Argentina
Cobo

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Travelers at this place
    • Day 49

      Die letzten warmen Tage

      March 19, 2020 in Argentina ⋅ 🌙 13 °C

      Ein Tag wie jeder andere hier - also einfach schön ;). Morgens war noch niemand wach, also lernte ich den Zauberwürfel endlich auswendig und beschäftigte mich mit Spanisch. Vor dem Mittagessen telefonierte ich mit Hannah, wobei wir uns eigentlich nur um die gerade total verrückte Weltlage unterhielten. Oscars und meine Theorie ist ja immer noch, dass Marx' Prophezeiung nun aufgehen und sich der Kapitalismus endlich selbst abschaffen wird ;). Mam sehen, inwiefern wir Recht haben werden... Nachmittags gingen wir erst Nüsse sammeln. Warum? Nun ja, Suky hatte uns mitgeteilt, es würden schwere Zeiten auf uns zukommen. Und da sei es eben besser, Vorräte anzuhäufen... Viele Mückenstiche später ging ich kurz in die Cochera zum Klavierspielen und wir trafen uns um 17h wieder, um unser Trio zu proben: Wir kamen durch alle Sätze durch. Mal schauen, wann wir vorspielen müssen. Danach ging es noch in die Abendsonne, um Kitschfotos zu machen.
      Ansonsten ist die Stimmung im Haus eher gedrückt, denn nicht hysterisch. Wir sollen uns von jetzt an pünktlich an den Esstisch setzen und wenn das Essen dann noch eine Stunde dauert, eben trotzdem dort warten :(... Heute fuhr man mit zwei Autos zum Einkaufen und kam voll beladen zurück. In den Carrefour wird nur noch eine gewisse Anzahl an Personen gelassen, ab morgen gibt es eine totale Ausgangssperre für das ganze Land. Bin ich froh, dass ich zum Beispiel nicht in El Chaltén bin, wo die Versorgungssituation super schlecht ist... Informationen zur Rückholung haben wir bis jetzt keine.
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    • Day 48

      Entscheidungstag

      March 18, 2020 in Argentina ⋅ 🌧 16 °C

      Zumindest insofern, wie wir es beeinflussen können.
      Morgens telefonierte ich gleich mit Ulrike, der Koordinatorin des Projekts in Deutschland, um etwas Ordnung in die Situation zu bekommen. Sie wägte Pro und Kontra für die Frage, hier zu bleiben oder heimzufliegen, ab. Letztendlich viel zweimal der Satz: "Es ist besser, wenn ihr nach Deutschland kommt." In so einer Krisensituation ist es einfach nicht sinnvoll, sich gegen Politilmaßnahmen zu stellen - und zu denen gehört meiner Meinung nach auch die Rückholaktion. Das Hauptproblem, das wir hier haben würden, wäre das Visum. Die Grenzen nach Uruguay sind zu, die anderen Länder werden voraussichtlich alle nachziehen. Die deutsche Botschaft hat im Moment anderes zu tun, als neue Visen auszustellen - zudem bleibt das Konsulat erst einmal für einen Monat geschlossen, das ist zu spät. Ohne Visum muss man nur mit dem Auto angehalten werden oder sich den Fuß verstauchen, um ein Problem zu bekommen. Und das zu lösen ist ungewiss - in Argentinien läuft einiges korrupt ab.
      Also warten wir - voraussichtlich Oscar auch - auf eine Rückholaktion Deutschlands. Wann die kommt, weiß keiner. Ich hoffe aber, dass es noch ein bisschen dauert, denn ich bin sehr traurig, hier weg zu müssen. In den letzten Tagen hatten wir richtig Spaß mit den Nonnen. Heute lernten Oscar und ich sogar die herzliche Seite von Christina, der sonst eher unfreundlichen Chefin der Servidoras kennen. Als wir gemeinsam mit ihr und Suky über die Situation sprachen, machte sie sich große Sorgen, wir könnten uns hier langweilen. So schlug sie uns vor, doch mal Tennis zu spielen und erklärte uns alles haargenau
      Und dann auch noch Kricket :D. Naja, mal schauen, ob wir das umsetzen werden ;).
      Heute war auf jeden Fall wieder ähnlich wie sonst. Räumen in der Cochera - die Instrumente sind inzwischen alle geputzt, hergerichtet, sortiert und aufgeräumt -, üben, Spanisch lernen. Nachmittags buken wir den Apfelkuchen, den eigentlich Clara zum Abschied machen wollte. Der taugte den alten, hohen Servidoratieren ganz besonders ;). Und natürlich auch noch Proben zu dritt: Entweder sind unsere Aufnahmegeräte einfach schlecht oder wir spielen tatsächlich schief.
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    • Day 47

      Was tun?

      March 17, 2020 in Argentina ⋅ ☁️ 17 °C

      Rückholaktion nach Deutschland, für alle im Ausland gestrandeten, auch aus Argentinien, Corona mitsamt unvorhersehbaren Einschränkungen wird uns die nächsten zwei Jahre bevorstehen - das waren inhaltlich die Schlagzeilen, mit denen ich heute morgen konfrontiert wurde.
      Nach ein bisschen Kontakt nach Hause ging ich also erstmal mit den Hunden raus, als ich zurück kam war niemand da. Irgendwann traf ich Oscar und wir fuhren (!) zusammen zur Cochera. Dort lernte ich rund eine Stunde Spanisch und wir probten erst kurz zu zweit, dann zu dritt unser Mozart-Trio. Die anderen hatten von den Nachrichten noch nicht wirklich was mitbekommen, also besprachen wir die Lage... Gegenüber den Servidoras hielten wir noch dicht, um keine Panik zu schüren. Nachmittags telefonierte ich kurz, danach wollten Oscar und ich ins Campanario zum (endlich mal) Haare zu waschen. Im Haupthaus gibt es nämlich gerade kein warmes Wasser. Aber das Campanario war - anders als ausgemacht - geschlossen. Also zogen wir noch weiter durch das Gestrüpp, letztendlich kamen wir an einer spannenden Ruine vorbei. Irgendwann kam Suky und sperrte uns netterweise das Campanario auf. Davon, dass wir hier duschen, soll nämlich niemand erfahren - oder wie Suky sagen würde: "Nuestro bunker". Später telefonierten Oscar und ich nochmal, kochten Mate und gingen nochmal in die Cochera. Dort weiter räumen, putzen, ein bisschen Klavier spielen, Musik hören - und dabei leider immer im Hinterkopf, wie es weiter gehen soll. Schließlich schrieben wir einen Text, um den Servidoras die Situation zu erklären...
      Beim Abendessen waren wir ausgelagert mit Miga, einer sehr netten Servidora aus Buenos Aires. Hier kursieren viele unnötige Mythen. Heute gab es gekochte Eier, dass ich mich auch ohne Fleisch nicht mit Corona anstecke. Die neuen Gäste, die nachmittags ankamen, durften wir nur aus Distanz begrüßen. Beim Essen musste zwischen zwei Personen Abstand gehalten werden... Da Miga erzählte, Aerolineas Argentinas hole seine Landsleute aus aller Welt zurück, nutzten wir die Chance, um das Thema anzusprechen. Später erklärten wie die Situation auch Suky. Wir dürften hier bleiben. Das Projekt hängt von der Schule ab.
      Ich will noch nicht heim. Aber ich will auch nicht hier für zwei Jahre festsitzen. Naja, noch gibt es sowieso keine Rückholung aus Argentinien. Morgen rufen wir in der deutschen Botschaft an. Das größte Problem würde das Visum werden, denn das läuft am 30. April aus. Falls man nach Uruguay kommt, muss man nach der Rückkehr zwei Wochen in Quarantäne...
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    • Day 45

      Sonniger Sonntag

      March 15, 2020 in Argentina ⋅ 🌙 12 °C

      Kurz, weil ich erst einen Tag später schreibe und schon einiges wieder vergessen habe...
      Es hieß, wir würden einen Ausflug ans Meer machen. Das klappte letztendlich nicht. Stattdessen Cello üben, Slacklinen (ich schaffe jetzt nach dem Aufstehen bis zu acht Schritte! :). In der Cochera ein paar Bögen putzen. Spanisch lernen ging unter, stattdessen war lange in der Sonne sitzen und Mate trinken angesagt. Und mal wieder ein Sonnenuntergangsspaziergang.
      Die Ernüchterung: wohl "Arrest" in der Armonía für nächsten zwei Wochen - wenn man das bei dem Gelände überhaupt so nennen kann -, die Schulen sind auch zu.
      Abends stellte uns Suky ihren Plan für uns vor. Sie ist ganz begeistert von Youtube und stieß dort auch auf Lehrvideos für Musik. Damit sollen wir uns beschäftigen, ein Fenster richten, einen Garten neu gestalten, die Cochera renovieren... Danach schauten wir uns noch bis 0.30h Auftritte an. Langeweile bekomme ich hier definitiv nicht! Auch ohne die vielen Ideen, denn der Tag geht immer super schnell um. Trotzdem hoffe ich, dass es bei den zwei Wochen Projektpause bleibt. Ich will nicht einen Monat Projekt haben, bevor ich wieder heimfliege. Die Zeit hier lässt sich zwar vermutlich verlängern, aber eben auch nicht bis in die Ewigkeit....
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    • Day 46

      Alles anders als geplant

      March 16, 2020 in Argentina ⋅ 🌙 12 °C

      Mat hier ja viel freie Zeit und nimmt sich deswegen viel vor. Davon schafft man maximal 20%. Oder wie heute: eigentlich gar nichts.
      Nach dem Wecker quälte ich mich aus dem Bett, um schon produktiv zu sein und einiges zu erledigen. Tja, die Tür vom Casa Grande war verschlossen - also kein Frühstück, kein Mate und keine Motivation mehr außer für den Zauberwürfel, den ich hier in der Papeleria gekauft hatte. Bueno, um 9.30h zusammen in der Sonne aufwachen, ein klein wenig Spanisch und viel Chaos. Danach Wäsche aufhängen. Suky wollte die Sachen, die wir brauchen, aus dem Campanario holen, da wir dort nicht mehr hinsollen. Darauf wartete ich erstmal eine knappe Stunde... Aber zumindest wird inzwischen öfter mit mir gesprochen :). Dann diskutierten wir in der Cochera, was alles zu tun und realisierbar ist. Nachmittags sortierte ich ebendort Noten und machte dabei die ein oder andere erfreuliche Entdeckung. Geige über war auch wieder dran.
      Einkaufsstress: Wir sollten eine Liste schreiben, was wir für die nächsten zwei Wochen haben wollen. Manche Dinge waren etwas kompliziert, zum Beispiel Kekse ais dem einzigen kleinen Bio-Regal im Riesencarrefour. Die heißen Galletas con cacao y miel. Wir durften nicht mitfahren. Warum? Weil wir ja viel gefährdeter sind, uns mit Corona anzustecken, da wir irgendwann mal aus dem coronalastigen Deutschland einflogen. Und so rannte der Tag dahin... Als ich Oscar in der Wiese traf, hattee er einige Walnüsse in seiner Tasche, die hier aus der Armonía stammen. Zusammen stiegen wir auf den verbotenen Wasserturm. An einer rostigen Leiter steigt man bis auf Baumhöhe empor - und das ist wirklich hoch! Oben darf man sich nicht am Geländer festhalten, sonst liegt man gleich wieder unten. Aber die Aussicht auf all die Felder und den Wald ist genial!
      Vor dem Abendessen übten wir noch im Trio, kamen 25min zu spät, aber dennoch zehn Minuten zu früh... Nach dem Essen war es dann sehr lustig, Isabel, eine Servidora aus Buenos Aires, packte Kakao und ein Kilogramm Honig aus - das mit den Keksen ging wohl nach hinten los... Oscar erlaubte sich auch einen netten Ausrutscher: "Chicas", nannte er die vier Servidoras, die noch am Tisch saßen. Das wird eigentlich nur für junge Leute benutzt und nicht gegenüber durchschnittlich mindestens 70-jährigen Nonnen ;). Aber Josefina reagierte sehr erfreut, riss die Arme in die Luft und feierte sich :D. Danach folgte noch ein kleiner Deutschkurs.
      Alles in allem viel passiert und vor allem vieles anders, als ich erwartet hatte.
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    • Day 44

      Woche eins

      March 14, 2020 in Argentina ⋅ ⛅ 15 °C

      Um 8h klingelte der Wecker und ich sprang sofort aus dem Bett, um eine Besucherin der Armonía von der Tranquera abzuholen. Dabei liefen die drei Hunde, die mich sowieso immer überall hin verfolgen, beinahe unter das Auto... Vorne an der Tranquera stand schon ein Auto in dem Suky saß. Sie hatte einen Zettel vor Oscars Türe gelegt, sie übernehme den Fahrdienst. Aber an Oscars Tür komme ich so früh nun mal nicht vorbei...
      Da es für argentinische Verhältnisse noch früh und einsam war, ging ich in die Chochera, um das erste Mal hier Klavier zu spielen. Als ich gerade wieder abhauen wollte, kam Oscar mit einer Menge Arbeit: Die Geigen und Celli kontrollieren, putzen und die Bögen inspizieren. Für so viel freie Zeit eine ganz gute Beschäftigung! Und die reichte locker noch für den Nachmittag. Jede Bogenschraube aufdrehen, mit Öl säubern und mit dem Cutter ganz viel schwarze Kruste wegkratzen. Danach lernte ich etwas Spanisch und ging dann mit Caro zum Slacklinen bis es dunkel wurde. Vor dem Abendessen schauten wir nur noch Geigenbauvideos und jetzt gehe ich auch gleich ins Bett.
      In der letzten Woche bin ich gut hier angekommen, manches darf ich inzwischen auch schon sagen ;). Ich hoffe sehr, dass die Projektpause bald ein Ende hat. Langweilig wird uns zwar nicht, aber es sollte ja doch einen Sinn haben, hier wohnen zu dürfen. Ansonsten könnte es natürlich auch passieren, dass wir irgendwann aus der Armonía rausmüssen...
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    • Day 43

      Tranquilo

      March 13, 2020 in Argentina ⋅ 🌙 21 °C

      Als ich um 8.30h erstmals aus dem Fenster blickte, schüttete und gewitterte es so richtig. Als lieber liegen bleiben. Nach dem Frühstück übten Oscar und ich ein bisschen Musiktheorie - auf Spanisch. Sol, La, Si, Do bekommt man ja hin, aber schwierig und unnötig umständlich wird es bei Vorzeichen... Weil wir so gut dabei waren, schrieben wir gleich noch die Violinenstimme vom Pachelbelkanon in eine Cellostimme um - natürlich auch auf Spanisch. Aber nach einer halben Seite Gekritzel, wusste ich ungefähr, wo welcher Ton hingehört. Es regnete weiter und demnach trist war auch die Stimmung: Clara packte fleißig ihre Sachen, um doch heute noch nach Buenos Aires und mit größerer Wahrscheinlichkeit nach Hause zu kommen, bevor der Flugverkehr komplett eingestellt wird. Um kurz vor 11h stiegen wir also alle ins Auto und fuhren zu Tiénda Leon. Unsere Laune war ein bisschen bedrückt... Nachdem der Bus gefahren war, suchten wir mal wieder eine Bouloneria, um endlich die Notenständer reparieren zu können. Aber diese Geschäfte haben generell geschlossen, wenn wir kommen. Nach dem Mittagsessen transpornierten Oscar und ich weiter, später lernte ich Spanisch auf dem Tennisplatz und übte recht lange Geige. Heute Nachmittag kamen auch noch andere Servidoras zu Besuch, die alle recht nett sind. Der Abend war sehr gemütlich...
      Mal schauen, was die nächsten Tage so passiert. Projekt werden wir auch morgen nicht haben :(. Suky teilte uns heute mit, sie habe besorgte Anrufe von mehreren Eltern der Teilnehmer bekommen, die befürchteten wir seien alle infiziert, da wir ja aus Deutschland kommen... Noch wird mir hier nicht langweilig und ich genieße die viele Freizeit, aber ich freue mich auch umso mehr auf die ersten Orchesterproben - wer weiß, ob überhaupt...
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    • Day 39

      Viele schöne Momente

      March 9, 2020 in Argentina ⋅ ☁️ 14 °C

      Morgens telefonierte ich erst eine nette Stunde mit Hannah und lief danach mal vor bis zur Schranke, dem Eingang des riesigen Geländes hier. Um 10.30h trafen wir vier Praktikanten uns in der Sonne. Diese scheint zwar sehr stark, aber komischerweise bekomme ich hier keinen Sonnenbrand wie sonst immer! Anschließend ging es zum Üben ins Campanario. Die Celli sind abenteuerlich, verstimmt und schief. Aber die anderthalb Stunden konnte ich ganz gut nutzen. Und wieder war es ein sehr aufregendes, aber auch schönes Gefühl, alleine in einem riesigen Haus zu sein, um Musik zu machen! Beim Mittagessen hatten wir unseren (höflichen) Spaß mit den Servidoras Suky (über 70) und Josefina (82).
      Danach zogen Caro, Oscar und ich mit Spanischsachen zur Slackline, die hinter einem ausgestorbenen Fußballfeld gespannt ist. Neben Sprache und Slackline kamen auch noch Mate und Baumklettern hinzu. Später trafen wir uns nochmal mit Suky im Campanario, wobei wir zu viert den Pachelbelkanon probten. Wir brauchen nämlich spätestens Ende der Woche ein Stück, das wir präsentieren können. Da es leider keine Cellonoten gab und ich den Bratschenschlüssel nicht schnell umdenken kann, musste ich improvisiert noch eine Partitur ausdrucken. Diese war im doppelten Tempo, also rechneten wir viel mit Taktzahlen hin und her. Danach richteten wir die Tische für die Kinder morgen her und ich blieb noch, um weiter Geige zu üben. Frustrierend, anfangs einfach nie die richtigen Töne zu treffen und so gar nicht zu wissen, wo die Finger hingehören!
      Nach dem Abendessen hatten wir ein "Krisengespräch" mit Suky. Morgen wird kein Projekt stattfinden. Laut Suky, um die Kinder vor etwas zu schützen. Wir vermuten natürlich, dass wegen Corono so entschieden wurde. Aber ehrlich gesagt bin ich ziemlich enttäuscht und die Aussicht, auf ungewisse Zeit hier für nichts gebraucht zu werden, ist nicht rosig. Aber in der Armonía kriselt es gerade; die Situation ist sehr angespannt, unter anderem weil die Chefin der Servidoras zu Besuch ist. Und die hat mich heute Morgen schon in kurzer Hose gesehen - das haben sie gar nicht gerne :(.
      Nach dem Gespräch tranken wir alle noch Calafatelikör und schauten alte Fotoalben an. Irgendwann waren nur noch Oscar und ich übrig und Suky zeigte uns eindrucksvolle Musikaufnahmen, die in der Armonía gemacht wurden. Leider habe ich das Gefühl, dass sie mich nicht immer ernst nimmt, wenn ich probiere, Spanisch zu reden. Sie antwortet manchmal nur, sie verstehe nicht. Clara meinte, das mache sie gerne mal...
      Naja, trotz der paar Unglücklichkeiten und der Ungewissheit für die nächste Zeit habe ich heute viele schöne Momente gesammelt, mit denen ich ins Bett gehe :)!
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    • Day 37

      Kleiner Abschied

      March 7, 2020 in Argentina ⋅ ☁️ 23 °C

      Heute Morgen - im Büro/Empfang/Fotostudio - brach also der letzte Tag der Reise an. Wir frühstückten noch gemütlich mit Alex, dem Hostelverwalter, und einer Deutschen, die ich nicht wirklich leiden kann. Danach ging es nach einem Monat wieder in die Esmeralda, unser Gepäck und die Geige abholen. Dabei machten wir einen Zwischenstopp am Obelisken, um entspannte Fotos auf der (eigentlich) breitesten Straße der Welt zu machen. Der Weg mit dem Bus zurück war unter Zeitdruck spannend, denn irgendwie wollte kein passender Bus dort anhalten, wo wir waren. Um 13.15h waren wir also zurück im Palace, mussten noch fertig- beziehungsweise umpacken und Proviant einkaufen. Eine Stunde später verließen wir das Viertel San Telmo in den Untergrund, doch die Subte ließ auch erst einmal eine Weile auf sich warten. Am Retiro wieder einer meiner geliebten Blicke in die Favela (ich finde das einfach unglaublich spannend) und als wir am Busbahnhof zehn Minuten vor Abfahrt eintrafen, stand noch kein Bus abfahrtbereit da. Der kam dann aber bald und wir waren fast die einzigen, die einstiegen. Da wir Fensterplätze ganz vorne ergattert hatten, sah ich noch, dass am Bussteig (keine Ahnung, wie man das nennt - warum heißt es eigentlich BusBAHNhof?) die nette Franzosin stand, die in der Höhlengruppe in Tilcara dabei gewesen war, und stieg nochmal aus.
      Für den heutigen Bus hatten wir zwar Cama gebucht, weil es nur diese Option gab, aber die Sitze waren eine Mischung aus Cama und Semi-Cama. Die Fahrt war die entspannteste, die ich je hatte! Gelegentlich hoppelte der Bus an einer der vielen Mautstellen, wobei ich bei meinem Sudoku verrutschte. Ansonsten sah man einfach weites Land, ein paar Kühe, Estancien, Feldwege, Umkehrverbindestraßen, ein paar Orte und die recht gerade Autovía hinter den ausgestreckten Füßen. Die Entfernungsangaben auf den Straßenschildern waren interessant: Mal gab es einen Riesensprung oder fünf Minuten später wurde noch die selbe Entfernung angezeigt. 30Km vor Mar del Plata schaute ich gespannt aus dem Fenster, um die Armonía zu sehen. Irgendwann konnte ich auf der anderen Straßenseite der Autobahn das Eingangstor entdecken!
      Am Bus(bahn)hof brauchten wir erstmal eine halbe Stunde, um uns mit Oscar und Clara zu treffen, die uns abholen wollten. Als wir schließlich alle im Auto saßen, fuhren wir erst zur Tankstelle, wo Suky, die Servidora hier in der Armonía, die sich auch um das Projekt kümmert, in einem anderen Auto wartete. Clara und ich stiegen aus, weil Suky meinte, es gebe heute nichts Vegetarisches in der Armonía, und kauften Empanadas und Tarte. Die Fahrt war dann eher still, ich erzählte manches von der Reise, fragte ein paar Sachen, aber so groß ist mein Wortschatz eben (noch) nicht, um mich ausgiebig unterhalten zu können... Das Konzert im Juni, von dem ja mein Heimflug abhängt, wurde im Plan nach hinten verschoben und steht sowieso noch sehr in den Sternen. Nachdem wir in den Feldweg eingebogen waren, führte dieser durch einen kleinen Wald, um eine Linkskurve und schließlich zum Haupthaus. Dort sind einige Tage sehr viele Servidoras aus dem ganzen Land untergebracht, deswegen schlafen wir erstmal etwas ausgelagert. Hier im Haus wurden wir von vielen Leuten begrüßt und saßen später noch recht lange zu viert und dritt zusammen. Ach ja, durch einen Lufthauch fiel gleich mal ein Stempen vom Balkon runter.
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    • Day 64

      Der Abschied rückt näher...

      April 3, 2020 in Argentina ⋅ 🌙 13 °C

      So, da gestern die Nachricht des Heimflugs gekommen war, brach heute der letzte volle Tag in der Armonía an! Deswegen liefen Caro und ich morgens nochmal zur Tranquera. Danach hieß es erstmal packen, währenddessen telefonierte Suky hin und her, um uns ein Taxi zum Flughafen nach Buenos Aires zu organisieren, das weniger als 450$ kostet. Als ich mein Zeug soweit zusammen hatte, hängten Caro und ich die Slackline ab und sammelten noch ein paar letzte Quitten. Ich ging direkt zum Campanario, um nochmal mein Glück mit dem warmen Wasser zu versuchen. Klappte aber nicht, also setzte ich mich bis zum Mittagessen nur noch mit Oscar, der ja davon ausging, die nächste Zeit als einziger Praktikant in der Armonía zu verbringen, in die Sonne. Nach einer kurzen Siesta buken wir zwei Quittenkuchen im Campanario. Einen mit selbstgemachter Dulce de Leche (gut, nach zwei Monaten hier schmeckt es ganz gut ;) und den anderen mit den Walnüssen aus dem Garten. Später putzte ich noch unser Zimmer, damit Suky nicht umfällt, wenn wir weg sind. Währenddessen kam Oscar: er hatte soeben - um 19h - eine Mail bekommen, dass er morgen auch mitfliegen könne... Und er hatte auch schon zugesagt... Das heißt, alles war wieder anders. Heute hatten wir die "Ehre" wieder mit den Servidoras zu essen, danach rückten wir endlich unsere Gastgeschenke raus, die wir am Anfang vergessen hatten... Dann hieß es noch, Proviant für morgen vorzubereiten, während die anderen beiden noch mit Packen beschäftigt waren. Auch musste ich nochmal zur Cochera, um die Cellobögen, die ich alle ausprobiert hatte, aufzuräumen. Auch hatten wir die Formulare für die Fahrt und den Flug noch nicht ausgefüllt. Also war es 1h, als uns Suky noch dazu einlud, mit ihr in die hauseigene Kapelle zu gehen. Ehrlich gesagt konnte ich damit völlig übermüdet nicht mehr viel anfangen... Bueno, um 1.30h lagen wir schließlich endlich in den Betten!
      Ich bin hier gerade so richtig angekommen - gut, meine Sachen sind eigentlich noch gar nicht ausgepackt - und jetzt geht es wieder nach Hause. Kein schlechtes aber auch kein gutes, sondern eher ein ziemlich seltsames Gefühl. ¡Vamos a ver!
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