Living in: Deutschland Read more Deutschland
  • Day 44

    Salam, Oman!

    October 10, 2019 in Oman

    Als ich vor etwas mehr als sechs Wochen meinen Rucksack gepackt habe, hatte ich mir vor allem eine Sache vorgenommen: meine Erwartungen an den Aufenthalt im Oman nicht zu hoch anzusetzen, auch wenn die Erfahrungsberichte der vergangenen Jahre zu dem Austauschprogramm noch so schwärmerisch klangen. Aber wer könnte schon mit Sicherheit vorhersagen, ob das Programm immer noch so vorhanden sei? Welche Abteilung würde mich in der Klinik erwarten? Und vor allem, mit welchen Personen aus der Austauschgruppe würde ich die Zeit verbringen. Als ich jetzt sechs Wochen später im Haus von Khalid gemeinsam mit meinem Bruder erneut packe und auf die vergangenen Wochen zurückblicke, bin ich mir einer Sache sicher. Meine heimlichen Erwartungen wurden mehr als übertroffen. So glücklich wie in dieser Zeit habe ich mich bisher noch nie gefühlt. Und wie sehr einem die Menschen in der kurzen Zeit ans Herz wachsen können, hätte ich auch nie geglaubt.

    Um ein allerletztes Mal zu zeigen, wie gastfreundlich die Menschen in diesem Land sind, zieht Khalid noch einmal all seine Register. Nicht nur, dass wir die letzten 10 Tage bei ihm wohnen durften. An unserem letzten Tag nimmt er sich den Vormittag auch noch frei, um meinen Bruder und mich nicht nur zum Flughafen zu fahren, sondern uns auch auf ein allerletztes omanisches Frühstück einzuladen - unsere Widerworte, dass wir uns als Dank für den Shuttleservice zum Flughafen doch noch zumindest mit dem Bezahlen des Frühstücks revanchieren möchten, ignoriert er einfach konsequent. Und er hatte nicht zu viel versprochen. Auch wenn wir mit Google-Maps erst zweimal um den Block fahren mussten und uns zunächst alle drei nicht sicher waren, dass in diesem Viertel tatsächlich eine Frühstückslocation vorhanden sei, dürfen wir zum Abschluss nochmal ein Frühstück (natürlich mit traditionellem Karak) der Extraklasse genießen - fast als wolle er es uns extra schwer machen, Auf Wiedersehen zu sagen.
    Am Flughafen angekommen, erwartet uns noch eine Überraschung. Auch Sabei und Christina sind gekommen, um uns zu verabschieden. Und auch wenn ich es ein paar Tage vorher nicht gedacht hätte, hatte Sabei mit seiner Prophezeiung mal wieder Recht: ein paar Tränen zum Abschied kann ich mir nicht verdrücken. Aber ich steige mit der Gewissheit ins Flugzeug, dass dies nicht mein letzter Besuch in diesem wunderschönen Land war.
    Salam, Oman!
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  • Day 43

    Nizwa & Wadi Tanuf.

    October 9, 2019 in Oman

    Um den Luxus unseres Mietautos noch ein letztes Mal voll auszukosten, sammeln Martin & ich Christina an der Universität in Maskat auf und machen uns auf den Weg ins Landesinnere Richtung Nizwa. Da die Strecke doch länger als gedacht ist (bzw. wir uns auch akribisch an alle Geschwindigkeitsbegrenzungen halten), kommen wir erst gegen 11 Uhr in Nizwa an und stöbern noch einmal über den Souq, bei dem allerdings die Händler schon eher dabei sind, sich für die Mittagspause vorzubereiten. Kurz danach stößt auch Anwar zu uns, der sich nach seinen Univorlesungen mit uns zum Mittagessen trifft. So gehen wir gemeinsam in eine der großen Malls in Nizwa, um uns dort erst einmal zu stärken. Im Anschluss folgen wir Anwar mit unserem Symbol-Car, über das er immer wieder lachen muss, ein wenig stadtauswärts, da er seinen BMW gegen den Geländewagen tauscht. Denn unser Ausflug endet nicht in Nizwa, sondern wir fahren gemeinsam mit ihm in ein nahegelegenes Wadi, das wir dann noch entlang wandern. Gut ist auch wieder, dass wir unser Auto gegen den Geländewagen getauscht haben, denn stellenweise ist das Wadi wieder überflutet - für die erfahrenen omanischen Autofahrer mit stabilen Geländewagen jedoch kein Problem. Die Landschaft mit dem Mix aus schroffem Stein und grünen Palmen finde ich jedes Mal wieder aufs Neue faszinierend - daran kann ich mich gar nicht sattsehen. Zurück am Beginn des Wadis gibt es zudem einen kleinen Wasserfall, zu welchem man nur gelangt, wenn man auf Steinen über einen kleinen Bach watet. Fast hätte ich mir hier zudem ein kostenloses Bad eingefangen, da mein Schuhwerk an diesem Tag nicht das stabilste ist. Ich bin immer wieder erstaunt, wie sicher hingegen Anwar mit seinen Sandalen auf den Steinen umherspringt. Beim Anblick der steilen Hänge erzählt er uns, dass sein Vater mit ihm und seinen Brüdern von Kindesbeinen an diese erklommen hat und er es auch heute noch liebt, einfach einen Ausflug in die Berge für sich alleine zu machen. Verstehe ich nur zu gut, bei dem Anblick der unberührten Natur!
    Als wir uns auf den Rückweg machen, fällt mir auch noch ein, dass wir - bevor wir das Auto zurückgeben - dringend noch den Staub der letzten Woche abwaschen sollte. Anwar gibt uns dann den Tipp, doch direkt hier um die Ecke vorbeizufahren und da zeigt sich immer wieder, welche Vorteile es hat mit Einheimischen unterwegs zu sein. Umgerechnet ca. 1,5€ zahlen wir für das komplette Waschen unseres Autos. Und während wir darauf warten, dass es blitzeblank poliert wird, lädt uns Anwar noch auf einen Karak ein (den wir selbstverständlich auch nicht zahlen dürfen).
    Auf dem Rückweg nach Maskat haben wir dann noch ein Erlebnis, dass ich gehofft hatte, nie zu haben. Zum allerersten Mal in meinem Leben werde ich geblitzt! Habe übersehen, dass auf der Autobahn für einen kurzen Abschnitt die Geschwindigkeit auf 80km/h begrenzt war. Und jetzt haben wir auch das geschafft, was vorher noch keine Deutschen, die sich ein Auto bei diesem Betrieb ausgeliehen hatten, geschafft haben: Geblitzt zu werden. Der Autovermieter hatte uns vor 10 Tagen nämlich mitgeteilt, dass wir - wenn wir geblitzt werden sollten - die Rechnung selbstverständlich selbst zahlen müssen, aber dass wir uns keine Sorgen machen müssten, da die Deutschen ja immer so zuverlässig seien und er es noch nie gesehen hatte, dass diese geblitzt worden wären. Tja, es gibt wohl immer ein erstes Mal. Die Rückgabe des Autos erfolgt aber problemlos, und mir fälllt erst später beim Abendessen auf, dass die Autovermietung gar keine Adresse von mir in Deutschland hat, an welche ein mögliches Knöllchen geschickt werden könnte...ohje - ich hoffe, ich darf je wieder in dieses Land einreisen und mir wird ein künftiges Visum aufgrund eines nicht-gezahlten Strafzettels nicht verweigert!
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  • Day 42

    Familienlunch in Rustaq & Al Hazm

    October 8, 2019 in Oman

    Ahmed hatte uns noch einige Ausflugstipps für die Gegend geschickt, doch da wir viel mehr Zeit als wir ursprünglich eingeplant hatten, bei ihm zu Hause verbracht hatten (und man muss sich auch denken, dass es normalerweise keine Selbstverständlichkeit ist von Omanis in ihr Eigenheim eingeladen zu werden, sondern Touristen, die wir hier in diesem Land sind, so etwas eigentlich nie erleben), ist der Tag schon weit fortgeschritten. Zudem hatte uns Ahmeds Vater gewarnt, dass aufgrund einiger Regenfälle vermutlich einige Straßen in Rustaq aktuell nicht befahrbar seien. Und tatsächlich, als wir in die Stadt einfahren stehen wir auf einmal vor Straßen, die sich in braune Bäche verwandelt haben. Verrückt, was die Regenfälle anstellen können. Viele der Einheimischen lassen sich davon aber nicht beeindrucken, sondern nutzen die Straßen mit ihren Autos einfach weiterhin wie gewohnt, auch wenn diese überflutet sind. Aber da wir das unserem heiß geliebten Auto doch nicht zumuten möchten, und uns ein Ausflug in die Umgebung bzw. die Wadis doch zu heikel erscheint, kaufen wir uns einfach vor Ort noch einen frisch gepressten Smoothie bevor wir dann die Rückreise nach Maskat wieder antreten.
    Aus spontanen Erlebnissen ergeben sich manchmal die schönsten Erinnerungen!
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  • Day 42

    Familienlunch in Rustaq & Al Hazm.

    October 8, 2019 in Oman

    Während unserem Besuch in der Al Hazm Fort habe ich eine kurze Instagram-Story von der Festung gepostet. Ahmed - einer meiner omanischen Freunde dort - hatte dieses Bild auf Instagram direkt gesehen und mir spontan geschrieben, dass diese Festung ganz in der Nähe von ihm zu Hause sei und er uns nach dem Besuch - falls wir möchten - gerne zu sich nach Hause zum Mittagessen einladen würde. Da wir sowieso noch keine Pläne für unser Mittagessen gemacht hatten, und Ahmed in den letzten Wochen auch immer wieder von den Babykatzen bei sich zu Hause geschwärmt hatte, folgen wir der spontanen Einladung. So begrüßt uns Ahmed kurze Zeit später bereits am Haus seiner Eltern, und während seine Mutter für uns Mittagessen kocht, vertreiben wir uns die Zeit beim Spielen mit den Babykatzen. Kurze Zeit später steht das Mittagessen für uns bereit, riesige Platten mit Reis und Hühnchen. Obwohl wir essen bis wir fast platzen, da Ahmed uns motiviert noch mehr zu essen, da seine Mutter sonst traurig sei, schaffen wir kaum die Hälfte des Essens. Aber wir bedanken uns überschwänglich für das leckere Essen und da sie sich so interessiert für uns, unterhalten wir uns noch mit ihr und Ahmed im Wohnzimmer. Kurze Zeit später kommt auch Ahmeds Vater heim, und obwohl seine Eltern eigentlich kein Englisch sprechen, amüsieren wir uns herrlich mit seiner Familie. Zum Teil übersetzt Ahmed, aber was noch viel witziger ist, dass Ahmeds Vater Google Translate zu Hilfe nimmt, und wir uns anhand von Übersetzungs und Aussprachefehlern sowohl ins Deutsche als auch ins Arabische halb kaputt lachen. Und da Ahmeds Mutter der Meinung ist, dass wir vom Mittagessen noch nicht satt genug seien, bereitet sie für jeden von uns noch riesige Obstplatten zu. Und das größte Kompliment bekommen wir erst noch, da uns Ahmeds Mutter - sollten wir jemals in Ägypten sein - zu ihrer Familie dorthin einlädt, da sie ursprünglich von dort stammt. Ahmed erklärt uns dann selbst sogar etwas verwundert, dass sie so etwas noch nie bei fremden Personen gemacht habe. Was für ein überraschend wunderbarer Nachmittag mit so wunderbaren Leuten. Und wieder einmal habe ich festgestellt, dass man nicht unbedingt die gleiche Sprache sprechen muss, um eine gute Zeit miteinander zu verbringen. Es reicht die Eigenschaft, sich aufeinander einzulassen.Read more

  • Day 42

    Familienlunch in Rustaq & Al Hazm.

    October 8, 2019 in Oman

    Unser Glück mit den offenen Sehenswürdigkeiten hatte sich bisher ja leider etwas in Grenzen gehalten, aber wir lassen uns nicht entmutigen und machen uns gemeinsam mit Christina heute auf den Weg Richtung Rustaq mit dem Ziel: Al Hazm Fort. Und tatsächlich haben wir heute Glück! Die Festung ist geöffnet und wir können in den kühlen Innenmauern die Räume besichtigen und uns die omanische Baukunst und Lebensweise der letzten Jahrhunderte genauer ansehen. Einen kurzen Schrecken bekommen wir drei zwischendurch, da wir auf dem Boden einer der Räume einen Skorpion sitzen sehen - da nehmen wir doch lieber direkt einen anderen Gang. Auch über alte Sagen und Dschinne ist auf Ausstellungstafeln viel geschrieben, und auch der Blick von oben über die Umgebung ist sehr beeindruckend.Read more

  • Day 41

    Ansonsten erkunden wir die Stadt noch ein wenig - allerdings passen wir uns nach einer Woche schon deutlich mehr den omanischen Verhältnissen an und erkunden die Stadt nicht zu Fuß, sondern mit dem Auto. An jeder Ecke findet man verzierte Türen, traditionelle arabische Baukunst und malerische Häuser! Man kann sich fast zurück in die Zeit versetzen, als hier die ganze Stadt vom Handel nur so pulsiert haben muss.
    Als wir nach Hause zurückkommen dürfen wir uns auf ein weiteres Highlight freuen, denn Khalid hat für "unsere kleine Familie" - also Martin und mich sowie Christina ein Grillen angekündigt. Und natürlich, wir sind ja Profis - wird auf dem Boden gegessen. Fühle mich hier bei Khalid fast schon wie zu Hause und ich glaube auch er genießt es gerade nicht alleine in dem großen Haus zu wohnen.
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  • Day 41

    Nach der Stärkung beim Mittagessen fahren Martin und ich noch weiter in die Hafenstadt Sur. Hier wollten wir eigentlich die Dhau-Werften mit angeschlossenem Museum besichtigen, aber wie es unser Glück aktuell in manchen Dingen nicht so gut mit uns meint, ist das Museum aufgrund von Renovierungen aktuell leider geschlossen. Naja, auch von außen betrachtet kann man die alten Handelsschiffe etwas beobachten und als wir etwas weiter herumspazieren, entdecken wir noch eine Art Schreinerei oder Ähnliches, in welcher tatsächlich noch Holzschiffe hergestellt werden. So erkunden wir das Gelände, können sogar in eines der Schiffe hineinklettern und man hat von oben auch einen hervorragenden Blick auf das blaue Meer und die Hafenstadt. Meint es das Glück doch ganz gut mit uns!Read more

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