Farben. Erfreue mich an ihrer Musterung. Suche Verstecke. Schaue in die Korallen und Höhlen und vergesse die Zeit. Verzaubert in einer anderen Welt. Wie beim Schnorcheln, nur viel schöner 😍En savoir plus
Doris JägerSehr schön das Gefühl beim Tauchen beschrieben… und ja, wenn man fotografiert, bleibt man schnell zurück…. muss man dort mit Tauchschule Tauchen, oder ginge auch allein??
Spontane Zusammenkunft mit der Te Ava und weiteren Booten. Spontan sind wir auf einmal 12 Personen und haben einen tollen Abend :)
Wenn du seekrank bist, dann glaubst du, dass du stirbst. Und wenn du richtig seekrank bist, dann hoffst du, dass du stirbst. Die Überfahrt von Taou habe ich mir anders vorgestellt. Klar wir wussten, es kein Zuckerschlecken wird. Doch dass statt 18 Knoten, konstante 25 Knoten und Böen über 30 Knoten und dazu 2,5 Meter Welle statt der angesagten 1,5 Meter vorherrschen, damit hatten wir nicht gerechnet.
Doch, wer reisen will, muss manchmal in den sauren Apfel beißen. Jonas diesmal ganz besonders. Denn ich bin schon recht bald nach Verlassen des Landschutzes ausgenockt. Zum Glück ist Jonas ausgeschlafen und wir kommen trotz des ungünstigen Kurses zum Wind gut voran. Ich wach-dämmere durch die Nacht und bin froh als Jonas mir sagt, dass wir schon bald den Landschutz von Taou erreichen werden. 85 Seemeilen Stress. Ich rapple mich auf und wir bergen gemeinsam die Segel. Wir sehen Lichter am Pass. Ankernde Boote. Das erste Mal seit fast zwei Wochen. Wir warten. Es ist noch zu dunkel. Erst langsam beginnt sich der Himmel heller zu färben. Noch vor dem Sonnenaufgang beginnen wir mit der Anfahrt. Erfreut bemerken wir – trotz der 6 Boote, ist noch eine Mooring-Boje für uns frei. Erleichtert können wir diese problemlos ansteuern und sind um kurz nach 6 Uhr morgens fest und müde. Noch ein Blick auf die Palmen und das türkise Wasser und dann fallen wir müde ins Bett.En savoir plus
Der Wind weht immer noch. Es scheint kein Ende in Sicht. Langsam werden wir unruhig. Waren wir doch auch hergekommen, um uns eine Perlenfarm anzuschauen. Seit Tagen sitzen wir an Bord oder am nahen Ufer fest und würden gerne endlich wieder rauskommen. Doch die Perlenfarm liegt auf der anderen Seite des Atolls. Der Wetterbericht macht es uns nicht leicht. Aber dann beschließen wir es einfach zu wagen. Wir packen unseren wasserdichten Seesack und machen uns mit dem Dinghi auf den Weg. Passen dazu briest der Wind wieder auf. Das Atoll ist überseht von Schaumkronen. Wir verlassen den Schutz des Riffes und bekommen direkt die erste Welle mitten ins Gesicht geklatscht. Wir schauen uns an – Jonas gibt Gas. In Gleitfahrt lassen sich die Wellen einfacher ertragen. Zwei Meilen rasen wir übers Wasser und dann sehen wir die erste Perlenboje. Jonas nimmt das Gas weg und wusch wird er von der nächsten Welle getroffen. Ich knie aufrecht im Bug und versuche die Bojen zu erspähen. Die Wellen lassen sie immer wieder unter die Oberfläche sinken und wir wollen auf keinen Fall eine Leine in den Propeller bekommen. Die Wellen lassen uns auf und ab tanzen. Nach und nach passieren wir die Bojen. Sie sind überall. Die Perlenfarm scheint riesig zu sein – so viele Bojen. Und endlich kommt sie näher. Ein langer Steg führt hinüber zu einem vorgelagerten Riff und zu einem Haus auf Stelzen. Wir machen unser Boot fest und klettern auf die Veranda. Nach kurzer Suche finden wir Patrick. Patrick führt die Perlenfarm seit Jahrzehnten. Zwischenzeitlich hatte er sie bereits an seine Söhne weitergegeben – doch jetzt führen sie die Farm Hand in Hand. Auch hier hat die Digitalisierung ihre Spuren hinterlassen – seit die Perlenfarm auf TikTok und Instagram bekannt geworden ist, sind die Preise in die Höhe geschossen und die Farm wirft gutes Geld ab (deshalb fragen wir hier nicht mal danach, Perlen kaufen zu dürfen..)
Doch bevor wir uns die Perlen anschauen können, werden wir abgelenkt. Haie. Überall Haie. Die ganze Bucht wimmelt von ihnen und ich habe ein mulmiges Gefühl die wackelige Brücke zu betreten, die uns an Land bringen soll. Die Stelzen schwimmen an einem Bündel Perlenbojen. Gesichert wird die Konstruktion durch Seile, wackelig ist sie allemal. Der Wind pfeift uns um die Ohren. Die schwarzen Rückenflossen pflügen unter mir durchs Meer. Der Adrenalinpegel steigt werden in langsam in Richtung Land balanciere. Noch ein Schritt und endlich liegt das Riff unter der Brücke. Dafür hören die Geländer auf. Mit wackeligen Beinen betrete ich 50 m später das Land. Auch nicht für jedermanns Geschmack, so eine abenteuerliche Hofeinfahrt. Jonas und ich dürfen uns frei umschauen. Wir wandern zwischen den Häusern umher, schauen uns die Bojen und Körbe an. Die zwei Mitarbeiter räumen gerade das Equipment der letzten Ernte zusammen. Die Austern brauchen ca. 12 Monate um in den Körben unter den Bojen zu wachsen. Und weitere 18 Monate bis die erste Ernte von Perlen stattfinden kann. Das erklärt wohl die große Anzahl Bojen. Eine Austernmuschel kann dreimal Perlen abwerfen. An den Leinen und Körben wachsen jedoch auch andere Muscheln. Um diese loszuwerden – ziehen die Arbeiter die Bojen in die Nähe des Riffs. Die Fische fressen die kleinen Muscheln ab und legen die Austern frei. Dann können die Perlen geerntet werden. Heute ist leider kein Ernte-Tag – doch spannend ist es trotzdem zu sehen, wie man hier lebt. Fernab der Zivilisation auf einem einsamen Atoll.
Patrick lädt uns spontan zum Mittagessen ein, während er von seinem früheren Leben in Neuseeland und dem großen Katamaran, der vor seiner Farm an Land steht, erzählt. Es gibt Sashimi vom Thunfisch, Kürbis und Knoblauch-Sauce mit Reis. Er baut hier nicht nur die Häuser selbst, sondern plant aktuell ein neues Boot zu bauen. Die Beschaffung von Material klingt abenteuerlich, aber Geld scheint vorhanden – denn Patrick besitzt mehr Werkzeug als wir auf die Jonny bekommen würden, wenn wir sie bis zur Decke vollstellen würden. Wiedermal eine spannende Geschichte aus dem Leben in Französisch-Polynesien. Uns scheint als wäre Ahe eines der wohlhabenden Atolle – auch daran zu erkennen, dass 3-4 Flüge und 1 Versorgungsschiff pro Woche hierherkommen. Ein Kontrast zum Leben auf Raroia. Die Perlen sind also wohl das weiß-graue Gold der Pazifischen Inseln.En savoir plus
Der anhaltende Starkwind ist keine Seltenheit für die Gegend. Es ist Winter auf der Südhalbkugel. Die vorbeiziehenden Tiefs im südlicheren Teil des Ozeans schicken immer wieder Windbänder in den Norden. In Richtung Französisch Polynesien. Der Passatwind wird gestört, verebbt, oder wird deutlich stärker. So wie jetzt. Alle Boote haben Schutz gesucht. Nur wenige wagen es, zwischen den einzelnen Atollen zu wechseln. Auch wir liegen im Schutz des Atollrings. Wie vermutet - wir sind allein. Kein weiteres Segelboot in Sicht. Allein mit den Einheimischen.
Es fühlt sich an, wie Urlaub vom Fahrtensegeln. Wie zuhause, wenn ein Sturm vorbeizieht. Wir faulenzen, schauen eine Serie, basteln am Boot und erledigen mal Papierkram. Täglich unternehmen wir kleine Ausflüge. In die Ortschaft. Unterhalten uns mit den Einheimischen, erfahren, wie sie leben. Laureen lässt mich unsere Wäsche bei ihr zuhause waschen. Sie hat das Privileg in Frankreich studieren zu dürfen - gerade ist sie auf Heimaturlaub.
Das Atoll lebt hauptsächlich von den Perlenfarmen, von Tourismus im Norden und vom Export von Kokosnüssen. Viele arbeiten für den Staat. Das Leben hier ist teuer. Doch die meisten verdienen einigermaßen gut und wir haben nicht das Gefühl, dass jemand arm dran ist. Unsere Geschenke als Tausch fürs Waschen schlägt Laureen lächelnd aus. Obst und Gemüse gibt es hier kaum. Die Zitronen nimmt sie also gerne an. Die Familien importieren das Gemüse von den Marquesas. Der Boden hier ist unfruchtbar - man sieht Palmen und vereinzelt andere Pflanzen, aber für den Anbau von eigenen Obst und Gemüse ist der Boden nicht fruchtbar genug. Die Menschen ernähren sich hauptsächlich von Reis, der ist günstig, und Fisch, den fangen sie selbst.
Jeden Abend treffen wir einen Fischer und seine Frau an der Pier. Unterhalten ist schwierig - die Menschen hier sprechen Französisch. Ab 12 Jahren lernen sie auch Tahitianisch. Englisch sprechen nur wenige. Doch Laureen hat mir viel vom Leben hier erzählt. Genau aus diesem Grund sind wir hierhergekommen – die Kultur der Tuamotus kennen zu lernen. Und wir haben beide das Gefühl, diesem Bewusstsein für die Kultur einen Schritt näher gekommen zu sein. Zum Abschied schenkt mir Laureen Muschelketten und ein Armband mit einer Austernperle. Wir hoffen, sie in Tahiti wiederzusehen, bevor es für sie zurück nach Frankreich geht.En savoir plus
Gemütlich Schwoien wir an unserem Ankerplatz. Der Frühstückstisch ist reicher gedeckt als sonst. Frische Brötchen, Eier mit Speck - wir feiern unsere Ankunft in Ahe. Die Etappe war durchwachsen. Anfangs hatten wir sehr leichte Winde und musste Motoren, um unser Zeitfenster einzuhalten. Ab dem nächsten Morgen hatten wir dann endlich stärkere Winde als angesagt und konnten gut segeln. 260 Seemeilen trennen die beiden Atolle. Zwei Tage Überfahrt. Wieder müssen wir unsere Ankunft timen.
Wie geplant und erwartet erreichen wir die Inseln im Morgengrauen. Die Morgendämmerung ermöglicht mir einen grandiosen Ausblick auf den waldgesäumten Atollring. Mit 20 Knoten Wind erreichen wir den Pass im Norden. Wir nehmen uns die Zeit, um die Segel gut zu packen. Denn der Blick auf die Seekarte verrät - im Pass werden wir nicht nur den Strom gegen an haben, sondern auch den Wind. Und der Wind nimmt bereits merklich zu. Aus der Ferne sehen wir Wellen am Pass brechen und machen uns bereits Sorgen. Die Pässe in den Tuamotus sind für stehende Wellen bekannt. Diese können auch für Segelyachten gefährlich werden. Wir nähern uns deshalb eher gemächlich. Der Blick mit dem Fernglas lässt uns aufatmen. Es sind lediglich Wellen, die links vom Pass am Ufer brechen. Die Strömung ist aber bereits merklich zu erkennen und dann auch zu spüren. Unsere Geschwindigkeit sinkt von 4 Knoten auf 2 hinab. Wir erhöhen die Drehzahl. Doch der Strom nimmt zu. Werden wir das schaffen? Unsere Geschwindigkeit sinkt auf 1.3 Knoten herab. Trotz mehr Gas. Der Wind und der Strom erreichen ihren Höhepunkt. Doch langsam schieben wir uns durch die engste Stelle. Und dann sehen wir wieder eine 2 auf der Anzeige. Geschafft. Langsam motoren wir in das Atoll hinein. Auch hier fegt der Wind mit 20 Knoten. Ob der Ankerplatz geschützt genug ist?
Bald werden wir es erfahren. Eine knappe Stunde dauert die Fahrt bis zum kleinen Ort im Südosten des Atolls. Ein Local hat uns den Tipp gegeben, innerhalb des inneren Riffs zu ankern. Ein sehr enger Ankerplatz mit vielen Untiefen. Wir beschließen den Anker weiter draußen zu werfen und uns das erstmal anzuschauen. Mit dem Dinghi geht es also die letzten 100 m auf Expedition. Jonas im Wasser, ich im Boot mit Karte. Wir markieren die Felsen, loten und schauen uns genau an, wo wir den Anker werfen können. Am Ende entscheiden wir uns für einen Ankerplatz, legen eine Boje und düsen zurück zur Jonny. Anker hoch. Und dann im Slalom um das Riff. Jonas gibt mir die Abstände zur Boje durch. 1 m rechts davon soll der Anker fallen. Ich höre die Kette hinausrattern. Gebe rückwärts Gas und wir legen uns die Kette zwischen die Felsen. Wie mittlerweile unser Standard, tauchen wir die Kette ab und binden entsprechend unsere Perlenbojen ein. Dadurch liegt die Kette im Schiffsnahen Bereich nicht am Grund, sondern schwebt. Über die Felsen und Korallen. Wir schützen dadurch die wertvolle Natur, die wir erhalten wollen.
Durch erhöhte Rückwärtsfahrt prüfen wir den Halt der Kette und dann klingelt pünktlich der Wecker. Die Brötchen im Ofen sind fertig und der Anker hält! Angekommen im Atoll Nr. 2 – Ahe!En savoir plus
Voyageur
Zwei Verliebte in der Südsee
Voyageur
Verhungern muss hier keiner