Kenia

September 2023
A 12-day adventure by Alicia Read more
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  • Day 1

    Mombasa und Kilifi

    September 12, 2023 in Kenya ⋅ ⛅ 29 °C

    Pünktlich zum Sonnenaufgang landen wir in Mombasa und erleben auf der Fahrt nach Kilifi unseren ersten Sonnenaufgang in Kenia. Die Straßen sind schlecht und die Fahrt sehr holprig. Immer wieder sehen wir Menschen am Straßenrand laufen, selbst in den verlassensten Stellen erblicken wir vereinzelt Menschen. Es sind viele Kinder unterwegs, alle in Uniform und auf dem Weg in die Schule. Es ist früh, aber die Menschen scheinen mit dem Aufgang der Sonne sogleich ihrem Alltag nachzugehen. Wir fahren vorbei an Dörfern, bestehend aus Lehmhütten oder gar alten Frachtercontainern. Alles wirkt erschreckend verarmt. Zu sagen, man wisse wie arm die Menschen hier sind ist eines, aber es mit bloßem Auge zu sehen ist hart. Oftmals glauben wir, unsere eigene Lebensweise sei der Durchschnitt, schließlich gibt es weit aus reichere, aber auch ärmere Menschen. Allein die Fahrt macht mir jedoch wieder bewusst, das dies eben nicht so ist. Der Großteil der Menschheit ist sehr arm und ich bin mit Gewissheit nicht der Durchschnitt.

    Wir erreichen die Küstenstadt Kilifi. Der erste Eindruck ist ebenfalls hart, hier leben viele Menschen in Armut. Die Straßenränder sind voller Müll, durch welchen immer mal wieder die ein oder andere Ziege läuft.

    Angekommen im Hotel bin ich erschöpft, beim Anblick des Pools verspüre ich Scham, nach allem was ich zuvor gesehen habe. Wir haben Durst und müssen Geld wechseln, also laufen wir Richtung Zentrum. Der einzige Supermarkt in Kilifi ist bewacht von bewaffneter Polizei und die meisten Menschen, die hier leben, können es sich nicht leisten dort einkaufen zu gehen. Auf der Straße kaufen wir einen Becher Obst. Hygienisch wirkt der Stand nicht und ich gebe zu, Angst zu haben, etwas zu essen.

    Am Abend geht es für uns zum ersten Mal in die Pwani University, aber dazu wann anders mehr.
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  • Day 2

    Kilifi Stadt

    September 13, 2023 in Kenya ⋅ 🌬 29 °C

    Das Stadtbild von Kilifi ist geprägt von jungen Menschen. Wir schlendern durch geschäftige Straßen und besuchen den Markt von Kilifi. Alle Menschen sind freundlich und hilfsbereit und scheinen glücklich zu sein.

    Während unserer Zeit in Kilifi genießen wir das typisch Swahili Essen wo wir nur können. Was soll ich sagen, könnt ich Chapati heiraten, ich würds glatt tun. Ansonsten schwärmen wir für den frischen Fisch, Ugali, Okraschoten, Spinat in Kokosnuss und jedes Gericht mit Bohnen oder Reis. Während das Fleisch hier meist nach Ziege ausschaut, bin ich glücklich mit meinem vegetarischen Essen. Insgesamt lernen wir schnell viiiiel Zeit fürs Essen einzuplanen, die Zubereitung geschieht eben ziemlich pole pole und wir (ich, nur ich) sind leider immer eher haraka haraka unterwegs.

    Innerhalb der Stadt bewegt man sich mit Tuctucs oder Bofas (Motorrädern) fort, welche pro Fahrt vielleicht 60ct kosten. Während ich die entspannte Fahrt in dem Tuctucs genieße, sind wir abends auf die Bofas angewiesen. Naja und so hab ich dann auch meine erste Fahrt auf einem Motorrad hinter mich gebracht- ganz ohne Helm, dafür aber in kurzer Kleidung und FlipFlops versteht sich. Welch ein Abenteuer.
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  • Day 3

    Mnarani

    September 14, 2023 in Kenya ⋅ 🌬 28 °C

    Am Donnerstag ging es nach Mnarani. Dort haben wir das Weike-Projekt besucht, welches 2017 von meiner Professorin ins Leben gerufen wurde. Weike steht für Woman Empowerment in Kenia. Das Projekt setzt sich für junge, hilfsbedürftige Frauen in Kenia ein, die aufgrund früher Schwangerschaften, fehlender Schulbildung und weiterer Ursachen kein selbstbestimmtes Leben führen können.

    In Mnarani erhalten die Frauen die Chancen, selbstständig Geld durch den eigenen Anbau und Verkauf von Obst und Gemüse zu verdienen. Die Felder hierfür werden von dem Weike-Projekt gepachtet, ebenso wurde ein Brunnen geschlagen und Solarpanels für eine Elektropumpe für den Brunnen installiert.

    Die Frauen sind zwischen 15 und 25 Jahre alt und haben alle eine eigene kleinen Parzelle auf dem Feld, welche sie bewirten können. Aktuell haben 12 Frauen eine Parzelle, das Projekt soll aber vergrößert werden, denn es gibt eine Warteliste mit Frauen, welche ebenfalls Unterstützung benötigen.

    Auf dem Feld werden Cassava (auch Maniok genannt), Moringa und Spinat angebaut. Auch Mini-Bananenstauden, Papaya- und Mangobäume sowie vieles mehr finden wir hier.

    Wir unterhalten uns mit dem Projektleiter Sifah und erfahren mehr über das Projekt. Außerdem probieren wir Obst und genießen die Zeit in der grünen Oase.

    Die Einheimischen sind hier alle unfassbar freundlich und offen und freuen sich über jedes Gespräch. Auf dem Weg treffen eine Frau, welche gerade ihrer Arbeit nachgeht - sie verkauft Melonen auf der Straße. Als sie hört, dass wir deutsch sprechen, beginnt sie aufgeregt sich mit uns zu unterhalten - auf deutsch!
    Die älter Frau ist nicht die einzige die hier deutsch spricht, einige haben es wegen des Tourismus gelernt. Aber sie spricht es so gut, dass wir uns für ein Stück des Weges gut unterhalten können.
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  • Day 4

    Tsavo West National Park

    September 15, 2023 in Kenya ⋅ ⛅ 17 °C

    6 Uhr morgens und auf gehts auf Safari! Safarihüte auf, Insektenspray drauf und los geht’s! Naja so halb zumindest. Von unserer Unterkunft aus fahren wir erstmal einige Stunden, bis unser Abenteuer beginnt. Dachte ich zumindest. Dass das Autofahren hier jedoch ebenfalls ein Abenteuer werden würde, war mir nicht klar. Die Straßen hier sind weniger richtige Straßen als mehr festgefahrene Wege im Sand. Einzig die Hauptverkehrsstraße, in Deutschland wäre das die Autobahn, ist eine richtige Straße, und diese ist sogar echt gut. Klar, haben ja die Chinesen gebaut, genauso wie die Schienen für den Zugverkehr und eben die Sendemasten.

    Die Autobahn also, welche wir für die nächsten 4h Richtung Süden Kenias nehmen, ist einspurig. Das heißt, alles fährt auf einer Spur - alle LKWs, alle Autos, einfach alles, was sich durch Kenia bewegt. Somit besteht die Fahrt nur aus einer einzigen Überholungstour, bei welcher wir nicht selten die Luft anhalten und denken- das ist nicht knapp, dass ist fast tot. Hier sollte vielleicht erwähnt werden, dass natürlich Tiere immer mal wieder über die Straße rennen- aber bisher haben wir zum Glück noch keinen Affen erwischt.

    Bereits nach wenigen Minuten im Nationalpark treffen wir auf eine Gruppe Affen, einen Springbock und ein paar Dikdiks. Diese kleinen Zwergantilopen erscheinen immer im Doppelpack, untrennbare Pärchen, die falls der Partner stirbt, sich in den Tod hungern, um nicht allein sein zu müssen. Das nenn ich mal toxische Koexistenz.

    Fasziniert fahren wir weiter und erblicken nur wenige Meter später das erste Tier der Big 5! An einem Fluss sehen wir wie dieser von einer Elefantenfamilie überquert wird. Wir wollen gerade weiterfahren, da bewegt sich etwas im Wasser- ein Krokodil. Und direkt dahinter Nilpferde! Unglaublich.

    Die Vegetation des Nationalparks ist sehr abwechslungsreich, mal karg und mal voller riesiger Bäume und Büschen, welche die Tierwelt vor unseren Augen beschützt. Überall sehen wir Berge und Steinformationen, die an die Stelle aus König der Löwen erinnert, in welcher wo Simba dem Tiervolk gezeigt wird.

    Nach einiger Zeit bremsen wir abrupt, denn am Straßenrand steht eine Giraffe, welche gerade ihr Mittagessen zu sich nimmt. Auch wir haben Hungern und brettern durch die bergige Landschaft vorbei an viele weiteren Elefanten und Giraffen zu unserer ersten Lodge.

    Von der Lodge aus hat man das Gefühl ganz Kenia überblicken zu können, die Weite der Savanne ist unvorstellbar.

    Am Abend fahren wir zu einem der wenigen Wasserlöcher in der Nähe. Da die Tiere dort zum trinken hinkommen müssen, erhoffen wir uns dort auf Nashörner zu treffen. Es sind bereits einige Zebras dort und trinken. Wir genießen die Aussicht und warten. Plötzlich merken wir, wie die Zebras sich langsam von dem Wasserloch zurückziehen und dann erkennen wir in der Ferne etwas Dunkles aus den Gebüschen hervorkommen - es ist ein Nashorn! 3/4 !!
    Nashörner sind besonders selten anzutreffen, da sie noch immer gewildert werden.

    Am Abend sitzen wir auf der Terasse unserer Lodge, welche auf einem Hügel mitten im Nationalpark liegt. Vor unserer Lodge gibt es ebenfalls ein Wasserloch (klar künstlich gebaggert, aber immerhin ein Wasserloch). Wir beobachten eine Herde Büffel beim trinken und gehen Abendessen. Später am Abend kehren wir dorthin zurück und beobachten wie eine Familie Elefanten dort ebenfalls trinkt. Die Elefanten können bis zu 200 Liter Wasser am Tag trinken! Während wir dort so sitzen sehen wir sich etwas in der Dunkelheit bewegen, etwas kleines und sich grazil bewegendes- einen Leoparden. 4/5, mehr als wir je erwartet hatten! Der Leopard dreht noch eine Runde am Wasserloch vorbei und verschwindet in die tief dunkle Nacht. Der Himmel ist so dunkel und klar, dass ich die Milchstraße mit dem bloßen Auge sehen kann.

    In der Nacht hören wir die Geräusche der Tierwelt am Wasserloch, unfassbar aufregend.

    Bei Sonnenaufgang brechen wir auf, wir erhoffen viele Tiere zu sehen, da die meisten die heiße Mittagssonne meiden und am Morgen aktiver sind. Beeindruckt treffen wir auf unzählige Tiere- Elefanten, Giraffen, Zebras und Büffel- und sind erstaunt wie zahlreich die Tierwelt doch noch ist. Vielleicht ist es die kalte Morgenluft, aber ich habe Tränen in den Augen.

    Wir fahren weiter hoch in die Berge, vorbei an schwarzem Lavagestein, oder auch Shetani genannt, was so viel bedeutet wie Teufel. Macht Sinn, schließlich sind wir im Gebiet der Wodoo-Gläubigen.

    Auf dem Weg zu den Mzima Quellen kämpfen wir tapfer gegen die Tsetsefliegen an- diese können die Schlafkrankheit übertragen, indem sie ein Stück Haut ausreißen und die Parasiten und die Blutbahn lassen. Zum Glück lenkt uns die Pflanzen- und Tierwelt ab, und wir genießen sogar das kurze Erhaschen eines vorbeirennenden Warzenschweins- Pumba, bist du’s?

    Angekommen bei den Mzima Quellen steigen wir zum ersten Mal mitten im Nationalpark aus und gehen für eine Weile zu Fuß. Dabei werden wir von einem bewaffneten Ranger begleitet, sicher ist sicher. Im glasklaren Wasser sehen wir blauschimmernde Fische, Hippos und Krokodile und auch Krokodile.
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  • Day 5

    Amboseli National Park

    September 16, 2023 in Kenya ⋅ ⛅ 29 °C

    Auf dem Weg zum Amboseli Nationalpark fahren wir an vielen Massai Dörfern vorbei. Immer wieder treiben Kinder, die Hirten, Ziegenherden über die Straße. Die Massai sind eine ostafrikanische Volksgruppe die größtenteils nomadisch lebt. Sie tragen auffallend bunte Kleidung und Muster in ihrem Gesicht aus Narben. Das Hirtenvolk lebt in Hütten erbaut aus Lehm und Kuhdung. Gute Massai haben mehr als 50 Rinder. Diese sind mit der Mittelpunkt ihres Lebens. Traditionell lebende Massai ernähren sich von dem Blut der Rinder. Diesen werden in Zeremonien Blut aus den Halsschlagadern ausgelassen. Das Blut wird dann vermengt mit Milch zu sich genommen. Eine weitere Tradition sind die Tänze der Massai. Sie werden etwa beim Erlegen eines Löwen oder in Hochzeitszeremonien aufgeführt. Hier gilt, wer am höchsten springen kann, erhält die schönste Frau. Genug von den Massais, weitere Infos finden sich schließlich im Internet.

    In der Ferne sehen wir den Kilimanjaro, den höchsten Berg Afrikas mit knapp 6.000 Metern Höhe. Wir befinden uns im Südwesten Kenias an der Grenze zu Tansania, in welchem Land auch der Kilimanjaro steht. Der Berg ist noch schüchtern, so sagt man hier, denn die meiste Zeit des Tages versteckt er sich hinter eine dicken Wolkendecke.

    Am Nachmittag brechen wir für die erste Safari im Amboseli auf. Das Wetter ist gut und die Spitze des Kilimanjaro bereits ein wenige zu sehen- unsere Hoffnung steigt!

    Die Landschaft im Amboseli Nationalpark ist so abwechslungsreich wie ihre Tierwelt. Mal fahren wir durch trockene und kahle Gebiete voller Zebras, Gnuhs und Büffel und mal vorbei an saftig grünem Gras.
    Der Amboseli Nationalpark ist reich an Wasser. Und so passieren wir immer mal wieder überflutete Straßen, vorbei an Elefanten und Büffeln, die knietief im Moor stehen und vergnügt das dort saftig grüne Gras fressen.

    Mittlerweile ist der Kilimanjaro immer deutlicher zu sehen, die Wolken klaren auf und lassen die Landschaft in der Abendsonne erstrahlen. Während wir so die Tiere beobachten beginnt unser Fahrer plötzlich Gas zu geben. Wir wissen, dass dies nur eins bedeuten kann- in der Nähe müssen Löwen sein. Gespannt warten wir darauf diese zu sehen. Die Anspannung steigt- und dann sehen wir tatsächlich zwei Löwenweibchen im Gras versteckt sitzen. 5/5 Safari Mission Completed! Die Weibchen scheinen hungrig, heute Nacht werden sie wohl jagen gehen, aber noch beobachten sie die anderen Tiere ruhig aus der Ferne.
    Die Sonne geht langsam unter und wir verlassen für diesen Tag den Park, vorbei an einem Warzenschwein (Pumba) und einer Hyäne.

    Es herrscht eine Ruhe, man könnte meinen hier leben nur Pflanzenfresser Seite an Seite in den Tag hinein. Doch es ist Morgengrauen und wir sehen in der Entfernung einen Rudel Löwen - es ist das gleiche vom Vorabend. Die Männchen liegen seelenruhig schlafend in der Sonne, die Jagd in der Nacht scheint erfolgreich gewesen zu sein.

    Wir beobachten die Löwen ein wenig und fahren dann tiefer in den Park. Die Savanne lässt den Blick kilometerweit in die Ferne zu, Bäume gibt es nur vereinzelt. Weit draußen ist das Glitzern eines Sees zu erkennen. Dort angekommen sehen wir Hunderte von Flamingos. Auf der anderen Seite des Sees sind Hütten direkt am Wasser zu erkennen, doch je näher wir kommen, desto verlassener wirken diese. Es sind die Überreste der ersten Hotelanlage im Amboseli Park. Mittlerweile hat die Tier- und Pflanzenwelt die Anlage eingenommen, überall springen Affen herum, eine große Herde Büffel liegt ebenfalls vor den von der heißen Sonne mitgenommenen Hotelruinen. Selbst die Bäume in dieser Gegend sind vertrocknet.

    Wir verlassen die tote Gegend und kommen an einer einsam streifenden Hyäne vorbei. Die Grenzen des Nationalpark sind keine Grenzen für die Tierwelt. Nach passieren des Ausgangs treffen wir auf zwei weibliche und einen männlichen Strauß. Paarungslust liegt in der Luft und wir beobachten das Männchen bei seinem ausgefallenen Paarungstanz. Ebenso verstörend wie der Tanz war, wird dann auch die Dame der Wahl bestiegen. Wunderbar ist der Circle of Life- vielleicht wollten wir insgeheim ein Tier durch einen Löwenangriff sterben sehen, aber zu beobachten wie ein neues geschaffen wird ist doch sowieso viel schöner. Also dann Amboseli - mach’s gut und weiter geht’s!
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  • Day 6

    Tsavo East National Park

    September 17, 2023 in Kenya ⋅ ⛅ 29 °C

    Auch im letzten Nationalpark auf unserer Safari steuern wir wieder eine Lodge an, welche sich mitten im Park befindet. Sie liegt auf einem der Berge im Park und lässt uns kilometerweit über die trockene und rote Erde des Tsavo East National Park blicken. Die Elefanten und Zebras sind ebenfalls rot gefärbt vom aufgewirbelten Sand und gelegentlichen Bädern in den Wasserlöchern rund um die Lodge.

    In Tsavo East begegnen wir Elefanten, welche viel größer als die Elefanten in den Nationalparks zuvor sind. Im Tsavo West sagt man den Elefanten zudem zu, aggressiver zu sein, als im Amboseli, da sie dort vor Jahren gejagt und gewildert wurden. In den 70/80er Jahren gab es rund 800.000 Elefanten in Kenia, heute sind es nur noch 50.000. Positiv ist jedoch, dass die Zahl steigt!
    Die großen Elefanten des Tsavo East haben gewaltige Stoßstangen - Tusker auf Englisch - wie unser favorisiertes tägliches Bier hier (man darf ja auch im Urlaub seine Wurzeln nicht vergessen).

    Weiter im Park drinnen halten wir, um einen Felsen zu besteigen. Die Aussicht ist auch hier gewaltig und erinnert an den Film König der Löwen.

    Heute sind wir auf der Suche nach Löwen, denn bisher haben wir lediglich die beiden Weibchen im Amboseli in der Ferne gesehen. Unser Fahrer erhält einen Funkspruch und wir düsen viel zu schnell über die hügelige Straße (Bauchmuskelkater incoming). Wir werden langsamer und es herrscht Stille vor Anspannung. Dann sehen wir zwei Weibchen ganz nah an dem Weg im Schatten der Büsche schlafen. Sie müssen in der Nacht etwas erlegt haben, so zufrieden, wie sie da liegen. Wenige Meter daneben finden wir die Bestätigung - eine tote und bereits fast zur Hälfte gefressene Giraffe. Immer mehr Löwen kommen zum Fressen - mind. 6 Weibchen und 2 Männchen. Unglaublich.

    Man könnte meinen besser kann es nicht mehr werden, aber da haben wir Kenia unterschätzt. Wir werden mit dem schönsten Sonnenuntergang beschenkt, den ich je gesehen habe.

    Bevor es zurück an die Küste geht, wollen wir die Morgenstunden noch im Nationalpark verbringen.

    Wir sehen in der Ferne Warzenschweine beim Grasen - Pumbas! Pumba kommt von dem Wort Pumbavo in Swahili und bedeutet “dumm”. Unser Fahrer erklärt uns, dass die Tiere für dumm gehalten werden, wegen ihres Verhaltens im Falle eines Angriffs. Pumbas leben in Bauten unter der Erde und wann immer sie ein Feind verfolgt, flüchten sie sich in diese. Problem nur, dass die Tiere diese Bauten nur rückwärts betreten können, auf Grund ihrer Hörner. Und so kommt es oft vor, dass sie beim Umdrehen vor der Höhle von dem Feind erwischt werden - sozusagen beim rückwärts Einparken. Damit hab ich Mitleid, ist auch keine meiner Stärken.

    Wir halten auf einem Campingsplatz und vertreten uns kurz die Beine. Vor ein paar Jahren ist genau hier ein Mann durch einen Elefanten gestorben. Wir hören Äste knacken sehen nur wenige Meter von uns eine Elefantenfamilie vorbeilaufen.
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  • Day 8

    Kilifi Strand

    September 19, 2023 in Kenya ⋅ ☀️ 29 °C

    Kilifi liegt am Indischen Ozean und hat die weißesten Strände, die ich je gesehen hab. Wann immer wir Zeit finden, entspannen wir an einem der Strände. Am Baobab Beach sehen wir in der Ferne Fischer vom täglichen Angelgang zurückkommen. Gleich darauf kommen Einheimische an den Strand, wo der gefangene Fisch direkt frisch verkauft wird.
    Am Strand finden wir sogar tote Kugelfische - wohl ungewollter Beifang der dort liegengelassen wird.

    An einem anderen Strandabschnitt bekommen wir frische Kokosnüsse von einer Palme geholt - Nazis. Jupp, Kokosnuss auf Swahili heißt Nazi.
    Die Tage am Strand sind immer pole pole (Swahili für langsam, entspannt).
    Also wenn’s mal wieder heiß wird, einfach eine frische Kokosnuss trinken und entspannen - eben einfach Nazi pole pole ( jap, ich komm in die Hölle).
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  • Day 9

    Pwani University

    September 20, 2023 in Kenya ⋅ ☀️ 30 °C

    Unter der Woche besuchen wir nachmittags immer die Pwani University. Hier startet gerade mit unserem Besuch der neue Master of Communication and Media. Auf dem Campus ist immer viel los, die Studierenden strömen durch die Tore zu den Studentenwohnheimen und Unigebäuden.

    Am Mittwoch halte ich meine erste Vorlesung als Lehrbeauftragte für Standardization and document creation und was soll ich sagen- es macht unfassbar viel Spaß. Ich freue mich schon auf die nächste Vorlesung, die ich in Deutschland online geben werde.

    Am Donnerstag ist der Open Day und wir informieren Studierende über den neuen Master und die Inhalte und Möglichkeiten des Studiengangs.
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  • Day 9

    Schattenseite

    September 20, 2023 in Kenya ⋅ ☀️ 30 °C

    Kenia hat Tiere, viele Tiere. Es gibt die mageren Kühe und Ziegen, die auf der Straße Müllberge nach Essbarem durchsuchen. Und die Katzen, welche immer da sind, sobald Essen serviert sind. Aber es gibt auch die Insektenwelt und die ist hier stark vertreten.
    Jeden Morgen und jeden Abend, teilweise auch in der Nacht schüttel ich Kopfkissen und Decke aus - die Lieblingsorte der Kakerlaken und Tausendfüßler in meinem Zimmer. Und wenn ich schon dabei bin, es wird auch jedes Kleidungsstück und Handtuch ausgeschüttelt. Letzt musste es mal schnell gehen - also Kleidung an, Schuhe an und - shit, Schuhe nicht kontrolliert und direkt nen Tausendfüßler erwischt. Bah alles voller Insektenmatsch.
    Jede Schnarke in der Nacht lässt mich schlecht schlafen, könnte sie doch der Überbringer von Malaria sein. Aber zum Glück ist die Nacht eh nicht lang, pünktlich gegen 5 reißt mich der Muezzin Ruf aus dem Schlaf. Egal, hier bin ich eh viel lieber wach - da seh ich wenigstens die Tiere um mich herum.

    Hab heute - 2 Tage vor Abreise - erfahren, dass die Tausendfüßler in meinem Zimmer eigentlich Hunderfüßler sind und die sind giftig. Ein Biss tut mehr weh als der Stich einer Hornisse und betäubt für die nächsten 24h. Gut zu wissen, ist ja nicht so, dass sie schon auf meinem Arm und meinem Fuß waren und natürlich in meinem Bett. Naja, manchmal darf man eben auch Glück haben. (Nur noch 1 Nacht in dem Zimmer, Daumen drücken, dass nichts passiert!)

    Kein Beitrag zur Abschreckung, nur für ein bisschen mehr Realität.
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