Austria
Bruck-Mürzzuschlag District

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Travelers at this place
    • Day 6

      Etappe 6: Umzingelt von Gewitterzellen

      May 23, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 17 °C

      Auch wenn ich das Lager im Ottohaus für mich alleine hatte, habe ich nicht so gut geschlafen. Wahrscheinlich war die Etappe von gestern doch etwas zu anstrengend.

      Der Weg heute sollte zwar nicht weniger lang sein, allerdings standen viel weniger Höhenmeter im Aufstieg auf dem Programm, also nicht ganz so anstrengend. Aber vorn vorne:

      Nach einem reichhaltigen Frühstück inklusive Rührei, das man auf Berghütten eigentlich eher selten bekommt, ging es schon kurz nach 8 los. Der Wetterbericht hatte für heute wieder Gewitter, vor allem am Nachmittag, und insgesamt wechselhaft angesagt.
      Der Weg vom Ottohaus die Raxalpe entlang führte mich durch wahre Latschenalleen und es ging immer auf und ab, aber nie wirklich steil. Das kam mir zu gute, nachdem ich ja von gestern noch etwas erschöpft war.
      Es ging über einige Schneefelder, die aber durch den Regen und die milden Temperaturen zum Glück schon so weich waren, dass man hier gut spuren konnte. Da muss man schon auch etwas aufpassen, im Frühjahr gibt es immer wieder Unfälle bei denen Wanderer abrutschen.
      Auch wenn am Morgen der Himmel noch fast wolkenlos war, bildeten sich recht schnell Wolken. Ich überlegte kurz, ob ich etwas abkürzen sollte, aber ich wollte eigentlich noch ein Stück oben auf der Raxalpe bleiben. Ich habe mich dann dafür entschieden oben zu bleiben.
      Nach ca.2:45 bin ich dann am Karl-Ludwig-Haus angekommen, das allerdings momentan geschlossen hat. Der ÖTK sucht einen Pächter falls jemand Interesse hat ;-)

      Die Wolken hatten sich zu dem Zeitpunkt allerdings schon etwas verdunkelt und es ging schon los mit dem Regen. Ich konnte mich hier in einer kleinen Kapelle unterstellen und nach 15 Minuten war der Regen auch schon wieder vorbei.
      Für mich ging es dann in einem längeren Abstieg in Richtung Tal. Es ging wieder auf einsamen Pfaden durch schöne Bergwälder und heute habe ich tatsächlich nur zwei Wanderer außer mir getroffen.
      In den Bergen um mich herum konnte man schon immer wieder starke Niederschläge und einzelne Gewitter sehen, ich bin aber heute trocken geblieben.
      Da es heute überhaupt keine Hütte und auch keinen Gasthof gab, bei dem ich einkehren konnte und mir ja auch das Wetter auf Versen war, bin ich recht zügig durchgelaufen.
      Ich war dann schon gegen 13 Uhr in Altenberg und von dort waren es nur noch 2 Stunden bis zu meinem Tagesziel.
      Gerade hier angekommen kündigte sich die nächste Gewitterzelle an und so hab ich dann doch eine halbe Stunde in einem Bushäuschen Pause gemacht und abgewartet bis der Regen wieder weniger wurde.
      Der restliche Weg ging wieder durch Wälder, nochmal ein letzter Anstieg und von dort gleich wieder ins Tal.
      Der Himmel wurde nun immer dunkler und ich hab noch einen Zahn zugelegt um es vielleicht noch vor dem Gewitter zu meiner Unterkunft zu schaffen….
      Ich hab es tatsächlich auch geschafft - die letzten 300 Meter Sprint in Bergstiefeln - und dann kam ein Wolkenbruch, wie ich ihn selten gesehen habe und der auch gut eine halbe Stunde angehalten hat.
      Wie gut, dass ich mir das Schauspiel mit einem Radler in der Hand auf der überdachten Terrasse anschauen konnte.. Schaut euch am besten das kurze Video an, dass ich hier angehängt habe.
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    • Day 5

      Etappe 5: Von wegen entspannt

      May 22, 2023 in Austria ⋅ ⛅ 17 °C

      Nach der langen Etappe gestern habe ich mich heute morgen erstaunlich fit gefühlt und bin wieder früh los gekommen.
      Heute sollten es laut Planung „nur“ 5:40h Gehzeit sein und ich dachte mir das wird ein entspannter Tag, ab er es kam etwas anders.

      In der früh bin ich bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen gestartet. Ich musste zunächst wieder ein Stück nach oben und konnte dabei aus der Ferne einer Murmeltierfamilie beim Spielen im Schnee zuschauen. Leier zu weit weg um ein schönes Foto zu machen.

      Die Familie wurde aber dann von einem Skifahrer verscheucht (siehe Video) Ich vermute es war der Hüttenwirt der höher gelegenen Fischerhütte der etwas Frühsport wollte und kaum unten angekommen ging er mit den Ski auch schon wieder nach oben.

      Es ging für mich dann zunächst über den Wurzengraben hinunter. Hier lag noch einiges an Schnee, was für mich aber den Abstieg sehr angenehm und flott machte.
      Nach guten 2 Stunden ging es dann hinein in die Weichtalklamm. Der Weg war mir am Vortag noch anderen Hüttengästen als lohnenswert empfohlen worden und auch meine Alpenvereinsapp hatte das als schnellsten Weg ins Tal vorgeschlagen.
      Der Weg war lohnenswert, hatte aber einige Stellen bei denen Konzentration gefordert war. So schlängelte sich der Weg durch viele Engstellen ins Tal und es gab einige Stellen die mit Tritten, Ketten und Leitern gesichert waren. Hat Spass gemacht, aber mich auch etwas auf Trab gehalten.
      Als ich dann im Weichtal, dem tiefsten Punkt der Etappe, angekommen war, war klar, dass die anvisierte Zeit nicht ganz stimmen konnte, denn ich war zu dem Zeitpunkt schon 3:30h unterwegs.
      Eigentlich nicht weiter dramatisch, ich war ja wieder früh gestartet und hatte also bis zum Abend genügend Zeit. Allerdings war ab 14 Uhr eine leichte Gewitterwahrscheinlichkeit vorhergesagt und auch der Weg nach oben war mit Leitern und Stahlseilen abgesichert.

      Der Weg nach oben war dann doch recht anstrengend und der dunkler werdende Himmel hat schon ahnen lassen, dass es wirklich Gewitter geben wird und es kam dann auch leider schon gegen 13 Uhr und dann aber ziemlich schnell und auch mit Graupel. Ich habe versucht das auf einem Video festzuhalten.
      Zu dem Zeitpunkt war ich glücklicherweise schon aus dem Abschnitt mit dem Leitern und Stahlseilen heraus, das wäre bei Gewitter dann doch etwas zu gefährlich.
      Schnell den Rucksack noch in die Regenhülle gepackt, die Regenjacke angezogen und erst mal etwas unter ein paar Bäumen vor dem Regen geschützt. Ich war hier auch an keiner exponierten Stelle, so dass die Gefahr von einem Blitzeinschlag recht gering war.
      Nach 15 Minuten war auch schon das schlimmste vorbei und ich beschloss meinen Weg fortzusetzen und nach 40 Minuten blinzelte die Sonne auch schon wieder etwas durch.
      Um mich herum war trotzdem immer wieder Donnergrollen zu hören und so hab ich mich dann beeilt zum Ottohaus, meinem heutigen Domizil zu kommen. Es wurden dann doch knapp 7 Stunden und ich war etwas nass, aber ich sitze jetzt hier im Trockenen und gehe zur Entspannung über.

      Danke auch an alle die hier mitlesen und kommentieren. Normalerweise schreibe ich nicht überhaupt nicht gern Texte, aber es scheint ja zu gefallen :-)
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    • Day 4

      Etappe 4: Es wird alpiner

      May 21, 2023 in Austria ⋅ ☀️ 14 °C

      Vor der heutigen Etappe hatte ich doch etwas Respekt: Es ging zum Schneeberg und damit das erste mal auf 2000m. Durch das bisher kalte und regnerische Frühjahr hatte es dort laut den Webcams doch noch einiges an Schnee und auch meine Tourenplanung hat eine Etappe von über 8 Stunden und 1700 Höhenmeter Aufstieg ergeben. Das ist schon eine Hausnummer, aber ging leider wegen den Unterkünften nicht anders.
      Aber es hat alles gut geklappt und da sich die Höhenmeter etwas verteilt haben war die Anstrengung ok. Am Ende war ich sogar schneller als mir die Alpenvereinaktiv App geplant hatte.
      Da das heute morgen ja alles noch nicht so klar war, bin ich nach dem Frühstück schon um 7:45 los gelaufen. Glücklicherweise war die Wettervorhersage für diese Etappe sehr gut.
      Anfangs ging es mal wieder sehr einsam im Tal der Längapiesting entlang und durch den Wald hinauf zur Mamauwiese. Dort hab ich dann die erste Pause eingelegt und im Anschluss Mario getroffen.
      Mario wohnt in Wien, kommt aber aus Bosnien und lebt schon seit über 30 Jahren dort.
      Berge sind ebenfalls seine Leidenschaft und so hatte ich wieder den Vorteil jemand zu treffen den sich im Gebiet auskennt. Hätte zwar auch sicher ohne ihn geklappt, aber so hatte ich ab der Hälfte der Tour wieder eine nette Begleitung und auch die Frage ob der Fadensteig auf den Schneeberg schon begehbar ist war schnell beantwortet.

      Wir waren dann 3 Stunden zusammen unterwegs, bis sich am Gipfel des Schneebergs, dem Klosterwappen, unsere Wege wieder getrennt haben. Der Weg bis dorthin war genau nach meinem Geschmack mit leichter Kraxelei, aber nie gefährlich. Spannend war auch wie sich die Sicht auf dem Plateau innerhalb von wenigen Minuten komplett gedreht hat, man ist teilweise in den Wolken gegangen. Teilweise war es sehr windig, da hat dann ausnahmsweise das T-Shirt nicht mehr gereicht.

      Für mich ging es vom Gipfel dann noch eine halbe Stunde weiter zum Damböck-Haus.
      Ich habe wohl recht Glück gehabt, dass hier am Sonntag offen ist. Eventuell kommen noch zwei Gäste, ansonsten wäre ich der einzige.
      Nach einer Stärkung um bis zum Abendessen auszukommen und einer warmen Dusche sitze ich jetzt hier noch auf der Terrasse, schreibe diesen Blogeintrag und genieße die Sonne
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    • Day 2

      Österreich

      July 27, 2024 in Austria ⋅ ☀️ 14 °C

      Zum dritten Mal fahren wir nach Kroatien, ein Land, das uns immer wieder aufs Neue verzaubert. Unsere Reise begann am Freitag um 19 Uhr. Voller Vorfreude machten wir uns auf den Weg, die Koffer vollgepackt mit Sommerkleidung, Sonnencreme und guter Laune.

      Dieser Urlaub verspricht wieder eine wunderbare Mischung aus Entspannung und Entdeckerlust zu werden. Wir sind bereit, unvergessliche Momente zu sammeln und die Schönheit Kroatiens erneut zu genießen.
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    • Day 38

      Leoben

      June 6, 2024 in Austria ⋅ ☁️ 23 °C

      … noch einen Spaziergang durch Leoben …
      … sehr gepflegte Häuser rund um den Hauptplatz und den anliegenden Gassen …

      ———

      Der Schwammerlturm ist ein zirka 30 Meter hoher, mittelalterlicher Turm in der Stadt Leoben im österreichischen Bundesland Steiermark. Er war Teil der früheren Wehranlage, ist das einzige bis heute erhalten gebliebene Stadttor und stellt das Wahrzeichen von Leoben dar. Die volkstümliche Bezeichnung des Bauwerks kommt von der Ähnlichkeit seines etwa halbkugelförmigen und mit seiner Traufe deutlich über das schmälere Obergeschoß auskragende Daches mit einem Pilzhut (süddt.: Schwammerl = Pilz). Der eigentliche, aber im Alltag kaum mehr benutzte Name lautet Mautturm.

      Mit der im 13. Jahrhundert stattgefundenen Siedlungsverlegung wurde eine Wehranlage, welche den Eingang in die Stadt von Westen überwachen sollte, erbaut. Es gibt unterschiedliche Vermutungen für diese Siedlungsverlegung; zum einen wird ein grosser Brand im Jahre 1268 in Alt-Leoben angenommen, zum anderen wird als Grund das Bestreben des Königs Ottokar II. Přemysl von Böhmen angegeben, die Städte Leoben und Bruck an der Mur als Stützpunkte gegen den verschwörerischen Adel einzurichten.
      Im Jahre 1512 wurde die mittelalterliche Anlage erneuert und 1615 von Peter Carlone als Turm von Grund auf neu konstruiert. Somit ist das heutige Gedicht zur Geschichte des Turms nicht völlig korrekt.
      Ursprünglich hatte der damalige Mauttorturm ein Spitzdach. Durch das starke Erdbeben im Jahre 1794 erlitten die Mauern des Turms keine großen Schäden. Ab dem Dachstuhl hatten sich vier Erker aus der Mauer gelöst, welche abzustürzen drohten. Im Zuge der Sicherheitsmassnahmen bekam der Turm ein kuppelförmiges Dach, weshalb der Spitzname Schwammerlturm entstand.
      1845 erfolgte die Renovierung des Turms durch den Maler Johann Max Tendler. Im Rahmen dieser Arbeiten wurde das von ihm verfasste Gedicht angebracht:

      Aufschrift auf der Murseite des Schwammerlturms:

      1280 bin ich erstanden da,
1794 war ich dem Sturze nah,
ich bin somit in jedem Falle
sehr alt und älter als ihr alle,
sah viele Feinde durch mich gehen
und blieb doch immer aufrecht stehen,
sah viermal auch die Franken schon,
doch immer fest den Kaiserthron,
sah Krieger jüngst aus Ost und West,
blieb auch in diesen Stürmen fest.

      Die letzten zwei Zeilen jedoch wurden als Hinweis auf den Zweiten Weltkrieg nach dessen Ende von Josef Freudenthaler verfasst und 1954 hinzugefügt.
      1926 wurde der Schwammerlturm restauriert, bei der ein bis dahin vorhandenes Fresko auf der Innenstadtseite entfernt wurde. Das Motiv des Freskos, welches von Dominik Schuster im Jahre 1795 renoviert und noch im Jahre 1880 erneuert worden war, stellte eine Kreuztragung dar. Ausserdem wurden 1926 noch der kaiserliche Adler sowie das Stadtwappen entfernt.
      Im Jahre 1954 fand die jüngste Restaurierung des Turms statt. Nun befindet sich auf der Murseite der Doppeladler sowie der von Friedrich Mayer-Beck typografisch gestaltete und von Malermeister Ramschek umgesetzte Spruch mit den Ergänzungen von Josef Freudenthaler. Das Stadtwappen und der österreichische Adler wurden auf der Stadtseite wieder aufgebracht.
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    • Day 38

      … und zum Schluss …

      June 6, 2024 in Austria ⋅ 🌩️ 23 °C

      … noch eine Kirche … 😉

      ———

      Stadtpfarre Leoben - St. Xaver

      Die heutige Stadtpfarrkirche zum hl. Franz Xaver (auch Francisco de Xavier y Jassu genannt) überragt mit ihrem mächtigen Baukörper seit mehr als drei Jahrhunderten die Leobener Altstadt. Ihr prachtvoller Innenraum ist seit dem 17. Jahrhundert fast unverändert erhalten geblieben. Die Kirche wurde von 1660 bis 1665 erbaut, nach der Aufhebung des Jesuitenordens 1773 nicht mehr benutzt und 1811 zur offiziellen Stadtpfarrkirche erklärt.
      Der Bau der neuen Kirche begann 47 Jahre nach der Gründung des Leobener Jesuitenkollegs. Umfangreiche Mittel dazu wurden von dem Vordernberger Radmeister Christoph Jantschitsch (gestorben 1640) gestiftet. Dieser Bau schloss die Ansiedlungstätigkeit des Ordens in architektonischer Hinsicht ab. Er setzte einen krönenden Abschluss der Repräsentation über die geistig-religiösen, aber auch wirtschaftlichen Grundlagen, die in Leoben zu einer enormen Belebung der lokalen Kultur geführt hatten.
      Dass der Bau in seinem ursprünglichen, frühbarocken Erscheinungsbild mit der zeitgleichen Einrichtung erhalten ist, mag daran liegen, dass seine prunkvolle Auslegung und Grösse eine Modernisierung sowohl im Spätbarock, als auch im puristischen 19. Jahrhundert aus finanziellen Gründen verhinderte.

      ———

      Zimmer Leoben Donawitz
      Kerpelystrasse 335
      8792 Donawitz

      Routendetail:
      https://www.komoot.com/de-DE/tour/1630765020?re…
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    • Day 38

      Bruck an der Mur

      June 6, 2024 in Austria ⋅ ☁️ 22 °C

      Bruck an der Mur - die historische Altstadt am Wasser, die historische Altstadt in den Bergen. Bruck liegt am grössten Fluss der Steiermark, der Mur, und somit direkt am Murradweg - ja, da radle ich weiter … 🙂.
      Die Altstadt ist aber auch umgeben von der herrlichen Brucker Hausbergern, Hochanger, Rennfeld, Madereck und den Fischbacher Alpen.
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    • Day 4

      På väg till Ljubljana

      July 15, 2023 in Austria ⋅ ☀️ 19 °C

      Nattåget från Berlin till Bruck an der Mur var en speciell upplevelse.
      Mannen som skulle dela kupé med oss valde att festa med grannkupén medan frun sov i en annan kupé så vi fick en egen kupé✌️😂

      Härliga vyer som inte går att göra rättvisa på kort har passerat och fått en speciell plats i hjärtat❤️

      Efter ett kort byte i Bruck gick vi på ett fullt tåg mot Ljubljana men hittade gott om plats i vagnen avsedd för cyklar.

      Nu fortsätter äventyret och insamlingen av härliga minnen🚞😍
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    • Day 3

      Tag 3 - Seitenschlag mit Haltungsschaden

      August 31, 2023 in Austria ⋅ ☁️ 14 °C

      Nach dem Regen in der Nacht wachte ich am Morgen tatsächlich mit nur bewölktem Himmel und vereinzeltem Sonnenschein auf. 6:30 Uhr stand auf der Uhr. Ein bisschen früh. Naja als erstes lachten die restlichen Lachgummis… gutes Frühstück, was mich dann irgendwie wieder müde machte, sodass ich kurz die Augen schloss. 8:30 Uhr machte ich sie erst wieder auf und nun konnte der Tag starten. Das Wetter sollte endlich Sonnenschein bringen. Nach dem Einpacken ging der erste Weg ca. 1 km ins Dorf hinunter zurück, die Vorräte wollten aufgefüllt werden. Nach dem kurzen Stopp konnte es dann los gehen. 95 km waren geplant. Direkt zu Anfang stand die größte bergwertung des Tages auf dem Plan. Unrhythmisch ging es ca 5 km bergan, auf einmal kamen mehrere Rampen mit bis zu 16% Steigung und forderten mich alte Bergziege mehr als nur ein bisschen. Die 15 kg zusätzliches Gepäck waren leider nicht vorteilhaft, sodass mein Körper sich bemühte leichter zu werden, indem er Unmengen ausschwitzte. Oben angekommen war ich froh das geschafft zu haben. Die schwerste Aufgabe des Tages war geschafft.

      DENKSTE!

      In der Abfahrt überholte mich eine E Klasse relativ dicht, sodass ich bei Tempo 60 einem Holzstühle nicht mehr ausweichen konnte. Dadurch löste sich meine Isomatte und verfing sich in den Bremsen. Ich hielt sofort an und merkte verbrannten Geruch. Fuck, was ist das? Die Carbonfelge hat einen Seitenschlag, ziemlich mies dolle sogar. Die Bremse blockierte jede Radumdrehung. Was nun? Ich brauchte 2 Minuten, dann entschloss ich mich, die nächsten 15 km nach Mariazell zu fahren, den größten Ort hier. Mit offener Hinterbremse war der Weg eigentlich gut machbar, es ging kaum bergab. 12:45 war ich angekommen und versuchte mein Glück beim ersten Sportgeschäft. Mittagspause bis 14:30. Wovon müssen die sich nur erholen? Auf zum zweiten und letzten Sportgeschäft des Ortes. Ebenfalls Mittagspause. Aber immerhin telefonisch erreichbar. “Nee, mit Fahrrädern machen wir nichts, wir können nur Ski.” Immerhin gab sie mir den Tipp, dass es am Ende des Ortes einen Schmied gibt, der auch Fahrräder repariert. Vertrauenswürdig. Leider stellte sich bei meinem Besuch dort heraus, dass dieser Mann gerade Urlaub hatte. Langsam gingen mir die Optionen aus. Ich kann nicht den Rest der ganzen Tour ohne hintere Bremse fahren. Ich irrte weiter im Ort herum und fuhr voller Verzweiflung zum österreichischen ADAC. Die waren immerhin hilfsbereit und mit einer Zange bewaffnet ging der Mechaniker an meine Speichen. So richtig besser wurde es zunächst nicht, dafür war nun auch der Lack von den Speichen ab. Immerhin bekamen wir es dann zusammen hin, dass die Bremse zumindest nicht mehr bei jeder Umdrehung schleifte. Mehr konnte er nicht für mich tun, schließlich sei er kein “Radlmechaniker”. Okay dann erstmal raus und Optionen checken. Mental war ich gerade ziemlich am abkotzen. Das schöne Laufrad kaputt, dachte ich schon am dritten Tag ans Ende der Tour. Mit so einer Acht kann ich nicht durch die Berge fahren. Was nun? Lösung? Erstmal Papa anrufen. Die Eltern sind ja nur 170 km entfernt im Urlaub. Papa kann das bestimmt reparieren. Aber abholen lassen wollte ich mich nicht, das war keine Option. Zug dauert 8 h. Nein danke. Also auch die Eltern keine Lösung. Wo ist also die nächste Fahrradwerkstatt außerhalb von Mariazell. Eine in Kindberg ausgemacht. Dort erstmal angerufen und nachgefragt. Der Herr am Telefon klang sehr nett und war hilfsbereit. Er meinte, er kann sowas auf jeden Fall reparieren. Ich müsste nur hinkommen. Nice. Ich fragte ihn, was der schnellste Weg ist. “Übern Schneeberg.” Klasse. Ich fragte wie lange er noch da ist. Bis 18 Uhr. Ich hatte also nur 3 h um 55 km und knapp 1000 hm zu schaffen. Könnte ich schaffen. Vielleicht. Ich machte mich direkt los, fuhr so zügig und gleichmäßig wie es ging. Die ersten 14 km waren flach und schön, dann ging es zum Schneeberg hinauf. Ich hielt kurz in einer Bucht hinter einer Haltestelle an, um mein Langarmshirt auszuziehen. Plötzlich fährt etwas lautes an mir vorbei. Der Bus nach Kindsberg. Auf mein Winken reagierte der Fahrer nicht mehr und so verpasste ich die Gelegenheit. Läuft heute. Hilft nur weiterfahren. Coffein-Gel rein und bergan. Unrhythmisch. Immer wieder längere Passagen mit 11-12 %, dazu LKWs und Reisebusse, die an mir vorbei zischten. Irgendwann war der Schweiß zu Ende und es ging endlich bergab. Die Abfahrt war herrlich. Gut einsehbar und mein Hinterrad hielt. Ich lies es also halbwegs krachen und fuhr so zugig wie es ging. Unten angekommen ging es direkt noch einmal 380 hm auf den nächsten Berg hinauf. In 4 km. Steil war also angesagt. Steil runter gingen die Wattzahlen, die ich noch ohne Krampf drücken konnte. Vorher noch 270 Watt, gingen jetzt meist nur 230, Max 250 Watt. 16:50 Uhr war es schon am Beginn. Ich musste mich wirklich beeilen. Auf der letzten Rille kam ich oben 17:20 an. Schnell die Jacke drüber, Stirnband auf, schnell die 7 km Abfahrt runter. Im Tal musste ich dann noch 7 km relativ flach bis zur Werkstatt. Es war schon 17:35 Uhr. Okay, hilft ja nix, nochmal 7km powern. Ach ja und natürlich aero sein. Dachte ich mir, sei jz entscheidend. Also fuhr ich in Remco-Manier flach und ohne Schultern im Wind der Werkstatt entgegen. Selbst die Birkenstocks waren stromlinienförmig ausgerichtet. Mindestens -20 Watt sag ich mal grob. Tatsächlich kam ich 17:52 Uhr an. Der Mechaniker wartete schon auf mich und spannte schnell mein Rad an. Nach 25 Minuten war alles wieder in Ordnung, selbst die Schaltung, die auch etwas abbekommen hatte wurde wieder gerichtet. Nachdem ich mich tausend mal bei meinem Helden bedankt habe, war es nun an der Zeit für eine Übernachtungsstätte. 26 km bis zum nächsten Campingplatz. Puh. Erstmal zu Aldi, essen fassen. Nach einem Lebkuchenriegel und Brot mit Käse ging es dann weiter. Komoot schickte mich die ganze Zeit über eine Schnellstraße, mal Ein, mal Zweispurig. Da dies der schnellste Weg war, war es mir relativ egal, ob ich hier fehl am Platz bin. Ich weiß nicht wie, aber die Strecke ging gut ab. Ich weiß auch nicht was in dem Moment mehr geschoben hat: der Rückenwind oder die Malle-Partyplaylist? Ich glaube letzteres. Wieder in Remco Style und mit massiven Arm und Rückenschmerzen ging es voran. 19:45 Uhr hier am Platz angekommen, dann alles aufgebaut, nach ein paar Cashewnüssen dann die Luftmatratze aufgepumpt. Nach 5 Minuten viel mir auf, dass sie Luft verlor. Na klasse. Auf die Suche nach dem Loch gemacht, irgendwann gefunden und erstmal notdürftig geflickt. Mal gucken wie lange ich erhöht liege. Jetzt gehts erstmal ins Bett. Morgen wird’s hoffentlich etwas ruhiger.
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    • Day 1

      Wir sind angekommen!

      August 24, 2019 in Austria ⋅ ⛅ 11 °C

      Endlich mal keinen Stau während der Fahrt gehabt. Carlos, unser Hund, hat die lange Reise gut überstanden und fühlte sich sofort wohl im neuen Urlaubsdomizil. Bei Ankunft in Bärbel's Panoramahütte überraschte uns ein Gewitter. In den Bergen krachte es gewaltig und wir machten es uns in der Hütte gemütlich. Die Berge lagen in dicken Wolken...Read more

    You might also know this place by the following names:

    Politischer Bezirk Bruck-Mürzzuschlag, Politischer Bezirk Bruck-Muerzzuschlag, Bruck-Mürzzuschlag District

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