Südamerika 2023

February - August 2023
Jetzt geht es auf meine dritte lange Reise und diesmal ist das Ziel Südamerika. Naja, ehrlich gesagt ist bisher der Plan "nur" Chile, Ecuador und Peru, aber wer weiß schon wo mich die Abenteuerlust noch hin verschlägt. Read more
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  • Day 23

    Chiloe und Pinguine

    March 8, 2023 in Chile

    Heute halte ich mich kurz mit meinem Bericht.
    Die Insel chiloe ist bestimmt schön, wenn man ein eigenes Fahrzeug zur Verfügung hat. Die Stadt Ancud, in die ich mit dem Bus gefahren bin ist nicht wirklich interessant. Dafür kann man von hier aus zum Pinguine schauen. Wieder in einen dieser kleinen Busse und ne dreiviertel Stunde fahren. Dort dann ab ins Boot. Ich muss leider sagen, das meine Handykamra für solche Aufnahmen nicht geeignet ist. Naja, vielleicht erkennt ihr ja die Pinguine.Read more

  • Day 25

    Puerto Natales - das Tor zur Wildniss

    March 10, 2023 in Chile

    Weiter geht es mit meiner Reise. Ich will von puerto montt aus nach puerto natales fliegen. Ganz schön viele puertos hier🙈
    Ich will etwas Geld sparen und nehme mir vor mit dem Bus zum Flughafen zu fahren. Hier in puerto Varas kenne ich die Busse inzwischen. Zu Stoßzeiten ist es wie in Deutschland. Sie brauchen deutlich länger und sitzen kann man vergessen. Nur zu spät kommen können sie nicht, denn so etwas wie einen Plan gibt es nicht. Zumindest habe ich noch keinen gefunden.

    Deswegen bin ich auch 5 Stunden vor meinem Abflug an der Bushaltestelle. Wobei das gar nicht nötig ist, man kann den Bus überall anhalten.
    Das frühe losfahren lohnt sich aus zwei Gründen. Ersten fährt der erste Bus nur bis puerto montt, ab da weiß ich nicht, welchen Bus ich weiter nehmen kann. Und zweitens gibt's nen großen Stau nach einem schlimmen Unfall auf dem Highway. Es klappt aber sonst alles und den Flug verschlafe ich zum größten Teil.

    Am Flughafen von puerto montt habe ich Marion schon gesagt, dass der Flughafen süß ist. In puerto natales muss ich dann schmunzeln. Wenn hier ein Flugzeug steht, ist der Flughafen voll😁
    Schon beim aussteigen werden hier die ersten Bilder geschossen. Und das nicht ohne Grund. Die umliegenden Berge sind einfach fantastisch.

    Auch aus Geldgründen habe ich mich entschieden in puerto natales auf einem "Campingplatz" zu schlafen. Es stellt sich als Garten von Nicole raus und liegt ziemlich nah am stadtzentrum. Nicole zeigt mir alles, ich baue mein Zelt auf und gehe wieder zu ihr. Sie sagt mir, dass es jetzt durchaus möglich ist, eine der Mehrtageswanderungen noch buchen zu können. Die Saison ist ja vorbei. Also stampfe ich nach meiner ersten kalten Nacht im Zelt zu den offices der beiden Unterkünfte- Betreiber des torres del Paine. Leider muss ich zu beiden und es gibt kein System, in dem man einfach beide Anbieter und auch die Auslastung der Campingplätze sieht.

    Aber ich habe Glück. Bei Vertice sagen sie mir, dass sie mir an dem wichtigsten Campingplatz noch einen Platz freischaufeln können, ich solle mich aber beeilen, bei dem anderen Betreiber so schnell wie möglich die Plätze zu buchen und dann erst bei Ihnen. Die Offices sind zwar in der gleichen Straße, leider aber an unterschiedlichen Enden. Ich hetze mich trotzdem nicht und siehe da, es klappt alles. Also geht's morgen endlich los. 8 Tage wandern. Gletscher, Wind und Wetter trotzen. Eventuell Pumas und sehr wahrscheinlich Guanacos sehen. Den Andenkondoren mit ihrer Flügelspannweite von bis zu 3,2m beim Fliegen zu sehen. Kein Internet. Kaum Möglichkeiten Essen zu kaufen.
    Es wird ein Abenteuer.😊

    Das Schöne an meinem Campingplatz in puerto natales ist übrigens, dass es ne Feuerstelle gibt. Gestern habe ich mich hier mit zwei Japanern und einem Koreanisch/ Taiwanischen Pärchen unterhalten. Und jetzt sitze ich hier und schreibe diesen Text. Nach der Wanderung werde ich zurück kommen hier hin 😌

    P.S. Wie eben schon geschrieben, ich werde die nächsten Tage kein Internet haben. Dementsprechend gibt's auch keine Beiträge und keine Antworten auf WhatsApp 😉
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  • Day 26

    Tag 1: Pferde, Flüsse, Frieren

    March 11, 2023 in Chile ⋅ ☀️ 12 °C

    Früh morgen geht es los. Der Wecker steht auf 5.30 Uhr, der Bus soll um 7.10 Uhr losfahren. Ich baue mein Zelt ab und bin jetzt schon am Frieren 🥶
    Naja, es ist die Vorbereitung.

    Carlos, der Mann von Nicole, ist auch schon wach und bereitet das Frühstück vor. Ich teile mein Zeugs auf. Alles was ich nicht brauche bleibt in Puerto Natales in meinem Koffer. Der Rest in oder an den Backpack.
    Am Busbahnhof ist schon die Hölle los. Mindestens 3 Busse voll fahren von hier aus los zum Nationalpark. Und ich habe das Glück und habe den Sitzplatz neben eine 50 Jährigen Lehrerin, die 6 Jahre in Augustin an der Frida Kahlo Schule war. Was ein Zufall.

    Am Parkeingang angekommen müssen wir erstmal unser Ticket vorzeigen. Oder sagen wir lieber wir können, wer will kann sich easy reinschleichen. Leider ist der Trail von hier aus gesperrt, deswegen müssen wir erst noch einen weiteren Bus nehmen. In der Schlange, die auf die Busse wartet lerne ich Marco und Milena kennen. Ein italienisches Pärchen. Wir starten den Trail zusammen und laufen mit ca 50 anderen heute diese Strecke. Es verteilt sich aber sehr gut und ich bin teilweise außer Sichtweite anderer Menschen.
    Wir haben richtig Glück mit dem Wetter. Die Sonne strahlt und der Wind ist nicht so stark wie erwartet.

    Nach der ersten Stunde kommen wir an den ersten Bach. Ich Fülle meine Flasche auf und kühle mich kurz ab. Zwei Mädels machen hier schon ihre erste Pause. Wir entscheiden zu dritt weiter zu gehen und kurz darauf bleibt Marco stehen und schaut in einen Baum. Ich drehe mich um und genieße mein erstes Wildlife hier im Park. Ein Specht hämmert gegen den Baum.😁

    So geht es immer weiter und umso weiter man in den park kommt, umso beeindruckender wird die Landschaft. Über der nächsten Kuppel sieht man in das erste große Tal, durch das sich ein türkisblauer Fluss schlängelt. Auf der einen Seite Umgeben von Hügeln, auf der anderen von leicht schneebedeckten Bergen und am Horizont sind die Berge gut weiß. Herrlich🤩

    Die Italiener wollen eine Pause machen, doch ich habe mir vorgenommen heute die 4 Stunden ohne große Pause durch zu laufen. Als ich einen der nächsten Flüsse umgeben von Bäumen überquere und aus den Bäumen heraus trete, stehe ich auf einmal vor einer Herde Pferde. Überwältigt von diesem Anblick ist mein erster Gedanke: sind das Wildpferde? Ich vermute leider nicht, trotzdem ein beeindruckendes Erlebnis. Beim vorbeigehen bin ich natürlich trotzdem vorsichtig.

    Es geht weiter durch Steppenähliche Landschaft. Es ist super angenehm zu laufen und hier habe ich gefühlt keine Menschenseele um mich. Ich genieße es einfach nur zu gehen und die Natur zu bewundern.

    Als um mich herum wieder mehr Bäume stehen, treffe ich dann doch schließlich auf Florian und seine japanische Partnerin. Wir quatschen mit einander bis wir an unserem Ziel für heute angekommen sind, dem Camp Seron. Ich baue mein Zelt auf, schnapp mir einen kleinen Snack und meinen Stuhl und laufe noch ein paar hundert Meter weiter zum türkisen Fluss. Kurz darauf entdecken mich aber Marco und Milena und kommen zu mir. Ich ziehe mein Tshirt aus und springe in Badehose in den Eiskalten Fluss. Marco hat keine Badehose.😁

    Kurz darauf kommt auch Florian zu uns und wir quatschen den Nachmittag gemütlich am Fluss und veranstalten ein kleines steineflitschtunier. Gegen Abend gehen wir dann zurück ins Camp zum Kochen. Inzwischen stehen einige Zelte auf dem Platz, aber voll ist er noch lange nicht. Es bleibt glücklicherweise auch so. Es gibt ein großes Zelt mit zwei Bänken zum Kochen. Marco und Milena versuchen ihr Glück draußen im Wind. Florian und seine Partnerin sind am schnellsten fertig. Nach 15 min ist auch mein Reis essbereit. Marco und Milena schaffen es nach ca 1 Stunde dann auch endlich was zu essen. Wir anderen haben dafür eine schöne Show. Als es langsam dunkel wird ziehen sich alle langsam immer mehr an. Wie gesagt, heute ist noch gutes Wetter. Trotzdem frieren wir alle.

    Auf dem weg zum Zelt fällt mir dann der Sternenhimmel auf. Er ist Atemberaubend schön so weit weg von der Zivilisation. Ich habe mal versucht die Sterne fotografisch einzufangen. Wie auch die anderen Bilder lasse ich das hier aber mal unkommentiert. Genießt einfach die Bilder 😁

    Ein Wermutstropfen hat der Tag allerdings. Bisher hat sich noch kein Puma gezeigt 😕
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  • Day 27

    Tag 2: Ein bisschen windig

    March 12, 2023 in Chile ⋅ ☁️ 15 °C

    Da es heute gegen 13:00 Uhr im nächsten Camp regnen soll, entscheide ich mich erneut fürs frühe Aufstehen. Also ist der Wecker wieder auf 5:30 Uhr gestellt. Die Nacht war erstaunlich mild und ich habe nicht gefroren, trotzdem bin ich regelmäßig durch den Wind am Zelt geweckt worden. Aber das passt zur heutigen Etappe, ich muss nämlich über den Pass Viento, den Windpass.

    Das Frühstück wird noch im Dunkeln gemacht, es gibt drei Käsebrote. Ich will meine zwei Laibe Brot so schnell wie möglich essen, da die wohl das Schwerste an Essen sind, was ich dabei habe.

    Den Sonnenaufgang im Rücken geht's dann erstmal am Fluss weiter. Während die Sonne langsam über die Hügel hinter mir wandert, sehen die Wolken vor mir aus als ständen sie in Flammen. Ein Klasse Bild.

    Ich gehe entwas schneller als die Italiener und lasse die zwei dann recht Früh hinter mir.

    Schon nach kurzer Strecke fängt auch schon der kleine Aufstieg zum Pass an. Hier überholt mich dann Florian und seine Partnerin. Für ein paar Stunden sehe ich ab jetzt keine Menschen mehr.

    An einem kleinen See immer weiter den Berg rauf stapfend merke ich gut das Gewicht meines Backpacks. Und am Pass oben angekommen ist der Wind dann so kraftvoll, dass ich fast das Gleichgewicht verliere. Glücklicherweise nur fast.

    Der folgende Pfad hat auch immer etwas Respekt verdient. Links der Berg, rechts geht's steil runter. Ich befürchte, dass wegen des Windes mein Zelt nicht am Backpack hält und ich im schlimmsten Fall hinterherklettern muss. Das bleibt mir aber erspart 😁

    Noch abenteuerlicher wird dann wieder der Abstieg. Immer wieder hin und her geweht muss man ein kurzes Stück eine Art Gratwanderung bestehen. Okay, mann hat schon ein bisschen Platz, aber mehr wäre hier nicht schlecht 😅

    Und das positive daran: dem majestätischen Gletscher, den man von hier aus sieht, kommt man immer näher.

    Bald passiert man aber erstmal eine kleine Basis der Ranger hier im Park. Wichtiger ist aber, dass es hier Bänke für ne kleine pause und nen Bach zum Flasche auffüllen gibt. Und zwei gute Nachrichten: der Wetterbericht sagt jetzt doch keinen Regen mehr an und der Rest des Weges hat keine großen Anstiege mehr. Was nicht heißt, dass es nicht schön ist. Der Pfad führt durch ein großes Tal mit immer wieder bewaldeten Abschnitten, kleinen Bächen und Stegen zum drauf laufen. Im Hintergrund wächst der zwischen zwei Bergern hindurchspinkstende Gletscher immer weiter an. Ich kann nicht sagen wo der Gletscher aufhört und die Wolken anfangen.

    Hier mache ich im Schatten eines Baumes eine kleine Pause, baue meinen Stuhl auf, esse was und lese ein bisschen. Und beinahe schlafe ich auch ein😴 in dem Wissen, dass nur nich 5 km fehlen mache ich mich dann aber doch vor dem Nickerchen auf den weg und nach dem letzten kleinen Anstieg liegt auf einmal der Lago Ducksen vor mir und dazu auch das Refugio.

    Die nächste gute Nachricht bekomme ich dann im camp: es gibt warme Duschen. Also Zelt aufbauen, Sachen rein und ab unter die Dusche.

    Morgen geht es dann frisch weiter🙂
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  • Day 29

    Tag 3: Von Grün zu Blau zu Grün

    March 14, 2023 in Chile ⋅ ⛅ 2 °C

    Okay, heute wird es entspannt. 12 km und ca. 400 hm. Also schlafe ich aus und werde erst um 7.30 Uhr wach. Ganz entspannt mache ich mir im herumgewühle im Refugio meine Brote. Heute will ich mein zweites Laib Brot essen, damit mein Gepäck endlich komplett in meinen Rucksack passt😁 ein bisschen verwirrt mache ich mich dann auf den weg. Äh, ne, nochmal umdrehen. Fast hätte ich mein Handy beim Laden vergessen🙈

    Da es diesmal auch für mich etwas später losgeht, bin ich etwas mehr unter Menschen. Schon am Anfang überhole ich ne Gruppe von 5. Natürlich begegnen wir uns immer wieder.
    Davon ausgehend, dass heute eine ruhige Wanderung ansteht bin ich dann aber von der Steigung anfangs doch überrascht 😮‍💨 also heißt es Pulli ausziehen und kurz nochmal den Blick auf den Lago Gray ruhen lassen.

    Dann heißt es durch den Wald spazieren. Manchmal auf sehr matschigen Untergründen, manchmal auf festem Waldboden. Immer begleitet vom Rauschen des nahen Flusses. Langsam wird das Rauschen immer lauter und schnell sieht man auch die Ursache dafür. Mitten im Wald kommt ein kraftvoller Wasserfall. Doch noch entscheide ich mich nicht für eine Pause, sondern wandere ein paar hundert Meter weiter und dann vom Weg ein bisschen weg zurück an den Fluss für ne kleine pause im Paradies.

    Nach ein paar Nüssen und einem Apfel und viel Genuss geht es weiter. Das Grün ändert plötzlich in ein deutlich helleres, als man einen anderen Teil des Waldes betritt. Viel mehr kleine Bäume und hellere Rinde. Kurz darauf durchbricht man die Waldgrenze und betritt eine Fläche aus mal größeren, mal kleineren Steinen.
    Beim Blick in die Ferne sieht man warum. Das Tal, durch das ich heute wandern darf ist durch einen Gletscher entstanden. Dieser trohnt über mir und hat die Felsen unter mir vor Jahrzehnten (?) zermalen. Immer wieder gibt es neue, fantastische Ausblicke auf den Gletscher. Ich weiß nicht, wo ich hier Pause machen will.

    Ich entscheide mich für zwei spots. Beide liegen wieder ein bisschen abseits des Weges, lohnen sich aber. Der zweite ist auch der Lookout, der empfohlen wird. Hier sitze ich ne halbe Stunde völlig alleine.

    Es sind keine 2 km mehr zum Camp, aber dieses liegt wieder im Wald. Von Moosbewachsenen Bäumen umgeben stehen hier die Zelte. Es fängt glücklicherweise erst an zu regnen, als mein Zelt steht😁
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  • Day 29

    Tag 4: Ein richtiges Abenteuer

    March 14, 2023 in Chile ⋅ ☀️ 3 °C

    Heute steht die härteste Tour an. Es sind zwar nur 19 km und 600 hm, aber es geht über den Paso Grey.

    Da es gestern den ganzen Abend und die ganze Nacht durch geregnet hat, sind wir alle durchnässt. Später werde ich noch von Florian und seiner Partnerin erfahren, dass sie in der Nacht das Zelt wechseln mussten, weil ihres überschwemmt wurde.
    Auch bei mir im Zelt ist es dreckig und nass geworden und beim abbauen am Morgen im Regen ist dann alle Hoffnung verloren und auch mein Innenzelt ist völlig nass. Aber meckern bringt nichts und deshalb wird erstmal losmaschiert. Mal schauen was der Tag so bringt.

    Erstmal natürlich durch den Wald nach oben kämpfen. Hier merke ich schon ein bisschen von dem, was heute auf mich zu kommt. Alles ist matschig und mit meinen Barfußschuhen rutsche ich häufig aus. Aber hier schaffe ich es noch, halbwegs sauber zu bleiben. Der Wald lichtet sich das erste Mal und ich erhasche einen Blick auf die folgenden Höhenmeter. Es geht auf Steinen, durch Flüsse und durch Schnee immer weiter rauf.

    Erst macht es mir echt noch Spaß und hoch bin ich schneller als die meisten und überhole. Durch den Fluss hier. Da ein bisschen die Steine hochklettern. Und dann fängt es an zu schneien. Meine Handschuhe sind schon völlig durchnässt und Ich mache den Fehler sie so anzuziehen. Am Pass angekommen sind meine Finger zu Eiszapfen erstarrt und ich versuche sie durch Bewegung etwas zum Leben zu erwecken. An dem Punkt muss ich echt mit mir kämpfen und meine Willenskraft unter Beweis stellen. Ich war kurz davor dies als meine letzte Etappe auszurufen. Ich kann es also leider nicht wirklich genießen hier, zumal die Aussicht eh durch Wolken verdeckt ist.

    Milena und Marco holen mich auf dem ersten Stück runter wieder ein und Milena macht sich sorgen um mich wegen meiner Schuhe. Zu Stärkung kriege ich einen Schluck warmen Tee, der in diesem Moment echt Gold wert ist.

    Doch jetzt beginnt erst der wirklich harte Teil. Mit einem sehr starken Gefälle geht es runter und wieder ins Gehölz. Wie schon erwähnt ist alles voller Matsch und der Abstieg zerrt nicht nur an der Willenskraft. Auch die Kleidung muss leiden und ich rutsche 3 mal gut ein Stück den Matsch runter. Ich wünsche mir zum ersten mal wirklich bessere Ausrüstung.

    Als ich den ersten Blick auf das Patagonische Eisfeld, hier den Greygletscher, erblicke, sind die Gedanken allerdings ganz schnell wie weggeblasen. Seht euch selbst die unglaublichen Bilder an.

    Die Hängebrücken, die nun Folgen, sind aber auch nicht ohne. Es hat zwar aufgehört zu regnen/ schneien, aber bei dem ständigen Wind hier ist es trotzdem ganz schön wackelig.

    Und immer wieder dieser Gletscher von oben.

    Den Rest des Weges wird es aber dann entspannt und es kommen ab hier auch immer mehr Wanderer entgegen, die den W- Track machen oder gemacht haben.

    Am Campingplatz angekommen baue ich mein Zelt nur halb auf. Durch den Wind kann es super von innen trocknen. Dann wird aber erstmal die warme Dusche genossen und gleichzeitig die Klamotten ein bisschen gewaschen.

    Den Abend verbringen viele, die den O Track zusammen machen in der "Küche". Ab hier sind nämlich die Ziele ganz unterschiedlich. Manche sind schon komplett fertig und fahren morgen mit dem Schiff Richtung Zivilisation. Andere machen jetzt das O voll oder wie ich hängen noch den W Track hinten dran und dann auf den unterschiedlichen Campingplätzen hier.

    Aber ab jetzt soll es angeblich deutlich einfacher werden 🙂
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  • Day 30

    Tag 5 und 6: kurzer Weg, lange Pause

    March 15, 2023 in Chile ⋅ ☁️ 9 °C

    Glücklicherweise steht nach dem anstrengenden Tag gestern heute nur eine kurze Strecke von 11 km an. Ich stehe spät auf, packe entspannt meine Sachen und bin trotzdem nicht später dran als die meisten. Bevor es Richtung Camp Torres geht, gehe ich aber erst noch ca 10 Minuten zurück an den Strand hier und genieße den Ausblick auf den Gletscher. Und frage nach, wie lange denn ne kanutour inklusive Gletscherwanderung dauert. Leider zu lange für mich 😒

    Es ist aber wahrscheinlich besser so, weil schon auf der kurzen Strecke heute merke ich meinen ganzen Körper. Trotz des schönen Tals um mich herum und die Berge ist mein Ziel heute nur eins: beim Camp torres ankommen. Ich fasse mich kurz und lasse die Bilder wieder sprechen.

    Als ich das Zelt aufgebaut habe steht für mich auch die Entscheidung fest. Ich werde morgen einen Pausentag einlegen und auf den einen Teil des W verzichten. Es ist die bessere Entscheidung, sonst wäre ich nur nass geworden.
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  • Day 32

    Tag 7: Das Ende des O

    March 17, 2023 in Chile

    Der Tag Pause tat mir richtig gut. Vorallem weil Kilometermäßig heute die längste Strecke ansteht. 25 km. Naja, Schritt für Schritt anfangen. Und nochmal den Blick über den See genießen.

    Dann kommt das erste mal eine nicht gut ausgeschilderte Abzweigung. Bevor es wieder in die touristischeren Gebiete ging, brauchte man das eh nicht - es gab nur einen Weg. Doch jetzt gibt es Abzweigungen in die Täler und da meine Karte nicht mehr zu gebrauchen ist, warte ich kurz. Keine Minute kommt mir ne Gruppe entgegen und sagt mir, welcher der richtige Weg ist. Also weiter durch die Steppe.

    Bis zum ersten Camp passiert nicht viel, trotz dass die Anblicke auf die Berge sich immer wieder ändern. Doch zum nächsten Camp hab ich dann plötzlich Meer- Gefühl. Bereits von oben ist der See traumhaft türkisblau. Doch dann geht es auch noch runter bis zum Strand und mit den Wellen kann man hier wirklich vermuten, am Meer zu sein.

    Beim nächsten Camp sehe ich das erste mal Zelte auf Stelzen. Wie Dachzelte sind die hier aufgestellt, da es kaum grade Flächen im Wald gibt. Drunter hängen Klamotten und Handtücher zum trocknen. Genial😁

    Immer wieder geht es vom Wald an den See, doch langsam lichtet sich der Wald und ich bin wieder in dieser Steppenlandschaft, die ich von meinem ersten Tag der Wanderung wiedererkenne. Weit ist es nicht mehr ins Camp Central.

    Hier treffe ich dann neben Milena und Marco auf ein brasilianisch/ argentinisches Pärchen, die uns am Abend noch mit einem kleinen Konzert beglücken. Sie spielt Querflöte, er Gitarre. So lässt sich der Abend genießen.
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  • Day 33

    Tag 8: Die Torres del Paine

    March 18, 2023 in Chile ⋅ ☀️ 8 °C

    Okay, eine Wanderung steht noch bevor. Die anderen wollen zum Sonnenaufgang bei den Torres sein, ich entscheide mich aber für die entspanntere Variante und stehe erst später auf. Auch so ist es noch kalt genug. Mein Frühstück besteht aus 2 Müsliriegeln und einer Möhre. Für heute ist eh nicht mehr viel zum snacken in meinem Essensbeutel.

    Die meisten, die nur einen Tagestrip zu den Torres machen, kommen so gegen 10.00 Uhr an. Ich will aber vor der Masse da sein und starte deshalb um 8.30 Uhr. Wieder geht es durch die Steppenlandschaft, doch schon bald biege ich in das Tal, das mich zum Wohl bekanntesten Touristenziel in Chile führt.

    Für die Sohle meines Schuhs, die sich leider gestern zum Teil dazu entschieden hat, abzugehen, finde ich noch etwas Panzertape und kann sie flicken. Aber nach heute ist die einzige Wanderung, die diese Schuhe noch machen werden, die in die Mülltonne.

    Und dann geht's wieder bergauf. Auch heute muss ich ziemlich mit mir kämpfen und nicht selten kommt mir der Gedanke in den Kopf, dass ich doch umdrehen sollte. Aber nein, immer weiter geht's rauf. Dann nochmal die Flasche am Fluss aufgefüllt, bevor es dann wieder über die Steine nach oben geht.

    Das letzte Stück ist dann das anstrengendste. Alleine hier mache ich innerhalb 1,5 Stunden drei Pausen.
    Doch die Torres blitzen immer wieder auf und motivieren mich, weiter zu gehen.

    Und dann plötzlich denke ich, ich bin in eine Postkarte getreten. Im schönsten Sonnenlicht stehen die drei Türme vor mir, mit dem kleinen See davor. Ich setze mich auf einen großen Brocken und genieße nur.

    Der Weg runter wird dann erstmal sehr entspannt. Während dich die Massen hoch kämpfen, springe ich schon fast über die Steine runter. Ich bin wieder voller Energie.

    Leider löst sich dann auf dem Rückweg das Tape wieder von meinem Schuh, aber auch das ist mir egal😁
    Bei dem Camp auf der Hälfte des Weges mache ich noch mal eine Pause und Sonne mich.

    Und dann ist es geschafft: 8 Tage, davon 7 Wandernd. Natur, wie es sie wohl nur ganz selten woanders gibt. Und dann zum Abschluss diese einzigartigen Torres mit Postkartenmotiv. Es hat sich gelohnt, egal wie anstrengend es war😊

    Am nächsten Tag passiert es dann, zwar kein Puma, dafür aber ein Guanaco. Die wilde Form der Lamas. Keine 30 Meter entfernt 😍
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  • Day 36

    El Calafate - Gletschern und Flamingos

    March 21, 2023 in Argentina ⋅ ☁️ 14 °C

    Entgegen meines anfänglichen Plans fahre ich doch nach Argentinien. So viele haben geschwärmt.

    Also wieder in den Bus. Ein Schweizer sitzt neben mir und wir quatschen über dieses und jenes. So geht die Zeit super schnell um. Auch die Grenzüberquerung klappt ohne Probleme, obwohl wir beide unsere Einreisebestätugung aus Chile verloren haben.

    El Chalten ist - für Touristen - eine Straße mit allen Bars, Agenturen und Restaurants. Kulinarisch ist es für Vegetarier aber doch etwas schwierig, in vielen Fenstern sieht man die Schweine über den Feuern braten. Ich muss mich meistens mit Pommes oder Pizza zufrieden geben.

    Hier in Argentinien kann man als Tourist ganz günstig leben. Das liegt an der enormen Inflation und der Tatsache, daß es zwei Wechselkurse gibt. Wer mehr zu den Hintergründen wissen will, kann selber Googeln😜
    Auf jeden fall führt das dazu, dass sich an Wechselstuben der Western Union häufig schlangen bilden. Auch mich hats erwischt und ich darf 2 Stunden warten, bis ich Geld bekomme.😁

    Besonders bekannt ist in el Chalten der Gletscher Perito Moreno. Hier werden Touristenmassen hingekarrt. Man kann mit dem Schiff dran fahren oder mehreren Routen über den Metallsteg laufen.

    Als ich diesen Steg betrete und den ersten Infopoint begutachte höre ich ein respekteinflösendes Knacken, gefolgt von Rauschen. Ich renne los um mir das Spektakel an zu schauen, sehe aber nur noch die Wellen, die das abgebrochene Eis im See hinterlassen. Trotzdem ist diese Eiswand hier vor mir beeindruckend. Man sieht zwar nicht so weit auf das Eisfeld wie bei der Wandrung im Torres del Paine (es ist übrigens das selbe Eisfeld) aber dafür ist die Front des Gletschers größer. Bis zu 70 Meter hoch ragt sie aus dem See.

    Die Eisbrocken im See haben Teilweise auch das leuchtende Blau das man so von Bildern kennt😉

    Ich wandere also so über diesen Steg, diesmal in Begleitung eines Engländers. Und natürlich treffe ich auch hier wieder Bekannte 😅 diesmal zwei Amimädels vom O- Track.

    Am nächsten Tag entscheide ich mich für einen Spaziergang am See, an dem El Calafate gelegen ist. Auf vielen Werbeschildern der Agenturen habe ich bereits gesehen, dass es hier wohl auch Flamingos geben soll. Und Tatsache, im See stehen ein paar. Vorgelagert am See ist die Laguna Nimez. Ein Traum für Vogelbeobachter. Neben den Flamingos flattert hier alles durch die Gegend und die Kameraausrüsrungen, die hier rumgeschleppt werden sind enorm.

    Ich spaziere nur entspannt hindurch und muss mich mot handyfotos zufrieden geben. Darüber bin ich aber auch ganz froh, auch wenn die Flamingos auf den Fotos nicht gut zu erkennen sind😅

    Das nächste Ziel ist jetzt Bariloche. 26 Stunden Busfahrt stehen mir bevor. Wenigstens habe ich noch nen Platz im Bus ergattert.
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