Bolivia
San Jorge

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    • Dag 150

      La Paz von oben

      7. juli 2023, Bolivia ⋅ ☀️ 18 °C

      Zurück in El Alto wird es höchste Zeit das Gepäck los zu werden. Ein 23Kg schwerer Rucksack ist etwas anderes bei Tag wenn die Sonne schon die kleinste Bewegung anstrengend gestaltet als wenn ich ihn durch die Nacht trage. Von El Alto ist es ein gutes Stück bis ins Stadtzentrum von La Paz. Zum Glück muss ich das jedoch nichtblaufen denn denn die Stadt hat schon vor Jahren ansstatt einer Metro Seilbahnen installieert um dem Kleinbusverkehr Herr zu werden. Mittlerweile verlaufen 9 Linien kreuz und quer über die Berge und bringen jeden im Umkreis von 1-2 km an den gewünschten Ort.

      Für die Teleferico herrscht tatsächlich Maskenpflicht. Ich hätte es nicht für möglich gehalten. Auch das letzte bisschen Platz in meinem Rucksack habe ich nun also nicht umsonst mitgeschleppt. Beim Ticketkauf gibt es einige Querelen mit dem Rucksack. Am Ende kaufe ich zwei Tickets, für mich und meinen Rucksack. Hautsache für den Moment nicht mehr tragen. Im Eiltempo geht es über die Dächer von El Alto. Ich sehe genau was heute wo gekocht wird, wo Waschtag ist und wo gerade eine frische Ladung Apfelsinen eingetroffen ist. Dann geht es über einen Abgrund und wir verlassen die Oberstadt. Es fühlt sich an wie fliegen als die Gondel auf La Paz zusteuert und dabei 350m nach unten saust.

      Am Nachmittag stellt sich heraus dass ich La Paz wohl auch im zweiten Anlauf kaum zu Gesicht bekomme. Kaum habe ich das Hostel bezogen gehe ich durch die Gassen zum Plaza San Francisco um meinen Freund Fermin zu treffen. Auf dem Mercado de Brujas bieten sie heute allerlei Kuriositäten an, aber nichts davon will mir zusagen um die Geister der Aymara zu besänftigen. Weder irgendwelches Kunsthandwerk, noch Heiltränke, Hexenkräuter oder gar eingelegte Fehlgeburten von Tieren. Die werden nach wie vor in die Häuser von LaPaz verbaut um die Geister gnädig zu stimmen wenn das neue Haus so schon nur mit einer Wand am Fels und den restlichen Seiten über dem Abgrund steht. Ich gehe also weiter auf den Platz und es dauert nicht lang da sieht einer meinem Freund zum Verwechseln ähnlich aus. Seine spirituelle Ader schreckt mich jedoch ab. „Du willst Fermin sehen, da musst du Gras rauchen. Hier, bestes Mariohana“. Danke, aber im Nebel such ich ihn nicht.
      Schlussendlich findet er mich und wir gehen gemeinsam etwas essen. Er hätte am Nachmittag nur noch schnell einen Kunden zu besuchen. Dann wäre er frei für das Wochenende. Somit schweifen die Blicke durch ein fast fertiges Hotel dass im September eröffnet werden soll. Jede Etage ist einer anderen bolivianischen Provinz nachempfunden. So gibt es Themen wie den Regenwald, die Salar de Uyuni oder den Titicacasee denen die Zimmer nachempfunden werden. Am besten gefällt mir en dem Moment jedoch La Paz. Penthouse mit Blick über die Stadt! Wie will man LaPaz auch sonst von anderen Städten abgrenzen?
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    • Dag 57

      La Paz

      9. juni 2023, Bolivia ⋅ ☀️ 14 °C

      Nach einem ausgiebigen Frühstück in Santa Cruz ging es zurück zum Flughafen. Ein kurzer Flug von ca 1 Stunde und wir landeten in der Stadt La Paz, die auf einer Höhe von 3700 Metern liegt. Wir waren überrascht von der Größe der Stadt - und vom Wetter. Wir hatten nämlich zuvor im Internet geschaut und dort stand um die 25 grad. Die Realität lag dann bei 10 grad 😅

      Nachdem wir eine Tour für den nächsten Tag zur Death Road buchten, erkundeten wir die Stadt. Entgegen aller Warnungen die wir zuvor erhielten, wie gefährlich La Paz sein soll, fühlten wir uns zu keiner Zeit unsicher oder unwohl. Nach dem Hexenmarkt und einem kleinen Eis fuhren wir mit der Seilbahn über die Stadt und hatten eine schöne Aussicht.
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    • Dag 34–37

      La Paz - Part 2

      21. oktober 2023, Bolivia ⋅ ☁️ 15 °C

      The bus ride back to La Paz was a bumpy one. Luckily the driver couldn't race up the mountain the way he probably would have preferred to, since the bus simply wouldn't go faster than maybe 50 kph uphil. Good for us, then on the straight bit before the mountains we had at least 2 very unsettlling curves in which it felt like the bus might trip over 😨

      We rode all the way back from 0 to 3600m altitude, passing over a mountain pass at 4600m, covered in snow!
      Soaring heat in the jungle in the afternoon - ice in the morning. That's how fast it goes here in Bolivia.

      Took the weekend to recover from the ride and prep for the weeks ahead.

      Tomorrow we will be leaving La Paz and heading south toward Oruro, continuing to the Salt flats.
      I will try to post another update after the salt flats (about a week from now) before heading onto the very remote Lagunas Route from Uyuni to Chile and further to Argentina, estimated to take another 14 days, mainly without internet coverage.

      Excited to get back on the bike!
      Stay tuned and see you soon!

      🌡amount of temperature drop between Jungle and mountain pass: 35 degrees
      🥙 Amount of food packed for the coming week: probably too much
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    • Dag 112

      La Paz aka La Lang

      2. januar 2023, Bolivia ⋅ 🌧 11 °C

      Was soll man sagen, wir sind wieder mal versumpft! Eigentlich wollten wir nur bis 02.01. bleiben (also über Silvester, das wir mit einer Kakaozeremonie begingen), aber wir wollten dann ja auch noch in die Königscordillera hinter La Paz auf unseren ersten 6000er, was is nix geworden ist. Für schöne Bilder vom Pico Austria hats trotzdem gereicht, obwohl der Abstieg ein bisserl zu abenteuerlich für unseren Geschmack war (sachte formuliert). Es war einfach zu früh, zu viel und zu sehr Regenzeit. Davon mussten wir uns dann 5 weitere Tage erstmal erholen, aber dafür haben wir unsere Wohnung in der Zeit gut kennengelernt und uns am Ende fast schon wie daheim gefühlt. Am Ende gab's auch noch Avatar für uns, fast wie daheim.Læs mere

    • Dag 39

      La Paz

      11. januar, Bolivia ⋅ ☀️ 21 °C

      Jetzt ischs passiert. S erschte Mal sit afang Reis hemmer drüber gret, is Usland uszwandere. Wer hetti denkt, das usgrechnet Bolivie das Land wird, wo di anderne bereiste Länder in Schatte stellt.
      Nachere wietere churze gsundheitliche Kriese hemmer La Paz erreicht und sind innes wunderbars AirBnB zoge, wehret dem de Janosch bimmene Schwiezer Automech in sin 2te Service isch.
      La Paz hed es fantastisches Gondel-System, wo meh für 3 Bolivianos (ca. 40 rappe) pro Fahrt über/dur di ganzi Stadt cha gondle. Es hed ganz viel Mächt (was mier bakanntlich liebed), gwüssi sind super Touristisch, bi anderne sind mer di einzige Tourischte (und entsprechend mehrfach gwarnt worde, das mier s ziel vo allne Pickpockets werded si. Fallser eu jetzt fraged: Nop, mer hend no alles😉). Was aber alli Mercht gmeinsam hend, isch das es sich vibrant und lebendig afühlt.
      Au hemmer in La Paz im verglich zum restliche trip bisher nur super fein gässe, sigs ammene Foodstand i de Strass oder imme Restaurant.
      Ach, und die hiesige Coiffeur sind au ganz i. O. 🤪
      Insgesamt, würdemer die Stadt als Reisedestination jedem wieterempfehle!!! 🥰
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    • Dag 179

      La Paz - Im Malmstrom Boliviens

      25. oktober 2023, Bolivia ⋅ ⛅ 19 °C

      Manche Städte faszinieren dich von Anfang an. Du betrittst sie und bist sofort begeistert, alles sieht interessant aus und du willst den Ort so intensiv wie möglich kennenlernen. Die Farben und Gerüche ziehen dich in ihren Bann und du kannst gar nicht genug bekommen von den unterschiedlichen Eindrücken.

      La Paz ist keine solche Stadt.

      Tatsächlich war das Ankommen für uns ganz schön ernüchternd. Von der friedlichen, wunderschön gelegenen Isla del Sol sind wir in diesen Moloch gekommen, in dem jede Straße vom Verkehr verstopft ist und wo man vor lauter Smog den Himmel nicht sehen kann. Unser erster Gedanke war: "Gut, dass wir hier nur zwei Nächte bleiben."

      Nach einer Nacht mit ausreichend Schlaf sah die Stadt dann gestern schon weniger deprimierend aus und wir haben uns aufgemacht, La Paz etwas zu erkunden. Am besten geht das von oben, denn es gibt ein gut ausgebautes Netz an Teleféricos, in der man einfach über das Gewusel schweben kann. Und auf die Märkte haben wir uns gestürzt, denn die sind allgegenwärtig in La Paz.
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    • Dag 22

      Unterwegs von Santa Cruz nach La Paz

      15. januar, Bolivia ⋅ ☁️ 17 °C

      Es steht ein bisschen Fahrerei auf dem Programm. Am Samstag geht es von Santa Cruz de la Sierra nach Cochabamba, d.h. von 400m auf 2400m Höhe. Und so gestaltet sich auch die Fahrt. Zunächst 370km durch die Ebene, Urwald links und rechts, ab und an ein Dorf, ein Ort oder ein dieser recht hässlichen Landstädte, dann beginnt die Straße, durch Täler zu verlaufen, die letzten 100km geht es stramm bergan bis über deutlich über 3000m. Von dort sehen wir wunderbar ins Tal von Cochabamba.
      In Cochabamba werden wir wieder auf das Drama des Benizintankens zurückgeworfen. Man will uns einfach nicht betanken, das System würde es nicht nehmen etc. 5l will man uns geben, wenig hilfreich, wenn der Tank leer ist.
      Letztlich finden wir doch eine, die uns den internationalen Preis anbietet, womit wir kein Problem haben.
      Den Überbrückungstag in Cochabamba gestalten wir dann ruhig, machen einen Gang in die Stadt, wollen zur Christusstatue hinauffahren - geht aber nicht, der Lift ist seit 3 Monaten außer Betrieb (schlecht, wenn das die einzige Attraktion vor Ort ist) -, und machen uns dann den Rest des Tages einen Ruhigen im Hotel.
      Montag fahren wir dann die knapp 400km nach La Paz. Zunächst führt uns die Straße über einen Pass von 4500m, womit wir auf den sog. Altiplano gelangen, die Hochebene zwischen den Ost- und den Westanden. Über Hunderte Kilometer fahren wir, zum Glück nun auf gut ausgebauter Autobahn, bis wir nach El Alto hineinkommen, und damit in das Chaos des Großraums La Paz. Völlige Verstopfung mit Minibussen, Ampeln, die von niemandem beachtet werden, Sperrung der einzigen großen Verbindungsstraße ... das ist kein Spaß. Aber irgendwie kommen wir durch, nehmen weiter die Autobahn quer durch El Alto und dann hinunter nach La Paz (eine grandiose Abfahrt wie in einen Kessel hinein) und gelangen so an unser hübsches Hotel, das wie eine Oase in der Großstadt wirkt und von dem aus man einen netten Blick auf La Paz hat.
      Ach ja, tanken können wir heute nirgends, es gibt kein Benzin zwischen Cochabamba und La Paz. Mal schauen, wie das hier wird, wenn wir weiter müssen. Jedenfalls entscheiden wir, dass wir nicht mit dem eigenen Wagen zum Titicacasee fahren, sondern in La Paz bleiben und von hier aus einen Ausflug machen, um unser Benzin zu sparen.
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    • Dag 23

      Sightseeing in La Paz

      16. januar, Bolivia ⋅ ☁️ 19 °C

      Um 9 Uhr treffen wir uns mit Denise vor unserem Hotel, die uns die wichtigsten Orte in der CIty von La Paz zeigen wird.
      Als erstes nehmen wir einen der 100 Millionen Minibusse, die es in La Paz zu geben scheint (in El Alto sind es mutmaßlich noch mehr). Dieser bringt uns zur Plaza Sucre (besser bekannt als Plaza San Pedro) - woher Denise weiß, dass der Bus dahin fährt, erschließt sich uns nicht. Hier beginnen wir jedenfalls unsere Stadtführung.
      Das Besondere an der Plaza San Pedro ist nicht die Kirche, sondern das städtische Gefängnis, das direkt an dieser Plaza, im Stadtzentrum von La Paz, liegt. Denise schildert uns etliche Besonderheiten:
      - dass das Gefängnis nur von außen bewacht wird, es aber innen keine Wachen gibt;
      - dass die Gefangenen eine Art Selbstverwaltung aufgezogen haben;
      - dass jeder Gefangene für Unterkunft und Verpflegung bezahlen muss;
      - dass Familien mit ins Gefängnis ziehen dürfen, damit Familien keine zwei Wohnungen bezahlen müssen;
      - dass es eine Art Taxidienst gibt, der Besucher zu den "Zielpersonen" bringt und diese dabei auch beschützt;
      - dass es Besichtigungstouren im Gefängnis gab, die nicht autorisiert waren;
      - dass im Gefängnis Kokain hergestellt wird, dass auf verschiedensten Wegen heraugeschmuggelt wird.
      Sie berichtet noch einiges mehr, das einen die Augen reiben lässt.
      Im Anschluss geht es am Mercado Rodriguez, einem der üblichen Lebensmittelmärkte, vorbei zum Mercado de las Brujas. Hier werden - das hatten wir schon einmal in Tupiza gesehen - allerlei Dinge für den Pachamama-Kult angeboten, wie z.B. wieder die kleinen Lamas, die tatsächlich recht wertvoll sind. Sie werden geopfert, wenn man größere Wünsche hat. In diesem Kontext berichtet Denise auch davon, dass bei größeren Unternehmungen, bei denen ein Lama oder anderes "einfaches" Opfer nicht mehr ausreicht, auch Menschen geopfert wurden. In abgerissenen Häusern aus den 60er Jahren seien wirklich einbetonierte Menschen gefunden worden - mutmaßlich Obdachlose, deren Verschwinden niemanden interessieren würde. Ob diese Praxis heute noch angewendet würde, wisse man nicht genau ...
      Weiter geht es zur imposanten Kirche Basilica Menor de San Francisco. Diese Kirche beeindruckt durch die Arbeiten in der Fassade, die christliche und indigene Elemente miteinander verbindet. Mestizen-Barock nennt man das. Auch berichtet Denise hier, wie die katholische Kirche versucht hat, die indigene Bevölkerung "einzufangen". Nachdem ein normaler Kirchenbau keine "Heiden" bekehrt hatte, auch ein Kirchenneubau nicht, der besagte indigene Elemente mit eingebunden hat, nachdem die Jesuiten sich gescheitert sahen und die Franziskaner die Zügel in die Hand genommen hatten, nachdem auch versucht worden war, Pachamama-Aspekte in den katholischen Glauben einzuführen und nachdem all dies gescheitert war, wurden die Indios unter einem Vorwand in die Kirche gerufen; dort waren überall Spiegel aufgehangen, etwas, was die Indios nicht kannten; auf die Frage, was in den Spiegeln zu sehen sei, hätten sie geantwortet bekommen, dass dies ihre Seelen seien, die sich in der Kirche befänden. So seien die Indios an die katholische Kirche gebunden worden und seien bei der Kirche geblieben, ohne allerdings ihrem ursprünglichen Glauben abzuschwören. Hochinteressant all dies!
      Wir verlassen nun den eher indigenen Teil von La Paz, überqueren die Avenida Marescal Santa Cruz und widmen uns nun dem eher europäischen, kolonialen Teil, der ganz anders, viel ruhiger, aber dennoch auch in Teilen hübsch ist. In der Calle Jaen befinden sich etliche schöne Häuser, in denen heute eine Reihe von Museen untergebracht sind, auch das Familienhaus von Pedro Domingo Murillo, einem Kreolen, der die Unabhängigkeitsbewegung gegen die Spanier anführte, bis er von diesen hingerichtet wurde.
      Von der Calle Jaen geht es am Teatro Municipal vorbei zur Plaza Murillo, dem wohl wichtigsten Platz auf dieser Seite von La Paz. Hier befindet sich das alte Regierungsgebäude sowie die - im Gegensatz zur Basilica San Francisco ganz schlicht neuklassisch gehaltene Kathedrale von La Paz und das Kongressgebäude. Direkt hinter dem alten Regierungsgebäude steht seit 2018 der von Evo Morales initiierte neue Regierungssitz, die Grande Casa del Pueblo. Das 29-stöckige moderne Hochhaus in Mitten der Altstadt ist stark umstritten. Der Bau kostete über 34 Millionen US-Dollar, was angesichts der Armut des Landes nur provozierend wirken kann.
      Hier endet unsere spannende Führung. Wir haben vieles erfahren, was so nicht im Reiseführer steht (ich kann hier nur auf einige Dinge eingehen) und haben nun eine gute Vorstellung von dem Ort, an dem wir unsere Zeit zubringen. La Paz ist definitiv ein sehr lohnendes Reiseziel.
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    • Dag 26

      Rund um La Paz

      19. januar, Bolivia ⋅ ☁️ 19 °C

      Der Tag beginnt regnerisch, dass wir nach dem Frühstück erst einmal nichts unternehmen. Außer natürlich: Benzin kaufen. Ich 5 Liter, dann Ernesto, unser Vermieter, 10 Liter, sein Mitarbeiter auch noch einmal 10 Liter. Damit sollten wir auf der sicheren Seite sein, um Bolivien im Notfall ohne Tankstopp passieren zu können.
      Als es dann aufklart, mache ich mich mit Emil und Luzie – Nicole geht es nicht gut – auf, das Seilbahnnetz von La Paz zu erkunden. Mi Teleférico – so heißt das System - ist mit derzeit zehn Linien und 30.431 Kilometern Gesamtlänge das weltweit größte städtische Seilbahnnetz und erschließt La Paz und die Nachbarstadt El Alto für täglich mehr als 300.000 Fahrgäste. Die erste Linie wurde 2014 eröffnet, derzeit befindet sich das Netz weiterhin im Ausbau. Betrieben wird es von der staatlichen Betreibergesellschaft Mi Teleférico, gebaut wurde es von einer österreichischen Firma.
      Wir müssen nur ein paar Minuten von unserem Hotel aus gehen, da erreichen wir schon die für uns nächst gelegene Station der „weißen Linie“. Wir kaufen eine aufladbare Karte und betrete damit die über La Paz (und El Alto) gelegene andere Welt, hochmodern, sauber, still…
      Die weiße Linie führt uns, am Stadion vorbei, in dem schon so manche hochrangige Mannschaft abgefertigt wurde, über den Talkessel von La Paz. Die orangene Linie läuft dann nach Westen an den Rand des Kessels, die rote hinauf nach El Alto. Wie haben die wohl die Masten in diese steilen Hänge bekommen?
      Oben angekommen, nehmen wir – quasi als Abstecher – die blaue Linie, die El Alto überquert. Wir kommen hier am Flughafen vorbei, haben (auf der Hinfahrt) rechterhand die Kordilleren im Blick und unter uns die gefüllten Straßen der wild gewachsenen und wachsenden Stadt. Auf dieser Fahrt sitzen wir mit einem interessanten einheimischen Ehepaar in der Gondel (insgesamt erscheinen die Gondeln eher zu leer, beim Fahrpreis von 3 Bolivianos pro Linie auch verständlich, sind die Minibusse doch um einiges billiger), sie gekleidet wie eine „Cholita“, er ganz modern. Sie sprechen uns auf die Kirchtürme an, auf die uns gestern schon Sergio hingewiesen hatte, die von einem deutschen Pfarrer namens Sebastian Obermaier begründet wurden (70 bis 80 sind das wohl gewesen). Und da dieser aus Rosenheim stammte, haben die alle einen oberbayerischen Touch, mit hohem Zwiebel- und/oder Zwillingsturm. Wer dazu lesen möchte, kann dies hier tun: https://taz.de/Die-Kirchen-des-Padre-Obermaier/….
      Gerade erwähnte ich die Cholita. Als chola (wie Misch- Indigene – manchmal auch abwertend – genannt wurden) oder (verniedlichend) cholita werden indigene Frauen bezeichnet, die sich nach einer in den 1920er Jahren aus Europa nach Südamerika importierten Mode mit ursprünglich für Männer entworfenen Hüten kleiden. Ein italienischer Huthersteller hatte zu dieser Zeit nämlich versehentlich eine große Lieferung von Herrenhüten im Melonestil nach Bolivien exportiert. Bei Männern fanden diese allerdings keinen Anklang, und so begann die Importfirma, sie stattdessen als aktuelle italienische Frauenmode an arme Frauen zu vermarkten.
      Zusätzlich zu den Hüten besteht die Kleidung der Cholitas aus der pollera (einem Überrock), bis zu 10 Unterröcken und dem Schultertuch. Meist erscheinen cholas durch die vielen Lagen an Kleidung rundlich bis übergewichtig. Wenn sie Goldzähne zeigen, ist dies ein Zeichen von Reichtum, der nicht versteckt wird.
      Auf der Tour auf der blauen Linie kommen wir auch an etlichen der sogenannten „Cholets“ vorbei. Das Wort setzt sich aus zwei Wörtern zusammen: Cholo und Chalet. Das sind sehr bunte Gebäude, die man so nur in El Alto und nicht in La Paz findet. Der Trend wurde 2007 von einem Architekten namens Freddy Mamani gestartet, viele andere Architekten haben ihn seither kopiert bzw. verändert. Mittlerweile gibt es mehr als 200 und es werden ständig mehr.
      Ein Cholet ist immer gleich aufgebaut: unten sind kleine Läden, die mittlere Ebene wird für ein Heidengeld für Privatpartys vermietet, darüber kommt manchmal eine Penthouse – Wohnung und auf dem Dach ein komplettes Häuschen, in dem die eigentliche Besitzerfamilie wohnt. Diese 3 Ebenen symbolisieren auch die “Unterwelt/hiesige Welt/Himmel” (hierzu hatte uns Sergio schon in Tiwanaku erklärt, dass diese durch Schlange, Puma und Kondor symbolisiert werden). Sowieso lassen sich überall Symbole der Aymara -Kultur erkennen, und die Cholets zeigen den Stolz und die Macht der aufsteigenden Aymara-Mittel/Oberschicht. Am Anfang haben die Leute nur das erste Stockwerk gebaut. Als sie von dem Handel mit dem Laden genug Geld gespart hatten, konnten sie die nächsten Etagen bauen. Sicherlich sind manche der Cholets durch harte Arbeit entstanden, andere aber auch durch Drogenhandel finanziert.
      Alle Cholets haben ein Motto, nach dem sie gebaut sind. Oft hat dies mit dem Beruf der Familie zu tun (eine Familie, die aus China Feuerwerkskörper importiert, ließ ihr Cholet bspw. im chinesischen Stil erbauen). Mittlerweile gibt es viele “Fantasy-Cholets” mit einer Iron-Man- oder Transformers-Motto. Jedes Cholet ist einzigartig und soll die die Familie charakterisieren. (Noch mehr hierzu findet sich hier: https://www.architektur-online.com/kolumnen/sta….)
      Wir nehmen die blaue Linie wieder zurück und kehren dann zurück zu unserer Rundfahrt, indem wir in die silberne Linie steigen und oben den Rand des Kessels entlangschweben. Dabei sehen wir weitere Kirchen von Obermaier, im Hintergrund den Altiplano, bis wir mit der gelben Linie in den Kessel zurückkehren und im Kessel selbst mit der hellblauen Linie zurück bis fast zur Haustür kommen.
      Wirtschaftlich ist das Ganze wohl ein weiterer Witz der Evo Morales-Epoche, aber toll war die zweieinhalbstündige Fahrt doch, man hat ganz wunderbare Überblicke über La Paz und El Alto erhalten, und selbst ich, der ich immer unter ein wenig Höhenangst leide, habe mich an das leichte Schaukeln gewöhnt, das Rappeln, wenn man einen der Masten passierte, an das Schwanken bei Ein- und Ausstieg, so dass es wirklich ein Genuss war.
      Gerne würden wir noch ein, zwei weitere Tage in La Paz bleiben, um in die Yungas hinunterzufahren oder zum Valle de la Luna, aber die Pro-Morales-Blockaden steigern unsere Unsicherheit, so dass wir uns dazu entscheiden, vorzeitig unseren Aufenthalt in La Paz abzubrechen und morgen nach Uyuní zu fahren. Genügend Benzin haben wir ja nun immerhin ...
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    • Dag 71

      La Paz

      12. september 2023, Bolivia ⋅ ☀️ 18 °C

      The morning is spent sightseeing in downtown La Paz and using the teleferico to enjoy the beautiful views of this crazy city. Then we start queueing for the big game Bolivia-Argentina. The heat and strong sun make us suffer but Argentina makes Bolivia suffer even more. After a clear 0-3 defeat, we go out for famous Copacabana fried chicken before we have to hurry homs and to the bus station for our bus to Cochabamba.Læs mere

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