Yellowstone die 2. & Grand Teton Nationa
21. September 2024 in den USA ⋅ 🌙 13 °C
Wir liegen schon im Bett (es ist kurz nach 21 Uhr). Obwohl es draußen eigentlich viel spannender wäre.
Wir haben einen richtig schönen Campingplatz mitten in der Natur südlich des Grand Teton Nationalparks gefunden. Diese Gegend soll einer der beste Plätze seinen um Elche zu spotten. Vielleicht sind diese genau jetzt auf den Wiesen vor unserem Stellplatz unterwegs. Zudem ist dies eine der Gegenden im mittleren Westen, in denen man den besten Blick auf den Sternenhimmel hat. Und heute ist eine glasklare Nacht. Die GoPro läuft gerade mit der Versuch einer guten Timelapse Aufnahme. Einen kleinen Vorgeschmack seht ihr in den Bildern, es ist traumhaft schön.
Dennoch liegen wir im Bett. Zum einen wegen der Erschöpfung. Zum anderen, weil es einfach arschkalt draußen ist, da hilft nicht mal der leckere Wein, den wir zum Abendbrot hatten.
Los ging es wieder im Yellowstone, wir hatten noch einige Spots auf der Liste. Immer begleitet von meiner adrenalin-geladenen Suche nach Elchen. Ich kann rational gar nicht so genau erklären, wieso mich das so fasziniert ein Tier in freier Wildbahn zu sehen, welches ich schon sehr oft und nah in diversen Zoos gesehen habe. Wenn wir um die Kurve fahren und ich sehe, dass sich Autos stauen und Menschen mit gezückter Kamera am Rand stehen fühlt sich das so an, wie beim Stand von 0:0 einen Elfmeter in der 90. Minute zu bekommen. Man weiß, dass die Chance groß ist zu gewinnen. Das Adrenalin steigt. Und man weiß genau, dass das Ding auch daneben gehen kann. So heute mehrfach, als Menschen wegen Hirschen oder Bisons verrückt spielten. Sogar bei einem Bären sind wir vorbei gefahren, hätte mir das vor 3 Tagen jemand erzählt, hätte ich laut gelacht.
Reisemüde sind wir aber längst noch nicht. Der Tag war geprägt von Geysiren, Mud Pools (thermale Schlammlöcher), Schwefeldämpfen, Wasserfällen und abermals faszinierenden Landschaften.
Wir haben den Steam-Boat Geysir besucht, den höchsten aktiven Geysir der Erde. Dieser ist letztmalig vor 2 Monaten ausgebrochen und ist wohl bald wieder „reif“.
Wir haben einen Schlammvulkan gesehen, in den sich Lara am liebsten reingelegt hätte.
Auf allen Wegen begegnet man immer wieder netten und freundlichen Menschen. Die Amerikaner haben immer einen lustigen Spruch auf Lager, wenn sie z.B. sehen, wie wir unsere Kinder durch die Welt tragen oder beide im Buggy sitzend die Berge hoch geschoben werden. „Good Job, Daddy“ oder „Make sure you let them pay for the ride“ waren heute meine Highlights.
Ganz besonders war für mich die Rückkehr zu den Lower Falls, einem der beeindruckendsten und schönsten Wasserfälle, die ich kenne. Zudem haben wir dieses Mal auch die Upper falls besucht, die nicht ganz so spektakulär waren, um den Sprint zu rechtfertigen, den wir vom Parkplatz hingelegt haben, weil die Kinder im Auto gewartet haben (was super gekappt hat).
Nach einer schönen Pause am Yellowstone Lake ging es weiter gen Süden zum Grand Teton National Park. Im Vergleich zu unserer Reise 2015 hatten wir heute Traumwetter und besten Blick auf die Seenlandschaft mit den dahinter liegenden Gebirgsketten.
Wie ihr vll schon geahnt habt: ich Moose mich weiter gedulden. Auch der Spaziergang zum Fluss (in Badelatschen) brachte heute nicht den gewünschten Erfolg. Aber der Wecker steht auf 06:30 Uhr - Elche sind nämlich auch Frühaufsteher. ⏰
Wünscht uns Glück 🍀Weiterlesen
Great Salt Lake & Bonneville Salt Flats
22. September 2024 in den USA ⋅ 🌙 17 °C
Wyoming. Idaho. Utah. Nevada.
4 Bundesstaaten, die wir auf unserer heutigen Etappe durchkreuzt haben. Am Ende stehen über 600km auf dem Tacho. Doch fühlt es sich nach den neuen Eindrücken gar nicht so an, als hätten wir so lange im Auto gesessen.
Los ging der Tag um 06:39 - standesgemäß wurde 1x geschlummert eh ich los Mooste. Niemand wollte mitkommen, also zog ich mir alleine die dicke Mütze auf und ging los. Eine kleine Runde über den Campingplatz bis zum Amphitheater - dem angeblichen Hotspot für Elchsichtungen. Neben meinem Atem und ein paar Spaziergängern, die wohl von ihren Hunden zum Aufstehen gedrängt wurden, sah ich nichts. Kein Elch. Kein Bär. Und ich war der einzige Hirsch weit und breit. Naja - wenigstens wach war ich jetzt. Und ein wichtiges Ziel für eine der nächsten Reisen in Europa ist natürlich klar: Schweden!
Beim Frühstück überlegten wir, wie wir den Tag angehen. Wir wussten, dass eine ordentliche Strecke auf uns wartet. Erst überlegten wir, ob wir in Salt Lake City einen Stopp in einem Freizeitpark machen. Den Plan änderten wir dann schnell als wir sahen, dass wir für ein paar Stunden Spaß am Nachmittag über 350 Dollar hätten hinlegen müssen. So entschieden wir uns auf die Zähne zu beißen und direkt zu unserem nächsten Ziel zu fahren und die Kinder mit einer kurzen Pause in einem Spielzeugladen zu überraschen.
Die schnellste Route führt uns quer durch die Pampa von Idaho bis zum Interstate 15 in Richtung Great Salt Lake. Es ist immer wieder spannend zu sehen, wie anders das Leben in solchen Regionen doch ist. Zwischen den endlos wirkenden Feldern sieht man immer mal wieder eine kleine Farm. Typisch für diese sind enorm große Fuhrparks und eine Ansammlung von einem Haufen Zeug, das unser einer als Schrott bezeichnen würde. Gereut dem Motto: könnte ich ja in 10 Jahren mal gebrauchen.
Zudem fuhren wir durch Soda Springs. Beim Vorbeifahren fiel uns das große Bayer Logo an der minenartigen Produktionsstätte auf. Google verriet uns, dass Bayer hier seit über 65 Jahren den Phosphatabbau und die Phosphorproduktion betreibt. Einer der wichtigsten Wirtschaftszweige der (wie es auf uns zumindest wirkte) stark abgehangenen Region.
Weiter ging es nach Utah, in den Mormonenstaat. Wer hier ein Bierchen kaufen will, sucht vergeblich. Alkohol wird hier nicht verkauft, Glücksspiele sind verboten. 2015 waren wir schon hier in Salt Lake City. Und die Stadt hat ein mulmiges Gefühl hinterlassen. Die Sekte ist hier allgegenwärtig. Und ob die Menschen alle so glücklich sind, wie sie vorgeben zu sein, bezweifle ich.
Wir entschieden uns die Stadt links liegen zu lassen. Es zog uns aber nochmal zum Great Salt Lake, genauer gesagt in den gleichnamigen State Park. Unter einem State Park verstanden wir bisher Gebiete, die einem National Park gleich kamen. Hier waren wir dann doch sehr überrascht, dass der 10 Dollar teure „Park“ nicht mehr war als ein Parkplatz am Seeufer mit einem kleinen Visitor Center. Da wir den Kindern eine Pause versprochen hatten, blieben wir trotzdem. Der direkte Zugang zum See wurde direkt genutzt. Aus einem „ihr könnt mit den Füßen in den See“ wurde 5 Minuten später ein „passt auf, dass wenigstens die Haare trocken bleiben.“
Ich nutzte die Chance das erste mal ganz offiziell die Drohne zu fliegen. Die Genehmigung kostete 1 Dollar.
Nach der Pause ging es noch eine gute Stunde weiter zu den Bonneville Salt Flats. Der Bonneville Lake bedeckte einst 1/3 der Fläche Utahs. Der Great Salt Lake ist nur ein kleiner Rest des sonst vollständig ausgetrockneten Salzgewässers.
Auf Bildern ahnten wir, was uns erwartet. Dachten wir. Es war unfassbar auf dieser überdimensional großen Salzpfanne zu stehen. Die unendliche Weite ist überwältigend. Die Kinder spielten mit dem Bagger, stellten aber schnell fest, dass es hier nicht viel zu buddeln gibt. Ich war wieder mit der Drohne unterwegs.
Danach ging es 10 Meilen weiter nach West Wendover zum Campingplatz. Die Stadt liegt mit einem Teil in Utah (super um Softdrinks zu kaufen) und zum anderen Teil in Nevada (super zum Alkohol trinken und im Casino zocken). Wir hingegen genossen den Abend mit selbst gemachten Burgern vor dem Wohnmobil im Schein unserer Lichterkette.Weiterlesen
Great Basin National Park & erste Canyon
23. September 2024 in den USA ⋅ 🌙 22 °C
Ein komisches Gefühl nicht zu wissen, wie spät es gerade ist. Mittlerweile haben wir uns schon ganz gut daran gewöhnt, dass wir nicht genau wissen welcher Wochentag gerade ist. Heute war die Verwirrung aber perfekt, da wir an der Zeitzonen-Grenze zwischen Utah und Nevada weiter gen Süden gereist sind.
Die Nacht war richtig gut! Es tut gut, endlich wieder in den lauen Nächten angekommen zu sein. Gut gestärkt und mit leerem Abwassertank ging es los in Richtung Great Basin National Park. Ähnlich dem Waterton Lake National Park in Kanada sahen wir eher zufällig, dass dieser fast auf unserer Route liegt. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen!
Gestern Abend versuchten wir noch kurzfristig eine Tour durch die dort liegenden Lehman Caves zu ergattern. Dafür waren wir leider jedoch zu spontan, alle Touren waren restlos ausgebucht.
Trotzdem wollten wir im Park ein paar kleine Walks machen und informierten uns im Visitor Center. Wir waren froh, dass wir die Worte des Rangers noch hören konnten. Unsere Trommelfelle wurden in den vorherigen Minuten so sehr von unseren süßen beiden Mädels beansprucht, dass ich wünschte auch wir hätten uns Lärmschutz-Kopfhörer gekauft.
Nach dem Visitor Center Besuch direkt die nächste Tragödie: Valli hat von ihrer kleinen Puppe den Schnuller verloren. Es war sicher ein amüsantes Bild für alle, die die komische deutsche Familie dabei beobachten wie sie ein Stecknadel großes gelbes Plastikstück sucht. Ergebnis: der Schnuller bleibt auf ewig in Amerika. Lara hat aber direkt angeboten einen neuen zu basteln.
Danach machten wir zwei schöne kleine Walks. Der Park wirkt total unscheinbar und auf den ersten Blick sehr trocken und leblos. Beim Erkunden der Natur wurden wir eines besseren belehrt. Überall kreucht und fleucht es. Eichhörnchen, Schmetterlinge und Eidechsen begegneten uns schon noch kurzer Zeit. Eine der vielen dort lebenden Schlangen suchten wir aber vergebens.
Der Park liegt leicht erhöht, sodass man immer einen schönen Panorama-Blick auf das flache, endlos wirkende Basin (Becken) hatte.
Danach ging es weiter tief ins Zentrum des mittleren Westensä in Richtung Zion National Park, den wir uns morgen anschauen werden. Ein bisschen fühlte es sich an wie nach Hause kommen. Die sich majestätisch auftürmenden Gesteinsformationen und Canyonschluchten direkt neben der Straße sind genau das, was uns in so guter Erinnerung geblieben ist. Und die nächsten Wochen werden voll davon sein, in all den verschieden Facetten.
Der heutige Stellplatz ist von der Umgebung nicht zu übertreffen. Wir stehen in mitten eines Canyons, ringsherum umgeben von Gesteinswänden, die in Form und Farbe stark an den Grand Canyon erinnern. Und auch der wartet noch auf uns.Weiterlesen
Zion National Park
24. September 2024 in den USA ⋅ 🌙 17 °C
Kennt ihr dieses Gefühl, wenn hinter Euch eine Polizei fährt und ihr nervös werden, obwohl ihr gar nicht falsch gemacht hat? Gedanklich wird die Checkliste durchgearbeitet:
- War ich zu schnell?
- Gehen alle meine Lichter?
- Wie lang ist eigentlich der Verbandskasten noch gültig?
So ähnlich ging es mir heute früh, als René mir schrieb, dass wir Post von einem Anwalt aus München erhalten haben. Meine gedankliche Checkliste sah wie folgt aus:
- wann waren wir das letzte Mal in München? Und ist dort etwas vorgefallen?
- habe ich irgendwo mal Fußball gestreamt?
- Habe ich bei Kleinanzeigen mal ein geschütztes Bild oder einen geschützten Text verwendet?
Kurz danach die Erleichterung: der Brief kam vom Insolvenzverwalter von FTI und teilte uns mit, dass wir für gebuchten Mietwagen ggf. In 15 Jahren auf Basis der Insolvenztabelle mit Glück ein paar Euro zurück gekommen.
Die Erleichterung war groß, das Rührei schmeckte gleich noch besser. Und die uns umgebende Kulisse machte richtig Lust auf den Zion!
Nach kurzer Fahrt (das sind wir gar nicht mehr gewöhnt) sahen wir die ersten Hinweisschilder, dass man doch bitte außerhalb parken soll und mit dem Shuttle in den Park kommen soll. Der Parkplatz wäre voll, hieß es. Was machen wir in solch einer Situation? Richtig, dreist weiter fahren und auf das Beste hoffen. Und dies wurde belohnt - vor dem Visitor Center waren noch einige freie RV Parkplätze. Von dort aus ging es dann mit einem Shuttlebus zu zwei Startpunkten für Wanderungen, die wir uns rausgesucht hatten.
Die erste (Kayenta) wollte Ines schon 2015 machen. Damals setzte sich mein Sturkopf durch, ich wollte unbedingt die berühmte Angels Landing Wanderung machen. Heute war Payback-Tag und wir fanden uns gegen 10 Uhr auf dem Kayenta Trail auf den Weg zu den Emerald Pools wieder.
Während es in Deutschland langsam aber sicher kälter wird, kamen wir heute richtig ins schwitzen. Es waren 36 Grad ohne eine einzige Wolke am Himmel. Lara war nach ein paar Minuten top motiviert die erste Pause zu machen. Zitat: „Ich freue mich auf eine krasse geile Pause.“
Ines und ich schauten uns verwundert über diese Ausdrucksweise an. Die Verwunderung ging Minuten später in Verständnis über, als Ines mich darauf Hinweis, dass auch ich alles „krass“ und „geil“ finde. Upsi…
Der Weg war atemberaubend. Wir liefen immer weiter den Berg am Rande des Zion Canyons hoch und hatten einen immer besseren Blick auf das eingerahmte Tal. Die massiven rot in der Sonne strahlenden Bergblöcke wirken surreal.
Danach ging es mit dem Shuttle weiter zu einer zweiten Wanderung, dieses Mal unten im Tal am Fluss entlang. Ein Blick nach oben lässt Demut erwecken. Und sorgt für Nackenschmerzen.
Auf der Weiterfahrt in Richtung Campingplatz durchfuhren wir den Park noch eine Weile. Ines sieht sich voll darin bestätigt, dass der Zion ihr absoluter Lieblingspark ist. Das abschließende Urteil im Auto war: „Geiler Scheiß.“ Was mich doppelt freut. Zum einen, weil Ines (und natürlich wir) einen sehr schönen Tag hatten. Zum anderen, weil ich sprachlich nicht der einzige schlechte Einfluss für die Kinder bin.
Morgen geht’s zum Bryce Canyon - jetzt wartet jeden Tag ein neues Highlight!Weiterlesen
Bryce Canyon & Capitol Reef Nat. Park
25. September 2024 in den USA ⋅ 🌙 21 °C
Surreal
Rustikal
Wunderschön
Ich habe heute überlegt mit welchen drei Worten man den Bryce Canyon am besten beschreiben kann. Doch was diese drei Worte nicht ausdrücken können ist das Gefühl, wieder hier zu sein. Für mich ein absolutes Highlight der Reise. Wir haben schon viele wunderschöne Orte gesehen. Und einige werden noch folgen. Aber der Bryce Canyon ist für mich einer der eindrücklichsten Orte die es gibt. Wenn man auf die Formationen hinabschaut kommen unweigerlich Zweifel auf, dass dies so von der Natur geschaffen wurde. Wir witzelten heute den ganzen Tag, ob die Amis den ganzen Kram vielleicht einfach mit Beton angefertigt, zurecht gekloppt und in den verschiedensten Farben angesprüht haben.
Was definitiv echt ist sind die tollen kleinen Bekanntschaften die man immer wieder macht. Gestern auf dem Campingplatz unterhielten wir uns z.B. sehr nett mit einem Pensionär aus New Hampshire, der schon viel mit seiner Frau um die Welt gereist ist. Auch die kleinen Komplimente wie heute von einer Rangerin („You are such a beautiful Family“) sind ungewohnt und schön zugleich.
Bevor wir heute früh aufbrachen machten wir noch die Reiseplanung der nächsten Tage. Touren für das Monument Valley und den Lower Antelope Canyon sind gebucht, ebenso wie Hotels in Las Vegas und im Death Valley 🥳
Im Bryce Canyon angekommen ging es erst mit dem Shuttle zu zwei Aussichtspunkten und danach zu einem kleinen Walk entlang des Panoramawegs.
Die Weiterfahrt führte uns durch den Capital Reef National Park. Wir machten zwar keine Wanderung, hielten aber immer wieder voller Erstaunen an, weil sich hier nach allen paar Meilen die Landschaft komplett änderte. Absurd, dass eingeschlossen von den kargen Steilwänden eine Obstplantage mit Äpfeln und Pfirsichen liegt.
Unser Nachtlager klingt unromantisch - in einem kleinen Ort neben einer Tankstelle. Der Platz ist aber schön ruhig und abseits der Straße und noch dazu eine Empfehlung, die Ines gefunden hat. Denn hier gibt es einen extrem guten Burgerladen, den wir zum Abendessen angesteuert haben. Als Nachtisch gab es einen riesigen „Shake“ (eher ein Eisbecher) der meines Erachtens schon alleine zu groß wäre um ihn aufzuessen. Wie gut, dass wir einen Gefrierschrank dabei haben.
Morgen geht’s weiter in den Arches National Park.Weiterlesen
Arches National Park
26. September 2024 in den USA ⋅ 🌙 23 °C
Heute früh ließen wir es mal ruhig angehen. Die vor uns liegende Strecke war überschaubar, und bei der Hitze können wir mit den Kindern eh keine großen Sprünge machen. Letzteres sollte sich als unwahr herausstellen, der Arches Nationalpark war für die Kinder heute ein absolutes Highlight. Sie sind so viel geklettert, gehüpft und haben im Sand Popo-Klatscher gemacht, dass die zu laufenden Distanzen zur Nebensache wurden. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir auf der Reise jemals eine längere Periode ohne „ich hab Hunger“, „wann sind wir da“ oder „ich will in den buggy“ erlebt haben.
Noch heute früh nach dem Frühstück, während die Kinder das Wohnmobil in eine riesige Kinderbude verwandelt haben, waren wir total stolz auf uns. Wir sind so unfassbar gut organisiert, dass wir die letzten offenen Dinge für die nächsten Tage geklärt und reserviert haben. Es konnte nichts mehr schief gehen. Dachten wir…
…so lang, bis wir am Eingang in den Nationalpark Schilder lasen, dass eine Permit benötigt wird. Die wir natürlich nicht hatten. Der Ranger klärte uns auf: zwischen 7 und 16 Uhr benötigt man eine Reservierung, um in den Park zu kommen. Diese waren für den Tag natürlich alle schon weg. Doof, dachten wir. Und wurden kreativ. 5 Minuten später waren wir in Moab, einem kleinen Ort vor den Toren des Parks. Schnell waren zwei Spielplätze gefunden. Auf dem ersten waren wir ca. eine halbe Stunde und fuhren zum nächsten. Hier hat Ines wieder was besonderes cooles gefunden. Ein kleiner Park mit mehren Spielstationen inkl. Flusslauf zum erfrischen und Sand zum backen / Burg bauen. Besonders spannend war die Musikecke mit jeder Menge unterschiedlicher Xylophone aus unterschiedliche Materialien. Nicht nur die Kinder hatten hier ihre Freude.
Danach ging es wieder zum Park, ab 16 Uhr durfte man auch ohne Reservierung einfahren. Wann waren wir da? Na klar - 15:55 Uhr. Und durften rein!
Um zu den berühmten Steinbögen zu kommen geht es erstmal steil und kurvig hinauf. Wir machten zwei sehr schöne kleine Wanderungen bei angenehmer Temperatur und traumhaften Lichtverhältnissen. Die untergehende Sonne lies die Steinriesen im feuerrotem Glanz erstrahlen. Ein kurzer Schreckmoment kam auf, als ich die Drohne am Straßenrand starten lassen wollte. Genau in dem Moment kam ein Ranger vorbei. Ich war gerade auf der Straßen abgewandten Seite am steuern. Neben Ines (die auf dem Fahrersitz wartete) hielt ein Fahrzeug an, offenbar ein Ranger. Der wollte wissen, ob das unsere Drohne ist. Geistesgegenwärtig antworte meine Frau und Partnerin in Crime trocken „no“. Während der Ranger das Auto hinter uns befragt landete ich die Drohne und wir konnten unbemerkt weiter fahren.
Lektion des Tages: keine Drohne mehr im Nationalpark. Keine Lust nochmal nach Alcatraz zu fahren.
Jetzt stehen wir auf einem offiziellen Campingplatz mitten im nirgendwo auf dem freien Feld kurz vorm Canyonland Nationalpark, den wir morgen ansteuern. Ich dachte schon Neuseeland ist einen krassen Nachthimmel. Aber der heute übertrifft alles bisher gesehene. Die GoPro macht sich gleich wieder auf den Weg.
Ebenso wie wir - in Richtung Bett😴Weiterlesen
Canyonlands National Park
27. September 2024 in den USA ⋅ 🌙 18 °C
Beim allmorgendlichen Kaffee hatte ich heute um ehrlich zu sein nicht die größten Erwartungen an unser heutiges Ziel. Obwohl wir den Canyonlands NP bisher noch nicht kannten, konnte ich mir nicht vorstellen, dass er mit Arches, Grand Canyon, Zion und Co. mithalten kann. Aber wie sagt man so schön: man lernt nie aus. Und man sollte nie zu früh urteilen.
Nachdem wir gestern in der Dunkelheit an unserem Schlafplatz ankamen, begutachteten wir während des Frühstücks erstmal die Umgebung. Ein weites Feld mit weit in der Ferne erkennbaren Canyons. Direkt neben uns starteten und landeten Heißluftballons und Paraglider.
Die Fahrt zum Park war kurz, ca. 25 Minuten nach Abfahrt erreichten wir schon das Visitor Center. Wir suchten uns zwei Trails aus. Der erste führte uns auf einen der höchsten Sandsteinberge der Umgebung. Eine Abenteuerwanderung, die den Mädels wieder gut gefallen hat. Klettern geht immer! Oben angekommen hatten wir einen phänomenalen Ausblick. Und genossen dies bei einer kurzen Snackpause. Der Renner der letzten Tage ist….(Trommelwirbel)…nein k
eine Schoki oder Gummibärchen sondern: gekochte Eier. Valli würde sich wohl den ganzen Tag davon ernähren, wenn sie dürfte.
Nach dem Abstieg ging es über ein paar Aussichtspunkte zum Grand View Point, Name war hier Programm. Man lief quasi auf der Klippe des riesigen Canyons entlang. Ohne Sicherung. Ohne Geländer. Was auf der einen Seite extrem spektakulär war, weil man einen super Blick ohne Einschränkungen auf das Canyon-Tal hatte. Auf der anderen Seite waren wir immer in Alarmbereitschaft, dass die Kinder beim Erkunden von Steinhöhlen weit genug vom Abhang entfernt waren.
Hier schlängelt sich der Colorado River durch, der uns die nächsten Tage bis zum Grand Canyon begleiten wird und auch die Landschaft hier maßgeblich geformt hat. Auch wenn man den Grand Canyon kennt, ist die Weitläufigkeit und Tiefe hier sehr beeindruckend. Wir waren uns schnell einig: hier könnte man auch gut 1-2 volle Tage verbringen.
Danach ging es über Moab zu unserem heutigen Campingplatz. In Moab nutzten wir nochmal die Gelegenheit aufzutanken (wir sind mittlerweile wieder bei 3,80 Dollar pro Gallone angekommen) und einzukaufen. Nach Moab sahen wir am Rand der Straße noch einen sehr schönen Steinbogen (ähnlich denen im Arches National Park). Ob Schicksal, göttliche Fügung, Zufall oder Glück - mir war’s Wurscht. Gedankenschnell war der Blinker gesetzt. Fast schon trotzig baute ich die Drohne auf, mit dem amerikanischen Freiheitsgefühl, dass uns außerhalb der National Parks keiner was kann. Der Flug durch den Bogen glich dem Wurf eines Dartspielers in die Triple 20. Schöner Bogen, zielsicher und mühelos. Wobei - letzteres ist gelogen.
Gegen 16:30 Uhr kamen wir an und verbrachten einen entspannten Nachmittag. Der Abend war für die Kinder ein Highlight - es war Kinonacht. Mit Snacks, Kissen und Lichterkette wurde das hintere Bett in eine gemütliche Sofaecke umgewandelt. Noch vor Beginn des Films ist die Chips-Schüssel umgefallen, sodass alles abgebaut und draußen ausgeschüttelt werden musste. Wir konnten es mit Humor nehmen - und hatten einen schönen Abend.
Ich freue mich sehr auf die nächsten Tage. Morgen geht es nach Colorado in den Mesa Verde National Park. Wir haben eine Tour mit dem Ranger zum Cliff Palace gebucht. Was das ist? Seht ihr morgen!Weiterlesen
Mesa Verde National Park
28. September 2024 in den USA ⋅ 🌙 26 °C
Wir schreiben das Jahr 1300
Für meine Schwester Valerie und mich ist heute ein Tag mit gemischten Gefühlen. Wir verlassen heute unser zu Hause. Und das für immer. Unser ganzes Leben haben wir hier unten verbracht. Ebenso wie unserer Eltern. Sicher war es nicht immer einfach. Für manche, die zu schwach waren sich an den steilen Felsen wieder nach oben zu hangeln war es wie ein Gefängnis. Für uns jedoch war es immer ein sicherer und wohliger Platz.
Wir sind sehr froh, dass unsere Großeltern dabei geholfen haben unsere kleine Stadt aufzubauen. Wir nennen sie immer „Cliff Palace“, weil es sich anfühlt als wohnt man in einem Palast mitten in einer Klippe. Irgendwie komisch, dass das Leben von Oma und Opa so anders aussah als unseres. Sie lebten noch oben, in kleinen unterirdischen Häusern neben ihren Feldern in Mesa Verde. Meine Mama hat mir erzählt, dass unsere Region von spanischen Einwanderern so genannt wurde, weil die Ebene, stark bewachsene Fläche über den Klippen an einen grünen (span. Verde) Tisch (span. Mesa) erinnert.
Dort oben wurde das Leben aber zu gefährlich. Regen, Sturm und Schnee machten es Oma und Opa immer schwerer. Auch wilde Tiere und andere Völker griffen immer wieder unsere Bewohner an. Deshalb war die Idee sehr gut, hier unter der Klippe unsere kleine neue Stadt zu errichten. Hier waren wir sicher.
Wir lebten hier mit ungefähr 100 anderen Menschen zusammen. Wir hatten alles was wir brauchten. Es gab mehrere Wohnräume, die eine kuschelig warme Feuerstelle hatten. In den Wachtürmen konnten wir hoch klettern und sehen, was in dem Canyon vor uns spannendes passiert.
Wir hatten sogar einen großen Lagerraum ganz oben unter der Klippe. Diesen brauchen wir auch ganz dringend. Denn oben hatten wir ja nach wie vor unsere Maisfelder. Wir lieben Mais. Zum Glück. Denn wir ernähren uns fast ausschließlich von Mais, Bohnen und Kürbissen.
Besonders gern war ich immer in einer unserer Kivas. Das sind die teilweise unterirdischen Zeremonie- und Versammlungsräume, die eine Feuerstelle hatten und für unsere religiösen Rituale genutzt werden. Auch wenn wir mal Besuch aus einer benachbarten Stadt hatten, konnten unsere Gäste hier schlafen. Besonders geprägt hat uns das kleine Loch in der Mitte. Es symbolisiert den Eingang zur Unterwelt und erinnert uns daran wo wir als Menschen herkommen. Für uns und unsere Kultur ist das sehr wichtig.
Auf den Dächern unserer Kivas haben sich immer wieder Leute getroffen um gemeinsam zu arbeiten. Wenn zB jemand Hilfe beim Töpfern brauchte konnte man hier her kommen und hat immer jemanden gefunden, der hilft.
Jetzt ist es aber Zeit zu gehen. Wir ziehen nun weiter. Manche von uns nach Texas, manche nach New Mexico oder Colorado. Wo wir hingehen, wissen wir noch nicht. Hauptsache wir bleiben zusammen.
Ich werde unsere Stadt vermissen und ich wünsche mir sehr, dass eines Tages Menschen zu diesem Platz zurück kehren und darüber lernen, wie wir hier früher gelebt haben. Vielleicht gibt es dann ja auch eine Organisation, die die Bedeutung unserer Kultur würdigt und unsere Wohnstätte als Weltkulturerbe schützt.
Eure LaraWeiterlesen
Monument Valley & Antelope Canyon
29. September 2024 in den USA ⋅ ⛅ 26 °C
Den heutigen Tag verbrachten wir im zu Hause des Navajo-Stammes. Ihnen wurde 1868 vertraglich ein Landstück in New Mexico, Colorado, Utah und Arizona zugesichert, welches ungefähr die Fläche von Bayern hat.
Nach eine Rührei-Frühstück und einer Stunde Fahrt sind wir beim ersten Ausflugsziel angekommen: dem berühmten Monument Valley.
Diese markanten Steinkreaturen dienten nicht nur als Filmkulisse legendärer Westernfilme (von denen wir keinen einzigen gesehen haben, weil öde und viel zu alt) sondern musste auch für die berühmten Marlboro Werbespots immer wieder her halten. Auch im Klassiker Forrest Gump sind die massiven Blöcke zu sehen.
Da wir vom letzen mal wussten, dass man mit dem Wohnmobil nicht durch das Valley fahren darf (was aus heutiger Sicht absolut nachvollziehbar ist), haben wir eine geführte Tour vorgebucht. Erwartet haben wir eine unpersönliche Massenabfertigung á la: Bus, alle einsteigen, kurzer Fotostopp, weiter, noch ein Fotostopp, fertig. Bekommen haben wir eine private Tour auf einem Pick-Up mit offenen erhöhten Sitzplätzen. Scheinbar hatten wir Glück, dass niemand anders diese Zeit gebucht hat. Unsere Fahrerin war sehr nett und wirkte etwas unsicher, fast als würde sie die Tour zum ersten Mal machen. Sie erzählte uns während der extrem holprigen Fahrt (die Kinder hatten riesig viel Spaß) immer wieder spannende Geschichten, dass sie selbst im Valley lebt. Aktuell sind es circa 300 Navajo, die dauerhaft hier leben und ihre Traditionen erhalten. Schwer vorstellbar wie das geht so nah an der modernen Zivilisation. Bei der Fahrt durch das Valley hielten wir immer wieder an und bekamen spannende Informationen. Bei jemanden Stopp gab es kleine Stände, an denen Schmuck, Essen oder Souvenirs verkauft wurden. Das empfohlene „Fry Bread“ haben wir direkt probiert - Sau lecker!
Nach fast 2 Stunden kamen wir wieder am Parkplatz an und waren sehr glücklich mehr gesehen und erfahren zu haben als den Blick vom Parkplatz. Auch die Erkenntnis, dass Valerie dazu in der Lage ist bei Erschütterung die einem Erdbeben der Stärke 6 gleichen zu schlafen, ist faszinierend.
Kurz nach Ausfahrt aus dem Park und dem Ende der „No Drone Zone“ ging es nochmal in die Luft.
Danach stand die nächster Etappe auf dem Programm: 2h bis nach Page. Zwischendurch ein kurzer Boxenstopp an der Tankstelle für 3,18 Dollar die Gallone, einfach nur herrlich 🥳
In Page angekommen erstmal Verwirrung: wie spät ist es eigentlich? Wieder mal das Spiel mit den beiden Zeitzonen, dann war aber klar, wir hatten noch etwas Zeit bevor die Tour im Lower Antelope Canyon startet.
Die nutzte ich, um mir in Page neue Freunde zu machen.
Tatort 1: Tankstelle
Wir wollten unser Propan Tank auffüllen. Die Dame hatte schon von Beginn an nicht so viel Lust darauf. Dann versuchte sie 5 Minuten vergebliche den Schlauch anzuschließen, was komisch aussah, da sie die Verbindungsschelle in die falsche Richtung drehte. Ich fragt, ob ich es mal versuchen darf. Sie reagiert nicht. Ich fragte nochmal. Total genervt gab sie mir das Teil. Nach 10 Sekunden und einem kurzen „There you go“ präsentiere ich den Anschluss und sah ihr an, dass sie froh war mich wieder von hinten zu sehen.
Tatort 2: Lower Antelope Canyon
Wo sind nur die guten alten Zeiten geblieben? Wir werden echt alt…
2015 war es noch gar kein Problem seine GoPro auf dem Selfie-Stick oder einen Rucksack mitzunehmen. Beides steht jetzt auf der „Verboten“ Liste. Schlau wie wir sind nahm ich die GoPro einfach auf meinen Brustgurt. Beim Einlass wies mich eine junge Dame darauf hin, dass GoPro generell nicht erlaubt ist. Der folgende Dialog lief ungefähr so ab:
Martin: warum darf ich die GoPro nicht mitnehmen?
Dame: weil man nicht filmen darf.
Martin: und wieso darf man ein Handy mitnehmen?
Dame: um Fotos zu machen.
Martin: aber damit kann man auch Filme machen
Dame: das wird von uns vorher deaktiviert
Martin: wie soll das gehen?
Dame: reden sie am besten mit meinem Boss da vorne.
Das Ende vom Lied ist klar: ich habe keine sinnvolle Antwort bekommen und durfte die GoPro zurück zum Auto bringen. Auch die beiden und ich sind leider keine Freunde geworden
Dafür war die Tour wieder (unser 3. Mal) traumhaft schön. Nur der Guide war etwas nervig mit seinen ach so tollen Fotoideen. Wir haben im Canyon noch ein Pärchen aus Sondershausen kennengelernt, die Welt ist manchmal echt klein.
Jetzt stehen wir auf einem Platz direkt am Lake Powell, auf dem wir damals schon mit meinen Eltern übernachtet haben. Damals noch frei, mitten in der Wildnis, heute auf einem offiziellen kleine (und sehr günstigen) Campingplatz.
Morgen geht’s zum Grand Canyon - und danach wartet ein Urlaub vom Urlaub in Vegas!Weiterlesen
Horseshoe Bend & Grand Canyon
30. September 2024 in den USA ⋅ 🌙 21 °C
Was für eine grottige Nacht. Es waren gefühlte 35 Grad. Das nächtliche hin und her wälzen sorgte für Müdigkeit am Morgen. Diese war aber schnell verschwunden. Nach dem Frühstück erreichten wir nach nicht einmal 10 Minuten Fahrt das erste Ziel, den Horseshoe Bend. Der sich hufeisenförmig durch den Canyon schlängelnde Colorado River ist ein Bild, was die meisten bestimmt schon mal irgendwo auf Instagram oder Facebook gesehen haben. Dennoch mussten wir zum wiederholten Male feststellen: die guten alten Zeiten sind vorbei. Vor 9 Jahren fuhren wir einfach rechts von der Straße ab, liefen 5 Minuten und waren mit einer handvoll anderer Touristen dort. Heute fährt man an einem kleinen Häuschen vorbei, in dem ein lächelnd freundlicher Mitarbeiter darauf wartet die Kreditkarte in Empfang zu nehmen und 10 Dollar für die Besichtigung und Nutzung des riesigen Parkplatzes zu kassieren. Das Panorama war trotzdem wieder ein tolles Erlebnis, auch wenn schon am Morgen echt viel los war.
Danach ging es weiter zum Grand Canyon. Die 2 stündige Fahrt dort hin versüßten wir uns mit einem kleinen Spiel. Wir haben während der Reise festgestellt, dass man immer mal wieder sehr euphorisch gegrüßt wird, wenn ein Wohnmobil der selben Firma (Cruise America) vorbei fährt. Dies haben wir uns zueigen gemacht und winken jetzt auch immer exzessiv und warten gespannt auf die Reaktionen. Die heutige Challenge war, dass wir uns immer abwechselnd für den anderen irgend eine affige Geste überlegt haben, die dann beim nächsten Schwestern-Gefährt zu präsentieren ist. Wir haben Tränen gelacht als wir Hühner imitiert , einen Techno Dancemove dargestellt oder eine andere Checker Pose präsentiert haben. Manch ein Urlaubspärchen sitzt wahrscheinlich jetzt noch am Tisch und grübelt was für Bekloppte das heute waren.
Wir hatten die letzten Tage unsere Planung immer mal wieder geändert. Letztendlich haben wir uns dafür entschieden wieder den South Rim (dem südlichen Rand und Zugang zum Canyon) anzufahren, weil dieser uns am besten gefällt. Und auch heute hat das moderne Naturweltwunder es wieder geschafft Ehrfurcht zu wecken. Die Weite und Tiefe ist unübertroffen. Wir haben immer wieder angehalten, die Aussicht genossen und den Kindern dabei zugeschaut wie sie wieder einen neuen Baum oder Stein zum klettern gefunden haben. Gerne hätte ich die Drohne ausgepackt, aber die Vernunft hat gesiegt.
Morgen geht’s weiter in Richtung Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten. 🥳Weiterlesen
Route 66 & Las Vegas
1. Oktober 2024 in den USA ⋅ 🌙 31 °C
„Das geht nicht.“ Ein Satz, den man immer wieder hört. Sowohl privat, als auch beruflich. Manchmal ist das auch so und man muss das akzeptieren. Ich habe aber auch schon sehr oft erlebt, dass aus einem „das geht nicht“ mit etwas Hartnäckigkeit und Kreativität doch ein „das kriegen wir hin“ werden kann.
Der heutige Tag und die Planung der nächsten Tage war geprägt von einigen ziemlich nervigen Problemen, die uns einige Nerven gekostet haben. Auch wir dachten oftmals, dass geht alles nicht. Jetzt können wir aber guten Gewissens sagen: wir haben es hingekriegt!
Die Problemliste:
1.) Wir wollten eigentlich vom 04.-06.10. nach Las Vegas. An dem Wochenende sind die guten Hotels jedoch sehr teuer
2.) Wir wollen eigentlich nochmal ins Death Valley, dürfen mit dem Wohnmobil aufgrund der hohen Temperaturen aber nicht rein
3.) Wir brauchen in Las Vegas einen sicheren Stellplatz für unser Wohnmobil
4.) am 29.09. ist unser Generator im Wohnmobil ausgestiegen. Wir können seitdem nicht mehr die Klimaanlage oder Mikrowelle nutzen, wenn wir ohne Stromanschluss parken. Dies ist bei Temperaturen weit über 30 Grad fatal.
5.) Heute auf dem Weg nach Las Vegas haben wir etwas zu lange im stehen den Motor und die Klimaanlage laufen lassen. Resultat war, dass die Kühlflüssigkeit heiß lief, durch den hohen Druck auslief und die Motortemperatur anstieg. Und das am Hoover Damm bei 36 Grad.
Unser Masterplan:
Nachdem der Generator ausgefallen ist schaute ich, wo die nächste Cruise America Location ist…Las Vegas! Wir sind eh sehr gut in der Zeit und konnten uns gut vorstellen einfach ein paar Tage länger in Vegas zu bleiben. Der schnelle Check bei Booking.com zeigte, dass die Preise für diese Woche sehr gut waren (Problem 1 gelöst). Also entschieden wir uns, nach einem Tag im Grand Canyon über ein Stück auf der Route 66 direkt nach Vegas zu fahren.
Das Death Valley ist ca. 2h von Vegas entfernt. Aber wir sahen, dass die Mietwagen in der Stadt recht günstig sind. Also entschieden wir uns für einen Tag (Freitag) einen Mietwagen zu nehmen und eine Nacht im Death Valley zu schlafen, ehe wir Samstag nach Vegas zurück kehren (Problem 2 gelöst).
Bei den Problemen 3, 4 und 5 schlugen wir gleich 3 Fliegen mit einer Klappe. Wir fuhren heute direkt nach Ankunft in Vegas zum Cruise America Office (leider erst zum falschen, was uns aufgrund eines Staus 1h gekostet hat). Wir haben alles so eingefädelt, dass alles am Wohnmobil repariert wird und wir den Wagen erst nächste Woche Montag (nach unserem Vegas Trip) wieder abholen müssen. Wir sparen uns den Parkplatz, und kriegen sogar noch eine Rückerstattung von mindestens einem Tag für die Umstände. Besser hätte es eigentlich nicht laufen können🥳
Unser Hotel für die nächsten 3 Nächte ist das Paris Las Vegas, im absoluten Zentrum des Strips, direkt gegenüber des Bellagios. Hotel ist für dieses Gebäude eine Untertreibung. Wir sind in der 29. Etage. Zum Ausgang läuft man dann nochmal mindestens 5 Minuten vorbei an mehren Restaurants, Luxus Boutiquen und endlosen, bunt glitzernden Spielautomaten-Flächen. Der Pool war heute schon ein absolutes Highlight und wird die nächsten Tage sicher noch intensiv genutzt. Der Abendspaziergang war unglaublich. Wir haben in knapp einer Stunde so viele Dinge gesehen, die einfach nur sprachlos machen. Das einzige was wir echt lange suchten war eine Flasche Wasser. Die nächsten 3 Tage werden etwas ganz besonders. 💫Weiterlesen
Las Vegas - eine Reise um die halbe Welt
2. Oktober 2024 in den USA ⋅ 🌙 37 °C
Wir wussten ja, dass wir dieses (und nächstes) Jahr das große Privileg haben 1x um die gesamte Welt zu reisen. In kürzester Zeit können wir so viele Länder, Kulturen und Lebensweisen kennenlernen. Dies ist uns heute auch gelungen, wir sind zumindest 1x um die halbe Welt gereist.
Aufgewacht sind wir in Frankreich Paris. Die Betten sind kuschelig weich, das Zimmer modern und chic eingerichtet. Der Morgenspaziergang führte uns vorbei am Arc de Triomphe und dem Eiffelturm. Dann stiegen wir in eine Zeitkapsel - und waren 15 Minuten später in New York zum Frühstücken. Direkt neben der Brooklyn Bridge saßen wir gemütlich in einem stilechten Diner. Für uns gab es Ei Benedikt auf English Muffins mit Hash Browns u. Sauce Hollandaise. Mega lecker! Die Kinder hatten Pancakes und krochen mehr auf dem Boden rum, als dass sie am Tisch saßen.
Danach ging es vorbei am Empire State Building wieder zurück zur Zeitkapsel. Wir wollen doch nochmal nach Paris. Dort hatten wir nämlich einen schönen Pool direkt unter dem Eifelturm entdeckt. Ein absoluter Geheimtipp. Bei chilliger Lounge Musik spielten wir Monster und Kinder, die von jenem verfolgt werden.
Nach einem Power Nap ging es wieder in die Zeitkapsel. Wir hatten Lust auf Italien, also ging es nach Rom! Wir machten das klassische Touri Programm. Erst vorbei am Colosseum und dann direkt zum Trevi-Brunnen. Den obligatorischen Münzwurf über die Schulter sparten wir uns aber.
Wir schlenderten noch etwas durch die Einkaufspassagen ehe die Kinder unbedingt nochmal zurück nach Paris wollten. Also wieder in die Kapsel und zurück in den Pool. Nach einem schnellen Abendessen in China wollten wir abends eigentlich noch einen Vulkanausbruch beobachten. Als wir dort waren stellte sich jedoch heraus, dass der Vulkan (und das gleichnamige Mirage Hotel) dauerhaft erloschen sind.
Eine Alternative war schnell gefunden. Venedig stand auch schon länger auf der Bucket Liste. Also schauten wir noch schnell am Markusturm vorbei und beobachteten die Gondolas bei der Fahrt durch die Kanäle. Dann waren wir aber wirklich fertig und wir stiegen ein letztes Mal in die Kapsel. Wieder zurück nach Paris - die Betten sind hier einfach zu bequem.
Gute Nacht 💤Weiterlesen
Las Vegas - Urlaub vom Urlaub
3. Oktober 2024 in den USA ⋅ 🌙 31 °C
Heute haben wir genau das gemacht, was wir wollten. Einfach mal einen Tag nichts tun. Na gut, so richtig hat das auch nur bis zum Abend geklappt.
Bis dahin war hardcore chillen angesagt, inklusive ausgedehnten Mittagsschlaf und einer Runde Pool für Lara und mich.
Wir merken, dass die letzten Tag ordentlich geschlaucht haben. Einerseits körperlich, andererseits aber auch mental. Die vielen Eindrücke müssen erstmal verarbeitet werden. Da tut es ganz gut mal einen Tag zu haben, an dem nicht so viel Neues zu verarbeiten ist. Ich denke, dass genau das auf der AIDA Weltreise ein großer Vorteil sein wird. Die Seetage werden uns immer wieder die Möglichkeit geben die Akkus aufzuladen und mit voller Kraft jedes Land und jede Stadt so intensiv wie möglich zu erkunden.
Nachdem wir heute gut ausgeschlafen waren haben hat Ines fürs Abendessen einen Tisch bei einem Italiener zwischen Flamingo und LINQ Hotel reserviert. Auf dem Weg dorthin haben wir noch schnell den namensgebenden, pinkfarbenen Vögeln einen Besuch abgestattet, die im Innenhof des Flamingo-Hotels ihre eigene Grünoase haben.
Schon während des Essens haben die Kinder das Objekt der Begierde für den Nachtisch entdeckt, ein Zuckerwatte-Roboter. Ich muss schon sagen: auch für uns total faszinierend bei der akkuraten Zubereitung des Blüten-förmigen Zuckerballs zuzusehen.
Danach ging es direkt zum nächsten Highlight für Groß und Klein - eine Fahrt mit dem High Roller. Das ca. 170m hohe Riesenrad ist buchstäblich riesig. Es überragt die Skyline des Strips und der gesamten Stadt. Die Kabinen sind größer als manche 1-Zimmer Wohnung in München oder Berlin. Und wir hatten das Glück mit gerade mal 2 anderen Gästen ganz alleine eine Kabine zu bekommen, während andere voll mit Menschen war - perfekt!
Für mich war das absolute Highlight während der 30 minütigen Umrundung die perfekte Sicht auf „The Sphere“. Sie ist nicht nur das größte kugelförmige Gebäude der Welt. Mit über 50 Mio. LEDs bildet die Oberfläche des imposanten Bauwerks die weltweit größte LED-Wand. Absolut beeindruckend die Qualität, Helligkeit und perfekt abgestimmten Illusionen von oben zu beobachten.
Danach ging es wieder zurück ins Paris - unsere letzte Nacht steht hier an. Morgen holen wir im Bellagio unseren Mietwagen ab und fahren ins Death Valley. Samstag und Sonntag kehren wir zurück, dieses Mal ins Circus Circus. Der zum Hotel gehörende Wasserpark macht die Kinder schon jetzt ganz aufgeregt.
Außerdem möchte ich nicht mit Ines in die Geschichte eingehen 3 mal in Las Vegas gewesen zu sein und kein einziges Mal das berühmte „Welcome to Fabulouse Las Vegas“ gesehen zu haben.Weiterlesen
Death Valley
4. Oktober 2024 in den USA ⋅ 🌙 34 °C
In den letzten Tagen wurden hunderte Temperaturrekorde in den USA gebrochen. Wir erleben die wärmsten Oktober Tage in Las Vegas seit den 80er Jahren. Die Temperaturen stiegen am Nachmittag auf über 39 Grad. Jedes Mal ein absoluter Schock, wenn man aus den klimatisierten Hotels mit Anlauf in die Hitzemauer rennt.
Viele Menschen würden sich ins Zimmer oder den Pool flüchten. Wir hingegen holten heute nach dem Check-Out unseren Mietwagen ab, um ins Death Valley zu fahren. Das Todestal, indem nur die wenigen Überlebenskünstler wie Skorpione oder Kojoten unterwegs sind, gilt als der heißeste und gleichzeitig tiefste Ort (Badwater Basin - 86m unter dem Meeresspiegel) Nordamerikas. Ein Glück haben wir einen schicken GMC SUV bekommen, der gut klimatisiert ist und wir nun auch dazu gelernt haben, dass es nicht so clever ist den Motor längere Zeit im stehen mit A/C laufen zu lassen…
Nach ca. 2h Fahrt kamen wir im Park an genossen die Aussicht auf die zwar karge aber keineswegs langweilige Landschaft. Unverwechselbar sind die verschiedenen Farbtöne der Steinhänge, die das Tal von beiden Seiten einrahmen. Diese sorgen auch für die Hitze, denn Niederschläge fallen oft nur auf der Tal-abgewandten Seite der Bergketten. Im Tal selbst gibt es maximal 1-2 Regentage im Jahr.
Am Visitor-Center angekommen sahen wir Schwarz auf Weiß, bzw. Gelb auf Schwarz, wie heiß es war: 111 Grad Fahrenheit, bzw. 44 Grad Celsius. Nach kurzer Mittagspause ging es weiter zu ein paar Aussichtspunkten, bei denen wir immer nur kurz ausstiegen.
Bevor es zu unserem Hotel für die Nacht ging, fuhren wir noch zu einer Geisterstadt, kurz vor den Toren des Nationalparks. Rhyolite erlangte 1904 zu großem Ruhm als Minenstadt mit großem Goldvorkommen. Schnell lebten hier über 10.000 Menschen. Viele Gebäude wurden gebaut, wie etwas eine Schule und ein Gefängnis. 10 Jahre später war der Rausch aber schon vorbei, das Gold leer und der Grund fürs hier Wohnen obsolet. 1919 verließ der letzte Bewohner (der Postboote) die Stadt. Es ist sehr faszinierend durch eine solche Geisterstadt zu laufen und die Überbleibsel zu entdecken. Beim Weg zu einem Haus, dass nur aus Flaschen gebaut wurde, hörte ich direkt neben mir ein Geräusch, dass mich an einen Rasensprenger erinnerte. Das war aber hier mehr als unwahrscheinlich. Mit Erschrecken stellte ich fest, dass direkt neben mir eine Klapperschlange lag, die sich offenbar bedroht fühlte und vor sich hin rasselte. Mit etwas Abstand aber ein absolutes Highlight für uns und die Kinder.
Danach ging es zum Hotel - einem Casino Inn - irgendwo im nirgendwo. Seit wir hier 2015 mal eine Nacht verbracht haben, scheint die Zeit still gestanden zu haben. Immer noch das selbe urige Ambiente. Und auch das Ribeye Steak schmeckt noch so lecker wie damals. Irgendwie ein beruhigendes und schönes Gefühl, nachdem sich so viel verändert hat.
Nach dem Essen wanderten noch ein paar Dollar in den Automaten während im Hintergrund live von einem Sänger aus Vegas eine eher mittelmäßige, aber unterhaltsame Vorstellung hingelegt wurde. Bilanz: 2,75 Dollar Gewinn 💸
Morgen geht’s zurück nach Las Vegas - 2 weiter Nächte warten auf uns. Dieses Mal im Circus Circus 🎪Weiterlesen
Back in Vegas - Was für ein Zirkus
5. Oktober 2024 in den USA ⋅ 🌙 30 °C
Wir sind zurück in der Stadt, in der man sein Hotel betritt und erstmal einen 15-Minuten Marsch durch Casinos, Einkaufsstraßen und Freizeitparks hinlegt, um im Hotelzimmer anzukommen. Zum Glück waren wir gut gestärkt heute früh im Death Valley gestartet. Ich habe mich für den Breakfast Burger entschieden und war bei meiner Wahl zu naiv. Ich hätte wohl damit rechnen müssen, dass ich einen 2000 Kalorien Berg serviert bekomme, den ich gerade so zum Abendessen nach einer riesigen Wanderung schaffen würde. Bei Ines gabs Haferflocken mit Früchten, die Kinder hatten Pancakes und Waffeln. Auch hier wäre die halbe Portion absolut ausreichend gewesen.
Nach der Mietwagen-Rückgabe im Bellagio ging es mit den Uber zum Circus Circus Hotel. Die Kinder waren erschöpft, die Laune im Keller. Um diese wieder in den 7. Stock zu heben, auf dem wir die nächsten 2 Tage gastieren, fand erstmal einen Power Nap statt. Valli hätte auch noch länger schlafen können, aber wir wollten nochmal in den Wasserpark des Hotels. Der Rutschen-Turm sieht schon aus der Entfernung sehr beeindruckend aus, aber nicht so als wäre ein absoluter Adrenalin-Kick zu erwarten. Ich dachte immer die Freefall-Looping Rutsche aus dem Palm Beach kann nichts toppen. Bis heute. Lara durfte leider nicht rutschen, obwohl sie sich sehr darauf gefreut hatte. Aber der Wasserspielplatz war eine gute Entschädigung.
Danach haben wir uns umgezogen und den Adventure-Dome, einen Indoor Freizeitpark unter einer riesigen rosa-farbenen Glaskuppel erkundet. Kurz von dem Eingang gönnten wir uns eine Fahrt in der Spongebob-Bahn. Kann man mal machen, kann man (vor allem für den Preis) aber auch einfach lassen. Nachdem Lara sich so auf die Rutschen gefreut hat und auch Valli mitfahren konnte, war das aber eine gute Alternative und die Kinder hatten ihren Spaß. Im Dome selbst kann man entweder einen Tagespass erwerben und erhält für 60 Dollar (30 Dollar für Kinder) ein Armband und damit Zutritt zu allen großen Fahrgeschäften. Da wir maximal 1-2 Fahrten machen wollten haben wir ein paar Dollar Guthaben auf unsere Karte geladen. Wie wir dann aber feststellten konnte man mit dieser Karte keine Fahrgeschäfte besuchen, sondern nur Spielautomaten nutzen und an kleinen Ständen zahlen. Da Valerie aber schon ein Riesenrad als das Objekt der Begierde auserkoren hat, spielten wir mal wieder die Dreistigkeitskarte. Wir stellten uns einfach mal an, da der Mitarbeiter nicht so motiviert wirkte und augenscheinlich gar nicht kontrollierte, ob man ein Band hatte oder nicht. Zack - wenig später saßen wir im Riesenrad und genossen die kostenlose Aussicht. Wir machten dann aber den selben Fehler wie viele hier im Casino. Wir wollten mehr. Also stellte ich mich mit den Kindern beim nächsten Karussell an. Dort war der Mitarbeit deutlich motivierter. Danach folgte der Walk of Shame zurück aus der Schlange. Ines zückte bei einem anderen Karussell nochmal eine Trumpfkarte - ihren Charme. Wenig später saßen die zwei Mäuse quietsch vergnügt in einem Flugzeug und drehten ihre Runden. Bei den Automaten hatten wir wenig Erfolg. Wir wollten aber nicht mit leeren Händen gehen. Also gingen wir zum Angeln. Nach zwei Versuchen hatten wir zwei kleine Kuscheltiere. Alle waren zufrieden.
Danach ging es nochmal aufs Zimmer und nochmal los in die Nacht. Heutiges Ziel war die Downtown von Las Vegas, genauer gesagt die Fremont Experience Street. Sie war der Touristenmagnet der Stadt, bevor der Strip entstand. Heute ist die Straße überdacht mit einer LED Decke, auf der jede Stunde eine Show läuft. Bei uns um 20 Uhr synchronisiert mit den Beats bekannter Shakira Songs. Vorbei am berühmten Golden Nugget, verlorenen Existenzen, fast nackten Frauen, Straßenkünstlern und solchen, die es mal werden wollen (und offensichtlich nie werden) ging es die Straße entlang, bis wir wieder in Richtung Hotel gefahren sind. Nun ausgestattet mit zwei aufblasbaren XXL Spongebob Keulen, die uns von einer Familie geschenkt wurden. Ich frage mich jetzt, ob das lieb war oder ein Akt des Teufels, so nervig sind die Dinger.
Morgen dann endgültig der letzter Tag hier. Und noch immer haben wir das berühmte Zeichen nicht live gesehen. Auf dass wir morgen die letzte Chance nutzen. Fest steht, dass wir morgen blau machen 💙💙💙Weiterlesen
Las Vegas - Grande Finale
6. Oktober 2024 in den USA ⋅ 🌙 29 °C
We are so done! Begeistert, geflasht, erschöpft und vor allem glücklich. Glücklich, weil 6 unfassbare Tage hinter uns liegen. Aber auch glücklich ab morgen wieder in unserem gemütlichen fahrenden zu Hause weiterziehen, welches wir mittlerweile echt richtig vermissen.
Der Vormittag war chillig, wir haben etwas länger als sonst geschlafen und sind dann nochmal auf zu einer Runde zu den Spielautomaten für Kinder, auf der Karte waren noch ein paar Dollar, die umgesetzt werden wollten. Ines erfüllte sich einen kleinen, durch diverse Highschool Rom Com Filme geförderten Traum. Endlich selbst mal auf einer Dance-Maschine stehen und taktvoll die Füße auf die aufleuchtenden Pfeile zu führen. Ich fand es sah super aus, auch wenn die Maschine nach ca. 20 Sekunden der Meinung war, dass sie Game Over sei.
Die Kinder fuhren nochmal mit Autos durch eine virtuelle Gegend in der sie Monster-artige XXL Insekten abschießen mussten. Valerie mimte den Bleifuß auf dem Gaspedal während Lara es am Lenkrad schaffte jedes mögliche Hindernis mitzunehmen. Zum Glück ist der Führerschein noch ein paar Jahre entfernt. Besonders spektakulär war das Einlösen unserer gesammelten Punkte an diversen Spielautomaten. Unser uneingeschränktes Geschick und die unerschöpfliche Cleverness brachten uns überragende 81 Punkte ein. Wir wussten bei der riesigen Auswahl in dieser Kategorie gar nicht, was wir alles nehmen sollten. Und wir hätten nie gedacht, dass es so viel wird. Die Ausbeute im Überblick:
- 2x Armband mit Zuckerringen (2x25 Punkte)
- 1x Mini Plastik-Frosch (25 Punkte)
- 2 eklige Bonbons (2x 3 Punkte)
Danach ging es für Ines und die Kinder zum Mittagsschlaf und für mich mit dem Uber zu Cruise America um das Wohnmobil zu holen. Alles hat super geklappt, alles ist repariert und es fühlt sich super an wieder „daheim“ zu sein. Jetzt steht es unten auf dem Parkplatz und wartet auf unseren morgigen Einzug.
Am Nachmittag ging es zum anderen Ende des Strips genauer gesagt ins Luxor. Dort standen 2 der 4 letzten Highlights an. Zuerst gingen wir in die Titanic Ausstellung, die wirklich unter die Haut ging. Dokumentierte Schicksale von einzelnen Personen oder Familien, viele Originale die in diversen Expeditionen gerettet wurden (inkl. eines riesigen Seitenteil des Schiffs) und exakt nachgebildete Räumlichkeiten wie zB die Kabinen erinnerten daran, dass Jack und Rose eigentlich nebensächlich sind.
Danach ging es zur Blue Man Group. Diese habe ich vor ein paar Wochen schon in Berlin mit meinem Team im Rahmen unseres Abschluss-Events erlebt. Die Show hier war noch spektakulärer, auch wenn einige Elemente gleich waren. Eine absolute Empfehlung auch für Kinder (zum Glück hatten wir für beide einen Gehörschutz dabei).
Nun war es an der Zeit. Lara und Valerie konnten gar nicht verstehen, wieso wir jetzt 25 Minuten durch die Gegend laufen, um ein langweiliges Schild anzuschauen. Wenn man darüber nachdenkt, ist das wirklich bescheuert. Aber es gehört irgendwie dazu. Dann war es soweit. Um 19:05 Uhr Ortszeit machten wir das erste Bild vom „Welcome to Fabulous Las Vegas“ Sign. Wahnsinn wie viel hier los ist, Elvis war auch am Start und besang ein Hochzeitspärchen. Aber es hat sich gelohnt.
Das letzt Highlight wartete dann in unserem Hotel, dort finden über den Tag verteilt in einer kleinen Manege kostenfreie Aufführungen statt. Um 20:30 Uhr stand „Balance Ball“ auf dem Programm. Zuerst trat ein Clown auf, und machte einige Kunststücke mit seinem Hut und einem Diabolo Spiel. Danach folgte eine Akrobatin, die so gelenkig war wie kein anderer Mensch, den ich jemals gesehen habe. Die kurzweilige Show war echt Spitze.
Jetzt haben wir aber wirklich genug und freuen uns morgen nach Kalifornien zurück zu kehren. Nächstes Ziel: LA - HollywoodWeiterlesen
Los Angeles - Hollywood
7. Oktober 2024 in den USA ⋅ ⛅ 21 °C
Die Vorfreude war groß - heute früh haben wir schnell unsere Sachen gepackt und uns auf schnellstem Weg zu unserem lieb gewonnen Wohnmobil begeben. Der erste Stopp war ein Walmart in der Nähe, um unsere Vorräte für die nächsten Tage aufzufüllen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich irgendwann mal keinen Bock mehr auf Fastfood habe. Aber nach den letzten Tagen freuen wir uns alle endlich mal wieder auf gesündere und ausgewogenere Kost.
Danach ging es weiter Richtung LA - eine 4h Etappe. Wir teilten uns mit dem Fahren rein, trotzdem war es heute echt anstrengend, weil die Straßen sehr voll waren.
Zudem machte der Kühlschrank schlechte Laune. Die Lampe leuchtete mal wieder rot. Unser Geheimtrick (ausschalten und wieder einschalten funktionierte dieses Mal nicht). Der Touchscreen reagierte nicht mehr. Ich setzte die geballten Kompentenzen aus meinem Ingenieursstudiums ein und haute mal mit der flachen Hand drauf. Half leider nicht. Dann kam die große Kunst: einfach mal aufmachen und reinschauen. Blende ab, Knopfleiste abgezogen, Knopfleiste wieder dran geklebt, Blende aufgesetzt. Zack, es ging wieder. Ich fühlte mich wie MacGyver höchst persönlich. Dann der oft trainierte Geheimtrick und der Kühlschrank lief wieder.
In LA steuerten wir einen Parkplatz in der Nähe von Hollywood an, auf dem das Stehen und Übernachten in einem Camper wohl geduldet wird, aber eher in der Grauzone liegt. We give it a try. Mal sehen, ob wir die Nacht gehen (fahren) müssen.
Nach Ankunft und einem kleinen Snack (für uns gabs Wein, weil wir Platz im Kühlschrank brauchten), fuhren wir mit der Metro nochmal zum Hollywood Boulevard. Schon nach dem Ausstieg entdecken wir die ersten Sterne auf dem Boden, die uns den ganzen Spaziergang lang begleiteten. Wir liefen bis zum Dolby Theatre, in dem jedes Jahr die Oscars verliehen werden. Zwischen den Häusern erhaschten wir immer mal wieder einen Blick auf den in den Hills trohnende Hollywood Schriftzug, an dem wir 2015 mit einem Helicopter vorbei gerauscht sind.
Jetzt sind wir wieder zurück im Wohnmobil und versuchen früh zu schlafen. Denn morgen wollen wir fit sein für das nächste große Highlight. Die Universal Film Studios 🥳 🎢Weiterlesen
Universal Studios Hollywood
8. Oktober 2024 in den USA ⋅ ☀️ 27 °C
Wow wow wow! Was für ein Tag! Dieser begann entspannt mit Rührei und Kaffee. Wir wurden nicht von unserem Parkplatz verwiesen, auch wenn gegen Mitternacht ein Security Auto mit den Scheinwerfern frontal in unser Wohnmobil leuchtete, sodass man hätte denken können auf einem Fußballplatz mit Flutlicht zu stehen.
Der Park machte um 10 Uhr auf. Wann geht die deutsche Familie los? Korrekt, 9:15 Uhr, um noch vor Öffnung der Tore vor Ort zu sein. Wir waren aber nicht die einzigen mit dieser Idee und scheinbar werden die Tore sogar vor 10 geöffnet. Egal, wir waren trotzdem noch gut in der Zeit und gingen direkt zum ersten Fahrgeschäft, was wir unbedingt mit Lara machen wollten und gemäß unserer Recherche immer die längsten Anstehzeiten hat - der Simpsons-Ride. Eine virtuelle und sehr rasante Achterbahn-Fahrt durch die Welt der kleinen gelben Männchen. Lara fand es Mega gut. Wir auch - wobei mir danach etwas schwindelig war. Man wird nicht jünger…
Toll ist, dass es bei den Fahrten eine „Child Switch“ angeboten wird. Hat man Kinder dabei, die nicht mitfahren dürfen, müssen sich die Eltern nicht doppelt anstellen sondern können gemeinsam in der Schlange stehen und nacheinander fahren, während der andere auf das Kind / die Kinder aufpasst.
Danach ging es in unser persönliches Highlight - Hogwarts. Diese Welt wurde 2015 noch aufgebaut, sodass wir diese jetzt zum ersten Mal erleben konnten. Und was wir sahen war unglaublich. Es fühlte sich wirklich faszinierend echt an, an Ollivanders vorbei zu laufen, Hagrids Hütte zu passieren um eine Runde mit dem Hippogreif zu fliegen (unserer ersten Outdoor-Achterbahn). Wir standen eine gefühlte Ewigkeit an, und die Fahrt dauerte gefühlte 20 Sekunden. Spaß hatten wir trotzdem.
Die zweite Attraktion war ein virtueller Flug durch Hogwarts. Wir waren uns aber unschlüssig wann wir diesen machen wollten da dieser
1. Weder für Lara noch für Valerie geeignet ist
2. Die Wartezeit um die 50 Minuten beträgt.
Unabhängig davon fragen wir uns, ob man eigentlich in das imposante Bauwerk rein kommt. Beim vorbei gehen sahen wir Menschen herauskommen, also gingen wir mal rein. Wenig später stellten wir fest, dass wir gerade den Ausgang der Achterbahn betreten hatten, bei dem ziemliches Chaos herrschte. Wir waren dann direkt neben dem Raum für den „Child Switch“ und witterten unsere Chance. Dreistigkeit in Kombination mit etwas Geschick hat sich mal wieder ausgezahlt. Ines und ich sind beide nacheinander gefahren. Anstehzeit: gar keine! Und die Fahrt war der absolute Hammer. 5 von 5 Sternen! ⭐️ ⭐️ ⭐️ ⭐️ ⭐️
Danach gab es noch was zu naschen. Keine Schoko-Frösche, keine Bertie Botts Bohnen (auch wenn es beides gab), sondern einen magischen Lolli und einen Hexenhut-Cupcake.
Nun war es an der Zeit eine Bahn zu fahren, bei der auch Valerie auf ihre Kosten kommt. So ging es zum „The Secret Live of Pets“ Ride. Auch hier standen wir ewig an. die Fahrt war zwar nicht ganz so rasant, trotzdem sehr lustig und beeindruckend.
Während Ines mit Lara noch in die Welt der Minions abgetaucht ist, machte Valli einen Power Nap im Wagen, während ich noch etwas durch den Park spazierte.
Nach einer Runde Hotdog eilten wir zu unserem letzten Tagespunkt - der Universal Studios Tour. Bei der 60 minütigen Fahrt durch die Filmseite erhält man viele spannende Hintergrundinformationen. Vorbei am Haus von Bruce Allmächtig, einem abgestürzten Flugzeug und einer herabrauschenden Sturmflut fuhren wir immer wieder in einzelne Studios rein und erlebten 3D Animationen, die so echt gewirkt haben, dass Lara wirklich dachte, dass King Kong und T-Rex die Bahn in den Abgrund rissen, wir in einem U-Bahn Schacht stehend Zeugen eines verheerenden Erdbebens wurden oder bei einer wilden Verfolgungsjagd fast von einer Rakete getroffen wurden. Ein riesiger Spaß für jung und alt. Und das beste ist: wir können morgen nochmal rein - wir haben die Tickets in einer Aktion gekauft, bei der man 7 Tage nach dem Eintritt noch ein zweites Mal in den Park darf - kostenlos 🥳 morgen steht dann auf jeden Fall noch Jurassic Park auf dem Programm. Und dann schauen wir mal, wo es uns noch(mal) hin verschlägt.
Zum Schluss noch das Wort zum Dienstag (bei Euch Mittwoch): viele sagen, die Amerikaner sind total oberflächlich. Alles nur aufgesetzt. Ich sage: na und? Heute habe ich in verschiedenen Situationen wieder gesehen, wie erfrischend die extrovertierte Art der Menschen hier ist.
Beim Anstehen beobachteten wir eine Familie, die gefühlt mit allen im näheren Umkreis einen smalltalk hatte. Man könnte jetzt sagen: ist doch am Ende eh total oberflächlich. Vielleicht stimmt das. Die Familie hatte aber sichtlich ihren Spaß. Und darum geht’s doch.
Eine andere Situation, die ich nun schon häufiger erlebt habe. Man bekommt einfach mal ein nettes Kompliment. „I like your shirt.“ „your girls look adorable.“ Wir sind viel zu oft damit beschäftigt die negativen Dinge bei anderen zu erkennen und auszuwerten. Vielleicht sollten wir auch damit anfangen einfach mal die Dinge, die uns positiv bei anderen auffallen, zu würdigen. Jeder bekommt doch gern Komplimente, oder?Weiterlesen
Universal Studios & Malibu
9. Oktober 2024 in den USA ⋅ ⛅ 22 °C
Wir sind wieder in der Natur. Wir haben einen tollen Stellplatz mit Strom. Wir hören die Grillen zirpen. Das ist Balsam für die Seele nach erlebnisreich schönen, aber auch sehr anstrengenden Tagen im Großstadt-Dschungel.
Die letzte Nacht war durchwachsen. Erst haben wir einen Parkplatz gefunden, auf dem wir keinen Hinweis darauf gefunden haben, dass das Overnight Parking verboten wäre. War es aber doch, wie uns der nette Security Mitarbeiter erklärte, als ich müde und mit Boxershort bekleidet die Tür gegen 10:30 Uhr nach einem Klopfen öffnete. Er gab uns den Tipp einfach auf den Parkplatz nebenan zu fahren. Dort fragten wir zur Sicherheit den zuständigen Mitarbeiter, der uns anbot, dass wir nach 11 Uhr in der hinteren Ecke des Parkplatzes bleiben können. Wir nutzten die knapp 30 Minuten um den heutigen Campingplatz zu reservieren und fuhren anschließend zu unserem Schlafplatz. Von dem wir unsanft kurz vor 7 geweckt wurden. Ein andere Mitarbeiter fand es nicht so cool, dass wir hier parkten. Also fuhren wir schnell los in Richtung Universal Studios. Der frühe Start war nervig, half uns aber dabei rechtzeitig los zu kommen. Schon kurz nach 9 ging es in Richtung Shuttle. Und das hat sich voll und ganz gelohnt. Wir konnten direkt und ohne anstehen die Jurassic World entdecken und danach noch die Rache der Mumie und den Transformers Ride erleben. Als Abschluss machten wir noch ein zweites Mal die Studio Tour, weil die Lara so gut gefallen hat. Ein sehr schöner Start in den Tag! Nachdem wir im Park noch eine Kleinigkeit gegessen haben ging es zurück zum Wohnmobil. Das Ziel war fest vor Augen. Der Pazifik. Eigentlich wollten wir zum Venice Beach, da wir aber fanden, dass 30 Dollar für 2 Stunden parken eine absolute Frechheit ist, fuhren wir weiter in Richtung Malibu und machten bei der nächst besten Gelegenheit eine Pause am Meer. Die Kinder bauten und verzierten Sandburgen, während wir die extrem hohen Wellen bewunderten und die Meeresluft genossen.
Auf dem Weg zu unserem heutigen Stellplatz durfte ein Stopp in Malibu natürlich nicht fehlen. Die Chance einen Promi zu sehen fühlt sich immer ein bisschen an wie auf Safari. Oder bei der Suche nach einem Elch. Man denkt: jeden Moment ist es so weit. Und am Ende sieht man gar nichts. Schön war’s trotzdem. Und ich bin mir sicher, dass sonst Meghan und Harry ihren Kids auf dem gleichen Spielplatz zusehen, wie wir heute unseren. Definitiv! Und wer was anderes sagt, der lügt.
Am Stellplatz angekommen waren wir direkt so euphorisch, dass wir noch vor dem Kochen eine zweite Nacht buchten. Morgen genießen wir einen Tag der Entschleunigung am (und vielleicht auch im) Meer. Und bestimmt sehen wir noch J.Lo, Harry oder Leonardo.Weiterlesen
Pacific Coast Hwy
10. Oktober 2024 in den USA ⋅ ☁️ 19 °C
Entschleunigung. Ein Begriff, bei dem mein Opa und sicherlich auch viele andere seiner Generation abgewunken hätte. Wir haben heute mal wieder gemerkt, wie schön es ist einfach mal mit dem Fuß auf die Bremse zu treten.
Wir starteten mit einem deutlich größeren Frühstück als sonst in den Tag. Wir hatten nichts geplant. Normalerweise haben wir für jeden Tag einen groben Plan. Schon allein für die Planung der Campingplätze ist das unumgänglich. Heute war das nicht so. Wir wussten, dass wir noch eine Nacht hier verbringen. Das einzig „produktive“ wäre das Wäsche waschen gewesen, aber aus Mangel an Waschsalons haben wir auch das auf morgen verschoben.
Die Kinder genossen es - während wir gelesen haben waren sie den ganzen Vormittag draußen und haben für Ameisen aus Blättern und Stöcken eine kleine Stadt gebaut, inklusive Klettergerüst und Betten.
Danach fuhren wir nochmal zum Stand. Und auf dem Weg dorthin könnte es sein, dass ich nochmal zwei Promi Häuser ins Navi eingegeben habe. Bei Lady Gaga konnte man bis zum großen Tor vorfahren, bei Miley Cyrus mussten wir vorher umkehren, weil die gesamte Straße privat ist und wir in unserem Wohnmobil auch nicht gerade undercover unterwegs waren. Als Trost war neben dem Strand gerade Drehtag für die Amazon Prime TV Show „Ballard“, einem Spin-Off von „Bosch“ mit Maggie Q in der Hauptrolle. Wir kennen keine der Serien und auch die Schauspielerin nicht. War trotzdem spannend zuzusehen.
Danach genossen wir den Strand, den Sand, die hohen Wellen und stellten mit dem gefundenen Tennisball (der ist bestimmt von Lady Gagas Hund, falls sie einen hat) einen neuen „hin und her werfen“ Rekord auf. Ganze 38 mal ohne, dass der Ball runtergefallen ist. Im Wasser legte ich noch ein paar Paraden hin, die Kahn der Titan nicht besser hätte hinlegen können.
Vor dem Abendessen gingen wir nochmal zu Fuß eine Runde zum Strand, beobachteten die Surfer, kletterten auf den Steinen herum und genossen die Abendstimmung mit der untergehenden Sonne.
Remark: Das klingt sicher alles sehr harmonisch und nahezu perfekt. Zur Wahrheit gehören aber natürlich auch Dinge, die jede(r) Mutter / Vater kennt:
- „mir ist langweilig“
- „[Name Schwester / Bruder] hat mich gehauen
- „Ich habe Hunger“
- „Ich muss mal“
- „Upsi“
- „Ich bin aber nicht müde“
- „Wann sind wir da“
- Mehr Sand im Wohnmobil als am Strand
- … Ich könnte die Liste beliebig lang erweitern
Gerade in einer solchen Situation (zu viert auf so engen Raum) wird es manchmal anstrengend. Gerade weil man keinen richtigen Rückzugsort hat. Ich denke, dass das auf der AIDA einfacher wird, weil wir dann an den Seetagen auch mal einzeln was mit den Kindern machen können und die beiden sich nicht zu sehr auf die Pelle rücken. Zudem wird auch der Kontakt zu anderen Kindern sicher wieder gut tun. Trotz der kleinen Streitereien sieht man aber auch immer wieder sehr schön, was für ein gutes Team die beiden sind. Und sie am Ende doch immer wieder froh sind, dass sie sich haben.
Aber erstmal genießen wir unsere letzte Woche, die morgen startet - mit dem Weg zum nächsten National Park.Weiterlesen
Alltag
11. Oktober 2024 in den USA ⋅ ⛅ 19 °C
Tägliches Einerlei, gleichförmiger Ablauf im [Arbeits]leben. So definiert Duden diesen Begriff, den wir uns manchmal sehnlichst herbei sehen und ihm manchmal einfach nur entkommen wollen.
Nach 5 Wochen auf Reisen stellt sich die Frage: haben wir einen Alltag? Heute war ein recht unspektakulärer Tag, wir sind von Malibu vor die Tore des Sequoia National Parks gefahren. Auf dem Weg gab es zwei Stopps: Wäsche waschen und tanken. Ist das unser Alltag?
In gewisser Weise schon. Wenn man es ganz nüchtern betrachtet besteht unser Alltag daraus sich mit dem Wohnmobil fortzubewegen, viel vom Land kennenzulernen und all die Dinge zu tun, die notwendig sind:
- Tanken
- Einkaufen
- Wäsche waschen und zusammenlegen
- Campingplätze reservieren (Stellplätze recherchieren)
- Route und Aktivitätenz planen
- Propan auffüllen
- Essen kochen
- Abwaschen
- Aufräumen / putzen
Entgegen der Duden Definition würde ich jedoch behaupten, dass wir keinen Alltag haben. Vielmehr besteht unser Leben aktuell aus einigen festen Routinen in einzigartigen Tagen. Jeder Tag fühlt sich anders an. Selbst innerhalb einer Routinen gibt es immer wieder Abwechslung. Ein Beispiel ist das Tanken: Mal mit Karte, mal Cash, oft mit Zahlung an der Säule, manchmal aber auch Prepaid vor dem Tanken. Meist selbstständig, selten durch eine Servicekraft. Oft mit einer Transaktion, hin und wieder mit 100 Dollar Limit pro Zapfvorgang. Auch die angebotenen Oktanzahlen springen je nach Bundesstaat, was für zusätzliche Verwirrung sorgt. Auch die Suche nach einem günstigen Preis (mal sind 3,35 Dollar pro Gallone Wucher, heute freuten wir uns wie kleine Kinder über 4,17) ist immer wieder ein Mikro-Abenteuer.
Da wir heute keine spannenden Reisebilder haben, seht ihr wie schon lang versprochen mal die Innenausstattung unseres Wohnmobils. Der einzigen Konstante in unserer sich täglich wechselnden Umgebung. Hier drin existieren die meisten Routinen, die Stabilität geben:
- Martin steht auf und macht Kaffee und Frühstück für die Kinder
- Ines wäscht ab und zieht die Kinder an
- Martin macht das Auto bereit für die Fahrt: Sichtschutzvorhänge einrollen, Küchenzeile leer räumen, Stromanschluss zurückbauen, Wasser nachfüllen, Abwasser ablassen, AgGrO (allgemeine Grundordnung)
- Losfahren
- Individuelle Tagesgestaltung inkl. Mittagessen
- Campingplatz aufsuchen
- Strom anschließen
- Platz erkunden
- Martin kocht Abendessen
- Ines macht AgGrO
- Essen
- Ines macht Abwasch
- Spielen / Tagebuch schreiben / Lagerfeuer / Filmabend
- Vorhänge zuziehen und Türen verschließen
- Martin schreibt Blogbeitrag
Wir haben immer mal wieder kleinere Problemchen mit dem Auto, die sich aber immer wieder recht schnell lösen ließen. Erst vorhin stellten wir fest, dass unser Abwassertank so voll war, dass die Dusche voll stand….
Man gewöhnt sich echt schnell an das Reiseleben. Auch wenn es sich anfühlt als wäre es ewig her, dass wir unsere Reise begonnen haben fällt es schwer, bald wieder abzureisen. Zum Glück bringen wir einiges mit heim. Zum einen die ganzen Klamotten, die wir gekauft haben. Zum anderen (und das ist viel wichtiger und wertvoller): Erinnerungen, Erfahrungen und Erlebnisse, die unser ganzes Leben bleiben werden. Ebenso wie die wertvoller Zeit mit der Familie.Weiterlesen
Sequoia National Park
12. Oktober 2024 in den USA ⋅ 🌙 11 °C
Die gemeine Männergrippe ist im Anmarsch. Der Hals kratzt, Trägheit versucht den Entdeckerdrang zu verdrängen. Zu Hause würde ich mich jetzt in Stile des sterbenden Schwans mit dicker Decke und Körnerkissen auf die Couch begeben und im Selbstmitleid versinken. Hier ist es zu schön, um damit die Zeit zu vergeuden. Tagsüber ging es heute auch noch ganz gut. Die Hoffnung ist also, dass morgen die Wunderheilung einsetzt und sich niemand angesteckt hat.
Heute früh waren wir nach kurzer Fahrt im Visitor Center des Sequoia National Parks angekommen. Wir fuhren an jener Stelle vorbei, bei dir wir vor 9 Jahren mit unserem Auto mit Überhitzung des Motors liegen geblieben sind (damals waren wir nicht schuld!).
Uns war nicht in Erinnerung geblieben, dass die Straße durch den Park so steil und so kurvig war. Die Kinder haben sich heute abwechselnd nach vorne gesetzt, damit die Fahrt nicht auch noch buchstäblich zum kotzen wird.
Die erste Wanderung führte uns vorbei an einigen sehr prachtvollen Sequoia-Bäumen. Diese sind teilweise über 3000 Jahre alt und (wie ich finde) noch viel beeindruckender als die Redwood-Trees, die wir noch vor unserem Wohnmobil Trip mit dem Mietwagen in der Bay Area erkundet haben. Zwischen ganz gewöhnlichen Nadelbäumen gibt es immer wieder Gebiete in denen die Bedingungen so ideal sind, dass die Sequoias seit Jahrtausenden wachsen und gedeihen.
Zum (am Volumen des Stamms gemessen) größten Baum der Welt, dem General Sherman, führte uns die zweite Wanderung des Tages. Die Kinder hatten bei den vielen kleinen Treppen, die sie herunterspringen konnten, ihren Spaß. Am Baum angekommen bildete sich eine riesige Schlange. Alle wollten ein Bild vor dem Rekordhalter. Wir auch - aber wir stellten uns einfach 5 Meter neben die Menschenmasse und machten einfach dort unser Bild.
Ein Amerikaner bewies dann noch sein geballtes Allgemeinwissen, als er seiner Freundin erklärte, dass der Baum schon 2000 Jahre alt ist und damit schon zur Zeit der Dinosaurier stand. Die Frau war sichtlich fasziniert. Da können die Christen echt froh sein, dass Jesus Überreste nach Karfreitag nicht von einem T-Rex aus der Höhle geholt wurden…
Dann ging es weiter zu unserem Stellplatz, wir fanden einen kostenlosen und offiziellen Campingplatz im Sequoia National Forest, der sich direkt an den National Park anschloss. Fast hätten wir uns umentschieden, weil wir auf dem Weg dahin im National Park noch einen Platz gesehen haben, der uns gut gefallen hat. Da aber der Ranger am Einlass gerade nicht da war, fuhren wir weiter, zum Glück. Hier ist es traumhaft schön, wir sind mitten in der Natur, ein paar Meter weiter ist noch ein anderes Wohnmobil. Sonst weit und breit keine Menschenseele. Dafür bestimmt einige Bären, die uns hoffentlich in Ruhe lassen.
Morgen geht’s weiter in den benachbarten Kings Canyon National Park. Wir haben heute spontan eine Höhlentour im Park gebucht. Ich bin gespannt!Weiterlesen
Kings Canyon National Park
13. Oktober 2024 in den USA ⋅ 🌙 17 °C
Bis auf die Halsschmerzen geht es mir zum Glück wieder ganz gut. Und die Nacht haben wir auch unbeschadet ohne Bärenangriff überstanden. Irgendwie komisch, dass wir jetzt schon alle Nächte bis zur Rückgabe unseres Wohnmobils geplant haben, aber es sind ja auch nur noch 5 (mit der heutigen). Diese werden wir nochmal in vollen Zügen genießen, ebenso wie den heutigen Tag.
Der Kings Canyon National Park ist sicherlich einer der unbekannteren in Kalifornien. Auch wir hatten nur noch trübe Erinnerungen. Was sich heute aber definitiv als ungerechtfertigt herausstellen sollte. Die heutigen Eindrücke werden sicher sehr einprägsam sein.
Los ging es nach dem Frühstück vor traumhafter Kulisse mit dem obligatorischen Stopp am Visitor Center, heute mit 3 Zielen:
1. neue „Newspaper“ vom Park mit allen Wanderwegen holen, nachdem unserer gestern beim Mittagessen durch ein umfallendes Glas mit Apfelschorle geflutet wurde.
2. ein Magnet kaufen - Business as usual
3. Im Market Store eine Milch kaufen, die Kinder waren erschüttert, dass der Kaba heute früh nicht wie gewohnt serviert werden konnte
Der erste kleine Walk führte uns wieder zu einigen der höchsten Sequoias dieser Region. Darunter der General Grant tree, der nach dem General Sherman weltweit der zweitgrößte seiner Art ist.
Danach fuhren wir tiefer in den Canyon rein und wunderten und schon auf der Fahrt über die diesige Luft. Je weiter wir reinfuhren desto dunstiger wurde es. Kurz vor unserem Ziel für die nächste Wanderung war der Grund in den Wäldern am Horizont erkennbar - Waldbrände. Spätestens nach dem Öffnen der Türen war klar, dass der Nebel in Wahrheit Rauch war. Dieser sorgte für eine einzigartige Stimmung. Die Sonne wurde abgedunkelt und schimmerte orange durch die Smog-Decke. Dadurch wirkte das Licht wie in der Abenddämmerung zum Sonnenuntergang. Irgendwie magisch. Wir machten eine kleine Wanderung mit vielen Klettermöglichkeiten für die Kinder. Sogar Valerie vergas für einen Moment ihre Standardfloskel „Ich kann nicht laufen.“
Zurück am Wohnmobil rochen wir, als wären wir stundenlang am Lagerfeuer gewesen. Nach einem kurzen Abstecher bei einem Wasserfall waren wir um 14:20 Uhr auf dem Parkplatz der „Boyden Cavern“ für die wir eine Besichtigungstour für 15:00 Uhr reserviert hatten. Netterweise durften wir schon bei der Tour um 14:30 Uhr dabei sein und mussten dadurch nicht warten. Die Höhle ist sicher nicht die spektakulärste, die wir je gesehen haben. Aber die erste, in der wir mit den Kindern waren. Und das hat es ganz besonders gemacht.
Amüsant zu beobachten war die typische Gruppendynamik, die garantiert jeder von euch kennt. Wenn man mit z.B. bei einer Führung mit wildfremden Menschen zusammengewürfelt wird, gibt es ein paar Rollen, die eigentlich fast immer besetzt sind, so auch heute:
1. die Paparazzi: die Teilnehmer, die alles fotografieren müssen, vom Hund der zufällig vorbei läuft bis hin zu sich selbst, in den verschiedensten Posen. Und damit ungeniert und schamlos die ganze Gruppe aufhalten. Heute ein Pärchen, die als letzte an der Höhle ankamen, weil unterwegs noch diverse Fotos gemacht werden mussten und dann den die Führerin genau instruierten, wie sie sich vor die Höhle zu stellen hat damit sie sich davon ein Erinnerungsschnappschuss machen können.
2. die Senioren mit besonderen Rechten: diese gibt’s fast immer. Alte Leute die denken, sie haben Sonderrechte. Gut daran zu erkennen, dass sie genervt von jungen Familien sind. Wie auch heute die zwei älteren Damen, die uns schon 2 Minuten nach Start der Tour darauf aufmerksam machten, dass die Gruppe ja schon sehr weit weg ist und sie ja die wichtigen Informationen verpassen
3. die Scherzkeks: auch ihn (vorzugsweise extrovertierte Männer) gibt es fast immer. Meist zu erkennen am Sunnyboy Lächeln und/oder der falsch herum aufgesetzten Cappy. Er fühlt sich dazu berufen die gute Laune der Gruppe zu gewährleisten und kommentiert fast alles mit mal mehr / mal weniger lustigen Scherzen.
4. die überforderte Familie: wer diese Rolle heute übernommen hat ist selbsterklärend. Gut daran zu erkennen wie sie versuchen die Kinder im Zaume zu halten und zu verhindern, dass alle genervt sind. Was uns heute erfolgreich gelang. Es gab keine Wutanfälle, keine Verletzungen und keine Streitereien.
Danach ging es direkt zum Campingplatz. Morgen fahren wir die vorletzte große Etappe zum letzten National Park unsere Reise. Wie ihr wisst haben wir den Yosemite auf das Ende verschoben. Dadurch haben wir jetzt 2,5 Tage Zeit das letzte große Highlight zu erleben.
PS: Alles Gute zum Geburtstag, liebe Henriette!🫶🏻Weiterlesen
Yosemite National Park
14. Oktober 2024 in den USA ⋅ 🌙 14 °C
Wir haben unser letztes Ziel auf der Route erreicht. Nach 2 stündiger Fahrt kamen wir am Südeingang des Parks an und stellten uns erstmal eine halbe Stunde in die Schlange. Grund ist der heutige Columbus Day, ein nationaler Feiertag, an dem an die Entdeckung Amerikas gedacht wird.
Am Visitor Center wollen wir uns wie gewohnt über kindgerechte Wanderungen informieren. Die zwei Mitarbeiterinnen waren jedoch so unmotiviert zu helfen und so in ihre eigenen Gespräche vertieft, dass wir beim Mittag eigenständig einen Plan schmiedeten. Wobei eher Ines einen Plan schmiedete, während ich Deutschland gegen die Niederlande geschaut habe. Wir haben 2,5 Tage Zeit den Park zu erkunden. Und sind sehr froh, dass wir nicht wie geplant vor Kanada hier her gehetzt sind.
Für heute haben wir uns nur den Glacier-Point, ein Aussichtspunkt auf den Half Dome, vorgenommen. Ich wünschte ja fast ich könnte irgendwann mal berichten, dass sich eine Fahrt / ein Ausflug gar nicht gelohnt hat, damit ihr nicht irgendwann denkt, dass ich das alles schön rede. Aber der Blick auf den Berg, den Mac User nur zugut von ihrem Bildschirmhintergrund kennen, ist einfach traumhaft.
Wir hielten uns dort eine Weile auf, die Kinder kletterten mal wieder umher und verfolgten ein Eichhörnchen, ehe wir wieder nach unten ins Yosemite Valley gefahren sind. Dort startetet Ines einen zweiten Versuch im Visitor Center. Dieses Mal wurde uns geholfen, wenn auch ähnlich unmotiviert. Wir schieben es einfach mal darauf, dass wir kurz vor Schließung dort waren. Ich bin dann nochmal einkaufen gegangen und kaufte für fast 12 Dollar den teuersten Fertigsalat meines Lebens. Der, wie sich später herausstellte jeden Cent wert war. Zum Glück - muss man sagen. Als wir auf dem Campingplatz ankamen war ich extrem hangry. Nun sind alle satt, zufrieden und erschöpft.
Wir merken, wie unser Kopf langsam auf Abreise umschwenkt. Wir sind gedanklich schon bei der Planung der 4 Tage in Deutschland. Neben dem Umpacken stehen Arztbesuche der Kinder an. Und zudem wollen natürlich versuchen so viel wie möglich Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen. Wir erwischen uns immer wieder selbst dabei wie wir schon die Reise resümieren und uns darüber freuen wie gut alles geklappt hat. Aber noch sind wir ja hier. Und vor uns liegen 2 tolle Tage, die wir genießen werden.
Danach starten wir in das nächste Abenteuer, wenn es am 23.10. in Hamburg heißt: Leinen los, auf geht’s ein Mal um die Welt.
Ich freue mich immer sehr, wenn ich höre das Euch der Blog gefällt. Ich werde auch während unserer AIDA Weltreise fleißig weiter schreiben. Definitiv für jeden Landgang. Sicher auch mal über unsere Erlebnisse auf See. Ändern wird sich aber sicher der Rhythmus, da wir auf dem Schiff kein Internet haben werden und ich immer dann neue Beiträge hochladen werde, wenn es ein WLAN zulässt.
Ich füge einem der nächsten Einträge den Link hinzu, wer mag kann uns bis Ende Februar 2025 weiter virtuell begleiten.Weiterlesen
Yosemite National Park - Tioga Rd
15. Oktober 2024 in den USA ⋅ ☀️ 18 °C
Tag 2 im Yosemite geht zu Ende. Ein sehr ereignisreicher Tag. Für meinen Geschmack etwas zu ereignisreich. Das wir genau hier ein eher unschönes Deja vu erleben, ist schon sehr skurril. Und trotzdem zählt der heutige Tag für mich zu den absoluten Highlights der gesamten Reise.
Wir starteten vom Campingplatz aus unseren Tag mit einer 1-stündigen Fahrt gen Osten auf der Tioga Rd. Unser erstes Ziel war der Lembert Dome, ein knapp 2900m hoher Granitfels, der in Farbe und Anmut dem bekannteren Half Dome ähnelt. Zuerst liefen wir an der steilen Seite ein paar Meter den Felsen hinauf und hatten schon von dort einen coolen Ausblick. Wie cool wäre es wohl, ganz oben zu stehen?
Das wollten wir herausfinden, also ging es über die Rückseite des Bergs einen Wanderweg hinauf. Steil. Sehr steil. Und sehr anstrengend. Außer für Valli, die größtenteils getragen wurde. Lara hingegen ist jeden Meter selbst gelaufen, was uns sehr stolz machte. Vom Parkplatz waren es über 3 km und ca. 250 Höhenmeter, bis wir knapp unter dem höchsten Punkt standen. Der Aussicht war phänomenal und das Gefühl es gemeinsam mit den Kindern geschafft zu haben extrem gut.
Wieder am Auto angekommen ging es wieder zurück auf der Tioga Rd zum Tenaya Lake, an dem wir eine längere Mittagspause verbringen wollten. Diese startete wie geplant. Während das Essen köchelte spielten die Kinder im Sand. Danach saßen wir drin und haben gegessen, bis auf einmal unser Wohnmobil einen kleinen Satz nach vorne machte, fast so als hat sich die Parkbremse gelöst. Meine Vorahnung bestätigte sich, als ich ohne Schuhe nach draußen geeilt war und hinter unserem fahrenden Häuschen stand. Uns ist jemand beim ausparken rein gefahren. Hier. Im Yosemite. Genau da, wo wir auch vor 9 Jahren einen Unfall hatten, bei dem ein Bus unseren Spiegel erwischt hat.
Zum Glück ist bei uns nur der Stoßfänger leicht verbogen. Die größere Delle hatte das andere Auto. Der Mann war sehr nett und hat uns direkt die Details seiner Versicherung geben und uns gesagt, dass er alles klären würde.
Shit happens, würde ich sagen. Ich habe mich aber mal wieder dabei erwischt, wie ich mir (zumindest kurzzeitig) die Laune hab verderben lassen. Hunger hatte ich keinen mehr. Und fing an mit dem Spülschwamm einen Schaden zu minimieren, der mir eigentlich total Wurscht sein kann. Schnell viel mir aber wieder der Vorsatz ein: ruhiger und gelassener werden. Und jetzt vertraue ich einfach mal darauf, dass sich alles regelt und es einfach nicht unser Problem ist.
Wir verbringen die nächsten beiden Nächte auf einem Campingplatz vor den Toren des Parks. Morgen gehen wir erstmal schön frühstücken (ein paar Meilen weiter ist ein nettes kleines Restaurant) und verbringen den Tag nochmal im Yosemite Valley. Übermorgen früh fahren wir dann wieder in Richtung San Francisco Bay. Wir schaffen es einfach nicht los zu fliegen, ohne vorher nochmal das legendäre Sushi und Ines geliebtes Red Mango Curry (dieses Mal mit Reis) zu essen.Weiterlesen






























































































































































































































































































Reisender
...stark...
Reisender…wahnsinnig tolle Fotos 👍🥰