• Globetrotter unterwegs
June 2019

Bolivien 2019

Bolivien – atemberaubende Mutter Erde Read more
  • Trip start
    June 4, 2019

    Bolivien | Reiseroute

    June 4, 2019 in Germany ⋅ ⛅ 24 °C

    Bolivien hatten wir schon seit längerem als Reiseziel im Auge. Im Vergleich zu vielen anderen Reisen bedurfte es hingegen diesmal einer intensiveren Vorbereitung. Auf uns wartete ein neues Abenteuer, ein Herantasten an etwaige körperliche Grenzen. Wir stellten während der Reise auch neue persönliche Rekorde auf. Da wir aber unterwegs nie vor unvorhersehbaren Herausforderungen standen, die Einfluss auf den geplanten Reiseablauf gehabt hätten (mit solchen muss man in Bolivien durchaus rechnen), war es schlussendlich – soviel sei schon vorweg genommen – keine extreme Grenzerfahrung, sondern einfach nur ein auch im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubendes Erlebnis. Doch der Reihe nach.Read more

  • Gepäck
    Franz-Josef-Strauß-Flughafen, Terminal 1Franz-Josef-Strauß-Flughafen, Vorfeld Terminal 1

    München | Flughafen

    June 4, 2019 in Germany ⋅ ☀️ 26 °C

    Der Weg nach Bolivien führte uns wie so häufig auf unseren Reisen über den Franz-Josef-Strauß-Flughafen. So gesehen nichts Spektakuläres.
    Kopfzerbrechen machte uns hingegen eher die für diese Reise empfohlene Packliste. Die geografischen Bedingungen der Anden sowie die spartanische Ausstattung einiger Unterkünfte erforderten eine spezielle Ausrüstung. Doch wie passen die notwendigen Kleidungsstücke und Utensilien allesamt in die Koffer und überschreiten gleichzeitig nicht das bei den Inlandsflügen maximal zulässige Gewichtslimit von 2x 20 kg?
    Kurzum: Wir nahmen noch nie so viel Equipment mit auf Tour, doch wider Erwarten brachten wir alles unter. Das Gepäck wurde im Flieger verstaut, es konnte los gehen.
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  • Flughafen Madrid-Barajas „Adolfo Suárez“, Terminal 2
    Air Europa, Airbus A330-200 „Ángel Nieto“XL-Sitze

    Madrid | Flughafen

    June 5, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 22 °C

    Bolivien betreibt zwei internationale Flughäfen: El Alto bei La Paz, mit 4.061 m über dem Meeresspiegel einer der höchstgelegenen der Welt, und Santa Cruz de la Sierra (373 m über Normalnull). Für den Organismus eines Durchschnittseuropäers ist es schonender, sich an die Höhen der Anden langsam zu gewöhnen und daher bevorzugt über den tiefergelegenen Flughafen einzureisen. Die Verbindung nach Santa Cruz wird von Europa über das Drehkreuz Madrid abgewickelt. So lernten wir nebenbei den Flughafen Madrid-Barajas „Adolfo Suárez“ kennen.
    Zwischen dem Start in München und der Landung in Santa Cruz de la Sierra vergingen letztendlich etwas mehr als 16 Stunden. Aus diesem Grund haben wir uns bei der Buchung der Langstreckenflüge gegen Aufpreis für so genannte XL-Sitze entschieden. Man sitzt zwar weiterhin in der Economy-Klasse, jedoch mit spürbar mehr Beinfreiheit. Wir kamen dadurch deutlich entspannter an.
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  • Flughafen Viru-Viru

    Santa Cruz | Flughafen

    June 5, 2019 in Bolivia ⋅ 🌙 11 °C

    Im Morgengrauen landete unser Flieger auf dem Flughafens Viru-Viru in Santa Cruz de la Sierra. Der Namenszusatz von Santa Cruz kann relevant sein, da es weltweit mehrere Städte mit gleichem Namen gibt, die einen internationalen Flughafen haben.
    Die Zeitdifferenz zur Heimat betrug 6 Stunden. Eine Sommerzeit ist in Bolivien nicht vorgesehen.
    Santa Cruz liegt im Gelbfieberübertragungsgebiet. Daher muss eine Impfung dagegen nachgewiesen werden können, die jedoch bei uns nicht kontrolliert wurde. Allerdings wurde vor der Einreise eine Devisenerklärung von uns verlangt. In der mussten wir angeben, wieviel Bargeld wir bei uns tragen. Es war nicht viel. Das dortige Zahlungsmittel, den Boliviano, holten wir uns erst nach den Zollformalitäten vom Geldautomaten.
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  • Reiseführerin Katina Arciénega

    Santa Cruz | Alexander Coffee

    June 5, 2019 in Bolivia ⋅ ☀️ 12 °C

    Am Flughafen Viru-Viru wurden wir von der deutschsprachigen Reiseführerin Katina und vom Fahrer Carlos abgeholt. Wir fuhren Richtung Innenstadt, um im Alexander Coffee, einer bolivianischen Coffeeshop-Kette, zu frühstücken und uns gegenseitig kennenzulernen. Schnell stellte sich heraus, dass wir einem gemeinsamen Hobby frönen: dem Fotografieren.
    Während unserer Rundreise hatten wir wechselnde Guides und Fahrer. Sie waren immer für die Region spezialisiert, in der wir uns jeweils befanden. Im Anfangsstadium unserer Vorbereitungen wollten wir Bolivien noch auf eigene Faust erkunden. Doch schon nach wenigen Etappen waren wir uns sicher, mit einer begleiteten Tour die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Hauptgrund: die Verständigung. In Bolivien trifft man selten auf Menschen, die Englisch, geschweige denn Deutsch sprechen. Und unser Spanisch... – na ja, lassen wir das.
    Als Fahrer ist man in einigen Gegenden auf Ortskenntnisse angewiesen. Manche landschaftliche Sehenswürdigkeiten sind nicht beschildert und nur Offroad mit geländegängigen Fahrzeugen erreichbar. Hinzu bedarf es eine sensible Reaktion bei Straßenblockaden, die aufgrund sozialer und politischer Spannungen durch gewaltbereite Demonstranten überall und jederzeit möglich sind. Mitunter können solche Behinderungen die gesamte Reiseplanung durchkreuzen.
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  • Plaza 24 de Septiembre
    Ignacio-Warnes-DenkmalToborochi-Baum (Flaschenbaum)SchuhputzerUnabhängigkeitsmuseumStädtischer OrdnungsdienstSchülerdemonstration gegen Rodung des Regenwaldes

    Santa Cruz | Plaza 24 de Septiembre

    June 5, 2019 in Bolivia ⋅ ☀️ 14 °C

    In Bolivien ist in jeder Kommune – egal ob Dorf oder Stadt – ein zentraler Platz angelegt. Diese sind die sozialen Treffpunkte der Bewohner. In der Regel sind die Plazas nach einem herausragenden Datum im Unabhängigkeitskampf gegen Spanien benannt. In Santa Cruz erinnert er daher an den dortigen Beginn der Unabhängigkeitsbewegung am 24. September 1809. Passend hierzu steht in der Mitte des Platzes das Denkmal für Ignacio Warnes, der als argentinischer Oberst an der Seite der Aufständischen kämpfte.
    Der Plaza 24 de Septiembre soll zum friedlichen Verweilen einladen. Darauf haben die präsente Polizei oder der städtische Ordnungsdienst ein waches Auge. Die Kriminalität ist daher im Gegensatz zu anderen Stadtbezirken hier sehr moderat.
    Einige Schüler durften dann ausnahmsweise gegen die Rodung des Regenwaldes demonstrieren. Ganz kurz nur. Notiz hat jedoch kaum jemand von ihnen genommen.
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  • Calle Sucre
    Concejo Municipal (Stadtrat)Modernes Stadtbild beim JustizpalastTorre ALAS

    Santa Cruz | Calle Sucre

    June 5, 2019 in Bolivia ⋅ ☀️ 16 °C

    Santa Cruz ist das wirtschaftliche Zentrum Boliviens. Hier tobt im Gegensatz zum Rest des Landes der Kapitalismus. Die Stimmen für mehr Autonomie in dieser Region werden daher immer lauter. Und immer mehr wollen einen Teil vom Kuchen abhaben. Der Zuzug ist enorm und ließ die Metropole in kurzer Zeit zur größten Stadt Boliviens anwachsen.
    Die schnelle Expansion hinterlässt jedoch Spuren. Einerseits hebt sich das moderne Stadtbild von den zumeist ziegelfarbenen Städten Boliviens wohltuend ab, andererseits ist das Verkehrsaufkommen exorbitant und eine Szenerie für sich. Keiner der Verkehrsteilnehmer scheint sich an die Regeln zu halten. Einzig im Stadtzentrum können die Behörden Erfolge vorweisen, die Flut an Fahrzeugen und die Anarchie der Fahrer etwas in den Griff zu bekommen.
    In Santa Cruz trifft man kaum auf Touristen. Die Sehenswürdigkeiten sind hier auch dünn gesäht. Sie befinden sich ausschließlich rund um den Plaza 24 de Septiembre. Von dort begannen wir unseren Stadtrundgang und bogen anschließend in die Calle Sucre ein.
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  • Museum Altillo Beni
    Neubau im HinterhofNeubau im HinterhofBlick von der Aussichtsplattform

    Santa Cruz | Museum Altillo Beni

    June 5, 2019 in Bolivia ⋅ ☀️ 16 °C

    Zur Straßenseite der Calle Beni steht ein unscheinbares Kolonialgebäude. Allein wären wir mit Sicherheit daran vorbeigelaufen, doch Katina lotste uns durch eine Tür in den Innenhof. Dort wurde im vergangenen Jahr das in zeitgenössischer Architektur erbaute Museum Altillo Beni eröffnet.
    Für Kunstliebhaber sind die Exponate der Wechselausstellungen das erklärte Ziel. Wer sich jedoch einen Überblick über Santa Cruz verschaffen will, dem sei die Aussichtsplattform auf dem Dach des Neubaus ans Herz gelegt. Von dort bietet sich eine der wenigen Möglichkeiten, die Stadt von oben zu betrachten. Je nach Wetterlage kann man hier auch den Smog, der sich wie eine Glocke über Santa Cruz wölbt, mehr oder minder gut erkennen.
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  • Gobierno Autónomo Municipal (Stadtverwaltung)
    Gobierno Autónomo Municipal (Stadtverwaltung)Gobierno Autónomo Municipal (Stadtverwaltung)Gobierno Autónomo Municipal (Stadtverwaltung)

    Santa Cruz | Stadtverwaltung

    June 5, 2019 in Bolivia ⋅ ☀️ 18 °C

    Wir haben den Rundgang beendet und kamen wieder zum Plaza 24 de Septiembre zurück. An dessen Nordseite steht das historische Verwaltungsgebäude der Stadt. Besonders der schmucke Innenhof sowie die innen- und außenliegenden Säulengänge sind ein Fest für Fotografen. Nach Rückfrage erhielten wir vom Sicherheitsdienst eine Sondererlaubnis, im Gebäude die Kameras zu zücken. Es versteht sich von selbst, dass wir uns die Einladung nicht entgehen ließen.Read more

  • Catedral Basílica de San Lorenzo
    KirchenschiffAltarGrab von Julio Kardinal Terrazas SandovalGlockenturmReparatur des Uhrwerks

    Santa Cruz | Kathedrale

    June 5, 2019 in Bolivia ⋅ ☀️ 20 °C

    Zur Besichtigung der Kathedralbasilika St. Lorenz nahmen wir nun einen neuen Anlauf. Beim ersten Rundgang fand ein Gottesdienst statt, den wir nicht stören wollten.
    Das Bauwerk wurde vollständig aus Ziegelstein errichtet und 1915 fertiggestellt. 1980 erhielt die Kirche von Papst Johannes Paul II., der am 13. Mai 1988 hier zu Besuch war, den zusätzlichen Titel Basilica minor. In einer Nebenkapelle befindet sich das Grab des bei der Bevölkerung als „Anwalt der Armen“ beliebt gewesenen Julio Kardinal Terrazas Sandoval. Als Erzbischof von Santa Cruz setzte er sich außerdem gegen Korruption und Drogenhandel ein. Nach langer, schwerer Krankheit starb Sandoval am 9. Dezember 2015.
    Gegen ein geringes Entgelt stiegen wir noch die Treppen im westlichen Kirchturm empor. Die Glocken waren zu dieser Zeit außer Betrieb, da am Uhrwerk eine Reparatur vorgenommen wurde.
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  • Casa de la Cultura Raul Otero Reiche (Kulturhaus)

    Santa Cruz | Kulturhaus

    June 5, 2019 in Bolivia ⋅ ⛅ 22 °C

    Es blieb noch etwas Zeit bis zum Mittagessen. Wir schauten deshalb noch beim Casa de la Cultura Raul Otero Reiche, dem städtischen Kulturhaus, vorbei. Dort waren aktuell Bilder bolivianischer Maler ausgestellt. Der Schwerpunkt lag dabei auf indigene Szenen (Familienfeste, Dorfansichten etc.), die eindrucksvoll auf Leinwand festgehalten wurden. Fotografieren und Filmen war leider nicht erlaubt.Read more

  • Pacumuto (Fleischspieß)

    Santa Cruz | Restaurant Dumbo

    June 5, 2019 in Bolivia ⋅ ⛅ 24 °C

    „Wie ist das Essen in Bolivien?“ Dies mag wohl nach unserer Rückkehr die am häufigsten gestellte Frage gewesen sein. Kurz gesagt: gut, deftig, reichlich. Ein Bolivianer hasst es, nach dem Essen noch einen Anflug an Hungergefühle zu spüren. Aus diesem Grund konnte die Restaurantkette mit dem goldenen M in Bolivien nicht Fuß fassen, obwohl auch hier das Fast Food immer mehr in Mode kommt.
    Markus bestellte sich den „Pacumuto“ (Fleischspieß). Obwohl bolivianische Spezialitäten sehr vielseitig sind, ist die Speise ein Paradebeispiel, um zu präsentieren, was einem Bolivianer gern mundet. Dazu passt am besten ein kühles Bier.
    Überrascht waren wir von der Preisgestaltung in Gaststätten. Die ist der deutschen durchaus ähnlich. Vor allem wenn man bedenkt, dass sich das durchschnittliche Einkommen in Bolivien gerade mal auf umgerechnet 230 EUR im Monat beläuft.
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  • Panorama Nationalpark Amboró
    Coca-BlätterCoca-Blätter

    Nationalpark Amboró | Anfahrt

    June 5, 2019 in Bolivia ⋅ ☀️ 22 °C

    Wir fuhren aus Santa Cruz heraus. Erst hinter La Angostura hatten wir das Gefühl, dem stop-and-go endgültig entronnen zu sein. Allerdings ist die Straße Richtung Sucre in einem bedauernswerten Zustand.
    Unser Fahrer kaufte eine Tüte voll Coca-Blätter, die in Bolivien in jedem Markt und an jeder Straßenecke erhältlich sind. Im Gegensatz dazu ist in Deutschland der Besitz einer Coca-Pflanze oder Produkte, die Bestandteile von ihr enthalten, strafbar, da die Blätter ca. 2 % Kokain enthalten. Coca hilft gegen die Höhenkrankheit, aber ebenso gegen Hunger, Müdigkeit und Kälte. Daher ist die Heilpflanze, deren Essenz früher in Coca-Cola enthalten war, auch in tieferen Lagen Boliviens sehr beliebt.
    Diejenigen, die befürchten davon abhängig zu werden, können wir die Angst nehmen. Markus probierte eine Handvoll Coca-Blätter. Die Wirkung lag bei der geringen Menge eher im Placebo-Bereich.
    Zurück zur Fahrt. Etwa 1 km vor Bermejo bogen wir auf eine steile, mit tiefen Schlaglöchern gespickte Schotterpiste ab. Selbst unser SUV setzte trotz vorsichtiger Manöver ab und an mit dem Unterboden auf. Nach rund 3 km ging es dann auch mit diesem Fahrzeug nicht mehr weiter. Wir standen am Rand des Nationalparks Amboró.
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  • Refugio Los Volcanes
    Refugio Los VolcanesRefugio Los VolcanesRefugio Los VolcanesSternenhimmel

    Refugio Los Volcanes

    June 5, 2019 in Bolivia ⋅ ☀️ 22 °C

    Wir wurden von einem Mitarbeiter der Unterkunft, in der wir die nächsten beiden Nächte untergebracht waren, mit einem Geländewagen abgeholt. Der Grund wurde uns kurz darauf klar. Der Privatweg zum Refugio Los Volcanes ist abenteuerlich und setzt fahrerische Übung voraus. Wenn bei Regen der Untergrund dazu noch rutschig ist, wird es richtig gefährlich. „Camino de la muerte“ (dt.: Straße des Todes), wie der Fahrer in Anlehnung an die berüchtigte Yungas-Straße grinsend bestätigte.
    Das Refugio liegt traumhaft abseits jeglicher Zivilisation. Kein Telefon, kein WiFi, keine Heizung, kein Strom; nur die spärliche Beleuchtung wird mit einer kleinen Photovoltaik-Anlage betrieben. Auch die Solarthermie war überfordert. In der Dusche kam aus dem warmen Zulauf nur kaltes Wasser. Wir waren also erstmals heraus aus unserer Komfortzone.
    Nach dem Sonnenuntergang wurde es rasch dunkel und kühl. Der offene Kamin schaffte im Speiseraum eine angenehme Atmosphäre, allerdings ohne ihn ausreichend zu wärmen. Beim leckeren Abendessen wie auch anderntags beim Frühstück behielten wir folglich die Jacken an. Zeitgleich leisteten die mitgebrachten Powerbanks gute Dienste. Die Akkus unserer Kameras mussten für den nächsten Einsatz wieder aufgeladen werden.
    Für den nächtlichen Weg über die Lichtung stülpten wir die Stirnlampen über den Kopf. Doch zwischenzeitlich knipsten wir sie wieder aus. Zu schön zeigte sich der Sternenhimmel. Keine Lichtverschmutzung, keine Wolke störte den Blick auf die Milchstraße. So viele Sterne sahen wir zuvor selten.
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  • Guide Oscar
    SchmarotzerpflanzeFarneWürgefeigeFlechtenAussichtspunkt Senda CondorWasserfallKappenblaurabePilzePostmann-Falter

    Nationalpark Amboró | Wanderungen

    June 6, 2019 in Bolivia ⋅ ☀️ 15 °C

    Heute standen drei Dschungelprüfungen auf dem Programm. Auf uns warteten nicht nur Affen, Vögel und Schmetterlinge, sondern auch Pumas, Taranteln und Giftschlangen.
    Rund um das Camp sind diverse Wanderpfade ausgewiesen. Bei der großen Tagestour hätten wir hüfthoch durch einen Bach waten müssen. Wir favorisierten daher drei kürzere Trails – nur unterbrochen durch das Mittagessen im Refugio Los Volcanes.
    Es empfiehlt sich nicht allein aufzubrechen, sondern sich von einem Guide des Camps führen zu lassen. Unserer hieß Oscar, der uns auf versteckte Pflanzen und Tiere aufmerksam machte, an denen wir als Survival-Novizen schnurstracks vorbeigelaufen wären.
    Allerdings musste auch Oscar gezielt suchen. Wir hörten zwar die Schreie der Affen, bekamen jedoch keinen zu Gesicht. Und auch die gefährlichen Tiere hatten wohl mehr Angst vor uns als wir vor ihnen. Zumindest ein Puma war in der Nähe. Die frischen Spuren entlang der Pfade verrieten ihn.
    Es war auch nicht die prädestinierte Jahreszeit für Dschungeltouren. Wir haben für diese Reise den Juni wegen seinen trockenen und klaren Tagen gezielt gewählt. Zu dieser Zeit ist es jedoch Winter in Bolivien. Viele Vögel sind in das wärmere Brasilien ausgeflogen und den blühenden Regenwald gibt es erst im Frühjahr (September / Oktober) zu sehen.
    Unter diesen Voraussetzungen waren wir mit unserer Ausbeute zufrieden. Obendrein verpassten wir so die lästige Moskito-Saison – im Risikogebiet für Dengue-Fieber sicherlich kein Nachteil.
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  • Besucherzentrum
    Zeremonienstätte indigener VölkerFelsgravurenStartrampe für UFOs?BesuchertreppeNischen im FelsSpanisches Haus vor den FelstreppenInka-Häuser

    Fuerte de Samaipata

    June 7, 2019 in Bolivia ⋅ ☀️ 21 °C

    Wir sind auf der Straße Richtung Sucre weitergefahren und befanden uns bereits in den Ausläufern der Cordillera Oriental, dem östlichen Gebirgszug der Anden. Hier ist die Schnittstelle zweier Ökosysteme: das tropische Chacogebiet sowie das kühle und karge Hochland der Anden. Unser Ziel war die Fuerte de Samaipata. Die ca. 3.500 Jahre alte Zeremonienstätte liegt auf knapp 2.000 m Höhe und wurde von den spanischen Eroberern aufgrund ihrer Lage irrtümlich als Festung angesehen. Die Bezeichnung blieb jedoch bis heute erhalten.
    Schon am Eingang zum Besucherzentrum wies eine unübersehbare Tafel hin, dass es sich bei der 40 ha großen Anlage um ein UNESCO-Welterbe handelt. In der Inka-Forschung hat sie einen vergleichbaren Stellenwert wie die peruanische Ruinenstadt Machu Picchu. Samaipata ist nur weitaus weniger bekannt, wie uns Nicolas versicherte.
    Der englischsprachige Guide führte uns zur Hauptsehenswürdigkeit, einem 200 m langen und 40 m breiten Sandsteinfelsen, in dem diverse Formen, Nischen, Kanäle und Tierfiguren eingemeißelt sind. Die Gravuren geben bis heute Rätsel auf. Sicher sind sich die Archäologen nur, dass der Fels schon durch frühere indigene Völker für Rituale genutzt wurde, ehe die mächtige Inka-Kultur im 15. Jahrhundert die kurze Vorherrschaft in dieser Gegend übernahm.
    Der beschauliche Ort lebt von seiner Einzigartigkeit und seiner ungeklärten Mystik. Dass der Fels jedoch einmal als Startrampe für UFOs gedient haben soll, wie es der Schweizer Schriftsteller Erich von Däniken vermutete, dürfte nahezu ausgeschlossen sein.
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  • Restaurant La Chakana
    MilanesaPlaza PrincipalPlaza Principal

    Samaipata | Restaurant La Chakana

    June 7, 2019 in Bolivia ⋅ ☀️ 22 °C

    Vom Ort Samaipata selbst haben wir nur einen kurzen Eindruck gewonnen. In der heimischen Quechua-Sprache (sprich: Ketschua), die auch als zweite Amtssprache in Bolivien anerkannt ist, bedeutet der Name soviel wie „Ruhe in der Höhe“. Ja, dem war so.
    Wir sahen einige Backpacker auf den Straßen laufen. Das ist deshalb so auffällig und bemerkenswert, da wir in den ersten Tagen unserer Reise Touristen nur selten begegneten.
    Das Restaurant La Chakana liegt am Plaza Principal und wird von einem Niederländer geführt. Die Mengenration ist aber bolivianisch, so dass die Mägen bei der Verdauung hart arbeiten mussten. Zur Überraschung durfte Markus beim Mittagessen feststellen, dass die bestellte „Milanesa“ (dt.: Mailänder) in Südamerika nichts anderes als wie in Deutschland ein Wiener Schnitzel ist. Wieder was gelernt.
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  • Flughafen Viru-Viru

    Santa Cruz | Flughafen

    June 7, 2019 in Bolivia ⋅ ⛅ 22 °C

    Von Samaipata nach Sucre, unsere nächste Station, benötigt man mit dem Auto ca. 8 Stunden und damit einen zusätzlichen Tag in der Reiseplanung. Aus diesem Grund fuhren wir nach dem Mittagessen in Samaipata die 140 km wieder zurück zum Flughafen Viru-Viru von Santa Cruz, um noch am gleichen Abend nach Sucre zu fliegen.
    Katina und Carlos konnten ihre Unruhe nicht verbergen. Sie wussten, dass wir wegen den schlechten Straßenverhältnissen noch eine lange Rückfahrt vor uns hatten. Außerdem mussten wir nochmals Santa Cruz durchqueren – und dies mitten in der rush hour.
    Doch die beiden konnten aufatmen. Nach 3 Stunden 45 Minuten Fahrtzeit standen wir pünktlich in der Flughafenhalle. Wir verabschiedeten uns von Carlos. Katina blieb uns als Reiseführerin erhalten und begleitete uns in den Flieger.
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  • Flughafen Alcantarí

    Sucre | Flughafen

    June 7, 2019 in Bolivia ⋅ 🌙 5 °C

    Wir haben es nicht überprüft, aber der im Mai 2016 neu eröffnete Flughafen Alcantarí dürfte gefühlt der kleinste Hauptstadtflughafen der Welt sein. Er liegt 30 km südöstlich von Sucre und auf einer Höhe von 3.112 m über dem Meeresspiegel.
    Die Turboprop-Maschine der Línea Aérea Amaszonas setzte nach einem 50-minütigen Flug sanft auf der Landebahn auf. Gerade mal 12 Minuten später saßen wir mit verstautem Gepäck im Auto, das uns nach Sucre brachte. So schnell konnten wir einen Flughafen noch nie verlassen. Unser Flug war aber auch der einzige, der zu diesem Zeitpunkt abgefertigt wurde.
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  • Dachterrasse
    InnenhofZugang zu den GebäudetraktenZimmerSucre nach Sonnenuntergang

    Sucre | Hotel Casa Kolping

    June 7, 2019 in Bolivia ⋅ 🌙 6 °C

    Bei einer Rundreise, besonders bei einer abenteuerlichen wie in Bolivien, setzen wir bei der Wahl der Unterkünfte auf andere Schwerpunkte als wie bei einem Urlaubsdomizil. Der große Pluspunkt des Hotels Casa Kolping ist seine ideale Lage. Zum einen hatten wir einen einen großartigen Blick auf das Stadtzentrum von Sucre, zum anderen sind die Sehenswürdigkeiten von hier fußläufig erreichbar.
    Sucre liegt beinahe auf Zugspitzniveau, weshalb die Nächte auch merklich kalt werden können. Da das Hotel – wie viele Gebäude in Bolivien auch – ohne Heizung erbaut wurde, war die Zimmertemperatur beim Aufstehen immer einstellig. Glücklicherweise war es unter den bereitgelegten Decken kuschelig warm.
    Wir haben uns im Hotel Casa Kolping für drei Nächte einquartiert. Sucre ist eine der schönsten Städte in Südamerika. Wir waren sehr neugierig, auch auf einen Ausflug in die Umgebung, in der noch viele Indigene in alter Tradition leben.
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  • Eingangsbereich

    Sucre | Museum für indigene Kunst

    June 8, 2019 in Bolivia ⋅ ☀️ 8 °C

    Vis-a-vis unseres Hotels besichtigten wir das Museum für indigene Kunst. Es wird von der ASUR, der Stiftung für anthropologische Forschung und Ethno-Entwicklung, betrieben. Dort werden einheimische Handarbeiten, insbesondere die Web- und Textilkunst aus der Region, ausgestellt und verkauft. Die traditionellen Designs der Gewänder bilden mit Szenen aus Alltag und Kultur die Lebensgewohnheiten der Urbevölkerung ab. Doch obwohl die Traditionen in Bolivien noch sehr stark verwurzelt sind, fordern die Globalisierung und die Korruption im Land ihren Tribut. Das Geld, das durch den Verkauf der Exponate erwirtschaftet wird, soll die Künstler unterstützen, damit diese ihre indigene Lebensart weiterführen können.
    Das Foto wurde im Eingangsbereich des Museums aufgenommen. In den anderen Räumen ist Filmen und Fotografieren untersagt.
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  • La Recoleta mit dem gleichnamigen Kloster
    Peregrina-Brunnen, im Hintergrund „El Mirador“Aussichtsplattform „El Mirador“SonnenuhrLa Recoleta

    Sucre | La Recoleta

    June 8, 2019 in Bolivia ⋅ ☀️ 11 °C

    An dieser Stelle wurde Sucre 1538 als Ciudad de la Plata de la Nueva Toledo (dt.: Stadt des Silbers von Neu-Toledo) gegründet. Der Platz trägt noch immer den Namen seines Gründers Pedro de Anzúrez. Im Zuge der Unabhängigkeit von Spanien im Jahr 1825 wurde die Stadt zu Ehren von Antonio José de Sucre umbenannt. Zugleich wurde sie Hauptstadt von Bolivien, das wiederum nach dem Freiheitskämpfer Simón Bolívar benannt wurde und dessen General Sucre war. 1899 blieb Sucre konstitutionelle Hauptstadt, verlor aber den Regierungssitz, als die Regierung aufgrund einer Revolte nach La Paz flüchtete.
    La Recoleta liegt auf dem Hügel namens Cerro Churuquella. Wer nicht im Casa Kolping übernachtet, kann die schöne Aussicht auf das historische Stadtviertel durch die Bögen des „El Mirador“ genießen. Gegenüber befindet sich das Franziskaner-Kloster La Recoleta, das auch ein Museum für sakrale Kunst beherbergt. Der Platz wird außerdem noch durch den Peregrina-Brunnen und eine Sonnenuhr dekoriert.
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  • Banco Nacional de Bolivia (Nationalbank)
    Banco Nacional de Bolivia (Nationalbank)Aniceto ArceBewohnerin von SucrePlazuela ZudañezSaftverkäuferin

    Sucre | historische Altstadt

    June 8, 2019 in Bolivia ⋅ ☀️ 14 °C

    Wir liefen die steilen Straßen des Cerro Churuquellas in dem Wissen hinab, diese am Abend in die entgegengesetzte Richtung wieder hinaufstapfen zu müssen. Unser Ziel war die historische Altstadt von Sucre, auf die wir kurz zuvor noch einen wunderbaren Blick werfen konnten. Wir mussten einen Umweg in Kauf nehmen, da an diesem Wochenende ein Autorennen stattfand, das mitten durch das Zentrum Sucres führte. Das Aufheulen der Motoren war schon im Hotel nicht zu überhören, jetzt aus nächster Nähe natürlich umso lauter.
    Katina war wieder an unserer Seite. Für eine Besichtigung ihrer Heimatstadt ist sie eigentlich prädestiniert. Doch die Absperrungen für das Autorennen brachte sie aus dem Konzept. Sie hatte großen Respekt davor, vielleicht wegen den mangelhaften Sicherheitsvorkehrungen an der Rennstrecke, die wir das ein oder andere Mal überqueren mussten, oder vielleicht nur, weil sie die gewohnte Route ihrer Stadtführung nicht einhalten konnte. Innerlich mussten wir schmunzeln: Die Stadt war vom Rennfieber erfasst – nur Katina nicht.
    Mit wenigen Ausnahmen konnten wir alle wichtigen Sehenswürdigkeiten der historischen Altstadt, die 1991 als Ensemble zum UNESCO-Welterbe gekürt wurde, erreichen. Man nennt sie auch die weiße Stadt, in der noch viele Gebäude im spanischen Kolonialstil erhalten sind. Zum Teil mischt sich auch die französische Architektur darunter. Wie bei allen in der Kolonialzeit gegründeten Städten sind die Straßen im Raster angeordnet. Ob Sucre wie behauptet die schönste Stadt Südamerikas ist, wissen wir nicht. Die schönste Boliviens ist sie definitiv.
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  • Basilika St. Franziskus
    Pazuela Santa CruzZersprungene „Glocke der Freiheit“Frau mit Kinder in SucreVerkäuferinnen von Pasankalla (bolivianisches Popcorn)

    Sucre | Basilika St. Franziskus

    June 8, 2019 in Bolivia ⋅ ☀️ 14 °C

    Die Basilika an der Plazuela Santa Cruz ist Franz von Assisi geweiht. Die ehemalige Klosterkirche ist im Inneren relativ schlicht eingerichtet und machte auf uns eher den Eindruck eines Museums anstatt einer römisch-katholischen Kirche. Der Eintritt war kostenpflichtig und unsere Kameras mussten in der Tasche bleiben.
    Gewürdigt wird wohl eher die historische Bedeutung des Ortes. Hier hatte am 25. Mai 1809 der Aufstand gegen Spanien seinen Ursprung, der als „erster Freiheitsschrei in Amerika“ in die Geschichte einging. Die Glocke, die heute „Glocke der Freiheit“ genannt wird, wurde dabei derart ausgiebig geläutet, dass sie demzufolge zu Bruch ging.
    Wir verweilten noch ein wenig auf der Plazuela Santa Cruz. Neugierig beobachteten wir die indigenen Frauen, die ihre Ware am Straßenrand zum Kauf anboten. Dabei aßen wir Salteñas. Diese bolivianische Spezialität ist eine Art gebackene Empanada, die es in der nahegelegenen Salteñeria El Patio (Zugang von der Straße San Alberto) zu kaufen gibt. Lecker!
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  • Mercado Central (zentraler Markt)
    Mercado Central (zentraler Markt)Mercado Central (zentraler Markt)Mercado Central (zentraler Markt)Mercado Central (zentraler Markt)Mercado Central (zentraler Markt)

    Sucre | Mercado Central

    June 8, 2019 in Bolivia ⋅ ☀️ 15 °C

    Vorbei am militärgeschichtlichen Nationalmuseum strebten wir dem Mercado Central, dem zentralen Stadtmarkt von Sucre zu. Wir statten den örtlichen Märkten gern einen Besuch ab. Dort entdecken wir oft schnell und authentisch das gesellschaftliche Abbild einer Stadt oder Region; es sei denn, der Markt ist in allen Reiseführern der Welt aufgeführt.
    Im Mercado Central war das Warenangebot reichlich und vielfältig. Fleisch, Obst, Gemüse und sogar süße Konditoreiprodukte lagen in der Auslage. Die Küche Boliviens ist meistens einfach. Hauptbestandteil der Gerichte ist neben Reis und Mais insbesondere die Kartoffel, die es im Andenstaat in 600 Sorten gibt. Kultiviert werden aber immer weniger.
    Die Gesichter, in die wir schauten, waren vom harten Leben gezeichnet. Selten, dass wir jemand lachen sahen. Beim Schlendern vorbei an den Verkaufsständen wurden wir mit argwöhnischer Distanz wahrgenommen. Vielleicht lag es an unseren Kameras, da vor allem die indigenen Bewohner ungern fotografiert bzw. gefilmt werden wollen. Die Portraits mussten wir aus diesem Grund unauffällig „aus der Hüfte“ schießen.
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