2024 Portugal

March - May 2024
A 70-day adventure by Petra und Harald Read more
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  • Day 1

    Noch zu Hause

    March 16 in Germany ⋅ ☁️ 11 °C

    Auto fertig, Wohnwagen fertig und ich auch. Morgen kann es endlich losgehen. Nach gefühlten 4 Monaten Regen hoffen wir, dass uns Portugal mit blauem Himmel empfängt.
    Am Donnerstag wollen wir Tarifa erreichen. Danach geht's entlang der Algarve, Lissabon, Nazarè, Porto und Santiago de Compostella, um nur einige Stopps zu erwähnen, am 24igsten Mai nach Hause.
    Ich freue mich über jeden Follower, insbesondere deren witzigen Anekdoten.
    Lasst es uns angehen unter dem Motto:
    LIEBER LÄCHERLICH ALS LANGWEILIG!!!
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  • Day 2

    Camping Paris Est

    March 17 in France ⋅ ☁️ 14 °C

    Um 6:00 Uhr tat der Wecker mal wieder ganze Arbeit. Die Vorfreude spülte die Müdigkeit jedoch ins Kielwasser. Ruckzuck waren die letzten Utensilien in Bulli und Wohnwagen verstaut und ich saß, wir verabredet, um 7:00 Uhr hinterm Steuer. Hmmm..., denke ich, ziemlich leer hier! Klar..., Petra kontrollierte sich mal wieder immer selbst, bis sie schließlich um 07:45 Uhr den Weg auf den Beifahrersitz fand. So kenne ich es schließlich seit beinahe 40 Jahren. Am Ende hat sie jedoch immer alles dabei und ich die Hälfte liegen gelassen. Eine von mir durchgeführte Abschlusskontrolle beinhaltet nur Petra, Kreditkarte, Perso und Autoschlüssel.
    Jetzt kann es losgehen. Die Sonne zwingt mir die Sonnenbrille auf und ab gehts zu unserer Lieblingstanke, um Kaffee und belegt Brötchen zu bunkern. Man kennt uns und wünscht eine gute Reise. Apropos gute Reise, ein gute Fee hat über Nacht einen gehäkelten Glücksbringer an unseren Außenspiegel gehängt. Unbekannte Glücksfee, vielen Dank. Wir werden ihn in Ehren halten.
    Nach einer lockeren Fahrt erreichen wir um 16:00 Uhr das erste Etappenziel Paris. Der Tag wird mit leckeren Sauerbraten beendet. Also..., nur sauer ohne Braten. Den hat Petra vergessen. Eins zu Null für mich.
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  • Day 3

    Camping Beau Soleil

    March 18 in France ⋅ ☁️ 19 °C

    Im Stop and Go gings um Paris. Das war uns auch irgendwie klar an einem Montag morgen um 8:00 Uhr. Danach jedoch rasten wir, bei strahlendem Sonnenschein, unserem Ziel Bordeaux entgegen. Falls man 90 km/h rasen nennen kann.
    Blasendruck und Fahrerwechsel zwangen uns zu einer Rast auf einem Rastplatz. Leider kann man mit einem über 12m Gespann nur auf LKW Parkplätzen halten und diese sind rar gesät. Von drei vorhandenen waren zwei frei und wir schoben uns neben den bereits Parkenden. Petra wuselte im Wohnwagen und ein ratschen schreckte sie auf. Ein einparkender Sattelschlepper aus Litauen touchierte unseren Wohnwagen mit seinem ausladenden Seitenspiegel. Eine Delle in der Seitenwand war das Resultat. Nun..., was soll man nun unternehmen. Der Fahrer sprach kein französisch und nur gebrochen englisch. Ich kein Französisch und ein bißchen englisch. Wenn wir jetzt die Polizei ins Spiel brächten, wäre sicherlich nichts vernünftiges herausgekommen. Andere sammeln Aufkleber und wir haben uns für Beulen entschieden.
    Der Campingplatz offerierte uns einen sonnigen Stellplatz und bei Wein und Bier bei 20 Grad in der Sonne entschieden wir uns für einen weiteren Tag in Bordeaux.
    Wir nehmen es, wie es kommt.....
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  • Day 4–7

    Camping Beau Soleil

    March 19 in France ⋅ ☀️ 22 °C

    Das war auf jeden Fall die richtige Entscheidung, den Sonnentag in Bordeaux zu nutzen. Auch, wenn mir ein eventueller Windtag in Tarifa flöten geht. Bordeaux wird nicht umsonst "Kleinparis" genannt. Tolle barocke Plätze mit noch tolleren Kaffees reihen sich aneinander. Umrahmt werden sie von Prachtbauten aus dem 18. Jahrhundert. Sie sind zu 99,9% renoviert. Das historische Zentrum wurde 2007 zum UNESCO Weltkulturerbe. Wir erkunden die Altstadt mit unseren Bikes und sind überrascht über die ausgebauten Fahrradwege. Von wegen Fahrradwege. Stellenweise sind es richtige Highways mit Mittelstreifen. Sowas kennen wir eigentlich nur aus Holland. Wir genießen unseren Americano und lunchen in einem Restaurant am Ufer des "Garonne" mit Blick auf Europas größte Hubbrücke, der "Chaban-Delmas". 2600 t Strasse werden 80 m hoch gezogen.
    Nach 34 km liegen "Place de la Victoire", "Cathedrale St. Andrè", "Place de la Bourse, "Chaban-Delmas" und "La Cite du Vin" in unserem Kielwasser.
    Was für ein Tag.....
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  • Day 5

    Camping El Astral

    March 20 in Spain ⋅ ☀️ 21 °C

    Aufstehen, Tee kochen, Schnitten schmieren und Wohnwagen mit Bulli klar machen, das funzt alles innerhalb einer halben Stunde. Um 8:00 Uhr wird wieder Asphalt gefressen und während der Fahrt gefrühstückt. So fliegen die ersten 100 km nur so dahin. Es geht Richtung Süden und die Botanik links und rechts der Autobahn macht dem heutigen Jubeltag alle Ehren. Es ist Frühlingsanfang und aus den grau braunen Gewächsen detoniert förmlich die grüne Pracht.
    Auch unser Bulli hat heute Jubiläum. Das Tacho schaltet von 5 stellig auf 6 stellig. Bei unserer Geschwindigkeit geschieht es wie in Zeitlupe und wir haben Zeit, es zu fotografieren.
    Unser heutiges Etappenziel kennen wir schon vom 11. Mai 2022. Just auf diesem Campingplatz waren wir schon einmal und mit dem Gedanken an das ansässige Restaurant läuft uns heute noch das Wasser im Munde zusammen. Natürlich reservieren wir bei Ankunft sofort einen Tisch und werden wieder nicht enttäuscht.
    Bevor wir uns allerdings den kulinarischen Herausforderungen stellen, besichtigen wir den altertümlichen Ort "Tordesillas". Hier beschlossen die Spanier und Portugiesen im Beisein des Papstes 1494 die Aufteilung der bis dato bekannten Welt in Ost und West. Westlich einer vom Pol zu Pol laufenden Grenze, diese ging quer durch Brasilien, gehört Spanien, östlich davon Portugal. Und das zu einer Zeit in der es keine funktionelle Uhr zur Bestimmung des Längengrades gab. 1492 entdeckte Columbus Amerika und dachte er wäre in Indien. Der Ort ist auf jedenfall einen Bummel wert und nach dem Restaurantbesuch zieht es uns ermattet ins Bett.
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  • Day 6

    Camping Villsom

    March 21 in Spain ⋅ ☁️ 23 °C

    Unser Bulli dieselt leise vor sich hin und auf WDR 2 spielen sie "Pokerface" von "Lady Gaga". Ist das nicht geil...,man fährt durch fremde Länder und ist doch in der Heimat. Das digitale Zeitalter und Europa machen es möglich. Schön..., diese Jahrzehnte erleben zu dürfen.
    Die Landschaft wechselt von endlosen Feldern in eine bis zum Horizont erstreckende grüne wellige Ebene. Erinnerungen an die Märklin Eisenbahn meines Vaters mit seinen moosbedeckten Bergen werden wach. Nur stehen hier vereinzelte Korkeichen, unter denen sich Rinderherden treffen. Schwarze, weiße, braune und auch, ich glaub es kaum, Graue. Ich zeige sie meinem Kopiloten. Sie schaut mich mit ihren blauen Augen an. Ihr Blick wendet sich in Richtung meines Haupthaars und sie kommentiert: Die sind nicht grau..., nur alt. Dem ist nichts hinzuzufügen und ich schalte von WDR 2 auf unser Hörbuch "Lost in Fuseta". Tip von Heike. Sehr zu empfehlen.
    Wieder ändert sich die Landschaft. Es wird bergig. Schneebedeckte Gipfel der "Sierra de Gredos" tauchen auf. 2500 m erreichen einige Gipfel. Unser Bulli kämpft sich bis auf 1400 m, um dann um so schneller wieder herunter zu rauschen.
    Um 16:00 Uhr ist unser Etappenziel bei Sevilla erreicht. Auch hier waren wir schon einmal, um Kolumbus an seinem Grab zu besuchen.
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  • Day 7

    Camping Valdevaquera

    March 22 ⋅ 🌬 20 °C

    Die Entfernung zu einem unserer Bigpoints Tarifa betrug nur 180 km. Aber die hatten es in sich. Vor allem die letzten 50 km. Der Levante, das ist der Ostwind in Tarifa, fetzte mit stellenweise 70 km/h auf unser Gespann und zerrte am Wohnwagen. Mehr als 60 km/h waren nicht möglich. Und wenn uns dann noch ein LKW entgegen kam, wurde es schon leicht feucht in meiner Hose. Wir sind heile angekommen und nach einem kühlen Bier am Wohnwagen und einem Cappuccino in der Strandbar war alles vergessen.
    Der Rest des Tages wurde dem Aufbau und dem Einkauf gewidmet. Mal sehen, was uns die nächsten Tage so bringen.
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  • Day 9

    Camping Valdevaqueros

    March 24 in Spain ⋅ 🌬 20 °C

    Leider gibt es nicht viel zu erzählen. Gestern gings zum Windsurfen. Welle ca. 1,5 m, Windstärke 6 in Böen bis 9. Wie gesagt, ich bin nur hingegangen, Material aufgebaut und nach einer Stunde Kampf reumütig zurück in Petras Arme. Das war nur etwas für Surfer, die hier geboren bzw. hier überwintert haben. Zum Glück alles heile, Material und ich.
    Die Wettervorhersage ist leider nicht berauschend und wir haben uns entschlossen, das Vorzelt abzubauen, damit wir dieses nicht am kommenden Sonntag nass in den Bulli verstauen müssen. Wir hatten auch überlegt eher abzureisen, aber wir wechseln nur die Ortschaft und nicht das Wetter.
    Der erste Bortbackversuch endete im Mülleimer. Morgen starte ich einen Weiteren. Also dran bleiben. Trotz allem ist der Laune weiterhin hervorragend.
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  • Day 11

    Camping Valdevaqueros

    March 26 in Spain ⋅ 🌬 14 °C

    Was war eigentlich gestern los...? Naja, Petra und ich haben eigentlich nichts gemacht. Ich hab mal wieder ein Brot gebacken...,es wurde eher ein Unterlegkeil für unseren Wohnwagen. Also wieder was für die Mülltonne. Danach gings ab in die Strandbar. Ich suchte vergebens einen Sekundenzeiger, den ich bei seinem beschwerlichen Weg von 6 nach 12 beobachten konnte. Als Alternative schaute ich der Zeit beim verrinnen zu. Abends war ich dann so erschöpft, dass ich während des Aufstehvorganges aus unserem neuen Campingstuhl dessen Armlehne zerbrach. Nun hatten wir heute etwas zu tun. Es ging Richtung Gibralta und Decathlon wurde um einen Campingstuhl erleichtert. Während dieser Fahrt zeigte sich wieder wie toll diese Gegend ist. Blaues Meer, lange Strände, grünes hügeliges Hinterland und ein toller Blick nach Afrika.
    Ein kurzer Bummel durch Tarifa, incl. Brotzeit und zurück gings zum Campingplatz.
    Morgen will ich mich den 2,7m Wellen stellen. Wenn nicht jetzt, wann dann.
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  • Day 12

    Camping Valdevaqueros

    March 27 in Spain ⋅ 🌬 16 °C

    Ich bin akklimatisiert und voller Tatendrang. Heute werde ich mich der Brandung stellen. Wenn nicht jetzt, wann dann... Erst gehe ich zu unserer 400 m entfernten Einstiegsstelle in der Nähe der Strandbar. Von weitem höre ich schon das Grollen der Wellen. 50 % meines Mutes verfliegt bei den lt. Wetterbericht 2,7 m hohen Klopfern. Kein Wassersportler weit und breit. Zurück am Wohnwagen frage ich unseren belgischen Nachbarn, der schon seit September hier surft. Seine Antwort: Bei diesen Wellen kommst du an dieser Stelle nicht raus. 2 km weiter westlich, an der Düne, müsste es funzen. Also Bulli gepackt, ein flüchtiger, gedankenverlorener Kuss und ab gehts. An der Düne angekommen sehe ich schon die ersten Wassersportler. Die Klopfer schieben sich zwar immer noch auf stattliche 2 m, aber wenn andere es schaffen, warum ich nicht. Nach einer Stunde Kampf in der Waschmaschine im Schleudergang werde ich ohne einen Surfmeter auf den gelben, feinsandigen Strand gespuckt. Die Stärke des Windes von rechts reicht nicht, um mich durch die Brandung zu ziehen. Also...., erst mal Pause und Wunden lecken. In einer Stunde soll es auffrischen. So schnell gebe ich nicht auf.
    14:00 Uhr zweiter Versuch. Wind hat zugenommen, die Brandung leider auch. Doch das Meer ruft mich. Mein Kopf will, mein Körper nicht. Trumpf sticht bekanntlich und ab gehts. Schon die erste Böe katapultiert mich mit samt Brett übers Weisswasser ins offene Meer. Ich jage mit Speed durch die Wellentäler. Wie hoch sind sie wohl? Ich weiß es nicht. Drüber schauen kann ich zumindest nicht. Ich leite die Halse ein ... kein Wind und mein Sinker und ich liegen im Wellental. Die Windmaschine ist ausgeschaltet. Etliche Wasserstarts scheitern. Es kommt wie es kommen muss, ich gerate in Strandnähe ins Weisswasser und werde von meinem Material getrennt. Nach etlichen Schleudereinlagen werde ich in der Nähe des Surfequipments auf den Strand geworfen. Ich bin heile, allerdings ist mein Surfmast, wie seinerzeit in Südafrika, gebrochen. Ich befinde mich ca. 1 km von meinem Auto entfernt und der mühsame Rückweg wird angegangen. Zweimal musste ich diesen Weg gehen und hatte somit 4 km aufm Tacho.
    Am selben Tag erstand ich einen neuen Mast in einem der gefühlten 1000 Surfshops.
    Petra baute mich physisch und psychisch wieder auf.
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