• Christina Marx

Ein Jahr in Norwegen l

Teil 1: Die Anreise bis zu meinem Winterquartier auf den Lofoten Read more
  • Mit 100 Sachen über die Piste

    August 1 in Finland ⋅ 🌙 20 °C

    Vorhin war ich gemütlich auf dem Weg zu den Bären, als mir plötzlich auffiel, das ich ja nach meiner Westeuropäischen Zeit gucke, Finnland aber eine Stunde früher dran ist. Laut Navi käme ich 15 min zu spät. Da habe ich Vollgas gegeben. 120kmh auf der Landstraße (hoffentlich gab's keine Blitzer) und dann mit 80- 100 über die letzten 14km Piste. Zum Glück kannte ich die Strecke, sonst hätte ich mich das nicht getraut. Mit Gegenverkehr ist ja in Finland eher selten zu rechnen. Aber vor mir war ein Einheimischer, die fahren ja normal auch schon schnell, aber wie der sofort kuschte und zur Seite wich, war ich fast ein bisschen stolz auf meine Fahrkünste. 😄
    Aber ich fange mal ganz vorne an ...
    Bin ja zum Schlafen ins Skigebiet eine h nach Norden gefahren. (Hier im Grenzgebiet gibt's keine Parkplätze mit Schatten, nur massig Bremsen und Stechmücken. Da ich keinen Schattenparkplatz gefunden hatte, wurde ich wieder von der Sonne wachgeküßt. Um 7 Uhr war der Caddy schon auf 29°. Da hilft nur noch aufstehen...
    Diesmal habe ich es aber schlau angestellt und gleich das Auto umgeparkt. Im Schatten Kaffee zu trinken ist einfach besser... Und nach ner 1/2h nochmal umgeparkt, weil der Schatten gewandert ist. Mit dieser Technik habe ich mich heute frisch gehalten. Und da ich schon seit ein paar Tagen richtig Fleischhunger hatte, hab ich mir mal wieder eine warme Mahlzeit gegönnt. Auch wenn es über meinem Budget liegt, manchmal muss es sein, gute Ernährung ist meine Lebensbasis.
    Und dann bin ich an den Strand um eine Runde zu schwimmen. Herrlich war das. Ich kam dabei mit einer Finnin ins Gespräch, deren Familie hier ein Ferienhaus hat. Sie sagte auf dem See würde im Winter mit dem Schneescooter gefahren und hier vorne am Strand wird immer ein Loch freigepickelt für die Winterschwimmer 🤗.
    Ich war nach dem guten Essen, dem vielen Schatten und dem tollen Schwumm so richtig tiefenentspannt, als ich zu meiner Bären-Nachholrunde aufbrach. Ich hatte ja auch noch massig Zeit....
    Zeit?? Aber welche? Und so begann ich mein privates Autorennen gegen die Uhr und kam zwar zu spät, aber habe es noch geschafft 😅. Heute waren mehrere Gruppen da, und so bekam ich wieder meine kleine Privatsauna. Diesmal war ich aber besser gerüstet und auch schön abgekühlt, so das ich es besser vertragen habe. Und ich kannte die Location und die Bären, so daß ich diesmal bessere Bilder machen konnte, als beim letzten Mal. Auch die Bären waren mir wohlgesonnen und bewegten sich auf Wegen, denen ich mit der Kamera gut folgen konnte.
    Ein rundum gelungener Abend 🤗.
    Ich fuhr nachts noch zurück nach Ruka in die Ski Station, da die bereits Richtung Norden liegt und verbrachte die Nacht vor der Glühwein Hütte (Schatten bis morgens um 10)
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  • Auf zum letzten Termin...

    August 2 in Finland ⋅ ☁️ 26 °C

    Ich bin im wesentlichen den ganzen Tag gefahren, habe nur an wenigen Stellen mal zum Fotografieren angehalten, oder um mir die Beine ein bisschen zu vertreten und habe über 400km geschafft. Das ist für ein Land, in dem man nur 80-100kmh fahren darf (falls man es überhaupt kann) schon ein guter Schnitt.
    Hab mich dann an irgendeinen Parkplatz vor Inari gestellt, wo schon andere Camper waren, das war mir für die Nacht egal..
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  • Von der Sauna in den Kühlschrank

    August 3 in Norway ⋅ ☁️ 11 °C

    Noch 350km bis Vardø, das muss in einem Tag zu schaffen sein! Also das gleiche Programm noch mal...
    Morgens waren es immer noch gut 28° gewesen, aber diesmal kühlte es während der Fahrt allmählich ein bisschen ab. Ich fuhr jetzt zum 3. Mal über den Polarkreis, diesmal habe ich kurz gestoppt, um ein Beweisfoto zu machen. Auch habe ich versucht, beim Fahren die Stimmung in den finnischen Städten einzufangen. Die beginnen nämlich mit einem Ortsschild und einer Geschwindigkeitsbegrenzung, und dann fährst du einfach weiter durch den Wald. Du siehst lauter kleine abzweigende Feldwegen, meist stehen Hausnummern dran oder es hängt sogar ein Briefkasten. Und wenn du Glück hast, siehst du sogar noch ein Eckchen Haus durch die Bäume blitzen, und das war's dann mit dem größten Teil der Stadt. Manche haben dann noch ein Zentrum, mit Supermarkt, Kirche, Tankstelle und einem Imbiss, und dann ist man gleich schon wieder draußen...
    Um so weiter ich gen Norden kam, um so niedriger wurde der Bewuchs. Die saftigen grünen Wälder mit den Heidelbeer Teppichen machten einer kargen Buschlandschaft Platz.
    Schnell noch Tanken, bevor es nach Norwegen geht und dann bin ich gleich schon an der Küste, blumengesäumt und mit türkisfarbenen Meer. Herrlich!
    Die letzten Kilometer zogen sich noch mal ganz gut, ich war ganz schön müde, von der vielen Fahrerei, doch endlich war ich da, an meinem letzten Traumziel für diese Tour: Vardø, mit der Vogelinsel Hanøya gleich gegenüber. Tagestemperaturen: 10-12°, Temperatursturz von gut 20° für mich.
    Das WoMo von Birgit und Heinz stand schon auf der Landzunge und so gab es erstmal ein freudiges Wiedersehen.
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  • Am Ende der Welt...

    August 5 in Norway ⋅ ⛅ 14 °C

    Nach Hamningberg gefahren, tolle Single -Road mit spektakulärer Landschaft. Auch jede Menge Rentiere getroffen. Eine ganze Herde graste am Strand.
    Hamningberg ist von seiner Bauweise ein altes Fischerdorf, welches von der Zerstörung der deutschen Wehrmacht verschont geblieben ist, weil es so abgelegen ist. Deshalb steht es sozusagen unter Denkmalschutz, als besterhaltenes traditionelles Fischerdorf. Die alten Häuser sind aber fast alle super renoviert und werden von den Norwegern als Ferienunterkünfte genutzt.
    Auf dem Rückweg in den dicksten Seenebel gekommen, sehr mystisch. An meinem Lieblingsschlafplatz hier in Vardø riß dann kurz vor Sonnenuntergang der Himmel auf und ließ die Wolken herrlich leuchten.
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  • Verfahren

    August 8 in Norway ⋅ ☀️ 15 °C

    Jetzt habe ich es nach einer knappen Woche geschafft mich von Vardø zu trennen und wollte auf die andere Seite der Varanger Halbinsel, habe ich mich glatt verfahren und bin in den falschen Fjord abgebogen.
    Båtsfjord ist dann auch ein mit sehr viel Industrie durchsetzter Fischerort, in dem ich mich nach der Idylle in Vardø einfach nicht wohlgefühlt habe. Drum bin ich nach ein bisschen herum suchen einfach umgekehrt, und so lange gefahren, bis ich einen Parkplatz für mich alleine gefunden habe. Stehe jetzt auf einer Hochebene mit Moorseen und gelegentlichen Schneeresten und es ist lautlos wie auf dem Mond.
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  • Küstentag am Kongsfjord

    August 9 in Norway ⋅ ☀️ 16 °C

    Nachdem mich die Sonne wieder früh wachgebruzzelt hat habe ich erst mal gemütlich gefrühstückt und es genossen, so in der Einsamkeit zu stehen, bis ein WoMo kam, und sich direkt neben mich stellte. Das hat mich total geärgert, drum bin ich gleich gefahren. Verstehe das nicht, es gab noch mindestens 10 andere Stellplätze...
    Habe gut 80km in 7h gemacht. Die Küste war einfach zu schön, musste immer wieder anhalten und um die Ecke gucken.
    Beim Leuchtturm Kjølnes Fyr habe ich meinen ersten Buckelwal gesehen diesmal, und an einer Steilküste habe ich Arktischen Mohn entdeckt und eine Makrosession eingelegt. Erst wollte ich noch bis zum bitteren Ende fahren, aber da man dort keinen Sonnenuntergang sehen kann, habe ich umgedreht, und mir einen Platz an der Nordküste gesucht. Links geht gerade die Sonne über dem Meer unter, rechts wachsen Mohnblumen und hinten schaue ich auf den Leuchtturm. Wie genial ist dieser Platz 🤗.
    Auch habe ich einen ehemaligen Partisanenstandort besucht. 1941 waren auf der Varanger Halbinsel gut 9000 deutsche Soldaten, die die Küste besetzt hielten. In den Bergen haben sich an vielen Stellen Partisanen versteckt, die Informationen weitergaben und Widerstand leisteten. 1943 wurde die gesamte Partisanenbewegung aufgebracht, die meisten wurden getötet, auch die Zivilbevölkerung, die übrigen in Konzentrationslager gesteckt. Hier an der Küste findet man noch manche Spuren aus dem Krieg, aber auch Relikte aus der späten Steinzeit und der Bronzezeit. Rings um den Parkplatz, auf dem ich stehe sind Jahrtausende alte Siedlungsreste. Eine schöne Vorstellung, in dieser Atmosphäre zu schlafen.. habe mein Abendessen auch wie die fernen Vorfahren eingenommen: Moltebeeren, Krähenbeeren und Heidelbeeren wachsen hier im Überfluss 🤗.
    Derzeit machen mich die Rentiere noch nervös. Im Augenwinkel sehe ich 3 große Männchen dann als Silhouette vor dem roten Himmel, und sobald ich die Kamera in der Hand habe und die Caddytür öffne, verschwinden sie wieder hinter der nächsten Hügelkuppe. Mir reicht es jetzt trotzdem, gehe schlafen, war ein praller Tag
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  • Wohin der Wind mich weht

    August 10 in Norway ⋅ ☀️ 21 °C

    Es war herrlich, auf meiner kleinen "Insel" umgeben vom gelben Mohn aufzuwachen, tiefblauer Himmel, denn um 7 Uhr steht die Sonne schon hoch. Ich bin fast den ganzen Tag da geblieben, habe versucht die prähistorischen Wohnstätten zu finden, die hier ausgeschildert waren, und bin dabei über ganze Felder mit reifen Moltebeeren, Krähenbeeren und einigen Heidelbeeren gestolpert. Habe die richtig abgeweidet, bis ich satt war. Es sind die reinsten Vitaminbomben, das kann ich hier gut gebrauchen. Die Moltebeeren sind wohl die teuersten Beeren der Welt. Jede Pflanze hat nur eine einzige Frucht, die vorsichtig von Hand geerntet werden muss. Sie sind wohl schwer kultivierbar und es dauert lange, bis man eine Handvoll zusammen hat.
    Ich habe mich so in dieser Felsenlandschaft verloren, das ich mein Auto völlig aus dem Blick verloren habe. Es war herrlich, so pfadlos da herumzulaufen, kam mir ja fast schon wie die Steinzeitmenschen vor. Es gab auch eine Menge Pilze, aber von denen lasse ich sicherheitshalber die Finger, obwohl viele Eßbar aussahen.
    Irgendwann bin ich dann zurück, und war erstaunt, dass ich schon wieder müde war.
    Nach der Mittagspause musste ich mich noch mal in die Mohnblumen knien, die leuchteten so herrlich gegen die Sonne...
    Und dann zog irgendwann der Seenebel herauf, das ist immer spannend zu beobachten und bietet dramatische Stimmungen.
    Als ich genug davon fotografiert hatte, wollte ich mir das auch noch aus anderen Perspektiven anschauen und fuhr daher endlich mal los. Es war mittlerweile 19 Uhr und das Licht fing gerade an gut zu werden.
    Habe ein paar schöne Szenen eingefangen, einen Seeadler aufgescheucht und bin dann am Parkplatz mit dem Partisanenversteck hängen geblieben. Denn hier lernte ich Ulrika kennen, eine Frau aus Bodø, die alleine mit ihren Hunden unterwegs war. Wir haben uns richtig festgequatscht, und am Ende Telefonnummern ausgetauscht. Sie kommt mich vielleicht auf den Lofoten besuchen.
    Dann habe ich noch ein paar Fotostops eingelegt, bis ich die Küste verlassen habe, und wieder ein Stück ins Landesinnere gefahren bin. So sparen ich morgen ein bisschen Fahrerei, denn es wird ein langer Tag, will hoch zum nächsten Kap.
    Einen ebenen Stellplatz ein bisschen zurück gesetzt von der Straße gefunden. Wie immer hier: total ruhig ☺️
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  • Zwischen schottischen Highlands u Mordor

    Aug 11–12 in Norway ⋅ ☁️ 16 °C

    Nach dem Kaffee bin ich gleich nach Süden nach Tana Bru gefahren, das kommunale Zentrum der Region. Tanken, Wasser nachfüllen, Einkaufen... In den einsamen Gegenden muss das gut vorgeplant werden, und ich gehe lieber ein bisschen auf Nr. sicher, als irgendwo ohne Wasser oder Sprit dazustehen...
    Dann ging's wieder parallel zur Straße, die ich runtergefahren bin Richtung Norden. Tana Bru ist die einzige Brücke über diesen riesen Fluß.
    Mein Ziel, die nördlichste Landzunge Norwegens/Europas, die hier ins Behring Meer ragt.
    Denn: Funfact, das Nordkap liegt auf einer Insel, gehört also gar nicht zum europäischen Festland!
    Und es ist mir auch zu voll! Mittlerweile gibt es dort Zeitlimits. Man darf sich maximal 4h dort aufhalten, übernachten geht gar nicht mehr. Ich brauche kein Nordkap wenn ich die Einsamkeit haben kann.

    Da ich bei der Tankstelle eine Wurst verzehrt habe (Merke: gehe nie mit nüchternem Magen in eine Tankstelle mit Imbiss), habe ich erst mittags gefrühstückt. Einen schönen Platz mit Fjordblick gefunden, wo ich mir nicht nur Beeren für's Müsli sammeln konnte, sondern sogar einen Schmetterling fotografiert habe.
    Die Fahrt war wieder richtig lange und abends kam dann dickster Nebel auf.
    Habe dann länger mit mir gerungen, mich aber doch für's weiterfahren entschieden. Ich hatte einfach keine Lust im Auto zu sitzen und stundenlang in den Nebel zu starren.
    Und als ich Hopseidet erreichte waren die Wolkenmassen bereits wieder höher und ich habe morgen einen kurzen Weg an die Nord Küste.
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  • Das Ende liegt im Nebel...

    August 12 in Norway ⋅ ☁️ 13 °C

    Nach dem Frühstück ging es nach Nordkinn, der nördlichsten Halbinsel Europas und dem nördlichsten Punkt meiner Reise.
    Die Landschaft ist geprägt von einer Vielzahl an steinernen Hügelkuppen, zT mit Mosen und Flechten überzogen, dazwischen Moore und Seen in allen Größen. Und immer wieder die tief eingeschnittenen Fjorde, die bis zur Straße gehen...
    Die Straße windet sich in langezogenen Kurven hinauf und herunter, auf dem Foto sieht es langweilig aus, doch live macht diese Landschaft atemlos, oder vielleicht ehrfürchtig, kann es nicht direkt in Worte fassen, aber wenn die vielen kleinen Wochenendhäuschen nicht wären, wäre es wie eine Fahrt kurz nach der letzten Eiszeit... Ich liebe dieses Archaische ... So kenne ich es auch aus Grönland, aber das liegt ja auch auf dem gleichen Breitengrad, mit ähnlicher Geologischen Geschichte, ist also vielleicht gar nicht so verwunderlich.
    Der Himmel war bedeckt, aber man konnte zumindest die Landschaft sehen.
    Hinter dem Fischerort Mehamn gibt es eine Landzunge/Klippe, die ins Meer ragt, das wäre mein Ü-Platz gewesen, wenn ich nicht zum Leuchtturm gewollt hätte.
    Auf dem Weg dahin beim "Standhaftige Folk" vorbei gekommen, einer eindrucksvollen Kunstinstallation, bei der 150 bekleidete Figuren, die die standhaften Bürger Gamviks repräsentieren, seit ein paar Jahren dem Wetter trotzen.
    Hier am allernördlichsten Punkt war alles in dichten Nebel gehüllt. Ganz zart ließ sich noch der Fuß des Leuchtturms erkennen.
    So suchte ich mir erstmal einen schönen Schlafplatz mit Leuchtturm-Blick und machte Mittagspause.
    Da am Nachmittag für 2 Stunden besseres Wetter gemeldet war, bevor der nächste Regen erwartet wurde, machte ich mich dann zu Fuß auf den Weg ( wollte meinen Platz nicht verlieren). Ich hatte Glück und für eine knappe Minute hatte ich sogar ein Stück blauen Himmel direkt am Leuchtturm, bevor der Nebel wieder kam. Er war so dick, ich könnte nicht einmal mehr die letzten Klippen vom Festland sehen. Auf dem Hinweg bin ich quer durchs Gebüsch gelaufen und habe mich an Moltebeeren satt gegessen, die hier keiner zu ernten scheint. Auch konnte ich schöne Rentierfotis machen, denn sie sind hier einfach überall...
    Zurück war die Suppe dann so dick, das ich Angst hatte, das Auto zu verpassen und lieber auf der Straße ging. Dann habe ich es mir im Caddy gemütlich gemacht, und abends traf dann noch Ulrika ein, und wir verbrachten einen gemütlichen Abend in ihrem Van.
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  • Trolle im Sonnenuntergang

    August 13 in Norway ⋅ ☁️ 14 °C

    Wer zu Hause sitzen muss, für den hat Wetter immer etwas schicksalhaftes, entweder es ist schön, oder eben nicht so schön, und man muss da einfach durch. Auf Reisen ist das ganz anders... Häufig lässt sich durch eine Anpassung der Reiseroute dem Wetter auf die Sprünge helfen. Und so hatte ich heute früh auch beschlossen weiter zu fahren, und nicht noch einen ganzen Tag den Leuchtturm im Nebel anzustarren.
    Ab heute geht's nur noch nach Süden, bis zu meiner neuen Heimat auf den Lofoten.
    Mein erstes Etappenziel waren die Trolle von Trollholmen, die ich hoffte mit Sonnenuntergangsstimmung zu erwischen.
    Die erste Hälfte der Strecke ging es wieder durch diese herrliche Mondlandschaft, die mit richtiger Beleuchtung sicherlich noch viel eindrucksvoller gewesen wäre, als mit den tiefhängenden Wolken. Nach der Mittagspause klarte es dann so wie angekündigt auf, und das Wetter wurde immer besser.
    Ich hätte alle Naselang stehen bleiben können, aber drängelte mich selbst ein bisschen, weil ich zum Sonnenuntergang da sein wollte. Man muss ja auch noch eine ganze Strecke zurück laufen, und es wird zwar in der Nacht immer noch nicht dunkel, aber immerhin schon etwas dämmrig, und da möchte ich nicht so gerne durch unbekanntes Gelände stolpern.
    Habe es dann noch rechtzeitig geschafft und mich gleich ohne Abendessen auf den Weg gemacht.
    Im Nachhinein kann ich sagen, die Wanderung war toll und hat mir gut getan. Zwischen drin wollte ich aufgeben, da es immer auf rutschigen Schotterpfaden bergauf und bergab ging, und ich um mein Knie fürchtete.
    Aber ich bin nicht ausgerutscht, habe mich nicht übernommen und bin jetzt ein kleines bisschen Stolz auf mich.
    Danach bin ich noch ein paar km auf der Schotterstraße zurück gefahren, bis auf einen hübschen Platz direkt auf der Klippe, von wo ich einen herrlichen Blick in die Bucht habe.
    Jetzt fallen mir schon gleich die Augen zu, das war's dann wohl für heute 🤗.
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  • An der Küste längs nach Norden

    August 14 in Norway ⋅ ⛅ 16 °C

    Von den Trollen waren es nur 140km bis Hammerfest, trotzdem habe ich mal wieder den ganzen Tag dazu gebraucht...
    Ich liebe das ja, wenn ich Zeit habe, an jeder Milchkanne anzuhalten und mich umzuschauen...
    Zu meinen Haltehighlights gehörte ein Schiffswrack in einer schönen Bucht, ein verbrannter Wald mit buntem Unterbewuchs, und meine erste professionelle Heidelbeerernte mit meinem Kamm. Damit war ich 10x schneller als von Hand, da hätte ich früher dran denken müssen.
    Am frühen Abend war ich dann in Hammerfest, fühlte mich gleich wohl und schaute mich ein bisschen um. Bin dann aber ans andere Ende der Insel gefahren, um mich in eine kleine Bucht zu stellen. Das Restschöne Wetter musste ich ausnutzen!
    Leider war die Bucht schon zugeparkt - 4 WoMos sind mir mindestens 3 zu viel, aber ich habe es geschafft, mich hinter einer Fischerhütte durchzuschlängeln, und hatte dann einen exklusiven Platz für mich alleine.
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  • Hammerfest

    August 15 in Norway ⋅ 🌧 15 °C

    Schon als Jugendliche habe ich von Hammerfest geschwärmt, der Stadt in der hohen Arktis - der nördlichsten Stadt weltweit sogar, habe ich jetzt gelernt! (ü. 5000 Einwohner) Mit 8000E. ist es ja schon fast so groß wie Hungen, wirkt aber mächtiger, schon durch die vielen Industrie-Anlagen, die es hier gibt.
    Durch die halbmondförmige, sturmgeschützte und v.a. im Winter eisfreie Bucht war dieser Ort wohl schon seit der Steinzeit beliebt als strategisch günstiger Ort im Eismeer zum Jagen und Fischen, und das hat sich über die Jahrhunderte ausgebaut. Seit dem 18.Jh gab es auch lebhafte Handelsbeziehungen mit Russland (Pomoren), v.a. Stockfisch gegen Getreide.
    Allerdings weckt so ein Ort auch Begehrlichkeiten, so das er in zahlreiche Kriege verwickelt war:
    Hungersnot wegen einer Seeblickade im Napoleonischen Krieg, versuchte Machtübernahme durch britische Freibeuter, 1890 wurden 2/3 der Stadt durch eine Feuersbrunst zerstört, aber direkt im Anschluss wieder aufgebaut.
    Das "Sahnehäuschen" setzte dann die Deutsche Wehrmacht drauf, indem sie 1940 Hammerfest als Basisstützpunkt übernahm.
    Nach einigen Bombardements der Russen, mit eher minderen Schäden begannen die Deutschen, als sie ihren Rückzug antraten 1944 alle Gemeinden in der Finnmark niederzubrennen, incl. Hammerfest.
    1945 wurden alle Zivilisten zur Evakuierung gezwungen, und die gesamte Stadt dem Erdboden gleichgemacht. Lediglich eine Begräbnis Kapelle und ein Sommerhaus aus Melkøya überlebten die Zerstörung.
    Zufällig verschlug es mich auf die "Vogelspitze", wo dieses Haus wieder aufgebaut und mit dem Original Inventar aus 1950 ausgestattet zu besichtigen war.
    Kari war der Hüter des Museums, und obwohl ich kein Geld einstecken hatte, gab er mir eine exklusive Führung mit Original-Geschichte, denn mit 87 Jahren war er ein Zeitzeuge, der vieles von dieser Wehrmacht Besatzung direkt miterlebt hat und davon auch ein paar traumatische Erlebnisse, die ihm bis heute vor Augen stehen. Es waren intensive Gespräche, die wir geführt haben, aber mich hat es auch sehr mitgenommen. Ich fühle mich immer schuldig, wenn ich höre, was die Deutschen so in anderen Ländern verbrochen haben, ob ich will oder nicht. Meine Phantasie und Vorstellungskraft ist auch zu groß für solche Berichte und Bilder, die verfolgen mich bis in den Schlaf. Drum werde ich um das Haupt-Museum vor Ort, in dem das alles mit großen Bildern und Videos aufbereitet ist einen großen Bogen machen.
    Als ich das etwas verdaut hatte, besuchte ich die Königlich antike Eisbären Gesellschaft (Royal and Ancient Polar Bear Society), in der Hoffnung auf Interessantes. Wurde leider enttäuscht, es war niemand sachkundiges Vorort und die Ausstellung mit ausgestopften Tieren der Arktis nebst einem riesigen Eisbären und die vielen Infotafeln zu den Helden, die in grauer Vorzeit die Arktis bezwungen haben, waren nicht das, was mich interessiert hat. Wer schon mal einen echten Eisbären aus nächster Nähe erlebt hat, wird von einem ausgestopften nur traurig...
    Von diesen Erlebnissen abgesehen, verbrachte ich eine vergnügliche Zeit beim Beobachten der Rentiere, die hier wirklich überall zu finden sind, zwischen Strand und Universitätskampus.
    Und mit Essen! Die Kälte fordert Nährstoffe!
    Heute schlafe ich hoch über der Stadt mit Blick auf die bunten Lichter.
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  • Slowmo im Regen

    August 16 in Norway ⋅ ☁️ 11 °C

    Nach dem schlechten Schlaf , Nebel und Nieselregen habe ich morgens noch Stunden auf meiner Klippe abgehangen und mir Hammerfest von oben angeschaut. Hat auch was, v.a. wenn dann noch das Hurtigruten Schiff mit Getöse einläuft.
    Irgendwann Mittags habe ich mich dann aufgerafft, um Richtung Alta zu fahren, für 140 km muss man sich ja nicht so anstrengen...
    Was mich heute echt genervt hat, war das es ein paar wirklich tolle Motive am Wegesrand gab, und nirgends die Möglichkeit anzuhalten. Und 2 tolle lost places, da hätte ich noch mal umdrehen sollen und eine Haltemöglichkeit suchen, doch darauf habe ich mich dann leider erst besonnen, wie es dann wirklich zu spät zum umkehren war... Auch bei der Demo am Reppardfjord konnte ich nicht anhalten, sondern konnte meine Solidarität nur aus dem Auto kundtun.
    Heute hatte ich ausnahmsweise mal 3 Mahlzeiten. Seit es so kalt ist, habe ich gefühlt ständig Hunger.
    Hatte eigentlich noch einkaufen und tanken vor, bin aber so lahm drauf, das ich auch das auf Morgen verschoben habe. D.h. Morgen wird ein strammer Tag!
    Habe mitten in Alta auf dem Zipfel einer Landzunge ein hübsches Plätzchen direkt am Meer hinter einer Sackgasse gefunden, wo ich heute übernachte.
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  • Von Felszeichnungen und Lachsen

    August 17 in Norway ⋅ ☁️ 9 °C

    Ich liebe das, wenn ich noch im Bett den Vorhang aufmache, und dann direkt aufs Meer blicke. 🤗 So ein toller Schlafplatz in exklusiver, einsamer Lage und gleichzeitig mitten in Alta, der nördlichsten Stadt weltweit über 10.000Einwohner.
    Nach dem Frühstück bin ich erstmal tanken und Wasser auffüllen gefahren. Ich wollte dann wissen, wie man das Reifenluftdruck Gerät bedient, und habe den Mann hinter den Grillwürstchen gefragt. Der kam gleich raus und hat mir alle Reifen aufgepumpt, die sind wirklich alle so unglaublich nett hier! Und ich kam mir wieder richtig blond vor, wie ich so nutzlos daneben stand. Hoffentlich sind die Würstchen nicht angebrannt!
    Dann war ich noch im Museum für die Höhlenmalerei in der Umgebung. Sehr eindrucksvoll! Das Museum sehr modern und außen ein großer Rundweg entlang der dort gefundenen Steinritzunen aus mehreren Jahrtausenden. Da hätte ich gut den Tag verbringen können, aber ich hatte ja noch eine Verabredung.
    Bin dann noch 2h in den Kvænangsbotn gefahren, wo Silke und ihr Mann einen Campingplatz betreiben. Eigentlich machen sie das nur so nebenbei, und sind immer froh, wenn sie nicht so viele Gäste haben, denn beide haben noch volle Jobs.
    So ist der Campingplatz sehr gemütlich und alles ist im Top Zustand.
    Wir sind dann den großen Lachsfluss bis zur Mündung gelaufen, ein herrlicher Fluss und ein toller Wald. Unten konnten wir dann hunderte von männlichen Buckellachsen beobachten, die meisten schon tot, einige aber auch noch im Kampf um die Befruchtung der Eigelege beschäftigt.
    Der Buckellachs oder auch Pazifischer Lachs kommt seit ein paar Jahren mit so einem Aufgebot in einige der Flüsse Norwegens, das um das Überleben des atlantischen Lachses gefürchtet wird. Drum hat die Regierung auch hier Lachsschleusen aufgestellt, um möglichst viele von ihnen wegzufangen, und den Atlantischen Lachs durchzulassen. Die Fallen wurden 2x am Tag von den Anwohnern geleert und so hatte jeder was davon. Silke hat ihre Lachse in der Kühltruhe gesammelt und will sie demnächst räuchern.
    Noch ein bisschen geplaudert und dann war es plötzlich schon wieder so spät (und immer noch so hell draußen).
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  • Waschen und Wandern

    August 18 in Norway ⋅ 🌧 11 °C

    Heute war das Wetter wieder sehr unstet, so das wir erstmal im Haus herumlungerten, Silke backte Brot und ich wusch meine Wäsche. Erst gegen Abend kam ein bisschen die Sonne raus, und dann machten wir noch eine kleine Tour im Gebirge, um den Fluß von oben zu bestaunen. Es war ein richtig toller Höhenrücken, mit dramatisch steilen Wänden, da hätte ich mich alleine gar nicht hingetraut, glaube ich.
    Ein toller Tag, denn es ist immer super alte Freunde wieder zu treffen.
    Silke und Gair müssen morgen wieder früh zur Arbeit, da habe ich mich dann am Abend schon verabschiedet.
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  • Meine nordische Heimat

    August 19 in Norway ⋅ 🌧 6 °C

    Heute hatte ich sogar nur 80km zu fahren, drum habe ich erstmal gemütlich gefrühstückt. Doch hatte die Strecke auch so ihre Tücken. Ich war noch keinen Kilometer gefahren, als ich 4 Adler beobachtete, die über dem Fjord kreisten. Da musste ich natürlich anhalten, und das Teleobjektiv auspacken. Sie kamen teilweise so nah, das ich sie fast formatfüllend ablichten konnte! Natürlich nicht so spannend als Himmelssilhouette, aber es hat trotzdem gut eine Stunde gedauert, bis ich mich von den Königen des Himmels losreißen konnte.
    Der Himmel bot einen interessanten Wechsel von Wolken und Sonne, so das ich weiterhin immer mal anhalten musste, um ein paar Fotos zu machen. Vor allem, als ich dann den Lyngenfjord erreichte. Hier war ich schon so oft gewesen, kenne jedes Haus und jeden Schleichweg. Ist immer ein bisschen so ein Gefühl wie nach Hause kommen.
    Um 4 war ich endlich da und habe gleich Ingar angerufen.
    Das war so schön, ihn nach so langer Zeit wieder zu sehen, es gab wirklich viel zu erzählen.
    Und so ganz nebenbei wurde ich aufs beste bekocht, mit Spagetti und Elchgulasch (selbst geschossen natürlich).
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  • Dauerschwätzen

    August 20 in Norway ⋅ 🌧 8 °C

    Heute hat es den ganzen Tag wie aus Eimern gegossen. Das hat gut gepasst, denn so hatte Ingar Zeit, und wir haben den ganzen Tag nur geredet... Es gab ja auch ein paar Jahre aufzuholen, angefangen vom Tod seiner Eltern, die beide weit über 90 geworden sind und seiner Nepalreise, über meine Erlebnisse...
    So nebenbei gab's dazu Frühstück, Mittagessen, Kaffee und Abendessen, alles mit leckeren Zutaten, selbst angebaut, selbst gesammelt, geschossen und geangelt. Obwohl Ingar als Pilot ja auch ein internationales Leben gehabt hat, ist er da immer noch sehr traditionell, genau wie seine Vorfahren.
    Als es am Abend dann besser wurde, habe ich die Zeit noch mal für einen Spaziergang genutzt, während Ingar und Rita noch mal das Tal hochmarschiert sind, um Moltebeeren zu sammeln.
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  • Der Herbst ist da

    August 21 in Norway ⋅ 🌧 8 °C

    Ein anstrengender Tag ... Vor lauter Freunde besuchen und schwätzen, komme ich gar nicht mit dem Schreiben hinterher... Heute morgen war das Wetter wieder super schön mit dramatischen Wolken und Sonnenschein, so daß ich nach dem Frühstück mit Ingar noch mal eine Runde durch den Lyngenfjord gedreht habe und ein paar meiner Lieblingshäuser fotografiert habe. Auch bei den Küstenseeschwalben bin ich hängen geblieben, noch mal ein paar Flugbilder hinzukriegen.
    In der Nacht hat es geschneit, die Berggipfel sind alle weiß gezuckert, und die Temperaturen sind auch ziemlich gefallen, auf 7-10°. Doch solange es keinen Dauerregen gibt, ist das gut auszuhalten.
    Die Fahrt nach Tromsø verlief schleppend, da sie offensichtlich die Fährzeiten geändert haben, und ich so bei der Ersten über eine Stunde, und bei der 2. immerhin nochmal 45 Min warten musste...
    In der Stadt wurde ich beständig im Kreis geschickt, da ein paar Hauptstraßen gerade in Reparatur waren, so das ich am Ende so abgenervt war, das ich aufgab und einfach die Stadt auf der anderen Seite verlassen habe ...
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  • Tromsø im Regen

    August 22 in Norway ⋅ 🌧 10 °C

    Heute morgen habe ich mich mit Jutta getroffen, die schon seit über 20 Jahren in Tromsø wohnt, und Zeit hatte, mir die Stadt zu zeigen. Na ja, das touristische haben wir weitestgehend ausgelassen, erstens kenne ich das schon, und 2. macht das im Dauerregen einfach keinen Spaß. Wir haben im Elektrogeschäft nach einem kleinen Ofen gesucht, ich habe nämlich nur ne Mikrowelle im Häuschen und da fehlt mir sonst was ...
    Dann waren wir im Universitätsmuseum, das ist sehr informativ, va eine große Ausstellung zur Samikultur gibt es. Allerdings ist alles nur auf Norwegisch, ohne meine Übersetzerin wäre ich verloren gewesen 😅
    Dann waren wir noch im internationalen Laden. Hier gibt's nicht nur Sachen, die es nicht im Supermarkt gibt, sondern auch große Gebinde. Da auch Grundnahrungsmittel wie Reis so teuer sind, lohnt es sich, gleich mehrere Kilo zu kaufen, da kann man einiges sparen... Ich habe mich auch wieder mit Nüssen eingedeckt, die kann man hier fast mit Gold aufwiegen, richtig schlimm ist das. Noch schnell im Nieselregen die tollen historischen Bootshäuser auf Kvaløya bestaunt und dann ging's noch in den einzig unabhängigen und superleckeren Supermarkt Eide Handel auf Kvaløya, der eine tolle Fischfrischtheke und Unmengen lokaler Käse und andere Produkte hat. So kann man einen Regentag auch gut rumkriegen.
    Dann hat Jutta mich und ihren Mann noch auf das leckerste bekocht, die beiden wollten dann noch in den Lyngenfjord in ihr Wochenendhaus.
    Zum Abschied bekam ich noch mal eine große Portion Johannisbeeren und Heidelbeeren mit, so das ich jetzt die nächsten Tage in vielerlei Beeren schlemmen kann 🤗.
    Ich bin dann noch bis zur Brücke von Sommarøy gefahren, davor einen Schlenker bei Stein vorbei gemacht. Das Haus mit der selbstgemalten Tür sieht noch aus wie damals, aber ich war einfach zu ausgelabert, um anzuhalten auf einen Plausch. Stein Paulsen ist Musiker im Synphonieorchester in Tromsø und in seinem Gästezimmer habe ich vom Bett aus den Walgesängen gelauscht damals. Das vergesse ich nie 🤗.
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  • Strandstudien

    August 23 in Norway ⋅ 🌧 10 °C

    Gut, das ich morgens noch einen Spaziergang quer durch den Ort gemacht hatte, denn mittags fing es an zu regnen und hörte gar nicht mehr auf, nur immer mal für wenige Minuten... Ich hatte mir aber einen Parkplatz ergattert, der auf der rechten Caddyseite, also der, auf der ich "lebe", an den Strand grenzte, und konnte so den ganzen Tag das Wolkenfernsehen mit Strandlife studieren. Mit schöner Aussicht auf die große Klippe hinter der Insel, die mal sichtbar war, mal hinter den Wolken verschwand.
    Allerdings stand der Wind direkt auf meiner Seite, und er pfiff durch die Schiebetür, das mit Angst und Bange vor dem Winter wurde...
    Ich kann es technisch nicht verstehen, es kam ein starker Luftzug einmal durch den Türgriff, aber auch durch die Ritzen der inneren Kunststoff Verkleidung, hinter der sich ja einfach nur das solide Metall verbirgt.
    Sobald ich ein bisschen die Heizung laufen ließ, war es 10min danach wieder eiskalt.
    Ein paar Spatzen konnte ich noch fotografieren, die sich in einer Regenpause malerisch auf den Ähren des Strandhafers schaukeln ließen.
    Erst kurz vor Sonnenuntergang kamen 2 kleine Wolkenlücken für weniger Minuten. Na ja, muss halt auch mal sein.
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  • Alles an einem Tag

    August 24 in Norway ⋅ ⛅ 12 °C

    Nach dem ganzen Tag eingesperrt im Caddy hatte ich natürlich nicht so toll geschlafen, aber da schon früh die Sonne schien, musste ich raus. Ich wollte die 10 Uhr Fähre nach Senja erwischen, gab nicht so viele, weil es Sonntag war. Und davor natürlich eine schnelle Runde durch Sommarøy drehen, welches ich gestern total verpasst hatte wegen Regen. Gleich nach dem Kaffee bin ich gestartet. Sonntag früh schlafen alle aus, oder sitzen noch beim Frühstück, so daß ich eine Runde "Drive & Shoot" absolvieren konnte, ohne andere Autofahrer zu verärgern, denn das geht natürlich schneller, als Parkplätze anzusteuern und zu laufen.
    Und nein, auch wenn man ein ganzes Jahr in Urlaub ist, kann man sich nicht mit allem unbegrenzt Zeit lassen, sondern ist zb den Gesetzmäßigkeiten des Wetters oder der Gezeiten unterworfen und muss sogar gelegentlich Termine einhalten.
    Gegen 9 war ich dann an der Fähre, und das war gut so, denn vor mir parkte schon eine schier endlose Schlange ... Ob ich noch mit drauf komme, oder 4h warten muss??
    Jedenfalls habe ich die Wartezeit genutzt um mir ein leckeres Müsli mit den 4 geschenkten Beeren zu machen und juhu, ich kam dann auch mit rüber 🤗.
    In Senja hatte ich dann rund 1,5h Zeit ein bisschen die Küste zu erkunden, dann hatte ich eine Verabredung mit Julia, die ich von Instagram kenne, an einem Laden in Fjordgård.
    Zum ersten Mal auf der Reise hatte ich ein Touché, und zwar mit einem deutschen Wohnwagen. Es schepperte heftig, und die Verkleidung meines Spiegels riß ab. Als ich anhielt war der Wohnwagenfahrer wie wild am fuchteln und am schreien. Ich bin dann trotzdem zurück gesetzt und musste mir ein riesen Geschrei anhören, ich wäre viel zu weit in der Mitte gefahren und es wäre meine Schuld... Ich habe dann meine Verkleidung geholt, sie war noch heil und ließ sich drauf klipsen. Genau wie beim Spiegel des WoWas. Zum Glück hat sich der Mann dann eingekriegt, und wir haben uns gütlich getrennt, ist ja nix passiert 🤷.
    Aber die Straßen hier sind teilweise schon Recht tückisch. Auf dem letzten Teil nach Fjordgård gibt es 3 Tunnel. Der erste schwach beleuchtet und eng, der 2. spärlich beleuchtet und Singleroad mit gelegentlichen unbeleuchteten Ausweichstellen, der 3. völlig unbeleuchtet, zum Glück nur kurz. Da war ich froh, das niemand entgegen kam.
    Der Laden war mal wieder typisch Norwegisch. Ein Supermarkt mit Kaffeeautomat und Stückchen, am Sonntag ohne Personal, aber vollautomatisch bedienbar, über Touchpad, Automatischer Kasse und Kreditkarte.
    Einen netten Schwatz mit Julia und ihrem Kumpel Oliver gehalten, dann einen Platz für die Mittagspause gesucht.
    Und Abends zu den Teufelszähnen, wo wir wieder zum Fotografieren zusammen trafen. Die Location ist sowieso schön, war aber mit dem Wolkenspiel bei der untergehenden Sonne einmalig, so das ich nicht mehr aus dem Fotografieren heraus kam, und es danach nur noch schaffte, mir weiße Bohnen in Tomatensoße aufzuwärmen, bevor ich erschöpft ins Bett fiel.
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  • Schönwetter Tag

    August 26 in Norway ⋅ ☀️ 11 °C

    Für heute war tolles Wetter angesagt. Also hatte ich volles Programm und bin schon vor dem Kaffee los, um das Licht zu nutzen, bevor die Sonne zu hoch steht. Bin die gleiche Strecke wieder gefahren wie am Abend, aber jetzt stand das Licht auf dem Meer und den kleinen Inselchen, so dass ich wunderbar fotografieren konnte. Leider ist es schwierig hier rund zu fahren, man kann in viele Fjorde rein, muss dann aber den gleichen Weg zurück fahren. So läppert sich mein Dieselverbrauch kurz vor den Lofoten doch noch mal ganz gut.
    Aber ich bin unterwegs um etwas zu sehen, sparen kann ich zu Hause immer noch.
    Diesmal bin ich bis zum Fähranleger, denn dort gibt es einen Imbiss mit leckeren Fisch und Chips, die ich mir gegönnt habe, bevor ich zurück bin zu den Teufelszähnen. Die Nacht soll klar werden, und so hoffte ich auf Polarlicht.
    Die Sonne verschwand leider vor dem Untergang in einer dicken Wolkenschicht, so das ich erst danach ein paar Stimmungsbilder machen konnte. Und dann habe ich bis Mitternacht gewartet. Aber es wird einfach noch nicht dunkel genug. Immerhin habe ich die ersten Sterne seit Juni gesehen, aber auch nur die 5 allerallerhellsten. Diese Woche warten 3-4 Sternklare Nächte auf mich. Aber was tue ich da, ohne Sterne und Polarlicht 🤷.
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  • Neue Insel neues Pech

    August 27 in Norway ⋅ ☁️ 12 °C

    Heute war ich schon erstaunlich früh wach und habe das gleich mal genutzt, um meine gut bekannte Strecke in den Grillefjord zufahren. Diesmal bei bedecktem Himmel, was mir die Fotoversuchungen weitestgehend ersparte, obwohl ich ja doch das ein oder andere Schlechtwettermotiv gesehen habe...
    Aber die Fähre nach Andoya ist heiß begehrt, und 3h im Vorraus ist das Minimum, was man einplanen sollte, wenn man sicher sein will, das man mitkommt.
    So habe ich dann im Hafen gemütlich meinen Kaffee getrunken und mein Müsli zubereitet.
    Die Schlange wurde dann auch gigantisch lang, aber es kamen erstaunlich viele mit, denn die Fähre war viel größer als die anderen...
    Die Aussicht war trotz Bewölkung faszinierend, denn wir fuhren zwischen den Inselgruppen von Senja und den Vesteralen und Lofoten durch einen breiten Meeresarm, beidseitig von einer schier endlosen Kette von Gebirgen gesäumt.
    In Andenes stand erstmal ein "groß"Einkauf an, dann wollte ich mich wegen Whale watching Touren erkundigen. Ich bin mir da noch sehr unsicher, ob es wirklich lohnt, und es gibt so viele Touranbieter, das macht die Entscheidung nicht leichter... Dann war plötzlich das Internet weg, und ich konnte keine Rezensionen mehr lesen. Das ist immer eine gute Entscheidungshilfe, finde ich. Habe es dann ein paar Stunden mit verschiedenen Kniffen versucht und richtig schlechte Laune bekommen, denn ich wollte heute den Tag mit Planung verbringen, da eh dann der große Regen kam, und man nichts anderes machen konnte.
    Dann habe ich mich abgefunden, im Rahmen der Möglichkeiten offline Planung gemacht und dann war es wieder da. So wird morgen hoffentlich entspannter.
    Parke an einem See an der Hauptstraße, die in der Nacht aber idR sehr ruhig sein sollte. Hatte keine Lust, weit zu fahren, da ich ja sonst morgen das WLAN im REMA Markt genutzt hätte.
    So werde ich jetzt noch gemütlich nach den Walen googeln und früh schlafen gehen.
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  • Eingewöhnen im Haus

    September 2 in Norway ⋅ ☁️ 15 °C

    Meine 2. Nacht im neuen Zuhause. Habe schon besser geschlafen, als in der ersten, aber es besteht noch Optimierungsbedarf.
    Die letzten Tage waren anstrengend, ich war abends zu fertig für das Tagebuch, muss es demnächst nachholen...
    Mein Häuschen ist voll mit Klamottenbergen, Fotokram und Lebensmittel-Kisten. Unglaublich, das das alles in den Caddy gepasst hat 😅.
    Nachdem gestern der Caddy dran war, und ich dort alles sauber gemacht und sortiert habe, wird die Ausrüstung heute wieder eingeräumt. Dann wird es auch in der Küche übersichtlicher und ich kann die fertig machen...
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  • Langsam wird's

    September 3 in Norway ⋅ ☁️ 14 °C

    Hilfe, ich glaube, ich habe mich überfressen 😅. Nachdem meine Kochkünste im Caddy doch eher auf niedrigem Niveau angesiedelt waren, kann ich es hier in der Küche so richtig krachen lassen... Na, ein paar Utensilien brauche ich noch, damit es perfekt ist, aber alleine schon den Reis stundenlang vor sich hinköcheln zu lassen löst bei mir Begeisterung aus. ☺️ Und so habe ich gleich doppelt so viel Reis gemacht, um ihn morgen weiterzuverwenden.
    Stellte sich am Ende aber heraus, habe 4 Portionen gekocht 🫣, aber in meiner Gier gleich 2 gefuttert. Dazu einen Tomatensalat mit Thunfisch für 2 Personen. Jetzt Plätze ich gleich 🫄🫄
    Solche Luxusprobleme habe ich im Caddy nie! Immerhin habe ich mittlerweile alle Klamotten weggeräumt, einen Teil gleich wieder in den Caddy für die nächste Reise, und die Sommerklamotten erstmal weggestaut.
    Werde noch jede Menge Mehrfachsteckdosen kaufen müssen und noch ein anständiges Licht, sonst schlafe ich hier die Polarnacht durch.
    Bin am Listen schreiben, das wird demnächst eine große Shopping Tour, bis ich alles zusammen habe.
    Heute sortiere ich noch den Fotokram und Stelle die Möbel ein bisschen um, dann wird es hier gemütlich.
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