Colombia
Mocoa

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Travelers at this place
    • Day 372

      Mocoa

      August 15, 2023 in Colombia ⋅ ☁️ 20 °C

      In Mocoa angekommen wurden wir gleich superherzlich von Luis, dem Besitzer des Hostels in Empfang genommen, der uns nur Hijo und Hija (also Sohn und Tochter) nannte. Allgemein war der Vibe im Hostel mega herzlich. Zwar schienen die meisten anderen Gäste alle etwas spirituell abgedriftet und auf der Suche nach Heilung zu sein doch alle waren super freundlich. Lustigerweise trafen wir auch die beiden Franzosen wieder, die mit ihrem Motorrad unterwegs sind und uns in Baños versuchten vor dem einen Hostel zu warnen.
      Der Grund, warum sich hier so viele spirituelle Sinnsuchende eingefunden haben, wurde uns dann auch bald klar. Der Ort ist anscheinend bekannt für die vielen Zeremonien, die von den sogenannten Taitas, also Schamanen durchgeführt werden. Von Rapé (einem Tabak, der in die Nase geblasen wird) über Pfeilgiftfroschkuren bis hin zu Yagé (Ayahuasca) kann man hier alles haben.

      Den Abend haben wir mit Andrés verbracht. Einem Kolumbianer aus Bogota, der gerne sein Auto mit Marihuana vollpackt, Musik hört, raucht und durch das ganze Land fährt, während dem er eigentlich von seinem Laptop aus arbeiten sollte. Dass er das nicht wirklich tut, scheint keiner zu merken, da er das wohl schon seit Jahren so macht. Das ist ein Weg, sich Miete zu sparen. Zudem kennt er nun sein ganzes Land und konnte uns viele Tipps auf den Weg geben.

      Am ersten (vollen) Tag in Mocoa sind wir gleich ab zu den ersten Wasserfällen gelaufen, von denen es hier so einige gibt. Durch den grössten Schlamm ging es zuerst zum Hornoyaco. Dort trafen wir auch die Franzosen wieder. Nach einem Bad und ein bisschen chillen liefen wir dann noch mit einer Engländerin aus dem Hostel zu einem zweiten Wasserfall. Dieser war noch idyllischer und hätten wir mehr Zeit gehabt, bevor die Sonne unterging, wären wir wohl noch länger geblieben.
      Doch so machten wir noch einen kurzen Stopp, um Bier zu kaufen und dann ging's zurück ins Hostel.

      Danach hat es leider zwei Tage lang geregnet, weshalb wir nicht viel unternommen haben und einfach ein bisschen im Hostel mit den anderen Reisenden die Zeit vertrieben haben und den Klängen von Ritschis (der indische Engländer aus unserem Zimmer, der bereits seit einigen Jahre auf der Suche nach seinem Leben in Südamerika unterwegs ist) Gitarre gelauscht haben.
      Eigentlich wollten wir ja bereits weiter. Doch da ich schon vor sechs Jahren neugierig auf das Ayahuasca war und auf dieser Reise endlich die Erfahrung machen wollte, blieben wir noch länger. Eigentlich hatte ich das bereits abgeschrieben, als wir beschlossen hatten, nicht mehr nach Peru zu gehen. Doch da alle stets fragen, ob man an einer Zeremonie teilgenommen hat, wenn man erzählt, dass man in Peru, Bolivien und Brasilien unterwegs ist und es hier irgendwie gepasst hat, entschieden wir uns dazu, länger zu bleiben.
      Selbst Rebecca, die nun seit 5 Monaten sagt, sie wolle nicht daran teilnehmen, fühlte sich hier plötzlich so aufgehoben, dass sie die Erfahrung ebenfalls machen wollte.
      Und so gingen wir nach zwei Tage Regen und einem Tag auf die Ernährung achten, am Abend hungrig zum Haus der Taita. Mit dabei war unter anderem Ivan Raffael, ein Kolumbianer, der seit Jahren in Deutschland lebt und nun hier mit seiner Mutter im Hostel ist, um an einer 12-tägigen Kur teilzunehmen, während der er insgesamt sieben Mal Yagé genommen hat, in der Hoffnung seine Angststörungen bekämpfen zu können.

      Die Zeremonie:
      Im Hause der Taitas angekommen, warteten wir noch zwei Stunden, machten uns mit dem Ort vertraut, bekamen eine Portion Rapé und redeten ein wenig mit den anderen Teilnehmenden. Dann gingen sich die Taitas Veronica und Miguel umziehen. Sie zogen traditionelle Kleider an, schmückten sich mit Ketten aus Zähnen und Pflanzen und dann begann die Zeremonie. Zuerst wurde der ganze Platz und unsere Hängematten und natürlich auch wir "ausgeräuchert". Mit einer Pfanne voll glühender Steine und irgendwelchen Pflanzen gefüllt, liefen die Helfer umher und verteilten den süsslichen Rauch. Danach wurde das Yagé vermutlich geheiligt oder sowas. In ihrer indigenen Sprache sangen und beteten die Indigenen, bevor schliesslich jeder einzeln gerufen und gesegnet wurde und ihm danach feierlich ein kleines Tongefäss mit der heiligen Medizin überreicht wurde. Das Zeug schmeckte bitter im Abgang aber ich habe es mir aus den Erzählungen schlimmer vorgestellt.
      Ich und Rebecca erhielten nur eine kleine Portion, da es unsere erste Erfahrung mit Yagé war. Das kam Rebecca ganz recht, hatte sie doch noch immer grossen Respekt. Nach den ganzen Erzählungen von den anderen Hostelbesucher, die mit Jesus sprachen oder gar starben und wieder auferstanden, kann man es ihr nicht verdenken.

      Bereits nach zehn Minuten fing die erste an zu wimmern, weinen, schreien. Die Schamane versuchten sie zu beruhigen, räucherten sie mit Tabak aus riesigen Zigarren aus und bespuckten sie mit Alkohol. Naja die ganzen Rituale hab ich nicht ganz verstanden aber was soll's. Nach zwanzig bis dreissig Minuten ging es dann bei Rebecca los. Zuerst einmal musste sie sich übergeben. Ganz normal bei Yagé. "Reinigung" nennt man das hier und es dient dazu, zuerst den Körper zu reinigen, damit der Geist frei sein kann. Danach, und das hab ich erst im Nachhinein erfahren, tauchte sie in eine andere Galaxie ab. Sie sah nur noch Muster und Farben und verlor kurz den Bezug zur Realität. Für sie schien das lange anzudauern doch ich glaube, das waren nur gerade fünf Minuten. Denn danach, lief sie umher, umarmte jeden, den sie finden konnte, hatte ein riesiges Lachen im Gesicht und sagte immer wieder, wie schön die Welt und das Leben sei, dass das die beste Medizin sei, die sie je hatte und wie verbunden sie sich mit der Natur, ihrem Körper und dem Leben an sich fühlte. Während sie ihre Schuhe auszog, barfuss über den nassen Boden lief und mich in Ekstase darüber aufklären wollte, dass ich mich auf den Boden setzen und die Steine in die Hand nehmen müsse, um die Natur um uns herum zu fühlen, wartete ich immer noch auf den Effekt.
      Im Gegensatz zu all den anderen Teilnehmern, die in sich gekehrt am Feuer sassen, meditierten und versuchten, einen tieferen Sinn in den Visionen zu finden, war Rebecca einfach nur glücklich. Im Gegesatz zu den anderen wollten wir halt auch einfach die Erfahrung machen und waren nicht auf Heilung aus. Wir waren halt schon ziemlich heil.
      Nach zwei Stunden, in denen ich mich zwar sehr relaxed fühlte, sich sonst aber nichts wirklich tat, bekam ich einen zweiten Becher. Der änderte aber leider auch nichts an meinem Empfinden. Dafür war Luis Raffael aber mittlerweile obenohne neben dem Feuer auf dem Bodem zum liegen gekommen, stöhnte und kämpfte sichtlich mit irgendwelchen Dämonen. Die Schamane beugten sich über ihn, bespuckten ihn mit Alkohol und taten, was Schamane halt so tun.
      Naja, half nicht viel.
      Die Schamane machten übrigens immer wieder Musik, sangen und räucherten in regelmässigen Abständen den Ort aus.
      Für Rebecca war es die schönste Musik, die sie je gehört hatte, während ich fand, dass Gesangsunterricht vielleicht auch im Dschungel eingeführt werden sollte. Naja so sind Geschmäcker oder wohl eher Empfindungen verschieden. 😁

      Fazit: alles in allem eine sehr interessante Erfahrung. Leider hat es bei mir halt nicht gewirkt. Auch bei einem Italiener (Luca) funktionierte die Medizin nach den ersten beiden Bechern nicht. Deshalb wollte er noch einen dritten, richtig grossen.
      Danach erbrach er sich zuerst in der Hängematte, anschliessend legte er sich in einer anderen Dimension ins Gebüsch und wurde dort zuerst zu einem Jaguar anschliessend kommunizierte er mit dem Baum, dessen Wurzeln ihn umarmten, danach wurde eine kleine Palme zum Leben an sich, die Gebündelte Energie des Geborenwerdens, Alterns und Sterbens vereint.

      Naja klingt alles interessant und ich verstehe, weshalb gewisse Mensche solch tiefgründigen Lebenswandel vollziehen nach dieser Erfahrung. Ich musste einfach am Morgen noch kotzen, als ich den ersten Schluck von einem Brombeersaft nahm. Da endete meine spirituelle Erfahrung dann aber auch.
      Bei der Nachbesprechung meinte Veronica, dass sie viele Energien in mir spürte, die nicht von mir stammten und dass ich mich zuerst von diesen reinigen müsse, damit Yagé mir erlauben würde, sich mit ihm zu verbinden. Sie meinte auch, dass der weibliche Geist des Marihuana böse sei und den Geist eines Menschen besetze und dass Yagé mir wohl nicht erlauben würde, sich mit ihm zu verbinden, weil ich auch schon einmal gekifft hätte. Ob das die Schamanen der Rastafaris genau so sehen würden?

      Aber klar, wenn ich mein Geld damit verdienen würde, Zeremonien zu machen, würde ich auch sagen, dass man erst noch eine Reinigungszeremonie machen müsse, bevor man dann noch einmal die gleiche Zeremonie macht 😂.
      Wir beliessen es jedenfalls bei dem einen mal und die fremden Energien trage ich wohl immernoch mit mir herum. Falls also jemand zu wenig Energie hat, kann er gerne eine paar von mir haben.

      Gut wir blieben also noch zwei Tage nach der Zeremonie in Mocoa. Ein Tag Erhohlung, da wir ja die ganze Nacht nicht geschlafen haben und dann gingen wir noch zu einem Wasserfall mit Ritschi, bauten Steinburgen und liefen danach zurück ins Dorf, wurden noch von netten Menschen im Van mitgenommen und kochten uns Abendessen.
      Am nächsten Tag ging es dann weiter nach San Augustin.
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    • Day 1

      Frontera to Colombia / Mocoa

      March 9, 2022 in Colombia ⋅ 🌧 25 °C

      Colombiaaaa!!! The country wich interested me the most before the journey.

      The frontier crossing this time was easier, though we chose the unofficially path through the jungle over the amazon river. It costed me 5$ for the 10min boat ride and another 5$ for the taxi to the next bigger bus station. There We changed money and continued the 3hour Bus journey to Macao were we stayed a night at a Eco hostel for 15.000 Colombian Pesos wich are 3,5€ 😋
      The Landscape was one of the most beautiful I’d seen so far. It was a mix of the mountains, jungle, grass fields, waterfalls and rivers.

      Next day we went on 4 hours to the village of San Augustin.
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    • Day 98

      Regenwald und Regen

      March 7, 2019 in Colombia ⋅ ☁️ 20 °C

      In Pasto, unserer ersten Etappe in Kolumbien trafen wir uns zum Abendessen mit dem Kolumbianer von der Grenze, der zwar kein Englisch sprach aber viele interessante Infos über Kolumbien, die Sicherheit und das Land hatte. Er riet uns davon ab, von hier in den Regenwald zu fahren, die Straße sei zu schlecht. Google Maps gab für die 140 km über 5 Stunden Fahrzeit an.
      Heute morgen dann starke Bewölkung. Wir machen uns auf den Weg. Stadtverkehr in Kolumbien erfordert höchste Konzentration. Neben den Autos sind Unmengen von Mopeds unterwegs, für die keine Regeln zu gelten scheinen und die immer versuchen an uns dran zu bleiben.
      Raus aus der Stadt windet sich das Sträßchen in einer nie enden wollenden Folge von Kurven und Kehren, scheinbar geht es keinen Meter geradeaus, hinauf auf 3500 m. Die Motoren sind am Anschlag. Aber überall in dieser Höhe dichter Regenwald, Palmen und Kakteen, eine unglaubliche Landschaft. Nebelschwaden hängen in den Wäldern, immer wieder fallen Regentropfen.
      Nach 100 km ist es vorbei mit dem Sträßchen. Unsaft und abrupt. Eine harte, mit großen fest sitzenden Steinen, glattgewetzt von Auto- und Lkw-Reifen beginnt. Die GS macht Sätze. 2. Gang. Dabei wird es die nächsten 80 km bleiben. Wieder geht's über einen Pass. Links an der Felswand entlang, wo sich kleine Wasserfälle auf die Straße ergießen, rechts immer wieder traumhafte Blicke auf den dichten Regenwald und grüne Abgründe. Dann wird der Regenwald seinem Namen gerecht. Es regnet, erst wie ein Landregen, dann wie aus Kübeln. Ich ziehe die Regenjacke über als ich schon längst nass bin, aber in der Regenjacke koche ich auch im eigenen Saft, es ist warm und feucht. Die schmale Piste war schon bis jetzt nicht ganz einfach zu fahren, jetzt ist alles glatt und schmierig, Bächlein laufen die Straße entlang und die Wasserdurchfahrten werden immer tiefer. Das Fahren ist eine Herausforderung.
      Die Landschaft, die Streckenführung der sich zwischen Felswand, Abgrund und dem immer wieder im dichten Nebel verschwindenden Regenwald dahinwindenden Piste ist traumhaft schön, grandios, der Regen scheint dazu zu gehören, sonst würde etwas fehlen. Längst läuft mir das Wasser den Hals hinab, weil ich mit geschlossenem Visier nicht genug sehe, immer wieder muss ich anhalten um zu fotografieren. Meine Mitfahrer sind deshalb weit voraus. Ich genieße diese Fahrt wie selten. Alles scheint zu dieser Kulisse zu passen.
      Nach 80 km Konzentration und Spaß auf meinem von den Verhältnissen unbeeindruckten Motorrad habe ich Villagarzon erreicht. Holger hat irgendwo gewartet und wir lassen es die letzten km den Pass hinab nochmals krachen. Der Regen hört pünktlich auf, wir sind auf 700 m Höhe angekommen, Ende der Piste.
      Für die insgesamt 180 km haben wir heute 6 Stunden gebraucht.
      Einer der Tage die man nicht vergisst und an dem mir das Motorradfahren maximalen Spass gemacht hat. Ein perfekter Tag.
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    • Day 27

      Mocoa

      April 6, 2019 in Colombia ⋅ 🌧 30 °C

      Von den Bergen ging es nun in einer sechsstündigen Busfahrt durch nahezu unberührte Natur in den Dschungel nach Mocoa.
      Dort wohnte ich ziemlich abgelegen in einem kleinen Hostel ohne Elektrizität... Sehr entspannend. :-)
      Ich badete an Wasserfällen und ließ mir natürlich auch nicht den berühmtesten Wasserfall der Region "Fin del Mundo" (übersetzt: Ende der Welt) entgehen. Die zweistündige Wanderung vom Hostel aus hat sich definitiv gelohnt. :-)
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    • Day 452

      Wasserfall Hornoyaco

      March 1, 2022 in Colombia ⋅ 🌧 23 °C

      Heute geht's mit Saskia und Jan zu einem Wasserfall nahe Mocoa. Zu Fuß laufen wir erst entlang der Straße, wo wir frisch gepressten Jugó de Caña (Zuckerrohrsaft) für 20ct finden. Dann geht's weiter bis zu einem Abzweig, der uns ordentlich tief in den Regenwald hinein führt. Nach einer gefühlten Ewigkeit stehen wir endlich vor dem etwa 50m hohen und recht beeindruckenden Wasserfall. Leider fängt es später an richtig zu schütten und wir bekommen das echte Regenwald-Feeling verpasst. Trotzdem wars ein schöner Ausflug.Read more

    • Day 246

      Day 238: El Trampolín de la muerta

      September 9, 2016 in Colombia ⋅ ☀️ 27 °C

      El Trampolín de la muerta, oftew Colombias death road. We knew it was gonna be a log day. So we left at 8:30 for the first 8 asphalt kilometers. After that the asphalt was gone. The road started to climb and the drops became bigger. We kinda got the idea why the road got its name. Pasing cars here was sometimes even difficult on a bike. But the scenery was stunning. Certainly one of the most beautiful roads we have ridden in South America. But darkness came to soon. We had to race the last 10 km in the dark to the first town.Read more

    • Day 39

      Mocoa

      March 11, 2020 in Colombia ⋅ ⛅ 22 °C

      Llegamos a la capital del Putumayo con muchas expectativas. Un lugar lejano, donde se tejen varios imaginarios. Pudimos realizar algunas caminatas y fuimos bien acogidos, sin embargo acá tendríamos nuestra primera alerta con el covid al cancelarse una actividad que teníamos programada, lo que nos hizo avanzar hacía nuestro siguiente destino.Read more

    You might also know this place by the following names:

    Mocoa, موکوآ, მოკოა, 모코아, Mokoa, Мокоа, موکوا, 莫科阿

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