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- Day 80
- Sunday, May 28, 2023
- ☀️ 18 °C
- Altitude: 1,875 m
United StatesLost Creek36°3’6” N 118°7’46” W
Ein kleines Stück Sierra

Liebes Tagebuch, heute Abend haben wir uns auf den Weg in die Sierra gemacht. Es werden insgesamt nur 50 Meilen sein, die wir dort wandern. Bis Lone Pine. Ab dann müssen wir uns was neues überlegen.
Aber jetzt erstmal die nächsten Tage genießen und wenigstens einen kleinen Einblick in die wundersame Welt der Sierras erhaschen.
Heute Abend ging es nur 3 Meilen zum nächsten Campground. Morgen abend treffen wir uns mit unserer Gruppe an einem bereits verabredten Ort.
Morgen wird der Weg noch Schnee frei sein. Ab übermorgen nicht mehr.
Von nun an müssen wir unser Essen in die Bäume hängen. Ist so vorgeschrieben. Um das Camp bärensicher zu machen.
Am besten 3 Meter hoch und 1 Meter vom Stamm entfernt. Die ersten Versuche, das Seil über einen Ast zu werfen sind kläglich gescheitert. Irgendwann hat es dann aber doch geklappt.
Unsere Essens Säcke sind ganz schön schwer. Bleibt nur zu hoffen, dass sie morgen noch hängen..
Niko hat sich heute endlich den Bart geschnitten. Das wollte er schon seit Wochen tun. Nach 10 Wochen konnte er sich nun endlich dazu aufraffen.
Wir sind gespannt wie es uns die nächsten Tage ergehen wird und hoffen jetzt auf eine erholsame Nacht.Read more
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- Day 81
- Monday, May 29, 2023
- ⛅ 15 °C
- Altitude: 2,431 m
United StatesDeer Mountain36°8’35” N 118°8’35” W
Pläne ändern sich.

Liebes Tagebuch. Heute mussten wir unsere Pläne ändern. Aber erst ging es entlang des Kern River. Sonst ein gemütliches Flüsschen, aber durch die ganze Schneeschmelze nun ein reißender Strom. Dann ging es bergauf. Nachdem wir den steilen Anstieg gemeistert hatten, sahen wir sie: die Sierra in ihrer ganzen Schönheit. Vom Sattel aus hatten wir eine grandiose Aussicht auf eine wunderschöne und riesige "Meadow". Ein kleiner Bach schlängelte sich durch das saftige grün und verschwand in irgendwo in der Ferne, dort wo riesige schneebedeckte Berge in den Himmel ragten. Leider ging es der kleinen Phoenix schon beim raufgehen nicht so gut. Sie war ganz schlapp und dizzy. Vermutlich auch von der Höhe. Nachdem wir am Rande der Weide den Hang erklommen hatten machten wir eine Pause. Von drei Stunden. Es ging ihr leider nicht besser und ich machte mir ein bischen Sorgen. Auch die Aussicht auf um drei Uhr morgens aufzustehen und zwei Tage nur durch Schnee zu gehen machten es nicht besser. Wir entschlossen uns umzudrehen. Warum weitermachen, wenn es einem dabei garantiert nicht gut geht. Wir waren eh schon weiter gegangen, als wir es geplant hatten. Das hieß natürlich auch wieder Abschied nehmen von Crispy und Propeller. Schade, aber wir sind uns sicher, dass wir sie irgendwo auf dem PCT nochmal wieder treffen werden.
Dann gingen wir zwei Meilen zurück, an einen Platz, der wie gemacht für ein gemütliches Camp war. Auch schön die Landschaft und den Trail mal von der anderen Seite zu sehen. Es war die Richtige Entscheidung. Wir genossen den Sonnenuntergang in dieser wunderhaften Natur.Read more
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- Day 82
- Tuesday, May 30, 2023
- ⛅ 14 °C
- Altitude: 2,431 m
United StatesDeer Mountain36°8’35” N 118°8’35” W
Der Sierra Haarsalon

Liebes Tagebuch, heute hatte Niko einen Termin beim Sierra Haarsalon. Ein Wurzelzwerg betreibt diesen zwischen Felsen und Kiefern. Mit der kleinsten Scheere der Gegend ging das Geschnippel los. Ungefähr 3 Stunden dauerte das Spektakel, während dessen redeten sie von ihren so verschiedenen Lebensweisen. Zeit spielte heute keine Rolle. Denn gewandert wird heute nicht. Wir haben noch genug Essen dabei um uns einen gemütlichen Tag in der Wildnis zu machen. Nach dem Haarsalon ging es ins Tatoo Studio, wo mir ein Bergriese ein lustiges Phoenix Gesicht aufs Bein malte.
Mit unserem neuen Look versuchten wir Bären anzulocken. Wir stapften durch die Landschaft und hofften einen anzutreffen. Leider kein Erfolg. Die einzigen Tiere die wir zu Gesicht bekamen, waren Vögel und Ameisen. Ich versank für eine Zeit lang in die winzige Welt dieser kleinen Krabbler. Das ist faszinierend wenn man sich da hinein fühlt und seine eigene Welt plötzlich ganz vergisst.
Wenn Zeit keine Rolle spielt fühlt sich das Leben plötzlich so anders an. Ziemlich ungewohnt aber ich glaube ich könnte mich gut daran gewöhnen. Ein bisschen verliert man aber auch den Verstand. Ohne Strom, Luxus und Ablenkung verändern sich die Gedanken.
Ich bin jedenfalls froh die nächsten Tage nicht mehr groß zu wandern, für mich ist das nämlich ziemlich harte Arbeit. Den ganzen PCT schaffen wir dieses Jahr sowieso nicht mehr. Für mich ist das zum Glück nicht schlimm. Ich kann die Natur unter Stress und Erschöpfung eh nicht mehr genießen. Wenn der Druck weg ist, wächst auch wieder meine Begeisterung für die Natur.
Und dafür bin ich hier her gekommen. Um die Wildnis zu bestaunen und zu genießen. Es war klar, dass es nicht leicht wird aber dass ich so sehr kämpfen muss, hätte ich dann doch nicht erwartet. Es sind viele Dinge, die zusammen kommen und es so schwer für mich machen.
Wir werden sehen wie es weiter geht.Read more
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- Day 83
- Wednesday, May 31, 2023 at 9:21 PM
- 🌙 11 °C
- Altitude: 1,868 m
United StatesKennedy Meadows36°1’10” N 118°7’25” W
Backtrack

Liebes Tagebuch. Der vorherige Tag war ganz besonders und heute morgen habe ich tatsächlich mal ausgeschlafen. Wir haben auch keinen Zeitdruck. Die 12 Meilen zurück nach Kennedy Meadows kennen wir ja bereits und es geht nur bergab. Also erstmal gemütlich am Schmelzwasserbach frühstücken. Wenn man so da sitzt hat man immer die Hoffnung irgendwo am Waldrand einen Bären zu sichten. Oder, dass er plötzlich hinter einem auftaucht. Zweites muss nicht unbedingt sein. Dann gehts ans einpacken. Auch alles ganz gemütlich. Es ist vermutlich nach zehn, als wir losgehen. Wir steigen ins Tal ab. Dabei verunsichern wir uns entgegenkommende Hiker, wenn wir erzählen, dass wir zurück gehen. Wir werden von allen nach den "conditions" gefragt. Man merkt wie nervös alle sind. Wir treffen auch das ein oder andere bekannte Gesicht dabei. Und dann treffen wir Matt, während er eine Pinkelpause einlegt. Er ist ziemlich aufgeregt, nicht weil wir in überrascht haben, sondern weil er seinen Cousin vermisst. Sie hatten sich vor zwei Tagen auf dem Weg verloren und nun hatte er Angst, dass er Off Trail dahin wandert oder ihm was passiert ist. Natürlich hat er keinen GPS Sender dabei. Er zeigt uns ein Foto. Leider können wir ihm nicht direkt helfen, aber wir können eine Nachricht über unser GPS an Propeller und Crispy senden, die Richtung Lone Pine unterwegs sind. Dann zieht er weiter. An einem Bach machen wir Pause, als es im Gebüsch plötzlich mächtig raschelt. Es ist Sasquatch, der seinem Namen alle Ehre macht. Ihn hatten wir das letzten Mal mehrere hundert Meilen weiter südlich getroffen. Er meinte er hat versucht trockenen Fußes über den Bach zu kommen. Zwei Meter weiter liegen Baumstämme und Steine im Bachbett. Nevermind. Nebenbei kommt noch Impala vorbei. Dann zieht sie weiter. Wir auch. Es dauert nicht lange bis wir Martin treffen, der sich total erschreckt, weil er uns weiter nördlich vermutet hatte. Er hat uns für eine Erscheinung gehalten, da er kurz vorher seine Haschpfeife geraucht hatte. Es ist irgendwie auch bewundernswert wie er es schafft den ganzen Tag völlig breit zu wandern, während der Stereotype Kiffer schon längst eins mit der Couch geworden wäre. Wir können ihn überzeugen, dass wir echt sind. Erneutes Abschied nehmen von einem guten Menschen. Dann zieht er weiter. Links und rechts von uns bilden sich derweil dicke schwarze Wolken. Richtung Süden regnen sie sich bereits am Berg ab. Sie ziehen weiter. Bis wir den Campground erreichen, wo wir vor zwei Tagen geschlafen hatten. Es donnert. Aber nur kurz. Wir entschließen uns vom Campground die "Straße" zu nehmen, die parallel zum PCT verläuft bevor sie scharf links abbiegt und dann direkt zum General Store führt. Auf den Trail sehen wir eine Gruppe Hiker, die vermutlich gerade abwägt, ob es Sinn macht in die Regenfront, die sich nähert, hinein zu laufen. Sie ziehen nicht weiter und drehen um. Es fängt an zu tröpfeln, als wir unser Ziel erreichen. Komisch wieder hier zu sein. Ohne einen konkreten Plan wie es weiter gehen kann. Ich merke, dass diese Ungewissheit Phoenix ganz schön zu schaffen macht. Also Internet geiern. Wir wollen irgendwie über Ridgecrest, Mojave und Bakersfield Richtung Oregon und ein paar schöne Tage verbringen, während der Schnee dort und in Washington fröhlich vor sich hinschmilzt. Eine Fahrt nach Ridgecrest mit einem Trail Angel ist flott organisiert. Von da geht es wohl mit Bus und Bahn weiter. Ok. Erneut frag ich mich wann wir mal einfach wandern können wie in anderen Jahren auch. Dieses hin und her kostet einfach viel Nerven und sehr viel Geld. Es ist Zeit fürs Abendessen. Wir haben uns in eine Liste fürs Dinner eingetragen. Es gibt Lasagne und grüne Bohnen. Eine willkommene Abwechslung im Speiseplan. Leider entsprechen die Portionen nicht unserem Hunger. Ein Pott Ben & Jerrys gibts als Dessert.
Plötzlich kommt Matt zu uns. Er hat Neuigkeiten von seinem Cousin. Er wurde wohl von ein paar Hikern gesehen. Er ist sichtlich erleichtert und fängt plötzlich an deutsch zu sprechen.
Neben ganzen Neuankömmlingen sind auch viele Gesichter vor Ort, die schon hier waren, als wir das erste Mal hier gelandet sind. Vortex. Sie sind auch noch nicht weiter gezogen. Planlos.Read more
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- Day 84
- Thursday, June 1, 2023 at 9:31 PM
- 🌙 23 °C
- Altitude: 123 m
United StatesKayandee35°21’29” N 119°0’8” W
Auf nach Oregon

Liebes Tagebuch, heute morgen sind wir im Zelt, weit oben in Kennedy Meadows, aufgewacht und nun gehen wir unten, Im Hotel in Bakersfield, ins Bett.
Eine lange Reise steht uns bevor. Jedoch nicht zu Fuß, sondern diesmal per Bus und Bahn.
Newport in Oregon heißt das Ziel.
Eine Pause vom PCT machen, um den Schnee weiter schmelzen zu lassen und hoffen, dass ich Trailweh bekomme.
In Newport habe ich mit meiner Familie, vor langer langer Zeit, mal gelebt. Ich bin aufgeregt, bald dort zu sein. Am wunderschönen Pazifik.
Bis dahin ist aber noch eine nervige Zug und Bus Reise zu bewältigen. Bis Bakersfield sind wir schon mal gekommen. Dank einem Trailangel und ab Inyokern mit einem kleinen Bus. Sobald man wieder runter ist von den Bergen, steigt das Thermometer über die 30 Grad hinaus. Wüste wohin das Auge reicht. In Inyokern essen wir den besten Fastfood Burger zum Frühstück, den wir bisher hatten: Classic Burgers heißt der Laden.
Mit dem Bus passieren wir viele uns so vertraute Orte wie Mojave und Tehachapi. Nun heißt es entgültig Abschied nehmen von ihnen. In Bakersfield angekommen nehme ich als aller erstes eine Dusche. Ich dachte ich hätte mich gründlich gewaschen aber nach dem Abtrocknen ist das Handtuch trotzdem nicht mehr weiß.
Es ist wirklich erstaunlich wie schmutzig man auf dem Trail wird und was für Gerüche man entwickelt. 😅
Socken und Kleidung kann man 5 mal waschen und das Wasser ist trotzdem noch Braun.
Irgendwie gefällt mir das aber auch. Da sieht man das Leben drin.
Später haben wir nochmal mexikanisch gegessen, das war wahnsinnig lecker! Tacos mit viel Koriander und salsa verde. Gibt nichts besseres. Werd ich sehr vermissen!
In Bakersfield sollte man vermutlich nicht nach Sonnenuntergang rumlaufen. Wirkt nicht unbedingt sicher..
Ähnlich wie in Mojave.
Morgen geht es mit dem Zug weiter nach Sacramento. Da machen wir wieder Stopp. Stück für Stück nach Oregon. Haben ja Zeit.
Ach ja Niko dreht wieder durch, denn der Schicksals Zug ist wieder da. Tuut tuut.Read more

TravelerNehmt euch die Zeit und genießt jedes Stück. Die Wäsche im Waschbecken hat es wirklich nötig. Als ich klein war, wurde allerdings auch nicht jeden Tag geduscht und jeden Tag frische Wäsche angezogen, das kenne ich noch. Und damals war es auch nicht ungewöhnlich, dass man nach Leben roch und die Wäsche danach aussah.
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- Day 86
- Saturday, June 3, 2023 at 8:33 PM
- 🌙 27 °C
- Altitude: 13 m
United StatesAmerican River38°35’47” N 121°29’49” W
Mit dem Schicksalszug nach Norden

Liebes Tagebuch. Heute war es endlich so weit. Wir sollten mit DEM Schicksalszug reisen. Viele Wochen war er immer an uns vorbeigefahren und hatte uns mit seinem Getute aufgefordert einzusteigen. Ich war schon ganz früh aufgewacht, weil ich so aufgeregt war. Frisch machen. Ich will ja einen guten Eindruck hinterlassen. Vor der Abfahrt machten wir noch ein paar Besorgungen im mexikanischen Supermarkt: Cocoswasser, Fruchtglibber, Milchreis, Mango, Melone, Papaya und ein Stück Kuchen. Die Fahrt muss gefeiert werden. Leider ist Alkohol an Bord verboten. Wir waren etwas früh am Bahnhof. Da stand er, der Schicksalszug. Meine Hände fingen an zu schwitzen und mein Gesicht errötete. Aber wir durften noch nicht eintreten. Erst musste noch rangiert werden. Gelenkig und wie eine Grazie wechselten die Wagons den Gleis. Dann war boarding time. Im Gegensatz zu deutschen Bahnhöfen verhalten sich alle völlig entspannt. Niemand drängelt, meckert oder verhält sich sonstwie daneben. Ja und dann passiert es. Ich betrete den Zug. Was für ein Gefühl. Ein langer Traum wird wahr. War ich wirklich hier her gekommen um den PCT zu wandern oder war meine Bestimmung schon immer mit dem Schicksalszug zu fahren?
Wir finden einen guten Platz. Das der Zug vor Abfahrt schon Verspätung hat erinnert an die DB. Hier ist es mir egal. Das heißt für mich einfach mehr Zeit in meinem Zug. Eine kurze Ansage und dann rollt er los. Ganz sachte. Es ruckelt. Ich bin aus dem Häuschen. Mariam versucht mich zu beruhigen. Vergeblich. Er rollt und rollt. Die Landschaft die ans uns vorbeizieht sieht immer gleich aus: Pistazienplantagen, Bewässerungskanäle, flache dürre Landstriche zwischendurch und entlang der Gleise verläuft ein Highway. Wir halten in diversen Orten. Aus Zügen heraus kann man ja immer gut in die Hinterhöfe einer Stadt schauen. Das Bild ist meist gleich: Bruchbuden, Müll, Armut und mehr Müll. Schon ziemlich heftig wie die Menschen in ihren kaputten Zelten im Unrat hausen. Da wird einem mal wieder das Privileg bewusst, dass wir zur Zeit leben. Wir haben uns dafür entschieden stinkig in einem Zelt zu leben. Unsere Klamotten sind zwar zerschlissen, aber wir könnten uns sofort neue kaufen. Unsere Zelte wiegen ein paar Gramm und haben mehrere hundert Dollar gekostet. Welcher Rucksack darf es sein? Aus Dyneema, Xpac oder doch Ultra200? Den Gaskocher für 70€ nehm ich auch noch. Bah, ich stinke nach Schweiß und Dreck, aber heute Abend kann ich im Hotel duschen. Die Fahrt im Schicksalszug macht nicht nur euphorisch, sie macht auch nachdenklich. Nach fünf Stunden erreichen wir Stockton. Auch hier das gleiche Bild der Armut. Nur noch krasser. Hier müssen wir den Zug verlassen, um in den Bus nach Sacramento umzusteigen. Wehmütig packe ich meine Sachen zusammen. Ist die Fahrt wirklich schon zu Ende? Es scheint so. Schön war sie. Danke Schicksalszug. Du bist zwar nicht der Schnellste, aber trotzdem hast du einen Platz in meinem Herzen.
Hier noch ein paar Eindrücke. Verzeiht meine gedämpfte Stimme. Ich wollte nicht den ganzen Zug teilhaben lassen:
https://youtu.be/QunfFL3AfBY
Der Bus steht schon bereit und wir geiern uns die erste Reihe mit Highway Panoramablick. Uns erwarten noch ein bisschen mehr als eine Stunde fahrt. Mit Musik in den Ohren vergeht die Zeit flott und schon stehen wir am Bahnhof der Hauptstadt von Kalifornien: Sacramento. Auch hier das gleiche Bild der Armut. Traurig. Obwohl überall Obdachlose sind wird man nie nach Geld gefragt. Höchstens nach einer Zigarette.
Aber ich habe auch das Gefühl das erste mal seit zwei Monaten in einer richtigen Stadt zu sein. Mit "normalen" Menschen. Man fällt hier nicht auf, selbst als Hiker ist man allen egal. Ist mal was anderes wieder. Vom Bahnhof, der gerade mal zwei Gleise hat, sind es noch 20 Minuten zu Fuß bis wir das Hotel erreichen. Der Weg führt entlang des Sacramento River. Wir setzen uns erstmal kurz und beobachten ein paar Angler. Sogar einen Seelöwen sehen wir im Fluss. Diese Tiere kommen aus dem Meer bis hier hochgeschwommen wie uns Google verrät, da wir erst dachten wir hätten Nessie von Amerika gesichtet. Dann schnell einchecken und nochmal zum Mexikaner nebenan. Die Salsa ist etwas fade und die Magaritas nicht stark genug. Dafür sind die hausgemachten Tortillas der Knüller. Wohl genährt und erschöpft von der langen Reise fallen wir ins Bett und ziehen uns noch nen paar Wrestling Fights im TV rein. Der Raum riecht nach Hiker. Unsere gesamte Ausrüstung mockert. Ein bisschen Trail haben wir mitgenommen.Read more

TravelerOh, Nikolai, du und dein Schicksalszug. Wenn du nicht irgendwann ein Buch schreibst.....Aber es ist richtig schön, deine Stimme zwischendrin zu hören.

TravelerWieder daheim, könntest du ja den Schicksalszug samt Landschaft auf Platte nachbauen, Playmobil oder so 😜😁 Ihr habt was von Reiseschriftstellern 💪
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- Day 86
- Saturday, June 3, 2023 at 8:34 PM
- 🌙 27 °C
- Altitude: 14 m
United StatesAmerican River38°35’48” N 121°29’45” W
One day in Sacramento

Liebes Tagebuch, erst hatte ich überhaupt keine Lust auf diesen Tag. Der Plan ist heute Nacht mit dem Bus nach Corvallis in Oregon zu fahren. Über 10 Stunden Fahrt.. Und den Tag vorher erstmal in der Großstadt rum bringen. Beides zwei Dinge die nicht gerade meine Lieblings Beschäftigungen sind. Ganz unerwartet wurde der Tag aber dann doch ziemlich entspannt. Irgendwie war fast nichts los in der Stadt, obwohl Samstag ist. Auch kaum Auto Verkehr. Wir nutzten die Zeit um uns mal ein Town Shirt zu kaufen. Sacramento hat einige Secondhand Läden zu bieten. Ich war plötzlich voll im Kauf Rausch. Alles hat mir gefallen. Kein Wunder, seit über 2 Monaten trage ich jeden Tag das gleiche.
Diese ganzen bunten Farben und Formen haben mich voll in ihren Bann gezogen. Niko dagegen hatte Schwierigkeiten, dass richtige zu finden. Ich wollte ihm helfen aber alles was ich fand, war ihm zu bunt. Am Ende hat er zum Glück doch noch was tolles gefunden. Oregon kann kommen!
Zwischendurch stärkten wir uns mit Essen von gestern und Milchshakes. Bin hier in big America voll auf den Milchshake Trip gekommen. Paar Plattenläden wurden auch noch abgeklappert.
Was ich gar nicht wusste ist, dass Sacramento die Hauptstadt von Kalifornien ist.
An den Straßenrändern stehen viele Zelte. Ich hatte vergessen, dass es in den USA sehr viel Obdachlosigkeit gibt..
Und hierfür nicht viel getan wird. Gibt ja noch nicht mal Pfandflaschen, mit denen sie an etwas Geld ran kommen könnten.
Später schmierten wir uns noch Sandwiches für die Fahrt und statteten Old Sacramento einen Besuch ab. Jetzt wussten wir wo die ganzen Leute abgeblieben waren. Nämlich hier, an diesem Touri Ort. Und die Locals führten ihre krassen Schlitten vor. Da war alles dabei. Bunt leuchtend und blinkend, Lowrider, Oldtimer, Autos die zur Hälfte schon auseinander gefallen sind und alle hatten natürlich ihre Musik auf voller Lautstärke. Wenn ich mal groß bin will ich auch so cool sein😏
Zwischen all dem Wahnsinn standen dann noch ein paar Männer mit Schildern, beschriftet mit Dingen wie "Jesus saves from hell". Predigten lautstark durch den anderen Lärm hindurch.
Es war alles schwierig auszuhalten, wir waren leicht überfordert. Doch dann kam unser Bus und wir stiegen erleichtert ein. Anfangs waren wir die einzigen Passagiere. Wir freuten uns schon und dachten vielleicht können wir alles für uns einnehmen. Doch natürlich kamen dann noch 47 andere Gäste dazu. Teilweise interessante Gestalten..😬
Durchs Fenster sehen wir einen riesigen gelben Vollmond. Morgen sind wir in Oregon. Ein verrücktes Gefühl.. hoffen wir, dass die Nacht nicht zu lang wird.Read more

TravelerAuffällig: Eure Shirts, sogar Niko nicht mehr rein schwarz, bzw staubgrau 🫣 Und eure Frisuren nähern sich an....🤣
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- Day 87
- Sunday, June 4, 2023 at 10:51 PM
- 🌬 11 °C
- Altitude: 46 m
United StatesBains Creek44°38’48” N 124°3’13” W
Newport

Liebes Tagebuch, das war ein sehr besonderer Tag für mich. Heute sollten wir, nach drei Tagen Reise, endlich in Newport ankommen.
Die Busfahrt verlief unerwartet gut für mich. Konnte gut schlafen. Naja so gut wie das in einem engen Bus halt so geht. Nach fast 11 Stunden kamen wir in Corvallis an. Beim Aussteigen begrüßte uns ein etwas schrulliger Mann mit den Worten: "This place sucks, welcome to hell!" Irgendwie war das eine ziemlich lustige Situation, auch der Busfahrer lachte. Er wünschte uns noch alles gute und wir gingen zu unserem Anschluss Bus. Bis der kam, kochten wir uns noch nen Kaffee um bisschen wach zu werden. Niko konnte diese Nacht leider gar nicht schlafen..
Dann kam der Bus, der uns nach Newport fahren sollte. Eine Stunde dauerte die Fahrt und ich wurde immer aufgeregter.
Ich versuchte mich an Dinge zu erinnern, die ich dort als Kind erlebt hatte und ich vermisste meine Familie sehr, die jetzt leider nicht dabei ist.
Angekommen, gingen wir als aller erstes zu den Seelöwen, die sich am Hafen auf den Felsen breit machen und lautstark miteinander reden. Das ist sehr amüsant zu beobachten! Dann ging es unter der "Roland Brücke" weiter zum offenen Meer. Dem weiten wilden Pazifik.
Heute war es extrem stürmisch. Der Sand wehte in Blitzgeschwindigkeit über den Strand. Das sah sehr besonders aus (siehe Video). Ich rannte mit dem Wind und war vermutlich noch nie so schnell. Alles war ziemlich unwirklich, was natürlich auch an unserem Schlafmangel lag.
Ich freue mich schon auf die nächsten Tage, noch mehr Meer und vertraute Orte erleben. Niko kann nicht aufhören von den Krabben zu reden, die er morgen verspeisen will.😄 Unser Ausflug in den Supermarkt heute war auch grandios. Niko ist immer ganz scharf drauf einkaufen zu gehen. Mit seinem Schlafmangel wandelte er heute jedoch, wie ein Zombie, mit seinem kleinen Einkaufswagen durch alle Gänge und war völlig überfordert. Wie immer wollte er am liebsten alles kaufen aber das geht ja leider nicht. Ich war sehr amüsiert bei diesem Anblick und musste viel lachen.
Heute noch einmal im Motel schlafen und ab morgen dann vermutlich aufm Campingplatz.
Wir sind wie immer gespannt, wie alles weiter geht.Read more

TravelerMariam: Die Sehnsucht, endlich zum Ort der Kindheit, hat dich aus dem PCT gelockt. Danach wird dich wieder die Natur mit Macht zurückholen. Niko wird im Zelt seinen Schlaf nachholen. Aber: dass er auf Shopping 🛒🛒🛒 steht, ist doch eine neue Wendung - queerer Urlaub macht's möglich 🫶😁

TravelerHast du dich neu eingekleidet, Nikolai? Mütze und Shirt kenne ich, glaube ich, noch nicht.
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- Day 88
- Monday, June 5, 2023 at 9:33 PM
- 🌙 12 °C
- Altitude: 28 m
United StatesNye Creek44°37’58” N 124°3’43” W
Spurensuche & Kulinarisches

Liebes Tagebuch. Gestern war ich mega im Eimer von der langen Reise. Dementsprechend lange wird gepennt. Als wir kurz vorm Check Out sind haben wir noch nichts auf die Reihe bekommen. Wir verlängern um eine Nacht unser Zimmer und verschieben den Umzug zum Campingplatz auf morgen. Es soll ja auch ein bischen wie Urlaub sein. Kein Stress. Wir gehen zum Frühstück ins Newport Cafe. Sieht typische amerikanisch aus. Wir haben unsere dreckige Wäsche mitgebracht und während wir auf unser Essen warten rotiert sie im Waschsalon zwei Häuser weiter lustig vor sich hin.
Die Portionen von Seafood Scramble und Bisquits & Gravy die uns vorgesetzt werden sind amtlich und extrem lecker. Ich erinnere mich wie ich als Kind nie genug von Seafood bekommen konnte, wenn wir im Urlaub an der Küste von Wales waren. Hatte schon seit Jahren kein authentisches Seafood mehr. Aber Newport IST Seafood. Und nicht übertouristisch. Am Hafen wird der Fang direkt vom Kutter in die Küche am Anleger gehoben und simpel zubereitet.
Allgemein war gestern und heute nicht viel los im Städchen. Mit vollen Bäuchen holten wir unsere Klamotten aus der Trommel und stapften zurück zu unserem Zimmer. Nach kurzer Verschnaufpause ging es wieder los. Wir wollten zu dem Haus in dem Mariam als kleines Kind mal gewohnt hatte. Auf den Weg kamen wir an ihrem Kindergarten vorbei. Wir bogen in die SW Wood St ein und da war es dann. Die Auffahrt war mit einem Gatter versperrt. Aber es gab keins der "Private Property. No Trespassing." Schilder und wir wagten es kurz einen Blick auf das Haus zu werfen. Es war wohl auch niemand zu Hause. Anschließend machten wir uns auf die Suche nach einem Perlenladen, in dem wohl Mariams Mama, die Helga, gerne gegangen ist. Leider konnten wir ihn nicht finden und mussten später feststellen, dass es ihn nicht mehr gab. Ein leichtes Hungergefühl machte sich breit und wir entschlossen uns nochmal in den Hafen zu gehen. Dort wollten wir eh noch Andenken und Postkarten besorgen. Auf dem Weg passierten wir den Leuchtturm und die Roland Brücke. Die Postkarten zu finden war gar nicht so leicht. Der erste Laden hatte gerade mal drei. Völlig verpixelt. Anscheinend nicht so beliebt hier. In einem weiteren Souvenirladen lachte mich eine blinkende Apparatschaft an, die einem durch Finger auflegen und Einwurf von nem Quater $ sagen konnte, welches Meeresgetier man ist. Ich war etwas wütend, dass ich eine Sea Slug sein sollte. Ich wollte ein Krebs sein. Du bist was du isst oder das Karma hatte sich im Handumdrehen gegen mich gewendet.
Nach drei weiteren Läden hatten wir zwar die Postkarten, aber auch noch mehr Hunger. Wir gönnten uns einen Snack im Fish Peddlers Market. Clam chowder und ein Crab Melt Sandwich. Letzteres wohl eins der leckersten Gerichte auf unserer Reise. Mittlerweile war es schon fünf. Schon, weil wir plötzlich einen anderen Rhythmus hatten. Normalerweise die Zeit das Zelt aufzubauen. Hier in Oregon geht die Sonne auch viel später unter als im Süden. Ungewohnt.
Es war Zeit zum Supermarkt und dann Richtung Zimmer zu gehen. Und dann sahen wir auch noch einen von den frechen Waschbären von denen Mariam mir erzählt hatte. Der kleine Streuner machte sich über das Dach eines verlassenen Hauses davon. Am Highway 101 ging es entlang und wir merkten wie windig es heute wieder war. Wir hatten Gegenwind und das nicht zu knapp. Selbst hier flog einem Sand ins Gesicht. Nach kurzem Shoppingstop bei Safeway erreichten wir unser Zimmer. Füße hoch. Das war ein schöner Tag.Read more

TravelerIch musste so schmunzeln beim Lesen. Schon als Kind bist du für seafood über Tisch und Bänke gegangen. In Frankreich warst du einmal richtig krank, aber als die doppelstöckige Seafoodplatte aufgetragen wurde, kam ungeahnte Genesung über dich. 😂🤣😂 Genießt auch diese Zeit in Oregon, ich freue mich für euch.

TravelerLass dich nicht veralbern von solchem Zeug. Du bist und bleibst ein Krebs .
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- Day 89
- Tuesday, June 6, 2023 at 10:02 PM
- 🌙 11 °C
- Altitude: 8 m
United StatesSouth Beach State Park44°36’17” N 124°3’41” W
Mr. Crab

Liebes Tagebuch, heute sind wir vom Motel auf den Campingplatz umgezogen. Vorher gab es nochmal ein deftiges Frühstück im Newport Café. Dieses Café ist uns durch und durch sympathisch. Allein das Logo finden wir so toll, dass wir uns beide einen Pulli davon gekauft haben. Niko hat heute morgen schon sein drittes Crab Sandwich gegessen, sodass ihm langsam selbst schon Scheren wachsen.
Später gingen wir noch an meinem damaligen Kindergarten vorbei und zur Post, um ein paar Dinge zu verschicken. Über die "Roland Brücke " ging es zum Campingplatz. Seltsam wieder im Zelt zu schlafen..
Der Pazifik ist direkt nebenan, also gehen wir zum Strand und dösen zum Rauschen der Wellen. Es ist sehr warm heute, die Sonne scheint und der Wind hat sich beruhigt.
Später gehen wir noch zum besten Seafood Imbiss von Newport und lassen es uns ordentlich schmecken.Read more

TravelerEssen, essen, essen 😁💪 Niko, denk dran Crabben gehen seitwärts, nicht dass du den Dreh auch mit aufnimmst.
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- Day 90
- Wednesday, June 7, 2023 at 6:00 PM
- ☁️ 11 °C
- Altitude: 25 m
United StatesYaquina Head44°40’37” N 124°4’45” W
Schreckensfahrt im City Loop Bus

Liebes Tagebuch. Was soll ich sagen? Ist ja immer was. Also, da stehen wir früh auf, um einen der spärlichen Busse zu erwischen, nachdem wir 30 Min zu einer Straßenecke gelatscht sind, und dann passierte folgendes: Der Loop Bus fährt kreuz und quer von süd nach nord und andersrum durch Newport, ein Dollar die Fahrt. Wir sind die einzigen Fahrgäste. Wir fahren gerade gefühlt das fünfte Mal innerhalb von zwei Minuten an dem selben Sportgeschäft vorbei, als der Busfahrer am Highway auf eine Lücke zum Abbiegen warten muss. Von rechts kommt ein Mann in einem elektrischen Rollstuhl, hält an und wartet. Der Busfahrer guckt nach links, sieht seine Chance und fährt los. Der Mann im Rollstuhl auch. Mariam schreit noch "Stop!", aber da kracht es schon. Ich bin wie versteinert. Mariam und der Busfahrer steigen aus. Ich höre schon von draußen "Now you are in big trouble. Now you are in big trouble!" und denk mir, dass es ja so schlimm nicht sein kann, wenn seine einzige Sorge ist wer jetzt schuld hat. Eine Frau kommt herbei, kennt ihn angeblich und ist nicht verwundert über das was passiert ist. Aha. Innerhalb von zwei Minuten sind drei Streifenwagen, Sanitäter und Feuerwehr vor Ort. Alle sind entspannt und ich hab das Gefühl, dass alle das Opfer kennen. Wurde hier mit Vorsatz ein Unfall verursacht?Mariam wird kurz befragt. Für mich interessiert sich niemand. Das Opfer will keinen Krankenwagen sondern erst seinen Rolli nach Hause bringen und dann mit der Polizei zum Krankenhaus. Ok. Dann kommen plötzlich drei Supervisor der Buslinie und entschuldigen sich 1000 mal für das was passiert ist. Es ist ihnen sichtlich unangenehm. Als Wiedergutmachung gibt es für jeden von uns drei Freifahrten. Einer der Supervisor bittet uns in seinen Bus zu steigen, da der Papierkram wohl noch etwas Zeit in Anspruch nehmen wird und er gleich in die Richtung unseres Ziels fährt: Yaquina Head. Eine felsige Landspitze mit Leuchtturm, Vogelfelsen und Tide Pools. Besonders die Tide Pools haben es mir angetan. Es ist wie Fernsehgucken. Man setzt sich an einen der Pools und guck der bunten Tier- und Pflanzenwelt des Ozeans beim lustigen Treiben zu. Wird es langweilig schaltet man um bzw setzt sich einfach an einen anderen. Zappen. Ich finde es einfach faszinierend die Seesterne, Anemonen, Krebse, Seeigeln und Fische zu beobachten. Um uns herum sind zig andere Menschen, aber davon kriege ich nicht viel mit. In der Brandung tummeln sich Robben und Pelikane. Dann gehts hoch zum Leuchtturm und den Vogelfelsen. Ein wunderbarer Aussichtspunkt. Anschließend stampfen wir an den Agate Beach wo die Mariam sofort in der Sonne einschläft und ich ein bischen im Sand spiele. In der Brandung sind coole Surferboys zu sehen. Ein leichtes Hungergefühl macht sich breit. Gut, dass man am Strand entlang zum Walmart gehen kann. Wir kaufen frisches Gemüse und wollen heute mal selber auf dem Campingplatz kochen. Am Walmart fährt auch der Loop Bus wieder und wer sitzt drin? Der Fahrer von heute morgen. Er fragt uns ob wir weitere wilde Sachen erlebt haben seit dem Unfall heute morgen. Wir verneinen und lösen unsere Freifahrt ein. Nach dem Abendessen geht es dann nochmal an den Strand. Er ist fast menschenleer, denn es ist mittlerweile bewölkt und ziemlich kühl. Gut in unsere warmen Sachen gepackt setzen wir uns in die Dünen und beobachten ein paar Robben wie sie in der Brandung schwimmen. Ein schönerAbschluss.Read more
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- Day 91
- Thursday, June 8, 2023 at 10:44 PM
- ☁️ 11 °C
- Altitude: 7 m
United StatesSouth Beach State Park44°36’17” N 124°3’40” W
Strandtag

Liebes Tagebuch, heute haben wir fast den ganzen Tag am Strand verbracht. Erst war es bewölkt aber warm und windstill. Später kam die Sonne raus. Wir liefen lange am Meer entlang. Den Blick auf das weite Meer gerichtet oder auf den Strand um schöne Dinge wie Muscheln, Steine oder Sanddollar zu finden. Auch eine Annanas war dabei.
Immer wenn ich am Meer bin, erinnere ich mich wie gut mir das tut, wie beruhigend es ist und ich sage mir, dass ich viel öfter ans Meer gehen sollte. Vielleicht ziehe ich eines Tages mal dort hin.
Am Meer fange ich schnell an zu träumen und plötzlich erscheint alles wieder möglich.
Zwischendurch legten wir uns hin, ich döste wieder vor mich hin. Als ich die Augen wieder aufschlug, starrten mich hunderte von Krebsaugen an. Niko hatte einen Altar aus Krebsen gebaut, während ich schlief. Ich wunderte mich kaum, kenne ihn ja. 😅
Und dann endlich sahen wir sie. Die Wale. Wie sie ihre Fontänen in die Luft spritzen. Das ist ein wahnsinns Gefühl so etwas zu beobachten. Ewig lang schauten wir ihnen zu.
Dann bekamen wir irgendwann Hunger und gingen nochmal zu dem leckeren Fisch Imbiss und hauten ordentlich rein.
Morgen werden wir Newport verlassen und nach Corvallis fahren. Dann beginnt wieder ein neues Kapitel. Ich werde den Pazifik vermissen..Read more

TravelerJetzt habt ihr die Wale doch noch gesehen. Wie schön, das freut mich für euch . Deine Gefühle am Meer kann ich sehr gut verstehen, Mariam. Und Nikolai, dein großes Glas aus Jugendzeiten mit Krebspanzern und leeren Krebsscheren steht noch bei mir im Arbeitszimmer. 😂

TravelerMariam, am Meer, im Gleichmaß der Wellen 🌊🌊 kann man nur ruhig werden, fällt alles ab. Der Abstecher war eine Bereicherung eurer Tour.

TravelerWüste, Schneeberge, Küste - jetzt fehlen noch tiefe Wälder, riesige Bäume. Gutes Gelingen für die weitere Tour.👍
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- Day 92
- Friday, June 9, 2023 at 6:54 PM
- ☁️ 18 °C
- Altitude: 75 m
United StatesLarson Log Pond44°33’20” N 123°18’9” W
Abschied vom Meer

Liebes Tagebuch. Heute hieß es Abschied nehmen vom Meer. Ich hätte nicht gedacht, dass mir das so schwer fallen würde, aber die Wellen, Luft, Tiere und alle anderen Details der Küste werden mir fehlen... und das Essen. Der kleinen Mariam geht es genauso. Also legen wir uns nochmal ein paar Stunden an den Strand. Es ist bewölkt und windstill. Gegen Nachmittag bekommt Mariam einen Anruf von Stefanie und Steve die uns Abholen wollen. Die beiden "kennt" Mariam noch aus ihrer Kinderzeit in Newport. Wenig später sitzen wir schon im Auto und es geht erstmal ins Marine Science Center wo man neben ein paar Tieren auch einiges über das Meer lernen kann. Unter anderem haben sie für Kinder eine Tsunami Simulation. Mit Legosteinen kann man am künstlichen Strand Häuser bauen, die dann von einer künstlichen Welle weggespült werden. Cool. Dann gibts noch ein Aquarium mit einem Kraken drin. Faszinierend und traurig zugleich. Dann lieber die Tiere gleich essen und sie nicht noch einsperren. Der Anblick macht hungrig und somit geht es als nächstes zum Hafen, denn unsere Gastgeber wollen noch ein bischen Fisch mit uns grillen. Beim Fish Peddler gibt es feinsten Lingcod. Dann geht es nach Corvallis. Doch bevor wir auf den Highway fahren geht es auf einer Küstenstraße entlang des Yaquina River bis nach Toledo. Was für eine tolle Natur. Ich möchte am liebsten sofort aussteigen und alles erkunden.
Nach ca einer Stunde fahrt kommen wir in Corvallis an. Im Garten von Stefanie und Steve steht noch ein zweites Haus für Gäste wie uns. Wow. Ich staune auch nicht schlecht über den Gemüsegarten inkl. Artischocken und Feigenbaum. Dann wird der Grill eingeheizt und Steve zaubert diverse Biere hervor. Zum Fisch gibt es grünen Spargel, Mais und eine Salsa aus Tomaten, Mango, Shrimp und Koriander. Unglaublich lecker. Wir sitzen und quatschen - auch über nicht so schöne Dinge wie die unglaubliche Anzahl an Obdachlosen und das einfach kaum versucht wird eine Lösung zu finden. Jegliche Hilfe geht von Kirchen und Freiwilligen aus. Der Staat macht irgendwie nichts, denn das System sieht sowas wohl nicht vor. Und wieder wird einem das Privileg bewusst, welches wir leben.
Zum Nachtisch gibt es Eis mit Rumtopf. Einfach lecker. Dann geht es rüber in unser Haus duschen und ins Bett. Gute Nacht.Read more

TravelerSoooviel Gastfreundschaft und Begegnung mit Mariams Kindheit! Ihr wolltet ja wandern, aber die Küste wäre eine Alternative.
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- Day 93
- Saturday, June 10, 2023 at 11:20 PM
- 🌙 17 °C
- Altitude: 73 m
United StatesLarson Log Pond44°33’21” N 123°18’9” W
Lustige Tierwelt

Liebes Tagebuch, heute gab es ein ziemlich großes Highlight. Zumindest für mich. Wir besuchten Freunde von Steve und Stefanie, die einen kleinen Zoo zuhause haben. Für mich als absolute Tierliebhaberin war das natürlich wahnsinnig toll. Viele Ziegen, zwei Schafe, ein Alpaka, 3 Hunde, zwei Katzen und Hühner. Besonders mit den Ziegen verstanden wir uns sehr gut. Sie begrüßten uns stürmisch und hatten Freude an unserer Nähe und daran gestreichelt zu werden. Das finde ich ja immer toll wenn Tiere gern gestreichelt werden 🥰
Das Alpaka, namens Bert, guckte immer doof aus der Wäsche und wirkte ziemlich verwirrt. Niko kriegte sich gar nicht wieder ein beim Anblick von Bert.😂
Die Hunde tobten um uns herum, jagten sich gegenseitig und ich war völlig versunken in dieser lustigen Tierwelt. Vor allem der Langhaar Dackel Felix war völlig außer Rand und Band.
Ich hätte hier Jahre verbringen können.
Aber irgendwann bekamen wir Hunger und wir fuhren zu einem Restaurant mit schönem Außenbereich und leckerem Essen. Zuhause spielten wir noch ein bisschen und fingen langsam an, weitere Pct Pläne zu machen...
Das war ein schöner Tag und mir wurde wieder mal klar, dass ich ein Tier in meinem Leben brauche.Read more

Traveler😂😂🤣😂🤣🤣🤣😂 Als mich das Tierchen beim Durchblättern der Fotos plötzlich anguckte, 🤣🤣🤣 hab ich auch einen Lachkrampf bekommen.

TravelerDie Ziegen mögen dich, Mariam, das ist schon mal klar. Meine Oma hatte auch Ziegen, als ich Kind war. Ich mochte die auch, auch ihre Milch. Alle meine Spielkameraden ekelten sich, konnte ich nie verstehen.
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- Day 94
- Sunday, June 11, 2023
- ☀️ 27 °C
- Altitude: 75 m
United StatesLarson Log Pond44°33’20” N 123°18’9” W
Die Leiden des kleinen Niko

Liebes Tagebuch. Heute war ich das erste mal richtig niedergeschlagen, weil wir nicht wissen wohin die Reise nun gehen wird. Der ganze Schnee, das Gereise... ich wollte doch einfach nur von Mexiko nach Kanada gehen. Muss das so kompliziert sein? Einfacher wäre es nach Hause zu fliegen und im Harz wandern zu gehen, höhö. Naja. Ist halt so. Unser Plan ist nun von Mt Hood bzw der Timberline Lodge, das ist das Hotel aus The Shining, auf dem PCT irgendwie ein Stück weiter nach Norden zu kommen. Die Schneeverhältnisse sollen moderat sein, aber wir werden wohl mit die Ersten sein, die den Abschnitt begehen werden. Das macht mich etwas nervös. Aber ich habe Trailweh. Ich möchte wandern.
Bevor es los geht genießen wir aber noch die Annehmlichkeiten in Corvallis. Es ist wunderbar entspannt bei Stefanie und Steven. Tolle Menschen. Für heute steht ein BBQ an bzw gibt es Mariams Traumgericht: Schwenkbraten vom Feuer. Zu uns gesellen sich Freunde unserer Gastgeber. Ingo und Dörte sind ebenfalls hier her ausgewandert. Bei ihnen waren wir gestern kurz und haben ihren "Zoo" besucht. Es wird dann doch noch ein schöner Abend, obwohl mein Kopf die ganze Zeit arbeitet... Liebes Tagebuch. Das war es für heute.Read more
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- Day 96
- Tuesday, June 13, 2023
- ☁️ 14 °C
- Altitude: 1,679 m
United StatesHood River County45°21’20” N 121°45’16” W
Das Abenteuer geht weiter

Liebes Tagebuch, heute haben wir den Pct wieder betreten. Sicherheit, Gemütlichkeit, gutes Essen und tolle Gesellschaft, die wir bei Stefanie und Steve hatten, mussten wir nun hinter uns lassen. Die beiden waren so lieb und haben uns zum Mount Hood an die Timberline Lodge gebracht. Gleich daneben führt der Pct entlang. Wir wollen nach Norden weiter gehen. Oben angekommen war es deutlich kühler. Gestern waren 30 Grad in Corvallis, jetzt stehen wir wieder im Schnee. Es ist bewölkt und die Timberline Lodge kommt somit besonders gut zur Geltung. Wir gehen hinein. Aber nur zum angucken. Ein Zimmer kostet um die 300 Dollar.
Es ist ein wahnsinnig beeindruckendes Gebäude. Riesige Hallen, naja man kennt es ja aus Shining. Ich möchte hier am liebsten bleiben. Mir gefällt die dunkle Atmosphäre und gleichzeitig die gemütlichen Räume mit riesigen Kaminen.
Doch wir haben andere Pläne.
Nachdem wir uns von unseren Gastgebern verabschiedet haben, stapfen wir los. Es geht fast durchgängig durch den Schnee. Niemand ist unterwegs. Nur wir und die tiefen Wälder, steile Felsen und der gigantische Mt Hood in unserem Blickfeld. Hier ist noch kein einziger Pct Hiker. Die meisten sind noch in Nordkalifornien.
Wir kommen an großen Wasserfällen vorbei und müssen ab und zu einen Fluss überqueren. Auch Microspikes und Eisaxt müssen wieder ausgepackt werden.
Wir haben beide keine Lust mehr darauf und die Stimmung ist schnell wieder gedrückt.
Trotzdem: die Natur ist wunderschön hier! So viel grün, so viel Wald und Wasser und Wildnis. Ab und zu rufen wir, damit die Bären frühzeitig vor uns gewarnt sind. Viele umgefallene Bäume müssen wir heute auch überqueren.. das nervt und kostet Zeit.
Unser heutiger Zeltplatz ist in einer Wolke und wir sehnen uns nach der Sonne. Wie schnell sich Gefühle wieder ändern können. Wir hoffen auf gutes Wetter morgen und dass der Schnee bald ein wenig nachlässt..Read more
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- Day 97
- Wednesday, June 14, 2023 at 8:01 PM
- ⛅ 8 °C
- Altitude: 1,042 m
United StatesLolo Pass45°25’37” N 121°47’46” W
Der Lohn

Liebes Tagebuch, nach einer nicht sehr erholsamen Nacht, ich war ständig von den Windböen, einem abbrechenden Ast, Tierbesuch und Hass auf Schnee wachgehalten worden, packten wir mühsam unsere Zelte ein. Die Wolke war nicht mehr ganz so dicht und es sah so aus, als wenn es ein schöner Tag werden konnte. Der Schnee war zum Glück über Nacht gefroren und bis auf ein paar wenige ultra nervige Stellen halbwegs passierbar. Der Schnee macht einen so langsam. Immer gucken wo man hintritt und nebenbei navigieren, weil der Trail unter einem irgendwo zwischen Bäumen vergraben ist. Es ist kalt und unsere Schuhe noch nass von gestern Nacht.
Wir erreichen ein Schneefeld. Zur linken Seite kann man den durch die Sonne gold glänzenden saftig grünen Wald sehen. Zur rechten geht der Schnee in mächtige steinerne Hänge über und über allem ein spitzer schneebedeckter Gipfel. Wow. Eine Meile weiter erreichen wir einen Hang. Unten rauscht der Sandy River, der von mehreren Wasserfällen gespeist wird. Ich bin baff von dieser gewaltigen Natur. Den Schnee hasse ich weiterhin. Eben dieser wird aber langsam weicher und auch weniger bis er ganz verschwindet. Der Trail folgt dem Hang bergab und taucht in einen Urwald ein. Mächtige bemooste Bäume und blühende Rotodendren zieren den Weg. Am Ende des Abstiegs stehen wir am steinigen Ufer des Sandy River. Er macht seinem Namen alle Ehre. Das Wasser ist grau vom Sand. Blöd, weil man dann nicht sieht wo steine liegen oder es tief ist. Wir sind extra früh los, weil morgens noch nicht so viel Schmelzwasser den Berg runter kommt. Trotzdem hat er schon ordentlich Druck. Wir finden irgendwann eine geeignete Stelle und kommen sicher auf die andere Seite. Das Wasser ist eiskalt. Wir wechseln unsere Socken und essen einen Happen. Dann verlassen wir den PCT für einen kleinen Abstecher zu den Ramona Falls. Wieder bin ich einfach nur sprachlos. Vor unserer Füße klatscht ein breiter und mächtiger Wasserfall. Die "detour" mündet später wieder auf den PCT, aber erstmal geht es an steilen Felswänden entlang. Neben uns ein glasklarer rauschender Bach. Wir erreichen den Murky River und können über einen fetten Baumstamm zum anderen Ufer balancieren. Ab da geht es wieder bergauf. Weit und breit kein Schnee. Das schmeckt. Genauso wie die grandiose Landschaft.
Der Tag war ganz schön anstrengend und als wir einen Camp Spot mit Picknicktisch finden schlagen wir unser Lager auf. Ich bin erleichtert dem Schnee vorerst entkommen zu sein. Mal sehen was die nächsten Tage bringen.Read more
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- Day 98
- Thursday, June 15, 2023
- ☀️ 16 °C
- Altitude: 989 m
United StatesLost Lake45°28’49” N 121°48’52” W
Lost Lake

Liebes Tagebuch, heute ging es nur ein paar Meilen bis zum Lost Lake. Dort wollten wir einen entspannten Tag in der Sonne, am See, machen und auf dem zugehörigen Campingplatz übernachten. Doch dort angekommen, erfuhren wir, dass der 46 Dollar pro Platz kosten sollte. Unverschämt! Kurz habe ich überlegt aus dem dazugehörigen Laden, was mit gehen zu lassen. Einfach aus Trotz. Habe dann aber doch entschieden es einfach sein zu lassen..
Zum Glück haben wir vorher im Wald schon einen Campspot ausgeguckt und entschieden uns, am Abend wieder dorthin zurück zu gehen. Vorher holten wir uns aber erstmal ein paar Bier und machten es uns am See bequem. Der See lag direkt vor dem gigantischen Mt Hood. Es tat so gut einfach dort zu liegen und für den Rest des Tages nichts anderes zu tun als auf das bewegte Wasser zu starren und über verschiedene Dinge zu reden. Schöne und traurige Dinge.Read more
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- Day 99
- Friday, June 16, 2023 at 9:16 PM
- ☁️ 15 °C
- Altitude: 440 m
United StatesEast Fork Eagle Creek45°34’17” N 121°51’16” W
Das Räumkommando

Liebes Tagebuch. Heute musste mal ordentlich klar Schiff gemacht werden. Der PCT hatte ein paar Leckerbissen für uns auf der Karte. Blowdowns, vom Sturm umgepustet oder aus Altersgründen zusammengekrachte über den Weg liegende Bäume. Da wir kaum noch Schnee vorfanden musste ja mal was anderes her. Der Weg wäre auch viel zu einfach gewesen, verlief er doch meilenweit und recht eben über einen Kamm, mal durch den Wald, mal über Geröllfelder. In unserem Rücken immer wieder zu sehen: der mächtige Mt. Hood. Aber wer will schon Fernsichten, wenn sich kleine Puzzleaufgaben direkt auf dem Weg befinden? Zu allererst. Umgefallener Baum ist nicht gleich umgefallener Baum. Aber alle müssen überwunden werden.
Stufe eins: kleinere Stämme oder schon entastete. Durchmesser max. 30cm.
Stufe zwei: frisch umgefallen, mind. 80% der Äste ist noch dran. Durchmesser max. 50cm.
Stufe drei: Durchmesser >50 cm.
Spezialangriff: zwei oder drei oben genannter zusammengewürfelt.
Spezialangriff 2: plus Schnee.
Die Lösung ist meist mit klettern, kriechen, Rucksack ab- und aufsetzen verbunden.
Klar, kann auch Spaß machen, aber macht auch langsam. Hier sei kurz mal angemerkt, dass der Trail von Freiwilligen gepflegt wird. Die haben wohl letztes Jahr schon viele beseitigt. Ansonsten wären es wohl über hundert heute gewesen... gefühlt waren es über hundert.
Zu den ganzen Blowdowns gesellte sich noch genug anderer Baumschrott. Welch eine Unordnung. Ich fasste den Entschluss auch etwas Gutes zu tun. Ich räumte auf. Kleine Äste wurden mit den Trekkingstöcken weggehebelt. Links und Rechts flog der Unrat. Ein paar kleine Baumstämme und große Zweige wurden mit den Händen vom Weg geschafft. Zwischendurch kurze Pausen beim Queren der Geröllfelder. Mit den Steinen wollte ich nicht auch noch anfangen... So gingen die Meilen dahin. Hinter uns ein sauberer Weg.
Leider konnte ich die Nagelneuen Schneeschuhe, die am Wegesrand lagen, nicht an meinem Rucksack festmachen. Ich hätte sie entsorgt. Hat wohl irgendwer einfach zurückgelassen. Dumm. Einfach nur dumm. Ansonsten habe ich nur drei Teile Müll eingesammelt. Ziemlich wenig, wenn ich mal an unsere Wälder denke. Jeglicher Ärger über Müll und Blowdowns aller Stufen mit Spezialangriff war verflogen, als wir plötzlich an eine größere freie Fläche kamen. Ich bin mir nicht sicher, ob man es ein Plateau nennen kann.
Neben der Aussicht auf den Rest des Tages, ein Canyon und ein riesiges "burn area", konnte man plötzlich Mt. St. Helens und Mt. Adams sehen. Wir setzten uns für eine Weile.
Dann hieß es Abstieg. Wir hatten uns für eine Alternativroute des PCT entschieden. Es sollte durch den Eagle Creek Canyon gehen. Der Trail fiel steil über einen Kamm ab. Als wir den verbrannten Wald betraten waren sie wieder da, die Blowdowns. Ich konnte leider nicht aufräumen. Wir wollten ja auch noch ein bischen Strecke machen. Also bahnten wir uns unsere Weg durch diese traurig verbrannte Landschaft. Der Boden war staubig und wir rutschten mehrmals aus. Irgendwann erreichten wir den Eagle Creek Trail. Dieser verlief entlang einer Felswand hinab ins Tal und war sehr gut gepflegt. Und so stiefelten wir hinab an den Fluss. Alles war plötzlich grün und zugewachsen. Am Ufer des Flusses bauten wir unsere Zelte auf.
Liebes Tagebuch. Das war irgendwie ein besonderer Tag.
Ps: Ich habe Gerüchte gehört, dass neben dem Campingplatz für morgen der Schicksalszug rollen soll. Das wäre mir eine Freude.Read more
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- Day 100
- Saturday, June 17, 2023 at 10:56 PM
- ⛅ 11 °C
- Altitude: 43 m
United StatesCascade Locks Treaty Fishing Access Site45°39’60” N 121°53’39” W
Waterfalls and bears

Liebes Tagebuch, heute ist ein Wunsch von mir in Erfüllung gegangen. Wir haben unseren ersten Bären gesehen.
Aber erstmal von Anfang an. Wir wachten im Urwald auf. Der heutige Trail ging im Canyon entlang. Neben dem Eagle creek, der sich immer wieder in gewaltigen Wasserfällen in die Tiefe hinabstürzte. Der Weg führte an schmale Pfaden und steilen Hängen entlang. An einer Stelle konnten wir unseren Augen kaum glauben. Wir bogen um eine Ecke und sahen einen riesigen Wasserfall, der sich in die Tiefe stürzte, ein Tunnel führte direkt unter ihm hindurch (siehe Video). Sowas habe ich mir als Kind immer gewünscht und Geschichten drüber geschrieben.
Natürlich waren hier, an einem so beeindruckendem Ort wie diesem, viele Menschen unterwegs. Das gefällt mir ja immer nicht so. Doch eine gute Sache hatte es. Eine Frau schaute auf die andere Seite des Eagle Creeks und teilte uns mit, dass dort zwei Bären sind. Wir schauten rüber und tatsächlich: Zwei Schwarz Bären machten es sich am Hang gemütlich. So wie es aussah, eine Mutter mit ihrem Jungen. Lange schauten wir ihnen zu. Ich war so glücklich, dass dieser Traum wirklich in Erfüllung ging. Ich versuchte ein Foto zu machen. Gut ist es nicht geworden aber man kann wenigstens erahnen, dass es Bären sind.
Auf dem restlichen Weg kamen immer mehr Menschen, unter anderem viele Trailrunner. Ist wohl so ein Ding hier, in Canyons Trailrunning zu gehen. Wir waren froh als wir in Cascade Locks, an der Bridge of gods, angekommen waren. Erschöpft von den letzten Tagen, gönnten wir uns einen GUTEN Kaffee und buchten ein viel zu teures Hotel. Wir versuchten Pläne zu machen, wie es weiter gehen soll. Wieder mal..Die nächsten Tage soll es regnen. Also erstmal nach Portland auf ein Death Metal Konzert und dann vermutlich in Oregon southbound weiter wandern. Immer wieder dasselbe.. Schnee Schnee Schnee. Wir sind beide sehr frustriert von diesem hin und her. Ich so sehr, dass ich bald Nachhause kommen werde. Es gibt noch viele andere Gründe dafür.. Aber das in einem späteren Eintrag.
Die letzten Tage gilt es jetzt zu genießen.Read more
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- Day 101
- Sunday, June 18, 2023 at 3:49 PM
- 🌧 12 °C
- Altitude: 93 m
United StatesVillage Green Park45°25’29” N 122°30’54” W
Happy Valley Station

Ach liebes Tagebuch. Manchmal denke ich das kann doch alles nicht sein. Gibt es so viele Zufälle? Was ist passiert? Also Lauren aka Alpine (unsere Wege kreuzen sich seit Tag 7 immer mal wieder) hat wohl bei Insta gesehen, dass wir in Cascade Locks sind. Sie macht auch gerade eine Pause vom Trail und besucht Leute in Portland, wo wir zufällig hin wollen, denn die nächste Schlechtwetterfront zieht für die nächsten Tage durchs Land. Also schreibt sie uns, dass sie uns mit ihrem Mietwagen abholen kommt. Super. Der Bus kostet zwar nur 8$ aber natürlich wollen wir sie auch wiedersehen. Bevor es losgeht machen wir noch ein paar Fotos an der legendären Bridge of the Gods am Columbia River.
Wir treffen uns an der Brauerei und sobald wir auf dem Highway sind fängt es an zu Schütten. Gutes Timing. Die Fahrt nach Portland dauert 45 Minuten und wir erzählen uns von unseren verschiedenen Erlebnissen, während sich draußen der Regen in Hagel verwandelt. Wir haben Angst, dass es die Scheiben zerfetzt. Der Verkehr kommt kurz zum erliegen, weil der Highway geflutet und voller Eis ist. Ich bin einfach nur froh gerade nicht draußen zu sein. Dann machen wir kurz einen Stop bei REI. Mariam braucht neue Schuhe und ich einen neuen Stuffsack für meinen Schlafsack. Das Ding ist nach drei Monaten einfach gerissen. Shoppen macht hungrig und somit geht es zur Happy Valley Station, einer Halle mit Food Trucks drum herum. Es gibt ALLES und ich kann mich nicht entscheiden. Mariam auch nicht. Auf dem Tisch stehen dann irgendwann ein peruanisches Sandwich, indisches Curry, Tacos und Cheesecakes am Stiel. Und es ist alles unglaublich lecker, aber irgendwann ist die Plauze halt voll. Lauren fährt uns dann noch zu unserem Schlafplatz. Auch wieder so ein Zufall. Stefanie und Steve aus Corvallis haben mitbekommen, dass wir nach Portland wollen und vermitteln uns sofort an ihren Sohn Quentin und dessen Freundin Molly. Ohne uns bzw mich zu kennen empfangen sie uns sehr herzlich und wir haben das beste Bett der ganzen Reise. Da Quentin gerade in Corvallis war hat Stefanie ihm gleich unsere Stadtbekleidung mitgegeben. Es ist toll wie an einen gedacht wird. Hier nochmal ein dickes DANKE an diese wundervolle Familie.Read more
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- Day 102
- Monday, June 19, 2023 at 11:49 PM
- ☁️ 11 °C
- Altitude: 49 m
United StatesModa Center45°31’51” N 122°39’38” W
Portland: Death Metal Food Trucks

Liebes Tagebuch. Heute gabs einiges zu tun. Erstmal Kaffee trinken und nen Uber bestellen, denn Portland ist von der Fläche her ziemlich riesig und man kann mal nicht eben so wo hingehen. Es gibt kaum mehrstöckige Wohnhäuser und somit wirkt alles wie ein einziger Vorort - zumindest soweit wie ich es wahrgenommen habe. Die Fahrt ging Richtung Plattenladen Black Water Records. Eine Institution in Sachen Punk. Leider geschlossen. Heute war Juneteenth Feiertag. Ein Gedenktag an die Befreiung der Afroamerikaner aus der Sklaverei. Außer ein paar Geschlossenen Geschäften kriegte man davon aber kaum was mit. Komisch und Schade. Also streiften wir durch die Straßen in Richtung einer der vielen Food Truck Ports, wie wir ihn schon am Vortag kennengelernt hatten. Dieser war etwas kleiner und auch hier waren einige Wägen geschlossen. Zum Mittag gab es Tacos. Tacos sind toll. Klein und lecker, mit Koriander und Salsa. Nächster Stop waren ein paar kleine Lädchen für dies und das und der Belmont Boulevard. So viel laufen macht hungrig und auch hier gab es eine Ansammlung von kleinen Fressbuden. Also nochmal Tacos. Auf dem Belmont Blvd nochmal bei Jackpot Records und in nen Thrift Shop rein. Mittlerweile hatten wir schon eine gute Stadtwanderung gemacht und es war später Nachmittag, als es plötzlich anfing zu Regnen. Na zum Glück kein Schnee. Trotzdem suchten wir Unterschlupf in einer kleinen dunklen Kneipe und gönnten uns ein leckeres IPA. Am Abend sollte es endlich auf ein Konzert gehen. Death Metal stand auf dem Programm: Atheist und Cynic. Also latschten wir durch den Regen zum Bossanova Ballroom und reiten uns die recht kurze Schlange am Eingang ein. Ein Mitarbeiter checkte die IDs nach dem Alter und verteilte gelbe +21 Armbänder. Nur mit diesen konnte man in den Bar Bereich. Und nur im Barbereich durfte man Bier trinken. Zum Glück hatte man von dort eine gute Sicht auf die Bühne.
Als Anheizer gingen Silver Talon auf die Bühne, die mit miesem Sound eine wirre Mischung aus Märchenmetal und Hammerfall darboten. Nach dem ersten Song stupste mich der Typ neben mir an und fragte für welche Band ich gekommen sei. Cynic natürlich. Er entpuppte sich dann als Vater vom Silver Talon Schlagzeuger und erzählte mir seine halbe Lebensgeschichte bis der nächste Song anfing. Ok.
So richtig haben sie mich aber nicht begeistert. Zu viel Klischee, zu viel Gitarrengegniedel. Besser wurde es dann mit Atheist. Eine DER ersten Bands die den US Death Metal bekannt gemacht haben. Dabei haben sie immer wieder Einflüsse aus dem Jazz in ihrer Musik verarbeitet was das ganze live ganz spannend gemacht hat. Auf Platte haben sie mich tatsächlich nie so wirklich abgeholt. Liegt wohl aber auch an den durchgängig grausig schlechten Artworks. Komischerweise wurde der Konzertsaal irgendwie nicht voller. Hätte gedacht die Bude platzt aus allen Nähten. Besonders wegen Cynic, die meines Wissens nach, schon ewig keine Konzerte mehr gegeben haben, nachdem erst der Drummer und dann der Bassist verstorben waren. Wie auch immer, ihr Album "Focus" gilt es Meilenstein des technischen Death Metal und enthält ebenfalls Einflüsse aus Jazz, Fusion und Prog Rock. Dessen 30 jähriges Jubiläum wollten sie nun feiern. Und das taten sie. Schon heftig wie manche Menschen ihre Instrumente beherrschen und zusammen spielen können. Da kommt man kaum mit und schlackern einem die Ohren. Toll, das mal gesehen zu haben. Toll war auch mal wieder ein Pilsener Urquell (9$) trinken zu können.
Nach dem Konzert machte sich ein kleiner Hunger breit und wir machten uns auf den Weg zu McDoof. Der war leider geschlossen. Also zu Dennys Diner. Drinnen erwarteten uns schon ein paar zwielichtige und fertige Gestalten, aber der Burger war doch ganz gut. Dann bestellten wir uns einen Uber für den Rückweg. Nur kam er einfach nicht. Dann rief uns der Fahrer an und bat uns die Fahrt zu stornieren, weil er angeblich technische Probleme hatte. Jo danke. Der nächste Fahrer kam zum Glück irgendwann. Allerdings war auch schon das einzig positive an ihm... wir mussten uns die Fahrt über fundamentalistische und frauenfeindliche christliche Reden im Radio anhören. Da wäre mir beinahe die Kotze hochgekommen. Wie kann man so in der Steinzeit leben? Frau gehört ins Haus, der Mann regelt alles. Von Gott so gewollt. Im Ernst? Es ist 2023!!! Hinzu kam, dass seine Fahrweise irgendwie nicht so wirkte, als wäre er nüchtern. Zum Glück fuhr er extrem langsam... und zum Glück kamen wir heile an - mal abgesehen von dem Jucken in der Großhirnrinde, hervorgerufen durch das unsägliche Geseier aus den Boxen. Wir haben ihn dann bei Uber gemeldet. Geht gar nicht. Mal wieder viel passiert heute. Gute Nacht.
Ach, wer sich nach dem ganzen Gelaber über Musik ne Meinung machen möchte, hier mal nen Link zu nem Song:
https://youtu.be/dSwmlthrB-IRead more

TravelerWieder eine interessante Story, sehr vielfältig - nur Essen kommt immer vor 😜😁 Sound is heavy!
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- Day 103
- Tuesday, June 20, 2023
- ☁️ 18 °C
- Altitude: 80 m
United StatesSullivan Gulch45°31’53” N 122°39’37” W
Noch ein Tag in Portland

Liebes Tagebuch, heute war ich ein bisschen zerknittert vom letzten Abend. Mein Plan war eigentlich, den ganzen Tag ausnahmsweise, mal nichts zu machen. Natürlich hat das nicht funktioniert. Wir mussten schließlich neue Verpflegung einkaufen und planen wo es weiter geht. Wir haben uns dann letzendlich dafür entschieden wieder an die Küste zu fahren und ein paar Tage auf dem Oregon coast trail unterwegs zu sein. Wir haben Sehnsucht nach dem Meer, aber nicht nach dem Schnee. Also war die logische Schlussfolgerung dorthin zu gehen.
Niko hatte sich schon einen Plan zurecht gelegt wie und wo wir heute einkaufen gehen. Mit dem Uber zu Wallmart (weil am billigsten) und dort sollen auch Foodtrucks herumstehen, von denen Niko nicht genug kriegen kann. Ich hatte gar keine Lust mehr auf Uber fahren (wegen letzter Nacht) aber ohne Auto kommt man da leider schlecht hin. Bei Wallmart angekommen mussten wir leider feststellen, dass dieser nicht mehr existiert. Ätzend. Foodtrucks waren aber zum Glück offen. Erstmal essen und dann zum nächsten Supermarkt laufen. Einkaufen kostet hier immer ganz schön Nerven. Für mich jedenfalls. Als wir endlich an der Kasse standen, wurde uns mitgeteilt, dass Kreditkarten in diesem Laden nicht funktionieren..Also erstmal Geld holen.. Später bei der Post hat dann auch nichts so funktioniert wie es sollte..
Für meine Nerven war das mal wieder eine große Herausforderung.
Wieder bei Quentin und Molly angekommen ging es dann ans Essen sortieren und packen.
Als die beiden von einem Geburtstag zurück kamen nahmen sie uns noch zu einem kurzen Spaziergang mit. Sie wollten uns die peacocks (Pfauen) zeigen, die hier wohl in der Nachbarschaft leben. Und tatsächlich, von überall hörten wir ihr katzenähnliches Schreien. Sie saßen überall in den Bäumen. Beim Fliegen sahen sie aus wie Phoenixe. In der Dämmerung sah das alles sehr geheimnisvoll aus. Wenigstens war der Abend dann noch schön.Read more

TravelerIrgendwie hören sich die Berichte inzwischen so an als würde Niko nur noch von einem Foodstop zum nächsten reisen. 🍗🌭🌮🍟🍔🍤🍺
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- Day 104
- Wednesday, June 21, 2023
- ☀️ 16 °C
- Altitude: 17 m
United StatesPotato Lake46°10’57” N 123°57’47” W
Zurück am Pazifik

Liebes Tagebuch, heute ging es früh los, mit dem Bus nach Warrington. Von dort mussten wir noch 5 Meilen zum Fort State Park an die Küste laufen. Die ganze Zeit am Highway lang. Das ist ziemlich nervig. Doch am Pazifik angekommen, war der ganze Ärger wieder verflogen. Sofort spüren wir, dass es die richtige Entscheidung war, hier her zu kommen. Der Ozean ist einfach so schön. Wir bauten unsere Zelte auf dem Campground auf und gingen ans Meer. Ich buchte meinen Flug und war froh, dass endlich erledigt zu haben. Schiebte ich es doch schon ewig mit mir rum.
Irgendwann bekam Niko einen Anruf vom Ranger. Wir hatten wohl unsere Zelte am falschen Ort aufgebaut. Haben uns schon darüber gewundert, wie groß der Hiker biker spot ist. Der Ranger war so nett und hat unsere Zelte bereits umgesetzt. Wir gingen trotzdem zurück zum Camp um die Lage zu checken und uns bei den Leuten zu entschuldigen, deren Platz wir eingenommen hatten. Die Beiden waren total lieb und brachten uns später immer wieder leckere Sachen vorbei, wie Brownies und Bier. Wieder fragten wir uns warum die meisten Menschen so lieb zu uns sind..
Da ich letzte Nacht zu wenig geschlafen habe, war ich so müde, dass ich um 20 Uhr müde ins Bett gefallen bin.Read more
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- Day 105
- Thursday, June 22, 2023 at 10:35 PM
- 🌙 13 °C
- Altitude: 8 m
United StatesFort Stevens Historical Museum46°12’24” N 123°57’54” W
Mündungsfeuer im Sonnenuntergang

Liebes Tagebuch. Oregon Coast Trail? Davon sehen wir nur den Trailhead. Hier im ziemlich riesigen Fort Stevenson State Park gibt es ziemlich viel zu entdecken. Als erstes ging es auf schmalen Trails zur Russel Battery. Eine Artillerie Anlage aus dem zweiten Weltkrieg, die zur Verteidigung der Columbia River Mündung diente und 1942 auf blauen Dunst von dem Flag Geschütz eines japanischen U-Bootes beschossen wurde. Ein anderer unausgeführter Plan der Japanischen Flotte war es durch Beschuss Waldbrände auszulösen. Zumindest stand es so im Besucherzentrum von Fort Steven, einer weiteren großflächigen Artilleriestellung, die ihren Ursprung bereits im amerikanischen Bürgerkrieg hatte. Neben dicken Kanonen gab es auch schöne Ausblicke auf die Mündung des Columbia River. Nach soviel Geschichte machten wir und auf zum Strand am anderen Ende der Landzunge. So kommen auch nen paar Meilen zusammen. Wir suchen uns ein halbwegs windschattiges Plätzchen und und braten in der Sonne. Nebenbei mache ich mir Gedanken wie die Reise weitergehen kann, denn die Mariam hat sich gestern ihren Flug gebucht. Weiter nach Norden oder wieder nach Nordkalifornien? Nobo oder Sobo? Die ganzen Optionen machen mich kirre. Der verbliebene Schnee auch. Ich hab keine Lust mehr auf 10 Std Busfahren oder so... ich möchte wandern. Immer noch. Zu einem Entschluss komme ich erstmal nicht. Das wird komisch werden, aber bis dahin genießen wir noch unsere gemeinsame Zeit. Nach ein paar Stunden setzt der kleine Hunger ein und wir machen uns auf den Weg zu einem See im Landesinneren, um uns unser Abendessen zu kochen. Dabei können wir dem Fischadler beim Jagen zugucken. Ein Kormoran schwimmt auch vorbei.
Dann geht es wieder zurück zum Strand. Wir wollen den Sonnenuntergang beobachten. Doch aus der Ferne drücken schon dichte Wolken über das Meer und erzeugen eine ganz besondere Stimmung bis sie die Sonne ganz verschlucken bevor sie untergegangen ist.Read more

TravelerDie liebe Mariam wird bitte nicht in der dicken Berta verfeuert. Die brauchst du hier zu Hause auch noch mal. 😅🤗 Dass es für dich komisch ist und bleibt, wenn Mariam abfliegt, ist doch klar. Beim Pläneschmieden kann ich dir leider nicht helfen. Aber du wirst schon die richtigen Entscheidungen treffen.
TravelerBart des Rübezahl! Womit geschnitten? Schere am Mini Swiss knife 🗡️🔪🫣😜
TravelerJap, richtig! 😄
Traveler
Der Himmel.......🤩