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- Day 2
- Tuesday, March 29, 2022
- ☀️ 26 °C
- Altitude: 11 m
ArgentinaPalermo34°35’26” S 58°25’27” W
Buenos Aires: Ankunft
March 29, 2022 in Argentina ⋅ ☀️ 26 °C
Nach reibungslosem Flug von Amsterdam über Madrid nach Buenos Aires, hat uns Oscar, unser Taxifahrer, in die 15 Millionen-Metropole gebracht. 90 Minuten für 28 Kilometer. Im Vergleich dazu ist der Stau auf der A3 morgens ein Witz bei dieser Metalllawine die hier mit uns in die Stadt gerollt ist😅 Nach erfolgreichem Geld wechseln, 1€ zu 230 pesos, (es gibt in Argentinien aufgrund wirtschaflicher Unruhen einen offiziellen Wechselkurs von 1€ zu 120 pesos und eben den Schwarzmarktkurs der fast doppelt so hoch ist) sind wir mit Oscar zu unserem Apartment für die nächste Woche gefahren. Dort haben wir Diego, unseren Vermieter, getroffen der glücklicherweise sehr gut Englisch konnte, so dass wir noch einige hilfreiche Tipps für die nächsten Tage bekommen haben. Desafortunadamente nuestros espanol no es lo suficientemente bueno🙈
Am gestrigen Abend sind wir noch durch den Stadtteil Palermo geschlendert und haben das erste argentinische Steak der Reise im Restaurant Calden del Soho Grill gegessen. 🥩 Danach sind wir noch auf einen Cocktail zum größten Gastronomie-Hotspot des Stadtteils, dem Plaza Serrano, spaziert und schon war der erste schöne Tag von vielen Folgenden vorbei😊Read more
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- Day 4
- Thursday, March 31, 2022
- ☀️ 16 °C
- Altitude: 5 m
ArgentinaReserva Ecológica de Buenos Aires34°36’32” S 58°21’2” W
Buenos Aires: Erkundungstour mit dem Bus
March 31, 2022 in Argentina ⋅ ☀️ 16 °C
Nach dem ersten Tag, an dem wir ausschließlich in "unserem" Stadtteil Palermo blieben, wollten wir uns einen Überblick verschaffen und grob orientieren können, was aufgrund der Größe des Stadtgebiets gar nicht so einfach ist. Geholfen hat uns dabei ein HopOn-HopOff Bus, auf dessen Route wir die bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt sehen konnten. Nachdem wir am Mittwoch die ganze Strecke im Bus sitzen geblieben sind (die Fahrt dauerte 4 Stunden, nicht zuletzt wegen der immer sehr überfüllten Straßen), sind wir am Donnerstag an einigen Stationen ausgestiegen und haben uns das Stadion des Erstligisten River Plate von innen angesehen, sind im Barrio Chino (Chinatown von Buenos Aires) spazieren gegangen und haben das modernste Stadtviertel Puerto Madero erkundet. Dieses Viertel lebt von seinen imposanten Hochhäusern, die an umgebaute Backstein-Lagerhäuser angrenzen und gemeinsam das Hafenbecken säumen. Dort gibt es unzählige Bars und Restaurants, die wir natürlich nach einem fast zweistündigen Spaziergang durch das Reserva Ecológica Costanera Sur besucht haben :-)
Auch spannend an diesem Tag war, den öffentlichen Verkehr in Buenos Aires kennenzulernen. Von unserem Vermieter haben wir den Hinweis bekommen, uns eine "SUBE"-Karte zu kaufen, auf die wir Guthaben laden und damit alle öffentlichen Verkehrsmittel nutzen können. Mit nur 500 Pesos (umgerechnet in etwa 2€) fahren wir jetzt seit 4 Tagen bequem mit den Öffis, da eine Fahrt pro Person nur 8 Cent kostet. Die Busse sind das Hauptverkehrsmittel hier. Gefühlt ist jedes vierte Fahrzeug auf den Straßen ein Bus und sie sind zu jeder Zeit voll besetzt. Wir mussten lernen, dass die Busse nur halten, wenn man mit ausgestrecktem Arm auf die Straße springt und auch, dass man besser schnell einsteigt, denn die Fahrt geht schon weiter, auch wenn die Tür noch nicht wieder geschlossen ist.
Eine Alternative zu den Öffis sind die günstigen Taxis, die mit der Anzahl der Busse mithalten können. Fünfzehn Minuten Fahrt kosten nur 3€, inklusive hilfreicher Tipps von den netten Taxifahrern, die wir leider häufig eher schlecht als recht verstehen (wir arbeiten an unserem Spanisch und lernen jetzt abends Vokabeln). 🚍
Nach den ersten drei Tagen haben wir uns morgens beim Frühstück gefragt: Was hat uns bisher am meisten überrascht?
Auf jeden Fall, dass hier mehr Menschen gutes Englisch sprechen als gedacht und dass die Stadt, trotz ihrer Größe, sehr sauber ist, wahrscheinlich weil hier alle 10 Meter Mülleimer stehen. Wir sind auch überrascht, wie ähnlich die Stadt dem ist, was wir aus der Heimat kennen: Die Supermärkte haben ein ähnliches Angebot, an jeder Kreuzung ist eine Ampel und Masken sind auch hier allgegenwärtig.
Es macht Spaß, aber auch die Unterschiede festzustellen; zum Beispiel sind die Menschen in Bussen und Bahnen weniger am Handy, das Kassieren im Supermarkt dauert viel länger und die Restaurants füllen sich abends erst langsam ab 21 Uhr.
Die ersten Tage haben uns ein gutes Gefühl gegeben. Wir fühlen uns wohl in Argentinien und freuen uns in den nächsten Wochen noch mehr über Land und Leute zu lernen! 🇦🇷Read more
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- Day 5
- Friday, April 1, 2022 at 2:00 PM
- ☀️ 20 °C
- Altitude: 5 m
ArgentinaRío Sarmiento34°25’6” S 58°34’20” W
Buenos Aires: Tigre Delta
April 1, 2022 in Argentina ⋅ ☀️ 20 °C
Nach dem ganzen Sightseeing wurde es für uns erstmal Zeit die laute Stadt Richtung Norden mit den "Trenes Argentions" zu verlassen. 60 Minuten Zugfahrt für umgerechnet gerade mal 8 Cent pro Person ist einfach unschlagbar günstig.
Wir hatten uns für den Tag eine 2-Stündige Flussfahrt mit einem Katamaran vorgenommen, der vom Bahnhof etwa 15 Minuten zu Fuß im Hafen lag. Im Hafen kamen wir an dutzenden kleineren Kunsthandwerksläden vorbei, die unterschiedlichste Holzarbeiten, Möbel, Lederwaren und vieles mehr zum Verkauf anboten. Was uns schon auf der ganzen bisherigen Reise super positiv auffällt, hier versucht niemand Passanten durch penetrantes Ansprechen in die Geschäfte zu quatschen.
Wir kauften uns in einem Feinkost-Laden ein paar Gewürze, Nüsse und Salchichas und haben um 14 Uhr mit dem Katamaran zur Flussfahrt über den Tigre abgelegt. Hier konnte man idyllische kleine Strandhäuschen im Malibu-Style bestaunen, allesamt mit eigenem Steg, die wohl zur einen Hälfte Einheimischen gehören sollen, zur anderen wohlhabenden Familien aus Buenos Aires als Wochenenddomizil dienen.
Einziges Fortbewegungsmittel sind hier Wassertaxis und Privat-Yachten.
Nach dieser wunderschönen Bootstour wollten wir in einer Pizzeria, die wir empfohlen bekommen haben, die angepriese "beste Pizza weit und breit" ausprobieren. So viel sei schon mal vorweg genommen, viel besser kann eine Pizza nicht schmecken🍕
Da wir noch etwas Zeit verbringen mussten, bis die Pizzeria um 19 Uhr öffnete, hatten wir kurzerhand entschieden uns das dort ansässige risige Casino "Trilenium" von innen anzuschauen. Unzählige argentinische Rentner scheinen dort unzählige flimmende und blinkende Automaten mit ihren Pesos zu füttern. Wir versuchten beim Roulette auch unser Glück und schafften es tatsächlich zusammen ganze 13.000 Pesos (56€) inklusive high-five mit einem argentischen Opa der auch abgeräumt hatte zu gewinnen. Die anschließende Pizza bei "La Chispa" ging also quasi auf Rechnung des Casinos😍
Beim Warten auf die Pizza lernten wir Santiago und Helena kennen, mit denen wir dann auch zusammen gegessen haben. Die beiden erzählten ebenfalls wie gedrückt die Stimmung im ganzen Land aufgrund der wirtschaftlichen Unruhen ist und das bei 60% Inflation pro Jahr kaum Geld zum Leben übrig bleibt. Santiago ist ebenfalls sehr viel durch Südamerika gereist und nannte uns viele gute Tipps für die weitere Reise und hat uns direkt seine Nummer gegeben. Er hat einige Freunde und Bekannte in anderen Ländern des Kontinents. Solche Kontakte sind für uns Gold wert🙏
Um kurz nach 9 mussten wir dann den letzen Zug Richtung Buenos Aires Ciudad erwischen.
Immernoch ein wenig getroffen von den 5 Stunden Zeitverschiebung zu Deutschland, haben wir diesen Tag danach ausklingen lassen. 😊Read more
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- Day 7
- Sunday, April 3, 2022
- ☁️ 21 °C
- Altitude: 20 m
ArgentinaBuenos Aires Zoo34°34’52” S 58°25’12” W
Buenos Aires: Sightseeing
April 3, 2022 in Argentina ⋅ ☁️ 21 °C
Die letzten Tage in Buenos Aires haben wir für das weitere Erkunden der Stadt genutzt, zu Fuß und mit den Öffentlichen.
Im Ecoparque BA konnte man, erfreulicherweise ohne Eintritt, eine Art Zoo mit unterschiedlichsten Tieren besuchen.
Der Jardin Japones hielt dagegen als angepriesene "beste Grünanlage der Stadt" weniger als er versprach.
Außerdem wollten wir uns noch argentinische SIM-Katen besorgen, um während der nächsten Zeit mobilen Internet-Zugang zu haben. Das stellte sich als anspruchsvoller heraus, als zuerst angenommen. Wir navigierten mehr als einen halben Tag durch die Stadt, bis wir nach dem Besuch von 5 verschiedenen Telefongeschäften endlich unsere funktionierende SIM in den Händen hielten, inklusive Guthaben.
Der Obelisk Buenos Aires stand auch noch auf der "must see" Liste, von dem aus wir noch durch die Gassen der Altstadt schlenderten.Read more
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- Day 8
- Monday, April 4, 2022
- ☀️ 18 °C
- Altitude: 11 m
ArgentinaArroyo Maldonado34°33’53” S 58°23’57” W
Buenos Aires: Nights
April 4, 2022 in Argentina ⋅ ☀️ 18 °C
Neben den vielen schönen Dingen die man in Buenos Aires tagsüber erleben kann, bietet diese Multimillionen-Stadt ebenfalls ein vielfältiges Nachtleben. Man kann beispielsweise an jedem stinknormalen Montag Abend im Centro Cultural Konex die "La Bomba de tiempo" bei ihrem zweistündigen Liveauftritt vor 1500 - 3000 Schaulustigen bestauen, bei dem sie unfassbar fesselnde Percussion-Musik performten.
Es war wirklich einzigartig!
Dort lernen wir Pablo (aus Mendoza / Argentinien. Ihn sehen wir hoffentlich in der Weinhauptstadt des Landes wieder), später noch Zane (Palestinänserin) und Andrew (US-Amerikaner mit mexikanischen Wurzeln, ihm statten wir in Mexiko wahrscheinlich einen Besuch ab) kennen, mit denen wir nach dem Konzert in einer Bar am Plaza Serrano Jenga um die nächsten Runden spielten.
Am Samstag wollten wir unbedingt in einem der vielen großen Clubs der Stadt feiern gehen und haben uns für ein Open Air im Mandarine Park am Hafen entschieden.
Hier ist das Publikum allerdings ganz anders als auf Veranstaltungen mit ähnlicher Musikrichtung in Deutschland. Sehr viel Champagner und VIP-Bereiche statt außgelassener Stimmung.
Der Mitternachts-Shawama schmeckte dafür umso besser.
Vor der Weiterreise nach Patagonien besuchten wir noch die Rooftopbar "Trade Sky" die einen atemberaubenden Blick über die Stadt mit leckeren Cocktails bietet.Read more
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- Day 10
- Wednesday, April 6, 2022
- ⛅ 0 °C
- Altitude: 742 m
ArgentinaDepartamento de Ushuaia54°47’14” S 68°24’2” W
Ushuaia: Beeindruckendes Ende der Welt
April 6, 2022 in Argentina ⋅ ⛅ 0 °C
Nächster Stopp: Patagonien, genauer Ushuaia - die südlichste Stadt der Welt (sagen die Argentinier zumindest, die Chilenen sehen das etwas anders)! Von dort aus dauert es mit dem Schiff nur 3-4 Tage bis zum Südpol.
Wir waren froh die laute Großstadt hinter uns zu lassen und freuten uns auf die endlose Weite der Berge und die beeindruckende Natur.
Die Nebensaison hat hier schon begonnen, aber für uns ist es der perfekte Zeitpunkt: Wir sehen das Naturschauspiel aus den mit schneebedeckten Berggipfeln, an die sich die vom beginnenden Herbst rotgefärbten Lenga-Bäume anreihen. In sattem grün steht eine andere Art der Lenga-Bäume, die im Winter ihre Blätter behalten, weiter unten Richtung Tal und müden in das tiefe Blau des Beagle Kanals. Was ein Farbenmeer!!
Die ersten zwei Nächte verbrachten wir in einer Ferienwohnung etwas außerhalb der Stadt. Von dort aus brachen wir am ersten Tag auf zum Gletscher Martial. Auf dem Weg trafen wir eine Dänin, die uns erzählte, dass sie mit einem großen Segelschiff am morgigen Tag aufbrechen würde und zwei Monate lang damit nach Tahiti reise. Aus unserem Fenster konnten wir morgens beim Spülen das große Schiff sehen, was im Beagle Kanal ankerte (sieht man am Ende des Videos auf der rechten Seite).
Der Wanderweg führte uns durch die wunderschönen Wälder, vorbei an kleinen Bächen und sogar über eine Skipiste. Die Wälder sind ausschließlich mit den sogenannten Lenga-Bäumen bewachsen, die ganz kleine Blätter und relativ dünne Stämme haben.
Am Ende eines Wanderwegs, wo sich viele wieder auf den Weg nach unten machten, sahen wir, dass noch ein paar einen anderen Weg noch weiter nach oben nahmen und wir folgten ihnen. Dort angekommen, hatten wir einen unbeschreiblichen Blick über die Stadt auf die Beagle Kanal und die Berge Chiles auf der anderen Seite. Der Abstieg war teilweise sehr steil und bei der Schneefallgrenze matschig, aber wir konnten uns gut an den engstehenden Bäumen festhalten und sind nach 20 km und 8 Stunden laufen erschöpft und sehr zufrieden nach dem Abendessen in der Ferienwohnung eingeschlafen.Read more
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- Day 11
- Thursday, April 7, 2022
- ⛅ 5 °C
- Altitude: 116 m
ArgentinaLaguna Escondida54°37’48” S 67°46’18” W
Ushuaia: Wasserwelten
April 7, 2022 in Argentina ⋅ ⛅ 5 °C
Die Natur ist das, was alle nach Ushuaia lockt. Das Besteigen von Gletschern macht natürlich Spaß, aber für uns nicht jeden Tag. Also haben wir meistens zwischen zwei Wanderungen einen Tag Pause eingelegt und was anderes unternommen. Im Hafen preisen dutzende von Anbietern Touren über den Beagle-Kanal an. Wir wollten gerne die Pinguine sehen, aber man sagte uns, dass diese Touren nur bis Mitte März angeboten würden. Danach ziehen die Kolonien Richtung Norden und steuern Puerto Mayrdn (jetzt auch eines unserer Ziele) an. Dort verbringen sie dann den Herbst und Winter, bevor sie im Frühling wieder nach Ushuaia zurückkehren.
Anfang April taucht aber eine ebenso faszinierende Tierart in Ushuaia auf - die Wale! Ein Bootsführer erzählte uns, man hätte zu der Zeit eine in etwa 30-prozentige Chance sie während einer Tour zu entdecken. Außerdem würde man Seelöwen und Kormorane (die fast so aussehen wie Pingunie aber fliegen können) beobachten können. Damit hatte er uns überzeugt und wir entschieden uns eine Bootstour zu machen - es war wunderschön!
BOOTSTOUR AUF DEM BEAGLE-KANAL
Auf der zweistündigen Tour hielten wir zuerst an einer kleinen Insel und machten dort einen Mini-Spaziergang. Der Guide berichtete, dass sie einmal von indigenen Völkern bewohnt war, die ausschließlich nackt lebten. Wenn man bedenkt, dass selbst im Sommer um die 10 Grad Außentemperatur in Ushuaia normal sind, wundert man sich, wie das überhaupt ging. Die Antwort darauf ist, dass sie durchgängig Feuer machten und sich daran wärmten. So kam die Region zu ihrem Namen: Tierra del Fuego (Feuerland).
Es ging weiter zum Leuchtturm, auf dessen Insel es sich unzählige Kormorane und einige Seelöwen gemütlich gemacht hatten. Wir waren begeistert diese Tiere in Freiheit zu sehen - sie sahen alle sehr entspannt und friedlich aus! Dominik hat natürlich direkt einen Kommunikations-Versuch gestartet und promt Antwort der Seelöwen erhalten (siehe Video) 🦭
Das Highlight war natürlich als unser Guide "Ahi" rief und mit dem Finger auf das Wasser zeigte. Wir erkannten noch gar nichts aber er steuerte das Boot so schnell er konnte auf die Stelle zu, auf die er gezeigt hatte. Ohne Spanisch zu verstehen, wussten wir, dass es sich um einen Wal handeln musste. Nach minutenlangem Starren auf das ruhige Wasser, erhob sich das riesige Tier geschmeidig aus dem Wasser, pustete seine Luft in einer Fontäne aus und tauchte ebenso smooth wieder ab.
Wir fuhren an der Küste entlang wieder Richtung Hafen und konnten auf dem Weg noch das schöne Panorama aus Gletscherspitzen, roten Wäldern und grünen Wiesen bestaunen.
ABENDSTIMMUNG AUF DEM KAYAK
Um unseren Beinen eine Auszeit zu gönnen und dafür unsere Arme zu fordern, buchten wir eine Tour auf einem See mit dem Kayak. Mit uns hatte ein Pärchen aus Brasilien die Tour gebucht, die in unserem Alter waren und wir uns auf Anhieb gut verstanden. Nach einer 35-minütigen Autofahrt kamen wir an dem kristallklaren See an. Sophia freute sich, dass der wasserfeste Beutel, den wir in der Tauchschule aufgeschwatzt bekamen, jetzt schon eine Verwendung fand 😁
Auf der anderen Seite des Sees angekommen, legten wir an, die Dämmerung war schon weit fortgeschritten. Unsere sympathischen Guides Julian und Tom bereiteten die Hütte vor und kochten über dem Feuer. Sie schickten uns noch auf einen kleinen Spaziergang durch den Wald zu einem kleinen Strand.
Beim Essen und einer Flasche argentinischem Rotwein aus Mendoza (die größte Weinregion im Nord-Westen des Landes), quatschten wir mit den Brasilianern Isabel und Gabriel. Was ich nicht wusste: In Brasilien haben alle Bürger die Pflicht zu Wählen. Tun sie es nicht, bekommen sie bspw. Schwierigkeiten einen Job zu finden (bei der Bewerbung muss eine Bescheinigung, dass man gewählt hat, angefügt werden).
Für die Rückfahrt mit den Kayaks bekam jeder von uns eine Kopflampe aufgesetzt und wir steuerten zurück zu den Autos. Der Mond schien so hell über den See, dass man die Lampe gar nicht gebraucht hätte, aber Tom und Julian bestanden darauf. Der Himmel war sternenklar - ein wunderwunderschöner Abend!Read more
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- Day 15
- Monday, April 11, 2022
- ☁️ 2 °C
- Altitude: 402 m
ArgentinaMonte Alvear54°41’30” S 68°7’42” W
Ushuaia: Bergwelten
April 11, 2022 in Argentina ⋅ ☁️ 2 °C
Im Vorfeld der Reise in die südlichste Stadt der Welt hatten wir uns über die besten Reisezeiten in dieser Region informiert und mussten mit Enttäuschung feststellen, dass wir leider außerhalb der angepriesen Monate dort sein werden. Wieder Einmal zeigte sich, das Internet ist nicht beste Informationsquelle für Reisetipps.
Auf den Wanderungen zu der Laguna Esmeralda, zum Glaciar Vinciguerra und zur Laguna Encantada wurden wir mit bestem Wetter, traumhaften Farbwechseln der Baumkronen durch den voranschreitenden Herbst und wenigen Mit-Wanderen aufgrund der nun beginnenden Nebensaison belohnt.
Insgesamt knapp 50 km haben wir in dieser Woche auf den 4 Wanderungen im Umland von Ushuaia hinter uns gebracht.
Wir hatten Montag am Ende der letzten und auch längsten Wanderung erstmals beide ein wenig Knieschmerzen an den Außenbändern, hat sich glücklicherweise aber wieder entspannt😊
Das Atmen der frischen Luft, die zahlreichen freilebenden Tiere zu erleben (es gibt hier sogar Wildpferde), das Trinken des eiskalten klaren Glätscherwassers aus den Bächen und das Gefühl von Freiheit nach dem Erklimmen der Gipfel bzw. dem Erreichen der Berg-Seen. All das und noch vieles mehr löst in uns tiefe Dankbarkeit aus, in diese Welten eintauchen zu dürfen, löst auch Vorfreude aus auf die wunderschöne Natur, die uns an der argentinischen Westküste noch erwartet, und hinterlässt das Gefühl insgesamt für uns das Richtige zu machen.Read more
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- Day 21
- Sunday, April 17, 2022
- 🌧 8 °C
- Altitude: 349 m
ArgentinaDepartamento de Lago Argentino50°29’7” S 73°4’50” W
El Calafate: Am Gletscher Perito Moreno
April 17, 2022 in Argentina ⋅ 🌧 8 °C
Im Hostel und in der "Dublin" Bar in Ushuaia lernten wir einige andere Backpacker kennen und fanden heraus, dass viele sich an der Route 40 orientieren. Sie ist mit 5.224km die längste Nationalstraße und folgt vom Süden aus den Anden Richtung Norden. Unser nächstes Ziel sollte El Calafate sein, eine kleine touristische Stadt am Lago Argentino, dem mit 100km Länge, größtem See hier.
Leider ging die einzige Busverbindung raus aus Ushuaia nur um 3Uhr nachts, also verbrachten wir noch einen schönen Abend mit Leuten aus unserem Hostel in der Dublin Bar, bevor wir starteten.
Dort lernten wir eine größere Gruppe Israelis kennen, die uns erzählten, dass gerade etwa 4.000 junge Israelis nach ihrem 3-jährigem Wehrdienst durch Südamerika reisen. In beinahe jeder Stadt haben sie Whatsapp-Gruppen, über die sie sich mit anderen Travellern aus Israel verabreden, sodass sie häufiger in größeren Gruppen anzutreffen sind.
BUSREISE NACH EL CALAFATE
Wir lernten Ben kennen, einen Engländer, der den gleichen Bus wie wir gebucht hatte, und stiegen mit ihm um 3Uhr in den Bus nach Rio Gallegos, um von dort aus einen weiteren Bus nach El Calafate zu nehmen. Auf dem Weg dorthin mussten wir leider ein Stück durch Chile durchfahren, was bedeutete, dass dreimal alle aus dem vollbesetzten Bus aussteigen mussten, um sich ihre Aus- bzw. wieder Einreisestempel bei der Migrationsbehörde an den Landesgrenzen zu holen. Trotzdem konnten wir sehr gut auf der Fahrt schlafen 💤
Um 15Uhr kamen wir in Rio Gallegos an und verbrachten den Tag dort mit Ben. Die Stadt lud nicht wirklich zum Verweilen ein und wir bereuten schon nicht den Bus am selben Tag um 20Uhr Richtung El Calafate gebucht zu haben, sondern für eine Nacht dort zu bleiben. Die Entscheidung fällten wir aber auf der Überlegung "Wir haben ja Zeit", lass uns doch mal sehen, was das für eine Stadt ist, und dieser Gedanke ist doch ein sehr schöner: Uns hetzt niemand; und ob der eine Tag in Rio Gallegos verbracht wird oder nicht ist total egal! Wunderschön!
EL CALAFATE
Am nächsten Tag kamen wir nachmittags in El Calafate an. Die vierstündige Busfahrt dorthin habe ich total genossen, denn die Landschaft durch die großen Scheiben vorbeiziehen zu sehen ist einfach schön. Von der Ostküste, wo Rio Gallegos liegt, fuhren wir quer durchs Land Richtung Westen. In der Mitte des Landes habe ich keinen einzigen Baum gesehen. Alles ist flach und mit kleinen Büschen bewachsen. Am Horizont tauchten dann irgendwann die Berge auf, die allmählich näher kamen.
Auf der einzigen Straße, die in die Stadt führt, ist ein Kontrollpunkt, den alle Fahrzeuge passieren müssen. Die Reisebusse werden natürlich besonders gern angehalten und ein bewaffneter Soldat stieg ein und kontrollierte alle Ausweise und schaute stichprobenmäßig in manche Taschen. Die Kontrollen werden im Land und an den Grenzen scheinbar sehr ernst genommen, was wir als Europäer innerhalb Europas gar nicht in der Form kennen. Was ein tolles Privileg der Reisefreiheit!!
Angekommen in El Calafate waren unsere Eindrücke: ein kleines Städtchen, was vom Tourismus lebt. Jedes zweite Haus eine Herberge und massig Restaurants und Bars an der Hauptstraße durch den Ort.
Die Hauptattraktion ist der berühmte Gletscher Perito Moreno, der ca. 80km außerhalb der Stadt liegt. Daneben gibt es leider nicht so viel zu entdecken, was wir lieber eher gewusst hätten, bevor wir in Ushuaia die 5 Nächte im Calafate Hostel gebucht hatten.
Am ersten Tag spazierten wir im Dorf umher und suchten den besten Anbieter, um den Gletscher zu besichtigen. Wir buchten eine Tour inkl. Bootstour am nächsten Tag. Danach gingen wir zum Lago Argentino und besuchten ein Vogelreservoir, in dem wir Falken, Flamingos, Wildgänse und andere Vogelarten, die wir nicht kennen, sehen konnten.
PERITO MORENO
Die Fotos sprechen für sich: So etwas haben wir beide noch nie gesehen! Die Eismasse sieht so unwirklich aus! Zwischen den Bergen und der Landschaft, die wir auch ähnlich aus Ushuaia kannten, ragt auf einmal diese unendliche Weite Jahrhunderte altes Eis hervor.
Das ca. 70 Meter hohe Eisfeld entsteht, indem der das Eis und der Schnee von der Spitze der Gletscher nach unten gedrückt werden. Am Ende des Eisfelds bricht es ab und fällt mit einem dumpfen, aber lauten Knall in den Lago Argentino. So bewegt sich der Gletscher etwa 2 Meter am Tag! Glücklicherweise ist der Perito Moreno in Balance, das heißt er produziert aktuell noch so viel Eis neu, wie er am Tag verliert (das ist bei anderen Gletschern hier im südamerikanischen Eisfeld aufgrund der Klimakrise leider anders..).
Mit dem Boot konnten wir das Eis aus nächster Nähe betrachten. Danach ging es zu einem Spaziergang auf die Balkone - Plattformen, die miteinander verbunden waren, um die Süd- sowie die Nordseite sehen zu können. Einmal würden wir sogar Zeugen, wie ein sehr großes Stück Eis in den See stürzte und als viele kleine Eisschollen wieder auftauchte. Als Mensch kommt man sich dabei so klein und unbedeutend vor, wenn diese Naturgewalten spielen - das hat schon etwas Beruhigendes :-)
Wir waren so fasziniert von dem Naturschauspiel, das wir uns zwei Tage später doch dazu entschieden die "Minitrekking"-Tour zu buchen, bei der wir mit Spikes ausgestattet 90 Minuten auf dem Gletscher wandern konnten. Nur Eis zu sehen und sonst nichts, war eine Erfahrung, die uns für immer begleiten wird. Und es leben sogar kleine Tierchen auf dem Gletscher. Über die Andiperla ist noch wenig bekannt: Mit ihren sechs Beinen laufen sie wie kleine Roboter und ernähren sie vermutlich von Pflanzenresten, die vom Wind auf den Gletscher getragen werden. Das Alter, die Fortpflanzung oder die Kälte-Widerstandsfähigkeit der Tiere sind erst wenig erforscht und anhand der Freude unseres Guides konnten wir sehen, dass sie nicht so häufig gesichtet werden.
Zum Abschluss der Tour wurden noch Schokoladen-Osterhasen verteilt und mit einem Whisky, gekühlt mit Gletschereis, angestoßen.
Wieder mal ein unglaublicher Tag, an dem wir von der Natur um uns herum einfach nur fasziniert wurden!!Read more
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- Day 22
- Monday, April 18, 2022
- ☁️ 7 °C
- Altitude: 198 m
ArgentinaEl Calafate50°20’20” S 72°15’56” W
Leben mit Hunden in Argentinien
April 18, 2022 in Argentina ⋅ ☁️ 7 °C
Für uns bis jetzt eine der witzigsten und coolsten Beobachtungen in Argentinien, ist das Zusammenleben mit Hunden und der Umgang mit dutzenden von Ihnen auf den Straßen in jedem bisher besuchten Ort.
Egal ob in Ushuaia, Rio Gallegos, El Calafate oder El Chaltén, überall finden sich etliche Hunde auf den belebten Straßen die nicht alle wie Straßenhunde wirken, weil manche von Ihnen Halsbänder und sehr gut gepflegtes Fell haben.
Das Zusammenleben mit Hund scheint hier komplett anders zu laufen als bei uns in Deutschland. Es scheint, als hätte hier fast jeder Haushalt mindestens einen Hund, aber anstatt während des ganzen Tages an dem die Besitzer arbeiten müssen alleine im Haus zu verweilen, leben und spielen sie zusammen mit einer Vielzahl anderer Hunde und Menschen auf den Straßen der Städte.
Das geht so weit, dass die Vierbeiner häufig ihre Stamm-Restaurants haben, in denen sie Abfälle bekommen und sogar drinnen mit den Gästen verweilen dürfen.
Die Menschen die hier leben, scheinen alle extrem hundefreundlich und machen vor Supermarkteingängen Slalomwege um auf dem Rücken liegende Hunde.
Sie liegen auf Zebrastreifen, bellen vorbeifahrende Autos an und lassen sich gerne von allen vorbeilaufenden Leuten streicheln.
Es scheint, als ob die Hunde aufgrund des sozialen Umgangs mit fremden Menschen und Hunden jeden Tag, sozial viel kompetenter sind als so mancher Vierbeiner in deutschen Hundeparks.
Den Tieren hier scheint das gut zu gefallen.
Hier ein paar der besten und lustigsten Schnappschüsse bis jetzt. Weitere werden sicher folgen😁Read more
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- Day 27
- Saturday, April 23, 2022
- ☁️ 6 °C
- Altitude: 401 m
ArgentinaEl Chaltén49°19’38” S 72°53’24” W
El Chaltén: Im Wanderparadies
April 23, 2022 in Argentina ⋅ ☁️ 6 °C
🥾🏔️🌄🦅⛰️
Die nächste Woche verbrachten wir in El Chaltén, bekannt als die Wanderhauptstadt Argentiniens. Auf der Busfahrt dorthin erkundigte sich Dominik im Patagonien Wanderrouten-Reiseführer (falls du das liest André, gehen Grüße an der Stelle raus: Vielen Dank!!) nach möglichen Routen.
Das "Must-See" ist der Fitz Roy, dessen riesiger Fels die umliegenden Berge weit überragt!
Die Stadt ist sehr überschaubar, aber aufgrund der vielen wanderbegeisterten Touristen gibt es dort viele Hostels, Restaurants und Bars. El Chaltén wurde quasi für den Tourismus gebaut: Um 1986 entschied man sich an dieser Stelle im Tal eine kleine Stadt zu errichten, da der Andrang zum Fitz Roy immer größer wurde. Rund herum gibt es nichts, nur Berge (dementsprechend auch kein Handynetz oder Internet)!
❌🏕️🔥🌄❌
Viele buchen gar keine Unterkunft, sondern Besteigen mit Camping-Equipment die Berge und zelten hoch oben. Irgendwie reizte uns die Idee, denn wir hatten in dem Wander-Führer eine 5-tägige Tour gefunden mit Wegen, die nur erreicht werden können, wenn man campt, da sie für einen Tagesausflug zu lang sind. Wir fragten also nach unserer Ankunft in vier Outdoor-Läden, ob wir das nötige Equipment leihen könnten. Leider verlieh niemand Zelte aufgrund der vielen Mäuse, die Löcher in das Equipment fressen. Somit fiel diese Idee ins Wasser, aber als wir beim Frühstück Patrycja und Mark kennenlernten, die ihr eigenes Equipment dabei hatten und aufgeregt von ihren Plänen berichteten, waren wir doch etwas wehmütig (das verflog allerdings doch recht schnell als wir nachts vom lauten Wind und Regen wach wurden).
🥾🥾🥾🥾🥾
In den kommenden Tagen unternahmen wir vier Tagesausflüge und liefen ca. 20km pro Tag. Auf dem Titelbild ist ein Foto des Wanderführers zu sehen, auf dem wir unsere vier Routen markiert und jeweils ein dazu gehöriges Bild eingefügt haben (Route 4 ist leider nicht auf der Buchseite abgebildet).
🕎🕍🌏🍞🫂
Abends besuchten wir die zahlreichen Restaurants zusammen mit Patrycja und Mark und trafen auch die Israelis wieder, die wir bereits aus Ushuaia und El Calafate kannten. Am Samstag feierten sie den Tag, an dem Moses ihr Volk aus Ägypten befreite, was für sie ein großer Nationalfeiertag ist, und luden uns zu ihrer Feier ein. In Israel fasten die Gläubigen zwischen Ostern und diesem Feiertag und essen kein Gluten. Zum Fastenbrechen gibt es dann pfannekuchen-ähnliches Gebäck mit Honig und Butter - in der wuseligen Hostel-Küche gar nicht so einfach für 25 Leute Essen vorzubereiten. Es war ein toller Abend und sie berichteten uns viel von ihrer Zeit beim Militär und der aktuellen Situation im Nah-Ost-Konflikt. Natürlich weiß man irgendwie, dass die Menschen dort mit dem Krieg aufgewachsen sind, aber den Erzählungen zu folgen und dabei zu merken, wie gewöhnt sie an die ganze schlimme Situation sind und wie "normal" es für sie ist, dass manchmal Bomben auf ihre Stadt fliegen, hat mich doch mit einem beklommenen Gefühl zurückgelassen. Sie haben uns gefragt, wie in Deutschland in den Medien darüber berichtet wird und wir mussten zugeben, dass dieses Thema durch Corona, den Krieg in der Ukraine, den Klimawandel, ... momentan gar nicht groß diskutiert wird. Aus ihrer Sicht wird Israel immer sehr negativ dargestellt und sie meinten, wir sollten unbedingt mal dorthin reisen.
Solche Abende sind einfach schön, an denen man so viel über ein Land und die Perspektiven anderer Menschen lernt!
🏞️🏞️🏞️🏞️🏞️
Die sechs Tage in El Chaltén waren wunderschön: Wer das Glück hat wie wir, Argentinien bereisen zu können, sollte dem Ort mit seinen Nationalparks unbedingt einen Besuch abstatten!! Wichtig ist aber frühzeitig die Abreise zu planen, denn es gehen nur wenige Busse raus aus dem Ort. Wir dachten, wir könnten für den nächsten Tag Bustickets kaufen und dann stellte sich heraus, dass das erst wieder in einer Woche möglich wäre. Knapp zwei Wochen wollten wir dann doch nicht bleiben. So waren wir froh, dass Patrycja und Mark uns anboten, sie könnten uns mit ihrem Auto, was sie für ihre Reise in Chile gekauft hatten, zurück nach El Calafate bringen, was wir dankend annahmen!
Wir lassen unsere Wanderschuhe jetzt erstmal im Rucksack und fahren von El Calafate aus weiter ans Meer nach Puerto Madryn 🐳Read more
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- Day 33
- Friday, April 29, 2022
- ☀️ 9 °C
- Altitude: 21 m
ArgentinaPuerto Madryn42°45’48” S 65°2’5” W
Puerto Madryn: SeaWorld & Safari
April 29, 2022 in Argentina ⋅ ☀️ 9 °C
Endlich bekamen die Beine nach einer Woche durchwandern mal eine Pause. Dachten wir.
Am Morgen unseres ersten Tages in der Hafenstadt Puerto Madryn, empfahl uns der super nette und hilfsbereite Hostel-Mitarbeiter Lucas eine Fahrrad-Tour zum Seelöwenstrand Punta Loma zu unternehmen, der ca. 20km süd-östlich der Stadt zu finden ist.
Der Hinweg über größtenteils loses Geröll und vielen langen bergab-Passagen hatte uns wirklich Spaß bereitet, zur Belohnung konnten wir das Zusammenleben einer Seelöwenkolonie vom Platon bestaunen.
Leider merkten wir erst zu Beginn unseres Rückwegs, wie stark der Wind aus entgegengesetzter Richtung geworden war, so dass wir nach 20km durchgängigem starken Gegenwind, auf Schotter-Untergrund und stetigem Bergauffahren auf dem letzten erklommenen Hügel beschlossen, dies wird unsere vorerst letzte Fahrrad-Tour gewesen sein.
Außerdem kam uns die Erkenntnis, dass wir die Tour de France nicht einmal dann gewinnen könnten, wenn unsere einzige Aufgabe darin bestünde, so lange auf einem schmalen Fahrradsattel zu sitzen wie der schnellste Rennradsportler. Keine Chance🙈
Wir lernten in der Lobby Juan & Lien kennen, die mit dem Auto aus Buenos Aires angereist waren und wie wir die Halbinsel Valdés besuchen wollten. Leider viel der Plan, am nächsten Morgen zusammen dort hin zu fahren, in's Wasser, weil Juan über Nacht krank wurde. Wir beschlossen also beim Frühstück kurzerhand die Sachen zu packen, auszuchecken, ein Auto zu leihen, eine Nacht in Puerto Piramides zu verbringen und für zwei Tage die 3.625 km² große Halbinsel Valdés mit dem Auto zu erkunden.
Unser erste Route-Trip der Reise war phänomenal !😊
Der Nationalpark erinnert vom Stil her an eine Safari in Afrika, nur eben mit den für das patagonische Klima typischen Tierarten.
Wir fuhren mit unserem 15 Jahre alten Chevrolet "Classic" zwei Tage hunderte Kilometer über Schotterpisten und Wiesen, auf denen wir dutzende Tiere, die wir zuvor noch nie gesehen hatten, in freier Wildbahn hautnah bestaunen durften.
Guanako, Kühe, Seelöwen, Seeelefanten, Seehunde, Kormorane, Orkas, Darwin-Nandus, Gürteltiere, Wildpferde, Schafe, Pampas-Hasen, Füchse und Hamster sind nur die Tierarten, die wir dank der Karte des Parkrangers identifizieren konnten. Nur die Magellan-Pinguine, wegen denen wir ursprünglich nach Puerto Madryn gekommen waren, sind leider bereits alle geschlüpft und mit ihren Eltern Richtung Südpol gezogen.
Das absolute Highlight der argentinischen Safari, war neben den atemberaubenden Sonnenauf- und untergängen die Beobachtung der Orkas bei ihrer Robbenjagd.
Die Orkas die hier leben (zählen übrigens zu den bezahnten Delphinen, wissen die wenigsten😅), haben über Jahrzehnte eine völlig einzigartige Jagdtechnik entwickelt, bei der sie die Gegebenheiten des sehr steilen groben Steinstrandes, den Zeitpunkt des höchsten Wasserstandes bei Flut und größere Wellen für sich nutzen, um die ganzjährig ansässigen Robben mit einem Sprung aus dem Wasser auf den Strand zu erbeuten.
Wir sahen an dem Tag "nur" die Übungsstunde eines jungen Orkas mit seiner Großmutter am Strand von Punta Norte. (Wir erfuhren, bei Orkas sind die Großmütter für den "Jagdunterricht" des Nachwuchses verantwortlich, währenddessen die Mütter versuchen Beute zu machen)
Nach den grausamen Bildern die wir von erfolgreichen Jagdszenen in Videos gesehen hatten vielleicht auch gar nicht so schlimm.
Noch ein interessanter Orka-Fact: Es gibt, trotz ihreres gewaltigen Gefahrenpotentials, keinen einzigen bekannten Angriff eines Orkas auf einen Menschen in freier Wildbahn.
Nur Angriffe von psychisch kranken Tieren in Gefangenschaft sind bekannt. Sie scheinen Menschen eher als "Spielkameraden" wahrzunehmen die kein typisches Beuteverhalten zeigen.
Kommen wir schlussendlich zum vielleicht größten Highlight der bisherigen Reise:
Tauchen mit Seelöwen und ihren gerade geborenen Jungen.
Seelöwen, oder wie sie unsere Instruktorin nennt "Underwater-Puppys", sind super neugierig und sehr verspielt. Wenn Sie auf ihren Stränden und Felsen liegen wollen sie schlafen und verdauen. Im Wasser, abseits der Fischgründe im vor Orkas sicheren Golfo Nuevo, tollen und spielen sie und stärken ihre sozialen Beziehungen zueinander.
Ich kann schwer in Worte fassen wie einmalig es sich anfühlt 6 Meter unter Wasser, von 20 Seelöwen umgeben, die mit den aufsteigenden Luftblasen spielen, kleine Puppys zu kraulen während sie spielerisch und vorsichtig mit ihren kleinen Zähnchen in meine Finger beißen und einem mit ihren tellergroßen Augen in die Tauchermaske schauen. Ich denke die Bilder sprechen für sich. 😊Read more
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- Day 37
- Tuesday, May 3, 2022
- ⛅ 12 °C
- Altitude: 316 m
ArgentinaEl Bolsón41°57’54” S 71°32’7” W
El Bolsón: Aussteiger-Dorf
May 3, 2022 in Argentina ⋅ ⛅ 12 °C
Nach den schönen Erfahrungen an der Ostküste ging es für uns zurück in den Westen Argentiniens in das kleine Örtchen El Bolsón. Eine Art Hippie-Dorf in dem sich viele Künstler, Heilpraktiker, Musiker und solche die sich dafür halten über die letzten Jahrzehnte niedergelassen haben.
Der Grund dafür liegt auf der Hand: Unberührte Natur und Berglandschaften soweit das Auge reicht, wegen der auch wir gekommen waren. Beim Ausladen des Gepäcks aus dem Bus sprach Dominik "Aus", Kurzform für Augustina, an und fragte sie, ob sie ein schönes Hostel empfehlen könne, da wir bis dato nichts gebucht oder rausgesucht hatten. Es stellte sich raus, dass sie im Earthship Ecohostel arbeitet, über das uns schon Positives berichtet wurde, also schlossen wir uns ihr an und checken im Ecohostel ein. Es ist 2015 von über 70 Studenten und Freiwilligen unter der Leitung des Architekten Michael Reynhold errichtet worden und zeichnet sich durch eine komplett autake Bauweise mit eigenen Sollarpanels, Wasser Recycling-System, nachhaltigen Baustoffen und dem Anbau von zahlreichen Gemüse- und Obstsorten aus. Und für uns am schönsten:
Zahlreiche süße Kätzchen :)
Folgend auf einen lazy ersten Tag, machten wir uns am zweiten, nach einem ausgedehnten Frühstück bei dem wir unsere späteren Reisebegleiterinnen Tessa und Carlotta kennen lernten, auf, zu einer Wanderung zum Refugio des Cerro Piltriquitron. Wir waren wieder mal etwas spät dran, also beschlossen wir nach eineinhalb Stunden Fußweg kurzhand per Anhalter auf der Ladefläche eines Pickup's die nächsten 10 Kilometer bergauf mitzufahren. Von da an waren es nur noch 1500 Meter bis zum Refugio, in dem ein netter Wirt mit heißem Kakao auf uns wartete 😊 Hier trafen wir sogar mehrere Skifahrer, die den diesjährigen, frühen Schneefall nutzen, um den Berg mit Ski auf dem Rücken zu erklimmen und dort im Schnee die ersten Spuren zu hinterlassen.
Der 1.5. ist auch in Argentinien der "dia de trabajador", zu diesem Anlass lud uns unser Hostel zu einem erstklassigen vegetarischen Abendessen ein, mit Dingen von den wir zuvor nichtmal gehört hatten.
Wir vereinbarten mit Tessa und Carlotta, am nächsten Morgen aufzubrechen und für zwei Tage in Refugien in den Bergen El Bolsóns zu schlafen. Ohne Internetzugang wie sich rausstellte😄
Wir fanden ein weiteres Mal traumhafte Natur in den Bergen Argentiniens vor und hatten im Refugio "Casa de Campo" sogar so etwas wie einen eigenen Streichelzoo mit Kälbern, Border-Colly Welpen, Ponnys und Lämmern.
Die südamerikanische Version von Heide sozusagen samt Lagerfeuergesprächen mit Leuten aus aller Welt😊
An Tag zwei in den Bergen kehrten wir nach einer 23 Kilometer langen Wanderung noch für eine Nacht im Refugio "La Playita" ein, in dem Gabriel seit 8 Jahren bewirtet. Bei Pasta und Wein spielten wir zu viert Karten am Kamin bis in Nacht. Als Kirsche auf der Sanetorte bekamen wir auf dem Weg zum Zähneputzen draußen am Wasser noch einen der klarsten Sternenhimmel zu Gesicht, den ich je sehen durfte.
Vielleicht kehren wir hierhin nochmal im Sommer zurück, wenn das Wetter schwimmen in den eiskalten Bergseen und Flüssen zulässt.Read more
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- Day 42
- Sunday, May 8, 2022
- ⛅ 12 °C
- Altitude: 814 m
ArgentinaCentro Civico41°8’1” S 71°18’42” W
Bariloche: Schokolade, Bier & Seen
May 8, 2022 in Argentina ⋅ ⛅ 12 °C
Von El Bolsón war es nur eine 2-stündige Busfahrt nach Bariloche, eine große, sehr touristische Stadt, die durch die Dichte an kleinen Bierbrauereien und Schokoladen-Läden besticht. Man kann hier an einzelnen Gebäuden den Einfluss deutscher Einwanderer erkennen. Die meisten kamen nach dem zweiten Weltkrieg...
Wir bezogen das Hostel Penthouse 1004, was uns unser britischer Zimmergenosse in El Chaltén empfohlen hatte und waren begeistert. Die Aussicht von der zehnten Etage des Hochhauses war beeindruckend.
Am ersten Tag hatten wir alle nicht wirklich Lust auf viel Aktivität und erledigten morgens ein paar Anrufe nach Deutschland. Anschließend erkundeten wir gemeinsam die Stadt und reservierten einen Mietwagen für die nächsten 2 Tage. Wirklich schön ist die Innenstadt nicht, aber die Umgebung Bariloches verspricht einige Highlights.
So zum Beispiel die "Sieben-Seen-Route": Eine wunderschöne Strecke, bei der man die Natur quasi aus dem Autofenster raus bestaunen kann. An vier der Sieben Seen machten wir halt, legten kurze Picknick-Pausen ein und machten kleine Spaziergänge. Abends fanden wir dank Google ein tolles Restaurant - Sophias erstes Käsefondue 😍
Am zweiten Tag machten wir die bekannte Rundfahrt Circuito Chico, hin zu einem Aussichtspunkt, einer Schweizer Kollonie sowie der bekannten Cerveceria Patagonia.
Abends kochten wir mal wieder und zeigten Tessa und Charlotta das berühmte Gericht "Nudeln mit Gehacktes". Das gesamte Hostel hatte sich in der Lobby versammelt und gemeinsam gingen wir alle zu einer Techno-Party, die praktischerweise im Erdgeschoss unseres Hochhauses stattfand 🕺🪩
Am nächsten Tag ging es um 13Uhr weiter: Wir hatten mit Lucas, unserem Freund aus El Bolsón abgesprochen, dass wir ihn und seine Familie auf dem Weg nach Mendoza besuchen würden. 😍Read more
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- Day 45
- Wednesday, May 11, 2022
- ☁️ 13 °C
- Altitude: 714 m
ArgentinaSan Rafael34°36’46” S 68°20’21” W
San Rafael: Bei Lucas und seiner Familie
May 11, 2022 in Argentina ⋅ ☁️ 13 °C
Lucas lernten wir in El Bolsón auf dem Weg zum ersten Refugio kennen und waren direkt auf einer Wellenlänge :) Als sich am nächsten Tag unsere Wege wieder trennten, vereinbarten wir, dass wir beide auf dem Weg nach Mendoza noch einen Abstecher bei ihm und seiner Familie machen würden.
In der Nacht von Sonntag auf Montag kamen wir dann in San Rafael an und Lucas holte uns am Busbahnhof ab. Seine Familie hatte schon ganz liebevoll das Gästezimmer für uns vorbereitet und wir wurden aufgeregt von Pampa, dem großen Bernasén der Familie, begrüßt.
Wir wurden an den drei Tagen total herzlich aufgenommen und Lucas Mama Anna lud uns jeden Tag zum Mittag- und Abendessen (beides warme Mahlzeiten in Argentinien) ein. Lucas konnte jeden Tag das in der Familie geteilte Auto nehmen, um mit uns Ausflüge zum Wasserelektrizitätswerk oder zur Schlucht zu machen.
Die Vegetation hat sich zwischen den 1.000km zwischen Bariloche und San Rafael total verändert. Wo in Bariloche noch hohe Berge und Bäumen waren, sind in San Rafael trockene Böden, große Felsen und Kakteen. Wir wanderten durch eine Schlucht und waren beeindruckt von den 30-40m hohen Felswänden neben uns. Gemeinsam mit uns dreien war Facu, ein Freund von Lucas unterwegs, der seine Gitarre dabei hatte. Generell sind die Leute, die wir in San Rafael kennengelernt haben, sehr musik-verliebt, mit einem sehr guten Musikgeschmack, wie ich finde! 😍 Am ersten Abend sprachen wir mit Lucas Papa über seine ehemalige Band, mit der er klassische argentinische Folklore-Lieder sang. Er zeigte uns ein paar Lieder auf YouTube und sang dazu, woraus sich ein langer Karaoke-Abend mit Liedern von Frank Sinatra bis Lady Gaga entwickelte. Auch Lucas spielt autodidaktisch Gitarre und so auch seine Freunde. Überall wo wir hingegangen sind, hatte irgendjemand eine Gitarre dabei. Was mir auch total gefällt: Über die Generationen hinweg kennen alle die gleichen argentinischen traditionellen Lieder und singen sie gemeinsam😍
Die Generationen verbindet auch die Liebe zum Mate-Trinken. Unabhängig vom Alter, haben die meisten eine kleine Tasche dabei, in der der typische Holzbecher mit dem Metalstrohhalm, die Matekräuter und eine Thermoskanne mit heißem Wasser verstaut sind. Bei unserer kleinen Wanderung durch die Schlucht durfte Dominik diese heilige Tasche tragen, aber als Lucas seine Mate vorbereiten wollte, war der Metalstrohhalm plötzlich unauffindbar verschwunden! Da Dominik wusste, wie wichtig ihm seine Mate ist, war der Ehrgeiz geweckt und er versuchte Lucas aus einem Pampas-Grashalm einen provisorischen Strohhalm zu basteln :D Ich fand das Ergebnis gut, aber Lucas und Facu waren anscheinend Besseres gewohnt.
Was mir auch aufgefallen ist: Der generelle Standard der klassischen Mittelschicht ist schon anders, verglichen mit dem in Deutschland. Das ist erstmal keine überraschende Feststellung, nichtsdestotrotz fällt es mehr auf, wenn man erstmal vor Ort ist. Die Häuser generell sind viel kleiner und auch spartanischer und zusammengewürfelter eingerichtet. Der Gasherd sah aus wie aus Nachkriegszeiten und auch eine Spülmaschine besaß die 5-köpfige Familie nicht. Generell war das Haus viel leerer und ich hatte den Eindruck es gab nur Dinge, die tatsächlich im Alltag gebracht werden. Ein großer Gegensatz im Vergleich zu vielen deutschen Haushalten, die ich kenne...
Um in Dominiks Geburtstag reinzufeiern, wollten wir am Mittwoch, dem 11.5., weiter nach Mendoza aufbrechen. Lucas brachte uns wieder zum Busbahnhof und wirverabschiedeten uns mit dem Versprechen, dass er uns nächstes Jahr im Oktober in Hamburg besuchen würde.Read more
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- Day 52
- Wednesday, May 18, 2022
- ☀️ 12 °C
- Altitude: 769 m
ArgentinaMendoza32°53’18” S 68°50’54” W
Mendoza: Vino & Geburtstagsüberraschung
May 18, 2022 in Argentina ⋅ ☀️ 12 °C
Mendoza ist weltbekannt für seine scheinbar endlosen Hekta Traubenreben und die dazugehörigen bodegas. Spanisch für Weinkellereien.
Wir erreichten die Stadt einen Tag vor meinem Geburtstag am 11.05. Auf der einstündigen Busfahrt von San Rafael nach Mendoza Capital setzte sich Sophia aus organisatorischen Gründen von mir weg😅 Da bekam ich schon eine gewisse Vorfreude auf meinen folgenden Schlüpftag😊 (Danke dir Zoe für die Formulierung die behalte ich bei! 😅😘) Sophia hatte uns für die Zeit in der 150k Einwohner Stadt eine schöne Ferienwohnung direkt über der Bar- und Restaurantmeile der Stadt gebucht.
Wir legten nur unsere Taschen ab und mussten auch schon weiter zur Reservierung in einem, ich muss es so sagen, unfassbar einzigartig guten Restaurant. Das beste dieser Reise und auf jeden Fall auch ganz weit oben in der imaginären Liste der besten Lokalitäten, in denen wir jemals zusammen waren. Bilder sagen mehr als tausende Worte, also beschreibe ich jetzt nicht das Festmahl, aber es gab sogar eine Flasche meines Lieblingsweins, Gewürztramminer.
Wir feierten dort gemütlich zu zweit rein, aber trafen uns danach noch mit Freundinnen aus El Bolsón/Bariloche und mit Pablo samt Freunden, den wir vor 6 Wochen in Buenos Aires kennen gelernt haben und der hier wohnt.
Wir lernten in einer Bar noch Paula kennen die witzigerweise auf am 12.05. Geburtstag hatte😊
Die Überraschung am nächsten morgen war zu allererst ein suuuper süß gedeckter Frühstückstisch mit Happy Birthday Girlande, Geburtstagskerzen, Glitter und Herzballons😍 Mir wurde dann über eine URL auf einer Geburtstagskarte ein Video übermittelt, welches alle Vorstellungen von Geschenken auf Reisen bei weitem übertroffen hat. Ich danke auch auf diesem Weg nochmal allen 1000-fach von Herzen für die kreativen Grüße, ich hatte 2 Tage Muskelkater in den Wangen vom 36 Minuten x 5 Mal Dauergrinsen und lachen😅😍 Hab euch in diesem Moment alle sehr vermisst! Geburtstag ist zuhause immernoch am schönsten, aber Sophia hat sich nicht lumpen lassen und diesen Tag auch zu zweit zu etwas ganz besonderem machen können. Wir haben einen Mietwagen für den Tag gehabt und sind nach einem Wellness-Day in den heißen Thermalquellen der Region in einer der größten und schönsten Bodegas Mendozas untergekommen, haben dort mal wieder fantastisch gegessen und die Weinkellereien kennen gelernt. Hier werden pro Jahr 12 Millionen Flaschen Wein produziert, nicht mal 1 Millionen 9lcs also, und bei der schieren Größe der Flächen die für die Traubenreben gebraucht werden, kam mir aus Brown-Forman Sicht wirklich die Frage, wie riesig wohl die Anbauflächen aller Weizen- und Maisfelder für Jack Daniels in Kentucky sein müssen. Ich freue mich schon darauf, das im nächsten Jahr sehen zu können😊
Am Samstag hatte uns Pablo als nachträgliches Geburtstagsgeschenk auf ein Wochenendausflug in ein Ferienhaus abseits der Zivilisation direkt am Berg eingeladen. Er versprach uns schon damals in Buenos Aires, wenn wir ihn besuchen kommen, das beste Asado das wir je essen werden. Er sollte seinen Worten Taten folgen lassen! Ein Gaumenschmaus folgte dem nächsten. 🙏
Wandern stand auch mal wieder auf der Tagesordnung und bescherte uns einen unbeschreiblichen Blick über die steppenähnliche Region mit der charakteristischen, an minimale Wasserversorgung angepassten Vegetation.
Die Zeit in Mendoza wird uns, wie so vieles, sicher noch lange in guter Erinnerung bleiben! 😊Read more

Herzlichen Glückwunsch nachträglich zum Geburtstag und wir wünschen euch noch eine schöne Zeit. Carsten und Bine [Carsten]
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- Day 54
- Friday, May 20, 2022
- ☀️ 17 °C
- Altitude: 626 m
ArgentinaSanta Lucía31°32’30” S 68°30’21” W
San Juan: Wo sind die Dinosaurier?
May 20, 2022 in Argentina ⋅ ☀️ 17 °C
Die übliche Route der meisten Backpacker führt von Mendoza direkt nach Salta, aber wir riefen uns unseren Lieblingssatz ins Gedächtnis ("Wir haben ja Zeit") und legten noch zwei Zwischenstopps in der Provinz San Juan ein. Die gleichnamige Hauptstadt erreichten wir nach einer kurzen 4-stündigen Busfahrt. Wir waren froh, dass wir überhaupt ein Ticket kaufen konnten, da am 18.5. eine Volkszählung samt Befragung durchgeführt wurde (ein Uber-Fahrer erzählte uns, dass dies einmal im Jahr üblich ist). Alle Argentinier sind an diesem Tag verpflichtet zu Hause zu bleiben, weshalb die Straßen aussahen, wie im tiefsten Corona-Lockdown.
Nach der Ankunft in San Juan blieb uns also nur die Option in der Hostel-Lobby beim Europaleague-Finale zwischen Eintracht Frankfurt und den Glasgow Rangers mitzufiebern und anschließend Bustickets zum Parque Provincial Ischgualasto für den nächsten Morgen zu kaufen.
⏰🚌😵🤔🚘
Um 7:30 Uhr saßen wir noch etwas schläfrig im Bus Richtung Park. Nach vier Stunden Fahrt erreichten wir San Augustin, eine kleine Stadt, rund 70 km vom Park entfernt. In der Touristeninformation wurde uns der Kontakt zu Paula vermittelt, die Touren für den Parque Provincial anbot. Dabei kam raus, dass wir uns hätten besser informieren müssen, was aufgrund der Volkszählung am Tag zuvor aussichtslos war: Es ist bereits kurz vor 12 gewesen und unsere Rückfahrt sollte um 17 Uhr von San Augustin zurückgehen. Paula meinte aber, es sei unmöglich, das zu schaffen. An sich kein Problem, wenn der nächste Bus nicht erst am nächsten Tag um 4 Uhr morgens gefahren wäre... Also zögerten wir kurz, kamen aber dann zum Schluss, dass wir jetzt einmal da waren (70 km fühlt sich mittlerweile schon an, wie direkt vor der Eingangspforte) und nun auch den Park mit seinen viel versprechenden Fundstücken von Dinosaurier-Knochen sehen wollten.
Also buchten wir den Bus um und stiegen bei David ins Auto.
🏜️🦖☀️🦴🦕
Ischgualasto ist ausschließlich mit dem Auto zu erkunden. Man fährt in einer Autokolonne einen Rundweg ab und macht immer wieder Stopps, wobei ein Guide (leider ausschließlich auf Spanisch) das zu Sehende erklärt. An dieser Stelle haben wir wieder gemerkt, wie praktisch es doch wäre, ein eigenes Auto zu haben. Wir waren die Einzigen ohne Privatwagen.
Der Park im Valle de la luna (Tal des Mondes) beeindruckte auf der einen Seite durch endlose Weite und trockene, aber hügelige Steppe, auf der anderen ragten hohe, tief rot gefärbte Felswände in den blauen Himmel. So eine Landschaft hatten wir beide noch nie gesehen und auch der Unterschied zu Patagonien hätte größer nicht sein können.
Auf den verschiedenen Stopps konnten Felsformationen, Überreste Millionen Jahre alter Mineralien-"Klumpen" und auch ein kleines Museum bestaunt werden. Wir warteten gespannt auf die echten Dino-Skelette, aber das war leider vergeblich. Eine nette Frau, die ab und zu die Erklärungen des Guides für uns übersetzte, erzählte uns, dass amerikanische Forscher die Ausgrabungen geleitet hatten und die Funde in die USA gebracht wurden. Leider sind sie nach der Aufbereitung nie zurückgegeben worden... Im großen Museum am Eingang des Parks konnten wir dann aber doch noch ein paar Nachbildungen bestaunen.
🌮🛌📺💤🚌
Zurück in San Augustin hieß es dann: Zeit überbrücken. Es waren noch 8 Stunden bis zur Abfahrt nach San Juan und die Auswahl an Restaurants und Bars war so mau, dass wir die kluge Entscheidung trafen uns ein günstiges Zimmer zu nehmen und schon mal ein paar Stündchen zu schlafen. Die nette Gastgeberin verkaufte sogar frische, selbstgemachte Empanadas (gefüllte Teigtaschen, die an jeder Ecke verkauft werden) und so genossen wir das Abendessen im Bett bei einer Folge ZDF Magazin Royal bis um 3:30 Uhr der Wecker klingelte.
🧘📳🍞🐾🚌
Morgens angekommen ermöglichte es uns das Hostel, unser Zimmer ohne Aufpreis noch den ganzen Tag nutzen zu dürfen und so machten wir uns einen entspannten Tag, telefonierten mit der Familie, spielten mit dem süßen, kleinen Hund des Hostels und aßen im Garten eine leckere Brotzeit bevor es abends mit dem Bus wieder vier Stunden weiter nach Barreal ging.Read more

TravelerEigentlich ähnlich wie zum Beispiel Nierensteine auch. Ein Mineralienklumpen nimmt durch Wind und Wetter und ganz viel Zeit immer mehr Mineralien auf😊
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- Day 57
- Monday, May 23, 2022
- ⛅ 16 °C
- Altitude: 1,645 m
ArgentinaBarreal31°39’11” S 69°27’60” W
Barreal: Irgendwo im Nirgendwo
May 23, 2022 in Argentina ⋅ ⛅ 16 °C
Barreal.
Ein Ort, so klein, dass man Schwierigkeiten hat, ihn mit Google Maps zu finden. Direkt am Fuße der hier bis auf 6.770 Meter auftäurmenden Anden gelegen, die auch die natürliche Grenze zu Chile bilden. Eine Landschaft, die an kultige, alte Western erinnert und im Gegensatz zum Süden des Landes auf den ersten Blick ganz und gar nicht vor Leben sprießt. Hier überleben nur Spezialisten, sowohl in der Tier-, als auch in der Pflanzenwelt. Die Leute im Örtchen erzählten uns, hier gäbe es maximal 20 Tage im Jahr Niederschlag, den Rest des Jahres scheint wolkenlos die Sonne am Himmel. Also für uns das genaue Gegenteil zur immer nassen Heimat im deutschen Norden😁
Diese besonderen Standortfaktoren ließen den kleinen Ort vor Jahrzehnten das Rennen um ein modernes astronomisches Observatorium, mit neuster Technik und das größte seiner Art in Argentinien, gewinnen.
Einen Besuch in dieser wissenschaftlichen Einrichtung lockte auch uns hier her.
Ohne eigenes Auto ist es in diesen Teilen des Landes leider nicht wirklich leicht von A nach B zu gelangen. Wir fanden zum Glück ein einziges Bus Unternehmen, welches die 4 stündige Fahrt durch die sprichwörtliche Pampa (hier ist der Name Programm) anbietet.
Wir fanden nach stundenlanger Googlei die Whatsapp-Nummer von Mauricio, der seit 20 Jahren mit seiner Frau Manu im Ort ein kleines Restaurant mit 4 Gästezimmern betreibt. Es stellte sich als einen absoluten Glückstreffer heraus. Super nette hilfsbereite Gastgeber, das wohl beste Restaurant in der Gegend im eigenen Haus, gemütliche Zimmer und einen ausgedehnten Garten samt zwei süßen Hunden.
Hier wollten wir erst einmal bleiben. 😊
Wir kamen in der Nacht von Donnerstag auf Freitag in Barreal an. Der nächste freie Termin für eine Nachtführung im Observatorium war allerdings erst am Montag. Also nahmen wir uns das ganze Wochenende Zeit, die Gegend wandernd zu erkunden.
Es scheinte auch hier die von uns aufgestellte Faustregel im Bezug auf Hunde und Straßenhunde zu gelten: Je kleiner der Ort, desto mehr gibt es von ihnen.
Uns stört es selbstverständlich nicht, außer die unregelmäßigen Kleff-Konzerte aller Hunde im Umkreis von 5 Kilometern, die einen manchmal Nachts aufwachen ließen.😅
An Tag 1 begleiteten uns unaufgefordert sogar fünf Vierbeiner auf der 10 Kilometer langen Wanderung durch die karge Landschaft zum Mirador "los tres Escalones". Trotz mehrerer Versuche die Hunde abzuschütteln, wichen sie uns nicht von der Seite und so kamen wir in die zwiespältige Situation bei 28 Grad, brennender Sonne und kein bisschen Schatten, auf einmal die Verantwortung für 5 treudoofe Hunde, Kilometer entfernt von der Ortschaft inne zu haben. Der eine junge Labradormischling humpelte von Beginn an, der Border-Colly war auf einem Auge blind, unser ältester vierbeiniger Begleiter war locker über 12 Jahre alt und musste ab Kilometer 5 alle 100 Meter Pause machen, der Windhund sah noch abgemagerter aus als jeder seiner Artgenossen, den ich je gesehen habe, und abgerundet wurde unsere auf den ersten Blick zum Wandern völlig ungeeignete Trümmer-Truppe von der Rudelmama Lulu, eine Collydame mit 10 Zentimetern Fußhöhe, die für jeden Schritt ihre felligen Freunde drei machen musste.🙈
Unser Plan war, bis zum ersten Berg zu laufen, dort hochzuklettern und unsere unerwarteten Begleiter spätestens dann los zu werden.
Pustekuchen.
Anscheinend hatten alle 5 eher Ziegen und nicht Hunde als Vorfahren. Sie kletterten mühelos und teilweise sogar schneller als wir fast senkrechte Wände hoch. Wir waren augenscheinlich nicht die ersten Wanderer, die hierhin begleitet wurden. Eine Art Abenteuer Gassi-gehen. Ein Problem war nur, dass wir natürlich keine Wasservorräte für 7 Münder im Gepäck hatten, sodass wir unsere 2 Liter Wasser restlos den hechelden Hunden überlassen mussten.
Die Wanderung war trotzdem, oder vielleicht auch gerade deshalb, wunderschön und auf jeden Fall eine der lustigsten der bisherigen Reise😍
Nach diesem anstrengenden Freitag, beschlossen wir am Tag darauf die Füße im Garten hochzulegen und außer Skyjo spielen und Abends lecker zu essen nichts weiteres zu machen. Unserem Rhythmus, den Samstag als den Tag des Ruhens zu etablieren, blieben wir also treu😁
Sonntag wollten wir unbedingt nochmal in die Steppe, um uns abseits der Lichter des Ortes, ohne Hunde, den Sonnenuntergang und später die Sterne anzuschauen. Es sollte der schönste und beeindruckenste Sternenhimmel werden, den wir beide je sehen durften. Leider natürlich nicht mit unseren Handykameras einzufangen 😢⭐
Der Besuch im El Leoncito Parque National mit darauffolgender Führung durch's Observatorium war auch sehr cool, allerdings konnte man diese Tour leider ebenfalls nur auf Spanisch buchen. Da unser bisheriges Vokabelwissen eher weniger interstellare Ausdrücke beinhaltet, kamen uns die 2 Stunden Fachgespräch etwas lang vor. Das Beobachten der Sterne durch Teleskope bedurfte zum Glück keine weiteren Worte und die größte und längste Sternschnuppe, die ich jemals gesehen habe, entschädigten die fehlenden Erklärungen völlig.
In dieser Nacht fuhren wir wieder mal um 4 Uhr morgens zurück nach San Juan, um von dort aus den Bus weiter nach Salta zu nehmen. Hier wollen wir den wohl wichtigsten argentinischen Feiertag, den Tag der Unabhängigkeit von Spanien am 25. Mayo, mit einer hoffentlich großen Fiesta feiern. 😊Read more
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- Day 61
- Friday, May 27, 2022
- ⛅ 16 °C
- Altitude: 1,186 m
ArgentinaPlaza General Güemes24°46’55” S 65°24’37” W
Salta: Zwischen Wüste und Dschungel
May 27, 2022 in Argentina ⋅ ⛅ 16 °C
Nach 28 Stunden erreichten wir um 8 Uhr morgens das wunderschöne Salta. Viele Gebäude sind sehr alt und noch aus der Kolonialzeit, weshalb die Stadt einen besonderen Charme versprüht.
Im Hostel angekommen erholten wir uns erstmal von der Busfahrt und machten uns ein Frühstück. Lebensmittel-technisch sind wir, dank unserer drei hippen Einkaufstüten, die uns überall hin begleiten, immer gut ausgestattet.
Wir kamen mit Josi und Maya ins Gespräch und die erzählten uns, dass sie Argentinien mit dem Auto ihres Patenonkels aus Buenos Aires bereisen und in den nächsten Tagen die Region Jujuy erkunden wollen. Da das auch unser Plan war, fragten wir, ob sie uns mitnehmen würden und wir verabredet in zwei Tagen früh morgens zu starten.
Den restlichen Tag verbrachten wir in der Stadt. Wir waren extra für den zweitgrößten Feiertag Argentiniens, den 25. Mai, nach Salta gekommen, weil wir davon ausgegangen waren, dass diese Feierlichkeiten besonders in den größeren Städten stattfinden würden. In der Touristeninformation klärte man uns auf und verwies auf die kleineren Dörfer um Salta herum. In Salta selber fanden kaum Veranstaltungen zur Feier der Mai-Revolution im Jahr 1810.
Wir schlenderten also einfach durch die Straßen, bestaunten die alten Gebäude, tranken ein Glas Wein in einem Café und lernten am Plaza de Mayo Guille kennen. Der sympathische Spanier war mit uns im selben Bus angereist und wir verabredeten uns für den Abend, um gemeinsam den Sonnenuntergang auf dem Cerro San Bernardo zu schauen.
Mit der Gondel fuhren wir später zur Bergspitze, von der man einen atemberaubenden Blick auf ganz Salta hatte. Von oben sah die Stadt viel größer aus als sie sich unten anfühlte.
Wir picknickten auf den Stufen der Aussichtsplattform und wurden Zeuge, wie die argentinische Tagesschau neben uns einen Beitrag aufzeichnete.
Im Dunkeln liefen wir die vielen Stufen (deine Kopflampe ist Gold wert Pia, vielen Dank!!) runter in Richtung eines Restaurants, in dem eine Peña stattfinden sollte. Es wird traditionelle Musik gespielt und dabei Tänze aufgeführt.
Am nächsten Tag fragte uns Guille, ob wir mit ihm und einem Brasilianer aus seinem Hostel nach San Lorenzo fahren wollten, ein Vorort von Salta. In der Annahme wir würden dort einen Stadtbummel machen, zog ich meine Birkenstocks an. Drei Stunden später erwiesen sie sich dann als überraschend gute Wanderschuhe durch einen dicht bewachsenen Wald, hin zu einem "Mirador" auf die Stadt. Die Natur war beeindruckend. Wir dachten im Norden würde es immer trockener werden und die Vegetation eher einer Wüste gleichen, aber Argentinien überrascht uns immer wieder aufs Neue. Der Berg, den wir bestiegen, war überwuchert von Bodenpflanzen und Bäumen, die wir noch nie gesehen hatten und uns glauben ließen, wir wären im Regenwald gelandet.
Den Abend verbrachten wir zu zweit in einem schönen Restaurant und freuten uns schon auf den zweitägigen Ausflug mit Maya und Josi in die Region Jujuy, von der wir schon viel Begeistertes gehört hatten.Read more
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- Day 63
- Sunday, May 29, 2022
- ☀️ 13 °C
- Altitude: 2,509 m
ArgentinaTilcara23°34’42” S 65°23’23” W
Tilcara: Dominiks Paradies & RainbowBerg
May 29, 2022 in Argentina ⋅ ☀️ 13 °C
Um acht Uhr starteten wir mit Maya und Josi in Richtung Salinas Grandes! Die auf 3.400 m über dem Meeresspiegel liegende Salzwüste ist so groß wie das Hamburger Stadtgebiet. Darunter liegt ein See, auf dem sich vor 5-10 Millionen Jahren eine dicke Salzschicht gebildet hat. Kurz gesagt: Dominiks Paradies.
Auf der vierstündigen Autofahrt durch grüne Berge mit serpentinenartigen Straßen, machten wir kurz Halt und aßen unser Frühstück/Mittagessen mit Blick auf die schöne Umgebung. Die Landschaft veränderte sich langsam von grün zu rot, von Laubbäumen zu Kakteen.
Die Salzwüste war einfach beeindruckend und hell. Perfekt, dass ich natürlich wie immer keine Sonnenbrille dabei hatte und die Augen aufgrund der starken Sonneneinstrahlung kaum aufhalten konnte.
Nach der Rundfahrt mit dem Auto genehmigten wir uns gegrillte Tortillas, verfeinert mit frischem Salz, das wir vom Boden aufsammelten.
Das Salz fanden wir aber nicht nur unter unseren Füßen, sondern auch an den kleinen Verkaufsständen am Eingang in Form von Lamas, Kakteen und Häuschen.
Generell ist das Lama in der Region Jujuy überall zu finden, sei es in der Wolle in den Ponchos, in handgenähten Kuscheltieren, grasend auf der Weide oder in Restaurants auf dem Teller.
Im ehemaligen Inkadorf nahe Tilcara lernten wir, dass sich die Menschen durch das Halten der Lamas in der Region mit dem trockenen Klima und kalten Nächten erst niederlassen konnten.
Tilcara ist eine kleine Stadt, in der viele Touristen übernachten, die die Region Jujuy besuchen möchten. Lucas, unser Host im La Tosca Hostel in Puerto Madryn, hatte uns dort ein Hostel empfohlen, von dem aus wir einen wunderschönen Blick auf die gegenüberliegende Bergkette hatten und die Sonne hinter ihr unterging. Am ersten Abend besuchten wir wieder mal eine Peña, wurden aber wieder nicht von dem Konzept überzeugt. Der ältere Mann auf der Bühne redete einfach 10 Minuten, haute währenddessen ab und zu auf seine Trommel und verschwand dann. Vielleicht war es irgendwas, das wir aufgrund unserer miserablen Spanischkenntnisse nicht begreifen konnten oder aber Peña ist einfach nicht unser Ding.
Am zweiten Tag in Jujuy ging es zu den berühmten Montañas del 14 colores - Berge mit den 14 Farben, auch Regenbogenberge genannt. Mit dem Auto konnten wir bis zur Aussichtsplattform fahren und waren auf 4.300 m froh, dass es doch keine längeren Wanderwege weit und breit gab. Wir gingen rund einen Kilometer zu einem weiteren Aussichtspunkt und merkten beim Umkehren und Anstieg die deutlich schnellere und flachere Atmung. Keine Ahnung wie eine Tour auf den Mount Everst körperlich funktioniert.
Abends im Hostel stellten wir uns die Frage, wie wir jetzt weitermachen sollten. Fest stand, dass wir gerne auch den Süden von Salta erkunden wollten, um dort die kleine Stadt Cafayate mit ihren vielen schönen Bodegas zu besuchen. Maya und Josi planten dort ebenfalls einen Stopp einzulegen, aber vorher hatten sie bereits zwei Nächte auf einer Farm, ebenfalls südlich von Salta, gebucht. Wir fragten sie, ob sie einverstanden wären, wenn wir uns nochmal anschließen würden und damit hieß der nächste Stopp: Coronel Moldes.
Fazit zu Jujuy: lustiger Name dieser Region, gepaart mit sehr sehr beeindruckender Natur. Wir hätten auch noch 2-3 Tage länger dort bleiben können.Read more
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- Day 85
- Monday, June 20, 2022
- ☀️ 20 °C
- Altitude: 1,132 m
ArgentinaCoronel Moldes25°16’47” S 65°28’43” W
Rocco: Die Rettung eines Gauchitos
June 20, 2022 in Argentina ⋅ ☀️ 20 °C
In den letzten drei Wochen ist so viel passiert, dass es mir schwer fällt alle Geschehnisse einzuordnen.
Fangen wir mal mit den einfachen Fakten an:
Wir haben einen Hund namens "Rocco" adoptiert.
Wir entschieden uns nach Tilcara noch ein bisschen weiter mit Maya und Josi zu reisen, da die beiden auch vor hatten in den Süden Saltas zu fahren und uns anboten, mit ihnen zu kommen. Maya war vor 10 Jahren schon Mal in der Gegend und erinnerte sich an eine wunderschöne Range in dem kleinen Örtchen Coronel Moldes auf der wir 2 Nächte übernachten wollten, um die umliegende Natur zu genießen und vielleicht am nahegelegenen See mit den Pferden der Range auszureiten.
Die Besitzer arbeiten sehr viel mit der Hilfe von 4 Australian Shepherds, die Sie bei über 20 Pferden etlichen Ziegen, Schafen und Rindern auch wirklich brauchen.
Beim Spielen mit den 4 auf dem riesigen Anwesen, fiel mir ganz am Ende des Grundstücks, im Garten eines Nachbars hinter einem plattgetretenen Zaun, ein eingerolltes schwarzes Etwas auf, dass sich auch nach mehrmaligen Annäherungsversuchen null für mich interessierte und apatisch ins leere starte. Es war die erste Begegnung mit dem völlig abgemagerten und an einem zwei Meter langen Seil angebunden Rocco, der augenscheinlich jegliche Lebensfreude verlorenen hatte. Da kein Besitzer in Sicht war, fragten wir sofort unseren Gastgeber Julian warum dieser Hund unter solchen Bedingungen dort lebt und er sagte uns, dass dies das Grundstück einer alleinerziehenden Mutter mit zwei Kindern sei, die dort vor 3 Jahren eingezogen ist und sich ständig neue Hunde anschafft, diesen aber weder Aufmerksamkeit noch Futter schenkt. Mittlerweile "leben" (eher dahinvegitieren) dort 5 Hunde, allerdings war Rocco mit Abstand der dünnste und der einzige der angebunden war.
Wir gingen noch einmal mit einem Stück Käse und Reis zum Grundstück der Frau zurück. Der Hund schaute uns erst ein paar Sekunden ungläubig an, bevor er alles innerhalb von Sekunden verschlang, was wir ihm gaben. Erst jetzt taute er ein ganz kleines bisschen auf und war aufmerksamer.
Ich googlete an dem Abend, welche Bedingungen notwendig sind, um einen Hund von Argentinien nach Deutschland zu transportieren. Es stellte sich heraus:
sehr viele.
Dokumente über Dokumente und Anforderungen über Anforderungen.
Was allerdings am wichtigsten ist, ist die Tollwutimpfung die mindestens 21 Tage vor Einreise in Deutschland verabreicht werden muss.
Einen Tag bevor wir überhaupt in Coronel Moldes angekommen sind, hat Josi zufälligerweise ihren Flug nach Deutschland um 7 Tage nach hinten auf den 20.06. umgebucht, um Maya's Geburtstag in Bariloche zu feiern. Das waren genau 22 Tage von dem Moment, als wir Rocco fanden. Zufälligerweise war der Bruder von Julian auch noch Tierarzt der einen Kollegen in der Stadt kontaktierte der uns um kurz vor 21 Uhr anbot, den Hund bei sich zuhause zu impfen und zufälligerweise wusste Julian auch, dass die Besitzerin schon Mal einen Hund an eine Frau aus der Schweiz abgegeben hat, die wahrscheinlich ähnlich erschrocken über die Lebensverhältnisse gewesen ist.
All diese Zufälle in Summe erschienen mir doch eher schicksalsähnlich als zufällig.
Ich rief umgehend Papa und Daniel an und fragte, ob sie diesen Hund aufnehmen würden wenn wir uns um alles Organisatorische kümmern würden. Glücklichweise hab ich einen ebenso tierliebe/n Bruder, Vater und Schwägerin, die wir nicht länger überreden mussten den Hund aufzunehmen und uns quasi das "go" gaben Rocco zu retten.
Wir gingen dann mit Julian im Schlepptau zum Grundstück der Frau und fragten sie, ob wir den schwarzen Labrador adoptieren dürften. Zu unser aller Erstaunen sagte sie sofort ja, ohne auch nur eine Sekunde zu überlegen. Zwei der fünf Hunde hatten übrigens nicht einmal einen Namen. Als "Preis" für Rocco sicherten wir 30kg Futter für die restlichen Vierbeiner zu.
Was wir auch mit der Hilfe von Julian nicht herausfanden war, wieso man sich ständig neue Hunde anschafft wenn man weder die Zeit, noch das Geld für Futter, geschweige denn irgendein Interesse an den Hunden zeigt.🤦♂️ Jeder Straßenhund den wir bis dahin sahen, führte ein besseres Leben als diese Hunde. Sie mussten nicht nur sprichwörtlich, sondern tatsächlich die Scheiße aus den Windeln des einjährigen Kindes, die alle verstreut im Garten lagen, fressen.🙈
Danach ging alles ziemlich schnell. Wir nahmen den Hund mit, fuhren in der Nacht noch zum Tierarzt, ließen Rocco impfen, kauften Futter, Leine und Halsband und fingen an zu recherchieren, was jetzt alles organisatorisch auf uns zukommt.
Am nächsten Tag stand Roccos erster dreistündiger Roadtrip nach Cafayate an, von dem uns der Tierarzt nach der Impfung unbedingt abriet, da er sicher war, dem Hund wird auf der kurvigen Straße durch die Berge sehr schnell schlecht und er wird uns ins Auto kotzen. Rocco zeigte aber schon da sein überaus genügsames Gemüt und schlief tief und fest in unserer Mitte auf der Rückbank und machte 0 Probleme.
Die nächsten Tage bis zum 20.06. sollten also also ab jetzt ganz im Zeichen von Rocco stehen. Allerdings konnten wir wegen ihm nun unser bewährtes Fortbewegungsmittel Nummer 1, die Busse, nicht mehr nutzen, da diese keine Hunde mitnehmen.
2.000km ohne eigenes Auto, unzählige Taxi- und Anhalterfahrten, sieben Unterkünfte in fünf Städten, fünf Tierarztbesuche und das alles in 13 Tagen. All das steckte dieser Hund mit einer Leichtigkeit und Gelassenheit weg, die wir nicht für möglich gehalten hätten.
Tag für Tag, Spaziergang für Spaziergang und Kuscheleinheit für Kuscheleinheit konnten wir miterleben wie in diesem völlig hoffnugslosen Hund der sich aufgegeben hatte ein lebensfroher, aufmerksamer, verschmuster bester Freund erweckt wurde, der aportieren liebt und trotz seiner Vorgeschichte super schnell dazulernt und seine Umwelt sprichwörtlich aufsaugt. Zu allen Menschen hat er ein super Verhältnis, nur bei Artgenossen ist er noch sehr vorsichtig und brauch noch mehr Training das ihm zeigt, auch Hunde sind gute Spielkameraden.
Die drei Wochen mit ihm waren absolut schön und wir vermissen ihn schon jetzt extrem, allerdings hat es uns auch am eigenen Leib erfahren lassen, wie sehr man mit einem eigenen Vierbeiner das ganze Leben um den Hund organisieren muss und wie viel Zeitaufwand ein Hund mit sich bringt.
Eine nette Sidestory ist auf jeden Fall, das wir Dank eines viral gegangenen Facebook-Posts in einer kleinen Facebookgruppe der Stadt Cafayate, indem wir um eine Mitfahrgelegenheit für uns drei in die Provinz-Hauptstadt suchten, jetzt in ganz Salta bekannt sind wie die bunten Hunde. Wir landeten mit der Story in jeder Lokalzeitung, zwei Fernsehsendern und mehreren Radiosendern der größten Stadt im Norden Argentiniens😁 Wirklich jede dritte Person hat uns beim Gassi gehen in den Parks Saltas angesprochen, ob das Rocco aus Coronel Moldes sei und wir das Pärchen, dass Rocco mit nach Deutschland nimmt.
Hier mal zwei Beispiele aus Zeitung und Fernsehen:
https://www.cadena3.com/noticia/siempre-juntos/…
https://www.eltribuno.com/salta/nota/2022-6-8-1…
Nachdem wir auf der letzten Etappe in Buenos Aires alle nötigen Dokumente, die Bescheinigungen des Tierarztes und eine geeignete Hundetransportbox hatten, genossen wir noch 5 Tage mit stundenlangen Spaziergängen in den großen Parks der Stadt nahe unserer Unterkunft.
Rocco ist am 20.06. unbeschadet und glücklich mit Josi in Frankfurt gelandet und dann von Daniel und Leonie mit nach Wesel genommen worden, wo er ganz sicher das allerbeste Hundeleben zusammen mit seiner kleinen Schwester Malia leben wird😍
Wir sitzen jetzt auf der Fähre Richtung Uruguay und sind nach all den wunderschönen Eindrücken und Erlebnissen aber zum Ende hin auch den Strapazen in diesem Land froh, das Kapitel Argentinien fürs Erste zu beenden und die nächste Seite unserer Reise aufzuschlagen.
Was auf so einer Reise völlig anders ist als in Deutschland im geregelten Leben, ist dass einem die Erlebnisse, die man über die Wochen sammelt, viel präsenter erscheinen und man sich an zahlreiche Kleinigkeiten erinnert, die man in der Heimat gefühlt sofort vergisst. Wir haben mal zum Spaß überlegt, an welche Dinge wir uns in den ersten drei Monaten des Jahres in Hamburg erinnern können und mussten feststellen, dass das nur ein Bruchteil von dem ist, was uns jetzt alles zu den vergangenen 10 Wochen einfällt😊
Wir freuen uns jetzt auf die zahlreichen nächsten ersten Eindrücke, die wir erleben dürfen😍Read more
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- Day 89
- Friday, June 24, 2022
- ☁️ 10 °C
- Altitude: 29 m
UruguayPuerto de Colonia del Sacramento34°28’14” S 57°50’39” W
Colonia del Sacramento: Eine Zeitreise
June 24, 2022 in Uruguay ⋅ ☁️ 10 °C
Neues Land, neues Kapitel. 😍🇺🇾
Nach den zehn wunderschönen Wochen in Argentinien freuten wir uns darauf Uruguay kennenzulernen. Argentinien war traumhaft, aber irgendwie haben wir gespürt, dass es genau der richtige Zeitpunkt war weiterzufahren. Vielleicht lag es auch daran, dass Rocco weg war und wir uns schon so sehr an ihn gewöhnt haben, vielleicht auch daran, dass uns der Blue-Dollar Wechselkurs nervte und wir immer Bargeld besorgen mussten, vielleicht die neun Tage in der lauten, engen Stadt Buenos Aires mit Hund ... Wir wollten weiter!
Um 10.30 Uhr setzte die Fähre eineinhalb Stunden über in die kleine Kolonialstadt am Ufer des schlammig braunen Rio de la Plata. Als älteste und schönste Stadt Uruguays bekannt, verzaubert das "Barrio Historico" (das historische Viertel) durch hunderte Jahre alte Gebäude und Häuser. Wir schlenderten mittags durch die Gassen und aßen Kuchen in einem schönen Lokal direkt am Flussufer. Der Abend klang für uns im Hosteldorm aus, das wir alleine für uns hatten, obwohl eigentlich für sechs Leute Platz gewesen wäre. Generell schien die Stadt wie ausgestorben und schon am Eingang des Hostels wurden wir mit den Worten begrüßt: "Wie schön, dass ihr da seid. Ihr seid fast alleine hier." Die Kapazität des Hostels mit 100 Betten, war mit 5 Gästen nicht ganz ausgereizt.
In der örtlichen Touristeninformation fragten wir nach typischen Aktivitäten in Colonia, aber auch im Rest des Landes und erfuhren, dass Uruguay besonders wegen seiner Strände Touristen anzieht. Bei 9 Grad und wolkenbehangenem Himmel versprühen die Strände leider nicht ihren vollen Scharm, was erklärt, warum wir fast die einzigen Touristen im Ort waren.
Wir wollten außerdem gerne wissen, welche Orte sich für einen Besuch lohnen würden, aber der Mann konnte uns auch nicht so richtig weiterhelfen. Wir waren auf der Suche nach eins, zwei Orten im Inland, da uns bisher ausschließlich Küstenregionen empfohlen wurden, also fragten wir im Hostel nochmal an der Rezeption nach. Leider fanden wir auch dort nicht den Geheimtipp und somit entschlossen wir erstmal nach Montevideo in die Hauptstadt weiterzufahren und ein wenig zu googlen. Die Ergebnisse zeigten, dass das Inland Uruguays kaum besiedelt ist und hauptsächlich Wiesen und Weideland für Rinder, das Hauptexportprodukt Uruguays, beheimatet.
Am zweiten Tag in Colonia machten wir unseren ersten Strandspaziergang der Reise 😍 und gingen abends in einem kleinen Restaurant lecker essen. Die Vorspeise bleibt hier allerdings aus, da uns bei den Lebensmittelpreisen (vor allem im Kontrast zu Argentinien) die Spucke weg bleibt. Auch Deutschland bleibt weit dahinter zurück: Eine Tiefkühlpizza Margarita kostet im Supermarkt 6€, normales Toast egal welcher Sorte 4€.
Generell gilt Uruguay als die Schweiz Südamerikas, aber neben den hohen Preisen zeichnet sich das kleine Land durch hohe Sicherheit und eine stabile und sehr liberale Demokratie aus.Read more
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- Day 92
- Monday, June 27, 2022
- 🌧 10 °C
- Altitude: 46 m
UruguayPlaza Libertad34°54’27” S 56°11’26” W
Montevideo: Falsche Zeit, falscher Ort
June 27, 2022 in Uruguay ⋅ 🌧 10 °C
Von Colonia ging es mit dem Bus in die Hauptstadt Uruguays, Montevideo. Reiseberichte versprachen eine der lebenswertesten Städte Südamerikas, die Neugier war also geweckt.
Wir schleppten unser Gepäck 3,5 km durch die Stadt bis zum Hostel, was auch wie ausgestorben war. Auf den ersten Blick bestach die Stadt nicht mit Charme. Die Gebäude waren runtergekommen und die Fassaden grau und angelaufen. Uns fiel beim ersten Spaziergang durch die Stadt schon auf, wie viele Obdachlose und hilfesuchende Menschen in den Hauseingängen und auf den Bürgersteigen lagen. Dieses Bild zeigte sich in den nächsten zwei Tagen immer wieder. Uruguay als Land, von dem uns berichtet wurde, als relativ wohlhabend, politisch stabil und sicher - der Stadtkern spiegelte das nicht wider.
Wir verbrachten zwei Tage mit Stadterkunden und dem Lebensmitteleinkauf für die nächsten Tage. Auf einem riesigen Markt tummelten sich tausende Menschen, eng and eng durch die Straßen, an deren Rändern alles verkauft wurde, was man sich vorstellen kann. Von Shampoo über Kinderspielzeug bis zu unzähligen Obst- und Gemüsehändlern. Die Preise waren minimal günstiger als in den Supermärkten, das lockte die Menschenmassen hierher.
An Wochenenden ist es in Millionenstädten meistens am coolsten, also verbrachten wir dieses in den Bars Montevideos. Leider konnte die Hauptstadt unserer Meinung nach auch hier nicht wirklich punkten. In der "Bar Bremen", die seit zwei Generationen von Deutschen geführt wird, lernten wir Detlef kennen, ein 70-jähriger Auswanderer und Verschwörungstheoretiker. Er erzählte uns aufgeregt von der schlimmen deutschen Regierung und dem armen Putin und der Giftspritze Corona-Impfung. Natürlich argumentierten wir dagegen an, aber eine bessere Wendung nahm das Gespräch nicht.
Auf die Frage, wie es um die Politik in seiner Wahlheimat Uruguay steht, hatte er andererseits gar keine Antworten. Uns verwunderte, wie ein Mann der Deutschland vor 30 Jahren den Rücken gekehrt hat, weil er seiner Aussage nach hier besser Arbeit fand, so viel Energie und Zeitaufwand in das "recherchieren" von Unwahrheiten, in einem aus seiner Sicht weit entfernten Land, steckt, aber derselbe nicht einmal weiß, wer gerade die Regierung in seiner Wahlheimat bildet🤷♂️ Seis drum. Etwas ermüdet von so viel Schwurbelei verließen wir die Bar. Am Tag darauf fand Dominik eine coole Veranstaltung in einem Club, doch als wir die 3 km von unserem Hostel aus zurückgelegt hatten, standen wir nur vor einem leeren Gebäude. Google Maps hat auch nicht immer recht. Die Veranstaltung fand wohl ausnahmsweise in einem 14km entfernen Ort statt. Frustriert gingen wir wieder nach Hause.
Das Wetter spielte auch die ganze Zeit nicht mit und der Wind war kalt und es zeigte sich in dem drei Tagen kein einziger Sonnenstrahl.
Wir freuten uns also nach den drei Tagen weiterzuzuiehen. Und wir haben mit einem Lächeln festgestellt, dass das der erste Ort war, seit Beginn unserer Reise, der uns nicht gut gefallen hat.
Eine spannende Sache ist doch passiert: Wir schlenderten durch die Straßen der Altstadt und fanden uns auf einmal in einem Filmset wieder. Eine Frau der Crew sagte uns, dass hier gerade die zweite Staffel der Amazon Prime Serie "Yosi, the regretful spy" über einen argentinischen Geheimagenten gedreht würde und wir konnten quasi im Filmset dabei zusehen. Warum uns keiner wegschickte, wunderte uns selber.
Wir überlegten, was wohl in der Szene zuvor passiert sein musste. Wahrscheinlich hat ein Überfall samt einer Explosion stattgefunden, denn die Schauspieler setzten desorientierte Gesichtsausdrücke auf, es würde geschrien und einige hatten Wunden geschminkt. Es wurde künstlich Staub aufgewirbelt und die Situation wirkte sehr angespannt und hektisch. Der Trailer sieht zumindest ganz spannend aus. :)
Unsere nächste Station heißt jetzt: Punta del Este.Read more

TravelerJa, Montevideo... Haltet euch nicht zu lange in Uruguay auf. Auf dem Weg nach Punta del Este vielleicht n Stopp in Piriapolis, aber sonst...

Erstaunlich was ihr alles seht. Hoffentlich geht es euch gut und es soll auch so bleiben . Bis jetzt zeigt sich Uruguay nicht von seiner besten Seite. Hoffentlich wird's bald besser. Wir wünschen euch alles alles Gute. Passt auf euch auf. [Theresia Buschheuer]
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- Day 94
- Wednesday, June 29, 2022
- ⛅ 14 °C
- Altitude: 15 m
UruguayPlaya Brava34°57’6” S 54°55’48” W
Punta del Este: Stadt im Winterschlaf
June 29, 2022 in Uruguay ⋅ ⛅ 14 °C
Nach den enttäuschenden Eindrücken vom Großstadtleben wollten wir endlich die Hauptattraktionen endecken, für die Uruguay berühmt und berüchtigt ist: Strände.🏖️
Einer der berühmtesten Orte dafür ist Punta del Este. In diesem kleinen Örtchen, 140km von Montevideo entfernt, leben nur knapp 10.000 Menschen. Im südamerikanischen Sommer strömen aber bis zu 700.000 Touristen in die Stadt, um hier ihren Urlaub zu verbringen. Punta del Este hat den Ruf das Monaco Südamerikas zu sein, weil hier wohl viele Stars und Sternchen zu sehr hohen Preisen, auf engem Raum, gesehen und gesehen werden wollen.🌟
Wir bekommen allerdings von all dem nichts mit, weil diese Stadt außerhalb der drei Sommermonate Dezember - Februar fast wie ausgestorben wirkt. Unzählige Restaurants, Bars, Einkaufsläden und Autovermietungen reihen sich hier dicht an dicht aneinander, aber an allen Türen große "cerado"-Schilder. Für uns hat das irgendwie etwas schönes und beruhgendes.
Die einzigen Meschen die man sieht sind Bauarbeiter, die alte Bettenburgen renovieren oder neue hässliche Hotelklötze aus dem Boden stampfen.
Uns erinnert die Silhouette der Stadt eher an El Arenal, als an Monaco. So viele Hotels mit 20-30 Stockwerken direkt am Strand aneinander gereiht haben wir noch nie gesehen.🏢
Sophia aber hatte zwischen den ganzen Hochhäusern ein super schönes kleines Boutique-Hotel gefunden, das durch ein Airbnb-Angebot günstiger war als jedes Hostel.😍
Hier verbrachten wir die zwei Abende im beheizten Whirlpool und hörten Podcast.
Den Tag nutzen wir für einen ausgiebigen Strandspaziergang über 13 Kilometer vom Anfang bis Ende des "Playa Brava" zu einem uns empfohlenden Café im benachbarten Ort "la Barra". Auch hier waren die Preise so exorbitant hoch, dass wir beschlossen zu kochen und nicht mehr essen zu gehen😅
Im Jacuzzi suchten wir uns dann noch eine schönes Ferienhaus im kleinen Fischerort "Punta del Diablo", zu dem wir am nächsten Morgen aufbrachen.🚍Read more
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- Day 100
- Tuesday, July 5, 2022
- ⛅ 14 °C
- Altitude: 38 m
UruguayPlaya del Rivero34°2’33” S 53°32’50” W
Punta del Diablo: 7 Tage Lagerfeuer
July 5, 2022 in Uruguay ⋅ ⛅ 14 °C
Zum Abschluss unserer Reise durch Uruguay, wollten wir noch einmal ein paar Tage komplett abschalten und relaxen, bevor das große Reisen durch den Süden Brasilien beginnt. Also mieteten wir uns ein wunderschönes Holzhäuschen mit Kamin und Blick auf's Meer, in dem um diese Jahreszeit quasi menschenleeren Punta del Diablo.
Dieser Ort besteht quasi zu 80-90% aus Ferienhäusern, die im Sommer restlos ausgebucht sein sollen. Wir hatten trotz tiefster Nebensaison Probleme eine Unterkunft zu finden, weil die meisten Besitzer im Winter nicht für eine Schlüsselübergabe in der Nähe sind oder die Häuser für die Hauptsaison auf Vordermann gebracht werden und deshalb nicht zu Verfügung stehen.
Nach stundenlanger Suche fanden wir dann glücklicherweise genau das, was wir suchten. Ein schönes Häuschen, in dem wir es uns die nächsten 6 Nächte bei Kamin-Feuer und Meeresblick gemütlich machen konnten.
Wir schlenderten abends oft am Strand entlang, der aufgrund seiner weitläufigen Dünen und der kalten Briese vom Meer ein bisschen an Nordseeurlaub im Herbst erinnerte.
Wir bemerkten direkt am ersten Tag ebenfalls, dass unter unserem auf Holzstelzen stehenden Ferienhaus ein kleiner, älterer Mischlingshund lebte, der sich dort mit gesammelten Müllsäcken und Stoffresten einen kleinen Unterschlupf gegen die nächtliche Kälte gebaut hat. Er war zu süß und lieb, um ihn nicht die nächsten Tage bei uns im Haus schlafen zu lassen☺️
Unsere Tage bestanden darin ausgedehnte Spaziergänge zu machen, Feuerholz zu suchen, ausgibig zu kochen und ansonsten das "sein" zu genießen😍 Nach der Woche hat sich unser Wunsch irgendwann mal ein Haus mit Kamin zu bewohnen noch einmal tausendfach verstärkt. Am Kamin zu sitzen und zu reden oder auch nur in die Flammen zu blicken gab uns so viel mehr, als auf dem direkt darüber hängendem Fernseher Filme oder Serien zu schauen.
Wir lernten bei einem Spaziergang zufällig Irene kennen, die hier in einem ebenfalls fast leerstehenden Boutique-Hotel direkt am Strand arbeitet. Da keine Gäste da waren, lud sie uns spontan zum Essen ein und wir verbrachten einen sehr schönen Abend zusammen. Das Hotel hat ein ernsthaftes Problem mit den wandernden Sanddünen vor Ort, die schon mehrere Feriendomizile direkt am Wasser komplett unter sich begraben haben.
Irene erzählte uns an dem Abend von einer kleinen Veranstaltung am Samstag in einer Bistro-Bar, mit Livemusik und Cocktails. Dort gingen wir dann auch zusammen mit ihr und ein paar ihrer Freunde hin. Der Abend war lang und wirklich sehr schön, da wir die einzigen Touristen hier waren und so Kontakte mit coolen Locals schließen konnten😊
Alles in allem genossen wir die entspannten Tage hier sehr und haben jetzt genug Energie getankt, um die nächsten Wochen im Süden Brasiliens wieder eine größe Schlagzahl an Aktivitäten und Erlebnissen zu haben🙏Read more





















































































































































































































































































































































































































































































































































Amk [Amk]
Traveler
Glücklich aber kaputt ❣️
Traveler
Sehr coole