Türkei ...

March - May 2024
Lange schon ist mein Wunsch, die Türkei mal intensiv zu bereisen.
Anfänglich wollten sich noch so manche an die Reise dranhängen aus unserem Bremach Bekanntenkreis. Jetzt sind wir aber wahrscheinlich nur zwei Womos, der Sepp und wir. Moi schaung!
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  • Day 51–53

    Nahe an Syrien

    May 15 in Turkey ⋅ ☁️ 24 °C

    Das Kloster Deir az-Zafaran am Rande der Tiefebene von Mesopotamien, eigentlicher Name Dayro d-Mor Hananyo, steht heute zur Besichtigung an. Die Ursprünge des syrisch-orthodoxen Klosters gehen in das 5. Jahrhundert n. Chr. zurück. Unter der Grabkapelle befindet sich der älteste Raum, er wurde wahrscheinlich lange Zeit vor dem Aufkommen des Christentums gebaut. Es wird vermutet, dass hier Assyrer bereits vor 2000 v. Chr. den Sonnengott Šamaš anbeteten.

    Die syrisch-orthodoxen Christen sind nicht als geschützte Minderheit in der Türkei anerkannt, und in den 1970er und 1980er Jahren verließen viele Familien das Gebiet wegen der Kurdenkonflikte und der schwierigen Beziehung zum türkischen Staat.

    Nicht weit entfernt besuchten wir
    Dara-Anastasiupolis, die eine wichtige spätantike oströmische Festuns- stadt war und vor ca. 2300 Jahren entstand. Sie erstreckt sich über eine Fläche von 9 km und besteht größtenteils aus in Felsen gehauenen Strukturen. Höhlenhäuser, Überreste einer Kirche, eines Palastes, eines Basars, von Lagerstätten, eines Verlieses, einer Kanonengießerei, eines Wasserkanals und einer Nekropole in der Gräber in Kalksteinfelsen gehauen wurden.

    Eine der Hauptattraktionen von Dara sind die Überreste riesiger Wasserzisternen, von denen einige unterirdisch versteckt sind. In eine Zisterne konnten wir hinein gehen und waren überwältigt von der Größe.

    Ganz in der Nähe, in einem antiken Steinbruch verbrachten wir den restlichen Tag mit Grillen und am Lagerfeuer sitzen. Da kam eine Familie mit Auto und zwei Lämmer im Kofferraum angefahren und melkten die Schafe, die mit einem Hirten auf Esel plötzlich antrabten. Natürlich wurden wir angesprochen und durften sogar etwas frische Schafsmilch probieren.

    Am nächsten Tag fuhren wir nach Nusaybin, direkt an der Grenze zu Syrien. Schon die Fahrt hierher führte kilometerweit entlang der Grenzmauer mit Stacheldraht. In dem Städtchen merkte man jedoch gar nichts von der Nähe zu Syrien. Ganz plötzlich wurden wir zu Tee eingeladen und saßen an der Straße mit ein paar Männern und versuchten uns mittels Handy zu verständigen.

    An dieser Stelle muss unbedingt mal erwähnt werden wie gastfreundlich und hilfsbereit die Türken und die Kurden sind. Es vergeht kein Tag, an dem wir nicht angesprochen werden, und wenns nur ein "hello, how are you, oder whats your name" ist. Für mehr reicht meist das Englisch nicht. Oft wird uns Tee oder etwas zu essen angeboten. Es kam schon vor, dass ein Schafhirte uns frisches Brot schenkte, oder ein Bauer uns gemüse in die Hand drückte. Manchmal zeigen sie uns Fotos von ihren Kindern .... Es kann schon auch lästig sein, meistens jedoch sind solche Begegnungen sehr interessant.
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  • Day 49–51

    Mardin - die weisse Stadt

    May 13 in Turkey ⋅ ⛅ 19 °C

    Das erste, was auffällt sind die hellen Häuser, erbaut aus honigfarbenem Kalkstein. Ganz im Gegensatz zu Diyarbakir, das auch "Schwarzes Amida" genannt wird (Amida ist ein früherer, arabischer Name). Die Bauten schmiegen sich verschachtelt an den Felsen und hoch oben auf dem Berg sitzt eine Festung, die heute militärisches Sperrgebiet ist. Der Name Merdin soll sich von dem aramäischen Wort für Festung ableiten.

    Von unserem Stellplatz, ausnahmsweise mal ein Campingplatz und mit sehr freundlichem Betreiber, der kein Englisch spricht, sind wir im Nu, 10 Minuten Treppauf, in der Altstadt. Hier lebten Jahrhunderte lang Muslime, Christen unterschiedlicher Konfessionen und Jesiden zusammen.

    Auf unserem Stellplatz wurde es ziemlich voll, trudelten doch die verschiedensten Fahrzeuge und Nationalitäten hier ein. Ein junger Mann aus Berlin, mit Zelt und öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs, ein Schwabe mit Fiat 500 und Miniwohnwagen, ein deutsches Paar mit noblem Mercedes/Bimobil Aufbau, ein Pickup mit einem Paar aus Starnberg, die seit zwei Jahren unterwegs sind und schließlich noch eine Seabridge Gruppe aus Deutschland und der Schweiz. Sie sind am Anfang einer einjährigen Reise über Tibet bis nach Peking und wieder zurück! Achja, da war auch noch eine sechsköpfige türkische Gruppe, plus zwei kleine Kinder, in einem! PKW mit Wohnwagen. (?) Jetzt hätt ich fast die Niederländer vergessen. Unterwegs mit einem alten, riesigen Magirus mit vergitterten Fahrzeugfenstern, Blechabdeckungen vor den Fenstern der Wohnkabine und einem Rottweiler.

    Bei dem Spaziergang durch die Altstadt probierten wir den "Kurdischen" Kaffee, bzw. "Terebinth"-Kaffee. Das ist eine Art heißes Getränk, das durch Trocknen und Mahlen von Terebinthe, einer Art wilder Pistazien, und Kochen gewonnen wird.
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  • Day 48–49

    Diyabakir-heimliche Hauptstadt d. Kurden

    May 12 in Turkey ⋅ ☁️ 25 °C

    Diyabakir, die heimliche Hauptstadt der Kurden, liegt auf einem Basaltplateau am Ufer des Tigris. Die aus dunklem Basaltgestein errichtete Stadtmauer schwingt sich fast vollständig um die Altstadt. Besonders gefallen haben uns zwei Kirchen. Die Surp Giragos, eine armenisch-katholische Kirche, die jahrzehntelang in Schutt und Asche lag. 2011 konnte sie Dank Spenden u.a. der Diaspora Gemeinde wieder eröffnet werden. Und die chaldäisch-katholische Keldani Kilisesi.

    Da es Sonntag war, ging es ordentlich zu in der Stadt. Mit viel Glück ergatterten wir noch zwei Parkplätze, und tauchten sogleich ins "Altstadtgewurle" ein. Der Basar faszinierte uns besonders, gab es dort die unterschiedlichsten Handwerke zu sehen. Der Metallbearbeiter ließ uns sogar beim Ziselieren eines Tellers mithelfen. Überall kamen wir ins Gespräch mit Einheimischen, Kurden und in einem Geschäft erzählten uns drei junge Frauen, dass sie so gerne in Deutschland leben würden.
    Wen wunderts!

    Ein UN-Bericht kritisiert die seit 2015 andauernde systematische Zerstörung von Siedlungen und Städten mit überwiegend kurdischer Bevölkerung.  Besonders dramatisch ist die Zerstörung des 4000 Jahre alten Stadtkerns von Diyarbakir. Mehr als ein Drittel der Altstadt wurde abgerissen. Bei Auseinandersetzungen starben jedes Mal Menschen, Tausende verließen fluchtartig die Stadt ...
    https://nitromagazin.com/diyarbakir-4000-jahre-…
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  • Day 46–48

    Hazar Gölü

    May 10 in Turkey ⋅ ⛅ 22 °C

    Die heutige Weiterfahrt führte uns auf sehr neuer Straße (zumindest die meiste Zeit) durch wunderschöne Berglandschaften. Zwei mal wurden wir angehalten von Mulitärposten, die einmal auch unsere Ausweise kontrollierten und einmal von der sehr freundlichen Polizei. Bisher wurden wir jedoch immer durchgewunken. Überhaupt ist die Polizei- und Militärpräsenz weiter östlich höher.

    Sepp schwärmte uns von einem Badesee vor, an dem er vor 10 Jahren war, da soll es so schön sein, dass man da durchaus zwei Tage verbringen kann. Also, ab an den Hazar Gölü. Der auf 1200 m hoch gelegene See gilt als Quellsee des Tigris. Nachdem wir den See fast ganz umrundet hatten, fand Sepp die Stelle wieder. Eine sehr schöne riesige Wiese mit Bäumen auf einer Landzunge. Ausser einem campierenden Paar im PKW, drei streunenden Hunden und sich ums Revier streitende Wiedehopfe waren wir völlig alleine. Nur das Wetter hätte besser sein können!
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  • Day 45–46

    Euphrat

    May 9 in Turkey ⋅ ☁️ 24 °C

    Die Fahrt runter zum Euphrat war spannend, denn sie war sehr steil. Nicht asphaltiert, auch kein Schotter, sondern die sehr häufig verwendeten Betonpflastersteine. Als wir schließlich nach ca. 500 - 600 Hm unten angekommen sind, waren wir sehr überrascht, dort tatsächlich ein Restaurant vorzufinden. Wegen der steil abfallenden Berghänge gab es so gut wie keine Abfahrten zum Fluss, geschweige denn mit Restaurant. Sonst war hier allerdings gar nichts los. Sofort wurden wir freundlichst von zwei Männern empfangen. Dem Besitzer des Lokals und dem Fischer, dem hier unten auch Land gehört. Später aßen wir dort sehr lecker zu Abend.

    Der nächste Tag begann mit einer Bootsfahrt auf dem aufgestauten Euphrat, 550 m hochgelegen, der eingebettet zwischen den bis ca. 1300 m hohen Bergen liegt. In einem kleinen Plastikboot mit stotterndem Motor schipperte uns der Fischer zwei Stunden lang herum. Bei einem Bekannten von ihm machten wir eine Cay Pause, bevor er uns den Wasserfall zeigte, der in den Fluss plätschert. Dann passierte es. Das Seil, das vorne am Boot befestigt war, viel ins Wasser und wickelte sich im die Bootsschraube. Nichts ging mehr! Das Seil musste abgeschnitten werden, doch niemand hatte ein Messer dabei, ausser mir! 😁.

    Sepp schwärmte uns von einem Badesee vor, an dem er vor 10 Jahren war, da soll es so schön sein, dass man da durchaus zwei Tage verbringen kann. Also, ab an den Hazar Gölü. Dieser gilt als Quelle des Tigris. Nachdem wir den See fast ganz umrundet hatten, fand Sepp die Stelle wieder. Eine sehr schöne riesige Wiese mit Bäumen auf einer Landzunge. Ausser einem campierenden Paar im PKW, drei streunenden Hunden und sich ums Revier streitende Wiedehopfe waren wir völlig alleine. Nur das Wetter hätte besser sein können!
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  • Day 44–45

    Am Thron der Götter

    May 8 in Turkey ⋅ ☀️ 12 °C

    Doch nochmal Kultur!
    Ein monumentales Grabheiligtum in luftiger Höhe. Auf 2150 m Höhe ließ Antiochos I. (69 - 36 v. Chr.) den Berg zu einer Spitze aufschütten und 8-10 m große Götterstatuen und Skulpturen errichten. Obwohl seine Existenz bekannt ist, wurde das Königsgrab bis heute nicht entdeckt.

    Besonders beliebt ist es, den Sonnenauf- bzw. Untergang hier oben zu erleben. Das ließen wir uns natürlich nicht zweimal sagen, fuhren bis auf knapp 2000 m hoch und gingen die restlichen Meter auf bequem gepflasterten Weg empor. Obwohl es immer windiger und kälter wurde, harrten wir aus, bis die Sonne hinter den Bergen verschwand. In dem wunderschönen Sonnenuntergangslicht verströmten die Götterstatuen eine verzauberte Stimmung.
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  • Day 43–44

    Göblekitepe und Karahantepe

    May 7 in Turkey ⋅ ☀️ 23 °C

    Vorerst haben wir heute das Kulturprogramm beendet mit zwei äusserst interessanten Stätten, über 10.000 jahre alten Kultstätten:
    - Göblekitepe und Karahantepe -.
    Eines der rätselhaftesten Zeugnisse vom Ende der Altsteinzeit legten Archäologen 1995 frei: den Ruinenhügel Göbleki Tepe. Eine Kreisanlage mit tonnenschweren Säulen und verzierten Pfeilern aus der Zeit 9000 v. Chr., die derzeit ältesten bekannten Großbauten der Menschheit.
     
    Weiter ging die Fahrt durch unglaublich harmonische Landschaft. Flachere Hügel bewachsen mit (vermutlich) wildem Getreide in hellen Beigetönen und pastellblauem Himmel mit wunderschönen weissen Wolken. Zum Dahinschweben war auch die meist schnurgerade Straße, Hügel rauf, Hügel runter. Allerdings verleitete sie auch zum Geschwindigkeitsrausch.

    Die Stellplatzsuche gestaltete sich dagegen schwierig, da wir nach dieser betörenden Gegend in eine intensiv genutzte Landwirtschaft kamen, ohne Möglichkeit, einen freien abseits gelegenen Platz zu finden.

    In einer Ortschaft auf einem seltsamen Hügel leitete uns einerseits das Navi (Park4Night), andererseits Kinder. Es folgte eine bizarre Situation. Immer mehr Kinder erschienen, umringten uns und zum Schluss fühlten wir uns äusserst bedrängt. Kurz vor der Eskalation rief ein Vater die Kinder zurück und versicherte uns, dass wir hier übernachten können, was wir auch taten.
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  • Day 41–43

    Sanliurfa

    May 5 in Turkey ⋅ ☁️ 21 °C

    SANLIURFA / 41.,42. Ü., 5.,6.5.
    Wir wurden bei unserem Stellplatz am Euphrat von einem Mann, der uns Fisch geschenkt hat, den er selbst gefangen hat, zu sich nach Hause eingeladen. Seine sehr nette Frau machte türkischen Kaffee und würzte den bereits von ihr gesäuberten Karpfen mit einer Paste aus Öl, Paprikapulver, Pfeffer und Paprikapaste. Unterhalten haben wir uns mit der sehr netten Familie mit den Handyübersetzern. Sie wohnten mitten in einer Pistazienbaumplantage und gaben uns auch noch Pistazien mit, die wir allerdings bezahlten.

    Fahrt nach Sanilurfa. Den Karpfenteich, die Geburtsgrotte von Abraham und die Moschee besichtigten wir dort. Nachdem es Sonntag war, wimmelte es nur so von Ausflüglern und Pilgern, die in der Grotte, in der Abraham geboren sein soll, beteten.

    Anschließend haben wir auf dem Museumsparkplatz den Fisch gegrillt, der ausgezeichnet geschmeckt hat.

    Pflichtprogramm für den nächsten Tag war das Archäologische Museum. Dort sind Funde aus der Region ausgestellt, darunter eine Stele aus Göblekitepe, vermutlich ca. 12.000 Jahre alt. Eines der wichtigsten Objekte ist der Urfa-oder Balikli Mann, eine 9500 Jahre alte Skulptur, die älteste bekannte lebensgroße menschliche Skulptur.
    Hochinteressant aber auch sehr ermüdend besichtigten wir aber doch noch das Mosaikmuseum.
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  • Day 38

    Gaziantep

    May 2 in Turkey ⋅ ⛅ 23 °C

    Nach ein paar sehr geruhsamen Tagen am Mittelmeer, bzw. an einer Lagune im Yumurtalik Nationalpark mit sehr vielen schnatternden Flamingos ist mal wieder Zeit für ein bisschen Kultur! Mit einer wilden Fahrt am Strand, vorbei an Minidünen, verabschiedeten wir uns schließlich vom Meer und fuhren nach Gaziantep. Auf einen Parkplatz, mitten in der 2 Mio. Stadt, sehr unschön, aber einigermaßen ruhig und sehr zentral.

    Die kulinarischen Spezialitäten der Stadt mussten wir natürlich probieren. Das sind Leberspieße und Baclava. Das Fleisch wird mit dem typischen dünnen Fladenbrot serviert. Dieses füllt man dann mit dem Fleisch und verschiedenen rohen Zutaten wie Petersilie, Zwiebeln, Blaukraut, scharfer Soße und isst es mit den Fingern.

    Und danach gabs natürlich Baklava, so ne Art Blätterteig gefüllt mit Pistazien in verschiedenen Formen. Gaziantep gilt als die Baklava-Hauptstadt der Türkei.
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  • Day 34–36

    Meeresrauschen

    April 28 in Turkey ⋅ ☁️ 23 °C

    Ein wunderschöner Platz auf den Klippen.

    Mit drei jungen Türken unterhielten wir uns, einer war stolzer Kurde, einer, der etwas englisch konnte, zeigte uns Bilder von seinem Restaurant in Adana. Wir sind jetzt "Instagram Freunde"😅. Und natürlich mussten wir mit aufs Foto!

    Später gabs gegrillten Lachs mit sehr guten Bratkartoffeln (von Andi)😋😋😋.
    Sepp ist mittags mit Erich nach Gaziantep gefahren, um Grazyna vom Flughafen abzuholen.
    Auch am nächsten Tag blieben wir noch, weil es hier so wunderschön, ruhig und entspannt ist. Eine Vogelbeobachtung machten wir, konnten ihn aber bis jetzt nicht bestimmen. Ein sehr interessanter blauer 🐦 (edit: Blauracke). Sein Gesang, naja, eher ein Gekrächze erinnerte etwas an einen Papagei. Eine weitere Beobachtung könnte der Halsbandfrankolin gewesen sein.
    Nachtrag.
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