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- Oct 13, 2024
- ☀️ 28 °C
- Altitude: 919 m
- ChileRegión de Arica y ParinacotaCamaronesChuquichambe19°4’47” S 70°4’46” W
Von Putre via Arica & Iquique to Calama
October 13, 2024 in Chile ⋅ ☀️ 28 °C
Vier Übernachtungen nehmen wir uns Zeit, um nach Calama wieder zurückzukehren.
Vier Übernachtungen um den Kreis der Umrundung in der Zona Norte de Chile zu schließen. Dem nördlichsten Zipfel Chiles.
Die Bezeichnung, die ich gewählt habe, ist allerdings nicht ganz korrekt. Denn die Zona Norte reicht ein tausend Kilometer gen Süden und umfasst auch das Gebiet der Atacama. Meine Zona Norte, unser Adventure, beschränkte sich auf das Gebiet des Altiplano ganz im Norden Chiles.
Am Sonntag machen wir uns auf den Weg, das Altiplano zu verlassen. Aus Putre - im Osten - geht es in den nordwestlichsten Ort Chiles, nach Arica.
Chile ist hier knapp 140 Kilometer breit.
Gleich als wir die Ruta 11 erreichen, das ist die, die wir täglich aus dem Fenster gesehen haben, ist Wartezeit angesagt. Die kommenden 26 Kilometer befinden sich im Bau. Bis das erlösende „Siga“ kommt , kann es noch dauern. Laut Tafel - denn die Öffnungszeiten sind streng festgelegt - sind es noch etwa 20 Minuten Wartezeit.
Rainer findet beim draußen rumtigern einen gleichaltrigen Freund. Ein Fahrer aus Bolivien. Jeder ist am anderen interessiert und ich höre immer nur „muchos platos“ (viel Geld) als er hört, was wir gerade machen.
Er kommt aus Oruro. Als wir ihm mitteilen, dass wir es kennen, guckt er ganz ungläubig. Wer fährt schon nach Oruro 🤔
Nach dem wir den Baustellenabschnitt überstanden haben, folgen etwa 130 superglatt asphaltierte Kilometer - wieder durch gigantische Schluchten.
Von oben bis Arica sind es etwas mehr zwei Stunden Fahrt. Dabei verlieren wir 3.550 Meter Höhe. Mein verschnupftes Ohr öffnet sich nicht mehr. Den restlichen Tag.
Wir haben einen neuen Plan gemacht. Die gebuchten Hotels haben wir storniert und anders bzw. neu gebucht. Das brachte eine Ersparnis von etwa 180€. Denn ausgebucht sind die Hotels hier nicht. Und die Preise sind zwei oder einen Abend davor wesentlich niedriger. So etwas ist eigentlich nicht unser Ding. Aber wir haben es ganz durch Zufall entdeckt. Und warum nicht nutzen?
Für die nächsten zwei Nächte lassen wir uns in einem DesignerHotel nieder. Das war schon zum Anfang der Reise gesetzt. Direkt am steinigen Strand. Ich liebe solche Hotels. Hier ist nichts dem Zufall überlassen. Hier hat alles seinen Platz. Selbst wie man das Geschirr zum Frühstück deckt, ist ein Hingucker wert.
Das Bett ist ein Himmelbett, der Balkon und die anderen Liegen und Stühle sind limitiert und vermitteln so immer ein Gefühl, man sei allein.
Die Decke im Bad hat eine Öffnung zum Kosmos. Seltsamerweise kommt kein beißwütiges Viech rein.
Arica lassen wir Arica sein. Irgendwo habe ich notiert, was man sich hier anschauen könnte. Ja aber da müsste man unsere Oase verlassen. Einmal tun wir‘s doch: Wir fahren zu Líder, es ist 1:1 ein amerikanischer Walmart. Hier finden wir für knapp 9€ Campingstühle für die weitere Fahrt.
Nach zwei Tagen geht es weiter über die Ruta 5 gen Süden.
Was die Höhe anbetrifft ist es noch einmal ein auf und ab.
So ist es eben am Rand des Altiplano.
Bei Humberstone, der Oficina, der Geisterstadt aus Salpeterzeiten, geht’s auf 1.155 Höhenmeter.
Das Teilstück der Ruta 5, das ist die, die immer noch wegen dem Erdrutsch nach der Sprengung einspurig ist, beginnt etwa auf 1.300 Höhenmetern und führt uns nach Cuyo, dem Unfallort, wo wir auf einer Länge von nur 16 Kilometern auf 390 (in Cuyo) und letztendlich auf 90 Höhenmeter fallen.
Iquique, unser Ziel, liegt ebenfalls am Meer. Doch die Stadt liegt hinter einem Berg. Dafür führt die Straße wieder über 2.150 Meter. Das ist schon verrückt!
Am Ende des Tages checken wir in einem NH Hotel in Iquique ein. Es ist, wie in die westliche Welt versetzt zu werden. Hier ist alles, wie man es kennt in diesen Hotels. Nur gibt es hier eine Nespresso Maschine.
Wir bleiben nur eine Nacht.
Ganz anders als zwischen Arica und Iquique haben wir hier die Wahl. Wir sind nicht nur auf die Panamericana angewiesen, hier gibt es eine zweite Verbindung. Die Ruta 1. Und die führt entlang der Küste.
Das Navi sagt: „Folgen Sie dem Strassenverlauf weitere 218 Kilometer“ - super.
Eine wunderhübsche Strecke, ganz ohne dem hässlichen Sandsturm auf der Ruta 5. Dieser Küstenstreifen ist vom Tourismus noch nicht entdeckt. Zwischen den riesigen „Kleckerburgen“, die durchaus 20, 30 oder mehr Meter hoch sind, gibt es Abschnitte, die fantastische Strände mit karibisch anmutenden Farben bieten. Nur mit den Temperaturen haperts noch etwas. Es sind gerade knapp über 20 Grad.
Bevor wir aber Calama erreichen geht es wieder auf’s Hochplateau. Kurzzeitig auf knapp über vier Tausend, um dann bei 2.550 Höhenmetern in Calama-City anzukommen.
Calama? da wollten wir ja nie wieder hin. Weil es so oberhässlich ist.
Hm. Ich… ach quatsch… wir beide müssen uns revidieren. Denn die Stadt ist gar nicht so hässlich, wenn sie - so wie heute - bei klarer Sonne ganz ohne diesen Sandsturm den Blick frei gibt.
Wir übernachten in einem Geotel. Das haben wir gestern Abend erst gebucht. Für 68USD bekommen wir ein kleines Apartment in einer hübschen Anlage inklusive „Desayuno“. Also Frühstück. Leider ist unser zu Hause für nur eine Nacht. Ach und einen Pisco-Sour-Gutschein für jeden von uns gibt es auch noch. Die anderen Gäste sind auffallend männlich. Es sind ganz offensichtlich Angestellte in höheren Positionen der Minenfirmen, die von überall eingeflogen werden.
Hier endet unser zweite Teil der Langzeitreise.
Am 17. geben wir unser Auto ab.
Und holen gleichzeitig ein neues ab. Eins, mit dem wir auch nach Argentinien fahren werden.Read more
Traveler Tisch-Tetris 👍
Traveler Da freut sich doch die verstaubte Seele! Tief durchatmen.
SYLWIA B. Absolute