Chile
Río Porvenir

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Travelers at this place
    • Day 93

      Wo bitte ist Porvenir?

      November 29, 2024 in Chile ⋅ 🌬 10 °C

      Nach drei Tagen in Ushuaia ist es Zeit weiter zu ziehen.
      Die Auswahl an Straßen in Patagonien ist sehr überschaubar. Für uns kommt eh nur eine in Betracht. Nämlich die, die wir auch auf dem Hinweg nach Ushuaia gefahren sind. Das Wetter ist heute etwas sonniger als auf dem Hinweg. Auch entdecken wir, in die andere Richtung gesehen, wieder neue Dinge. Neue Schilder. Neue Ansichten.
      An der Grenze geht es wieder recht flott. Dieses Mal haben wir auch schon vorab die Zollerklärung online ausgefüllt. Das freut den Beamten im Check Point. Erfahrungsgemäß gibt es ja bei der Einreise nach Chile die strengere Kontrolle. Manchmal gibt es Scanner. Manchmal tut‘s ein Hund. Aber heute ist gar nichts. Es steht nicht einmal jemand da. Etwas verunsichert rollen wir vorbei… Aber es ist keiner da, den es interessieren würde.
      Der Abzweig nach Porvenir, unserem nächsten Stopp beginnt mit einer unbefestigten, staubigen und sehr steinigen Straße. Wir beide sind ziemlich genervt. Hoffen natürlich, dass dies nur ein kleiner Abschnitt ist. Ist es aber nicht.
      105 lange Kilometer rumpelt es. Die letzten Drei sind asphaltiert.
      Die einzige Freude sind die Guanacos die am Rand der Baustelle stehen. Und endlich beobachten wir, wie sie über den Zaun springen. Ganz leicht und ohne Anstrengung.

      Porvenir ist ein Fischerdorf ganz im Nordwesten der größten Insel Feuerlands.
      Die Häuser mit ihrem Shabbylook allesamt fotogen. Wir steigen im Hotel Pulegan ab. Ein wirklich nettes und sehr sauberes Hotel im Nirgendwo. Ob es eine gute Entscheidung war hier zu übernachten, das weiß ich nicht.
      Ein Wohnmobil müsste man haben. Dann hätte man gleich neben der Reserva Naturale Pingüino Rey übernachten können, für die wir erst am nächsten Tag die Tickets bekommen haben. Nun müssen wir am Tag zwei nochmals die 108 Kilometer wieder gen Osten fahren. Glücklicherweise scheint die Sonne. Aber es windet auch sehr.
      Nach etwa 30 Kilometern steiniger Straße meldet sich lautstark der platte Reifen aus der Hinterreihe 🙄
      Rainer nennt es Pitstopp. Na ja. Auf alle Fälle drückt es auf die Stimmung. Denn der Termin bei den Pinguinen steht fest: 12 Uhr müssen wir da sein.
      „Das schaffen wir auf keinen Fall“ meint der Fahrer. Ich hoffe der irrt.
      Und nein. Er hat Recht behalten. Aber wir wären nicht in Südamerika wenn man das nicht locker sehen würde. Eine Mitarbeiterin weist uns ein und dann geht’s zu den Pinguinen.
      Während Rainer die gesamte Anreise über zweifelt ob wirklich welche zu sehen sein werden und damit nichts erwartet, bin ich mir so sicher dass es da Königspinguine gibt. Vor Ort bin ich es aber die ziemlich enttäuscht ist. Denn der Abstand zu den wirklich hübsch anzusehenden Königspinguinen ist enorm. Sind es 200 oder 300 Meter?
      Wir stehen mit etwa zehn anderen in einem offenen Bretterverschlag. Der Wind hat an Stärke enorm zugenommen. Mit einem Handy braucht man gar nicht anfangen zu fotografieren. Die Aufnahmen sind nicht zu gebrauchen. Mein zwei Kilo Zoom muss ich auf volle Länge ausfahren. Bei dem Wind ist es kaum zu halten. Der Wind erzeugt einen Wirbel in der Lichtblende. Zum Glück hat meiner neuer Fotoapparat eine Augenerkennung. Und so „schiess“ ich einfach ab. Irgendein Bild wird schon gut sein. Zuletzt werden es 450 Aufnahmen. Das ist verrückt. Nicht alle sind zu gebrauchen. Für Bilder mit Nahaufnahmen muss ich diese noch am Rechner stark vergrößern. Das habe ich mir ganz anders vorgestellt.
      Auf dem Rückweg wechselt ein Gürteltier knapp vor unserem Auto die Straßenseite. Wie gefährlich für ihn!

      Argentinier essen spät. Sehr spät. Das passt herrlich in unseren Lebensrhythmus.
      Halb Zehn gehen wir ins Puerto Montt, dem Dorfrestaurant zwei Gehminuten vom Hotel entfernt. Draußen ist es ja noch hell.
      Die Speisen haben kein Weltniveau schmecken aber wesentlich besser als gestern im Hotel. Der Fisch ist exzellent und das Fleisch keine Schuhsohle. Und der Preis? Wir sind wieder im absolut untouristischem Argentinien.

      Morgen geht’s weiter. Wieder über den Estrecho Magallan. Der ist hier vierzig Kilometer breit.
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    • Day 435

      Tierra del Fuego - Feuerland

      March 20, 2024 in Chile ⋅ 🌬 9 °C

      Auf dem Weg zurück nach Punta Arenas machten wir noch einen kleinen Ausflug nach Feuerland. Mit der Fähre ging es für ca. 30 Minuten über die Magellan-Straße und danach weiter Richtung Porvenir, der größten Stadt auf dem chilenischen Teil Feuerlands.
      Während der nördliche Teil Feuerlands sehr flach und steppen-ähnlich ist, erstrecken sich im Süden die Ausläufer der Anden.

      Seinen Name bekam Feuerland übrigens von Ferdinand Magellan, der mit seinen Schiffen im 16. Jahrhundert diese Region erreichte und überall die Lagerfeuer der indigenen Völker sah.
      Nach der Kolonisierung und der Besiedlung Feuerlands durch Europäer, Argentinier und Chilenen wurde ab etwa 1850 ein Großteil der indigenen Bevölkerung (vor allem der Selk‘nam) durch die Einwanderer ermordet oder starb durch Hunger und Krankheiten. Ende des 19. Jahrhunderts wurde dieser Genozid durch Goldsucher und Schafzüchter noch verstärkt, indem Prämien pro Abschuss eines Selk‘nams ausgesetzt wurden.
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    • Day 87–89

      … auf nach Porvenir

      February 13, 2024 in Chile ⋅ ☁️ 16 °C

      Sonntag sind wir nach Puerto Rio Grande gefahren. Wenig spektakulär, aber sehr gutes öffentliches Internet, das wir für die Telefonate und E-Mails nach Deutschland 🇩🇪 benötigen.
      … und dann doch spektakulär. Der Regen hört auf und am Himmel erscheint ein irrer Regenbogen, der sich gefühlt über den UNICAT spannt.
      Am Montag können wir endlich mit Marquart die unleidige Angelegenheit bzgl. der Stoßdämpfer klären. Marquart wird am Dienstag per FedEx versenden, alle Kosten werden durch sie getragen. Der Tag fängt gut an. Tanken und Wasser bunkern geht zügig und wir sind bald auf dem Weg nach Norden.

      Nicht lange, dann müssen wir von der Ruta 3 abbiegen. 100 KM bis Porvenir … Dirt Road. Na dann mal los. Wir holpern mit bis zu 40 KM/h dahin. Ich würde, wenn ich Stoßdämpfer wäre, hier auch die Grätsche machen.
      Auf halber Strecke finden wir einen netten Stellplatz. Direkt am Meer, aber auch direkt im Wind.
      Vor der Abfahrt heute Mittag, leeren wir unsere Komposttoilette. Wieder einmal sind wir überzeugt, der Rückbau von Wasserklo auf Trockentoilette war richtig. Den Kompost schütten wir unter die Büsche, einfacher geht’s nicht. Die Toilette stinkt tatsächlich nicht und wir müssen erst nach 11-13 Tagen entleeren.

      Povenir ist eine kleine Stadt, abseits der Ruta 3. Wir sind überrascht von dieser blitzsauberen kleinen Stadt. Der öffentliche Bereich ist extrem gepflegt, die Bäume sind getrimmt und an jeder Ecke stehen Mülleimer. In den Straßen und den kleinen Grünanlagen finden sich Bänke zum Rasten und Ratschen.
      Wir suchen den Friedhof und sind beeindruckt von der gepflegten Ruhestätte. Aber was anderes hätten wir in dieser Stadt erwarten sollen. Unvermittelt kommt ein städtischer Mitarbeiter, der sich als Mauricio vorstellt, auf uns zu. Offenbar will er klären, was die fremden Menschen auf dem Friedhof machen. Nach einem ersten Spanisch-Radebrechen, holt Mauricio sein Mobilphone mit einer Übersetzungsapp Spanisch : Deutsch. Jetzt geht es richtig ab … Wir lernen den ganzen Friedhof kennen. Gräber von Verstorbenen verschiedener Nationen. Natürlich zeigt uns Mauricio auch die Gräber deutscher Verstorbener und, wie anders möglich in Chile, eines SS-Offiziers sich nach 1945 nach Porvenir abgesetzt hat.

      Abends gehen wir im vielgelobten Restaurant Ancalmar essen. Zum niederknien, wie in iOverlander beschrieben, ist das Essen nicht. Trotzdem lecker und der Service ist aufmerksam und wirklich nett. Ein Abend der Spaß gemacht hat.

      Morgen wollen wir Feuerland verlassen und zurück über die Magellanstraße aufs chilenischen Festland übersetzen.

      … ach ja, da gibt es doch noch eine Pinguin-Kolonie … Wir werden sehen.
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    • Day 29

      Tierra del Fuego - Feuerland

      December 28, 2018 in Chile ⋅ ⛅ 9 °C

      Die Inselgruppe Tierra del Fuego ist durch die Magellanstraße vom südamerikanischen Festland getrennt. Die Hauptinsel ist die Isla Grande de Tierra del Fuego. Der chilenische Teil Feuerlands im Süden ist durch den Beaglekanal vom nördlichen Teil, den sich Chile und Argentinien teilt, getrennt.
      Ich bin deshalb mit der Fähre vom quicklebendigen Punta Arenas nach dem ziemlich verschlafenen Porvenir übergesetzt, sitze jetzt hier und es regnet. Morgen kann das ganz anders sein, das Wetter wechselt ständig, Wetterberichte sind wertlos.
      Während ich in Punta Arenas Auswahl zwischen mehreren guten und gemütlichen Cafés hatte, finde ich hier nach einiger Suche ein einziges - mit Nescafé.
      Dafür habe ich ein gemütliches Hostel mit einem großen Zimmer gefunden, welches die besorgte Vermieterin auf geschätzte 30 Grad vorgeheizt hatte.
      Von aussen sah das gar nicht einladend aus. Wie schon öfter im Innern ganz anders. Und immer alles ganz sauber.
      Morgen habe ich mal wieder 120 km der unangenehmen Schotterpisten vor mir, die mich schon den linken Gabelsimmering gekostet haben. Kein Wunder.
      Und dann geht es zum 3. Mal über die argentinisch - chilenische Grenze. Über Silvester möchte ich dann am Ende der Welt sein.
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    • Day 11

      Porvenier, Lago Blanco & Lago Fagnano

      February 17, 2022 in Chile ⋅ 🌧 12 °C

      Mit der Fähre geht es über die Magallanstrasse bis nach Feuerland, wo wir zunächst das Örtchen Porvenir ansteuern.

      Porvenir ist mit seinen ca. 5000 Einwohnern die größte chilenische Siedlung auf Feuerland. Gegründet wurde Porvenir am 20. Juni 1894, nachdem infolge eines kurzzeitigen Goldrauschs Einwanderer aus Kroatien und von der Insel Chiloé nach Feuerland gekommen waren. Daher finden sich auch heute noch kroatische Nachnamen unter der ansässigen Bevölkerung.

      Wir schauen uns die Umgebung noch etwas an, finden bei Sonnenuntergang im Parque Estromatolitos noch einen tollen Aussichtspunkt auf den Lagos los Cisnes und besuchen noch ein Denkmal für die Selk’nam.
      Selk’nam nannte sich eine südamerikanische Ethnie, die bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts auf Feuerland lebte und nomadisierende Jäger waren, die in kleinen Gruppen auf der Isla Grande umherzogen und sich fast ausschließlich von erjagten Guanakos und Kleintieren ernährten. Im Anschluss an die Kolonisierung und Besiedelung der Isla Grande durch Goldsucher und Schafzüchter kam es ab 1878 zu einem Genozid an den Selk'nam. Ein Großteil der Selk’nam kam so in wenigen Jahrzehnten ums Leben. Die sprachliche und kulturelle Eigenständigkeit der Ethnie kam schließlich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zum Erliegen.

      Nach unserer ersten Nacht im Auto machen wir uns am nächsten Morgen auf den Weg zum
      Lago Blanco. Wir kommen an dem winzigen Ort Camerón vorbei, in dem der „Supermarkt“ 🤣 leider gerade geschlossen hat, tanken noch einmal an der letzten verfügbaren Tankstelle in Russfin voll und kommen schließlich bei bestem Wetter an diesem schönen See an. Da unser Wasservorrat insgesamt etwas knapp wird, machen wir einen kleinen Erkundungsspaziergang und finden immerhin eine kleine Beherbergung für Fischer (einfache Hütten zum Schlafen, Gemeinschaftsbad und Küche), wo wir noch etwas Wasser bekommen.
      Da es hier bis ca. 21:30 Uhr hell ist, beschließen wir, mit dem Auto noch an eine andere Stelle am See zu fahren und bleiben schließlich bei Sonnenuntergang auf einer Kiesbank direkt am Wasser stehen und verbringen hier die Nacht.

      Der nächste Tag wird hauptsächlich im Auto verbracht. Zum einen wollen wir noch einige Tage im Torres del Paine 🤩 verbringen, zum anderen gehen unsere Vorräte zu neige 😄.
      Wir fahren daher früh los, mit einem letzten kurzen Abstecher zum Frühstücken am Lago Fagnano (weiter südlich kommen wir auf Feuerland aktuell aufgrund der geschlossenen Grenzen zu Argentinien nicht) und machen uns dann auf die lange Fahrt bis nach Puerto Natales. Unterwegs können wir uns kurz vor der Fähre in Cerro Sombrero in super sauberen und warmen öffentlichen Duschen mal wieder reinigen 😁 und auch mit Lebensmitteln für den restlichen Tag eindecken. 😋

      Feuerland war atemberaubend. 🤩
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    • Day 83

      Meeting the namesakes... King Penguins!

      December 30, 2017 in Chile ⋅ 🌬 7 °C

      We were up early for a full-day tour to Tierra del Fuego to visit the Penguins :-) (Bertram is back to birding ;-))

      It was a nice excursion, though a lot of sitting in the car. Apart from the “penguin stop”, we also saw old steam boats and learned from our guide Diego about the indigenous people in the area and the foundation of towns in this inhospitable land.

      We are both looking forward to the National Parks as of tomorrow. We are now quite certain to go on the Huemul Circuit in El Chaltén, where we will stop by Cerro Torre and Cerro Fitz Roy - and depending on conditions may also stand on one of the minor peaks :-)
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    • Day 51

      Gibt es nicht, gibt es nicht, gibt es ..

      November 1, 2018 in Chile ⋅ ⛅ 9 °C

      Ein letztes Mahl auf Feuerland nach 450 km quer durch die Insel und 90 Minuten bevor die Fähre mach Punta Arenas abfährt.
      Bei „La Maskada“ sitzen nur Einheimische und die Speisekarte besteht aus ein paar alten Photos an der Wand - das meiste davon gibt es aber nicht mehr...
      Dafür gibt es halbe Hähnchen mit Pommes (4,50 CHF) und Rhabarber-Bier.
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    • Day 8

      Day 9: finally some asphalt

      January 15, 2016 in Chile ⋅ ⛅ 13 °C

      After 5 days on the road without any towns we finaly arrived in porvenir. Just in time for our dwindling water and food suplies. Now finally a nice shower. Tomorow wr take the ferry to punta arenas.

    You might also know this place by the following names:

    Río Porvenir, Rio Porvenir

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